ALMANAQUE
2
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE . 1957
S> i
Ob ich schon wanderte im finstern Tal,Jürchte ich Psalm 23, 4. kein Unglück; ãenrü ãu bist bei mir. Jeder hat seine eigene Art, ein neues Jahr zu beginnen. Wer sich zur gewohnten Stunde ins Bett legt und ins Neue Jahr hineinschláft, der legt dem Jahreswechsel keine besondere Bedeutung zu, nach seiner Meinung bleibt ja doch alies beim Alten. Und weil er nichts Besonderes erwartet, wird er auch nichts Besonderes finden. Ein anderer geht in lauter Gesellschaft, mit hohlen Reden und gleissendem FeuerwerX neue Jahr. Und weil seine Stimmung nur Tom Alkohol gehoben war, so verrauscht sie wieder und sinl^t bald auf einen ernüchterten Nullpunkt oder noch darunter.
I
I £
Nicht wenige sind es, die nur mit Zittem und Zagen den Schi-itt ins neue Jahr tun. Die Enttâuschungen des vergangenen Jahres gehen mit ihnen, ver\vandelt in dustere Erwartungen. Sie meinen der Wirklichkeit am náchsten zu kommen, wenn sie das Dunkel der Sylvesternacht ais Bild der Ungewissheit des neuen Jahres nehmen. Und weil sie nur auf das Dunkel des Weges vor ihren Fússen schauen, darum sehen sie nicht den Glanz der Sterne und die Richtung, die sie anzeigen. So woUen uná dürfen wir ais Christen nicht ins neue Jahr gehen. Wir wissen uns zur Wachsamlceit gerufen und nicht zum Schlaf, Wir sind zur Niichternheit gerufen und hüten uns vor blosser Stimmung und trügerischem Rausch. Wir haben eine Hoffnung, die in voller Dunkelheit das Licht sieht und in aliem Tod an das Leben glaubt. Ais Christen sollen wir es genau so machen wie der Sânger unseres Psalmwortes: Wir wissen wohl, dass ein dunkles Tal, eine ungewisse Zukunft vor uns liegt, aber trotzdem furchten wir uns nicht, denn du bist bei uns. — Das wissen wir, weil Er, Jesus Christus, es uns seíbst zugesagt hat: Siehe! Ich bin bei euch alie Taget Er wird auch in den Tagen des neuen Jahres bei uns sein, das ist gewiss. Fraglich ist nur, ob wir im kommenden Jahr auch bei Ihm sein werden. Ja, das wird für uns die Hauptfrage des neuen Jahres sein: Wollen wir ohne Ihn oder mit Ihm das vor uns liegende Tal durchschreiten? Die Entscheidung fâllt am Neujahrstag. Liebe Freunde, lasst Ihn bei uns sein und wir woUen bei Ihm sein. Wer in solcher Gottesgemeinschaft das Jahrestal durchwandert, der vermag dereinst getrost auch das Todestal zu durchschreiten. Für dich und für mich hat das Jahr 1957 keine andere Bedeutung, ais uns auf diesen Gang vorzubereiten.
-I III.
:l'J|i'l:i|iriM.i|::|iil
4ul it lll l:'l'>iii|:>l'>r
ini' ●■●i'
§
I
ALMANAQUE
SÍNODO
RIOGRANDENSE
3
1957
t
» I . '■
DO
r
t Vi.' ■
rí V
●í
g
a 9Í
I I9 í
7
£ a
V'
c
I
I
1 '
t*
sa 3 2
;; e 2
Cine Bitte mõd)te id), 6ott,.DÍr Bogèn: Cqss xn\d)j o íõerr, in all Òen neuen Tagen 3eit F)aben für Did), 3eit f)Qben für mid), 3eit í)Qben für all òie anbern, òie mit tnir òes Weges wanbern. 2
4
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 QO O
QQ O
1 Di
Neujahr
2 3 4 5
Wilhelm Lõhe f 1872, Gründer von Neuendetíelsau Der Papst erkiãrt Luther in den Bann, 1521
Mi Do Fr Sa
Zentralausschuss für dle Innere Missíon gegründeí, 1849 Dr. Holder f 1934, Dir. des Lehrerseminars in S. Leopoldo
Epiphanias
Die Herriichkeit' Christí
Die Finsternís vergehet, und das wahre Licht scheínet jetzt. 1. Joh. 2, 6
6 So 7 Mo 8 Di 9 10 11 12
●
MI g Do Fr Sa
Erscheinungsfest — Die drei Weisen aus dem Morgenland Religionsfreiheit in Brasilien, 1890 Johann von Laski t 1560, Reformator Polens Wilhelm Busch t 1908, Maler und Dichfer Ign. Doellinger t 1890, Kaih. Theologe geg. Unfehlbarkeitsdogma Phil. Jakob Spener * 1635, Begründer des Pietismus ' Johann Walter f 1570, musikai. Ratgeber Luthers
Der Gottessohn
1. Sonntag nach Epiphanias
Wir sahen Seine Herriichkeit, eine Herriichkeit ais des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrhelt. Joh. 1, 14.
13 So 14 Mo 15 Di 16 17 18 19
Mi © Do Fr ■ Sa
George Fox f 1691, Begründer des Quakerfums Albert Schweitzer * 1875, Theologe und Arzí Ersfe evangelische Kirche in Chile, 1866 Gustav-Adolf-Werk in Rio Grande do Sul gegründet, 1910 Benjamin Frankiin * 1706, Staatsmann und Naturforscher Meister Eckehart * 1327, mystischer Philosoph Hans Sachs f 1576, Schuhmacher,.Meistersinger und Dichter
2. Sonntag nach Epiphanias
Der Freudenmeísfer
Das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit ist dureh Jesum Christ worden. Joh. 1, 17
20 So " 21 Mo
Luthers kleiner Kaíechismus, 1529 Matthias Claudius t 1815, Dichter v^^ahrer Innigkeit
22 23 24 25 26
Rio de'Janeiro gegründet (20.1), 1567 Bodelschw'ingh übernimmt die Anstalten "Bethel", 1872 Lukas Cranach d. J. t 1586, Maler (Lutherbild) Stadt São Paulo gegründet, 1554 Polikarp f 167, Bíschof und Mãrfyrer
Di S Mi Do Fr Sa
3. Sonntag nac^ Epiphanias
Der Heiden Heiland
Es werden kommen vom Morgen und vom Abend, von Mitternacht und vom Mitiage, die zu Tísche sitzcn werden im Reích Gottes. Luk. 13, 29 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi © 31 Do Q
Johann Gottlieb Fichte f 1814, Philosoph Reichstag zu Worms, 1521 Ernsf Moritz Arnd f 1860, Politiker und Dichter Charles Spurgeon t 1892, englischer Theologe und Philosoph Helene Christaller * 1872, Schriftstellerin O 0(3
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
5 ●00
O
N O T 1 Z E N
1 2 3 4
l
5 6 7. 8 9 10 11 12 13 14 15, 16 s.
17. 18
/
19, 20, 21 22
(
23 24, 25, 26 27. 28 29, 30, 31
o oo
O
oo \
6
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
/
0(3
1957 00
o
o
1 Fr 2 5a
Klaus Harnis f 1955, voikstümlicher Prediger Wtlhelm Steinhausen * 1846, Maler
Der Herr der Naturmachte
4. S. nach Epiphanias Das ângstiiche Kinder Gottes.
3 4 5 6
So Mo Di AAi
7 Do <1: 8 Fr 9 Sa
Harren
der
Kreatur
wartct auf dte
Offenbarung der Rom. 8, 19
Hermann Oeser f 1912, Philologe und Schríftsteller Johann Tauler 1300, Mystiker und Prediger Philipp Jakob Spener f 1705, Begründer des Pietismus Heliand, um 830, eine Bibelübertragung ins Germanische Adolf Sloecker f 1909, Hofprediger, Begr. der Berl. Stadtmission AAoritz von Schwind t 1871, Maier Erste evangelische AAârtyrer in Brasilien (Villegaignon), 1558
*
Letzter Sonntag nach Epiphanias
Verkiarung
Gott, der da hiess das Líchi aus der Fínsternis hervorlcuchten, der hat einen hcllcn Seheín in unsere Herzen gogcben, dass dureh uns ontstünde die Erieuchtung, die Erkenntnís der Klarheít Gottes in dem Angesichto Jesu Christi. 2. Kor. 4, 6
10 11 12 13 14 15 16
So Mo Di Mi Do © Fr Sa
1. Synodalversammlung tn São Leopoldo, 1868 J. Gutenberg f 1468, Erfinder der Buchdruckerkunst Immanuel Kant f 1804, Philosoph Friedrich Scbletermacber t 1834, Theologe (12. 2.) Luthers letzte Predigt, 1546 Mtchael Praeíorius * 1571, f 1621, Kirchenmusiker Hans Stadens Buch über Brasilien erschienen, 1557 ■.
Lohn und Gnade
Septuagesimae
Wir liegen vor Dtr mit unscrm Gebet, nicht auf unsere Gerechtigkoit, Dan. 9, 18 sondem auf Deino grosse Barmherzigkeit.
17 18 19 20
So Mo Di Mi
21 Do D 22 Fr 23 Sa
Gemeinde Porto Alegre gegründet, 1856 Martin Luther t 1546 in Eisleben Nikolaus Koperntkus * 1473, Astronom Andreas Hofer t 1310, Führer des Tiroler Aufstandes Eleonore, Fürstin v. Reuss * 1835 (20.' 2.) Dichterin George Washington * 1732 Barfhoiomãus Ziegenbalg t 1719, erster evgl. Missionar
Viererlei Ackerfeld
Sexagesimae Houte, so
O
88
24 25 26 27 28
So Mo Di Mi Do
ihr Soine Stímme horot,
so vorstotket euer
Erste republikanische Verfassung Brasiliens 1891 J. Chr. Blumhardt * 1880, Seelsoger in Mòttlingen und Bad Boli Mechthild von Magdeburg t 1280, Dichterin der Mystik Ende des Farrapenkrieges, 1845 Tilman Riemenschneid^r t 1531, Biidhauer I
Horz nicht. Psalm 95, 7-8
8
88
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
oo
7
1
00 o
o
N o T I Z E N
1 2 3 4, 5, 6 7, 8 9 10, 11 12 13 14 15 16 17, 18, 19
"T*
20
T
21 22
«
23 24 25 26 27, 28 o
oo
I
●oo
ALMANAQUE
8
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 Q
G
1 Fr
®
2 Sa
Bohmische Brüdergemeinde gegründet, 1457 John Wesley t 1791, Gründer d. Mefhodlsíen-Kirche
Estomihí
Hinauf gen Jerusalem
Sehe(, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alies vollendet werden, das gesehrieben íst von des Menschen Sohn. Luk. 18,31 3 So 4 5 6 7 8
AAo Di Mi Do Fr
9 Sa C
Eisa Brandstrom f 1948, "Der Engel von Sibtrien" Carlos E. Pereira t 1902, Pastor und Padagoge Aftichelangelo * 1475 Friedrich von Bodelschwíngh * 1831, Leíter der Anstait Bethel Britische und Auslandlsche Bibeígeselischaft gegr. 1804 Graf V. Zeppelin t 1917, Erfinder des lenkbaren Luftschiffes Ersíe evangelische Gememde In Japan, 1872
Invokavit
Versuchung
Dozu isf ersehienen der Sohn Gottos, dass Er die Werke ..des Teufels zerstõre. f. Joh. 3, 3 10 11 12 13 14
So Mo Di Ml Do
15 Fr 16.Sa
©
Buss* und Bettog Erste evangelische Predígt in Rio, 1557 (10, 3.) Gregor der Grosse t 604, Hess die Angelsachsen bekehren Kerl Frledr. Schínkel * 1781, Baumeisfer Kari Schurz t 1906, Führer der Amerika-Deufschen Êvang. Gymnasium tn São Leopoldo eroffnet, 1937 Selma Lagerloef t 1940, Schriffstellerin
Reminiscere
Der Knechf Gotfes
Der Herrn hat mir das Ohr gooffnet, dass ich hore wie ein Jünger; Jes. 50J 4-5 ich bin nicht ungehorsam und gehe nicht zurüek. 17 18 19 20 21 22 23
So Mo Di Mi Do Fr Sa 2>
Th. Chalmers * 1780, Begründer der scKottischen Freikirche Ferd. Freiliggrath f 1876, Schríffsteller Max Reger * 1873 Komponist Dauernde Neutralitat der Schv/eiz tn Wien anerkannt, 1815 Proseminar eroffnet, 1922, Cachoeira (jetzt São Leopoldo) Joh. Wolfgang von Goethe t 1832, grosster deutscher Dichter Theologische Schule in São Leopoldo eroffnet, 1945
Okulí
Das Lamm Gottes Des Menschen Sohn ist nicht kommen, dass er sích díenen lasse, sondem dass Er diene und gebo sein Leben zu eíner Erlosung für viele. Matth. 20, 28
24 25 26 27 28 29 30
So Mo Di Mi Do Fr Sa
Bertel Thorwaldsen t 1B44, dãnischer Blldhauer Novalis t 1801, Dichter und Denker der Romantik Ludwig van Beethoven t 1827, Komponist Wiihelm Rõntgen * 1845, Entdecker der X-Strahien Rafael * 1483, Maler Charles Wesley f 1788, Mitbegründer des Methodismus Joh. Ev. Gossner t 1858, Gründer der Berllner Missionsgeselischaft
Laetare
Das Brot des Lebens Das Wetzenhorn muss in die Erde fallen und ersterben, sonst bleibt's alleín; v/o es aber erstírbt, so bringt^s viel Früchte. Joh. 12. 14
O
GQ
31 So ©
August Winning * 1873, Schriftsteller
G
GG
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
Q
1957
9 QO Q
N O T I Z E N 1 2 3 4, 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14. 15 16 17. 18 19 20, 21 22 23 24 25, 26 27, 28 29, 30, 31 O C30-
■oo
10 o
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
oo o
OO
A P RIL 1957 1 2 3 4 5 6
Mo Di Mi Do Fr Sa
Amalie Sievektng f 1859, Grd. Vereín f. Armen- u. Krankenpflege Friedr. V. Bodeischwingh f 1910, Leiter der Anstait "Befhel" ^ Gerhard Tersteegen -t 1769, Liederdichter Friedrich A. Krummacher t 1845, Parabeldichfer D. Dr. Wilhelm Rotermund f 1925 Aibrechí Dürer t 1528, Maler
Judíka
Der Hohepriester Christus spríchh ich heilige Mích geheiligt seien in der Wahrheit.
7 So g 8 9 10 11 12 13
Mo Di Mi Do Fr Sa
seibst für ste, auf das$ auch $ie Joh. 17, 19
Johann Heinrich Wichern t 1881, Vater der Inneren Missíon Profestanten in Osterreich gieíchberéchtigt, 1861 Rudoif Koch t 1934, Melster der kirchiichen Kunst Willlam Booth * 1829, Gründer der Heilsarmee Leo der Grosse f 461, der ersfe bedeutende Papst Justin der Martyrer t 166 Edikt von Nantes 1593, Protestanten in Frankreich geduldet
Palmsonntag
Der Schmerzensmann
Er soll die Starken zum Raube haben, darum, dass Seine Seele gearbeitet hat und hat Sein Leben in den Tod gegeben und hat víeler Jes. 53, 11-12 Sünden gelragen. 14 15 16 17 18 19 20
So ® Mo Oi Mi Do Fr Sa
Georg Friedrich Hândel t 1759, Komponist Ludwig Hofacker * 1798, Erweckungsprediger Peti^us Waldus + 1147, Vorreformafor Luther auf dem Reichstag zu Worms, 1521' Gründonnerstag Karfreitag Johann Bugenhagen t 1558, Beichtvater Luthers
Ostern
-7',77
Auferstehung Ich war tot, und síehe, Ich bin lebendig von Ewlgkeit zu Ewigkeit und habe die Schiüssel der Holle und des Todes. Offb. 1, 18,
21 22 23 24 25 26 27
So t> Mo Di Mi Do Fr Sa
OSTÉRFEST 2. OSTERTAG St. Georg t 303, Martyrer (Drachentõter) Philipp Fr. Hiller f 1769, pietistischer Liedetdichter Fritz Fliedner t 1901, Gründer evang. Gemeinden in Spanien Ludwig Uhiand * 1787, Dichter Teríulian t 220, Kirchenváter
Quasímodogeriíti
Wiedergeburt
Gelobet sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesu Chrísti, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendígen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu ChristI von den Toten. 1. Petr. 1, 3 28 So 29 Mo © 30 Di
0(3
Heinrich v. Treitschke t 1896, Geschichtsforscher Chr. Blumhardt * 1779, Gründer der Basler Mission Gusfav Freitag f 1895, Schriftsteller
O oo
J
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
195'(
11 GO O
N O T I Z E N 1 2 3 3 5 6 7 \
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17, 18 19. 20 21 22 23
1
24, 25 26, 27. 28 29 30 O
oo
O
oo
1
12 m o
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 t30
MAI 1957 1 Mi 2 Do 3 Fr 4 Sa
Davíd Livingsíone f 1873, Missionar und Afrikaforscher Leonardo da Vincí t 1519, Maler Anfang der "Losungen" der Brüdergemeínde, 1726 Monika t 387, Mutter des Kírchenvafers Augustínus
Misericórdias Domini
Der gute Hirte
Ich bin der gute Hirte, Meíne Schafe horen Meine Stimme und Ich kenne síe, und síe folgen Mir, und Ich gebo íhnen das ewlge Lebon. Joh. 10, 12. 27. 28
5 So 6 Mo 7 Di 8 Mi 9 Do 10 Fr 11 Sa
Friedrich der Wetse f 1525, Kurfürst Alexander von Humboldt t 1859, Naturforscher Franz von Síckingen f 1523, Freund Luthers Friedrich von Schiller t 1805 (9. 5.), Dichter N. L. V. Zinzendorf, Gründer der Brüdergemeinde f 1760 Johann Pefer Hebel * 1760, Volksschriftsteller Johann Arndt f 1621, Erbauungsschriftsteller
Jubilate
Die neue Schopfung
Ist jemand in Christo, so íst er eina neue Kreatur. Das Alfe tsf vergangen, steha, es íst alies neu geworden. 2. Kor. 5, 17 12 So 13 Mo © 14 Di 15 Mi 16 Do 17 Fr 18 Sa
/ MUTTERTAG Herrnhuter Brüdergemeinde gegrgndeí, 1727 í. Kirchenversammlung des Synodalbundes in S. Leopoldo, 1950 Thomas Münzer hingerichíet, 1525, Sdv^^ermer Die fünf Marfyrer von Lyon, 1553 Mutterhaus in São Leopoldo erõffnet, 1939 Erster deutscher Gottesdiensf In Wíttenberg, 1525 ( 19. 5.) Kantate
Die singende Gemeinde
Singet dem Herrn eln naues LIed; denn Er tut Wunder. 19 20 21 22 23 24 25
So Mo Di 3 Mi Do Fr Sa
Psalm 98, 1
Riograndenser Synode gegründet, 1886 Michael Saíler t 1832, evangeliumsnaher kath. Bischof Elisabeth Fry * 1780, FreundIn der Gefangenen Die letzíen Mãrtyrer ih Riga erschossen, 1919 Ludwig Doll t 1883, Gründer der Neuklrchner Mission Kopernikus t 1543, Astronom Claus Harms f 1778, Glaubenszeuge in glaubensarmer Zelt
Die betende Gemeinde
Rogate
Wenn Ich erhõhet warde von der Erde, so will Ich síe alie zu MIr ziehen. Joh. 12, 32 26 27 28 29 30 31 QQ-
So Mo Di Mi © Do Fr
Reichsacht über Lufher, 1521 I Johannes Calvin t 1564, Reformator Paul Gerhard f 1676, Liederdichter Konstantinooel von den Türken erobert, 1453 CHRISTI HIMMELFAHRT Joseph Haydn t 1809, Komponist
Q
QO
ALMANAQUE
DO . SÍNODO
RIOGRANDENSE
00
1957
13 oo
Q
N O T I Z E N
1 2 3 4 5 ó 7, 8 9, 10 11 12 13 14, 15 16, 17, 18, 19 20 21 22, 23 24. 25 26, 27, 28 29 30, 31 O OO
O
oo
14
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
oo o
00 >:í
1 Sa
■J. F. Oberlin f
1826, Pfr. und Gründer der Kleinkinderschuien
Exaudí
Díe wartende Gemeínde leh will ausgiessen den Geísl der Gnade und des Gebets. Sach. 12, 10
2 So 3 Mo 4 Di
5 Mi ê 6 Do 7 Fr 8 Sa
Waísenhaus in Halle gegründet, 1694 Evangelisches Stift in Hamburgo Velho gegründet, 1896 Matthias Grünewald t 1528, Maler (Isenheimer Altar) Bonifaíius t 755, Apostei der Deutschen ●
/
ChristI. Verein Junger Mánner gegründet, Paul Gerhardt t 1676, Liederdichter
1844
August Hermann Francke t 1727, Pfarrer und Erzieher
Die Kirche des Geistes
Pfingsten Es
soli
nicht
durch
Heer
oder
Kraft,
sondem
durch
geschehen, spricht der Herr Zebaoth. 9 So 10 Mo 11 Di 12 13 14 15
Mi © Do Fr Sa
PFINGSTFEST 2.PFINGSTTAG Fritz Fliedner ● 1845 (10.) brachte das Evangelium nach Spanien Brasilianische Bibelgeselischaft, 1948 Luthers Hochzeit mit Katharina von Bora, 1525 Begtnn der Weitmissionskonferenz in Edínburgh, Erste Pommerntaufe, 1125
1910
Trínitafis Heilig, heilig, Ehre voll. 16 17 18 19 20 21 22
So Mo Di ' Mi Do ® Fr Sa
Der dreíeinige Goft heiiíg -ist
der
Herr
Zebaoth,
27 Do © 28 Fr 29 Sa
und
wer euch
Walter von der Vogelweide t 1280, Mmnesanger Joh. Aibrecht Bengel * 1687, württembergischer Theologe Augsburger Bekenntnis 1530 Peter Rosegger t 1918, Schriftsteller J. V. Andreâ t 1654, Theologe und Schriftsteller Diktat von Versailles, 1919 Petrus und Pauius
2. Sonntag nach Trinitatis Kommet her zu Mir will euch erquícken. 30 So O
08
Lande
sind Seíner Jes. 6, 3
Apostei und Propheten
Wer euch horet, der horet Mich, achtet Mich. So Mo Di Mi
alie
Johann Tauler f 1361, Mystiker Beginn der franzõsischen Revolution, 1789 Albert Knapp f 1864, Liederdichter Ludwig Richter t 1884, Maler Friedrich Froebel t 1852 (21. 6.), Erzieher Johann Georg Hamann t 1788, Phllosoph Eva V. Thiele-Winkier t 1930, Forderin der Inneren Mlssíon
1. Sonntag nach Trinitatis
23 24 25 26
Meinen Geist Sach. 4, 6
ERNTEDANKFEST
/
alie,
verachtet, der verLuk. 10, 16
/
Díe Einladung die
ihr
mühselig
und
beladen seid; Ich ●Math. 11, 28
80
n ALMÁNAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
15
1957
(30
(3(3 O
N O T I Z E N
1 2 3 4, 5 ó 7. 8 9 10, 11 12 13 14 15 16 17, 18 19 20 21 22 I
23 24 25
V
26 27, 28 29 30 O 0(3
O
\
16 o
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
00
00
o
1 Mo 2 Dí 3 Mi
4 Do C 5 Fr 6 Sa
Heinr. Voes und Joh. Escj^ f 1523, die ersten evang. Mãrtyrer Rudolf Kõgel f 1896, Oberhofprediger Unabhãngigkeit der U. S. A. 1776 (4. 7.) Madam Curie f 1934, Entdeckerin des Radiums Tbeodor Síorm t 1888, Díchter Johann Hus verbrannt, 1415, Vorlaufer der Reformafion
3. So. n. Trinítafis
Das Wort der Versohnung
Des Menschen Sohn ís gekommen, zu suchen und selíg zu machon, Luk. 19. 10 was verioren ist. 7 So 8 Mo 9 Di 10 Mt
11 Do © 12 Fr 13 Sa
Georg Neumark f 1681, Uederdichter Walter Flex * 1887, Díchter Beginn der luther. Missíonsarbeit, 1706, In Indienv Angelus Silesíus t 1677, Mystischer Díchter Missionsschule in Barmen erõffnet, 1825 Nathan Soederbiom t 1931, Fõrderer der õkum. Bewegung Fritz Reuter t 1874, Díchter
4. So. nach Trínítatis
Díe Gemeide der Sünder
Eíner trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christl erfütlen, Gal. 6, 2 14 15 16 17 18 19 20
So Mo Di Mi Do Fr Sa ^
Aug. Neander t 1850, Theologe der Erweckungsbewegung Wilhelm Zõllner, Generaisuperintendení t 1937 (16. 7) Gottfried Keller t 1890, Schriftsteller Luther wírd Mõnch, 1505 Das Vatíkanum erkiart díe Unfehibarkeít des Papstes, 1870 Luise, Konigin von Preussen t 1810 Kreuzfahrer erobern Jerusalem, 1099 (15. 1)
5. So. nach Trínítatis
Nachfolge
Wer seine Hand an den Pflug legt und siehet zurrück, der ist ntcht geschickt zum Reiche Goites. Luk. 9, 62 21 22 23 24 25 26
So Mo Dí Mi Do Fr
27 Sa e
Johannes Jaehnicke f 1827, Gründer der Berllner Missionsschule Detiev von Liliencron t 1909, Díchter Luise Scheppier f 1837, erste evangelische Kinderschwester Christophorus f 250 (25. 7.) Beginn der deutschen Eínwanderung in Rio Grande do Sul, 1824 Johann Helnrích Volkening f 1877 (25. 7.) Erweckungsprediger Gusfav Knack t 1878, Liederdichter
6. So. nach Trínítatis
Taufgedachtnís
Fürchte dich nicht, denn leh habo dich eriost, Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bíst Mein! Jes. 43, 1
8
oo
28 29 30 31
So Mo Dí Ml
Johann Sebastian Bach t 1750, Meister der Kirchenmusik Robert Schumann t 1856, Komponist Otto von Bismarck t 1898, Staatsmann Ignatíus von Loyola, t 1556, Gründer des Jesuitenordens
(3
05
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
17
1957
OQ O
T
N o T I Z E N
1 2 3 4 5 6 t
7, 8 9 10
n 12
\
13 14, 15, 16 17,
.1.
18 19, 20, 21
í
22
.A.
23 24
/
25 26 27.
\
28 29, V
30,
I
i
31. /.
eo
18
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
QO O
1 Do 2 Fr 3 Sa
®
Beginn des Weltkrieges, 1914 Chrístenverfolgung durch Nero, 64 Josua Stegmann f 1632, Theologe und Liederdichfer
7. So. nach Trinitatis
Heilígung des Leíbes
Begebet eure Glieder zum Díenste der Gerechiigkeít, dass sie heilig ' i werdcn. Rom 6, 19.
/
4 5 6 7 8 9
So Mo Dl Mi Do Fr
10 Sa
®
Preuss. Haupfbibelgeselischaft gegründet, 1814 (3. 8.) Bekennfnis und Auszug der Saizburger, 1731 Jusfin der- Míirtyrer t um 165 Clemens von Alexandrien t 215 Jacob Burckhardt t 1897, Kunsthistoriker Karl Guefziaff t 1851, erster Chinamissionar Zerstõrung Jerusalems, 70
I
% Früchte des Geistes
8. So. nach Trinitatis
Wandeit wte die Kinder des Lichtes. Die Frucht des Geistes ist aüerlel Gütigkeit und Gerechtigiceít und Wahrheít.
Eph. 5, 9
jí
11 12 13 14 15 16 17
So Mo Di Mi Do Fr Sa
18 So 19 Mo 20 Di 21 *Mi 22 Do 23 Fr 24 Sa
Christentum in Japan zugelassen, 1884 Paul Speratus t 1551, Theologe und Liederdichter Florence Nightingale t 1910 Grundsteinlegung des Kõlner Doms, 1248 (Fertigstellung 1880) I Julie Hausmann t 1901, Liederdichterín Johann der Besfandige f 1532 Friedrich der Grosse t 1786
9. So. nach Trinitatis
Der kluge Haushalter
Schet zu, wie ihr ais die Weisen.
vorsichtig wandeit, nieht aU die Unwoison, sondem Eph. 5, 15
Erdmann Neumeisfer t 1756, Liederdichter Freiherr von Cannstein t 1719, Grd. der Bibelanstait in Halle Bernhard von Clairvaux f 1153, Theologe und Monch Mission der Brüdergemeinde begonnen, 1732 Gründung des Roten Kreuzes, 1864 Instilutio, reformierte Bekenntnisschrift, 1535 Pariser Blulhochzeít, 1752 (Hugenoften) J
10. So. nach Trinitatis
I
Der Herr und sein Volk
Gerechtigkoit orhohet ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr. 14, 34.
25 26 27 28 29 30 31
So Mo Di Mi Do Fr Sa
Friedrich Nietzsche t 1900, Dichter und Philosoph Ulfilas t 383, Bibelübersctzer Augustinus t 430, Kirchenvaíer Johann Wolfgang von Goethe * 1749, grosster deutscher Dichter . Ulrich von Hutten t 1523, Dichter und Humanist Tfieoderich der Grosse t 526, Kõnig der Goten Wilhelm Wundt f 1920, Philosoph und Psychologe r
oo
GO
f
J
% almanaque
C30 O
do
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
19 O
N O T ! -Z E N 1. 2 3 \ 4, 5
\
6 7. 8 9. S
10
n
.y,.
% 12. 13
●V
14 15 16 17. 18 19
.j.
20 21 22 23 24, 25 26 27, 28 29 30, 31. OO
\ ■09
20 oo o
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 30
o
SEPTEMBER 1957 11. So. nach. Trinitatís
Pharisaer und Zollner
Gott widersteht den HoFfartlgen, aber dén Demütigen gíbt er Gnade. 1. Petr. 5, 5
1 2 3 4 5 6 7
t
So (g Mo Di Mi Do Fr Sa
Dora Rappard * 1842/Schriftstellerin Hermann Blumenau in Brasilien angekammen, 1S50 Oíiver Cromwell f 1658, engllscher Polltíkér Anfon Bruckner * 1824, Koniponist Christoph Martin Wieland * 1733, Dichter Matthias Weibel t 1525 Unabhângigkeit .Brasiliens, 1822
12. So. nach Trinitafis
Die grosse Krankenheilung
Das zerstossene Rohr wlrd Er nicht zerbrechen, und den glimmenden Doeht wlrd Er nicht ausiosehen. ■ Matth. 12, 20 8 So 9 10 ' 11 12 13 14
Mo © Dí Mi Do Fr Sa
Wilhelm Raabe * 1831, Dichter Leo Tolsfoi * 1828, russischer Dichter Evangelísche Gemeinde in Buenos Aires gegründet, 1843 Württembergische Bibelansfait gegründet, 1812 Rauhes Haus in Hamburg gegründet, 1833 Wilhelm Farei t 1565^ schweizerischer Reformator Dante Alighieri t 1321, italien. Dichter (Gottliche Komodie)
13. So. nach Trinitafis Was ihr getan habt einem das habt ihr Mír getan.
j
Der barmherzíge Samaríter unter diesen
Meinen
15-So 16 Mo
Cyprian t 258, Kirchenvater Gustav Adolf von Schweden t 1632
17 Di 3) 16 Mi 19Do 20 Fr 21 Sa
Heinrich Bullinger f 1575, Nachfolger Zwinglis Letzte republikanische Verfassung Brastiiens, 1946 Elias Schrenk * 1831, Missionar und Evangelist Jakob Grimm f 1863, (Grimms Marchen) Erste deutsche Ausgabe des Neuen Testaments, 1522
14. So. nach Trínitatis Lobe den Herrn, meine Seele, und getan hat. 22 So 23 24 25 26 27 28
Mo © Dí MI Do Fr Sa
geringsten Brüdern, Matth. 25, 40
Der dankbare Samaríter vergiss nicht, was Er dir Gutes Ps. 103, 2
Johann Pefer Hebel t 1826, Pfarrer und Dichter (Schatzkâstiein) KarI Spitzweg t 1885, Maler Theophrastus Paraceisus t 1541, Arzt und Phiíosoph Augsburger Religionsfrtede, 1555 WenzI von Bohmen t 929, Herzog und Martyrer Philtpp Spitta t 1859, Liederdichter Adolf Clarenbach t 1529, evang. Martyrer
15. So. nach Trinitafis
Irdische Güfer
Alie eura Sorge werfet auf Ihn, denn Er sorget für euch. h Petr. 5, 7 t
29 So 30 Mo
80
®
Konig Gustav Wasa f 1560, führte die Reformation in Schweden ein. Hieronymus f 420, Bibèlübersetzer
O
88
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
(30 €3
1957
21 €30 (3
N O T I Z E N 1 2 3 4. 5 »
6. 7, 8
é
9 10 11 12 13 14, 15
t
16 17, 18 19, 20,
\ 1
)
21 22 23 24, 25 f
r
26, 27, í
28 .29, 30, O
oo
1
Q
0(3
●J
\ 22
ALMANAQXJE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
OO O
OO Q
1 Dí 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa
La Plata-Synode gegründeí, 1899 Paul von HIndenburg * 1847, Heerführer und Reichsprâsident Franz von Assist t 1226, Nachfolger des armen Lebens Jesu Theodor Flie.dner f 1864, Erneuerer des apost. Dlakonlssenamfes Paul Fleming * 1609, Liederdichter
16. So. nach Trínítatis
Der starke Trost
Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommon und das Leben 2. Tim. 1, 10 und ein unverganglieh Wesen ans Licht gebracht. 6 7 8 9 10 11 12
So Mo , Di © Mi Do , Fr Se
Evgl.-Luth. Synode von Santa Catarina gegründet, 1905 Rembrandt' t 1669 (8. 10), Maler Heinrich Schütz * 1585, Komponist Jusfus Jonas t 1555, Luthers Freund Heinrich Albert f 1651, Liederdichter und Komponist Huldreich Zwíngli f 1531, Reformator . Columbus entdeckf, Amerika 1492
17. So. nach Trínítatis
Von der Freiheít eines Christenmenschen
Es ist dir gesagt, Menseh, was gut íst und wss der Herr von dír f^ordert: namiieh Gottes Wort halten und Liebé üben und demütlg seín vor deínem Gott. Micha 6, 8 13 14 15 16 17 . 18 19
So Mo Di Mi t) Do Fr Sa
« Diakonissenanstait Kaiserswerth gegründet, 1836 William Penn * 1644, Gründer des Quãkerstaates in U.S. A. Friedrich Ludwig Jahn t 1852, Turnvater Waltor Flex t 1917, Dichter 1. evgl. Predigt in port. Sprache |n Brasilien (Recife), 1641 Ludw. Schnelier t 1896, Gründer des Syr. Walsenhauses Elias Schrenk + 19-13, Misstonar und Evangelist 18. So nach Trínítatis
Das vornehmste Gebot
Das Gebot haben wír von Ihm, dass wer Gott liebet, dass der auch seinen Bruder liebe. 1. Joh. 4, 21
/ 20 So 21 Mo 22 Di 23 Mi © 24' Do 25 Fr 26 Sa
Franz Lampert 't 1520, Theologe Alfred Nobel * 1833, Erfinder, Síifter des Nobeipreises Jeremias Gotthelf t 1854, Pfarrer und Schriftsteller Adalbert Stifter * 1805, Schriftsteller. Westfâlischer Friedá 1648, Ende des 30-jahrÍgen Krleges Hermannsburger Mission gegründet, 1849 Philipp Nikolai t 1608, Liederdichter
I
í
19. So. nach Trínítatis
Die Heilung des Gíchtbrüchigen
t^eile Du mich, Herr, so worde íeh heil; hilf Du mir, so ist mir Jerem. 17, 14 geholfen. 27 28 29 30 31
Oo-
Sb Mo ' bi Mi ® Do_
Evangelische Freuenhilfe fürs Ausiand gegründet, 1908 Ei'asmus von Rotterdam * 1467, Humanib Tizian * 1447, Maler Henri Dunant f 1910, Gründer des Roten Kreuzes REFORMATIONSFEST #■
Õ
oo
T if
ALMANAQUE
!
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
QQ-
N O T I.Z E N
1. 2 3
'
i
4, 5 c
6, 7, 8
4
9
r
10 11 12
»●
13 14 I
16.
' I
t
17. 18 19. 20 21
♦
22 23
T
.1.
>
24 25 26, 27, 28 29, 30,
I
31
7
O
r f j
I
I
almanaque no sínodo
24 oo o
EIOGEANDENSE
1957 ÕO
a
Erdbeben in Lissabon, 1755 NATIONALER TOTENGEDENKTAG
1 Fr 2 Sa
Das Mahl des Herrn
20. So. nach Trínifatís
Der feste Grund Gottes boetehet und hat díeses Siagel: Der Horr kennet díe Seinen und; Es trete ab von Ungerechtiglceit, wer den Namen Christi nennet. 2. Tim. 2, 19
3 4 5 6
So Mo Dí Mi
7 Do © 8 Fr 9 Sa ,
Angelus Sileslus * 1624, Dichíer EIrse Averdieck t 1907 Han$ Egede t 1758, Missionar der Esklmos Hemrtch Schütz t 1672, Komponist Hans Thoma f 1924, AAaier Abrsham Kuyper t 1920, Theologe und Staatsmann Emil Frommel f 1896, Soldetenpfarrer und Schritsteller
21. So. nach Trinitafis
/
li
Geístiíche Waffenrüstung
5e jemand aueh kãmpfet, wird er doch nicbt gelcronet, er kãmpfe denn reeht. 2. TIm. 2,5
10 So
n Mo 12 13 14 15 16
Di Mi Do © Fr Sa
Martin Luther * 1483, in Eísleben Soeren Kierkegaard t 1855, denischer Phtlosoph Ludwig Harms f 1865, Grd. der Hermannsburger Mission Ludwig Uhland t 1862, Dichter Samuel Keller t 1924, Evangelist Repubiik in Brasilien ausgerufen, 1889' Caspar Cruciger + 1548, Mitarbelter Luthers
Weltgerícht
Vorletzter So. im Kirchenjahr
Wir mussen elle offenisBr werden vor dem Richtstuhl Chrísfl. 2. Kor. 5. 10 T
17 18 19 20 21 22 23
So Mo Oi Mi Do © FrSa
David Zeisberger t 1808, Indianermtssionar Ludwig Hofacker t 1828, Theologe der Erweckungsbewegung Elisabeth von Thürlngen t 1231, Wohltaterin Leo Tolstoi + 1910, russischer Schrifísteller. Friedr. Den. Schielermecher + 1768, Theologe 'Johann Oekolampad t 1531, schwelrerlscher Reformator John Knox t 1572, Schottischer -Reformator
tetzfer So. im Kirchenjahr
Kluge und fdrichte Jungfrauen
Lasset eure lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Luk. 12, 35
24 25 26 27 28
So Mo D! Mi Do
29 Fr O
30 Sa
®
Clemens Th. Perthes t 1867, Gr. Der "Herbergen rur Haimaf" G. Tersíeegen * 1697, Liederdichter Josef von Eichendorf t 1857, Dichter Hermann Oeser * 1849, Schriftsteller Conrad Ferd. Meyer t 1898, schweiz. Dichter Hans Holbein d. J. t 1543, Maler Theodor AAommsen t 1903, Geschichtsforscher
G QG
V
■ n,t
9 f/
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
ao
1957
i
I
25'f C30 ► ; o.« « h>l ■> í: ■,
N o T I Z- E N
1 2 3 4, 6
k M
7,
V.
8
k,
t
9, 10 11 12 j
13
> / (
●●1
14,
M
1
15,
V- -
I
1
16,
1'
17, )
18
i
19 20,
II
i
f, V .
22
r. I
\
24
► I «?
