25 Jahre Mittelbrasilianische Synode (25 Anos do Sínodo Evangélico do Brasil Central)

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Mitarbeit geleistet haben. Vor rund zwei Jahrzehnten war das Gelânde noch Urwald und ein wahrer Fieberherd. Heute stehen dort Textilwerke, die den ganzen Process von der Reinigung der Rohbaumwolle bis zur Herstellung des Fertigfabrikates umfassen. Es gibt sogar für den eigenen Bedarf eine Ziegelei und eine kleine Maschinenfabrik, in der alie nur vorkommenden Reparaturen ausgeführt vverden. Und überall arbeiten Deutsche an verantwortlicher Stelle.

Unendlich viel wird für die Ai'beiterschaft getan. Ihre Ernáhrung bei Missernten in Trockenzeiten ist sichergestellt, Obstplantagen sind angelegt, Landleute sind angesiedelt mit der Verpflichtung, ihre Erzeugnisse nur an die LundgrenWerke abzugeben. Pacht zahlen diese Siedler nicht, sind aber verpflichtet, die vielen von der Firma zur Erschliessung ihres Gelándes angelegten Wege und Strassen in Ordnung zu halten. Da die Werke auf Holzfeuerung angewiesen sind, und die Oefen unendlich viel Brennmaterial verschlucken, sind weite, abgeholzte Gebiete mit den schnellwachsenden Eucalyptus-Báumen aufgeforstet. Etwa 30 000 Menschen geben diese Werke Arbeit und Brot, stundenlang kann man mit dem Auto durch das Lundgrensche Gebiet fahren, soll es doch an Flãchenraum so grpss wie Bayern sein. Planvoll wird hier gearbeitet, wie man es sonst in Nordbrasilien wohl kaum wiederfindet.

Ungefáhr 50 Deutsche (Frauen und Kinder eingeschlossen) leben in Rio Tinto. Zu ihrem Besuch stellt mir die Firma ihre Kraftwagen zur Verfügung, die aber wõchentlich meist nur einmal verkehren. Doch ist uns in Rio Tinto die Zeit noch nie lang geworden, so viel Interessantes gibt es zu sehen, so liebenswürdig und^gastfreundlich bin ich von allen Seiten aufgenommen. Die Zeit verging immer wie im Fluge. Meine Gottesdienste halte ich im Europáischen Klub, ihr besuch war stets vorbildlich gut. Eine Freude bringende Aufpbe ist es, bei diesen Gelegenheiten die Profanrãume in feierliche Gottesdienststatten herzurichten. Altardecke und Altargerate fuhre ich auf meinen Reisen stets bei mir. Die ^'erschwenderlsche Natur liefert uns Palmen und Blumen und hier o oft die herrlichsten Orchideen. Meine Frau, die Deue Helfe n meiner Arbeit, erzielt oft mit den priinitivsten ftbttel e ne überraschende Feierlichkeit. Bei manch f ^ Einsamkeit lebenden Landsmann der durch ^ ^ selbst etwas verwildert schien, brach dann untei Schale doch das weiche, warme Herz durch.

Die Staaten Rio Grande do Norte, Ceará und Maranhão.

Wollte in früheren Zeiten cl^ Norden besuchen, dann notwendigen Mittel beantrabehõrde in der Heimat die c opferbereite gen. Heute ist es durch die , , tjer Heimat Haltung meiner Laiidsleute moglich, ohne nnie

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rlip Do P ^ j bedeutend billiger reist. Ich benutzp ●Abmeist

gut^hS^S’ Costeira-Linie, die sauber imd NaíTl rí’ ^ben Kabinen fliessendes Wasser habpn

íe! ScÍSp H do Norte S is? n 1®',' Küstentour. Der Name de SHhÍ ist wohl allen bekannt ais Landeplatz unserer T.-pnc,^

Stai-ím ’ Deutschen auf der abseits gelegenen CondmShmeò und vorliegende Amtshandlunge,

1 vorzu-

weiter nach Fortaleza, der Hauptstadt dín^!^® Recife-Natal dauert 12 bis 15

For’taléL t Natal-Fortaleza etwa 24. Die Ausbootung des lebensgefáhrlich. da die Schiffe infol?»

r "'as seitens der immer ein gewisses akrobatisches Kõnneu voraus

des q.„ ●, ‘^bten Wassers und der starken Dünung " ^ nie P auf offene assagiere auf Barkassen absetzen, Liandenden i ‘setzt.

^uutaleza ist ein aufblühendes Stádtchen 'vohnern. Planvoll ist es angelegt l vou 80 000 Ei -1.1 11vielleicht , und besitzt das ípcrp T,"i- criiscicgt,, Liiiu uet,iuzL uas vielleirlif este Khma Nordbrasiliens. Die deutsche Kolonie ist mit ihSn uL E - vo^-bildlicher GeschEentit ist da« ZLisammen, genau so wie es anerkennenswert nTn’o-1 1 -"f evangelische Deutsche, der es nur irgend tesd e?sí p unseres Kirchenyereins ist. Die Gottesdienste sind immer gut b áh esucht. >

^uvaihausern abgehalten wurden, steht W rend sie früher i uns jetzt seit 2 Jahr in cr

funde\rL^h wirkhch brüderliches Entgegenkommen gg’ drhn! Trauung, die ich in dieser Kirche hielt r katholischen Brasilianer und waren ei-staimi-’ Fs ^®'®^'bchkeit, die diese Amtshandlung auszeichneto .fP , ‘pdasselbe Erstaunen, wie ich es in Baía erlelif-p oi„ doH- 9 lyrstaunen, wie ich es in Baía erlebte, ais ich lil-pn .^.^^aungen in portugiesischer Sprache hielt. Die Kath Kinder des Teufels betrachten ihi-P)- ‘^'Fdecken, dass grosse Teilo unserer Liturgie mit dene ' Pnin Kirche übereinstimmen. Vielleicht ist

on manchem unsere Kirche

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(rpTvp^/^^ Brasilianer das Verstandnis für geweckt worden. — 43

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