I
26,
'\
I
27, 28,
s
29, 30, O
oo
T"
t ●i
lAk
I
●
y
23
t
4
kf'- ;:k
21
25
I
^** , ; r*
I
V
♦
1
d
26
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 QQ
OÇ*
O
1. Advenf
Der kommende Herr
Siehe Deín Koníg kommt zu Oir, eín Gerechfer und eín Helfer. Sach. 9, 9. 1 So 2 Mo 3 Di 4 Mi 5 Do 6 Fr 7 Sa ©
Abraham a Sanfa Clara t 1709, Dichter Ãmilie J. V. Schwarzburg-Ruddsíadf t 170ó (3. 12.) Liederdichferln Nikolaus von Amsdorf * 1483, Freund .Luthers Kaisérwerther yerband gegründet. 1916 Aloys Hennhõfer f 1862, Erweckungsprediger Nikolaus Seinecker * 1530, Liederdichter Thorner Blutgericht, 1721
2. Advent
(■
Der kommende Erioser
Sehet auf und erhebet eurs Hauptor, darum dass sich euro Eriosung naheh Luk. 21, 28. 8 9 10 11 12 13 14
So Mo Di Mi Do Fr Sa ©
Martin Rinckart t 1649, Liederdichter P. Rochát t 1917, (Blaues Kreuz)® Luther verbrennt die papstliche Bulle, 1520 Chrisíian Fürchfegott Geliert t 1769 (12. 12.) Liederdichter Kaiserin Leopoldina f 1826 Friedrich Hebbel t 1863, Dichter (Nibelungen) , Joh. Evangelista Gossnar * 1773, Forderer. der .Mission
3. Advent
Der Vorlaufer des Herrn
Bereitet dem Herrn den Weg, denn der Herr kommt gewaifíg. Jes. 40,'3. 10. 15 16 17 18 19 20 21
So Mo Di Mi Do Fr Sa ©
Georg von Viebahn t 1915, Evangelist Wilhelm Grimm t 1859) Germanist (Deutsche Heldensagen) E. G. Woltersdorf f 1876, religiosa Dichterin Luise Hensel t 1876, religiose Dichterin Christian Blumhardt t 1838 (Baseler Mission) Katharina von Bora, Luthers Gemahiin f 1552 Benjamin Schmoick ● 1627, Liederdichter
4. Advent
f
!
Díe nahende Freude
Metne Seele erhebet den Herrn, und meín Getst freuet síeh Gottes, meínes Heilandes. Luk. 1, 46-47. 22 23 24 25 26 27 28
So Mo Di Mi Do Fr Sa
i.
Dv/ight Lyman Moody t 1899, Evangelist Otto Funcks f 1910 (26. 12.), Schriftsteller Heiliger Abend WEIHNACHTEN 2. WEIHNACHTSTAG Johann Tobias Bech t 1878, Bussprediger Joh. von Sfaupitz t 1524, Luthers Seelsorger
Sonntag nach Weihnachten
Símeon
Herr, nun lassest Du Deinen Diener in Frieden fahren, wio Du gosagt hasf; denn meine Augen haben Deinen Hoiland gesehen. Luk. 2, 29-30.
O
29 So © 30 Mo 31 Di
V. E. Lõcher * 1673, Lutherischer Theologe' Mathilde Wrode t 1929, Wohitaterin der Gefangenen (25. 12.)' John Wyclif t 1384, englischer Reformetor.
o oo k
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
eio-
27 GO O
N O T I Z E N
1 2 3 4, 5 6
l
7, 8 9 10. 11 12 13 14 15, 16, 17. 18 19 20, 21 22 23 24,
/
25 26,
r
27, 28 29, 30,
●j..
31 OO
<3>
28
ALMANAQUE
DO
SINODO
RIOGRANDENSE
1957
SoRinen- Auf- und ünitergarage Pôrto Alegre Tag.
Aufg.
1 5 10 15 20 25
5,27 5,30 5,34 5,38 5,43 5,47
1 5 10 15 20 25
5,51 '5,57 6,01 6,05 6,09 6,13
1 5 10 15 20 25
6,15 6,19 6,^1 6,27 6,28 6,30
Unferg.
JANUAR
Florianópolis Aufg.
Unferg.
Pôrto Alegre Tag.
Aufg.
' 19,13 19,14 19,14 19,13 19,12 19,11
1 5 10 15 20 25
7,22 7,23 7,21 7,19 7,18 7,16
19,25 19,20 19,18 19,14 19,08 19,04 MARZ
5,45 5,51 5,55 5,58 ó,01 6,05
19,09 19,05 19,02 18,59 18,54 18,50
1 5 10 15 20 25
7,11 7,08 7,04 6,59 6,54 6,49
18,59 18,55 18,49 18,46 18,38 18,31
6,06 6,10 . 6,11 6,17 6,17 6,19
18,46 18,42 18,37 18,34 18;27 18,20
1 5 10 15 20 25
6,41 6,37 6,30 6,25 6,18 6,11
FEBRUAR
APRIL 1 5 10 '15 20 25
6,35 6,38 6,40 6,43 6,47 6,49
18,22 18,17 18,12 18,07 18,02 17,56 AAAI
6,23 6,26 6,27 6,30 6,33 6,35
18,12 18,07 18,03 17,58 17,54 17,48
1 5 10 15 20 25
6,05 6,00 5,54 5,48 5,42 5,38
1 5 10 15 20 25
6,54 6,56 6,59 7,02 7,06 7,09
17,51 17,47 17,43 17,39 17,38 17,36 JUNi
6,39 6,41 6,43 6,46 6,50 6,52
17,44 17,40 17,37 17,33 17,32 17,31
1 5 10 15 20 25
5,31 5,28 5,25 5,21 5,19 5,17
17,33 17,32 17,32 17,32 17,32 17,33
6,55 6,57 6,59 7,02 7,03 7,03
1 5 10 15 20 25
7,12 7,14 7,16 7,19 7,20 7,20
Unterg;
7,05 7,04 7,04 7,02 7,01 6,59
17,31 17,32 17,34 17,37 17,40 17,43
17,52 \ 6,55 17,54 6,52 17,57 6,49 18,00 6,44 18,03 6,40 18,05 6,35 SEPTEMBER
17,46 17,49 17,50 17,53 17,55 17,57
JULI
5,22 5,25 5,29 5,33 5,38 5,41
19,30 19,31 19,31 19,30 19,30 19,27
Florianópolis Aufg.
Unferg.
17,36 17,37 17,39 17,42 17,45 17,48 AUGUST
18,09 18,12 18,14 18,17 18,20 18,23
6,28 6,24 6,18 6,13 6,07 6,00
OKTOBER 18,26 5,55 '18,28 5,50 18,31 5,45 . 18,35 5,39 '18,38 5,34 18,42 5,30 NOVEMBER 18,46 18,50 18,54 18,57 19,02 19/06
18,00 18,03 18,04 18,07 18,09 18,12 18>14 18,16 18,18 18,22 18,24 18,28
5,24 5,21 5,19 5,15 5,14 5,12
18,31 18,35 18,38 18,41 18,45 18,49
5,12 5,12 5,12 5,13 5,15 5,18 5,21
18,55 18,58 19,02 19,05 19,07 19,11 19,12
V
DEZEMBER 17,28 17,27 17,27 17,27 17,27 17,28
● 1 5 10 i5 20 25 31
5,17 5,17 5,17 5,18 5,20 5,23 5,26
19,12 19,15 19,19 19,22 19,24 19,28 19,29
1
.nr
* /
■é
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957'
29 y
Unterschiede der Sonnenzelten verchiedener anderer Sfâdfe íim Verhaltnis zu Florianópolis)
Itajaí Joinvile Blumenau Lajes Jòaçaba (Cruzeiro)
plus plus plus plus
0 2 2 6 11
MInuten Minuíen Minuten Minuten Minuten
União da Vitória Campos Novos Caçador Concórdia Xapecó
plus plus plus plus* plus
10 10 10 13 16
Mi nuten Minuten Minuten Minuten Minuten
● ,i
. -y ■: I ■
Eíntrítf der Sonne ín die Zeichen des Tíerkreíses (Anfang der Jahreszeiten
20. 18. 20. 20. 21. 21. 23. 23. 23. 23. 22. 22.
r >
Januar Februar Mãrz April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember.
4 19 18 6 5 13 0 7 4 13 11 00
Uhr 50 Uhr 10 Uhr '30 Uhr 00 Uhr 30 Uhr 40 Uhr 40 Uhr 30 Uhr 50 Uhr 40 Uhr 00 Uhr 00
Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten
auf der südüchen
Halbkugel)
5^ Wassermann xo» tat* Fische ^ Widder: Herbstanfáng m Síier 5SÍI Zwillinge ' Krebs: Wintersanfang ■e€ Lõwe ãÊ Jungfrau ' Wage: Frühl ingsanfang Skorpion . Schütze Steinbock: Sommersanfang I
/ Finsfernísse ím Jahre 1957 1.
Teilweise Sonnenfinsternis am 29. April, in Brasilien nicht sichtbar.
2.
Totale Mondfinsíernis am 13. Mai, in Brasilien sichtbar.
3.
Totale Sonnenfinsternis am 23. Qktober, in Brasilien nicht sichtbar.
4.
Teilweise Mondfipsternis am 7. November, in Brasilien nicht sichtbar.
» ● ● > j
Bewegliche Feste 1957 14. 19. 21 30. 9.
Palmsonntag Karfreltag Ostern Himmelfahrt Pfingsten ^
í \
Neujahr Tiradentes Tag der Arbeit Unabhãngigkeit ProkI. d. Republlk Welhnachten
April April April Mai Juni
Staatsfeíertage 1. Januar 21. April 1. Mai / 7. September 15. November 25. Dezember
V Ml I'
« I
f
1.' I A ■
1
:>»
30
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
/
#1
ín //
0 0 &
ml}l tíX0u?íw/Êutl|tfç
1957
i
V
l
)
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
31
Aus einer Predigt von Bischof D. Dr. Dibelius
■ . Man kann es nicht besser und nicht einfacher sagen ais: ein Christ ist ein Mensch, dem Jesus geholfen hat! Also nicht so, wie es immer mehr V ,. Menschen zu giauben scheinen: ein Christ sei ein Mensch, der seine christliche Weltanschauung von ^ seinen Eltern überkommen hat und sie für richtig und notwendig hãlt — wáhrend andere eine andére Weltanschauung haben, eine atheistische oder irgendeine andere, und damit im Grunde ebenso glücklich ,sind wie der Christ mit der seinigen. Man erlebt es immer wieder, dass Christen, die mit solchen anderen Menschen persõnlich bekannt werden, verwundert feststellèn: das seien doch durchaus anstándige und liebenswürdige Menschen — und darauf allein komme es doch an.
bringen, sondem um die Menschen herauszuheèen aus ihrer gottverlassenen und vernebelten Existenz, um sie mit der Wirklichkeit zu konfrontieren, um ihnen zunãchst einmal die Augen zu õffnen für ihre Schuld; nicht sie zur Selbstkritik zu kommandieren, sondem um ihnen die Augen in die Tiefe zu richten^ auf ihre Schuld vor Gott. Und dann hat er sie alie, die, sich haben in die Tiefe führen lassen, Gott prasentiert mit der hohenpriesterlichen Fürbitte: Nun sei du ihnen ein gnàdiger Gott! Und Gott hat die Tür aufgestossen, die in seine Ewigkeit führt. Das ist passiert. Das ist der Boden, auf dem wir stehen. Und an unausdenkbar den grossartigen Vorrechten, die die. Erlõsungstat Jesu Christi den Menschen einrâumt, hat jeder Anteii, der durch die Taufe hindurchgegangen ist, der in der ^Christenlehre und im
Auf etwas gahz anderes kommt es an. Kein Christ wird von denen, die nicht Christen sind, in Bausch . Konfirmandenunterricht davon gehõrt hat, der im Gottesdienst und und Bogen behaupten, sie seien mobei einer Abendmahlsfeier dazu sein ralisch schlecht. Wir sagen nur: sie sind armselige. Menschen, auch Ja gesagt hat, der einmal gebetet hat, wie rrian eben nur auf dem wenn sie sich ganz behaglich íühGrunde dieser Tatsachen beten len. Sie sind arm, weil sie keinen Zugang haben zu dem Grõssten, kann „als die lieben Kinder" zu das auf der Welt geschehen ist. „ihrem lieben Vater." Diese alie gehõren zur Christenheit. Sie sind Jesus Christus ist in die Welt alie Menschen, denen Jesus einmal gekommen und ist am Kreuz genicht um eine neue storben geholfen hat. ■«OoWeltanschauung auf die Erde zu
34
almanaque do SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
Evangelische Kirche in P. Karl Richert. Paraguay ist seiner Verfassung und seiner Art nach ein katholisches Land. Wenn die rõmisch-katholische ICirche in Paraguay auch nicht so auftritt wie etwa in Spanien oder gar in Kolumbien, so ist es dennoch für alie Nichtkatholiken in Para guay gut zu wissen dass sie in einem^ katholischerr Land und unter einer in der Mehrzahl überwiegend katholischen Bevõlkerung zu leben haben. Vor der õffentlichkeit gibt es nur eine Kirche und das ist die rõmisch-katholische Kirche. Etwas anderes gibt es im Grunde nicht oder sollte es eigentlich nicht geben. Selbstverstándlich gibt es den noch im ganzen Lande , verstreut nichtkatholische Christeri und zwar mehr ais gewõhnlich angenommen wird. Sie gehõren den verschiedensten Gemeinschaftsgruppen an und entfalten oft eine sehr rege Tãtigkeit. Ein kleinés Adressbuch für die
nicht-katholischen Gruppen am B-o de la Plata bringf eine FüUe von Angaben auch über die Nichtkatbolischen in Paraguay. Ihre kirchliche Arbeit und auch ihre Züsammenkünfte spielen sich ja meistens im Stillen oder auch.in võUiger Zurückhaltung ,oder Zurückgezogenheit ab, so dass sie kaum in die õffentlichkeit gelangen. Bekani\t sind die Einrichtungen der Baptisten (Kirche und Krankenhaus),' der Adventisten (Schule); die Heilsarmee ist im Strassenbild auch fleissig vertreten, und eine grõssere nichtkatholische Gruppe im Lande, von der jedes Landeskind weiss,(Jass sie einfach da ist, sind die deutschsprechenden Mennoniten, die nach dem ersten Weltkrieg mit der Einwanderung nach Paraguay begonnen und ihre Kolonien im Chaco, aber auch in den anderen Teilen Paraguays haben.
Evangelische Einwanderer nehmen ihre Kirche mit. Die Kirchliche Arbeit an den evangelischen Deutschstâmmigen in Paraguay besteht seit über 60 Jahren. Sie ist entstanden und verbunden mit der Einwandèrung ev. Familien aus Deutschland, die auch in ihrem Einwanderungsland Paraguay auf den Dienst ihrer Kirche nicht verzichten wollten. So nahmen sie ihre Kirche auch nach Paraguay mit. Ihnen schlossen sich im Laufe der Jahre weitere evange lische Einwandererfamilíen an, die
aus Russland, Polen, Brasilien, der Schweiz und anderen Landern mehr nach Paraguay gekommen waren und sich dann gemeinsam immer wieder an diei Heimatkirche mit der ' Bitte wandten, sie in ihre auslandskirchliche Arbeit mit einzubeziehen und zu behalten. , ● Die Heimatkirche hat dies in den zurückliegenden Jahrzehnten auch immer wieder getan. Zuerst war es der Evkngelische Oberkirchenrat in Berlin und spãter das Kirchliche
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Aussenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, die in den vergangenen 63 Jahren irnmer wieder Pfarrer nach Paraguay aussandten und auch zur Erhaltung und Fortführung dieser kirchlichen Arbeit in Paraguay mit Hilfsmitteln beigetragen haben. Zur Zeit sind zwei
RIOGRANDENSE
1957
35
Pfarrer in Paxaguay statióniert, einer in der Kolbnie Hohenau, der áltesten von deutschstâmmigen Kolonisten am Paraná-Fluss gegründeten Siedlung, seit Dezember 1954, und ein Pfarrer in Assuncion, seit 1935.
Die Gemeindegründung 1893.
?
Die Anfange dieser kirchlichen Arbeit reichen in das Jahr 1893 zurück. Sie waren, soweit sie von Pa raguay aus der damaligen Zeit zu sehen sind, über alie Massen arm u. bescheiden. Die deutsche J?;olonie der Handwerker, Siedler u. Kaufleute in Paraguay zãhlte vor über 60 Jahren nur wenige Familien. Auch Para guay selbst hatte núf eine sehr geringe Einwohnèrzahi. Seit dem Lopezkriege war das Land sehr verarmt und wirtschaftlich zurückgeworfen. Es bestanden wohl auch nur geringe Aussichten, dass dieses an sich sehr schõne Land mit seiner geringen und armen Bevolkerung nach Beendigung des Krieges gegen Brasilien und Argentinien ein europáisches „Wirtschaftswun-
der“ des 20. Jahrhunderts erieben würde. ■ So konnte auch die 1893 gegrün- dete evangelische Kirchengemeinde in Assuncion nicht viel anders. sein ais eine kleine, arme und wirt- ● schaftlich wenig leistungsfáhige Gruppe evangelischer Familien. Und es'ist verwunderlich, dass hier überhaupt eine selbstándige kirchliche Arbeit begonnen und,ein stàndiger Pfarrer eingesetzt worden ist. Es müssen also auch noch andere Gründe und Ursachen dafür vorhanden gewesen sein, die zu einer ' Gemeindegründung gedràngt oder doch zum mindesten sehr dazu beigetragen haben, Gründe, die nicht' ,hur auf dem kirchlichen Boden zu suchen sind.
Kirche und Schule.
;
Und das war auch wirklich der Fali. In Assuncion gab es um die Jahrhundertwende evangelische deutsche Familien mit schulpflichtigen Kindern,für die es keine rechte Schulmõglichkeiten gab. Was lag hier náher, ais Kirché und Schule miteinander zu verbinden, einé Kir chengemeinde mit Hüfe der Heimatkirche ins Leben zu rufen und auí ihrem Boden eine Gemeindeschule einzurichten. Die Kirche konnte ais Schulraum benutzt werden u. der Pfarrer würde sich mit seinen Kenntnissen ja wohl auch ais Lehrer eignen; damit wâre dann beiden Teilen geholfen, der kirchlichen und der schulinteressierten Gruppe. Im
Gründe genommen war das ein sehr gutes Vorhaben, beide Einrichtun-, gen im fremden Lande auf einem gemeinsamen Boden zu haben und' zu erhalten. Diese Verbindung von Kirche und Schule, wáre damals und auch spâter für beide Teile eine sehr nützliche und segensreiche Einrichtung geworden und geblieben. Die evangelischen Gemeinden in BrasUien erfreuen sich ja seit vielen Jahren einer solchen gemein samen Einrichtung zum Segen ihrer Schule und Gemeinden. In Para guay war das damals auch gut gedacht und geplant; Kirche u. Schu-' le kormten aber nach der gemeinsa men Gründung auf die Dauer ge-
36
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
meinschàftlich nicht erhalten werden. Ja, wenn zwei dasselbe tun, dann ist es nicht dasselbe! Ais die Schule aus dem Grõsten heraus war, lõste sie sich aus der Kirehengemeinde und ging eigene Wege. Nun waren u. blieben die Verhãltnisse im Lande noch sehr klein u. so konnte es nicht ausbleiben, dass das weitere Zusammenbleiben und Zusammenarbeiten von Kirche und Schule am
RIOGRANDENSE
1957
gleichen Ort und in -den gleichen Ráumen zu Spannungen und Misshelligkeiten führten. Aber denhoch sind beide, Kirche und Schule, geblieben. Letztere ist eine der besten Schulen im Lande geworden und unterrichtet in der Grundschule (Primaria) und in- der Hoheren Schule (Secundaria) z. Zt. etwa 7-800 Schüler.
Ráumliche Zerstreuung der jkirchlichen Arbeit. Für die kirchliche Seite begann leichtesten zu erreichen. Andere wa nun erst nach der Loslõsúng der ren im Norden und zogen sich den Schule von der Kirchengemeinde Rio Paraguay hinauf; wieder ande die eigentliche Arbeit in Stadt und re siedelten an der Bahnstrecke; Land. Die deutschen Einwanderer und von der letzten Eisenbahnstabrachten die Eingentünüichkeit tion, die nach Buenos Aires führt, mit, sich ohne eigentiichen, zwin- siedelte eine weitere Gruppe den Pa genden Grund über das weite Land raná hinauf. Die letzte zu betreuenzu zerstreuen und zwar so sehr, dass de Gruppe im Norden war von der diese Zerstreuung zwangsweise und im Süden rund 1000 km entfernt. planmássig durchgeführt nicht àr- War die letzte Gruppe auf der eiger hàtte sein kõnnen. Hiér u. dort nen Seite besucht, dann war seit bildeten sich kleine Gruppen, die dem Besuch der ersten auf der annicht in der Lage waren, aus eige- deren Seite fast schon wieder ein nen Krâften für sich zu sorgen. Und Jahr vergangen. Es war ja selbstes war ja auch spâter nicht mõglicli, verstàndlich, dass damit der Pfarsie einfach wieder alie zusammen- rer den grõssten Teil seiner Zeit auf zubringen, damit sie auch kirchlich Reisen zubrachte. Und zuhause leichter versorgt werden kõnnten. konnte der Pfarrersbub in GedanAlie zusammen mussten von elnem ken an den stándig abwesenden VaPfarrer, der seinen Wohnsitz in As-,.j ter die Mutter fragen, ob der Vater suiícion hatte, besucht und kirch-^,nicht wieder einmal eingeladen werlich versorgt Áverden. gden konnte, auch bei ihnen zu BeMehrere Gruppen siedelten um Bsuch zu sein. Assuncion herum. Sie waren am Gemeindebildung in den Paraná-Koloníen. Hier konnte nur die Zeit das Ihre dererfamilien an, aus der alten Heitun, eine Gruppe heranwachsen zu mat Reichsdeutsche (Deutschlán- . lassen, die dann für eine Gemeinde- der), Volksdeutsche aus Russland, büdung gross genug sein würde. Und Polen, deutschsprechende Schweidie Zeit hat es auch getan und zwar zer, õsterreicher u. a. m. Sie fanin den Kolonien am Paraná-Fluss.' den alie am Paraná-Fluss schõnes, Diese Kolonien sind vorwiegend von fruchtbares, unbesetztes und billibrasiliendeutschen Kolonisten be- ges Waldland. Das Eigenwachstum siedelt worden. Ihnen schlossen sich dér Kolonien-setzte ein und so konn im Laufe der Jahre weitere Einwan- te ein Koloniestreifen (Pikade) an
‘I
ALMANAQUE
'
DO
SÍNODO
den anderen angegiiedert werden. Die alteste Kolonie ist Hohenau. Ilir folgten Obligado, Bella Vista, Capitan Meza, Fordi, Jesus, Cambyreta,‘ VUla-Alborada u. a. In diesen Kolonien ist jetzt ein stãndiger Pfarrer
RIOGRANDENSE
1957
37
und aus der früheren Betreüungsarbeit ist jetzt eine Gemeindearbeit geworden. Und unter diesen evangelischen Gruppen hâtten auch ' zwei Pfarrer reichlich zu tun, dazu " mehrere Lehrkrãfte.
Stadt- und Landgemeinde Assuncion.
y
In den anderen Kolonien ist . wanderer reisen mit einem Reisedie Zunahme der BevÕlkerung weni- darlehn, aus, dass sie zurückzahlen ger zu spüren. Die Zerstreuung und müssen. Dann fehlt es ihnen an den Abgelegenheit ist zu gross und wirkt Mitteln, ais Siedler neu anzufansich unter den gegenwãrtigen gen. Wer heute aufs Land hinausschwierigen' Wirtschaftsverhâltnis- geht, der braucht bares Geld in den sen um so mehr aus. Einige Kolonien Hánden, sogar viel Geld für Land, gehen auch langsam zurück und Vieh, Geráte, Haus und vor allen werden immer weniger. Hier muss^ Dingen für die hohen, sehr hohen auch die kirchliche Arbeit bis auf Lebenshaltungskosten der ersten weiteres eine Betreuungsafbeit der Jahre. Dabei ist das Land in Parafrüheren Jahre bleiben. Sie fãlít guay am billigsten. Aber soviel râunüich der Gemeinde Assuncion Geld hat von den Einwanderern niezu, die damit eine Stadt- und Land- mand. Es kann ihm auch nicht wie gemeinde ist und bleiben wird. früher ausgeholfen werden. Die Die Stadtgemeinde ist in der Zeit stãndig absinkenden Wãhrungsvernach dem letzten Kriege gewach- hâltnisse im Lande lassen das nicht sen. Die Neueinwanderer, auch zu. So'bleiben die Neueingewanderwenn sie ais Siedler (agricultores) ten meistens in der Stadt. Finden ins Land kommen, sind' gezwungen sie eine passende Arbeit, so kõnnen ■ in der Stadt zu bleiben. Nicht ais sie von dem ersten Arbeitstag an ob sie eine grõssere Vorliebe für das vom Verdienst ihrer Arbeit leben. Stadtleben zeigten. Im Gegenfeil, Sie sind, soweit sie evangelischen sie würden auch viel lieber auf dem Bekenntnisses sind, der natürliche Land auf eigener Scholle arbeiten Zuwachs der Stadtgemeinde Assun-und leben, wenn sie es kõnnten. Sie cion. konnen es leider nicht. Viele AusDie kirchliche Arbeit im Wechsel der Zeiten. Aus dem bisher Gesagten ist zu ersehen, dass die kirchliche Arbeit in Paraguay dem'Wechsel der Zei ten ausgesetzt war, wie alies andere auch. Es war nicht immer leicht, sie " durch die Note der Zeit hindurch^ zubringen. So ist es auch keines Menschen Verdienst, wenn sie . geblieben ist und, so Gott will, auch bleiben wird, trotz aller Armut, Schwâchen und Mangei. Mit das Wertvollste, was im Wechsel der Zeiten erhalten werden konnte, ist
die Muttersprache, die noch im Gottesdienst, mit sehr wenigen Ausnahmen bei den Amtshandlungen und im Unterricht im Gebrauch ist, so wie sie die Alten mitgebracht haben. Luthers Bibel, Katechismus, Gesangbuch und andere Schriften mehr kõnnen noch so gebraucht werden, wie sie nach Paraguay gekommen sind und auch immer noch kommen. Sie sind wohl das lebendigste Stück einer Evangelischen Kirche in Paraguay.
I
3S
'ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
(Eine kurze übersicht.)P. Dr. H. Schünemann. Die deutsche evangelische Kirche deutschen Handwerkerstand oder Arbeiterin Chile ist der Mitgliederzahl nach dem landverbundenen wohl die kleinste unter den refor- stand stammten^ sínd es vor aliem matorischen Kirchen auf imserem gewesen, die sich bald zu evangeliKohtinent ' Südamerika. Sie um- schen Gemeinden zusammenschlosfasst rund 22.000 Mitglieder, die in sen.' Die gemeinsame Not, die fast 8 Pfarrbezirken zusammengefasst alie Unterschiede verwischte, die und auch rãumlich nicht so weit Sorge um die Erhaltung der Famivonèinander entfernt sind wie et- líe machte sie zum Aufhorchen auf wa in 'Argentinien oder Brasilien. die Botschaft des Evangeliums wil‘ Immerhin ist es im Blick auf die 'liger ais die Einzelpersonen in den Geschichte der einzelnen Gemein- Stãdten. Nicht persõnliche Wünden und auf die politisch und gei- sche oder Gefühle wollten befriestige Entwicklung in den vergange- digt v/erden, sondem wirklich der nen Kriegsjahren erstaunlich, dass Herr gehõrt werden. Das erkennen die Einmütigkeit in unserer Kirche wir daran, dass bewusst alies Sekeher starker ais schwâcher gewor- tierertum abgelehnt wurde und die den ist. Wir wollen dafür dankbar Geistlichen aus den alten deut sein und es ais Zeichen werten, dass schen Landeskirchen erbeten wurder Herr der Kirche uns zum Auf- den. So bildeten sich fast gleichzei, merken ruft und zum Dienst for- tig die Gemeinden Osorno und Pt.' dert. Montt (1864), wãhrend die Gemeinde am See Llanquihue mit dem Es ist bestimmt nicht leicht ge wesen, in den Einzelgemeinden das Pfarrsitz Frutillar sich spater Bekenntnis zum Herrn der Kirche (1898) von Pto. Montt abtrennte. zu wecken und' zu erhalten. Wie In Valdivia, dem alten Zentrum der überall in der Welt so sind auch in deutschen Einwanderung, wurde Chile die deutschen Menschen nach aus Gründen, die mit den Freiheitsihrer Einwanderung stark mit sich ideen der Auswanderer von 1848 zuselbst und ihrer neuen Umwelt be- sammenhingen, fast 40 Jahre lang schãftigt gewesen. Umwelt, Klimà eine Gemeindebildung verhindert, und Beruf forderten Umstellungen b* im Jahre 1885 auch dort dem des Menschen, die alie Kráfte in An- Evangelium der Weg geebnet wur spruch nahmen. Eine Ausnahme de. In anderen Stádten des Landes hiervon bildeten nur die Kolonisten- aber, wo der deutsche Mensch, oft familien, die seit 1850 in starken alleinstehend, inmitten einer ihm Gruppen den südlichen Teil Mit- fremden Umgebung war, ist es erst telchiles (von Valdivia bis Pto. spater zur Gemeindebildung geMontt) besiedelten und unter Ein- kommen. Es ist erklãrlich, dass eine satz ihrer geistigen und kõrperli- starke geistige Auseinandersetzung chen Krâfte das Land erschlossen. mit der neuen XJmwelt hemmend Diese Familien, die meist aus dem auf einen solchen Zusammenschluss
I
ALMANAQtJE DO SÍNODO wirkte. Starke Persõnlichkeiten, die ihren evangelischen Glauben nicht leugnen wollten, haben hier alie Hindemisse und fremden Mãclite überwunden und so in Santiago, Valparaiso, spâter auch Concepción eine evangelische Kirchengemeinde 'geweckt. Das Mittelgebiet des chilenischen Làngstales, die sogenannte Frontera wurde dann nach der Besiédlung mit schweizerischen und ^ deutschen Kolonisten dem Evangelium erschlossen, sodass zunáchst zwei Pfarrbezirke, spâter nur das Pfarramt Temuco gebildet mirde. Ausser den beiden Kirchenbehõrden in Berlin (Ev. Oberkirchenrat) ^und Dresden (Ev.-luth. Landeskon^sistorium) haben vor aliem der Gustav Adolf-Verein und die Barmer Evangelische Gesellschaft für die Deutschên in Südamerika helfend und ratend beim Aufbau der Gemeinden mitgewirkt.
RIOGRANDENSE
1957
39
ausgeprâgt wiederfindet: Die Erhaltung des deutschen Volkstums unter den Gemeindegliedern und gleichzeitig die volle Einbürgerung der Gemeindeglieder im chilenischen Staatswesen. Beides scheint einander auszuschliessen und irgendwie unvereinbar zu sein; aber dass beides nebeneinander besteht und unter langen inneren Kâmpfen gewachsen ist, ist wohl ein Zeichen dafür, dass es vom Herrn der Kir che so gewollt und nicht mutwillig zu zerstõren ist. Die Einzelgemeinden und ihre Pfarrer haben sich in den mehr ais 100 Jahren ihrer Geschichte mit den Aufgaben der Erziehung in Familie und Schule, mit der Kultur und Geistesbildung ,im Sinne der deutschen Überlieferung eng ve^-bunden. Oft sind sie Trâger und Fõrderer all dieser Aufgaben gewesen und haben sie ais Teil der Verkündigung des Evangeliums an deutsche Menschen angesehen. Das chilenische Volk und der Staat ha ben diese Entwicklung nicht nur geduldet, sondem in ihren besten Vertretern aúch Achtung dafür gezeigt. Denn man sah, dass der deut sche Mensch ais chilenischer Bürg‘eV nur treuer und charakterfester wurde, wenn er diese Bindung durch seine Kirche erhielt. Diese Eigenart der Gemeindeglieder in unserer Kirche wird uns wohl noch oft beschâftigen und zu manchen Spannungen Anlass gében.
Es ist ein langer Weg von der Weckung und Betreuung-dieser Gemeinden bis zur Bildung der deut schen evangelischen Kirche in Chi le, ein Weg, der oft durch Eigensucht, Rechthaberei und Selbsttãuschungen versperrt schien. Aber der Herr der Kirche hat immer.von neuem Menschen gefunden, die den Mut fanden, diese Einheit zu- bezeugen, alie persõnlichen Einwânde zu überwinden und dem Herrn in Semem Ruf und Amt die Treue zu halten. So wurde 1937 die Ordnung der Deutschen Evangelischen Kir Darüber hinaus hat sich die deut che in Chile beschlossen und 1953 sche evangelische Kirche in Chile unter den verãnderten Verhãltnis- ebenso zu. der Arbeit bekannt, die sen der Nachkriegszeit auf den Sy- heute alie evangelischen 'Kirchen nodalversammlungen bestâtigt. Ês auf Erden beschãftigt: zur ôkumewird wphl noch mancher Proben der ne, das heisst zur Erkenntnis, dass Geduld und des Kampfes bedürfen, wir ais Christen zusammengehõren um diese Beschlüsse durchzusetzen. 4ind aufeinander hõren müssen. Die Aufnahmé unserer Kirche in den Auf eine Eigenart in unserer Kir Lutherischen Weltbund erfolgte zu che muss dabei Rücksicht genommen werden, die sich in unserer Beginn des Jahres 1955, aber die Arbeit in diesem Sinne reicht in die Weise auf unserm Kontinent und Jahre zurück, ais evangelische vielleicht nirgendwo auf der Erde so
40
ALMANAQUE DO SÍNODO
Flücktlinge aus andem Võlkern des Ostens Europas in unsere Gemeinden kàmen. Die Einmütigkeit einer Kirche wird nicht bestehen, wenn nicht aus dem Bekennen ein Dienen wird. Dieser gemeinsame Dienst unserer Gemeinden hat sich besonders in den letzten Jahren, ais kurz vor Beendigung des Krieges der Leiter unserer Kirche zum gemeinsamen Hilfswerk aufrief, bewiesen. Kein Band hat unsere Gemeinden so fest umschlungen wie das gemeinsame Hilfswerk nach dem Kriege. Bischof Lilje sprach in Santiago davon, dass dieser Liebesdienst überhaupt das Kennzeichen der evangelischen Christen geworden sei. Aber auch der Dienst an den Flüchtlingsfamilien, die mit Hilfe des Lutherischen Weltbundes in’s Land kamen, hat unsere Gemeinden aufgerufen. Ohne irgend welche staatlichen oder gesamtkirchlichen Mittel musste diesen mittellosen Familien Unterkunft, Arbeitsmõglichkeiten usw. verschafft werden. Der Einsatz und die Fürsorge für diese Familien haben unsere Gemeindeglieder oft
RIOGRANDENSE
1957
enger zusammengeführt ais manch wohllautendes Bekenntnis. Bei der Schulung der Kinder dieser Fami lien werden wir noch manchen Dienst -fiireinander tun müssen. Oft scheint es so, dass wir Deutsche nur in Zeiten áusserer Not reif dazu sind, Gottes Wort zu achtenund unser Leben danach zu gestalten. Durch die Verkündigung müs- ● semwir erkennen, dass unser Leben immer in Not ist — durch satanische Máchte in seinen Grundfesten erschüttert, nicht durch Geld und gute' Gedanken wieder in Ordnung . zu bringen, sondem allein dadurch, dass wir die Herrschaft des lebendigen Gottes annehmen. 'Die rechte Art dieser, Verkündi gung allen Gemeindegliedèrn zu bieten, wird die Aufgabe unserer Kirche bleiben xmd uns oft zusammenführen. Dann wird sie ,auch weiterhin ihren Dienst erfüUen zum Preise ihfes Herm. . Die, Leitung der Deutschen Evgl. Kirche in Chile übernimmt der Propst der Kirche in Zusümmenarbeit mit dem Synodalrat (3 Gemeindevertreter und 2 Pfarrer).
——oOo-
Díe Evofsiensch-Luttierísciie Kirche in Perií Die ersten Anfánge dieser kleinen südamerikanischen Kirche gehen auf das Jahr 1899 zurück. Sie beschránkt sich in der Hauptsache auf die Bewohner von Lima und Callao, wo sie zu Beginn des Jahres 1955 im ganzen 306 Familien umfasst. Von den Predigtstationen in der Provinz werden weitere 63 Fa milien erfasst, so dass sich eine Mit gliederzahl von insgesamt 369 ergibt. Ein Hõhepunkt im Leben dieser Gemeinde war der 1. August 1954 An diesem Tage wurde unter starker Beteiligung der Gemeinde und
in Gegenwart zahlreicher auslãndischer'Gâste die neue Christuskirche eingeweiht und gleichzeitig ein neuer Gemeindesaal, und ein neues Pfarrhaus in Benutzung genommen. In der folpnden VoUversammlung nahm die Gemeinde den oben angegebenen Namen an, wo-. mit auch den Angehõrigen anderer Nationalitáten die Mõglichkeit' gegeben ist, der Gemeinde beizutreten. Gegbnwártig wird die Gemeinde bedient durch Herrn Pastor W. Baasner, der seinen Wohnsitz in der Landeshauptstadt Lima hat.
í ALMANAQUE DO SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
41
Pastor M. Begricli:
Die Evasigelisdie Gemeinde in der Rua Visconde do Rio Branco 34
-
r
t
,,Mein Kirchspiel ist vielleicht 'ist, der die erste brasilianische evangrõsser ais manches Kõnigreich in gelische Gemeinde in S. Paulo grünDeutschland, mein Leben ein wah~ det, hãlt er gute Freundsehaft. Vollres Wander- und Apostelleben“, so zogene Taufen und Trauungen aus schreibt 1863 der erste evangelische dieser Zeit sind im Kirchenbuchè Pastor in S. Paulo, der Deutschbõh- ' von Joinville eingetragen. Die Einme Georg Hõlzel an den „Evange- richtung des Gottesdienstraumes listen in Brasilien“, den seinerzeit im Hause des damals so bekannten viel genannten Bruder des Arztes, Doutor Alemão; C. Fr. Rath, (nach Pastor Bilroth in Rio. Hõlzel Ti^ar . dem am Largo Paysandu bis in unvom Hamburger Kòlonisationsver- sere Tage hinein ein Gãsschen ein 1849 für Nordamerika bestimmt „becco de Rath“ hiess), nãmlich Altar, Kruzifix und Leuchter sind gewesen, aber nach Joinville, dem damaligén Dona Francisca,gekom- jetzt in der Kapelle des sogenannmen und schon 1858 weiter nach ten alten Protestantischen FriedhoS. Paulo gegangen, wo er im Stadt- fes, Eingarig Rua Sergipe, zu sehen. teil Perdizes „in der Wildnis“ wohn- bie Evgl. Gemeinde hat bis heute te. Am 2. Weihnachtstage dieses das von P. Hõlzel eingeführte KirNach Jahres hielt er im Hause Schau- chensiegel in Benutzung. mann, in der Apotheke „Ao Veado dessen Rückkehr nach Joinville, d’Ouro“ seine erste Predigt, die im kommt es zur Sammlung für den hiesigen Pfarrarchiv aufbewahrt 1868 erõffneten oben erwãhnten wird. Es ist die Zeit der Parcerieko- Friedhof ' Consolação, der damals lonien, deren System auf Halb- weit vor der Stadt lag. Man sagpart“ der bekannte Senador Ver te scherzhaft: In São Paulo steht gueiro eingeführt und damit eine das Gefãngnis in der Liberdade und Menge Kolonisten in den Staat der Friedhof in der Consolação. — gezogen hatte. Davon gab es ei- Erst 1871 gelang es der verwaisten nige 3.000 im Inneren um Piraci Gemeinde, einen neuen Geistlichen, caba,^Limeira, Rio Claro, Jeronimo, P. Krõhne aus Curitiba, zu bekommen, Prásident des Kirchenvorsta"- ■ S. João, Cresciumal, Campinas und „bei den Schweizern“, die Hõlzel des ist João Adolpho Schritzmeyer, bediente samt den 700'Deutschspre- der 1854 eine Hutfabrik erõffnet chenden in der Stadt S. Paulo hatte und dessen Gedãchtnis bis selbst. Er gibt Unterricht in brasi- heute im Namen der Rua João Adol lianischen Hãusern, besonders in fo in dén Piques festgehalten wird. der Familie Vergueiro und erhãlt P. Krõhne verlãsst schon 1873 wiebald schon die Erlaubnis der Pro- der S, Paulo und nun ist es der bevinzialregierung zum Amtieren. Mit kannte P. Zink, von Basel ausgedem Presbiterianer, Rev. Schneider, sandt, seit 1869 in Brasilien, wo der Lehrer am Colégio Mackenzie tátig war in Limeira, Jeronima, Ro-
42
ALMANAQUE
DQ.. SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
cinha, Rio Claro, Juiz de Fora, Cam- den Vefeinen und zur Katholischen .pinas, der sich der Gemeinde in S. Deutschen Gemeinde. Von- selbst Paulo annimmt und seinen Wohn- ergab sich das weite Feld sozialer sitz 1876/77 in der Stadt hat. — Hüfstâtigkeit besonders wáhrend Endlich kommt es am Reforma- der Revolutionen und dei;_ Kriege. tionsfest 1891 zur Neugründung der Neue Predigtplátze und kirchliche Gemeinde durch einen Sohn S. Pau- Vereine wurden gegründet, die im los, den 1948 hier verstorbenen Pro Heydenreichhaus ihre Versamin- ' fessor und Pfarrer Emil Bamberg, lungsstãtte haben. Heute wird die dessen Vater und Grossvater schon Gemeinde vom Kirchenvorstand / 'StützenMer Gemeinde und der er- verwaltet, von vier Pfarrern be/ sten Vereine wie Schulen gewesen dient, die ihren Wohnsitz mit Kirwaren. Von da ab wãchst die Ge che im Norden, im Zentrum und im meinde, die bei den brasilianischen Südèn der Grosstádt haben, und sie Evangelischen ihren Gottesdienst- hat im Escritório der Rua Visconde raum hat und mit ihnen den Bau Rio Branco 34 den so wichtigen einer Kirche plant, den spãter die Sprechstundenraum für jedérmann. Presbiterianer allein ausführten an Die Evangelische Frauenhilfe der Ecke der Avenida S. João un*d „Oase“ mit ihren Schwestern und der Rua Helvetia. Inzwischen hatte ' die „Lutherjugend“ stellen weitere sich eiri Kirchenbauvereih gegrün- Mitarbeiter in der Gemeindearbeit. det, Gelder wurden gesammelt, Von den mehr ais vierzig evangeliSpenden liefen ein. Ais die ver- schen Kirchengebãudeíi' der Stadt dienstvollen Gebrüder Heydenreich S. Paulo ist die Stadtkirche die am ein Stück Land am Largo Paysan- zentralsten gelegene; die Gemeinde du, in der Alameda dos Bambus, der ist seit zehn Jahren registriert und heutigdn Rua Visconde do Rio Bran- heisst: Igreja Evangélica Lutherana co, mit anderen Zuwendungen de São Paulo,- Rua Visconde dó Rio .schenkten, konnte dort die Kirche Branco 34. Sie gehõrt zur Mittelmit dem Pfarrhaus erbaut und brasilianischen Synode mit Sitz in Weihnachten 1908 eingeweiht wer- Rio (Sínodo Central do Brasil) und den. Freundschaftliche Beziehun- damit zur Federação Sinodal, der gen bestgnden zu den Schulen, wo bodenstãndigen evangelischen Kir Religionsunterricht gegeben wird che in Brasilieri mit ihren vier Sybis heute, ferner zum Hilfsverein, noden, die wiederum alte Beziehunzu dem die von der Gemeinde ge- gen zur Mutterkirche und neue zur gründete Frauenhilfe stiess, zu der brasilianischen Confederação Evan-' ' 1884 gegründeten „Lyra“, zu. den gélica unterhãlt. ●oOo Krankenhãusern, wie überhaupt zu
,í‘
^
1
;
ALMANAQUE DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE 1957
43
z
lí
ca
Nach hinterlassenen Aufzeichnungen zus.ammengestellt.
■?
. r ■
Dies ist der Bericht über ein Abenteuer des Glaubens, das nicht lángef ais sechs Tage daueirte, aber in dessen Verlauf fünf junge Missionare ihr Leben dafür gaben, dem bisher kaum bekannten Indianerstamm der Aucas das Evangelium zu bringen. Jene fünf jungen Mânner lebten mit Frau und Kindern im Westen Equadors, in der Missionsstation Sheíl-Mera, die in der verlassenen Niederlassung einer õlgesellschaft, einigen Gebãuden und einem kleinen Flugplatz, eingerichtet war. Es waren: Nathanael Saint, ^siebentes Kind einer Familie, die Gott drei Sõhne und eine Tochter ais Missionare und einen Sohn ais Pfarrer schenkte. Flieger wâhrend des KriegeSj entschloss er sich zu Weihnachten 1944, künftíg Gott zu dienen. Er trat ais Pilot in die Reihen der ,^issions-Luftfahrtgesellschaft, 1952 kam er ais erster der fünf, zusammen mit seiher Frau ais Krankenschwester, nach Shell-Me ra.' Edward Mc Cully, ehemaliger Meister im Laufen und im Fussball, hatte sein Studium der Volkswirtschaft und der Rechtswissenschaft beendet. Von Kind auf christlich erzogen, ging er anschliessend an das Evangelische Institut von Los An geles und wurde von dort ' nach Shell-Mera ausgesandt. Peter Fle ming hatte ebenfalls studiert, ehe er im gleichen Jahr auf die Mis sionsstation kam. Roger Youderian,
Fallschirmspringer im letzten Weltkrieg, fasste, wie sein Kamerad Na- thanael Saint, noch ais Soldat den Bntschluss, Missionar zu werden. Er trat in den Dienst der „Gospel Missionary Union.“ Schliesslich James Elliot, nach dem Studium von -Fremdsprachen áls Dolmetscher eingesetzt. Er war Mitglied der Gesellschaft „Mission in vielen Lândern“, deren Ziel in dem einen Satz bestand; ,,Das Evangelium für alle!“ - selbst für den Stamm der Aucas. ' Diese Indianer gelten ais unversõhnliche Feinde der Weisen und Jehnerí jede Berührung mit Fremden, ja sogar mit Nachbarstãmmen ab, die bereits mit der' Zivilisation in Berührung gekommen sind. In ihnen lebt ohne Zweífel noch, von Generation auf Generation vererbt, eine Erinnerung an das furchtbare ' Blutbad, das spanische Eroberer vor Jahrhunderten den Ahnen dieser braunen Mânner bereiteten. Ei'-' pfeifendes Geráusch von Wurfspiessen war bisher die einzige Antwort. die sie Fremden.izu geben pflegten. Der Forschungsreisende de Bomberg.schreibt: „Sie ^nd der wildeste und feindseligste Stamm von ganz Eauador.“ All das wussten die fünf Freunde, aber ihrer Meinung nach hatten selbst die Aucas einen Anspruch darauf, die frohe Botschaft Jesu Cbristi zu erfahren. Die Pflicht der fünf Mânner von Shell-Mera war also vorgezeichnet. Mit Gottes
I
44
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
I
r.
■ V
/
't*.
I
. -y.
V
■M& m
<●
f
7:
.
\
X
‘í
●#
àjfrò s«
íí
t
. 9-
, ALMANAQUE DO
SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
Hilfe wollten sie daran gehen; ihren Auftrag zu erfüllen. Sie waren nicht furchtsam. Im Gegenteil, alie ihre Expeditionspláne zeugten vom Mut, den sie hatten. Dennoch muss man die vielfaitigen Vorsiclitsmassregeln bewimdern, mit denen sie trotz aller Úngeduld monatelang die Fahrt in ihren Einzelheiten vorbereiteten. Seit September 1955 unternahm Nathanael Saint, der Pilot, zahlreiche Flüge über der fast imbekannten, unermesslichen Urwaldlandschaft, um die Wohnstãtten der Aucas und ei nen günstigen Landeplatz in ihrer Nãhe ausfindig zu machen. Gegen Weihnachten gelang es zum ersten Mal, mit den Wilden, denen all diese Anstrengungen galten, in Verbindung zu kommen: Saint entdeckte eine Lichtung, auf der sich eine Gruppe bewohnter Hütten abzeichnete. An den folgenden Tagen überflog er diese .Siedlung mehrmals, erstens, um die Indianer an die bevorstéhende Ankunft der Mis sionare zu gewõhnen, zweitens auch, um durch Abwurf von Ge. schenken das Wohlwollen des Stammes zu- gewinnen. Hemden, Hosen, Kochgeschirre und Buschmesser fielen zur Erde. Die Freude der fünf Mânner war gross, ais Saint feststellte, dass die Geschenke offenbar angenommen wurden.
4õ
wurden neue Gaben über der zusammengestrõmten Menge der Indianer hinabgelassen. Und diesmal gab es sogar eine Antwort. An das Seil, das vpm Flügzeug hinuntérbing, wurde ein Paket angeknüpft: enthieit einen Papagei ais' Erwiderungsgeschenk. Die jungen Mis> sionare sahen liierin ein Zeichen der Ermutigung. Sie beschiossen, nun. Aufschub persÕnlichen Kontakt mit den Aucas aufzunehmen. Ein Landeplatz, den Natbanael nicht weit davon markiert hatte, erleichterte ihre Unternehmung. Und dann geschah es: am 2. Januar betraten die Missionare freudig zum erstenmal den Boden der Aucas, wo âie bald, mit keinen anderen Waffen ais denen des Glaubens und >der Liebe ausgerüstet, ● furchtbaren Wilden gegenüberstelien sollten. 'Mehrerè Flüge sind noch erforderlich, um Verpflegung, Radio, Baumaterial für eine Unterkunft ' usw. heranzuschaffen. Mit dem letzten Flug kommt Peter Fleming nach, der in Shell-Mera noch die Nachhut gebildet hat. Die Gruppe der Fünf ist wieder vollzáhlig. „Gott sei gelobt schreibt Saint in sein Tagebuch, „für die ofíenbare Gnade, die Er' uns erwiesen hat ... Dank Ihm für unsere pfãchtige Gruppe, wie sie zu Seinem Dienst Zwei Tage spater sah man vom sich gefunden hat.“ In ihrem Obdach, hoch oben in Flugzeug aus eine grõssere Ansammlung von Kriegern. Saint dem Laubwerk eines riesigen Bausteuerte etwas tiefer, und er wie mes, brennt die ganze erste Nacht sem Begleiter unterschieden den über eine Laterne, um-den Wilden mit einem roten Hemd bekleideten die Ankunft der weissen Mânner Anführer, wâhrend die übrigen anzuzeigen. Aber erst am Morgen Mânner weisse'Hemden trugeh. Die des 6. Januar erscheinen jehe, die Geschenke waren also nicht nur man im Gebet erwartet hat. Peter angenommen, sondem sogar beson- Fleming schrieb über diesen so «iers gewürdigt worden. Indes der an sehnsüchtig erhofften Augenblick: Bord des Flugzeuges befindliche' „Es ist ein grosser Tag für das VorLautsprecher unablâssig in der Au- dringen des Evangeliums Jesu Chrica-Sprache drõhnte: „Ich bin euer sti in Equador." Die Freünde, über Freund, ich bin euer Freund ", den ganzen Landeplatz verstreüt,
Li
ALMANAQUE -DO SÍNODO RIOGRANDENSE
46
schreien laut, um die nãherkommenden Aucas in die Richtuhg zu weisen. Plõtzlich“, so. schreibt Fleming weiter,'„rief von der anderen Seite des Flusses eine laute mármliche Stimme Ed Mc CuUy etwas zu, und unmittelbar darauf erschienen gegenüberliegenden Ufer drei Aucas, zwei Frauen unpL ein Mann. Mein Herz schlug zum' Zerspringen. Wir riefen: ,Puinani!’ — jKommt!’, und der Mann antworteje lang und breit, indem er ab und zu auf das Mâdchen neben sich zeigte, ais woUe er es gegen irgend einen Gegenstand eintau' schen. Dann kam es zur Begegnung. Sie schienen verlegen, aber nicht furchtsam; wir lãchel-ten unentwegt und sagten, sie sollten keine Angst haben. Der Mann war ein junger Bursche von etwa zwanzig Jahren, die altere der Frauen konnte man auf dreissig schátzen. Wir geleiteten sie bis zu unserem Flugzeug und zèigten es ihnen. Mit Zeichen gaben wir ihnen zu verstehen, wie der Propeller funktionierte. In diesem Augenblick schienen die Au cas wieder heiter und entspannt; sie schwatzten frõhlich untereinander und mit uns,‘zweifelten also offenbar nicht daran, dass wir sie verstânden.“ >5
i
Nathanael fordert den jungen Mann zu einem kurzen Rundflug auf, und jener ist keineswegs ângstlich. Er findet im Gegenteil nachher, dass sie viel zu schnell wieder gelandet seien. „Dann baten wir darum, dass die anderen Leute ihres Stammes auch kommen und uns einladen, mit ihnen zu gehen — d;, schien, sobald wir dieses Thema angerührt hatten, der junge Mann plòtzlich schweigsam und zurück. haltend‘í, heisst ,es im Tagebuch weiter. Diese Zurückhaltung ist es, die einen 'geringen'Schatten auf die Freude der Missionare wirft. Natha nael Saint schreibt am 8. Januar. ,
1957 .
nach dem* Weggang der Aucas: „Uns beschwert .der Gedanke das Herz, dass sie uns vielleicht fürchten. Ich lag am Samstag vor Tages- ' anbruch wach und grübelte nach, wie wir unsere Besucher am Donnerstàg hatten zurückhalten kõnnen. Ich*glaube, die Sensation des Augenblicks wie auch die erste Ungezwungenheit der Leute haben uns gehindert, daran zu denken. Vielieicht war es eine Gnade Gottes, dass wir gestern einen ganz ruh. gen Tag hatten.“ Und etwas spàter: „Heute Gottesdienst mit Gesang und Gebet. Viel Freude über den heniichen Uferstrand. Habe Aprikoseii abgekocht. Habe eine Hütte für unsere Gaste vorbereitet. Frühstück. Gottesdienst mit Gesang und Gebet. Kurzer Erkundungsflug. Kein Mensch in der Siedlung. Ich gehe baden.“ Am gleichen Tag, Sonntag, um 12 Uhr 30 Minuten stellt, wie nachher der’Berichterstatter der Zeitschrift „Match“ schreibt, Natha nael Saint Funkverbindung mit dem Flügplatz von Schell-Mera her. Seine Frau Marjorie Saint ist es, die das Rufzeichen 'aufnimmt.« Dann hõrt sie ihn sagen, dass alies gut ginge, und plõtzlich seine Worte: ,,Eben kommen Indianer, die wir noch nicht gesehen haben, auf um ser Lager zu. Ich rufe um 16 Uhr Er ruft nicht an. 30 wieder an. Marjorie Saint sitzt den ganzên Nachmittag über an ihrem Empfangsgerat: es gibt keine Verbindung mehr. Mit einem Schlag ist ein Schwelgen über den sandigen ‘ Uferplatz in der Wildnis gefallen, ais ob es dort keine Menschen mehr gabe... Sorge und Unruhe bemâchtigen sich der fünf jungen Ehefrauen in Shell-Mera. Was mag geschehen sein? Sie ertragen es nicht, in banger Ungewissheit herumzusitzen. Sie starten in einem zweiten Flug-
ALMANAQUE DO SÍNODO zeug und- suchen nach ihren Mánnern. Beim überfliegen dèr sandigen Uferstelle entdeckt man das Flugzeug der Missionare. Unbeweglich steht es am Rande der Lichtung. In einiger Entfernimg davon liegt der Kõrper eines weissen Mannes. Der Rettungsdienst der amerikanischen Luftwaffe schickt ein weiteres Flugzeug und einen Hubschrauber. Vier Leichname ■werâen unmittelbar ám Flussufer gefunden, der tote Mc Cully — man findet ihn erst viel spâter — ist von der Strõmung ^ fòrtgeschwemmt worden. ’ ' Als diese schlimme Botschaft die fünf jungen Frauen erreicht, versammeln sie sich mit ihren acht nun vaterlosen Kindern und stimmen gemeinsam das gleiche Lied an, das die fünf Mánner gesungen hatten, a.ls sie zum ersten Mal die Hütten der Aucas überflogen: „Wir bergen uns in Dir, Herr, un ser Schild und Schirm , all unser Kampf imd unser. Lob gilt ja nur Dir, wenn wir das grosse Tor voll Glanz durchschritten haben, ist Friede un<^ auch Sieg bei Dir in Ewigkeitl Einstimmig beschliessen sie, dass die Kõrper ihrer Gatten dort ruhen sollen, wo sie gefallen sind. Der Hubschrauber kehrt zum Schauplatz des Unheils zurück. Man steUt fest, dass die Missionare, von Wurfspiessen getõtet worden sind, die sie durchbohrten. Sie sind weder verstümmelt noch ausgeraubt. Von ihren Ausrüstungsgegenstânden ringsum fehlt nichts. ’ Man findet ihre Notizbücher und Filme und kann aus aliem die letzten Stunden dieser Mánner rekonstruieren. Ein Geistlicher, der mit den Soldaten hergeflogen ist, hált den Beisétzungsgottesdienst, wâhrend zum Scbutz ein bewaffneter Trupp das umliegende Dickicht abriegelt.
RIOGRANDENSE
47
1957
Und zu gleicher Zeit überfliegen die fünf Witwen jenen Platz, an ● dem ihre Mánner im Dienste des Evangeliums gestorben sind. Ein diesen Büdbêrichterstatter, der Plug begleitet, berichtet nachher darüber: U —nser Flugzeug erreichte die Stelle im Urwald, und, ohne eine Tráne zu vergiessen, nahmen sie hoeh in den Lüften an dem Gottesdienst teil. Siè hielten sich grossartig .. . Eine gánze Woche lang hatten sie die Funkstation von Shell-Mera bedient, zugleich ihre Kinder versorgt und alie Rettungsmassnahmen geleitet. Ihre Gesichter waren müde und blass, aber sie klagten und bemitleideten sich nicht. Im Gegenteil, sie fügten sich stúmm in Gottes Ratschiuss. Sie hatten ihre Mánner verloren, die Váter ihrer Kinder, aber sie waren geradezu stolz. in ihrem Glauben. Menschliche Worte kõnnen nicht wiedergeben, welch eine Würde von diesen Frauen ausging. Was sollte nun aber mit den mõrderischen Aucas geschehen? Der Gedanke an eine Strafexpedition lag für die Militárs natürlich nahe: Abwurf von Brand- und Sprengbomben sollte das Volk rasch und unnachsichtig züchtigen. Aber Ma- rilou Mc GuUy erklárte: „Die Aucas sind dafür nicht verantwortiich. Sie sind zuvor grausam von den Kautschukjágern ausgeplündert worden. Sie mussten glauben, dass alie Weissen ihnen Bõses' antun wollen. Nun vergelten sie nur GÍeiches mit Gleichem.“ Der Repórter der Zeitschrift* „Macht“ schreibt am \ Schluss seines Berichtes: ,,Diese Worte von Marilou Mc Cully, der Witwe eines im Hagel von Wurfspiessen heimtückisch ermordeten Missionars, sind u das Zeichen w a h -. r e r Zivilisation. 9)
U
Wirklich, es gibt sehr verschieàene Formen rilenschlicher Zivilisa tion. Eine, díe sich der Eingebore-
1 48
ALMANAQi/e do SÍNODO RIO0RANDENSE
nen nur zur Befrieíiigung eigener Geschãftsinteressen bedient, die den Alkohol, die Unterdrückung, oft sogar die Ausrottung bringt; und eine andere, die im Namen Jesu Christi Menschen dient. Wenn unsere angeblich christliche Zivilisation den Heiden immer nur durch friedliche Missionare gebracht worden wáre, sâhè die Welt heute anders aus: blutige Rassenkriege hatten sie nicht zerrüttet. So aber stehen alie Missionare in derselben Gefahr, die den fühf Mannern von Shell-Mera zum Verhângnis wurde, nâmlich, mit Ausbeutem und Aben-
500
j
1957
teurern yerwechselt zu werden. Sie müssen dann Taten, die sie nicht begingen, sühnen. Allen weissen Võlkern, die sich christlich nennen, gilt heute mehr denn je die Frage aus Gottes - Mund: „Kain, wo ist dein Bruder Abel?‘ * Inzwischen gingen Berichte über das,. was^zu Beginn des Jahres 1956 in jener einsamen Liclitung ain Amazonas geschah, durch die Zeitungen aller Welt. Etwa 500 Christén beiderlei Geschlechts meldeten sich daraufhin imd áusserten den Wunsch, das V/erk der fünf toten Missionare trotz allM* Gefahren fortzuepd. setzen.
a n re ;
Wenn wir die Bibel oder auch die Zeitung aufschlagen, so ahnen wir nicht, wie viel menschliche überlegung und Anstrengüng nõtig war, um solche Druckerzeugnisse heute zu so niedrigem Preis herzustellen. Wir denken kaum ■ darüber nach, dass in âltesten Zeiten für die Verbreitung von Nachrichten und Gedanken nur die mündliche Weitergabe zur Verfügung stand. Es war ein weiter Weg, den die Menschheit durch Jahrtausende zu gehen hatte, um das gesprochene und gehõrte Wort in ein für das Auge wahrnehmbar^ Bild oder Zeichen zu verwandeln.*Es sei nur nebenbei erwâhnt, dass es auch heute noch Sprachen gibt; von de- nen noch nie ein Wort geschrieben wurde. Das erste Schreibmaterial war Stein, und erst viel spàter bediente man sich des 'Pergaments, das aus Hàuten hergestellt wurde. Nur auf Pergament war die Abfassung von lângeren Schriftstük-
ken oder gar die Anlage von Bibliotheken mõglich. Wo aber der Wunsch auftrat, eine solche Pergamentrolle oder in Buchform zusammengebundene Pergamentblatter auch .an einem anderen Ort zu haben, blieb nur die Mõglichkeit des Abschreibens. Weit über tausend Jahre gab es nur diese Art der Vervielfáltigung, die sich auch dadurch nicht ánderte, dass durch die Erfindung des Papieres ein billigerer Ersatz für das Pergament geschaffen wurde. Es ,werden nicht viele unter uns sein, die schçn einmal die ganze Bibel gelesen haben. Daran kõnnen wir aber erniessen, was es bedeutet, ein solches Buch wie die Bibel mit der Hand abzuschreiben. Diese Arbeit wurde fast ausschliesslich in der Stille und Zurückgezogenheit der Klõster getan, aber es blieb immer eine mühsame und kostspielige Arbeit, die trotz des hohen Preises immer ungenau und fehlerhaft blieb.
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
9
t-
Da kam vor 500 Jahren einem jungen Manne der Gedanke, dieses beschwerliclie Abschreiben durch eine einfache Methode zu ersetzen. Man müsste, sd* dachte er.sich, die eínzelnen Buchstaben aus Holz ausschneiden, zu Worten in eine Linie setzen und mehrere Linien zu einer Seite verbinden, das Ganze mit schwarzer Farbe bestreichen und hiervon auf Papier beliebig vie. le Abzüge maclien. Von dem Leben des Menschen, der diese Idee hatte, wissen wir nur wenig Genaueres. Mit Vornamen hiess er wahrscheinlich Johann e s und mit Familiennamen Gensfleisch. Er wurde geboren 14 0 1 in Mainz (Deutschland), und nach seinem Wohnsitz nannte er sich Gutenberg. Er war eigentlich noch ein Kind, ais er sich die ersten Gedanken über die Vervielfáltigung von Schriften machte, und ais er mit zwanzig Jahren in Strassburg ais Goldschmied arbeitete, da kam er durch den Umgang mit Metall darauf, seine ursprüngliche Idee abzuândern und die Buchstaben nicht mehr in Holz zu schneiden, son,dern in Stahlstábe. Mit Hilfe dieser Stábe fertigte er in Kupfer eine Matrize an, die dann mit Blei ausgegossen wurde. Es gab auch vor Gutenberg schon Druckereien, die sich mit Wiedergabe von Holzschnitten bescháftigten; die neue und geniale Idee Gutenbergs bestand in der Verwendung einzelner Buchstaben, die zu einem Schriftsatz zusammengesetzt wurí den, wobei die einzelnen Buchsta ben gleicher Art keinerlei Unterschiede aufwiesen. Das hatte es bis dahin nicht gegeben, dass in einem Buch alie a, alie b usw. genau die gleiche Form hatten. Nach einigen Versuchen mit kleineren Drucken wollte Gutenberg das Buch der Bücher, die Bibel, in seiner Werkstatt herstellen. Dazu 4
1957
49
benõtigte er aber viel Geld, das ihm schliesslich von dem Ratsherrn Johannes Fust geliehen wurde. Diese Hilfe wurde aber bald zum Unglück für Gutenberg. Wáhrend námlich Gutenberg den Druck der Bibel mit peinlicher Sorgfalt und in jahrelanger Arbeit vorberèitete, wollte sein Geldgeber mõgiichst schnell den klingenden Vprdienst sehen. So kam es zu einem Zerwürfnis zwischen beiden, das schliesslich damit endete, dass Gutenberg aus der Zunft ausgeschlossen wurde und in einem Konkiirsverfahren sein Vermõgen und^die eingerichtete Werk statt veiior, Die Akten dieses Prozesses sind noch erhalten und in ihnen haben wir das einzige feststehende Datum aus Gutenbergs Leben, — es ist das Jahr 1455. Obwohl Gutenberg spãter mit Hilfe eines Freundes eine neue Druckerei einrichten konnte, so war er doch schon . ein gebrochener und fast erblindeter Mann, der ausserdem noch politisch zumeist auf der verkehrten Seite stand. Ais er 65 Jahre alt war, gab ihm der neue Erzbischof von Mainz die Erlaubnis, wieder in seine Vaterstadt zurückzukehren und setzte ihm ausserdem eine Pension aus, die ihn von den Sorgen um das tágliche Brot befreite. Aber schon drei Jah re spáter, 1468, starb Gutenberg, ●und wir wissen weder semen Todestag noch sein Grab. Somit teilt Johann Gutenberg das- Schicksal vieier Entdecker und Erfinder, die der Menschheit wohl grosse Dienste geleistet, aber selbst keine Anerkennung gefunden haben. Richten wir unseren Blick noch einmal auf das Hauptwerk Guten bergs, den Druck einer 42 zeiiigen Bibel mit dem lateinischen Text der Vulgata. Ais am 21. April 1456 die erste Gutenberg-Bibel fertig war, stellte sie gleichzeitig das erste gedruckte Buch der Welt dar. Sie
50
almanaque do sínodo riograndense 195V
'bestand aus zwei grossen Fõliobãnden mit 324 bezw. 317 Blâttern und wurde in zwei verschiedenen Ausgaben gedruckt, nâmlich auf Pergament und auf Papier. Für einen einzigen Band auf Pergament gedruckt benõtigte man durchschnittlich die Haut von 170 Kálbem. Dem entspracii auch der Preis. Von den , ersten Bibeln kaufte die Universitât von Paris fünf Exemplare zum Preise von 540 rheinischen Gulden. Das entsprach dem Wert eines ganzen Strassenzuges reicher Handelshâuser, in unserer Wãhrung. fast zwanzig Millionen Cruzeiros. Im übrigen wurden die Pergamentbibeln durchschiiittlich 90 Gulden imd die Papierbibeln für durchschnittlich 80 Gulden verkauft. Von diesem Betrag rechnete der Kaufmann Joh. Fust ganze 100 Gulden dem Erfinder Gutenberg an, ein Betrag, der nicht ausreichte, um das Darlehen abzutragen, wodurch dann Gutenberg in den schon erwâhnten Konkurs geriet. Leider wissen wir nicht, wie hoch die erste Auflage war, d. h. -wieviel Exempla-
/
re damals gedruckt wurden, von denen noch einige erhalten sind. Mit diesem ersten Bitiel^uck hatte Gutenberg dem Worte^ttes ein Tor geõffnet, diírch das bis auf den Üeutigen Tag in über tausend verschiedenen Sprachen ^ viele Millionen von Bibeln und Bibelteilen den Weg zu erlõsungsbeduxftigen Menschen gefunden naben. Zehn Jahre spàter erschien schon — in Strassburg — die erste Bibelausgabe in deutscher Sprache, der in den náchsten Jahrzehnten noch weitere folgten. Aber auch in anderen Lãndern wurde die Bibel übersetzt und gedruckt, so in- Frank.reich, Holland, Spanien, Portugal, Arabien, Russland, Polen u. a. Ms dann Martin Luther sein unvergleichliches Werk der Bibelübersetzung abgeschlossen hatte, wâre sie niemals zu einem deutschen Volksbuch gevúrden, wenn nicht Johann Guténbergs Erfindung des Buchdrucks die Mõglichkeit zu ihrer Verbreitung geschaffen hatte. Ng. oOo-
t_^
ALMANAQUE
%
DO
SÍNODO
RIOGRANDBNSE
1957
51
Die âlteôíe Uberse^ung òer lõeiíigen 6d)rifí jRlten unò lleuen Tesíamentee ins Türbisd^e Pastor Graf von Lüttichau.
Der Serail, das Palastgebiet der Osmanischen Sultane, weltberühmt und von tausend Geheimnissen umwitteft, dehnt sich mit seinen weiten Gàrten und zahllosen bleigedeckten Gebãuden über die Hõhen aus, die vor zweitausend Jahren die ãlteste Ansiedlung an der Grenze beider Erdteile und die Akropolis des alten Byzantion trugen. Diese Hõhen bilden die Spitze einer Halb-, insel, die ,vom Marmarameer auf der einen, vom Bosporus. und vom Goldenen Horn auf der anderen Seite umspült ist. In Istanbul spricht man auch heute noch kurzweg von der Serailspitze. Welch eine Lage! Die Fenster der mãrchenhaft schõnen Kioske õffnen sich zu wunderbaren Ausblicken über die grosse Stadt zu beiden Seiten der Meerenge, nach Asien hinüber zu den Bithynischen Bergen, nach Süden über die Inselwelt in weite Feme, wó das blaue Meer mit dem Himmel zusammenfliesst. Hier bauten Konstantin imd seine Nach' folger ihre Palãste. Ihnen folgte vor Jünfhundert Jahren Mehmed II., der Eroberer. Von Suleinián I. an residierten die Sultane auf der Se^ railspitze, bis Abdul Medjid Mitte des vorigen Jahrhimderts den strahlenden Palast Dolma Bagtsche, errichtete, dessen langgestreckte, glanzend weisse TeiTassen sich in den Wassern des Bosporus spiegeln. Seitdem ist die Serailspitze mit ihren sagenumwobenen Gebàuden, die viele geheimnisvoUe Hõfe umschliessen, mit der Sul-
tanswohnung und ihren Schatzkammern, mit dem Thronsaal, den Bibliotheks- und Küchenbauten, Brunnen und Moscheen nur noch „Museum“, dessen berühmte Sammlimgen und Kleinodien die kühnsten Phantasien übertreffen. — „Tausendundeine Nacht“ und doch kein Mârchen. An dieser Stâtte, schier in einenl goldenen Kâfig, schuf vor mehr ais dreihundert Jahren ein mohammedanischer Sklave des, Kalifen die erste übersetzung der Bibel in die türkische Sprkche. Ein Wunder ohnegleichen! Wie ging das zu? Werwar der Berufene, den Gott dazu ausersah? Albertus Bobowsky, genannt Bobovius, ein Zeitgenosse Cròmwells, ist in Polen geboren. Tataren entführten den Knaben und verkauften ihn um 1606 ais Sklayen nach Kohstantmopel. In der berühmten Schule des Sultanspalastes auf der Serailspitze erfuhr er eine gründliche Ausbildung und bekannte sich zwanzig Jahre spâter õffentlich zur mohammedanischen Religioh. Ais Sohn des Islam nahm er den Namen Ali Bey an und wurde der er ste Dragomán, das heisst Hauptdolmetscher Mehmeds IV. (1648— 1687). Seine grosse Gelehrsamkeit war stadtbekannt. Man sagte, er kõnne sich in siebzehn Sprachen unterhalten. Auf Anregung und uiiter Leitung des damaligen HoUandischen Gesandten bei der Hõhen Pforte, Levin Warner, übersetzte Ali Bey den
52
almanaque do SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
keit Europas auf dieses Katechismus der Anglikanischen _ Kirche (Cburch Catechism 1553— nachlássigte Manuskript lenkte. Er bot seine Dienste zur Herpsgabe 72). Es ist wohl kein Zweifel, dass diese Arbeit iiirn den Weg balinte der übersetzung dem Komitee ^r Britischen und Auslándischen Bizur Ausführung seines grossen belgesellschaft in London an und Werkes. Er übertrug die gan:^ Heimachte sich sofort an die Bevision lige Schrift in das am weitesten des Alten Testaments. Ais er die verbreitete Osmanli-Türkisch. Die ersten vier Bücher der Bibel durchürschrift der Bibel lag ihm wohl nícht vor. Wahrscheinlich über- gesehen hatte, starb er. Einer seiner orientalischen Schüler, der bei setzte er aus dem Franzõsischen. der Franzõsischen Gesandtschaft m Das Urteii der Zeitgenossen imd Constantinopel Sekretàr war, setzte seine spáteren Bearbeiter, dass und die Arbeit fort, ohne sie zum Abübersetzung peinlich genau schluss zu bringen. Das Werk wur wahrheitsgetreu sei, teilen die Ge- de nun von der Gesellschaft Kieffer lehrten auch heute noch. Ali Bey angegriffen. Kieffer war Dolmetarbeitete ,,mit Fleiss“ wie Lukas bei scher mnd Sekretàr bei der Franzõ der Abfassung des Evarígeliun^. sischen Gesandtschaft in Constan Das Studium der Heiligen Schrift blieb nicht ohne starke innerliche tinopel, sieben Jahre aus unbekannten Gründen Gefangener^ des SulWirkung auf den übersetzer. Trotz der damit verbundenen Lebensge- tans, danach Professor der türMschen Sprache an der Universitât fahr trug er sich ernstlich mit dem Paris und Auslandskorrespondent Gedanken, zur christlichen Kirche zurückzukehren. Der Tod hat ihn bei dem Kõnig von Frankreich. Ein unbekannter neuer Herausgeber bedaran gehindert. Ais seine Arbeit, mit grõssester Sorgfalt und Genau- gann diesmal mit dem Neuen Testament, versâumte aber, den grieigkeit korrigiert, druckíertig vor- chischen Urtext zu Rate zu ziehen. lag, wurde sie von Warner nach Ais kaum hundert Abdrucke hinLeyden geschickt, wahrscheinlich ausgegangen waren, entdeckte man . 1666, und dort in dem Archiv der Universitât einer grossen und kost- glücklicherweise die mannigfaltigen Fehler. Die weitere Verbreibaren Sammlung orientalischer tung wurde sofort eingestellt. Nun Manuskripte beigefügt. Anderthalb Jahrhunderte blieb dieser Schatz griff Professor Kieffer aufs neue im Schweisstuch vergrabeií. Nur selbst die mühsame und sorgfâltige die ersten vier Kapitel des ersten Durchsicht des Textes an, verglich Stück für Stück nicht nur mit dem Buches Mose wurden 1739 mit einer lateinischen übersetzung und An- Urtext, sondem auch mit englimerkungen in Leipzig verlegt. Nie- schen, deutschen und franzõsi schen übersetzungen, mit der tatamand dachte an die Drucklegung des Ganzen. Da nahm sich ein rischen übersetzung von Seaman und der Arbeit schottischer MissioMann, der ,für diesen Dienst von Gott ganz besonders zugerüstet nare von Karass und mit der, Lon. war, der Sache an, Baron von Diez, doner Polyglotte früher Russischer Gesandter In dauerte von 1819 bis 1828. Nun war Constantinopel, ein Gelehrter in die ganze türkische Bibei mit auen der arabischen, hebrâischen,,latei- Berichtigungen fur den Druck fernischen und deutschen Sprache, tig. Die Gutachten der bedeutendvertraut auch mit dem Türkischen, sten Orientalisten m Europa bewar der erste, der die Aufmerksam- kannten sich zu der strengen Ge-
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
53
nauigkeit und Gláubwürdigkeit der mich von der Zuvèrlãssigkeit des Arbeit. Die Korrekturen Ias Dr. Gehõrten überzeugen. Hendersen, der auch zuerst die früWenn man mich fragt, was das heren Fehler entdeckte. Das Werk Kostbarste und Eindrucksvollste wurde in Paris gedruckt, und zwar gewesen ist, was uns diesmal in 1819 das Neue Testament, 1828 das Istanbul begegnete, so muss ich beAlte Testament, in einer Auflage kennen: nicht die Museen und Pavon 5 000 Abdrucken in Quartfor- làste, die Bazare mit ihrem Reichmat. Ausser den in Paris erschie- tum an Kostbarkeiten, die Hagia nenen Bibeln druckte die Britische Sophia und die Chorakirche, in deund Auslândische Bibelgesellschaft nen amerikanische und englische in-London 7 000 Neue Testamente Archaologen unermüdlich die wunund 2 020 Exemplare der Genesis derbaren Mosaikbilder der alten Byund der Psalmen. Die Originalma- zantiner von grober Tünche und nuskripte, die leihweise auch in hâsslicher übermalung befréiten, London vorlagen, gingen danach auch nicht die leuchtende Schõnmit den ■ Randbemerkungen des heit der Landschaft, die einen tágHollándischen Gesandten, der Ali lich neu gefangen nimmt, sondem Bey zur Seite stand, nach Leyden das schlichte Blatt aus der Bibel zurück. Aii Beys. ^ Zweimal in meinem Leben habe Ais wir vor einieren Jahren das Bibelhaus in dem alten Stambubbe- ich in Upsala in Schweden den Cosuchten, wurden uns von.dem Se- dex Argenteus des Ulfilas gesehen. Das werde ich nie vergessen. Noch kretar F. Lyman Mac Callum die stãrker aber war der Eindruck, den neuesten Bibeldrucke gezeigt. Wir das Werk Ali Beys, hervorrief, an hõrten von der ausserordentlichen Mühe, mit der die türkische Bibel dessen berühmtem Buch in rund in vier verschiedenen Alphabeten zwei Jahrhunderten die gelehrtegedruckt werden muss, um allen sten Mânner aus wenigstens sieben gerecht zu werden, die es anoreht, Nationen gearbeitet haben. Die in arabischen. armenischen, meisten sind darüber gestorben. Unzâhligen Gefahren ist das kostgriechischen und nun auch lateinischen Lettern. Zu den grossen Re- bare Manuskript entronnen. Heute trãgt es seine Früchte in tausenden formen der neuen Türkei gehõrt ja von auch die Einführung der lateini, Exemplaren. , , Es kann nicht , schen Schrift, die im Jahre 1927 ' yerloren gehen. Ununterbrofür den gesamten õffentlichen Ver- chen streut es unverganglichen Samen aus. Auch von der Bibel Ali kehr und den Schulunterricht Ge setz wurde. Zuletzt legte uns Dr. Beys gilt es, was Christus sagt: Bis dass Himmel und Erde zergeLyman die Photokopie eines Blattes he, ● wird nicht zergehen der kleinaus dern Manuskript Ali Beys hin ste Buchstabe, noch ein Tüttel vom und erzâhlte kurz die merkwürdige Gesetz, bis dass es alies geschehe Geschichte. Zu einer gründlichen — Matth. 5, 18. Erforschung der Tatsachen verhalf Das Wort unserès Gottes mir die Hollandische Bibelgesellschaft in Amsterdam. So konnte ich bleibetewiglich. (C
54
\
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
■ nposBffttsiioBirsii vppSBoaB8BBDPBadftaBfl09PflQBiiftaeaM»seim M»oaeauMBQi
*(
j
,●>.
●t
t
tt
<
■v*-
V«
1
●/
0A
.* ?, n *.
pi \íf ;í ,
● ●BMMBBPBMP
●■●BB BI
i
ALM^AQUE
DO
SÍNQDO
RIOGRANDENSE
1957
55
:■aDaoal aeBB■■aaBaoafloave
s
i
Dreôòen, Jrauepkird^e i fh
Die frauenkird^e in Dresòen war mit if)rer 95 m
s
f)o!)en I^uppel, einem Wunòer òer 13arod^=Rrd)Í=
9
tel^tur, einst òqs weitf)in sid^íbare Waí^rseicf^en òer Staòt
■
3ie wuròe 172645 vom Ratssimmer:»
a a
meister Baí^r aus í^ellen SanÒsteinquaòern er=
a m D
baut.
Il^r Innéres entspracb-in òer Raumgeetal-' a
tung
WQs òamals eiri ílovum war — òem
8
I
Umstanò, -ÒQ^ im protestantisd^en Gottesòienst Òie preòigt Òie Bauptsad^e ist.
\
Das Bilò seigt a B
Òie wunòerbare Barmonie òer CDafee unò §ormen
a
òieses í^leinoòs òer sâd)sisd)en Bauptstaòt, Òqs im S^ebruar 1945 òurd) ^liegerangriff naí^esu võllig I
2
f
sersíõrt wuròe.
a
\
a
a 9
I I S
e
:
r
8a
3
2 I ■ a
:a
3
í
a a
a
8 t 8 a
I
laaaaaaaai
\
'■e8*aa9aaa«aaaaaaa«aaaaaoaBi
Bi
f
56
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
Ist die Ástrclcgie SchwindelP D. Dr. Kurt Hutten. Die Astrologie hat in allen Lãndern eine Anhángerschaft, die nach Millionen zahlt. Allerdings begnügen sich die meisten damit, die Wochenhoroskope der Illustrierten zu lesen. Aber andere — und das sind immerhin Hunderttausende — sind bewusste Jünger der Astrolo gie. Sie sammeln sich in astrologischen Zirkeln, lesen astrologische Zeitschriften und richten sich streng nach ihrem Horoskop. Die Astrologie ist tief in unser Volksleben eingedrungen. Sie hat einen mannigfaltigen Beratungsdienst entwickelt, um die Bedürfnisse ihrer Kundschaft in jeder Lebenslage und Lebensfrage zu befriedigen. Sie erstellt individuelle Lebenshoroskope und Jahresprognosen zu jeder Preislage. Sie berât den Unternehmer, ob er jetzt^ ein Geschâft errichten soll, die Flüchtlingsfrau, ob sie auswandern soll, den jungen Mann, ob er seine Freundin heiraten soll. Toto- und Lotteriespieler kônnen die gewinngünstigsten Tage erfahren. Es gibt Institute für „astrologische Eheanbahnung“. Es gibt Firmen, die von Stellenbewerbern nicht nur Lebenslauf und Zeugnisse, sondem auch das Horoskop verlangen. Angehõrige von' Vermissten erhalten Auskunft, ob diese noch am Leben sind. ■ Und wer sich für die hohe Politik interessiert, erfâhrt, ob es in den nâchsten Jahren zu einem dritten Weltkrieg kommen wird und wle die Chancen für eine deutsche 'VViedervereinigung stehen.
Wie ist es mõglich, dass der Glaube an die Botschaft der Sterne in unserer modernen Welt der Ultraschallgeschwindigkeiten und der Atomphysik so lebendig ist? Die Geschichte der' Astrologie zeugt von einer wahrhaft erstaunlichen Lebenskraft des Sternenglaubens; Er hat zwei ungeheure Katastrophen erlebt und ist nicht dar.an zugrunde gegangen. Die erste Katastrophe trat ein, ais die Gõtter, die man in der Gestalt der Wandeísterne am Himmelsgewõlbe gesammelt wáhnte, mit dem Sieg des Christentums ihr Leben verloren. Nun gab es nur noch einen Gott, der im Unsichtbaren wohnte, und die Sternengõtter waren entmáchtigt und konnten nicht mehr in die Erdenschicksale hereinwirken. Der Astrologie war damit der Grund entzogeh. Aber sie starb nicht. Im Mittelalter huldigten ihr Kaiser, Pápste, Fürsten und erlauchte Geister der Wissenschaften. Die zweite Katastrophe trat ein, ais durch Kopernikus, Kepler und Newton das ganze Weltbild der As trologie zerbrochen wurde. Sie bewiesen, dass die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt ist, um den Son-, , ne und Sterne kreisen, sondem nur ein winziges Stáubchen im Universum; und dass die Tierkreisbildèr keine überirdischen Mâchte im obersten Stockwerk des Weltgebâudes sind, sondem aus Sonnen bestehen, die unserer Sonne gleichen. Das war eine ungeheure Ernüchte-
(
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
rrnig. Die Astrologie wurde woíinungslos und wurde in den Bereich des Aberglaubens verwiesen., Das moderne Weltbild nahm ihr die Luft zum Atmen. Aber sie starb nicht. Sie machte Wandlungen durch und ist heute lebendig wie je. Die Astrologie ruht auf dem Glauben, dass der. Mensch nicht &elbstmãchtig über sein Schicksal verfügen kann. Er ist vielmehr von hõheren Mâchten umeeben, die ihn formen und seinen Lebensweg bestimmen. Diesen Glauben hat die Astrologie mit allen Religionen gemeinsam. Aber sie sucht nun diesé Machte genauer zu fixieren und tut dies, indem sie eine Art Landkarte der himmlischen Schicksalsgewalten entwirft. Es kommt nur darauf an, dass diese Landkarte, das Horoskop, richtig gedeutet wird.
f
Die Astrologie will also dem Menschen helfen, dass er nicht ohnmâchtig einem blinden Schicksal gegenüberstehen muss. Sie will ihm zeigen, welche Krâfte seit seiner Geburtsstunde über ihm walten und welche Einflüsse im Wechsel der Tage und Jahre vorherrschend sind. Wenn er das, weiss, kann er rechtzeitig Vorkehrungen ●treffen, indem er etwa an kritischen Tagen nichts unternirrunt und günstige Termine nach Krâf ten ausnützt. Die Astrologie wird also zu einem Mittel der Schicksalsbewãltigung. Der Astrologe ist Beichtvater, Ratgeber imd Zukunftsprophet in einem. Wie aber kann er seine Arbeit am Horoskop mit dem nüchternen Weltbild der Astronomie in Einklang bringen? Nun, die Astroloaen wissen natürlich auch. dass der Jú piter und der Mars Planeten sind wie unsere Erde und um die Sonne kreisen. Aber diese astronomische Sicht halten sie nur für etwas Vor-
RIOGRANDENSE
1957
57
dergründiges, das durch eine andere Schau ergãnzt werden muss. Sie will von der Aussenseite zur Innenseite durchstossen. Für sie sind die Gestirne nicht nur materielle Kõrper des Universums, sondem Zeichen für Geistiges. Die Astrologen sprechen etwa vom Tierkreis ais einem „gewaltig schaffenden Geistorganismus.“ Oder sie sagen, dass unsere Erde von vielen Sphâren umgeben sei, durch welche die Seele vor der Geburt hindurchschreitet und durch die sie geformt wird.
Sie sehen geheimnisvolle Entsprechungen zwischen Beweafungsrhythmen und Zahlenverhâltnissen des Sonnensystems und des menschlichen Organismus. Sie fol gem daraus, dass das Universum eine lebendiee Wesenheit sei, eine Art Riesenleib. in den die Erde und so der Mensch eingebettet sind eingebettet. dass sie die Beweeungen des Makroskosmos im Gleichtakt mitmachen und von seinen Krâften und Tendenzen bestimmt werden. Sie bezeichnen diese ihre Schau ais ,;kosmobiologische Weltbetrachtung‘‘ und setzen sie der astronomisch-mechanistischen Welterklãrung entgegen. Nun halte ich es nicht für erlaubt, grundsâtzlich jede Art von magischer Weltdeutung ais Unsinn zu bezeichnen. Die Welt hat ihre ' Tiefen und Hintergründe, die sich mit rationellen Mitteln nicht mehr erfassen lassen. Aber es ist die Frage, ob gerade der Weg der Astrolo gie ^in diese hintergründigen Tiefen hinabführt. Sie gibt zu, dass die Gestime Weltkõrper sind wie Erde uhd Sohne. Aber sie sucht darüber hinaus noch etwas anderes hinter ihnen einen Organismus von geistigen Qualitãten, Kráfteh und Weltordnungen, ● der unser Dasein umschliesst. Hier ist der schwache Punkt der Astrologie. Sie glaubt, in
58
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
einem Weltbereich, der bereits erkundet und erklârt ist, noch das Geheironis ansiedeln zu kõnnen. Wie aber kdnnen Weltkõrper geistige Mãchte sein? Letztlich fordert eben die Astrologie einen Akt des Glaubens — dass das wahr sei, was sie behauptet. Sie ist keine Wissenschaft. Sie ist auch keine -Weltanschauung. Sie ist eine „Konfession.“
RIOGRANÜENSE
1957
büchlein der Brüdergemeine, das für jeden Tag ein Bibelwort enthãlt. Und die Hunderttausende, die es benützen, bezeugen immer wieder, wieviel Kraft und Hilfe sie daraus empfangen.
2. Es gibt Erfüllungen, die tra> gisch sind. Sie kõnnen dann eintreten, weim man den astrologischen Prognosen Glauben schenkt. Dann verhilft man ihnen nâmlich zum Ich bekenne offen, dass ich den Leben. Glauben der Astrologie’ nicht teilen kann. Wissenschaftliche und reliSie -werden zu einer Macht in der giõse Gründe verbieten es mir. Die Seele des Stemenglâubigen. Er unkunstvollen astrologischen Berech- terwirft sich ihnen. Die Horoskopnungen, Winkelmessungen, Symbo- hõrigkeit wird zum autosuggestilisierungen usw. sind durchweg ven Zwang. Es ist nicht ganz selfragwürdige Versuche, dem Ge- ten, dass ein Mensch, dem etwa ein heimnis auf den Leib zu rücken. gewaltsames Ende aus dem Horos Woher kommt es áber, dass astro- kop prophezeit wurde, in Angst logisciie Voraussagen eingetroffen und Schwermut verfãllt, keine rusind und dass Astrologen aus dem hige Stunde mehr findet und Horoskop vielfach Verblüffende schliesslich durch Selbstmord oder Charakteranalysen abgelesen ba- einen Unfall endet. Haben dann die ben? Steme also doch recht gehabt? 1. Es kann nicht bestritten wer- ' Nein, nicht die Sterne, sondem der Glaube an das Unheil und in se\den, d^ss es unter den astrologi nem Gefolge der Bann der Purcht schen Voraussagen auch Treffer gibt. Aber verglichen mit den un- wurden zum Verhãngnis! záhligen Nieten machen diese Tref 3. Man kann gelegentlich emstr fer nur einen winzigen Bruchteil haften Astrologen begenen, die aus aus. Wer die. astrologischen Prog dem Horoskop mit einer erstaunlinosen liest, dem muss überdies auf- chen Treffsicherheit das Wesensbild des betreffenden Menschen fallen, dass sie im allgemeinen sehr herausdeuten kõnnen. Wie ist das undeutlich und vieldeutig gehalten sind. Es findet sich wenig Konkre- zu erklàren? Beeinflussen die Ster tes darin. Prum gewâhren sie der ne den Menschen? Nein, es liegt Auslegung einen weiten Spielraum, nicht am Horoskop, sondem am und es lassen sich nachtrâglich vie- deutenden Astrologen. Es gibt solche, die neben der Beherrschung le angebliche Erfüllungen in ihnen unterbringen. Und was die, Voraus des astrologischen Handwerks noch sagen imd Ratschlâge in den Wo- eine besondere Gabe haben. Man chenhoroskopen der Presse betrifft,. mag diese Gabe ais „Divination“ so werden sie ob ihrer leeren bezeichnen, d. h. ais die Fãhigkeit, hinter die Linien, Punkte und KurSchwindelhaftigkeit von den ernsthaften Astrologen selbst abgelehnt. ven des Horoskops zurückzugehen und auf einem nicht mehr rationaUnzâhlige lesen sie und viele ge wâhren ihnen Einfluss auf ihre Ent- len Weg das Untergründige zu erschlüsse. Für sie gabe es eine besse- spüren. Das Bild des Horoskops ist re Führung durch ihre Tage und für sie nur ein Einstiegsschacht. Wir haben eine ãhnliche ErscheiWochen: nâmlich das Losimgs-
*! tf
ALMANAQUE
DO
SINODO
RIOGRANDENSE-
1957
59
nung im Gebiet der Parapsycholo- ● Dieses Gebot heisst: „Ich bin der gie. Es ist die sogenannte PsychoHerr dein Gott; du soUst keine anmetrie. Es gibt mediai begabte Perdem Gõtter neben mir haben.“ Der sonen, die etwa ein Pâckchen in die Stemenglâubige richtet neben Gott Hand bekommen und nun nicht dem Herrn noch einen Thron für nur den verborgenen Inhalt des andere Gõtter au'f. Mõgen diese Pâckchens' bezeichnen, sondem - Gottheiten nur ● in der Phantasie auch die Geschichte des in dem bestehen: damit, dass man sich ihPâckchen enthaltenen Gegenstannen ergibt, gewáhrt man ihnen des und sogar die Menschen beMacht und folgt ihnen. Der Christ schreiben kõnnen, die mit diesem aber ist in die Freiheit gerufen, - Gegenstand zu tun hatten. Diese auch in Ansehimg seines SchickFãhigkeit gehõrt in das Kapitel des sais. Das menschliche Schicksal ist Hellsehens. Es gibt Astrologen mit nicht durch das Horoskop in der hellseherischer Begabung. Das HoMinute der Geburt festgelegt, sonroskop dient ihnen ais Fixierungsdern es ist offen und flüssig.*Es punkt, mit dessen Hilfe sie in das gestaltet sich in einem steten und Verborgene des Menschen eindrindramatischen Dialog mit Gott. gen kõnrien. Es gibt eine nicht ganz Entscheidend ist nicht die Konstelkleine Zahl von Psychologen, die lation der Steme, sondem entscheibei der Behandlung ihrer Patienten dend ist és, ob die Begegnung des auch das Horoskop heranziehen Menschen* mit Gott im Zeichen des oder mit einem guten Astrologen Unglaubens und der trotzigen Aufzusammenarbeiten. Sofern es sich lehnung oder im Zeichen des Verhier um ernste Arbeit handelt, wird trauens und Gehorsams steht. Dieman schwerlich etwas dagegen ein- ser Gott aber ist der Herr im Uniwenden kõnnen. Nur, ein Beweis versum und über alie unbekannten, dafür, dass die Sternè den Mengeheimnisvollen und finsteren schen beeinflussen, wird damit nicht Mãchte, die es im Universum geben geliefert. mag. Drum tut man gut, sich nicht Diese Behauptung ist nicht nur dem Horoskop anzuvertrauen, sonwissenschaftlich unhaltbar, sondern dem Rat Paul Gerhardts zu dem steht auch in einem Grund- folgen: widerspruch zum christlichen Glàu„Befiehl du deine Wege und was ben. Wer sich aus den Sternen die dein Herze krãnkt, - Zukunft sagen lâsst, der begeht da- 'der allertreusten Pflege des, der mit einen Abfall vom ersten Gebot. den Himmel lenkt. f
i,
60
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
in ber igeintaf Günther Maske.
r*
I
Hammermanns, ein nicht mehr ganz junges Ehepaar, haben Deutschland v/eder leichten Herzens verlassen, wie es'^die Jungen vielfach tun, die noch wunderglãubig sind und die grosse Verânderung ais ein Abenteuer betrachten, noch sind sie der blossen Verlockung des Dollars und dem Mythos vom Reichwerden in Amerika erlegen. Trotzdem, ais Hammermanns vor eini- Nr. 1 aller Auslandsdeutschen sind: gen Jahren nach Kanada auswan- der durch die Ferne verklárten Heiderten, entlasteten sie ihr Heimat- mat — .so ist er noch immer und land um einen stándigen Fürsorge- nach all den Jahren Hierseins beEmpfânger, da wurde nur ein ein- reit, die Fleischtõpfe Kanadas einziges Zimmer frei für die Wohnung- zutauscheh gegen deutsches suchenden, und der Gesamterlõs Schwarzbrot mit Gerstenkaffee, aus dem Verkauf ihrer Habe reich- und seine Frau scheint auch hierin te mit knapper Not für die Fahrkar- ganz seiner Meinung zu sein. Sie .ten nach Bremen sowie für ein sind übrigens ein prãchtiges Ehe bisschen Bordgeld. paar, voll Zartheit und einer liebeWas haben sie also schon aufge- vollen Rücksichtnahme aufeinangeben, ais sie der Heimat dèn Rük- der, wie man es heutzütage selten ken kehrten? „Eigentlich alles“, findet. sagt der Mann, wenn einmal die „Ist es nicht so?“ fragt sie mich. Rede darauf kommt und seine Frau ,,Wenn man wieder alies hat was zugegen ist. „Alles, was das Leben man zum Leben braucht, so verlebenswert macht. Hier sind wir stummen die Wünsche nicht etwa, fremd. Dort lebten wíl zumindest nein, sie verschieben sich nur. Das ' ais Deutsche unter Deútschen.“ selbstverstândlich Gewordene verSeine Frau ist klaglos tüchtig. Sie liert an Wertschátzüng, und das steht jeden Tag acht Stimden-an unerreichbar Ferne gewinnt wieder der heissen Dampfpresse, wâhrend an Bedeutung.“ Dabei zwinkert sie ihr Mann, in Elbing einst Buchhal- mir zu, ais wãren wir zwei Verter mit Prokura, in der Konserven- schwõrer. fabrik am Fliessband sitzt. Der Hammermann fâhrt, sich durch Lohn, den sie vereint nach Hause seinen graustrâhnigen Haarschopf. tragen, ist gut, und sie haben sich „Nun, unser schõnes Deutschland ihre Wohnung bereits prâchtig ein- ist ja gottlob nicht unerreichbar gerichtet. fern“, sagt er gelassen. „Soll ich’s Doch das scheint Hammermann ihm mal zeigen?" nicht umzustimmen. Wenn wir geAis seine Frau Zustimmung legentlich zusammensitzen, hier in nifckt, entnimmt er seiner Schubladieser steil aufschiessenden Erdõl- de eine Anzahl Papiere, und wáhstadt Edmonton, und beim Theraa rend er sie sorgsam, nein, liebevoll'
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
ausbreitet, werde ich eingeweiht in Sie traumt nicht, obwohl sie ein die Wunschtráume zweier offenbar Grab zúrückliess! heimwfehkranker Menschen. Danach schauen wir alie drei hier ist hãmlich unser noch einmal in die Plane zum HausnDas Haus“, sagt Hammermann feierlich bau, es wird darüber- dãmmerig im und deutet auf einige Skizzen. „Un- Zimmer, und ais die Frau nach eiser Háuschen in Deutschland. Gan- ner Weile Zuhõrens davon überze Tage haben wir darauf verwandt, zeugt zu sein scheint, dass aus meialies auszurechnen, zu mõblieren, nem Munde keine Gefahr droht, zu tapezieren, wir haben die Plane verlásst sie uns, um einen Kaffee zu zusammen entworfen, gezeichnet, bereiten, nach deutscher Art, wie geándert und neu gezeichnet, und sie uns, Erwartungsfreuden wekjetzt ist fast alies festgelegt bis auf kend, versichert. die letzte Steckdose und die HimHammermann aber ráumt mit beerhecke im Garten.u Er lãchelt fahrigen^ und eiligen Bewegungen, glücklich. Wir nennen es ’unser die ein etwas schlechtes Gewissen Altersheim’. Wir werden Dollars verraten, die Plane weg und zieht sparen, ein jeder ist fast fünf Mark ein paar zusammengekhiffte Vordrucke aus ihrem Versteck zwiwert, und wenn die Summe beisamschen dem Deckel und der liebevoll men ist, die wir brauchen, dann fahren wir wieder zurück in unsere gestickten SchutzhüUe eines Rozweite Heimat am Sachsenwald. Ja mans. Würden Sie mir wohl einen Ge— alte uBáume verpflanzen sich schlecht! fallen tun, bei Gelegenheit?“ fragt Ich will gerade den Mund zu eier hastig. „Diese Dinger hier a,uf nem Einwand auftun, da zwinkert Englisch ausfüllen? mir die.Frau wieder zu. ,,Holst du Aber gern“, erwidere. ich, falte vielieicht unser Fotoalbum?“ bittet die Papiere auseinander, und dann sie ihren Mann. „Mir fallt etwas lese ich über dem Vordruck in fetein.u ten Lettern: DECLARATION OF Und kaum hat er das Zimmer verINTENTION, und ich fange vor Verlassen, da steht sie vor mir, die erwirrung an zu stottern: „Aber... aber ich denke... hobenen Hánde bittend gefaltet. Zerstõren Sie seine Hoffnungen Es ist schon besser, ich beannicht!“ stõsst sie hervor. „Bitte, satrage endlich unsere Einbürgerung gen Sie nichts, dagegen! Ich weiss, in Kanada“, sagt Hammermann dass wir Deutschland nie wiederse- fest. ,,Ehe*sie vorliegt, vergehen sowieso noch einige Jahre, und wir hen werden, es ist unmõglich in je sehen die Heimat doch nicht wie der Weise, aber bitte, lassen Sie ihm diese eine Illusion, die ihn glück der, das wissen Sie so gut wie ich. Nur eine dringende Bitte: Zerstõlich hált! Versprechen Sie mir das? ren Sie die Illusionen meiner Frau Doch bevor ich vor überraschung nicht í Sie ist so glücklich beim antworten kann, ist der Mann mit Pláneschmieden, und ihr Herz dem Album da. Wir bláttern darin , hángt an der Heimat, es ist unbeschreiblich. Sie<< wissen, wie die und plaudern, und einmal überFrauen sind —! schlagen sie schnell eine Seite, doch ich habe den Namen auf dem Bilde nJa“, erwidere ich mühsam und des Grabsteins wohl gelesen: HER-' mag ihn nicht ansehen. „Ich weiss schon, wie die Frauen sind. Und BERT HAMMERMANN (es muss den — den Antrag fülle ich uIhnen ihr Sohn gewesen sein. „Tapfere dann aus, selbstverstándiich. Frau“, denke ich anerkennend. Í9
<9
íi
yf
í
61
1
I
62
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 iBBaeQoaflSBoaoaaeaaoaaavaBq
■
''
●*'
-
í
f j r»‘
y, . V*. ■
●V
<' :
/. -
t
'
*
●'l I
\
●1 ‘ I
Y'fv^ ●«i*
3 8
■
I V, ■
●i
● i
<
2
s
(
1f
m
1^ ..A.
J
■1
j>;í^
>-■
f .
I
Ni.l r
3\ ■
. ' -<> .
^ r -: % >t t ■' ●i4 )! ● â '.aL ●
●I.i:
'■ ■;
at
i
Das
Vdgelchen zum Buben spricht:
Sag\ túarum freust da dich denn nicht? Wít HiTnmelsleuf.^ sind immer froh, <( ei Bübchen, mach*s doch ebenso!
tt
I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
63
Milfreu
iiiiiiiiiiiiaiiiiiiiimiimiimiiuiiimimiiiiiiiuuitiiiiitimiiiniiiiiiimiiiiiHuimiiiiiHiiuiiiiiiimiiMmiiiiiiiiMiiiiiiitiiiimMiiimmitiiimuiiiiiiiiiiKiiiiiiiiimiiiimiitmiiiiiiiimiMiiiiiii
Josef Mülüberger. Das Wòrt Mitfreude suchen wir in vielen Wõrterbüchern unserer Sprache vergeblich; es steht nur in einigen verzeichnet. Und ist doch das schõne, das notwendige, das ergânzende Gegenstück zu dem Wort Mitleid, das so weit verbreitet isti Das Wort Mitleid steht natürlicb. in jedem Wõrterbucli, wie es auch jedem von uns gelâufig ist; Das Wort Mitfreude will uns noch nicht recht von der Zungè. Jeder von uns hat das Wort Mitleid schon oft gebraucht, aber das Wort Mitfreude ist kaum je ausgesprochen worden. In ■ vielen Augenblicken und Stunden unseres Lebens haben V7ir mit dem Leid eines anderen Menschen mitgelitten, Mitleid empfunden. Wie kommt es nur, dass die Teilnahme am Leid des anderen, wort-' ●lichen Ausdruck gefunden hat, die Teilnahme an der Freude des ande ren aber riocli kaum? Past müssten wir aus der Seltenheit des Wortes Mitfreude den Schluss ziehen, dass sie viel zu selten ist, um ein eigenes Wort zu verdienen. Auch den Schluss, dass das Leid weit mehr im Vordergrund unseres Lebens und unserer Anschauung von der Weit steht ais die Freude. So ● mag es ám. Ende auch sein. Leiden und Schmerz werden ais Ansporn zu den hõchsten Dingen gewertet, ja, sie erscheinen ais das Unterpfand von Erlõsung und Seligkeit. Liegen darin nicht vielfach Schatten über uns, von , der Tragõdie der Griechen, vom Klreuz. auf Goigotha? Wir sind gengigt, Menschsein und irdisches Leben von vornherein mit Tragik und Schmerz verknüpft zu empfinden.
Haben wir keinen Zugang mehr zur, gõttlichen Heiterkeit deiv Griechen? und aus den' Evangelien ertõnt immer wieder der Aufruf: „Fjeuet euch!“ Haben wir durch die überbewertung und Heiligung des Leides die Freude nicht-ais mindere Stieíschwester behandelt und deshalb vom Mitleid nicht zur Mit freude gefunden? Wahrlich, wenn wir in unserer Zeit um uns blicken, sehen wir die Wélt, uns selbst und unsere Gedanken und Gefülile in ein dunkles Gewand der Trauer gehüllt; in den Herzen vieler wohnt die schwarze die Melancholie, Schwermut“, von der Klemens Ma ria Hofbauer sagt, sie ,stamme aus der âdlle, nâmlich aus der Hõlle des mangelnden Vertrauens, des Unglaubens, der Hoffnungslosigkeit. Betrachten wir doch einmal beim Gang durch die Stadt aufmerksam die Augen imd Gesichter der Men schen! Wir werden darüber erschrecken, wie wenige Augen leuchten, wie wenige Gesichter froh er scheinen. Hans Carossa wamt: Müsst nicht zu leidenswillig sein, Sonst fiiesst das Leben euch schwáeher! Ohne Freude ist Leben nicht mõglich. Gewdhnen wir uns ab, die Freude zu vel^lâchtigen und im Schatten der Sünde zu sehen! Freu de wâchst aus deri Wurzeln des Ver trauens und aus einem starken Her zen, ihre Frucht ist Heiterkeit. Sie ist das Hõchste, dahin der Mensch gelangen kann. Vom Leid werden wir überwâltigt, die. Freude aber sollen wir bereiten. „Einen ande-
'
1
S,
; ●Sé
64
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
ren Namen für die ewige Weisheit“ nennt Elisabeth Langgàsser die Freude, und „die Urkraít, mâchtig genug, um die Welt aus den Angeln zu heben.“ Aus Trauep wird kein Werk gezeugt,.sondérn aus Freude. Nur aus dem Feuer der Freude kann ein Gott die Welt geschaffen haben, Trauer hatte ihm Herz und Hand geláhmt. Aber der Gõtterfunken aus Elysium . erstickt unter der Asche der Freudlósigkeit und der verzagenden und versagenden Schwermut, die hinabzieht. Freude aber ist Leichtmut, der erhebt und schwebend macht. „Seit es Menschen gibt, hat sích der Mensch zu wenig gefreut“, sagt Nietzsche; „und lernen wir besser uns zu freuen, so verlernen wir am besten, wehe zu tim und Wehes auszudenken.“ Lernen wir neben der Tugend des Mitleids die Tugend der Mitfreude! Unser Herz muss neben der Fáhigkeit, mitleiden zu kõnnen, die Fáhigkeit erlernen, sich mitzufreuen. Mitfreude wiegt keineswegs leichter und ist nicht billiger ais Mitleid. Sich an der Freude, an dem Glück, an dem Erfolg unseres Mitmenschen nutzufreuen, das ist vielleicht noch schwieriger, aber auch edler, ais mit dem Leid des Mitmenschen mitzuleiden. Denn die Mitfreude fordert etwas sehr Grosses und Schwieriges von uns: Selbstverleugnung und Selbstüberwindung. Mit freude fordert von ,uns das Abtun von etwas, das zâh und sehr hâufig wie Unkraut im Menschenherzen wurzelt: Neid und Missgõnnen. Bei Fieime steht im Worterbuch unserer Sprache nicht das Wort Mit freude, aber ein anderes ist verzeichnet: das Wort Schadenfreude. In einem verborgenen Winkel des Herzens, das Mitleid empfindet, ni^et gar nicht so selten ein hâsshches Teutelchen, das sich darüber ireut, dass wir vom Leid, das dem
1957
anderen widerfuhr, verschont blieben. Dieses Tejifélchen macht uns oft alizu bereitwillig zum Mitleid. Denk selber darüber nach, was du in deinem Leben õfter empfunden hast, Mitleid oder Mitfreude; überprüfe auch, was dir selber õfter entgegengebracht worden ist, Mit leid oder Mitfreude. Mitleid ist dir von vielen entgegengebracht wor den, Mitfreude aber nur von wenigen Besten. Daraus wirst du erkennen, wie selten die Mitfreude ist, und selten ist sie., darum, weil sie schwierig ist. Es mag Menschen geben, deren verkümmertes Herz, das ist ein von Kümmernis umklammertes Herz, noch Mitleid empfinden kann, aber die Fãhigkeit zur Mitfreude besitzt es nicht mehr. Die Mitfreude bedarf.eines Herzens, das fâhig ist zur Hingabe an fremdes Glück, das gross und offen, hell und frei ist und das selbstlos seih kann, Von Mitleid werden wir befallen, die Mit freude aber ist ünsere Tat. Durch die Mitfreude werden wir einen noch ungehobenen Schatz entdecken. Sie freut sich ja nicht nur mit der Freude, mit dem Glück und Erfolg des anderen wie an eigener Freude, eigenem Glück una Erfolg, sie richtet sich nicht nur auf Menschliches, sondern auf die ganze Schõpfung, die aus der Preude lebt. Ohne Freude gabe es keinen Frühling, denn das Blühen eines Baumes ist der Ausdruck seiner Lebeiisfreude. Freude heisst die starke Feder In der ewigen Natur, Freude, Freude treibt die Râder In der grossen Weltenuhr. Blumen lockt sie aus den Keimen Sonnen aus dem Firmament, Spharen rollt sie in den Râumen Die des Sehers Rohr nicht kennt * Auch jenseits des Menschen warten Preuden ohne Zahl auf unsere Mitfreude; das erste Grun des
' 1
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Frülilings, die Musik des Nachtwindes, die Schritte des Regens um unser Haus, die Lichter des Tages und der Nacht, ein sommerlicher Badetag, die Frucht in der Schüssel, das knisternde Feuer im Ofen unserer winteiiichen Stube, die freudige Begrüssung durch unseren Hund, das muntere Treiben der Meisen, die vor unserem verschneiten Fenster ihr Frühstück vorbereitet finden, das mãdchenhafte Erwachen und das festliche Verglühen eines Tages, eine .abendliche Autofahrt durch die Landschaft, der Duft einer Strasse nacli dem Regen, aber auch alies das,'was Menschen Grosses und Gutes gedacht, gesagt und getan haben, alies das wartet auf unsere Mitfreude. Eine ein Tiefstes in schõnster Form aussagende Verszeile, die hinnehmende Linie einer Plastik, der Zauber einer Melodie, aber auch ein schõnes Kleid, eiue technische Errungenschaft, die uns das Leben leichter und freundlicher macht,^ die Stim eines menschlichen Antlitzes, der Blick der Augen, das Lãcheln eines Mundes Preude über Freude, die uns einlâdt, ims mitzufreuen; wie vieie Freuden! Die Trauer macht uns blind für sie, unsere Bereitschaft zur Mitfreude lasst sie uns überall suchen und finden.
RIOGRANDENSE
1957
65
Nicht nur mitzuieiden, auch uns mitzufreuen ist unsere' menschliche Aufgabe und Bestimmung. Wie kõnnte ein Mensch mit der Fãhigkeit zur Mitfreude dem Nãchsten Bõses antun oder ungerecht dder grausam zu ihm sein? Das Mitleid vermag zahllose Leiden zu lindem — kõnnte die Mitfreude nicht zahl lose Leiden verhindern? Aus der Mitfreude erwacht die Sehnsucht, Zustânde zu schaffen, in denen so wenig ais mõgiich Mitleid notwendig wâre. Im Gegensatz zum Leid, das einsam ist, einsam macht und sich selbst gern vereinsamt, braucht die Freude die Mitfreude/ vergrâmt und isoiiert. Nichts aber kann so schõne Gemeinsamkeit grühden wie die- Freude: Alie Menschen werden Brüder, Wo dein sahfter Flügel weilt. Mitfreude: ist dieses Wort nicht wie eine frisch geprãgte, blanke Münze, die noch nicht abgegriffen ist und jungen Glanz, vielleicht auch noch einen ungeminderten Wert hat? Wollen wir nicht .einmal vefsuchen, im Leben mit dieser Münze zu zahlen? Noch steht das Wort Mitfreude nur in einigen Wõrterbüchern ~ wollen wir dieses schõne Wort nicht in das Wõrterbuch unseres Herzens einschreiben?
●oO° Ich habe mehr Mitfreude ais Mitleid in mir. Im Mitleid ist oft gemeinsames Sich-leid~tun. Sich ohne Vorteil mitfreuen zu kônnen, ist uneigennütziger und ehflicher. (Carl Ludwig Schleich) . y
oOoGeteilte Freude ist ãoppelte Freude, geteiltes Leid ist halhes Leid. ●oOo' 5
66
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSB
1957
r Q)ie Sesinníic^e Seite «
/ * *
Es ist in "bçiden Fãllen derselbe Gegenstanã, den die Menschen am meisten suehen und den sie am wenigsten finden — ãas' Glück. * * s>
1
Das Glück ist kein Gegenstand, sondem ein Zustand. I
♦
♦
*
Darum finden nur so wenig Menschen das Glück, weil sie es ausser sich suehen anstatt in sich selbst. *
■*
*
Derjenige ist der Glücklichste, der am wenigsten bedarf. * * « Das eigentliche, wahre Glück wandelt sich nimmer, sondem ist und bleibt ewig fest in sich selbst, toâhrend die Scheingüter dieser Welt einem steten Wandel unterworfen sind. (Jakob Ganz) « * * Ein italienischer Fürst fragte den Dichter Tasso: „Wer ist am glücklichsten? » Gott“, lautete die Antwort. — „Selbstverstãndlich, aber wer nach Gott? « Wer Gott am ãhnlichsten ist‘\ sagte der Dichter. ♦
«
♦
Das schõnste Glück des denkenãen Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschlichè ruhig zu verehren. (Goetlie) * * * Gott' anerkennen, wo und wie er sich offenbare, das ist die eigentliche Seligkeit auf Erden. (Qoethe.) « « *
\
j
Gott anhangen, darin besteht mein Glück. (Augustln) «
«
Menschen glücklich machen, Menschen glücklich sehn, macht uns Gottes Erde , noch einmal so schçn. —oQo— ■
J
r
■
ALMANAQUE
V'
DO ^ SÍNODO
RIOGRANDENSE
67 i-
1957
V-
f
/
V
! »
I
N
.J I
\
-_n 68
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
DER GRABERTANZ Von Gerd Schimansky Schwesterchen? Die 'Diakonisse hob den Kopf. Ihre Haube glich nur nòch einem Lappen. Ausgefranst und zerknittert hing siê ihr um das straimige Haar. Der Typhuskranke bewegte abermals die Lippen. Schwester Jett chen? Ja. Was ist? Schwester Jettchen,'was machen die da draussen? Die zerschlissene Haube neigte sich. Sie verbarg das breite, starkknochige Gesicht, das grau war vor Èrschõpfimg. Um den harten Mund zuckte es. Die Hánde der Frühgealterten schoben sich ratlos ineinander. Schwesterchen, machen die da draussen Gráber? Man vernahm das Scfíarren von Schaufeln. Dann wieder polterte es dumpf, so ais würden Balken abgeworfen. Dazwischen sang grell eine Ságe. Nein, nein, keine Gráber, Karl. Schlaf du man aus! Aber da sind doch die Grá ber... Ja, Karlchen, die haben ihre Ruh. Die Schwester trat ans Fenster. Es kostete sie augenscheinlich Mühe, ihr Gesicht an die Scheibe zu bringen. Einem hungernden, einem -ausgemergelten Kõrper fállt ohne hin jede Bewegung schwer. Und was sie nun sah. — Sie schloss die Augen./ Dort unten, im Garten des Kran-' kenhauses, da waren die Kreuze durcheinandergestürzt, über zwanzig Holzkreuze. Die meisten hatte
Jettchen selber beschriftet. Name, Geburtstag, bisweiien auch das Datum der Einsegnung ins Mutterhaus und schiiesslich der Todestag. Januar 1946 oder auch Februar. 'Hungertyphus, Entkráftung.... Keine der Diakonlssen hatte den ersten Winter nach der Kapitulation Kõnigsbergs überlebt. Seit zwei Jahren schmückte Jett chen nun die Gráber. Heute hatten sie Gründonnerstag. Es war der 25. Márz 1948. Seit dem frühen Morgen ebnete ein russisches Arbeitskommando den kleinen Gottesacker ein. / Der Natschalhik, der den Trupp beaufsichtigte, sah aus, ais hatte ihn eine breite und sehr harte Faust genau an der Nasenwurzel getroffen, so weit waren seine Augen auseinandergequoUen. Eine finstere Hõhlung grub sich zwischen den Brauen èin. Gleich nach dem ersten Axthieb hatte Jettchen ihn angesprochen. Aber seine Lippen bewegten sich nur in einer zuckenden Verãchtlichkeit.'— Kommandantura! —Ei’ spuckte das Wort gleichsam aus. — Ah, alie kaputt! rief er, wie um darzutun, dass die Toten unter der Erde ja ohnehin nichts mehr fühlten. Und bei diesem Trost hob er mit einem verlorenen Ausdruck die Schultern. Jettchen war erst gewichen, ais das letzte Kreuz mit zersplittertem Fuss am Boden lag. In einer wehen Entschlossenheit war sie auf die Station zurückgeeilt. Nein, für die Toten liess sich nun nichts mehr erreichen. Aber die Lebenden warteten.
i
1
ALMANAQUE
DO
SÍNODO. RIOGRANDENSE
69
dem die Grãber verschwanden... Vorhãnge gab es nicht.' Plõtzlich zog Schwester Jettchen einen Kalender aus der Schürzentasche hervor, vergilbt. und abgeschabt und schon fünf Jahre ^t. Aber auf einer quadratischen Sie blãtterte dafin. Sprüche und kleine Geschichten wechselten mit Grundflãche? Baracken wurden einzelnen Bildchen. Behutsam lõste doch rechteckig angelegt... sie eines davon heraus., Ein OsterSie wandte sich leise vom Fensterbild war es, ein Auferstehungsbild, ab. Der Kranke atmete rasseind. Er schlief. Seine zei^sprungenen Lip- und das schob sie in den zersprungenen Fensterrahmen hinein, stellpen aber schienen immer noch bete es vor die kleine Scheibe. Das' bend zu fraeen: Schwesterchen, gelbliche Papier ward durchleuchwas machen die^ da? tet: der auferstandene Herr und neKarl Steppat war sechzehn Jah- ben dem offenen Grabe die schlare alt. Er kain aus der Elchniedefenden Wãchter, dumpf hingesunrung, auch Jettchens Heirpat. Aber ken, bleischwer, mit offenen Münnie sprach er vom vãterlichen Hof dern, wie Klõtze laeen sie da, indes dort oben, von seinen Eltern. —Bei der Sieger verklârten Leibes über uns suchten sie einen von der Far sie dahinschritt. tei, sagte er nur. Und dann verGegen Mittag schaute Jettchen schloss sich sein Gesicht, und es noch einmal zu Karl hinein. Er at wuchs darauf ein feindlich abwei-' mete still. Die Frühlingssonne flusender Ausdruck, wuchs und schuf tete in seine Kammer. Das Bildchen um ihn her ein Niemandsland, eine des Auferstandenen schwamm in tote Zone gleichsam, für keinen bezartem Golde. Nein, zu heizen tretbar. Auch nicht für Schwester brauchte man nicht. Lagen dech Jettchen. Trostworte standen ihr auch nur noch wenige Holzscheite ohnehin nie zu Gebote. Und wer heben dem verbeulten Ofen. Das huneert und hart zu arbeiten hat, wird dadurch auch nicht beredter. Hãmmern und Sãgen übrigens hatte aufgehõrt. Murrend stand der Die Kreuze. dachte sie jetzt, ich Natschainik auf dem fertigen müsste wenigstens die .Kreuze Bretterboden. Eben hatte er Jett retten! chen zurückgescheucht, ais sie wie Jedes Stück Holz verschwand ja der einmal um die Holzkreuze bat. im Nu. wurde schleunigst verheizt. Diesmaí freilich lag ein gequalt fraVielleicht konnte man die Kreuze gender Zug auf seinem gedunsenen Antlitz. woanders wieder aufrichten... Der Jungé schlief noch immer. Ich bekomme die Kreuze, dachte Ein blasses, ein durchscheinendes sie. Kinderantiitz war das jetzt. Der Arn folgenden Tage, am KarfreiSchlaf hatte die trotzige Maske beitag indessen geschah, was keiner seitegeschoben. vergessen wird, der es miterlebt Jettchens Hand Ias: bereits auf hat. Schien es doch, ais sei an dieder Türklinke. Aber sie zog sie zu- sem 26. Mãrz des Jahres 1948 der rück. Wemi der Karl sich im Bett Hohn einer wahren Hõlle losgebroaufrichtete, sah er durch das kleine chen. Wirklich, jener Ort, jener ZuDachfenster den Bauplatz der stand âusserstér Armut — arm an Russen, den Bretterboden, unter Gottes-, arm an Menschenliebe —,● Durchs Fenster sah sie, dass jetzt Pfãhle zwischen den Grãbern staken. Balken und Bretter wurden ausffebreitet. Eine Báracke! stõhnte Jettchen. Endlich bauen sie uns eine Seuchenstationl
«
1957
70
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
er tat sich gleich einem Abgrund auf. Nichtsahnend stiess Schwester Jettchen, vom Gottesdienst zurückgekehrt, auf den Natschalnikj der in stõrrischer Versunkenheit auf den Bretterboden starrte. Einige Spàhne trat er mit dem Fuss beiseite. Und dabei schaute sein breites, gleichsam auseinandergequetschtes Gesicht derart kummerv.oll drein, dass Jettchen ihn gar nicht recht anzusprechen wusste. — Genau wie Karl sieht er aus! schoss es ihr durch den Sinn. Eh'sie indes noch einen weiteren Gedanken fassen oder von neuem um die Kreuze bitten konnte, strõmten, gleich ais hâtte sich die Erde aufgetan, ganze Scharen von Zivilisten und Soldaten, Müizleute
RIOGRANDENSE
1957
mitsamt ihren Frauen und Freundinnen herbei und — jetzt kam der über den Grábern gezimmerte Bretterboden aufs schõnste zu seinem Recht. Auf dieser wohlvorbereiteten Tanzfláche nàmlich erhob sich ein Stampfen und Drehen, ein Johlen und Lãrmen, das zu ’ den schmachtenden Klángen einer Ziehharmonika bis tief in die Nacht dieses Karfreitag hinein anhielt. Niemand vermochte zu sagen, welch trunkenem Hirn oder welch kaltblütiger Laune dieser Pian entsprungen war, nun ausgerechnet hier über den Grábern der Diakonissen zu tanzen. Kurzum, es geschah. Nach Mitternacht war’s, ais der Natschalnik erschien, eine klaffen-
»
d
* ALMANAQUE
DO
SÍNODO
de Wunde inmitten der Stirn, genau über der Nasenwurzel (wo ihn das Schicksal ohnehin wie mit ei- ■ nem Keulenschlag getroffen hatte). Er bebte vor Wut. Dabei hielt er ein Holzscheit in der Hand und wies fluchend empor. Jettchen wusste sofort, wer das klobige Wurfgéschoss aus dem Fenster geschleudert hatte. Und ebenso sah sie voraus, was nun geschehen würde. Zwar gelang es, den Rachsüch-^ tigen fürs erste zu beschwichtigen. Mit einem Stirnverband machte er sich, wiewohl drohend, davon. Am Morgen aber würde er unfehlbar wiederkommen. Und gewiss nicht ailein. Leise betrat Jettchen die Dachkammer. Der Junge schlief. Aber es fehlte das Auferstehungsbildchen, das sie vor die Scheibe gestellt hatte. Und neben dem Ofen fand sich kein Holzstück mehr. Karl hatte also sãmtliche Scheite hinausgeschleudert. Es war ein Uhr nachts. Noch ehe Jettchen am Morgen ihren armen Missetãter sprechenkonnte, standen bereits die Mânner der Miliz im Garteh. Sie fuchtelten laut, sie starrten nach oben. Einer wiés mit dem Gewehr auf Karls Dachfenster. Jettchen musste sich mit beiden Hãnden am Treppengelãnder festklammern. Nebel wogte ihr vor den Augen. Kaum wusste sie, wohin ihre Beine sie trugen. Den Russen entgegen? Zu Karl hinauf? Auch spãterhin blieb es ihr noch ein Râtsel, wie sie eígentlich bis in die Dachkammer' hinaufgelangt war. Der Junge sah sie wach und klar an. Ach, wenn er doch wenigstens gefiebert- oder laut phantasiert
RIOGRANDENSE
ICC”
71
hatte! Damit auch ein Russe es begriff. ., Karl, flüsterte Jettchen noch ausser Atem und tappte ans Fenster. Sie sah nichts. Wieder wogte ihr dieser Nebel vor den Augen. Jungchen, stõhnte sie.' Du musst doch nicht... Nun sieh mal an... Karl hob den Kopf. Er schien tatsãchlich nichts mehr zu wissen. Was ist? fragte er arglos. Karlchen, heut ist Karsamstag... Der armen Schwester fehlte jedes Wort. Ist morgen Ostern, Schwester Jettchen? Sie konnte nicht antworten. Denn jetzt erkannte sie durchs Fenster, wie der Natschalnik sich bückte. Er hob etwas auf, einen Zettel wohl, etwas Viereckiges, Gelbliches. Gleich. lieben den Grabkreuzen hatte das gelegen. Unablâssig starrte er darauf. Die Milizsoldaten umschnürten derweil die kostbàren' Holzkreuze -mit einem Strick. Der Natschalnik winkte ihnen, er redete auf sie ein. Aber sie widersprachen ihm offensichtlich. Der mit dem Gewehr wies ãrgerlich nach oben. Aber dann, ja dann g i n g e n sie. Die Kreuze nahmen sie natürlich mit. Der Natschalnik liess das Blâttchen fallen. Es schwebte genau auf die Mitte der Tanzflâche zu. Trotz ihres von Trãnen immer noch verschleierten Blicks erkannte Jett chen das Auferstehungsbild. Was sagtest du, Karlchen? flü sterte sie. Já, morgen ist Ostem... Die vorstehende Erzâhlung würde in dem dritten Erzâhler-Wettberwerb des in Bethel-Bielefeld erscheinenden westfálischen Sonntagsblattes „Unsere Kirche“ mit einem Preis aüsgezeichnet. ‘ '
-oOO‘
1 72
ALMANAQXIE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
Achtung dem Besiegten Henry-Ernst Simmon Innsbruck, 4.'Mai 1945. Die Stadt steht in ErWartung der Besetzung durch die Amerikan^r. Die Strassen sind mensehenleer. Ab und zu eilt noch ein Passant nach Hause. Die Geschâfte sind geschlossen. Es regnet leise. über aliem liegt eine unheimliche Stüle. In der Ferne wird der Lárm der anrückenden amerikanischen Pan zer vernehmbar, die nãher und nãher kommen. Der Krieg ist beendet.
Die ersten Kampfwagen fahrén An die Maria-Theresienstrasse ein. Ein amerikanischer Hauptmann fahrt' in einem Jeep an der Spitze der ● Einheit. Langsam rollen dié Panzer über das Pflaster. Kurz vor dem Triumphbogen bietet sich ein merkwürdiges Bild. Auf der einen Strassenseite stehen drei junge Mádel. Kleine Kõrbe mit frischen Prühlingsblumen hángen an ihren Armen. So wollen sie frõh-
>
,
wALMANAQUE DO
.
I
SÍNODO
lich die fremden Truppen empfangen. Drüben, auf der anderen Seite, steht ein deutscher Soldat, auf seine Krückeri gelehnt. Er gab in diesem Krieg sein rechtes Bein. Sein Gesicht ist ernst, und beim Herannahen der Panzer beginnt es um seinen Mund zu zucken. Der Schmerz übermannt ihn, der Schmerz und die Verzweiflung, die die Erkenntnis mit sich bringen, dass alies umsonst und für eine falsche Sache war. Trânen rollen über sein Gesicht. Der amerikanische Offizier ist herangekommen. Er erfasst mit einem Blick das sich bietende Bild und hált an. Er. steigt aus seinem Wagen, geht auf die Mádel zu und nimmt ihnen, ohne ein Wort zu sageUi die Blumen aus den Kõrben. Dann überquert er die Strasse; Die Kolonne hált an. Die amerikanischen Soldaten schauen verwundert
RIOGRANDENSE
19.
73
auf das Tun ihres Offiziers. In^wischen steht der Hauptmann vor dem deutschen Verwundeten. Er hebt die Hand an den Helm und di'ückt ihm die frischen Blumen in den Arm. Scliliesslich überreicht er ihm noch eine Schachtel Zigaretten, klopft ihm kameradschaftlich auf die Schulter, grüsst und geht wieder zu seinem Wagen. Die Kolonne^ setzt sich wieder in Bewegung. Jeder Panzerführer hat gesehen, was soeben geschehen ist, jeder, der an dem Deutschen vorüberfâhrt, hebt grüssend die Hand an den Helmrand. Eine ungewõhnliche Parade. Der Sieger ehrt den Besiegten. Hinter diesem verwundeten Kameraden stehen in diesem Augenblick tausende, ja Millionen Gefallener und Verwundeter, und nicht nur diesem einen, sohdern allen Opfern dieses Krieges giit diese Ehre. -oOo-
I
Von Johanna Stratenwerth.
p
Michael Ney, Marschall von Fraríkreich, stand am Fenster seiner Zelle und starrte in die Nacht. Schwer und tief zogen - dunkle Schneewollcen über die Stadt. Von der Seine herauf kam der Winternebel in die schneenâssen Strassen. ' Wenige Lichter schimmerten durch das kahle, schwarze Geàst vor den eisernen Stáben des Kerkerfensters. ■ Dies v/ar nun seine letzte Nacht. Am Schluss der stürmischen Sitzung der Pairskammer am Nachmittag war das Urteil gefallen: Schuldig des Hochverrats! Tod durch Erschiessen! Ney war nicht allein, und das quálte ihn. Vor der Zellentür stan-
den zwei schwerbewaffnete Grenadiere; das entsprach der Ordnung. Aber sie hatten ihm in diesen seinen letzten Raum auf Erden auch noch einen Soldaten ais Wache hineingesetzt. Der hockte in einer Ecke auf einem Schemel, rriüde, übemâchtig und voller Unruhe und starrte ihn unverwandt an. Der junge Soldat stõrte den Marschall mehr, ais er sich selbst eingestehen mochte. In allen Verhandlungen seines Prozesses war er voll Würde und Zucht geblieben; aber jetzt war eine Art von Gier nach Einsamkeit in ihm, um herauszuschreien, ..was er an Bitterkeit, Zorn und Verachtung in diesen Monaten unterdrückt hatte.
:1
‘1
L
74
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Sein leidenschaftlicher Kampf um Gerechtigkeit war vergeblich gewesen: Die Restauration woUte ihr Opfer. Dreissig Jahre Revolution und napoleanische Zwangsherrschaft schrien nach Rache. Endloses Blut war in diesen Jahrzehnten geflossen, Verbrechen und Greueltaten geschehen. Aber warum sollte gerade er das Opfer sein? Warum nicht Davoust, der „Schlãchter von Hamburg“, warum nicht Vandamne, der brutale Rohling, warum nicht Fouché? Der hatte einst dás Todesurteil über den Kõnlff mit gefállt und wechselte seine Überzeugungeh wie seine Hemden. Warum von all den Tausenden, die die Vergangenheit verantworten ●-.mussten, gerade er? Viele waren geflohen. Andere waren geblieben und über die goldenen Brücken, die man ihnen baute, in die Sicherheit gegangen. Er aber wollte Gerechtigkeit. Er w o 111 e den Prozess. Er wollte ein Urteil, das ihn reinigte vor der Geschichte und vor seinem Volk. Sie hatten lange gebraucht, bis dieser Prozess zu Ende kam. Sie waren fleissig gewesen, Berge von Material zusammenzutragen. Sie hatten Beweise und 'Zeugen die Menge gesucht und gefunden. Es war nicht zu bestreiten: Nach dem Buchstaben des Gesetzes hatte er Hochverrat begangen. Nachdem sein Kaiser nach Elba verbannt worden war. hatte er, Marschall Ney, dem Kõnig Ludwig dem Achtzehnten õffentlich und feierlich die Treue geschworen, ais der Bourbone den Thron seines enthaupteten Bruders einnahm. Und er war mit fliegenden Fahnen zu Napoleon übergegangen, ais er von Elba zurückkam. Was in aller Welt hatte er tun sollen? In jenem Augenblick den Bürgerkrieg entfesseln? Den Feuerbefehl geben. damit Franzosen durch Franzosen fielen? Nein,
RIOGRANDENSE
1957
um Frankreichs willen hatte er getan, wofür er jetzt gerichtet wurde, um des Volkes willen, das ihn durch seine Pairs jetzt verstiess und dem Tode überantwortete. Aber sie wollten ja keine Gerechtigkeit. Sie wõllten seine Verurteilung. Sie brauchten sie, um die Rachedurstigen zu befriedigen. Mit schweren Schritten, die Hãnde auf dem Rücken zusammengeíegt, begann der Marschall auf und ab zu gehen, fünf Schritte hin, fünf Schritte her, die Zelle auf und ab. Voller Unruhe folgten ihm die Augen des jungen Soldaten. Wie anders hatte er ihn gekannt! Ais einen Halbgott, fern über ihnen in goldener Uniform oder zu Pferde im Kampf, ais leuchtendes Panai vor ihnen her. Jetzt war die Uniform abgetragen und verblasst, der Rock stand vorne offen und liess das Hemd sehen. Die hohe Gestalt des Marschalls war in den Schultern gebeugt, wie eingesunken, die roten Locken dünn ünd ergraut, das frische und braune Gesicht bleich und eingefallen. Michael Ney spürte die prüfenden Blicke des Soldaten mit qualender Deutlichkeit. Er wandte sich schroff ab, liess sich schwer auf die Pritsche. fallen und verbarg das Gesicht in den Hânden. Endlich zwang er sich zur Ruhe. Es ging ja nicht ums Sterben. Der Tod war ihm durch drei Jahrzehnte Kamerad in hundert Schlachten gewesen. Dass die andern weiterle- ● ben*sollten mit ihrem Ehrgeiz undihren Leidenschaften. ihrer Schande und ihrer Gemeinheit, was ging ihn das an?! Aber die Gerechtigkeit wurde durch das Urteil über ihn zerstdrt. Das ging ihn an. Dagegen wehrlos zu sein, das war es, was den Soldaten, dem entschlossenes Handeln zur Natur geworden war, am schwersten qualte. Der'Ehrgeiz der andern galt ja so vergânglichen
●
r
0
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Dlngen; sie kamen damit nicht weiter ais bis an das Tor des Todes. Der Marschall richtete sich auf und sass nun, leicht vornübergeneigt, die Hânde zwischen den Knien gefaltet. Sein Gesicht war emst und_ gesammelt. Seine Gedanken gingen in eine weite Ferne, zu seiner Frau und zu seinen Kindern, und die stille, bittere Zãrtlichkeit des Abschieds erfüllte sein Herz ganz. Der Junge wagte nicht, sich zu rühren. Mit scheuen Augen starrte er auf die regungslose Gestalt. GeheimnisvoU warf die Kerze den riesenhaften Schatten Neys an die kahle Zellenwand. Schwer rannen die Tropfen schmelzenden Wachses am Leuchter herab auf die Steine des.Fussbodens. Trübe flackerte das Licht, und ein feiner, schwarzer Rauchstreifen gíng von dem sich krümmenden Docht durch den Raum. Keiner der beiden schweigenden Menschen wehrte ihm. Nach einer Zeit tiefer Stille rasselte der Schlüssel. Erschrocken fuhr der junge Grenadier zusammen. Ney hob langsam den Kopf, und ais er sah, dass der Wãrter dem Priester den Weg freigab, erhob er sich ehrerbietig. Eine fast herrische Gebãrde des greisen Priesters wies den Soldaten aus der Zelle. Danr wandte er sich in feierlichem Ernst an den Gefangenen: „Ich bin gekomnien, Herr Mar schall, um Ihnen die Trõstungen der heiligen Kirche zu bringen.“ „Ich danke Ihnen, Hochwürden, ich bin bereit“, entgegnete Ney in einem Ton, der nichts mehr verriet von. dem leidenschaftlichen Aufruhr, den er in den letzten Stunden niedergekãmpft hatte. Der Geistliche setzte die Monstranz leise auf dem Schemel nieder, den Michael Ney an das Fenster geschoben hatte, um in den langen, langen Wochen und Monaten
RIOGRANDENSE
1957
75
der Gefangenschaft die Freiheit sehen zu kõnnen. „Das Sakrament des Trostes und der Vergebung kann nur erapfangen, wer Gott seine Sünden gebeichtet und bereut hat“, fuhr den alte Priester ernst fort, und ais er (ien tiefen Schatten des Zorns und der Verzweiflung sah, der sich über die Züge des Marschalls'legte, sètzte er sich langsam auf die Pritsche nieder und sprach leise: ,,Komm zu mir, mein Sohn, und sag mir, waran deine Seele leidet. Das war so zwingend gesprochen, so ganz dem Menschen zueewandt, der seinem letzten Augenblick entgegenging, dass die mühsam erkãmpfte Ruhe Neys zerbrach. Alie so lange unterdrückte Qual brach hervor, leidenschaftlich und mit brennenden Augen begann er, u. es klàng zuerst wie ein Schrei: „Woran ich leide, Hochwürden? Mich zerfrisst der Zorn über die Ungereclitigkeit, über die Heuchelei der Meuté, die inich jagt! Bin ich schuldig, dann sind’s die andern auch! Die andern, die es wagten, über mich zu Gericht zu sitzen, und selber Lumpen sind und Verrãter, die um schmutziges Geld und Ehren zu kaufen sind. Jetzt mõchten sie, dass ich um Gnade bettle; aber sie werden vergeblich darauf warten. Ich werde ihnen den Mord nicht ersparen. — Den Tod fürchte ich nicht. Aber dass ich so sterben muss, ais Ausgestossener, ais Verrâter, das kann ich nicht hinnehmen aus ,Gottes Hand! Vergessen Sie nicht Hochwürden, dass ich ein Mann bin‘.“ Er liess sich schwer neben dem Alten áuf der Pritsche nie der, stützte den Kopf in die Hánde und stõhnte auf. Der Priester schwieg. Aber sein Schweigen war wie ein offener Bruiinen. U
Endlich begann Ney aufs neue. Seine Stimme war jetzt ruhiger: .
76
ALMANAQUE
DO
SINODO
„Ich will ja mit diesen Din^en nichts mehr zu tun haben. Mõgen sie machen mit mir, was sie wollen, und mõgen sie zuseheri, wie sie mit sich fertigwerden. Gott weiss, dass meine Beweggründe rein waren, und Er wird ja den letzten Spruch tun.“ Eine Weile war wieder tiefe Stille. Nur draussen hatte sich ein eisiger Wind erhoben, der rasselnd über die Dãcher fuhr. Er schob die schweren Wolken rascher über den Nachthimmel und liess einen kalten, hellen Mondschein durch die Gitterstábe der Todeszelle fallen. „Es gibt seltene Augenblicke im Leben, in denen man wie von einem Blitz erhellt den Weg sieht, den man bisher gegangen ist,“ hob der alte Priester nun an. „Es sind immer Augenblicke tiefen Erschrekkens. Dann hõren wir, dass Gott zu uns spricht. Dann kÕnnen wir das rechte Mass erkennen, weil die Menschen für uns versinken, und wir nur noch Gott gegenüberstehen. Dann geschieht es, dass uns plotzlich nichtig erschçint, was uns gross dünkte, und dass wir ais Unrecht erkennen, was wir einst ais Tat gefeiert haben. Wenn du so auf dein Leben zurückblickst, mein Sohn, wie werden dann die Bilder, die vor u dir aufsteigen? Nev hatte bei diesen Worten seines Beichtigers den Kopf gehoben. Seine hellen Augen waren dem Priester zueewandt. Der Soldat, der gewohnt war, seine Handlungen kritisch zu prüfen. und zu verantworten, sprach aus dem offenen Blick. Der Emst, der im Gesicht des Marschalls stand, bewegte den Alten. Einen tiefen Atemzug tat der Verurteilte; dann sprach er fest und bestimmt: ,,Solche Augenblicke kenne ich. Manches Mal habe ich mich in solcher Stunde mit der Vergangenheit herumgeschlagen.“ Er hielt einen
RIOGRANDENSE
1957
Augenblick irme. Dann sprach er entschlossen weiter: „Es war vor der Proklamation des ersten Konsuls zum Kaiser. Napoleon hatte uns zu sich befoMen, um uns seinen Entschluss mitzuteilen. Viele von uns waren bestürzt und empõrt. Gefürchtet hatten \^r es alie. Aber ais er jetzt so unverhüllt und brutal unser Ja verlangte zu dieser Aufrichtung der Tyrannei, da überfiel uns ein tiefer Schrecken: Alies, was uns an der Revolution heüig war, sollten wir verraten. Die Preiheit würde Knechtschaft, die Gleichheit eine Stufenleiter der Sklaverei, die Brüderlichkeit eine heuchlerische Maske vor Selbstsucht und Ehrgeiz werden. Wir hatten ihn zu srross werden lassen. Jetzt war der letzte Aua:enblick da, um ihm Halt zu gebieten. , Aber er hat uns überredet: Die Bedrohung Prankreichs durch Britannien forderte es, dass wir das Land nicht im Stiche liessen. Die Erhebung zum Kaiserreich werde endlich die wirkliche Anerkennung des neuen Frankreicli durch die auswârtieen Regieruneen bringen. Wenn wir uns in dieser Stunde versagten, würde alies mühsam Errungene verlorenerehen. Dafür versorach er feierlich, die durch soviel Blut und Oofer sewonnenen Grundlagen der Revolution zu achten. Einige sind bei ihrem Nein geblieben. er hat sie entehrt, verjagt, eingekerkert oder verbannt, und wir andern, die wir ihn gemeinsam mit den wenigen hatten aufhalten- . kõnnen, haben sie allein gelassen. Wir gaben nach und wurden ^mitschuldig. Ja, heute weiss ich es: wir wurden mitschuldig. Napoleon kannte meinen Widerstand gegen die Aufrichtung einer Tyrannis. und er hat mich gehasst von.diesem Augenblick an. Aber er brauchte mich. Und ich —er unterbrach sich und starrte eine Weile vor sich
r-
! 0
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
77
waren wir ihm noch? Ein Haufe von hin, die Hânde zwischen den Knien ich habe dazusammengelegt Verreckenden. Was noch gesund mais die mahnende Stimme in nieiund tüehtig war, würde sich schon nem Innern zum Schweigen gedurchschlagen; den Rest mochten die Wõlfe- fressen. Ich führte die bracht. Ich war Soldat, war es,mit Nachhut “ jeder Faser meines Wesens. Landwirt? Advokat? Beamter? Ich wáre Wieder bedrángten die Bilder der erstickt. Dann war das Vaterland, Vergangenheit den Todgeweihten. die Lockung von Ruhm und Ehre?! Er verstummte und starrte lange ' Wissen Sie, Hochwürden, was das schweigend ins Leere. Der Priester heisst, Reiterführer zu sein, die wusste, was diese kurzen Worte umganze Weite der Welt vor sich zu fassten: Nach Smolensk dreimal abhaben? Ein stolzes, mánnliches Legeschnitten von der Armee, in einhen, umgeben von Gefahr und Tod, samen Kámpfen und Nachtmãrim Rausch von Sieg und Erfolg! schen durch das feindliche Land Ich habe meine Soldaten geúnd Heer, aufgegeben vom Kaiser liebt “ hier brach er wieder jáh und den anderen Korpsführern; ab, und seyi Gesicht neigte sich tief nach dem übergang über die Berein den Schatten. sina brachten sich dann alie ande Und die ihren ,Roten Lõwen’ ren Herren Marschâlle in Sicherauch“, dachte der Priester, und eine ' heit, von den Garden gedeckt, Miheisse Welle von Liebe und Mitleid chael Ney konnte den Haufen überüberflutete ihn. nehmen, der sich vor Wilna zusammendrângte, die Kranken, die VerDann kam der zweite Augenblick“, fuhr Ney mühsam fort, wundeten, ohrie TransportmdglichRussíand! Da hõrte der Krieg auf, keiten. Er mochte entscheiden, was mit ihnen werden sollte, und moch heriiich zu sein. Da hatten wir nicht mehr den Krieg in der Hand, te den Fliehenden die Kosaken vom Leibe halten. da hatte er uns. Wir wurden von dem Land eingesogen und verIch konnte sie nicht retten“, schlungen. Schon die Anfangsge- stiess Ney endlich hervor, „sie wa fechte nach dem Einmarsch waren ren so oder so verloren.' Aber es war nur noch ein gegenseitiges Morden. entsetzlich. Sié klammerten sich an mich In der Schlacht an der Moskw;a sie flehten mich an, sie war es mir schon, ais ob wir uns mit doch mitzunehmen. Wie sollte ich denn?! Ich konnte mir doch nicht Dâmonen schíügen: Die Grenzenlosigkeit des Landes, der Schlamm, Tausende auf den Buckel laden?! die Kalte, das Blut, die Toten, die Ich musste sie liegenlassen, in Násse Toten. Damals habe ich zum ersten und Schlamm, in Kalte und Schnee. Mál Ekel empfunden vor dem, was Ich musste sehen, die paar zu retrair bis dahin ais herrlichster Beruf ten, die noch làufen konnten. Ich erschien. Da habe ich angefangen musste die Kosaken zurückhaltenzu begreifen, dass wir nun bezahlen ich, Marschall von Frankreich, ich musst^ für alie Herrlichkeit des hatte am Ende noch zwanzig Mann Kaiserreichs. rriit bei i?iir, lauter Deutsche Und dann kam Moskau. Ich stand denen ging ich über den Njemen, zu hinter dem Kaiser auf der Kreml- Fuss, in Fetzen, das Gewehr im Anmauer und sah mit Ihm in den schlag gegen die Wõlfe in MenBrand. In diesen Plammen versanschengestalt, die uns jagten. Alies ken seine Trâume — und unsere. Er andere war krank, gefangen, ver' rettete sich und liess uns allein. Was wundet, tot —\gefallen, ertrunken, >9
99
99
>9
1
78
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
erfroren, verhungert, am Wege verreckc — ohne Trost, ohne Frieden, ohne Gott. Tot, tot O Gott im Himmel! Da sind mir wohl die Augen aufgegangen, ais ich ais Letzter der grossen Armee auf der NJemenbrücke stand! Das war ein, bittrer Preis von.Blut und Tránen — Und ich war es müde, müde bis ins innerste Herz hinein. Ich hatíe versucht, Verwundete mitzuschieppen, soweit es ging; ich habe sie auf meinen Rücken genommen, ich habe nachts für sie am Feuer gewacht. Und wénn sie mir dann doch tot aus den Armen íielen oder zu meinen Füssen starben, ,wenn sie sich im letzten Augenblick an mich klammerten und flehten; „Rettet uns doch, um Gottes willen, rettet uns doch aus diésem verfiuchten Land!”, dann war ich im Herzen voll ohnmâchtigen Zorns gegen den, der das alies Verschuldet hatte und geflohen war. Warum habe ich üim damals nicht den Gehorsam gekündigt? Warum bin ich im nâchsten Jahr wieder für ihn ausgezogen, obgleich ich den bitteren Preis kannte? Das war Schuld.“ Michael Ney schwieg erschõpft. Trotz der winterlichen Kálte stand ihm der Schweiss auf der Stirn. . Wieder blieb es lange still. Dann, wie auf einen unhõrbaren Anruf, fuhr der Marschall auf und sprach , weiter: „Ich wusste es damals wohl immer noch nicht, dass es Schuld war. Aber mein Glück hatte mich verlassen. Ich hatte keinen Schwung, keine Begeisterung mehr. Die Feder war gebrochen. Russland war das Ende. Fteilich, daran habe ich nicht gedacht: auszubrechen, ais ganz Europa sich gegen uns erhob. Damals den Gehorsam aufzukündigen, wàre mir feige und gemein erschienen. Ich hatte das Gefühl, verdammt zu sein, bis zum bitteren
Ende mit den anderen zusammen zu kampfen. Gibt es das im mensch- ●' lichen Leben, dass man nur wâhlen kanii zwischen Schuld und Schuld?“ Der Priester sah ihm ernst in die Augen. „Du weisst das ja, -mein Sohn“, sagte er, „denn Du hast diesen V/eg in diesem Jahr noch einmai gehen müssen.“ >> So hált mich also auch der Priestér für schuldig“, entgegnete der Marschall traurig und verletzt. „Nicht mehr und nicht weniger ais du selbst, mein Sohn. Das weisst du wohl! Deine Béichte ist noch nicht zu Ende, fahre also nun fort.“ „Ich habe“, so begann der Gefangene von neuem, „den Kaiser mit zar Abdankung veranlasst und mich dem Kõnig zur Verfügung gestellt, da ich einsah, dass Frankreich untergehen ínusste, wenn weiter solche Blut- und Geldopfer von ihm gefordert wurden. Ich war entschlossen, nur noch dem Frie den zu dienen und dazu zu helfen, dass die furchtbaren Zerstõrungen des Krieges geheilt wurden.' — Da kam Napoleon von Elba zurück.“ Das Gesicht des Marschalls war weiss vor Müdigkeit. Er sah jetzt alt und yerfallen aus. „Der Generalstabschef Berthier, der dem Kaiser am treuesten ergeben war, hat sich damals aus dem Fenster gestürzt, weil er nicht wusste, wie er sich entscheiden sollte. — Ich blieb im Dienst des Kõ,nigs. Ich habe dem Kõnig geschworen, Napoleon zu vernichten. Ja“, fügte er stockend hinzu, und die Rõte der Scham stieg ihm ins Ge sicht, „ich habe erklãrt, ich wollte ihn in einem eisernen Kâfig ira Lande herumführen. Ja, das hs-. be ich gesagt.“ Der Stundenschlag einer fernen Kirchenuhr klang mahnend herüber durch die Stille „ich war auch
i
r ALMANAQUE DO SÍNODO fest entschlossen, zu meinen Worten zu stehen“, fuhr der Marschall eiliger fort. „Ich traf alie Vorbereitungen mit der üblichen Sorgfalt — mit einer grõsseren Sorgfalt, ais sonst, denn ich kannte meinen Gegner. Und dann kam die Begegnung. Ich stiess mit meinem Korps auf den Kaiser, an der Spitze seiner Regimenter, die er bis dahin hatte sammeln kõnnen. Ich habe nie, nicht einmal in der Revolutionszeit, Franzosen gegen Franzosen führen müssen. Jetzt sollte ich deh Bruderkrieg erõffnen. Ich konnte es nicht. Ich habe es; nicht fertiggebracht,’ den Angriffsbefehl zu geben. Dieser Augenblick des Schwankens hat genügt. Die Truppe war erleichtert, glücklich, begeistert und ging jubelnd zum Kaiser über. — Ich verlor den Kopf. Es war, ais hatte ein Sturmwindmich erfasst, ais stürzte ich in einen Abgrund— Ja“, sagte der Priester hart dazwischen, „und an die Folgen dachte keiner, nicht der Marschall und nicht die Soldaten. Wissen Sie, dass Sie es in der Hand hatten, dem Spuk mit einem mal ein Ende zu machen? Wissen- Sie, dass Sie den letzten Krieg Frankreich hatten ersparen kõnnen, und dass die Hunderte, die damals gefallen wâren, Frankreich Zehntausende von Toten erspart hatten?“ „Wer konnte das damals wissen?“ ehtgegnete Ney müde. „Es hatte auch ein blutiger Bürgerkrieg entstehen kõnnen-, bei Napoleons Zâhigkeit war alies mõglich. Ausserdem hatte ich den Einfluss des Kaisers, den er imnier noch auf die Truppe hatte, unterschâtzt. Auch den Einfluss auf mich“, fügte er leise hinzu. „Es ging eine Macht von ihm aus, eine magische Gewalt, der man verfiel. Es war mir, ais yy
RIOGRANDENSE
1957
79
sollte ich das Meer mit den Hánden aufhalten. Ich hatte keine klare Haltung mehr, wenn ich es mir récht überlegte. Eigentlich schon seit Russland nicht mehr. Ich habe ja wider besseres - Wissen weitergekámpft. Ich hatte nur das dumpfe Gefühl: Frankreich ist angegriffen, und daher ist es deine Pflicht, es zu verNach Belle-Ailiance teidigen. habe ich keinen Versüch mehr gemacht, mich irgendwie einzuschalten. Ich wusste, dass alies zu Eiide war. Ich wollte nur Frieden. Und Gerechtigkeit. Und beides hat man mir verweigert. Vielléicht gibt es auch beides nicht mehr.“ „Es ist etwas Geheimnisvolles um die Rufe Gottes an uns“, sprach der alte Priester, so ais ob er das Ende einer langen Gedankenkette jetzt iaut werden liesse. „Wenn wír diese Warnungen ungehõrt vorübergehen lassen, verlieren wir schliesslich die Fáhigkeit, sie übsrhaupt noch zu vernehmen. Russiand war der letzte Ruf an dich mein Sohn. Nachher sind deine Ohren taub geworden, und du konntest nicht mehr unterscheiden zwischen Recht und Unrecht. Die Entscheidungen, die man von dir forderte; wúrden immer schwieriger, und'du konntest nicht mehr hancc deln, ohne schuldig zu werden. „Es war auch schon zu spãt, einzugreifen“, entgegnete der Mar schall finster. „Nicht einmal das ist gewiss“, fuhr der Priester unerbittlich fort. Bei deiner Stellung hatte es wahrscheinlich eine grõssere Wirkung auf die Menschen gehabt, ais nach aussen in Erscheinung trat, wenn du dich schon vor zwei Jahren losgesagt háttest.“ Sie, hatten mich dann eben da mals ais Verráter hingerichtet, wie sie es heute auch tun“, sagte Ney bitter. yy
yy
1
80
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
Das ist wahrscheinlich.-Aber da Doch die,Stimme des Beichtigers efaen ist der Unterscliied zwischen klang unerbittlicli, ais er fortfuhr: dem Gericht Gottes imd dem der Du hast aber gesehen und erkannt, Menschen. Nach aussen hin háttest dass um dich her Unrecht geschah, du damals vielleicht schlechter da- und hast ihm nicht gewehrt. Wenn wh unserer Schuld nicht bis in die gestanden ais heute. Sie hátten dir auch die Ehre genommen, und kei- letzte' Tiefe nachgehen, werden wir ne Stimme hátte sich hervorge- nicht frei von ihr. Solange wirst du auch immer noch auf die andern wagt. Vor deinem eigenen Gewissen ãber hàttest du frei und gerechtíer- sehen und den Hass auf sie nicht loswerden kõnnfen." tigt gestanden; denn du háttest de^ Tyrannei Widerstand geboten. Du Michael Ney liess die Hánde sinwusstest es‘ doch, wieviel Menschen ken. Er wandte sein blasses, mildes nach dem Spruch eines Scheinge- Gesicht dem alten Mann neben sicli richts verurteilt worden sind, wenn zu, der so hart zu ihm sprach und sie sich gegen den Kaiser erhoben. dessen Liebe er doch spürte. Die Du wusstest, dass die Kinder im Spannung aus seinen Zügen war Gòtzendienst erzogen wurden vor gewichen. Er sah still und gelõst diesem Herrn. Du wusstest, dass aus.“ Ich giaube, ich fange an, dicb» Euer Reichtum denen gestohlen zu verstehen, mein Vater. Sag mir war, die úhr imterworfen hattet. Da alies, was du von dem Gericht und war nichts mehr von Vòlkerbefrei- der Vergebung. Gottes weisst.“ ung, von Gerechtigkeit und FreiDer Priester wandte den Blick zu heit. Du wusstest, ^ dass Miilionen dem náchtiichen Fenster, um seine gefahen und gestorben sind um des 'Bewegung zu verbergen. „Gott Ehrgeizes eines Einzigen wiUen.“ schlàgt die, die er héilen will, mein Ja, ich wusste es“, stiess der Sohn. Es gibt Frieden. Und es gibt Marschall gequált hervor. „Aber ich Gerechtigkeit. Sobald du die Men habe mich immer bemüht, für mein schen dahinten lãsst und allein vor -Teil gerecht und nicht unbarmher- Gott trittst,, wird dir beides zuteil. zig zu sein. Ich habe scharfe Man- Wer sich an Menschen misst, misst neszucht 'gehalten. Ich habe die sich an Sündern und Ungerechten, Klagen der Bevõlkerung angehõrt wie er es selbst ist. Bei ihnen nach und geholfen, soweit es in meiner Gerechtigkeit suchen, ist Wahn. Macht stand.“ Nur der wird frei, der sich dem Ge richt Gottes überlâsst. Und wenn Der Alte sah auf den Mann an du das tust, kannst du vor seinem seiner Seite mit einem Blick voll Liebe. Ja, er war darin anders gewe- Angesicht nur bekennen: Ich weiss, sen ais die Murat und Soult, Van- dass ich, Michael Ney, vor dir schuldig bin. Ich habe gewusst was recht damnes und Junot. Und es war war, und habe nicht danach gehanihm selbst ein schweres Rátsel gedelt. Nun kann ich nur noch bitten: wesen, warum dieser reine Mann Verhânge über mici^, was du willst. ais Opfer ausersehen war. Jetzt aber verstand er, dass Gott die Aber schenke mir Deine Vergebung und Deinen Frieden. So will ich dir Zeit Opfer fordern lãsst, und dass danken.“ nur der zu solchem Opfer auserse hen wird, der an seiner Sünde leiMichael Ney war auf die Knie gedet. Der Verworfene steht unter sunken und hatte den Kopf tief auf dem Gericht der Verstockung; Gott die gefalteten Hánde gebeugt. Ntm sagte er mit fester und klarer Stim hãlt ihn çeiner Heimsuchung nichi mehr für wert. me: yf
i
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
„Herr Gott, ich liabe gesündigt gegen den Himmel und vor Dir.“ ■ Der Priester erhob sich, legte ihm die Hande auf und sprach langsam und feierlich die Worte der'Absolution. Nachdem der Marschall kommuniziert hatte und wieder allein war, hat er mit keinem Menschen mehr gesprochen. In der Morgenfrühe des náchsten Tages fand die Exekution statt, im Park des Luxembourg, vor seinem Gefángnis. Sie hatten den Augenblick gut gewâhlt. Es soUte heimlich geschehen, morgens früh, im Dunkel des Nebels, wenn erst wenige Passanten dm’ch den Park kamen. Sie fürchtetén da^ Aufsehen, sie wollten ihn leise und schnell beseitigen. Sie wussten nicht, dass Gottes Gerechtigkeit uns eingeholt hat, ehe w die Flucht vor ihr begonnen haben. Das Peloton stand schon bereit, ais Ney in den Schein der Fackein trat. Durch die Soldaten ging ein tiefes Erschrecken. Der da vor ihnen stand in seinér alten, verblichenén Uniform, das war nicht mehr der verzweifelt kâmpfende, blasse gequálte Gefangene der letztenJVIonate — das war ihr alter Marschall. Frei trat er vor sie hin, in der stolzen aufrechten Haltung, die sie
6 Li.
RIOGRANDENSE
1957
81
an ihm liebten, damals, ais er noch ihr Befehlshaber war. Sein Gesicht, vom Feuer rõtlich angeleuchtet, war lebendig und heil. Er stand vor ihnen, ganz wie in den Tagen der Vergangenheit, im Sturm des Angriffs, und heiss wallte in ihnen die alte Liebe zu ihm empor. Der Offizier, der die Exekution leitete, war wie gelãhmt. Den verurteilten Hochverráter hatte er erschiessen kõnnen, diesen freien Mann nicht. Die Soldaten traten zurück und starrten in ratloséf Verwirrung ihren Marschall an; Michael Ney hatte sie nicht gesehen. ,Sein Blick' ging schon über sie hinweg, in eine Ferne, in die sie ihm nicht mehr zu folgen vermochten. Aber er spürte ihre Láhmung und ^ Hiíflosigkeit, wie ehemals. Und wie in vergangenen Jahren wusste er, dass sie von ihm Hilfe erwarteten. Er wandte sich ihnen zu. Seine hellen Augen riefen sie an, zur Ordnung. Sie zogen die Gewehre an und standen in Haltung. Sie rissen die Gewehre hoch, im Zwang des alten Gehorsams. ' Und durch die Stille der Nacht klang hell und klar, wie im Sturm des Gefechts, die vertraute Stimme: Legt an! Feuer1“ 9)
Die vorstehende Erzáhlimg wurde in dem zweiten Erzáhler-Wettbewerb des in Betíiel-Bielefeld erscheinenden, westfâlischen Sonntagsblattes ..tTnsere Kirche“ mit einem Preis ausgezeichnet.
82
ALMANAQUE
I
i
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
“ /
DIE KALLA Wer díese Blume kennt, weiss, dass sie wie eine Kõnigin ist. In ihr wohnt etwas wie Würde und Stxilz. Sie hált sieh, ais wâre sie èdler Abstammung. Dazu ist ● sie ganz schlicht. Wenn man sie ansieht, steht man vor einem Gesicht, das alle.überwindung offenbart, indem es das Schwere zurücktreten lãsst, ohne es zu leugnen. Ihre Farbe ist weiss, ein'Weiss voller Wârme. Ihre Blüte entfaltet sich wie ein demütig offenes Herz, in das alies hineinstrõmen kann, was Demut und Schõnheit erhõht. Und sie bleibt allein. Sie verbindet sich nicht mit der Menge, sondem ist immer nur sie selbst, ganz hingegeben an die
Aufgabe, still zu machen in ihrer Betrachtung und das Licht einzufangen, das in den frühen Monaten des Jahres noch íehlt. Den Prauen in der Gemeinde war der Schmuck des Altars anvertraut worden. Die meisten von ihnen waren der Meinung, auf den Altar gehõre mõglichst viel Blumenschmucki „Je mehr Blumen, um so besser.“ Darüber gerieten sie in eine Auseinandersetzung, weil einige doch anderer Ansieht waren. Dann gingen sie zum nãchsten Punkt über und sprachen von den Farben. „Gegensâtze machen alies lebendig“, war die Meinung —, und sie sagten: ,',Bunt muss es sein.“
i
r
p
r I
'
I
●s
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
83 i?i
1957
Und eigentümlich für diese und Je- ' ter und draussen alies weiss. Sie ne war die Feststellung: „Weiss ist^natte einige Begonien, scliõne, bun-i keine scnóne i?'arbe. Das ist nicht ^ te- kràftige Pfianzen in Tõpfen mit * unser Ciescbmack“. Damit waren rosa Papier darum und aucii eine 6 sie nun aber auí einen geíahriicnen Azalee níit vielen rosa Blüten. In í der Ecke der Fensterbank stand da- ’ ' Boüen gekommen, und es gab emen zu noch ihre Kalla, stumm und erregten ütreit. ● noch nicht erblüht, aber. doch im ■ ' Um abzulenken, berieten sie Begriíf, sich zu õfínen. Die junge dann, ob man tí chnitt- oder TopfFrau wusste nicht, was sie tun soil■ biumen vorzienen solie. Die meisien te. Die Frauen hatten sich nicht ge* waren íür Topibiumen. „Da ist man \ einigt.' docn unabhangig von üen Vasen — und üie Biumen halten auch viel Gegen, Abehd õffneté die Kalla » Und scnliesslicn kann .ihre weisse Blüte. Sie sah wie iralànger.“ . man die Tõpie mit nach Hause nengehd in das verschwindende Licht men, wenn die Biumen ausgebiüht aes Tages. Die junge Frau stand nehaben, und sie für uas nàciiste Janr ben ilir und sann. Da fiel ihr Biick wieuer neranzienen. Dami spart auí die weisse Blüte, und ehe sie man auch nocn ueiü.“ tío waren die wusste, .was sie tat, nahm sie ein vornerrscnenaen iViemungen. 'Messer und schnitt sie ganz unten ] am Ende des schlanken Stieles ab. ●Eme I'rau aber entgegnete -^hierauf: „Warum soll íür G-ott immer Dann gmg sie in die schon dunkle ^ Kirche und stellte die einsame Blui , so gespart werden? Gibt er nicht im »Übemuss, und gehõrt ihm deshaib me in einer schlichten grauen Vase \ nicht auch der tíchmuck des Altars hinter die Bibel in die Mitte des Altars. ais Gegengabe? Düríen wir ihm überhaupt etwas hinstellen, was wir Am Morgen kamen ‘ die Frauen’ m nachher íür uns wieder zuriicknehfrüh zum Gottesdienst. Sie woUten men? Warum denken wir gleich ans sehen, was die erste unter ihnen ge- ■ \ Nehmen, wenn wir überlegen, was (i wáhlt hatte. Áls sie die einsame, Jj Das wir ihm geben wollen? stolze Blüte sahen, traten sie einmachte einige nachdenklich. zeln ganz dicht heran. Ich stand im ‘ Am Tag vor dem ersten Sonntag, Hintergrund, und ich habe genau zu dem sie das Schmücken des Al «I gesehen, wie sie in nachdenkiicher tars übernommen hatte, sass die Betrachtung verharrten. junge Frau lange nachdenklich 'Zu H. L.' Haus. Was'tun? Es war noch Win’ *1 I
vj
Worauf es ankommt. ,íl )
Ein grosser Komertstern sang einmal in Neuyork bei der Hauptprobe des Messias von Hãndel Cie Arie: „Ich weiss, dass mein Erlõser lebt”. Es klang wundervoll; der Chor, Hunderte von Sãngern, sah gespannt auf den Musikdirektor, der auf die Künstlerin zutrat. Was wir d er ihr sagen? „Madame, Sie haben ein prachtvolles Organ und vollendete Stimmtechnik. Nur wissen Sie nicht, dass Ihr Erlôser lebt.'' A - A>.
/:
84
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
m Dass Deutsche gegen Deutsche kãmpfen ist leider keine Ausnahme, sondem fast schon historische Regei. Selten aber sind die Begieitumstânde so romantisch gewesen, wie vor hundert Jahren bei der Belagerung der Türkenfestung Silistria. Sie ist heute^ein imbedeutendes Nest am rechten Donauufer, an der bulgarisch-rumânischen Grenze etwa 100 km von Bukarést entfernt gelegen, war aber das ganze 19. Jahrhundert hindurch eine strategísch wichtige Position in der Hand der Türkei, in deren nominellem Besitz sich um 1850 sowohl Bulgarien ais auch Rumânien befanden. Im Jahre 1853 erneuerte Russland -seine seit Jahrhiinderten immer wieder unternommenen Versuche, die Türken vom Balkan zu vertreiben und sich selbst auf. der Halbinsel den massgebenden Einfluss zu sichern, ein Ziel, das die russische Politik allerdings erst neun Jahrzehnte spater im Abkommen von Yalta erreicht hatte. Damals, 1853 und in den folgenden Ereignissen des sogenannten Krimkrieges, scheiterten die russischen Plane insbesondere an dem unerwartet starken Widferstand der türkischen Armee und der türkischen Festungen, die seit geraümer Zeit durch preussische Instruktõre ausgebildet und verbessert worden waren. Ais im Herbst 1853 ein starkes russis^es Korps unter dem bePaskiewitsch vor Silistria erschien, wurde die Festung so glânzend yerteidigt, dass die „Helden von Silistria" in ganz Eumpa Aufsehen erregten. Der wesenthchste Verteidiger Silistrias war ein ehemaliger, aus Trier geburtiger preussischer Artillerie-
wachtmeister namens Friedrich ' Grach, der sich bei der Kommission befunden hatte, die 1841 nach Konstantinopel, dem heutigen Istambul, geschickt worden war, um die türkische Artillerie hach preussischem Muster zu organisieren. Die Kommission wurde 1848 zurückgerufen, aber Grach blieb in türkischen Diensten, trat zum Islam über und brachte es bald.zum Major und Artilleriekommandanten von Silistria, wo er so umsichtig und wacker wirkte, dass die Russen nach mehrmonatiger Belagerung und vierzehn vergeblichen Stürmen wieder abzogen. Der „Lõwe von Silistria" Friedrich Grach wurde vom Sultan zum Pascha „mit vier Rossschweifen" er-' nannt; er überlebte jedoch seinen Ruhm nicht lange. Schon im August 1854 raffte ihn die Cholera dahin auf seinem prachtvoUen Landsitz bei Rustschuk, dem jetzigen bulgarischen Rusche, den die türkische Regierung dem neugebackenen Pascha geschenkt hatte. Die russische Belagerungsartillerie hatte vor Silistria auch ein geborener Deutscher; der Oberstleutnant Eduard von Totleben, geführt. Er war der Sohn eines angesehenen Grosskaufmanns in Mitau im baltischen Land. Totleben brachte es nach der Schlappe von Silistria, die ihm der ehemalige Wachtmeister Grach zugefügt hatte, bei den Verteidigungen von Sebastopol (1855) und von Plewna (1877) noch zu hohem Ruhm, wurde General und in den Grafenstand erhoben. Obwohl dem russischen Zaren treii'ergeben, vergass er nie den ‘ deutschen Ursprung seiner Familie. Alljãhrlich reiste er nach Deutschland, wo er sich durch '\
r ~
V ●' s
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Woiiltâtigkeitsstiftungen aus seinen reichen Privatmitteln hènrortat. Vor 70 Jahren, am 1. Juli 1884, starb er bei einem Kuraufenthalt
RIOGRANDENSE
I
85
1957
in Bad Soden am' Taunus; er hat seinèn Landsmann und militàrischen Gegner Grach um volle dreisPreU, sig Jahre überlebt,
* 4
V
m ●I
■ V
■ y-m 1 >
1
* ●* jí V
(
I
/ «
% ■ 9:
\
t
;/
L
t
i >
>
Froher Mut tut allen gut!
) \
86
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
I
(Pastor Wilh. Busch) „Na, verstehen Sie doch! Sie hat Herr Pfarrer, Sie müssen meiner Tochfer mal ins Gewissen réden!U sich dann doch von ihm scheiden ^ lassen.u jammerte die Frau. Ach soí Sie hat sich scheiden Hãnderingcend sass sie vor mir: Ich kannte sie gar niçht. In meinen lassen, weil Sie das wollten. Und Gottesdiensten jedenfalls hatte ich jetzt zeigt sich. dass die beiden sich sie nie gesehen. Mit ihrer geschwãt- doch zu lieb haben. Und nun treffen zieen Art machte sie- einen unguten ‘ sich die Geschiedenen wie ein LieEindruck auf mich. bespaar? Ist es so?“ „So? Ihre Tochter ist auf bõsen Die Frau nickte. Wegen? Was hat sie denn getan?“ Das war ja eine komische Ge,,0, Sie müssen ihr mal ins Ge- schichtel Da musste ich noch ein wissen redení Jeden Abend steht sie wenis klarer sehen. So^fyagte ich: in der Haustür mit einem jungen ..Warum mochten Sie den iunsren Mann.“ . ^ ● Mann nicht? Ist er faul? Tfinkt er? Ich musste lachen: „Das ist der Misshandelt er seine Frau? VerpulU Lauf der Welt. Ich denke, sie wird vert er das Geld? Ihnen den jungen Mann eines Ta" gie schüttelte den Kopf. „Nee, ges in die Wohnung bringen das ist es nicht. So ist-er ia ganz und...'^ ordentlich. Nur — ich wollte ihn Weiter kam ich nicht. Wie von nicht. Er ist doch bloss Bersmann. der Tarantel gestochen, sprang sie Und.meine Tochter ist hübsch. Die it auf und rief: „Nie darf mir der Kerl konnté was Besseres krieffen. in die Wohnung kommen! Ich bin Da war’s um meine Fassunsr gefroh, dass ich ihn los bin!‘* schehen. Jetzt wusch ich der Alten Ich staunte: „Sie kennen den den Konf, dass sie ganz klein wurjungen Mann?“ , ■ de. Und. dann ging ich mit ihr zu „Aber natürlich! Meine Tochter der Tochter. Ich fand eine nette war ja mit ihm verheiratet.“ *' junge Frau. Und da erfuhr ich ,,Ihre Tochter war mit ihm ver- dann, wie,sehr sie ihren Mann liebheiratet? Und jetzt steht sie mit te, aber unter derri Einfluss der ihm abends vor der Haustür?? Das Mutter die Scheidung betrieben verstehe ich nicht!“ hatte. Doch nun — ja, nun stellte Ja, jneine Tochter ist doch von sich heraus, das. sie und ihr Mann ihm geschieden. Ich habe meiner das sehr bereuten. Und sie wüssten Tochter gleich gesagt, ais sie ihn nicht. was sie tun sollten. das erstemal anbrachte: „Der ist Kurz und gut: Ich sofgte dafür, nichts für Dich!“ ● dass die beiden eine eigene Woh>>Und da hat ihn Ihre Tochter nung fanden und aus dem Einfluss doch geheiratet?“ der Mutter Jierauskamen. Sie haben »>Leider!“ klagte die Frau. „Ich wieder geheiratet und sind reclít hab’ sie immer gewarnt.“ . glücklich miteinander gewofden. Aber wenn ihre Tochter mit ihm Wer einmal den vielen Ehescheiverheiratet ist, braucht sie doch mit dungen auf den Grund sehen kõnnihm nicht vor der Haustür zu ste- "te. der würde erschrecken. wie der hen.“ Teufel oft die nâchsten Angehori1?
>1
J»
i
V ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
87
\ gen benutzt, um Eheleute auseinanderzutreiben. Da wird gehetzt und gestochert, bis so ein armes Weiblein glaubt, es sei betrogen, oder bis so ein armer Mann sich einbildet, er sei an die Falsche g.e\ raten. Darum lobe ich mir die wackere Frau, von der ich jetzt noch erzâhlen will. Da iebte in Frankfurt am Main ^ eine Witwe, die sich mit ihren her- * anwachsenden Kindern mühsam durchschlug. Eines Tages brachte ein Telegramm Aufregung in die Wohnung. Der âlte*ste Sohn, der fern von zu Hause war, teilte mit: „Habe mich verlobt. Komme übermorgen mit meiner Braüt.(( Da war zuerst betretenes Schweigen. Hãtte dieser Sohn nicht vor aliem für seine Mutter und für seine Geschwister sorgen sollen? Und — wie war denn nun diese Braut? Keins kannte sie. Etwas beklommen ging man an dem Abeud auseinander. Die Mutter aber war eine rechte Christin. Sie schüttete in der Nacht ihr Herz dem Herrn aus. Und am nãchsten Morgen versammelte sie alie um sich und sagte; „Jetzt gebe
t
'J
ich ein strenges Gebot. Ihr sollt Euch nur freuen mit Eurem Bruder und die neue, Schwester mit Liebe aufnehmen. Únd jetzt das Wichtigste: Ich.will, dass wir alie nur das Gute an dem Màdchen sehen. Sollte jemand von Euch einen Fehler entdecken an ihr, dann darf man mit niemand darüber sprechen. Dann <( sagt Ihr das nur Gott. Wãhrenddessen sass das Brautpaar auf der Bahn. Dem Mãdchen war es schwer ums Herz: Wie würde sie bestehen vor den kritischen Blicken der Schwãgerinnen, von denen ihr Geliebter so>, viel Rühmliches zu berichten wusste? Aber von der freudigen Begrüssung an waren alie Sorgen verílogen. Es umgab sie eine solche Liebe und Herzlichkeit, dass,sie ihr Herz ganz õffnete und, namentlich ein unbegrenztes Ver.trauen zu der Mutter ihres Brâutigams gewann; Liebe und Friede regierte. Und sie sind geblieben — nun seit über 30 Jahren. — Warum soll ich es verschweigen? Die Witwe, die so lieb und weise handelte, war — meine Mutter.
v ■* J J J *'8
(Aus dem empfehlenswerten Büchlein: Leben ohne Alltag, Quell-Verlag).
I
●f
c(]at ^uwatDcnto. (rtol)nc5wcij(íí)a^ 0(f(^mfcíiuru)al)p l)aft c{íVí|Uí(^av
●4'
MUTTEK,
< IW
t
_| _j . 1 s _t
J
1
I
' ^
_●
88
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
icároc^ocaoo2?oc^ocâracâ?ocíracáracá?oc^círacároc^oc!zooíracá?oc«^o
Muttersprache, Míitterlautl 'Wie ‘so wonnesam, so trautl Erstes Wort, \ 'das inir erschallef, süsses, erstes Liebeswort, erster Ton, den ich gelallet, klinge^t eiuig in mir fort. . . ^ Sprache, schoeri und wunderbar, ach, wie Júingest du so klar! Will noch tiejer inich vertiefen in den K.eichhvm, in die Eracht; ht mirs doch, ais ob mich riefen Vaeter ans des Grabes Nacht. Klmge, klinge fort und fort, Heldensprache, Liebeswort, steig empor aus tiefen Grüften, laengst verschollnes altes Lied leb aufs neu in heilgen Schriften; dass dir jedes Herz erglüht! Überall weht Gottes Hauch, heilig ist wohl mancher Bratichi aber soll; ich beten, danken, geb ich meine Liebe kund, ineine seligsten Gedanken, sprech ich luie der Mutter Mund.
i
Max von Sçheniíendorf 1783—1817
^aBoca/ò(yíK>affOCxysocü3oaüoaffO(yiKxysooa/o \
r Almanaque do sínodo riograndense
1957
89
3um 3el7nfen Bod^seiíôtag Heinz Hartmann
●>
Wenn von der Liebe zweier Men- . doch der Wunsch, sich gegenseitig schen die Rede ist, von Liebe, die mit kleinen Geschenken zu\ ersich aucbi in der Not bewâhrt, ja, freuen. Kaufen konnten sie beide dann vielleicht ihre Krõming ernichts. Friedrich übergab jeden, fâhrt, muss ich an das Ehepaar Sewenn aucb noch so kleinen Verliger denken. Dabei ist die kleine dienst seiner Irmgard, und Irmgard Gescbichte aus dem Leben dieses wendete, jeden Groschen daran, iliPaares einfach u. unpathetisch wie ● rsrí Friedrich bei Krâften zu erhaldás nicht mehr junge Paar selbst. ten, und beides war nõtig, weiss Ja, sie entbehrt^nicht der rührenden Gott. ● Da erinnerte sich Friedrich seines Komik, und auch das hat sie mit Manschettenknopfes, und sein EinSeligers gemein, deren Verliebtheit fall, ihn zu dem fehlenden Ohrenbei leicht angegrautem Haar und einem Schuss Behâbigkeit nicht selclip für Frau Irmgard verarbeiten zu lassen, machte ihn froh, weil ten zum Lãcheln reizt^ Das Geschehnis fállt zusammen nach seiner Meinung eine sinnigere mit Seligers zehntem Hochzeitstag. Verwendung der kleinen KostbarDamals waren sie sehr arm, weiin keit kaum denkbar war. Also nahm wir es nicht ganz so am eigenen . er heimlich beide Stücke an sich Leibe erfahren hâtten, würde ich und brachte sie zum Goldschmied. Ja, es liess sich machen. Goldsagen: Unvorstellbar arm. Jedenfalls besassen sie nichts mehr, was schmiede sind Menschenkenner, man ais Wertsache bezeichnen Friedrich brauchte dem Meister kõnnte; denn ein Ohrenclip und ein nicht .viel zu erklâren, auch der Manschettenknopf, beide aus Gold, Pi’eis schien erschwinglich, wenn er aber ohne Steine, nicht gerade auch Friedrichs Hoffnungen zerleicht, aber auch nicht so schwer, .stõrte, den Erinnerungstag mit eium sie ihres Metallwertes wegen ner Flasche Wein feiem zu kõnnen. lohnend verãussern zu kõnnen, sind — Der Meister wog, nahm Abdrükkaum ais Wertgegenstânde anzu- ke und Masse, und Friedrich konnsprechen. Seligers liebten die beiden te vorerst beáde Stücke wieder mit nach Hause nehmen und — zu IrmStücke, Friedrich seinen Knopf und gards Táuschung — in der gewohnIrmgard ihren Clip, ais die Hochten Schatulle verwahren. Am Vorzeitsgeschenke, die sie sich vor zehn Jahren verehrt, und von denen bei abênd des festlichen Tages sollte er den Knopf bringen und gegen den de jp ein Teil verloren hatten, sodass sie — wie’s so ist — das ver- Ohrenclip eintauschen. Aber auch Irmgard erinnerte sich bliebene nicht ohne aberglaubische Scheu verwahrten, immer in der ihres Ohrenclíps und fasste den Entschluss, ihn zu Friedrichs feh-' Hoffnung, es sich spãter wieder zu einem Paar ergãnzen lassen zu lendem Manschettenknopf verarbei kõnnen. ten zu lassen. Sie ging zum Gold So kam der zehnte Hochzeitstag schmied, wenn auch zu einem anderen, imd der berechnete, ais er des Paares heran und damit, wenn die schmale Frau vor sich sah, eiauch nicht die Verpflichtung, so
1 -90
'?^j
s» I' I
●?
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
1957
nen Freis, der zwar gering war, den bõsen Streich, den ihnen diese So glaubFrau Irmgards Hoffnungen, an dem Armut gespielt hatte. ten sie zuerst, bald wurde ihnen Erinnerungstag mit einem guten Kaffee aufwarten zu kõnnen, aber bewusst, was wir schon wissen; Dass sie vor Glück weinten. zunichte raachte. , So kam es, dass an ihrem zehnten Ist es kein Glück^ wenn sich der Diamant der Liebe dem Prüfstein Hochzeitstag Irmgard auf Friedrich der Armut gewachsen erweist? — und Friedrich auf Irmgard zutrat mit strahlenden .Gesichtern und Ünd ist es nicht ein doppeltes Feldblumenstrâussen, und jedes mif . Glück, diese Erkenntnis um den einem Etui.in der Hand, In dem eiGegenwert einer Flasche Weiri und nen ein Ohrenclip ui\d in dem an- einiger Tassen Kaffee zu erkaufen? Seligers sind dieser Meinung, deren ein Manschettenknopf. Da und ihre Verliebtheit sollte uns beide ihre Gestalt gewechselt hatten, war alies bfeini alten geblie- nicht zum Lãcheln reizen, sondem uns beweisen, recht sie haben. ben. Da fielen sie sich in die Arme und weinten über ihre Armut und o
H
RIOGRANDENSE
[^1 ●i'
£
V-.Í ■Sj
::ís-
I
.i’1
IRSiim
)
r
ALMANAQUE DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
/
91
Oas wlrkungsvolle Rezept iiiimnMimitiiiiiimiiiKi
iMriiiii
iitMlMHMiirinimm
iiiiiiuiiMiiiiMininiiriifMirii
MMMMIM iXi
iiniKii
tMriiiiiimiiirimiiiiiiMiitiiciiiumiitiirtMtiiiiniimmmim
Wllll Schãferdiek.
r V,
Jakobus Zanten. ein lunger Goldschmiedemeister in der schõnen Stadt Kõln um die Zeit der Schãferspiele, der sein Handwerk mit viel Lust und Freude betrieb und voll des Willens war, in seinem einsamen Haus am Alten Markt bald eine iunffe Frau zu wissen, damit ein eheliches Glück’seiner unverdi’ossenen Arbeit auch Sinn und Erfüllung gebe, lernte wãhrend der Karnevalswoche auf einem Tanzverenüçen im erossen Saal des Gürzenichs eine holde Maske kennen. die ihm gleich beim ersten Anblick derart erefiel, dass er ihr wahrend des granzen Abends nicht von der Seite wich. Die anmutiffe Schõne wiederum hatte ffecén seine. offensichtlichen Bemühuns^en um ihre Person gar nichts einzuwenden und liess es sogar lãchelnd zu. dass Jakobus Zan ten zum Abschluss eines Lãndlers. den sie in besónderer Innigkeit miteinander getanzt-^atten, die Keckheit und den Ubermut aufbrachte, ihren etwas spõttisch gewõlbten Mund zu küssen. Ais dann zum Kehraus geblasen wurde und Jakobus von ihr die Vergünstigung erhielt, sie die wènigen Schritte bis hinunter zum Neu● markt zu geleiten, wo sie bei Verwandten zu Gast war, da fühlte ei* nicht nur, wie die Liebe mit nicht ● mehr zu unterdrückender Gewalt sein junges Herz erfüllte, sondem gewann, was ihm zur Stillung sei nes grossen Liebesverlangens nicht unwichtig erschien, die Erlaubnis, sie einmal in ihrem elterlichen Zueinem fast edelmánnihause zu schen Hofbesitz im Vorgebirge taesuchen.
Nach Ablauf einer schicklichen Wartezeit. in welcher die XJngeduld seines drãn^enden Herzens kaum zu bãndie-en war, roachte sich der verliebte Goldschmied auf deri Weg in das nahe VorErebireré, um der heimlich Ançebeteten einen ersten Besuch zu machen und sich bei dieser Gelegenheit ihren Eltern vorzustellen. Er wurde mit einer selbstverstândlichen Liebenswürdieckeit aufQ-enommen, bèsonders von dem Vater der juniren Schõnen. einem humorvoll überleo-enen Mann. der trotz seines schlnhweissen Haares von einer iupendlichen Lebendisrkeit war und der in Haltunff und Gesjttunff alie Züp*e eines landlichen Edelmannes trug. Jakobus Zanten, der sich in der vomehmen Haushaltun»? zunâchst ein wenis: beklommen' fühlte. verlor in der ihm s-ebotenen liebenswürdigen Gastlichkeit bald alie Scheu und pries sich glücklich, an dem Karnevalsabend so gut von seihem Herzen geleitet worden zu sein. In der Folgezeit entwickelte sich alies auf das beste. Jakobus Zan ten fand bald Gelegenhéit, der Geliebten ausführlich vom Zustand seiner Gefühle zu sprechen, und erhielt von ihr die Zusicheruns, dass ihre eigenen Gefühle in einem eewissen' Einklang mit den seinen stünden und dass sie nicht abffeneigt sei. ihm für ihr weiteres Leben ais eheliche Frau in sein Kõlner Haus zu folgen. Die Eltern. ais beide ihnen von ihren Eheplânen berichteten und um ihre- Zustimmung baten, erho-
1
^» 92
0
t
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
ben keinerlei Einwãnde. Es sei ih- fühle füreinander erkalteten, auch rer beider eigene Angelegenheit, zuder ihnen eigenen Art nachzuleben, zusehen, wie sie das Gebâude ihres zunãchst noch wie in einem heimferneren Lebens errichteten, sagte lichen Erschrecken, dann aber mit dér Vater der zukünftigen Gpld- einer steigenden Unbekümmertheit, wie sie eben ganz in der Natur eines schmiedsfrau. Der einzigen ihm gebotenen Pflicht, den Bewerber sei solchen Zustandes liegt. ner. Tochter einer eingehenden Prü- . Im Verlaufe dieser Entwicklung,fung seines inneren und ãusseren die im gleichen Masse im Plan der Zustandes zu unterziehen, sei er Schõpfung beschlossen ist wie der nachgekommen imd er gestehe rauschende Taumel der ersten Liegern, dass er bei dem Hochzeitsbit- beserfüllung wer vermõchte ter eine ihn hõchst befriedigende denn auf die Dauér solche HochgeEinheit zwischen der Gehaltenheit spanntheit zu ertragen! —, wollte seines mãnnlich aufrechten Wesens es Jakobus Zanten erscheinen, ais und der Gegründetheit seines Ge- zeigten sich bei seiner Frau Züge schãftes festgestellt habe, also dass einer gewissen Herrschsucht, wie er er keine Bedenken hege, ihm seine sie bisher noch nicht an ihr wahreinzige Tochter samt der nicht genommen hatte. unerheblichén Mitgjft anzuverEs ging ihm. nicht ● eben angetrauen. Mehr zu ihrem Glück vernehm ein, und er musste eines moge er allerdings nicht zu’tun. Sie Nachbarn aus seiner Jugendzeit gemüssten in dieser Hinsicht selber denken, der so. sehr unter die Geschon zusehen, wie sie über den walt seiner Frau gekommen war, überschwang des Honigmonds hindass er immer wieder den Gegenaus den Einkiang und Gleichklang stand des allgemeinen Gelâchters ihrer Herzen bewahrten, um jene abgegeben hatté, obschon er einKüste zu erreichen, an derén Rãn- mal mit seinem ehelichen Kreuz in dern das stillere Glück angesiedelt Zânkereien geráten, in deren Versei, ohne welches eine gute Ehe auf lauf die Frau ihn kurzerhand bei die Dauer nicht bestehen kõnne, wenn eben sie nidht Gefahr laufen Kopf und Kragen genommen und ohne sonderliche Umstânde unter wolle, von den widrigen Winden der den Tisch geworfen hatte. Darüber Zufâlle auseinandergeweíit zu wertrat ein Nachbar in die Stube, der den. schon von draussen Lãrmen und Im Laufe des Sommers fánd die Poltem vemommen hatte und es Hochzeit statt, und Jakobus Zan sich nicht entgehen lassen konnte ten genoss in rauschhaften Zügen zu ■ fragen: „Aber Herr Nachbar, das reine Vergnügen, der bishefi- warum sitzt Ihr denn heute unter gen Emsamkeit enthoben zu sein dem Tisch?“, worauf ihm der geund eine^ junge Frau zur Seite zu plagte Ehemann von seinem Sitz wissen, die ihm die Tage mit ihrem aus nicht ohne Witz antwortete: hellen Gelâchter und die Nãchte „Was geht es Euch an? Ich bin mit der blutvollen Náhe ihrer Ge- hier Herr im Hause und kann sitgenwart erfüllte. zen, wo ich will.“ Aber so sehr die ersten Wochen Wie gesagt, Jakobus Zanten bedes ehelichen Beieinanders Mann ' sass weder die^ Lust noch das Zeug und Frau zur Einheit und damit dazu, den Fusstapfen jenes Mannes zur Aufgabe ihres eigenen Wesens nachzuwallen, und beschloss für drãngten — allmâhlich begannen sich, der anhebenden Herrschsucht sie doch, ohne dass etwa ihre Ge- seiner Frau gleich mit allen Mit-
ALMANAQUE
DO SÍNODO RIOGRANDENSE
teln entgegenzutreten, damit sie ihm eines Tages nicht über den Kopf wachse. . / Er tat in diesem Bestreben vielleicht ein wenig des Guten zuviel; denn seine Frau war wirklich ohne , Bõsartigkeit und verlangte im Grunde nicht mehr àls das, was ihr ais Frau des Hauses zustehen mochte. Jedenfalls vergriff sich der um seine mânnliche Ehre besorgte Jàkobus Zanten um einige Tone auf dem Instrument, darauf er seinem ehelichen Teilhaber den Marsch spielen wollte, so dass es — was er der Frau ais neuen Vorwurf anrechnete — zu bald sehr unerfreulichen Auseinandersetzungen und Zânkereien kam, welche beide Teile nur noch stõrrischer machten. Es führte sie auf die Dauer immer weiter auseinander und Hess den Mann schliesslich überlegen, wie er es anstellen kõnne', seine einstige Freiheit zurückzugewinnen, obwohl er, wie er sich in seinen überlegungen stets neu eingesteheh musste, mit seinem Herzen immer noch an seiner Frau hing. Ais er sich keinen rechten Ausweg mehr wusste, bedachte er, dass es das Gescheiteste sein dürfte, dem Vater seiner Frau die ganzen Zustande seines ehelichen Zuhauses darzustellen und ihn zu bitten, sei ne Tochter mitsamt ihrer reichlichen Mitgift wieder zurückzunehmen. Er gab also eine gescháftliche Reise vor und machte sich, wie einst in glücklicheren Tagen, deren er nicht ohne Wehmut gedachte, , auf den Weg ins Vorgebirge. per Vater seiner Frau hõrte piit geneigtem Kopf zu, ais ihm der unerwartete Besuch nicht ohne Beschamung erzáhlte, was ihn hergeführt habe, und ab und zu huschte bei dieser Erzãhlung ein verstohienes Lácheln über sein Gesicht. „Mein lieber Sohn“, sagte ér dann, ais jener mit seinem Bericht
\
●
1957
93
zu Ende war und ihm den bedachten Vorsclilag machte, „icli lasse Euch gleich vier meiner besten Pferde auf den Hof füliren und vor meinen Wagen-spamien. Gleiclizeitig wird man in der Küche hundert Eier abzâhlen und in einen Korb packen, den ich Euch neben den 0itz stelle. Mit diesem Gespann xmd diesem Gepáck wollt Ihr dann einige Tage über Land fahren. Vor jedem Haus, wo es Euch nun gut dünktj-bitte ich Euch anzuhalten und dort nachzuforschen, wer jeweils der Herr im Hause ist. Wo nun in einem solchen Haus die Frau das Zepter führt, da hinterlasst ais Gastgeschenk ein Ei; wo aber der Mann unumschránkt die Herrschaft ausübt, la^st ein Pferd. SoUten Euch auf diese Weise die hundert Eier eher ausgehen ais die vier Pferde, so.hoffe ich, dass’Ihr in Zufriedenheit wieder heimkehrt und Euer eigenes Weib nicht für schlimmer anseht ais ihre Basen im Lande auch. Soliten Euch aber die vier Pferde eheí* ausgehen ais die hundert Eier, so bin ich gerne und ohne Widerrede bereit, meine Toch ter wieder zu mir zu nehmen, wobei ich obendrein darauf verzichten wiil, ihre Mitgift wieder zu verlangen, die Ihr, wie ich weiss, mit treuhãnderischer Ehrbarkeit in Euer Geschâft gegeben habt. Zur Besiegeiung dieses, Abkommens hielt er Jakobus Zanten die Hand hin, dass er darin einschlage. Jakobus tat es und versprach, nach bestem Wissen und Gewissen die ihm anvertrauten Gastgeschenke zu verteilen, wâhrend der edelmãnnische Schwiegervater ihm zusagte, nach Kõln zu gehen und seiner Tochter zu berichten, dass er auf seiner Geschâftsreise aufgehalten und er statt seiner zu ihrer GeseUschaft gekommen sei. Jakobus Zanten machte sich nun mit seinem Gefáhrt, und seiner II
d4
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
seltsamen Last auf den Weg und iiieiü, von semer eigenen Ungeduld getrieben, bald vor aem ersten Hau- . se an, das nacli aussen hin Frieden und Emtracüt atmete, um zu sehen, ob er nicht iiier schon eines semer Pferde lassen kõnne. Zur Vorsicht naiim er ein Ei in die Hand, ais er abgestiegen war und zum Hauseingang iimuoerging. Er gnií hier den .bnnkenden Türklopier und liess ihn einigemale einlassneiscnend gegen das ,Tor pochen. Wie er nun horchend lauschte, was sicii begeben würde, hõrte er drinnen im Hause eme schrille, durcndringende acimme nach dem Mann ruien und ihm in beíehlshaberischem Tone auftragen, nach der Tür zu gehen und zu sehen, was es dort ^ebe. ünter solchen Umstãnden dürfte hier wohl Jsaum em Haushalt sein, wo er eines seiner Píerde lassen dürfe, dachte JaKobus Zanten einsichtig jiegte also das mitgenommene El vor die Türschwelie u. machte sich davon, ohne weiter mit den Émwohnern des Hauses Fühlung genommen zu haben. Nicht sehr viel besser erging es ihm vor dem zweiten und dritten Haus. Und auch überall da, wo er m der Folge noch anklopfte, schien Zanten nicnt so, dass der Mann so unumstritten in seiner Herrschaft sei, dass er es vor seinem Gewissen verantwortén kõnne, emes seiner Pferde auszuspannen und Ihm zum Geschenk zu machen. So schmolz der Eiervorrat in seinem , Korbe immer mehr . zusammen, und er war besorgt, die vieífen Eier eher los zu sein ais die wenieen Pferde. ^ .p. , _ . ua hani er am Morgen des dritten Tages auf den Landsitz eines Mannes von Familie und Ansehen, von, dessen vorbüdlichem Eheleben man
ihm in seiner letzten Herberge nicht genug zu erzãhlen wusste. Hier, so dachte er bei seiner Einfahrt auf den sauberen und gepíiegten Hofj hier dürfte er wohl -enoiich den ersten-Ort íinden, wo er statt Eier emen Gaul zurücklassen kónne. So ging er denn mit siegesgewissen Schritten die Freitreppe hman und fragte den Bedienien, der ihm auf sem Klopfen õíínete, nach dem Herrn des Besitztums, mit dem er eine Sache von gewisser Wichtigkeit besprechen müsse. Sem Herr beimde sich beim An'kleiden, erwiderte der Bediente in. wohlerzogener Form, doch mòge er eintreten und, im Besuchszimmer Platz nehmen; er werde die Frau seines Herrn herbeirufen. Und mit diesen Worten õffnete er an der Seite des Flures eine Tür und bat den frühen Gast, Hier das‘Kommen seiner Herrin abzuwarten. Jakobus Zanten hatte sich kaum gesetzt und mit Behagen die wohltuen^de Gepflegtheit der hâuslichen Umgeoung, welche Menschen von Geschmack und Gediegenheit ■ auswies, festgestellt, ais die Tür sich õffnete míd die Dame des Hauses eine schõne Frau in mittleren Jahren — zu ihm eintrat. Jakobus Zanten sprang auf und bat mit Artigkeit, seinen frühen und unangemeldeten Besuch zu entschuldigen, doch sei er in besonderer Mission unterwegs, die zwar etwas ungewõhnlich sei, doch immerhin Verstándnis finden dürfte. Die Eingetretene wehrte mit einer verstándnisvollen Handbewegung ab und nõtigte ihn wieder auf seinen Platz. „Mein Mann befindet sich gerade beim Ankleiden“, sagte sie dann, „.wobei er nur hõchst ungern ge stõrt werden mõchte. Wenn Eure Geschãfte aber von besonderer
. ,
r ALMANAQUE
DO SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
95
Wáhrend des letzten Teils der Unterhaltung hatte sich die Tür geõffnet, und der Hausher selbst trat ein. Er hõrte mit einer schmunzelnden Genugtuung das Bekenntnis seiner Ehegenossin und fragte nach einer kurzen begrüssenüen Verneigung, welch seltsame Gespráche líier um die frühe Morgenstunde geführt würden. Die beíragte Frau begann darauf hin in einer witzigen Art zu schildern, welch sonderbares Verlangen den Gast in ihr Haus geführt habe,uhd forderte den Mann auf, mre Worte von vorhin 'zu bestatigen, was er doch wohi reinen Herzens zu tun vermõge. „Nichts, was ich lieber tátel“ entgegnete der Hausherr mit emer zámicnen Verneigung zu semer Frau hinüber und gestand Jakobus Zanten, dass es sicn wirklich so verhalte, wie seine Eheiiebste es ihm bereits gesagt habe. Er gchâtze sich ieden Morgen aufs neue glücklich, mit ihr vor dem Al tar getreien zu sein;- denn sie be-. sasse keine einzige jener Untugenvorden, welche - den Frauen nehmlich jedoch den verheirateten — nachgesagt würden, am allerwenigsten aoer die Herrschsucht, die aas Gesicht einer Frau - und im sei es das schõnste der Welt! Nu zu der bõsen Grimasse einer Teufelin zu verwandeln imstande seh Jakobus Zanten dankte für die Aufrichtigkeit ihrer beiderseitigen „In der Tat!“, versetzte die Frau. Antworten und bat, ihm hinaus auf „Dreist ist Eure Frage schon. Aber den Hof zu folgen, wo sein Gespann da sie einmal gestellt ist, will ich warte, damit sie sich miter den vier Pferden eines heraussuchten, das ihr auph gieich Antwort geben.“ ihnen am meisten gefalle; „denn Lachelnd begann sie dann: „Es hier“, so schloss er seine Dankrede, ist nun wohl so, dass sich keiner der darf ich wohl reinen .Herzens statt Pflichten, die ihm auferlegt sind, der Eier ein Pferd ais Gastgeschenk zu schámen braucht. So gebe ich hinterlassen. Euch auf Eure Frage den Bescheid, Damit erhob er sich und schritt dass 4ch jederzeit stolz darauf gewesen bin, meinem Eheherrn in den beiden Nachfolgenden voran in den Hof hinab. allen Dingen zu gehorchen.
Dringlichkeit sind, will ich gern das Wagnis auf mich nehmen und in die'Hõhle des Lõwen hineingehen“, fügte sie mit einexn feinen Làcheln hinzu. * „Diesmal habe ich. es wirklich getroffenl“ dachte Jakobus Zanten für sich, wãhrend er sich aufrichtete und die liebenswürdige Gastgeberin bat, ihren Ehegatten nicht zu stõren; denn wenn sie ihm aufrichtige Aiitwort auf seine merkwürdige Frage geben wolle, genüge es ihm, zunãchst mit ihr zu sprechen. Worum es sich denn bei seinem Besuch handle, fragte (Jie Hausherrin zurück. Jakobus Zanten, den wahren Sachverhalt ein wenig verschleiernd, erzáhlte daraufhin, dass er infolge einer vielleicht lâcherlich anmutenden Wette unterwegs sei, um bei seinen Besuchern entweder ein Ei oder ein Pferd ais Gastgeschenk zu hinterlassen, nachdem’, ' ob der Mann oder die Frau Herr in der Ehe sei. Wenn ich recht verstehe“,- erwiderte die Frau mit gutmütigem Spott in der Stimme, „so seid Ihr hier eingekehrt, um mich oder meinen Mann zu íragen, wer<( von uns beiden Herr im Hause ist? Allerdings“, gestand Jakobus Zanien una errõtete em wenig vor Befangenheit. „ich gestehe dabei gerii, aass es eine anmassende und areisie t rage ist, mit der ich meinen Besucn mache.“ fJ
9}
it
U
\
96
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
Es erwies sich, dass Mann -und.. ●Frau gute Pferdekenner und leidenschaftliche Reiter waren, die mu wirklicher Kennermiene die Pferde betrachteten und ihre Wohlgehalofoííící' Zucht des Stalles , aus dem alie vier gekommen, mit ● anerkennenden Worten zu rulimen wussten. Aber da sie L eidentníntpn
\'
*■
(
cntscheiden welchem der vier edlen Gmist ihrer Auswaíü zuerkennen sollten. Jakobus Zanten- hõrte still' schweigend ihi-e entzückten Ausrufe an, mit denen sie einander auf die mancherlei Vorzüge der Pferde aufmerksam machten. Allmâhlich liess sich nun erkennen, dass sie ihre Wahl zu treffen begannen, und zwar hatte es dem Manne der schwarze Wallach angetan^ wãhrend die Frau eine immer stãrkere Zuneigung zu der anmutig tânzelnden grauen Stute empfand. Nicht lahge, und es begahn lebhafter Streit zwischen beiden darüber, welches der Tiere sie behalten woUten. Die Frau bestand darauf, die graue Stute zu -wãhlen, da sie sich denken kõnne, wie vorteilhaft sie sich unter dem neuen Sattelzeug ausnehme, wáhrend der Mann wesentliche Gründe dàfür anführte, weshalb der Wallach dazu erheblich tauglicher sei. Je mehr nun die Frau auf der grauen Stute bestand, um so hartnáckiger verteidigte der Mann die Vorzüge des schwarzen Wallachs. ,,Was?“ fuhr die Frau ihn schliesslich mit zorngerõtetem Ge sicht an. „Du willst die graue Stu te nicht nehmen?“ „Nein“, stotterte der Mann. ,,/iber ich sage dir, du soUst —! “ ,,Gut, meine Liebe", erwiderte der Mann mit einem scheuen Seiten-
1957
blick auf den unfreiwilligen Zuhõrer. „Wenn es sein muss — „So müsst Ihr mit' einem Ei vor.iieb nehmen!“ fiel Jakobus Zanten il^n ins Wort. Damit reichte er ihm aus seinem arg zusammengesclimolzenen Vorx'át sein seltsames Gastgeschenk. Zugleich bat er um Entschuldigung, ihre Zeit so über Gebühr in Anspruch genoramen zu haben, und bestieg sein Gefâhrt, um es wiedef hiriaus auf die Landstrasse zu lenlcen. Dodi dieses Mal hielt er unterwegs nicht mehr an, sondem kutschierteiin.gerader Falirt gleich bis vor sein Kõlner Haus, wo ihn der Vater seiner Frau, der ihn hatte kommen sehen, an der Türe in Empfang nahm. Ich sehe,. Ihr seid keines der Pferde auf Éurer Fahrt losgewordenl “ begrüsste er den Heimkehrenden mit láchelndem Gesicht. „Ihr seid klüger gewesen ais ich“, gestand Jakobus Zanten ihm freimütig. ,,ich habe eingesehen, dass keine dèr Basen im Lande besser ist ais meine Frau auch, und dass ^ch versuchen muss, mit ihr, wie sie nun einmal ist, glücklich zu werden.“ „Ihr tut gut daran“, antwortete ihm' der lebenserfahrene Mann. Und flüsternd fügte er hinzu; „Damit Ihr es wisst —: Frauen sind eine besonders liebenswerte Art von Kindern. Und wie Kinder verlangt es sie bisweilen, die Herrschaft selber in ihren Hãnden zu halten und alies nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Tanzt àlso ruhig und.bedenkenlos nach diesem ihrem Spiel, damit es sie erfreue, aber achtet dabei darauf, dass Ihr die Füsse so, setzt, wie Ihr selber woUt. Sie wird dessen nicht gewahr werden und voller Stolz auf ihre Macht schauen, statt Eurer Beine zu achten. So wird sie den Ton anzugeben wâhnen, doch ihr selber bestimmt die >j
1
1 >v ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Figuren des Tanzes u. wisst, wo er zu enden hat. Weim Ihr nach diesem Rat handelt, wie ich es Zeit meines Lebens gehalten habe, so wird es euch beiden wohl ergehen und das verlorene Glück wird wieder bei euch einkehren und euch (i nie wieder verlassen. Ich werde es versuchen“, sagte Jakobus Zanten nachdenklich. Und wie er es gesagt hatte, hielt
RIOGRANDENSE
1957
97
er es auch und fand auf diese Weise nicht nur zu seiner Frau, son dem auch zu seiner früheren Liebe zurück, und nie mehr hat ihn das Verlangen geplagt, seine Frau zurückzugeben oder gar mit vier Pferden und hundert Eiern umherzukutschieren und Nachscháu zu halten, ob er eine Frau finde, die besser sei ais die seine. . —oQo
W. ^ x
Stadttor in Traben-Trarbach, Mosel. Trarhach, im Mittelalter Hauptort der „Hinteren Grafschaft Sponheim'‘, wurde im 14. Jh. stark befestigt. 1904 wurde es mit dem gegenuberliegenden Traben zu elner Stadtgemeinde vereinigt. Weiribau und Weinhandel spielen in TrabenTrarbach eine grosse Rolle, und an jedem 2. Sonntag im Juli ist dort das traditionelle Weinfest. 7
- ■ -AiU
1 p 1
98
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
Schiechte Nachrichten sind schneller ais der Schall. Gute Nachrichten kommen oft überhaupt nicht vòm Fleck. * * Die Verleumdung ist ein Fass ohne Boden. Nãmlich imerschbpflich. *
I
Wenn einer schweigt, wo huridert sich zanken, dann hat er eine gute Erziehung genossen. « « Das Glück suchte eineu stillen Teilhaber für seine Firma. Es meldete sich der Neid, " ^ * Das Unglück suchte eine treue Frau. Und fand die Hoffnung. Ein allzu stolzer Hahn wird bald gerupft. Ein allzu dummes Huhn wird fett. ♦
*
Ein Kaufmann ist mit seiner Frau verheiratet. Ein Krãmer mit seinem Gescháft. I * ^ * Wo die Richter barige sind, stehlen ihnen die Diebe die Uhr. -At
*
*
Ein Ochs schimpft den andern ein Rindvieh. 4>
*
A>
*
Dummkbpfe irren nie. ,
*
Von den Dummheiten, die der Dumme begeht, sagt keiner was. Hat ein Weiser sich versprochen, lacht die ganze Welt. * * * Die Sorge schlummert nie. Sie tut nur sb. ^
At
*
Wer diè Welt auf den Kopf stellen will, der muss sich darauf gefasst / machen, dass sie mit dèn Beinen um sich sclilãgt. Ai
-At
*
Wer seine Pflicht tut, ist berufen. Wer seine Pflichten liebt, ist auserwãhlt. '
«
iH
Der Künstler hat Gefühl. Der Dilettant tastet. At
At
A 0
Der Prophet gilt darum nichts in seinem Lande, weil die eignen Lands> leute ihn schon ais Kind spielen sahen. Heinz Steguweit.
r
r
I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
99
DER Z U C K E RH UI Heinz Steguweit Seit über 40 Jahren wohnt fiUm des Kerrgotts wilíen, eine Mutter Flora, die alte Witwe, schon Bombe ist es, eine rostige aus dem im Dorf. Ihr Mann, den sie zu früh Krieg!“ Dem war so. Aber die Kin der nahmen es kaum ernst. Die eiverlor, wáre ein guter Mehsch gewesen, sagen die Leute; denn er hanen wollten sich üir Spielzeug nicht be damals zwei Kinder aus dem entgehen lassen, die andern kamen Treibeis gerettet und sei dann an wieder, sb'oft die Witwe sie verjagt hatte. Und das Herz der Alten stand einer Lungenentzündung gestorstill, wenn sie das Treiben der Unben. Das Bild des Geopferten hing an Floras Bett, ein zweites stand mündigen besah: Bald warf ein Madcben mit Steinen nach dem auf dem Schreibtisch, em drittes Geschoss. Bald hàmmerte ein Knatrug die Witwe immer in der Handtasche und das beste gewiss in liebe über die verbeulten Flügel hin... bender Ermnerun^. Mutter Flora sank wehrios auf Was sich Mutter Flora aber vor ihre Karre und faltete die Hánde. Wochen leistete, wird ' m die GeWas half aller Glaube, was alies schichte des Dorfes - eingehen. Wissen wir doch alie, dass derlei Frommsein ihres Lebens, wenn sich die Tugenden nicht augenblicklich kleine Denkwürdigkeiten, mõgen bewáhrten. Die Kinder waren nãrsie auch der Welt verborgen bleirisch, ihnen fehlte die Einsicht der ben, mehr Grõsse in sich tragen ais Reife. Und nârrisch mussten die manche^ andere Ereignis, um das Gereiften sein, da sie solche Geman so eifrig die Trommeln der Anpreisung rührt. schosse bauten und irgendwo liegen liessen, wo sich die Unschuld an ih Dip alte Flora war nach der nen yersuchte. Baggergrube gegangen, um mit der Schubkarre etwas Kies für die GarImmer tiefer gruben sich Mutter tenwege zu holen. Sie durfte das, * Floras .Gedanken ein. Bis die Alte, ohne zu fragen. Mutter Flora durf die da betete, auf dem Grund aller Weisheit angekommen war: Sie te eben alies. Ihr Ruhm galt viel, ihrer Würde fühlte sich jedermann spürte die Náhe ihres Mannes, und schuldig. die Stimme des Geopferten schien .In der Baggergrube spielten inhõrbar g^worden: So handele doch. dessen Kinder, etwa zehn an der Auch ein Wagnis bedarf des SeZahl. Spielten mit viel Geschrei gens.. ●. und übermut, denn sie hatten et Da stand sie auf. Und schõpfte was gefunden, was ihnen geheimLuft. Schõpfte sie tief, wie niemals nis^voll schien, und Geheimnisse sonst im Leben.^ Alie Krãfte sammachen ja Freude. melte sie in dem^Augenblick, ais sie Mutter Floras erster Blick entdie Bombe, die zuckerhutgrosse, aus hüllte freilich die Gefàhrlichkeit der Kiesgrube hob und in die dieses Vergnügens: ^TWas habt ihr Schubkarre legte. Mit der Karre lief da —?" sie dann fort. Lief, so fasch die al „Ist ein Zuckerhut, Mutter Ploten Beine nur konnten. Welches (( ra! Wunder in des Herrgotts Namen:
1 100
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Schneller, viel schneller rannte Mutter Flora mit der Karre, ais die Kinder, die sonst so gescliwinden, überhaupt zu folgen vermochten. Zehn und bald dreissig Schritte weit liess die Alte ihre kleinen Verfplger hinter sich, und immerzu' schrie sie, je nàher die Hauser des Dorfes kamen: Eine Bombe liab’ ichl Flieht doch, ich fahre eine Bombe —! Zuerst hõrte der Hufschmied den Tumult. Und begriff den fürchterlichen Sinn dessen, was geschah: Er fing die jagenden Kinder auf, liess die Alte rennen, gab aber die Warnung weiter und erreichte, was notwendig- war: Die Dõrfler stoben in die Keller, indes auf der Strasse Mutter Floras rappelndes Fahrzeug ins Unentrinnbare floh. .. Jenseits der Ortschaft brach die
RIOGRANDENSE
1957
Alte zusammen. Tot war sie nicht, doch entkráftet, ais müsste sie nach dieser furchtbaren Anstrengung sterben. Beherzte Mânner halfen der Wit- , we in ihr Haus. Hier kam siè zu sich, wenn ihr das Herzblut auch aus dem Munde floss. Ein eilig alarmierter Feuerwerker entschârfte die Bombe noch am selbigen Abend. Ais das, geschehen war, liess man die Glocken lâuten. Und ais die Glocken lâuteten, fand Mutter Flora ihr erstes Lâcheln wieder. Dieses Làcheln war so schõn und jung, ais hàtte sie den guten Mann noch einmal gesehen, dessen Bild an ihrem Bette hing. Die Leute sagen seitdem, Mutter Flora halte von sich selber nur wenig. Von der Pflicht aber viel. Doch von des Vaters Güte am meisten. \
Eine ganz kurze Geschichte Vor etwa fünfzig Jahren hatte in dem Dorf Greifenberg in Pommern. die Predigt des Evangeliums eine lebhafte Glaubenserweckúng hervorgerufen. Nur einige blieben abseits, unter ihnen aucli der Põrster im Ort. Ais dieser eines Tages am Waldrand den alten Kuhhirten Jakbb traf, der auch zu den Erweckten gehorte, fragte er etwas spõttisch den Greis: „Sag mal, Jakob, was redet ihr mm immer von Glauben und Glauben — was ist das eigentlich?“ Der Kuhhirt láchelte verschmitzt und antwortete: „Das will ich Ihnen erfcláren, Herr Fõrster. Wenn -Sie- jetzt zu mir sagen: Jakob, du musst wieder so werden, wie du früher gewesen bist, oder ich schiesse dir eine Kugel durch den Kopf! und ich sage dann: Man her mit der Kugel! — epd. sehn Sie, Herr Fõrster, das ist Glaube.“
●oOO'
í
V'
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
101
Heinz Steguweit Die Z5nciiker flüstern, die reinste Freude wáre die Schadenfreude. Lasst uns keine Zyniker sein. Die Braven halten’s lieber mit der Vorfreude und hüpfen wochenlang im Kreise, wenn sie ein Vergnügen erwarten, das womõglicii im letzten Augenblick zu Wasser wird. Oder zu Essig. Nun gut, man hat wenigstens die Vorfreude gehabt. ● So' erging es den fünf Klostermanns im Stòckwerk über uns. Die Familie hatte lange für das Zelt gespart, mit dem sie am Sonntag ins Grüne wollte, sei es ans Ufer eines Gewãssers, wo man plátschern, ba-, den, auf dem Bauch liegen oder sich die Sonne in den glucksenden Magen scheinen lassen konnte. Alie Vorfreude nahm zuweilen tânzerische Formen an, bei uns pendelte der Kronleuchter, und der Stuck fiel in die Suppe. Genug, des Nachbars Seligkeit .. ging uns eher zu Herzen ais auf die Nerven. Ausserdem wussten wir, dass am Sonntag oben Ruhe sein würde. Welche Vorfreude wiederum für uns, die wir mit den Klosterfnanns seit Jahren hilfreichen Austausch pflegten, denn bald benõtigte der eine ein Gewürz, bald der andere die Mausefalle oder das Textbuch zum Lohengrin. Freilich teilten wir auch allen Kummer, ais es am Sonntagmorgen nicht etwa regnete,.sondem goss. Die Wetterberichte prophezeiten ein Gemisch von Wolkenbrüchen und orkanartigen Stürmen für wenigstens eine Woche. Also traf Vater Kloster mann, vom Gottesdienst kaum heimgekommen, nach zweistündiger Debatte die schmerzliche Ent-
scheidung: „Schluss jetzt, wir bleiben zu Hause!“ Wir hõrten alies. Die Wãnde waren dünn und durchs Treppenhaus hallte jede Klage. Die drei Kinder Wofür kauften wir jammerten: das schõne Zelt?“ Und die Mutter seufzte: Was wird aus unsern Eucksâcken voller Kartoffelsalát und Schweinekoteletten?“ Nach diesen Feststellungen, deren fragende Form einer Antwort bedurfte, die nur der Vater ais Familienkanzler geben konnte, wurde es ruhig. Beklemmend,'ja unheimlich ruhig sogar. Man hõrte lediglich, dass Herr Klostermann zuweilen aufs Barometer klopfte, wovon sich aber die vor dem Fenster niedergehenden Strõme wenig beschwichtigen liessen. Im Gegenteil, zum Regen gesellten sich Blitze, und der. nachfolgende Donner schlug mit Fãusten um sich. Was aber mochte in die sonst so berechenbaren Leute gefahren sein. da sie plõtzlich und mitten in die Orgie des Unwetters hinein flüsterten, dann kicherten und schliesslich einen fünfstimmigen Freudenschrei taten, der allen Kummer wie einen Irrwisch hinwegfegte? Wâhrend wir noch orakelten, hub über uns ein Poltern und Mõbelschieben an, gegen das die Tânze der Vorfreude nur ein zephirisches -■ Sáuseln gewesen waren. Vater Klostermanns Stimme kommandierte bald das Mádel, bald die beiden Buben, und die Mutter stimmte ihre Zupfgeige mit Hilfe des Klaviers, dessen Tasten das tiefe ..E“ ebenso willig hergaben wie das hohe. ^
102
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
sack von ziemlicher Schwere: Wem Gott will rechte Gunst erweisen... Kaum wagten wir zu’lachen..Die Klostermanns nahmen ihren Jokus beinah ernst. Sie schienen Naturbesessene zu sein, die allen-Gewittern und Wolkenbrüchen ein Schnippchen schlagen und die Meteorologen gründlich Lügen strafen wollten. Jedenfalls waren sie nicht gewilít, sich die reinste aller Freuden, námlich die Vorfreude der vergangenen Wochen, schnõde aus den Gemütern winden zu lassen. Donner hin und Hagel her, in der Küche nebenan stand sogar das aufgespannte Zelt, daneben lief der Wasserhahn, mitunter stürzten die Kin Dreimal wurde unser Klingeln der mit der Feldflaschè an den überhõrt. Beim vierten Alarm õff-' Quell, der so munter aus den Klüfnete die kleine Sabine, neun Jahre ten sprudelte. Nein, hier durfte alt, des Mâdchens Stimme über- man nicht stõren. Wo Klostermanns schlug sich vor Eifer: „Kommen Phantasie begann, war unsere Sie mit in die Alpen —! Weisheit zu Ende. Und es hatte uns Indes wir eintraten, zunãchst ins traurig gestiinmt, wenn das BaroWohnzimmer, standen wir, erstar- meter nunmehr gestiegen und der . einer strahlenden rend bis zur Fassungslosigkeit, ei- Wolkenbruch nèm absonderlichen Schauspiel ge- Sonne gewichen wãre. genüber: Auf den grossen SpeiseViel leiser, ais wir gekommen wa tisch hatte man einen etw^s kleine- ren, krochen wir ins tiefere Stockren gestellt, und auf dem klemeren werk zurück. Mochten heute Milliowiederum befand sich ein Stuhl, der nen schimpfen über das hâssliche dem Vater ais Sitz in des Gipfels Wetter, unsere Klostermanns erwiestíhwindelnder ' Hõhe diente. Der sen sich dankbar für die Gabe eines Mann schien einen Almenrausch frõhlichen Einfalls, der ihnen viel zu haben, denn er trug einen grü- Missmut ersparte, und der sie nicht nen Tirolerhut mit einem Gams- lange hadern liess mit den hõheren bart achtern. Und wâhrend er in Mâchten. Sie schickten sich und dér rechten Hand eine Kuhglocke , hatten sogar etwas davon. Um die schwenkte, jodelte er errõtend Mittagszeit wurde es still zu undrauflos, unten aber wanderte sern Haupten. Die Familie schlief Mutter Klostermann mit der vermutlich untern? Baldachin des Klampfe immerzu rings um den Zeltes. Oder die Rucksãcke waren Tisch, die Kinder folgten der Reihe geõffnet und die Koteletten freigenach, jedes schleppte einen Ruck- geben worden..
Uns blieb nichts anderes übrig, ais mit heissen Ohren zu lauschen. Und just in dem Augenbliçk, ais ein Hagelschauer uns den Raum melancholiscli verdunkelte, wurde es bei Klostermanns so heiter, ja fidel, dass wir einen Herzschlag lang wâhnten, morgen müsste nicht Montag, sondem Aschermittwoch sein. Denn das Trampeln und Singen, das Jauchzen und Klabautern nahm kein Ende, wir hielten unr die Ohren zu und beschlossen endlich, den lieben Nachbarn über uns ejnen sonntãglichen Besuch zu mschen, sei es aus Hõflichkeit, sei er aus Vorwitz. .' .
r ALMANAQUE
DO
SINODO
RIOGRANDENSE
1957
103
3er Beifnng^junge t)»n êauinatt) von Heinz. Steguweit. Die Eisenbahn zwischen Detroit und Bay-Gity sollte eigentlich nicht mehr anhalten,;aber plõtzlich gab es einen Ruck, die Koffer flogen aus den, Netzen, und wer den Schâdel durchs Fenster steckte, der Ias die Bahnhofsschilder von Saginaw im Staate Míchigan. Warum der Zug stand? Warum die Lokomotive stõhnte wie ein abgehetztes Pferd? Es waren zwei Kolben gebrochen, also schien ein Aufenthalt von mindestens drei Stunden gewiss, denn Ersatzmaschinen kannte man apf dieser Strecke noch nicht. In den Wagen ging die Langeweile um, die Reisenden schimpften ausgiebig, und wo sie dies nicht taten, da sahen sie sich nach Getrãnken um, auch nach Sahdwichs mit Schinkeii oder nach kurzweiligen Büchern. Indessen war der Zeitungsjunge von Saginaw ein untüchtiger Patron; er stand an der zerbrochenen Lokomotive, weil ihn dieses technische Schauspiel mehr interessierte ais der Lesehunger der Reisenden. Da schlug ihm plõtzlich ein vornehmer Herr auf die Schulter, ob er Gazetten, Schmõker und andere Drucksachen feilzubieten habe; und da zum ersten Mal ein Kãufer sich freiwillig meldete, blieb dem armen Zeitungsjungen die Sprache weg. Natürlich hatte er Bücher auf seinem Karren, natür lich war er froh, seinen bedruckten und teiweise schon veralteten Plunder los zu werden. Aber der vornehme Reisende lud schon seinem Ne ger Adarn die Zeitungen pfundweise auf den Arm, auch die Bücher und Schmõker folgten, bis die Karre leer war, Alsdann erhielt der Zeitungsjunge einen Hundertdollarschein mit der seltsamen Frage, ob
dies auch genug sei? — Gewiss waren 100 Dollar genug, eigentlich mussten noch etwa 60 Dollar zurückgezahlt werden, indessen winkte der reisende Nabob mít láchelnder Miene ab und verschwand wie-' der im Zuge, wáhrend sein schwarzer Diener Adam mit zwei Zentnern Druckpapier hinterherkeuchte. — Da sagte sich der Zeitungsverkáufer von Saginaw, dieser reiche Reisen de‘müsse wohl ein Sonderling.sein, jedenfalls dürfté es sich lohnen, mit diesem Herrn noch weitere Ge- ’ schâfte abzuschliessen. Also sprang der Junge ins Stationsgebâude, belud abermals seine Karre mit alten Schmõkern und Zeitschriften, und richtig, seine Rechnung stimmte, der dollarschwere Fahrgast meldete sich abermals. Dieses merkwürdige Spiel wiederholte sich noch viermal, und viermal noch erbte der Zeitungshãndler einen Hundertdollarschein, mochte der Neger Adam nun schwitzen und unter lautemFluchen an der Vernunft seines Herrn Kritik üben, mochten auch die anderen Reisenden hellauf lachen und'ihren Fahrtgenossen ei nen nârrischen Papierfresser nennen. Das Abteil des wunderlichen Mannes wurde mittlerweile mit Lesemateriai so vollgestopft, dass auf den Polstern kein -Sitzplatz mehr frei blíeb. Also mussten der Papier fresser und sein schwarzer Domestik einen Stehplatz einnehmen, ais nach drei Stunden der Zug wieder weiterfuhr, dem Huron-See entgegen, bis Bay-City. Unterwegs aber geschah es, dass der Reiche alie Wagenfenster õffnete, um seine in Saginaw kãuflich erworbenen Zeitungen und Bücher — im ganzen also für 500 Dollar Druckware —
104
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
nacheinander aus dem rasenden also Verdienst, darum verliess der Zuge zu feuern, bis das Abteil wie- Zeitungsjunge triumphierend das der leer war. Und in Bay-City stan- Gerichtsgebáude, er verliess aber den schon drei Arzte mit handfe- auch seine erbãrmliche Stellung im sten Spitalbeamten am Bahnhof, Bahnhof von Saginaw, um sich mit , den râtselhaften Yankee in Emp- dem spielend gewonnenen Geldè eifang zu nehmen, weil er von seinen nen lange gehegten Wunsch zu eryerwandten bereits für das staat- füllen:. liche Krankenhaus angemeldet worEr ging zu einem Chemiker in die den war. In der Tat, der Papierfres- Lebre, erlernte dazu noch in den ser von Saginaw war ein reicher Abendstunden die Handbabung des Sonderling, der sich den Luxus ei- Telegraphenapparates und verfolgner kostspieligen Marotte schon te — von einem brennenden Fleiss leisten konnte, und der, unter der getrieben — seine Ziele, bis er mit kalten Brause von Bay-City von zwanzig Jahren schon einen Erfinseiner lãngst chronisch gewordenen dernamen hatte, der unseren ZeitVerschwendungssucht kuriert wer- genossen nicht ganz fremd sedn den sollte. Aber was wurde aus dem dürfte: Thomas- Aiwa Edison, kleinen Zeitungsjungen, der bei die- Wer die Bilanz dieses anekdotisch ser Komõdie einen baren Reinge- anmutenden, doch von seinem Helwinn von etwa 300 Dollar erzielt den selber bestâtigten Schicksals hatte? Nun, der Knabe musste zieht, der fragt mit Recht, wem nun vor den Richter, denn die Ver^and- die Welt den Phonographen, das ten des Nabobs klagten auf Annul- Mikrophon, die Gliihbirne, den Kilierung sâmtlicher Geschãfte, deren nofilm und hundert andere Segnunkaufender Kontrahent nicht im gen verdankt: Einer zerbrochenen Vdllbesitz seiner geistigen Krãfte Lokomotive, einem pfiffigen Zeigewesen sei. Bs gab aber noch Rich- tungsjungen oder gar einem Sonter im Staate Michigan, die ihrer- derling, der den Reichtum seiner .seits fiat justitia! — eine Rück- Bõrse jenem Auserwâhlten diensterstattung der gekauften Ware ne- bar machte, der in genau umge●ben der Zahlung einer angemesse- kehrter Weise vom Schõpfer benen Entschãdigungssumm^e verdacht worden war? — Ein seltsalangten. Dieser Forderung konnte mer, ein geheimnisvoller Tausch! im vorliegenden Falle nicht ent- Aber wer geht den Fügungen der sprochen werden, Verdienst blieb Allmacht auf den Grund?
Villcric und der Schulaengel von Heinz Steguweit. „Morgen also“, sagte Vittorio zu seiner Braut Elena, „morgen führé ich meine erste Lokomotive durchs Orenigital, ich bekam soeben mein Patent!“ Elena umarmte den Schatz. Dann wollte sle noch mehr wissen. Wieviel Reisende in den Wagen sassen.
Ob der Zug schnell fahre oder langsam. Vor aliem aber, ob sie an den Bahndamm laufen und winken dürfte. „Du musst winken, liebe Elena; dein Gruss, auf den ich mich freue, soll mit mir sein wie ein Schutzengel. Bedenke, bisher habe ich nur
r ALMANAQUE DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
105
Kohlen schaufeln und heizen dür- Bank. Das Liebespaar lõste die verfen, nun aber bin ich Führer einer traute Umarmung. Da sah der Eielektrischen Maschine, und das bes- fersüchtige, dass dieses Mãdchen sere Gehalt wird uns die Hochzeit nicht seine Elena war... n erleichtern. Leb’ wohl, Elena. Eine gânzlich fremde Braut also. „Ade, mein Vittoriq!“ Nun würde der Lokführer büssen Er ging. Seine Schritte geschahen müssen für s^einen Irrtum, für alie sicherer ais sonst. Er wusste: Mor Übereilung, für den Trug der -Augen gan würde mit Elena auch eine gu- und den leichtfertigen Aufbraus te Zukunft am Bahndamm winken, des Jâhzorns, der immer ein Laster und die schâumenden Wasser des war. Orenigitals gaben die Melodie dazu. Und abérmals kam es anders. Es geschah aber alies ganz anDehn Vittorio, der schleppenden ders. Ais Vittorio, der Narr seiner. Fusses den Rückweg antrat, würde Hoffnungen und Trâume, am nãclisten Tag durch, das kaskadenreiche ■ mit offenen Armen empfangen. Zuerst von den Reisenden, dann Gebirgstal fuhr, immer die Faust am Hebel, immer nach vorne star- von den Kollegen des Zuges. Wartete doch mitten unter ihnen der rend, wo die Signale waren, gõnnte Streckenaufseher vom Orenigital, er sich einmal ein einziges Mal ein abgehetzter, ein atemlos starj;iur — einen Blick nach der Seite. render Mann, der kaum noch die In der. Nâhe jenes Waldstücks war rote Signalfahne halten konnte, mit es, wo er seine El^na, falis sie win der er soeben herbeigelaufen war, ken sollte, erwarten durfte... um den Frühzug zu warnen: „VitDoch die Braut war nicht zu setorio, dass ihr noch lebt! Nur hunhen. Wenigstens nicht hier. Dafür dert Meter um die Kurve, und der sass sie zwei Meilen weiter auf einer Abgrund lag da wie ein Loch!“ Bank, zwar nicht winkend, wie si-e So war es. Ein Sturz von Schnee, ais Schutzengel versprochen, wohl Gerõll und steinigen Konglomeraaber in den Armen eines Revierjâgers, von dem sie sich herzhaft lièb- ten hatte die Brücke vernichtet. Doch ohne Opfer an Menschen, wie kosen liess. man jetzt wusste. Vittorio sah es. Und erschrak wie Da wankten dem, der ein Held vor Gespenstern, die ihn augen- sein sollte, die Knie: Durfte er sich blicklich.lâhmten, sei es in der Seealler Huldigung entziehen? War es le, sei es an den Gliedmassen; jeklug, eine Schuld einzugestehen, die denfalls wusste er nicht mehr, wem sich zum Segen gewandelt hatte? er gehorchte, ais er die Bremsen Vittorio schwieg. Dann wãhlte er zog: Die Eifersucht warf ihm die Seele um, der Zorn.stiess ihm das einen Ausweg und hoffte auf GnaBlut zu den Schlãfen. de vor dem eignen Gewissen: „Seht ihr’s. Ich wusste nichts vom Ab Ais der Zug stand, sprang Vitto rio ab. Wie ein Narr rannte er den grund. Ich ahnte ihn nur. Und klemmte die Bremsen fest. Ich Weg zurück. Die Reisenden aber, die der Schreck an die Fenster ge- rannte fort und kam wieder zurück. Genug, lasst mich nun froh sein trieben hatte, schrien hinter dem « Fliehenden her, und die andem Be- mit euch! Am Abend schon besuchte er Ele amten des Zuges verliessen blass ihre Posten: Was war los mit Vitto- na. Sie sagte: ,,Ich konnte nicht no .? winken, mein Vittorio; denn schau: Unterdes erreichte der Tõlpel die Ich liege im Gips, mein Fuss ist
106
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
umgeschlagen, kein Schritt war mir tc mõglich. „Ach - Mãdchen — „Dennoch war ich bei dir, Vittorio. Ganz stark mit meinen Wün-
1957
schen. Ais Schutzengel, wie du es wolltest.“ Ich weiss es, Elena. Ich habe dir zu danken.“ Es wurde eine'Hochzeit mit vielen Gabeu und Freuden. jj
o
von Heinz Steguweit. Am Hafen von Kalkutta stand das grosse Hotel, wo Herr Luzenius vor 25 Jahren Abschied nahm, um für immer heim nach Deutschland zu reisen; Damals sagte er dem kleinen Hindu namens^^Murti: ,.Bitte, bring mein Gepàck aufs Schiff, das am Pier liesft und Câcilia heisst!“ Und die Cácilía schwamm lãngst an Ceylon vorbei, ais sich Luzenius an die .Stirne schlug: „Ach — nun habe ich ganz vergessen, diesem Murti sein Trinkgeld zu zahlen. Was mag der arme Teufel von mir denken?“ Luzenius war ganz unglücklich. Zuerst wollte er sogar telegrafiereri. Aber die Kosten standen in keinem Verhâltnis zur Summe des Lohns. Dann beschloss er, von Hause aus zu schreiben. Doch wie sollte der Brief den Glaubiger erreichen? E~ wimmelte von armen Murtis, die am Hafen von Kalkutta lungerten. Für das' Gewissen des Reisenden bedeutete die Schuld eine Last, mitunter sogar eine Quãlerei. Es war ihm nicht gleichgültig, was so ein braver Hindu von ihm dachte. Diese Menschen lebten doch von der Hand in den Mund, und wie oft besassen sie nichts, was sie überhaupt in die Hand nehmen sollten. Luzenius schleppte das Argernis monatelang. Und da er nie mehr nach Indien reisen konnte, musste er letztlich den Zwischenfall vergessen, so weit ,er sich abtun liess.
Doch die Geschicke wollten es ahders. Im Frühling dieses Jahres erreichte Herrn Luzenius, den Techniker von Beruf, der unverhoffte Auftrag, am. Golf von Bengalen eine Feldbahn zu bauen. Also machte sich der nunmehr sechzigjãhrige Herr auf den Weg, wochenlang fuhr das Schiff, ein anderes ais das vori damals, die weite Strecke über sieben Meere hin. Es kam am Felsen von Gibraltar vorbei und zwângte sich durch die Schleusen von Suez. Es kreuzte Arabiens riesige Bucht . und fand sich endlich zu den indischen Gewâssern. Doch seltsam; je nâher Kalkutta rückte, umso deutlicher und unentrinnbarer formte sich im Gedãchtnis wieder das versunkene Bild Murtis, des armen Hindus und Gepâcktrãgérs. Was aber lag alies zwischen damals und heute? Ein volles Eheleben und ein wechselVoller Kampf ums Dasein. Ein ewiges Gewinnen und Verlieren, sogar ein ganzer Krieg. Ais Luzenius in Kalkutta das Schiff verliess, traute er seinen Augen kaum: Sass da nicht Murti auf einem Treppenstein am Hafen? Lãchelte er nicht artig dem Europâer entgegen? Es war so. Rasch zückte Luzenius die Bõrse und reichte dem armen, dem greis gewordenen Kerl eine Pfundnote hin; „Hier, Murti, ich schuldete dir noch Geld. Verzeih
f
'1
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE bitte, dass ich es vor fünfundzwanzig Jahren vergass! Ohne viel Aufhebens nahm der Hindu die Summe: „Ach, der Sahib von der Cácilia? Aber mach dir keine Sorgen, Sahib, ich wusste, dass du wiederkamst!u Wieso willst du es gewusst ithaben, Murti, es ist reiner Zufall! >>Unmõglich, Sahib, es gibt keinen Zufall. Ich wusste, dass du wiederkommen und zahlen würdest!(i
1957 ●
107
Ich beschwõre dich nochmals, Murti, ich wollte eigentlich nie mehr i^ach Kalkutta reisen. Also bist du iTd Irrtum!“ „Sahib, du sündigst durch Zweifel: Stimmt es, dass du wiederkamst, oder willst du es leugnen? Stehst du vor mir, oder c< bis^ du ein Traum? Er war nicht zu belehren. Und erst recht nicht zu widerlegen. Er hatte geglaubt und wurde nicht enttâuscht.
Jch wollte nur mal eben Guten Morgen sagen!'
108
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE ’ 1957
e n rale
BD
Georg Büsing. Ein kleiner HolzverarbeitungsBetrieb in den AUgãuer Alpen hatte seine überalteten Maschinen-Anlagen modernisieren lassen. Der Ingenieur der Lieferfirma fand alies in Ordnung — bis auf den alten Maschinenmeister. Diesem bereitete es einige Sorgen, ob er mit den vielen 'Neuerungen zurechtkàme. Der Ingenieur beruhigte ihn bei seiner Abfahrt nochmals. Wâre alies so einfach! Nur den richtigen Knopf auf der Schalttafel drücken, und alies lãuft wie geschmiert. /,So Gott will“, fügte der Alte hinzu. Der Ingenieur õffnete den Schlag seines Wagens: „Ihre Angelegenheit! Ich für meine Person verlasse mich nach acht Jahren Russland mehr auf die Schalttafeln auf Erden ais auf die Pügung von drüben!“ Der Motor sprang an, der Wagen brauste ab. Das Wetter war strahlend hell, nach tagelangen Schneefâllen vorher. Spielend schaffte der Wagen die Steigungen zur Hochstrasse, vor dessen Befahren der Werkmeister gewarnt hatte. Zwar sorgten Schneepflüge für Offenhaltung des Verkehrs, aber bei starker Sonnen-’ strahlung kâme der Neuschnee auf den steilen Hângen leicht ins Rutschen und verschütte ganze Wegstrecken.
Der Ingenieur verstand gerade soviel davon, dass er sich die 'Geschichte zusammenreimen konnte. — Erst hatte es in der Ferne gekracht, ohne dass am Berg oder in der Luft was zu Sehen gewesen wãre.! Dann plõtzlich direkt über ihren Kõpfen, - dass sie sich vor Angst und Schrecken hingeworfen hâtten.
„Sowas Dummes!“ brummte der Ingenieur. Ob man noch nie was von Düsenflugzeugen gehõrt hatte? Die flõgen so hoch, dass man sie‘ gar nicht zu sehen bekâme, und ● wenn man sie knallen hõre, wãren sie schon lãngst über alie Berge. Praktisch / bei Bombenabwürfen; man wáre schon* im Jenseits, ehe man überhaupt was zu hõren und zu fühlen bekâme! Immer fassüngsloser hatten die Alten ihm zugehõrt. „Sterben müsst’ man ohne ein Gebet — und auch keins auf den Weg —?“ brachte der Bauer mühsam hervor. „Was braucht der Mensch noch Gebete, wenn er zur Hõlle fâhrt!<c entgegnete der Ingenieur spõttisch, bestieg seinen Wagen und liess den Motor anspringen. Die beiden Al ten wichen entsetzt zur Seite. Er brauste vorbei. Aber bereits nach hundert Metern stoppte er zum zweiten Mal. Eme Stunde Pahrt verging. Dann Was ist eigentlich mit dir los —? musste er stoppen. Mitten in der murmelte er vor sich hin. Erst Pahrbahn lagen zwei Menschen, bringst du den alten Werkmeister Verwirrung, und dann schiebst einfáltige Menschen an den euren Mittagsschl^. Zwei vom StrassenrandwiezweileereBenzinAlter gekrummte Gestalten rappel- - kanister! Dabei' haben doch alie ten sich hoch. Scheinbar ein Bau- drei nicht das geringste mit deinen ernehepaar aus der Gegend. acht Jahren Russland zu tun. WurErregt begann der Alte zu erzâh- de allerhõchste Zeit, diesen Minuslen, in seinem heimatlichen Dialekt. posten im Gehirn zu streichen. Er
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE sprang aus dem Schlag und lief die Hochstrasse zurück. Sagte den beiden Alten, dass seine Redereien nichts ais ein purer Unfug gewesen wáren und dass es auf Erden niemais so weit kommen kõnne! Und er braclite seine Worte wohl so überzeugehd hervor, dass sich die Bestürzung in ihren Gesichtern lõste. Dann krachte und donnerte es wieder. Aber diesmal kam es von den Bergen. Etwa einen Kilometer voraus geriet der Neuschnee des Steilhanges ins Rutschen, brach in . breiter Froht in die Hochstrasse ein und darüber hinweg zu Tal. Und der Ingenieur brauchte sich nicht erst auszurechnen, wo er jetzt mit seinem Wagen gelegen hâtte, wenn - er nicht umgekehrt wáre. Die beiden Alten schreckte der Schneebruch kaum, solche Vorkommnisse gehõrten zu den Wildheiten ihrer heimatiichen Bergwelt. Um so mehr durchzitterte es den
1957
109
Ingenieur. Grau im Gesicht und sehr langsam schritt er seihem Wa-' gen zu. Eine Wolke von Schneestaub rauchte über der Tiefe des Abgrunds. Er wendete und fulir die Hochstrasse zurück, bis vor die Madie er vor knapp drei Stunden so siegessicher hinter sich liess. Der Werkmeister grübelte vor der Schalttafel. Er fuhr herum: „Ist etwas passiert?“ Dunkel stand sein furchenreiches Antlitz vor dem blitzenden Armaturenbrett mit den , reihweis ● aufmarschierten Knõpfen. „J —sprach der Ingenieur lang sam zu ihm hin. „Der Schnee brach ein —. Aber ich bekam zwei Augenblicke vorher das Zeichen zum Stoppen . Und wenn ich heute Mittag an gesagt habe, dass wir es hier unseren Schalttafeln restlos in der Hand hãtten — es ist nicht so. Die ZENTRALE LIEGT DRÜBEN —
íoüíd fjáBmclliálicír bmn tfk fútí)méfsmísieBeÍícnn
110
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957 r
BB
J B 9D ■
’s woar beim Imbs noch der Hochzeit in aer KercJa. Die mngeioadene Gascht honn sicns ' guc scnmecíse geioss, wie waim se sinter ürei Daag nix meli gess genact narre. Do soaht de Hampeerer for de Parrer, mit dem er immer gút oan wooar: „Ei, Parrer, ehr kennt doch immer so spassige üticiceicne verzeme un hoti neit nocn nit eens verzenit. ii
„S fallt mer nix inn“, soaht der Parrer. Er hott grad so gesproch wie die Baure seiwer. „Tjn wisst ehr aach worom? Ich wills eich soalin.“ Hernochter íangt er oan ze verzehle: De Hampeerer hott sich herzlich iwwich mei Preerich geoijert, ● wo ich iwwich de Tekscht genall honn, wo drínn steht: „Ihr Heuchler, ihr meint ihr wárt íromm und seid'doch nicht fromm.“ Der Ham peerer hott gemeent, er wár gem.eent un hott heelich ’n Gebetche geduhn, de liewe Gott soil dem Par rer mol richtich uff de Kopf reene losse. Er hotfs seim Cumparêr, was de Fimer Hannes is, hernochter verzehlt und der hotfs mer wirrer gebrung. Wie se am Tisch all mitenanner die Ohre gespitzt honn un hárre negscht ’s esse vergess, fahrt de Parrer fort weirer zu berichte. Weché^dem, dass ich mit mein Nochber, dem Hampeerer, grad ze tun gehatt honn weche de nei Miljehitt, wo die Gemeen for mich baue soll, sinn ich bei’n gang uff de Berch. Ich honn awer mei Hut uffgeduhn un de Schorm mitgenomm, weil’s hott ausgesiehn wann’s wollt reene. Ich sinn awer noch drogge .hinkumm. Knapps woar ich im Haus, kommt ’n Storm, ehr kennt mer's glauwe, wie waiín ií
7>
kei Schinnel uff ’m Dach bleiwe solit, un’s fangt oan ze blitze un ze dunnere un von owwe runner ze schitte, was es schitte wollt. De Hampeerer woar grad in de Plantasch íer’n Lascht lurrermilje zehole. Do kummt. er grad ze de Deer rinn. De Kopp nass, de Jacke nass, ”s Hèmd dorcn un dorch nass, de Hosse nass. Un de Hut? den hat ehm so’n schalkische ● Werwlwind' von Kopp geriss un uff de hechscht Pmiebaum gejõat, dort is er hánge blibb.“ Gumorje Hampeerer“, soat ich, wor er ze de Deer rinnkumm is mer meent ’s dât reene. u »Ijoh“, soaht er, „gumorje aach un er hot sich ’n bische geniert, me kunnts ’n oansiehn, wecherem, dass er oan sei fromm Gebetche gedenkt hott. Wie ’rer sich drogge o.angeduhn gehatt hâtte, komme uns zesammegehockt un gesprocht, — iwwich alies. — Unffemol soahn ich zum Hampeerer: Nochber^ ich will eich en Rádsel uffgewwe, das sollt ehr roore.u Was dann?“ froot er neischierich. Was is das, wanns dunnert un hot doch nét geblitzt?“ i , De Hampeerer simmeliert ’n Weilche, dann guckt er heelich no der Kichdeer un meent halwer nussdrauisch: Ehr meent 4och het ’s Lisbet, was mei Frau is? lii bewohr“, soahn ich, „das wâr doch net scheen vun mer, wo’s . in de Kich doch groad ’n Kaffi fer uns macht! Was solls dann sinn?“ frot er. Ihr wissfs schun,“ soaht ich, ich will’s eich riclitgeweh nochmol soahn: Ehr hott eich iwwich mei Pree rich geeijert un hott gemeent, ’s 9}
99
99
U
99
U
99 99
99
\
7
111
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957'
/
hâtt für eich gedunnert un doch. gar nit für eichu geblitzt, ’s war für ail mitenanner. Ich honn gemeent“*, soahfr un guckt en bische unner sich. Do sieht ehr“, honn ich jetzt* angefang en Preerich ze haile, wie mer sicn erre kann un ehr misst oan das Sprichele denke: „Wer en Loch grabc fer.en annere rinn ze u falle, lailt selwer ninn. Ihr hott gemeent, de liewe Gott solt mer moi richtich uff de Kopp reene losse, und jetzt hott er eich u mol geheerich de Kopp ge^áscht. ‘Do honn all, wos,geheert honn, gelacht un de Hampeerer aach. Er hotfs dem Parrer net iwwel genomm un nore gemeent: Parrer, wann ehr wirrer en Stickelche verzelüt, dann keens von mer!“ Wie’r er doas sòaht, hon se 7}
77
>9
I
vun der Kich grad de Nohtisch rinngebrung. ’S woar Kuche mit siess inngemachte Feiche . Wie di Parrersch, wo aach am Tisch gesetz hott, de Kuche sieht, soaht se: -„Dieser Kuchen heisst im Reu zeptbuch Blitzkuchen. De ruft doch eener hart, dass’s jede eener heere kunnt.: u n Jetzt hotfs áwwer geblitzt. Ijoh“, soaht de. Parrer, „jetzt hotts fer alie mitenanner geblitzt, Jetzt denkt mol all mitenanner an das Sprichelche (un dann hat er richtig gesproch wie uff de KanWer andern eine Grube ■zel): grábt, fâllt selbst hinein. Hernochter hott ke eener mehr gesoaht: Parrer, verzehlt mol e Stickelche. 99
79
U
97 tt
112
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
■I
Gedicht in Hunnsrücker Mundarlí von Georg August Dreher geboren 2. 8. 1830 in Hettenrodt, Fürstentum ^irkeníeld, 1854 ausgewandert nach Brasilien. No sag emol, Gevattermann, Wie Í5t et aindlich domit dann: Do honn eich doch die Daag geliort, Dass m’r in Bordalechre dort En gross Gebai dâht unernumme Se baue, wo eninn sellt kumme Vun alie de Frichte, die m’r blanze, Un dat noch vun de scheensté, sahn se, Doch nor vun jerer Sort en wenig, Vun Bohne, Müje, Reis, versteh’ mich; Majok, Badatte un Forin. Un dann hátt m’r ag gere hien Geerscht, Wâátz und Kore Erwes ^), Linse; Un aus de annere Prowinze Produkte, wo net hie geroore Doch dat wâr demást zum Drinke noore, Wie Kakau un Schokelade, Gut Teegekreirer aller Arte, Wie jo dann ag die Kaffibohne. Un dann gitfs s> in de hãss're Zone Meh irel Frichte noch gewiss, Wie’t fein Gewârz un Kokosniss. Un dann ag Sago-Palraebâhm, Die sinn jo ag elord dehãm. Watfs weirer Gures noch dort gitt Fo'r’s Maul, dat wàss ich selwert nit. Dat werd m’r wuhl, erscht kenne lere, Wann se die Pruwe schicke wãre. Dann sahn se, wammer schicke michte So Bahmnuss un dergleiche Frichte, Pannane, Feiche, Annenasse, , Die krachte m’r jo doch in Masse. Un sust noch meh mit annre Name. ’t breicht net se sinn vun lauter zahme: Ag wilde Waldfricht dãht m’r numme. Besunnersch Pinje kennte kumme. Dann sellte mer us ag bemiehe, In Gãrte, orrer sust, se ziehe Vun aliem hiesiche Gemies, Un ag vun dem, wat frimd hie is, Wie Blummekohl, un Kraut un Riewe, Un Kabbes-Pruwe dâht m’r liewe. * Ag Gollerawe un so weirer, Sust ag eso Geblãnz un Kreirer,
i
r ALMANAQUE 'DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
So wie m’r’t in die Subbe duht; Ag dat, wo for Salad wár gut; ün dan nag Flaisch vun alie Sorte, Dat derft dorchaus net fehle dorte; Frisch un geraichert qrrer gedrickelt Zu Scharke und ag ihgebickelt In Pefferzwiewle-Essigbrieh. Ag Flaisch-Extrakt vun fettem Vieh. Ob se ag Pruwe vun de Werschte Un Schwandemaar hule, heerschte, Dat kann ich d’r beschtimmt net sahn. Doch Schbeck un Schinke nehmen’s’ an,’ Dann Kees, so dicke vun de Serre, Un ag wie mer se mache dàre. So Schtinkerdclie die kennte kumme, Ag Budder dâht m’r gere numine. Un dahn ag viel so Raridáte, Besunnersch ar’ch viel Sissichkâte, Wie Hunig vun de zahme Biene, Awer ag vun wilde de dãht diene.. Dann Zucker, Sirubb, Rabbedure, ‘ ^ Un Marmelade, doch nor’ gure. Un sus noch meh so Leckereie, ' 1 Do dãht m’r sich schun sehf druff freie. Korzum vun aliem, wat’s for se esse Nor’ gewe kann; un net‘se vergesse, Wat m’r zum Drinke fawrizere: Wein, Bier und Schnabs und ag Likere, Do'misst —'dat kinnt net annerscht sinn — Vun jererám die Pruw eiiinn. Un dann vum Rindvieh, dat m’r ziehe,, Det scheenst, dat wo m’r nor kinnt kriehe, . Vun jerer Gatting ent ag zwai. So Sehoof wie Gãsse un ag Sai. Scheene, grosse Gail un zahme Mule, Un Stâhnisel die dãht m’r hule. Un Ferervieh kinnfs ag alt sinn, Doch alies misst lewendich hin. Vun dorem Vieh, do hátt m’r gere Die Hoor und Hait un ag die Hõre Dann nâjim m’r Jachdhunn, gut dressirte, Un Viehhunn, grosse, kuraschirte, Un Hofhunn, vun de schlimme Docke. Dann Purelche wo so gere hocke De feine Dame uff de Schoosse, Un do mit Doss sich firrere losse; Doderfor missen se dann belle, Un wat se sust noch mache selle, Die Zeit de Dame se vertreiwe, Dat brauch ich. hie net niererschreiwe. Dann wül m’r weirer aus de Wáller 8
113
J.14
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
’t Gediersch, orrer doch die Felle Vun Düchere, Lewe, Reh un Ante, Un Affe ag un so Bekannte, Die eich jo gar net bruch se nenne, Weil jerer werd dat Vieh jo kenne. Ag vun de Voble all die Sorte; Die liãtt m’r gere ag elorte; Doch ausgeschtobbt missten se sinn, Sust kinnt m’r^se net brauche drin. Un dat kann eich dann net begreife, Wie die elorde solle peife. Dann Schmetterling un sust Insekte, Besunnersch Kâwer, uffgesteckté, So scheen m’r se nor finne kann, Die náhm’ m’r ag sehr gere an. Jo, denk, die grosse hooriche Schbinne, Die wollte se alt honn for inne. > Reptille gar, besunnersch Schlange, Die dãht m’r gar alt noch verlange, Naderlich dood missten se sinn In Gliesere mit Schbirdes drinn. Lewendig dãht m’r die dort hasse, Wãl mit dem Vieh wãr net se schbasse. Dann sellte m’r vun Wasserdiere Wo mihlig ag ebbes ranschire:, Schillkrotte, Adex, Krokodille Un Fisch, un wat se sust noch wille. Jo, wann sich dat nor fange liess, Dat Viehche, wo im V/asser is, Un dort erummer schwimmt un zawwelt Un uff dem trockne Borrem krawwelt, Dann dãht m’r jo vun Herze gere Et schicke in die Stadt, de Heere, Mitsamt dem annre Ungeziefer, Wo mir us doch nor ãrjere driewer. Doch dpmoch werd m’r wohl net frohe; Dat kann un soll de.Bauer plohe. Et misst dann sinn, datfs in de Stãdte Ag doran grad kãh Mangei hãtte. Wat mãnnsté? Gell, Gevattermann, Dat kann alt sinn, wat kann ih’r sahn! Dann will m’r weirer ag die Pruwe Vum Nutzholz: Zedre, Tembauwe, Vun Lore, Schwarzherz un Ibee, Un sust vun gurem Bauholz meh. Doch an de Pruwe misst m’r lore 20) Die Schaals; an ãner Seit doch nore; En anner sollt gehuwwelt wãre; Un ain die misst m’r gar bolleere! ^ An annre Bâhm, doch net an vieie, Do kinnt m’r blos die Schaals abschiele
1
i
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
\
Un die dann schicke lorde hin, Doch gut getrickelt misst die sinn. Un vun ’ner anner Sort. dann wierer, Do will m’r nor die Nâst un Blierer 21) Doch net allân getrickelt blos, . Ag kerzehailigklán verschtoss; Dat nenne se dann — denk ich Erwe 22)^ ’t is awer güt ag for se fâfwe. Un dann vun manche Bâhm un Schtange Do dâht m’r blos de Bast verlange. Un annre dâht m’r nore hule Todal verbrennt zu laure Kuhle., Ag vun de schwerste, dickste Schtâmme, Vun gurem Nutzholz dâht m’r nemme, . Doch nore roh, mit aliem dran; M’r derft dochaus se net beschlahn, Die soUt m’r hin uff’m Wasser fleetze. Un dann ag viel zu Brârrerkletze Beschlahn, un dovun dann zu Brârrer 23) Verschneire ziemlich, hâtt m’r gere. « Un dann vun Fumm un ,Tu’ak sollte Die Baure schicke, wann se wollte, ' Die Pruwe; un dann dâhfs neist schare Scharutte uh so Schtrohzigare Se schicke; dann Tu’ak for sè schriuffe, Awer nore gure, dâht m’r hoffe. Dann wâr et en ag angenehm, Wann Seid, Flaax, Woll un Baamwoll kâm, Un sust noch vun so Schbinnselkroom 24) Die Pruwe kâme all sèhr willkomm. , Vun dem sollt m’r àn Dael 25 dann spinne, Un ag ent wâwe, wann m’r kinne. Un roh en Dael, dat derft net fehle — Doch dovun '’t allerbest nor wâhle.' Un dann hâtt m’r noch were gere Vun all de Sorte õlfrichtkere: Mamone, Bowere, Mundewi, Un wat’s davun meh gitt dohie, Dat kinnt m’r schicke all mitsamme. Ag Furrerkreirer, G^’as un Gramme, Un Hawer, blohe Klee un Wicke Un Stroh un Hai, dat kennt m’r schicke. Dann Zierblanze un scheene Blumme, For dràn se rieche, duht m’r numme. Un wat’s dann gitt alt so noch weirer, Ag gure Arzenei-Gekreirer, Die sollt m’r, wammer kennt, ranschere. Un wann ag giftige drunner wâre, Dat, sah se, dâht dochaus neist schare, Die nâhme gere allegare. Un dann vun all de Sorte Stáhne,
115
116
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
Vun ganze dicke un vun kláâne; Vun feine un vun ordinâre, Vun all de Pruwe hátt m’r gere. Am liebschte wàre ’ne die Beste, So Demantstàhn un Amediste, Un Jaspis, Onix un Achat, Un scheener Tobas un Granad. Ag Marmel, Sandstàhn un Granit, Un wat’s for Sorte sust noch gitt Im ganze Kaiserreich erum, Die were all ag angenumm, Un dann ag vun de Irze alie, Vun gure, irele Metalle Wie Gold un Silwer un Pladin; Eise, Kobber, Blei un Zinn; Korz, wat m’r doderfun kennt finne, Dat sollt m’r schicke nor for ihne. Dann roher Lett un ag gebrannte Zu Backstãhn, Ziejele — wohlverstande! Un gure Lehm for Erdehawe 26)^ Ziemlich viel kennt m’r dovun graawe Un schicke. Un dann ag Geschãrr Dovun, dat wo schun ferdig wár. Der Zweck vun dere Ausstellung is, M’r brengt dodermit de best Bewiss: . Bresüje is iwer feich un gross; /
Schlecht gehfs dem, wo gern faulenzt, blos. Dat soll sich merke jerermann: Werklich aarem sin nor Kranke! Un wer, gesund noch, schaffe kann, Der soll et duhn — un Gott dromm danke.'
Anmerkungen: 1) Korn. 2) Erbsen. 3) geraten. 4) Teekràuter. 5) Gibt^s. 6) edle. 7) Proben. 8) mõchten. 9) getrocknet. 10 gepõkelt. 11) Stinkkàsé. 12) Steinesel. 13) Pedervieh. 14) totem. 15) Hõrner. 16) Pudelchen. 17) füttern'. 18) Wálder. 19) Võgel. 20) lassen. 21) Blâtter. 22) Erva. 23) Bretter. 24) Spinníaser. 25) Teil. 26) Tontõpfe.
\
V
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
117
\ 1ISSé> - Relevantes ^acontecimentos caracterizaram a época! Darwin atualizou a teoria biológica sõbre o mono... Wagner produziu ”Lohengrin*' . .. No Egito abria-se o canal ^ de Suez e José de Alencar alcançava, no Brasil, êxito extraordinário com o. seu romance “O Gnarany" obra que inspirou Carlos Gomes na feitura de sua mais bela ópera!... Foi nesta a9nosfera de dinamismo,.
observatórios oficiais "por resultados particular
que uma jovem indústria relojoeira,
mente bons" de funcionamento ,e precisão.
destinada a um futuro grandioso, lan- ■ çou suas raizes ao pé 'das montanhas
A dedicação ETERNA ao progresso trouxe uma soma considerável de inovações técnicas. Na
do Jura. Em Grenchen, ná Suíqa. URS SCHILD
exposição nacional suiça de 1914, ETERNA causou
fundava a ETERNA. O calendário assinalava o
sensação ao expôr o primeiro relógio de pulso
dia 7 de novembro de 1856. '
despertador. Em seguida apresenta
Ao celebrar èsle ano o seu 100."
1 um interessante relógio de bolso, que 'P recebia córda aulomàticamente ao
aniversário, a ETERNA homenageia seu distinto fundador, “o pai da indústria-
abrir e fechar da tampa, precursor do primeiro relógio de pulso - Eterna Automático
relojoeira de Grenchen", a cujo tirocinio , comercial e extraordinária capacidade técnica devese o alto padrão^-da arte relojoeira Introduzida no cantâo de Soleure. A história da ETERNA é um exemplo de
●
l
- lançado em 1938. A vitoriosa trajetória dos relógios automáticos alcançou o seu índice técnico culminante, com o lançamento, em 1948, do revolucionário ETERNA-
progresso. Sob a administração de três gerações
MATIC. 0 primeiro relógio automático
da família Schild, dirigida sucessivamente por Urs
com rolamento
—' distinguido membro do Conselho Nacional da
automático é tão perfeito que poude ^
esferas. Este sistema
Confederação Suiça — seus dois filhos. Max e
ser aplicado, com sucesso, aos de- g
Theodor, e atualmente seu neto Rudolf, vem man
licadçs e minúsculos mecanismos dos relógios de
tendo um século de contínua liderança na produção
senhora . .
de relógios de qualidade.
deixou de ser privilégio exclusivo dos homens.
Desde 1856, ETERNA progrediu da modesta oficina de trabalho, transformando-se numa das
lançado em 1951, pela CASA MASSON, a casa
maiores e mais modernas indústrias relojoeiras da
dos bons relógios desde 1871.
Suiça. Sua rêde de agências circunda o , 9
mundo . . . um Serviço Mundial Eterna
\
opera em cinco continentes . . . e em mais de cem países, o nome ETERNA ê
desde então o relógio automático
No Brasil, o famoso ETER^A-MATIC foi
1I9^S<S - ETERNA celebra junto com seus amigos cem anos de "Eternidade" e esta mensagem e seu maior testemunho l^^uíto cordíalmente
sinônimo de relógios de qualidade e precisão. ETERNA fixou com decisão sua posição ma atualidade ... tornou-se uma das "três grandes" - uma das três marcas que produzem cronômetros, todos e cada um dêles com
menção esp.ecial de e:
ETERNn-MflTIC Precisão e Prestigio desde 1856
118
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
V*. . T
l
m
Ai
Vrd£<Yí
Z*.
í
.\ >'» í
● áV
;;ç,
'! ●>. -.;7'
Íl/í.-
Ê
■m
í V
^2.
V.
'
V.-.V -15
N
/.TAÍ;tv.-; ■fí:}!.:.
.;,
M
:Wf-■' '
i '
●iiV.
i
... í'r V I'
/
símbolo
bi
QUALIDADE JxVvV.
●V f
%
y
METALÜRG1€A WALLIG S. A
rôrto alegre
nia éRANOE tB SUL ● eRA>jL
t
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
119
W^ellrunclscliavi. Brasüien. . In der Wahl vom 3. Oktober 1955 wurde nach lebhaftem, aber ruhig verlaufenem Wahlkampfe der Minenser Juscelino Kubitschek gewâhlt, dessen Vorfahren aus Deutsch-Bõhmen eingewandert sind und dessen Vater noch ais „João Alemão“ bezeichnet wurde. Ihm am náchsten kam Juarez Tavora, der sich der Unterstützung des paulistaners Governadbrs Jânio Quadros und katholischer Kreise erifreute. Auch Adhemar de Barros erhielt eine betrâchtliche Anzàhl Stimmen und war der dritte in der Reihe, wáhrend Plinio Salgado in weitem Abstande folgté. Von den VizeprãsL denten erhielt Jango Goulart die meisten Stimmen, obwohl gegen ihn ais einen Linksgerichteten eine starke Gegnerschaft aus den Ki’eisen des Bürgertums und des Heeres arbeitete. Entgegen allen Befürchtungen, dass das Heer in Verbindung mit Flotte und Luftwaffe den gewâhlten Prâsidentèn und Vizeprásidenten nicht ans Ruder kommen lassen, sondem eine Militárdlktatur einführen werde, traten Prãsident Kubitscheck und der Vizeprâsident Goulart ihre Amter zum vorgesehenen Zeitpunkt an und begannen ihre nicht leichte Tátigkeit. Es hat te freilich ein Eingreifen des Kriegsministers Teixeira Lott in die Poli tik gegeben, ais der vorlâufige Prásident Café Filho infolge Krankheit durch den Prãsidenten des Bundesparlamentes Carlos Luz ersetzt wur de. Herr Lott befürchtete nâmlich, dass der einstweilige Prãsident mit revolutionâren Kreisen in Verhindung stehe, die das Wahlergebnis nicht anerkennen und eine Diktatur einführen wollten. Zu diesen Kreisen gehõrte übrigens vor aliem
der bekannte Joumalist Carlos La cerda, auf den 1954 der Mordversuch gemacht worden war. Hen Lott setzte darum am 11. November Herm Luz ab und bewog den Senatspràsidenten Nereu Ramos dazu, -die Prâsidentschaft zu übernehmen, was denii auch geschah und so war Herr Ramos Prãsident bis zur Amtsübernahme des neugewâhlten Bmidesprãsidenten. Man sieht, was für ein Durcheinander in der inneren Politik geherrscht hat míd wie leicht ein Bürgerkrieg hâtte ausbrechen kõnnen. Vor seinem Amtsantritt machte Herr Kubitscheck eine Blitzreise nach den Vereinigten Staaten Nordamerikas und in einige europâische Lánder,darunter auch Westdeutschland, üm mit den massgebenden Mãnnern in persõnliche Verbindung zu treten und das auslândische Kapital für Aniagen in Brasilien zu interessieren. Denn er hatte sich auf sein Amt, sobald das Wahlergebnis einigermassen feststand, durch umfassende Studien über die Lage des Landes vorbereitet unter Mitarbeit von Sachkennern der einzelnen Gebiete. Auf diese Weise wollte ennicht nur einen klaren Einblick in die La ge gewinnen, sondem auch prüfen, welche Massnahmen zur Besserung der Lage ergriffen werden kõnnten. In diesem Sinne hat ér sein Amt bisher geführt und in angestrengter Hingabe an der Lõsung der vielfáltigen Aufgaben gearbeitet. Dass er mit vielen Schwierigkeiten zu kámpfen hat, liegt auf der Hand; es ist ihm auch nicht gelimgen, etwa die Inflation einzudámmen und das Steigen der Preise zum Stillstand zu bringen, Im Gegenteü, beides setzte sich fort und auch die Neufestsetzung der Mindestlõhne, die seit langem angekündigt war, aber immer wieder hinausgeschoben wurde und
f£CM@ MECSNIM MIT LTDÃ RUA FEÜCÍSSiMO DE AZEVEDO,38S
F R O . P
muioR
u T O
11
íP m V.
mI
.●●●I
*
vy
II
i^ ii * -
mM
■●'●. '1V
MAQUINAS PARA COZÍNHAS ● PADARIAS AÇOUGUES E FIAMBRERIAS DESCASCADORES DE BATATAS E LEGUMES PREPARADORES DE BIFES \ PICADORES FORMAS l SERRAS
DE CARNE’
DE PRESUNTO PARA
CARNE
\ MÁQUINAS PARA CORTAR PÃO ETC.
r
pi
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
121
im Juli 1956 endlich erfolgte, wurde nahmen verursacht. Wer trágt dieein neuer Anlass, mit den Preisen sen Ausfall? Doch letzten Endes der in die Hõhe zu gehen. Diese Lolin- Steuerzahler. Dasselbe ist von dem erhdhnxmg verbunden mit der Abenteuer des Majors Haroldo Veschon vorher erfolgten Heraufset- loso zu sagen, der eine Revolution zung der Bezüge der Müitárs ünd anfing in der Erwartung, dass die der Beamten, machte immer neue' Mitverschworenen, hauptsáchlich Ausgabe von Geld nõtig. burch hõhere Müitârs, auch losschlagen Sparsamkeit versuchte man das ge- würden. ALs diese aber sahen ,dass waltige Defizit des Bundeshaushal-' die Bundesregierung Kubitschecks tes lierabzudrücken, ganz beseiti- entschlossen zugriff, rührten sie gen konntè man es nicht. Es wur- sich nicht, sodass das tollkühne den wohl nicht wenige Beamte ent- Unternehmen Velosos in Jacarélassen, aber neuè wurden einge- acanga klâglich scheiterte. Er und seine wenigen Helfershelfer wurden stellt und für viele pensionierte Be amte und Militârs müssen hohe Ru- gefangen genommen, aber mit anhegehàlter gezahlt' werden. Wie deren politischen Gegnem amneleichtfertig man mit der Ernennung stiert, sodass sie noch straflos ausneuer Beamter umgeht, zeigt der gehen, nachdem sie dem brasilianiUmstand, dass Nereu Ramos in den schen Staate und der brasüianiwenigen Wochen seiner Regierung schen Wirtschaft Millionen .unnütüber 1.500 Ernennungen vornahm, zer Ausgaben und Verluste gebracht und dass im Bundesdistrikt 92% haben. Auch dafür muss der Steuerder Einnahmen für Beamtengehãl- zahler aufkommen. Man kann noch vieles zusammenter ausgegeben werden müssen, sodass für die sonstigen notwendigen tragen, um zu zeigen, dass es in Ausgaben viel zu wenig übrig bleibt. Brasilien nicht.gerade sehr schõn In dieser Hinsicht bleibt noch viel aussieht, besonders auf sitthchem zu tun. Ein anderer übelstand ist Gebiete sind gewaltige Schãden zu die kurze Ai’beitszeit der Beamten, beklagen. Die Zeitungen sind voll' die meist nur 6 Stunden arbeiten, von Verbrechen aller Art, Unterwâhrend Hatidel und Industrie 8 schlagungen smd an der TagesordStunden haben. Der Prâfekt von der Schmuggel an den GrenPôrto Alegre, Leonel Brizola hat die Arbeitszeit der stadtischen BeamaSee^tzT was ^cht^iS^alTrlífht aulgesetzt. was nicht menr ais lecht und bülig ist Anderwarte wird vielleicht dasselbe geschehen, wenn auch die Herren Beamten dazusauer sehen. ' Auch sonst machen sich doch viele Misstánde bemerkbar, so in den Leistungen der Post, die viel zu langsam arbeitet, ebenso bei der Eisenbahn, deren Arbeiter und Angestellte in Rio Grande do Sul in den Streik traten, um erhohte Lõhne und Gehálter durchzusetzen. Der Streik hat einen Ausfall von vielen MUlionen Cruzeiros an Ein-
fangreich^Schníuggel, der Sit Lugetrieben wurde und noch wâhrend ès an Devisen'für ^i^chtige Dinge fehlt, ' gibt es für . solche Autos immer Wege, sie durch ^oll und Gebühren hindurchzuschleusen, und es gibt immer noch reiche Leute, die solche teuren Au,tos bezahlen kõnneh. Wie skrupellos man sich über alie sittlichen Bedenken hinwegsetzt, zeigt das Verhalten jenes Mechanikers der Varig, der wegen Fâlschung der Arbeitskarte entlassen wurde und aus Rache ein Schulungsflugzeug stahl, um mit ihm eins der neuen Riesenflugzeuge der Varig zu zerstõren.
1^'
/
»*|
k
■j
I
)
122
í
ALMANAQUE
DO
SíNODO
RIOGRANDENSE
1957
f ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
123
Diese Absicht gelang ihm zwar sen Beitrag zur Erziehung des Volnicht, aber er beschádigte einen kes leisten. Man darf aber nicht nur die trüFlugzeugscliuppen und kam dabei selbst ums Leben. Aber der ange- ben Seiten im gegenwártigen Le richtete Schaden geht in die Millio- ben Brasiliens sehen, es gibt auch nen ,da allein solch ein Schulungs- anderes, das von gesundem Wachstum und Fortschritt zeugt. Die flugzeug heute 2- Millionen Cruzei ros kostet. Schlimmer ais der mate- Industrialisierung macht bemerrielle Schaden ist die sittliche Ver- kenswerte Fortschritte, man denke derbnis des jungen Maimes, der an den Ausbau von Volta Redonda, bedenkenlos sein Leben und das vie- an die Klraftwerke am Paulo Afonler anderer aufs Spiel 'setzte und so-Fall, an die steigende Petroleumbedenkenlos einer Firma Riesen- fõrderung, an die Anlage neuer Werke wie die Mannesmannwerke schaden zufügen wollte, nur weü er mit Recht entlassen worden war. in Belo Horizonte und manches anHier fehlt es an einer tiefgreifen- dere. Die Reisen Kubitschecks und den sittlichen Erziehung, die den Goularts sowie von Jânio Quadros Menschen vor Gott stellt und ihn haben doch den Erfolg gehabt, dass mit klarer Erkenntnis seiner Ver-' man im Auslande auf Brasilíen aufmerksam geworden ist und ausantwortung vor Gott nnd den Men schen erfüllt. lándisches Kapital ins Land kommt. Auch die riograndenser Bischòfe, So woUen zwei franzõsische Autodie im Jimi 1956 unter dem Vorsitz , fabriken,-Renault und Simca, Tochdes portoalegrenser Erzbischofs in terfabriken in Rio Grande do Si” Pelotas zu einer Konferenz versam- und São Paulo anlegen, Krupp baut' melt waren, haben in einer Kund- eine Lqkomotivenfabrik in S. Pau gebung auf die grossen sittlichen lo und auch die Mercedes-BenzSchaden, die sich in der heutigen Werke planen eiiie Filiale in BrasiGesellschaft zeigen, hingewiesen. lien. Die Regierung will die IndustriaSie sehen freilich das Heilmittel in der Wiederherstellung der Autori- lisierung planmassig fõrdern, aber tât, vor aliem der katholischen auch die Landwirtschaft, die ja im Kirche. Das entspricht zwar dem Lande immer noch an erster Stelle gesetzlichen Standpunkt des Ka- steht. Durch Bewilligung von Kretholizismus, kann aber nicht dar- diten und Einfuhr von landwirtüber hinwegtâuschen, dass solche schaftlichen Maschinen aller Art Schaden nicht mit blosser Aufrich- will man der Landwirtschaft zu Hilfe. kommen. Landwirtschaftliche tung der Autoritát weltlicher und Schulen werden an vielen Orten eingeistlicher Art behoben werden kõngerichtet, und es werden'auch Lehnen, sondem hier muss eine tiefrer für sie ausgebildet. Es fehlt eben greifende Erneuerung des Men schen einsetzen, wie sie im Neuen den Bauern und Landwirten vielTestament durch den Ausdruck fach eine gute Schulung, um die bezeichnet wird Leistungen ihrer Arbeit so zu stei„Wiedergeburt' und worauf die evangelischen Kir- gern, wie das aufgrund der heuti chen gfõsses Gewicht legen. Der gen Hilfsmittel mõglich ist. Dabei kommen hauptsâchlich die KoloniBaum muss gut werden, dann wer den auch seine Früchte gut werden. sten und kleinen Landwirte in FraMan sieht schon, dass hier eine ge, da die „Grossen“ meist über wichtige Aufgabe der evangelischen genügend Geldmittel verfügen, um Kirchen in Brasilien vorliegt und sich Fachkrãfte und sonstige Hilfs dass sie auf diese Weise einen gros- mittel zu beschaffen. Grossen Zu-
1.
rt
124
Q .0 Q Q 0 0 0 Q 0 0 0
ALMANAQUE
0
0
0 0 0
SINODO
RIOGRANDENSE
1957
Q 0 0 D 0 D Q Q 0 0 D 0 D
Metalúrgica Staíger PÔRTO ALEGRE - R. G. S. CONS. TRAVASSOS, 87 // Caixa Postal 3005 — Telegr.: SOLSTA" - Fone 2-3061 FABRICAÇÃO:
Q Q 0 0 0 0 Q 0 Q ' Q 0 Q 0 Q -0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
DO
CALDEIRAS E GERADORES DE AGUA QUENTE AUTOCLAVES - DESTILADORES - EXTRATORES RESERVATÓRIOS TANQUES.- CARROS TANQUE CALDEÍRAS A VAPOR TODOS OS TIPOS INCINERADORES DE LIXO L FORNOS RADIADORES PARA AQUECIMENTO BOMBAS - VENTILADORES GUINCHOS E ELEVADORES EQUIPAMENTO INDUSTRIAL ESTRUTURAS METALICAS TRANSP. pneumáticos OBRAS INOXIDÁVEIS PERFIS MOLDADOS QUEIMADORES
INSTALAÇÃO: AQUECIMENTO CENTRAL - AGUA QUENTE QUEIMADORES MANUAIS E AUTOMÁTICOS CLIMA REFRIGERAÇÃO INDUSTRIAL SECADORES PARA FINS INDUSTRIAIS - TRANSPORTADORES PNEUMÁTICOS EQUIPAMENTOS INDUSTRIAIS INCINERAÇÃO DE LIXO CENTRAIS A VAPOR
FUNDIÇÃO: METAIS FERROSOS E NAO FERROSOS
c
0 0 0Q 0 D 0
r 0 0 0 0 Q 0 D 0 D 0 Q 0 0. 0 0 Q
.
iicacaoigz»ic3<iag3íicaic3iOLigcaooiOiioiiOiOioi>0|
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
spruch haben die Lazidwirtschaftswochen gefunden, die auf Veranlassung der katholischen Geistlichkeit hin und her in den Kolonien veranstaltet werden. Vortrâge von Sachkundigen über Einzelfragen der landwirtschaftlichen Arbeit sollen die Kolonisten zu einer>besseren Wirtschaft anleiten. Gleichzeitig werden diese Tagungen dazu benutzt, die katholische Landbevõlkerung religiõs und kirchlich zu beeinflussen und ein Abgleiten in rein weltliches Wesen zu verhindern. Diese Tagungen werden von Regierungsseite begünstigt und durch Entsendung von Fachleuten gefõrdert. Auch die landessprachigen und die deutschsprachigen Zei●tungen bringen regelmâssig Artikel und Belehnmgen über einschlágige Dinge. Hier ist auch die Konferenz der Bischõfe des Nordostens zu nennen, die im Mai 1956 in Campina Grande im Staate Paraiba stattfand unter Beteiligung zahlreicher Fachleute der Regierung und des Bundesprãsidenten. Die Konferenz befasste sich mit den vielfaltigen Nõten der Trockengebiete des Nordostens und verlangte ● wirksame Massnahmen von seiten der Bundes- imd der Staatsregierungen. Man darf auch diese Konferenz ais ein Zeichen der Aufbauarbeit ansehen, die in Brasilien geleistet wird und die gerade der gegenwártige Bundesprãsident auf seine Fahne'' geschrieben hat. Dass hierin noch viel zu tun ist, zeigt allein der Umstand, dass in den Stádten Tausende von schulpflichtigen Kindern keine Schule besuchen kõnnen, weil die vorhandenen Schulen überfüllt sind und die Bundes- und Staatsregierungen und Munizipien weder über das Geld für neue Schulbauten verfügen noch über die nõtigen Lehrkráfte. Doch wáre es falsch, angesíchts der unzáhligen Note und Schwierigkeiten des Landes die
RIOGRANDENSE
1957
125
Hánde in den Schoss zu legen in der Meinung, es sei doch alie Anstrengung vergebens. Im Gegenteil, es gilt zuzugreifen und das zu tun, was im Bereich der Mõglichkeit liegt. Der Erfolg wird tatkrâftigem Handeln nicht versagt bleiben. Das übrige Amerika. Die grõsste Unruhe vçn allen amerikanischen Lândern herrschte in Argentinien. Dort wurde Prásident Peron, dessen Herrschaft neu gefestigt erschien, über Nacht- im Septemüer 1955 vom Militar gestürzt. Bs gab heftige Kàmpfe, viele Tote und Verwundete, er selbst* flüchtete in die paraguaysche Botschaft und ging von dort spáter nach Paraguay und dann nach Panamá, weil die argentinische Regierung Paraguay klar machte, dass éin lángeres Verweilen Perons in einem Nachbarland unerwünscht sei. Auch in Panamá blieb er nicht, sondem ging nach Nicarágua und will siçh m Venezuela niederlassen. Die neue Regierung des Generais Lonardi stellte viele Missbrãuche und grosse Korruption-fest, Zerrüt- . tung der Finanzen und Anhãufung grosser Schãtze durch Peron. Indessen auch General Lonardi wurde bald durch General Aramburu gestürzt, weU er der katholischen Kirche zu viel Einfluss einzuráumen schien; man wollte aber keine .Wiederholüng von Franco-Spanien, sondem lenkte in ein mehr liberales Fahrwasser ein, worüber in klerikalen Kreisen auch- Brasiliens wieder betrãchtliche Klagen angestimmt. wurden. Indessen war Argentinien auch jetzt noch nicht zur, Ruhe gekommen, die Anhánger Pe-' rons wurden zwar aus einflussreichen Stellen entfernt, die Zeitung ,,Prensa“, die Peron enteignet hatte, T;^rde ihren Eigentümern zurückgegeben, die Pressefreiheit wiederhergestellt, die Partei Perons aufgelost, aber immer wieder kam
126
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
r ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE es zu Gewalttaten vonseiten der Pe-. ronisten und anderer unzufriedener Elemente, und in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1956 kam es in mehreren Stãdten zu einer bewaffneten Erhebung der Marine, Peronisten und, wie es heisst, der Kommunisten gegen das herrschende Regime. Der Aufstand wurde aber durch das rasche Zugreifen des St^llvertreters Aramburus, des Ad mirais Rojas, in wenigen Stunden niedergeworfen, eiiie Anzahl Rádelsführer standrechtlich erschossen und die Ruhe âusserlich wenigstens wiederhergestellt. Ob es nun wirklich zu einer võlligen Befriedung und zu ruhiger Aufbauarbeit kommt, muss sich noch zeigen. Mit welchen Leidenschaften die innerpolitischen Kámpfç dort geführt werden, zeigt die Nachiicht eines brasilianischen Berichterstatters, demzufolge die Leiche Eva Perons aus ihrer Ruhestatt herausgeholt und verbrannt wurde, die Asche sei in den Rio La Plata gestreut wor- . den. Auch die Wirtschaftslage ist noch schwierig; um sie zu bessem, müssten nach der Erklârung der Sachverstândigen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern harte Opfer übemommen werden, dass weder die Preise noch die Lõhne erhõht werden. Ob man bereit ist, solche Opfer auf sich zu nehmen und harte Arbeit zu leisten wie das die Deutschen in der Bundesrepublik getan haben, ist fraglich. Auch in anderen Lándern gab es erhebliche Schwierigkeiten in wirtschaftlicher Hinsicht, so in Chile, wo die Inflation und starke Steigerung der Lebenshaltungskosten grosse Streiks he^-vorrieíen, die dem Lande viel zu schaffen machten. Die Regierung zeigte in ihrer Haltung eine bemerkenswerte Festigkeit, mit deren Hilfe es gelingen wird, der Lage Herr zu wer den. In Bolivien und Peru wurden neue Prãsidenten gewáhlt, in Boli-
1957
127
vien siegte der Regierungskandidat, in Peru unterlag er gewaltig, da er an dritter Stelle stand. Der Sieg der Regierung in Bolivien bedeutet eine Rechtfertigung der Politik von Paz Estensoro, der die drei grõssten Zinngruben des Landes nationalisierte, aber im übrigen die Mitarbeit auslândischen, besonders nordamerikanischen Kapitals zuliess. Die Arbeiterschaft stimmte für die Re gierung, um sich. die soziale Fürsorge, die eingeführt worden war, zu erhalten. In Peru dagegen war die Herrschaft Odrias, der durch Revolution. hochgekommen war, unbeliebt, sodass nicht der Kandidat der Regierung gewãhlt wurde,- sondem Manuel Prado, der schon einmal Prásident gewesen war. Der Grenzstreit mit Equador ist noch nicht erledigt und kann zu neuen Reibc;reien führen. In Kolumbien herrscht eme Diktatur, die katholisch geprãgt ist und gegen die Evangelischen dort, vor aliem im Inneren des Landes, mit grosser Schãrfe vorgeht, sodass immer wieder evangelische Kirchen zerstõrt, evangelische Prediger belástigt, evangelische Gottesdienste gestdrt, ja sogar evangelische Christen getõtet werden. Zahlreiche evangelische Schulen -wurden geschlossen, obwohl die Regierung bei dem hohen Prozentsatz von Analphabet^ sich über jede Schule freuen sollte, die eben doch hilft, den geistigen Stand der Bevõlkerung zu heben. Auch politische Gegner, etwa Liberale und Kommunisten, werden verfolgt, gegnerische Zeitungen verboten, kurz, es herrscht keine Freiheit dort. In allen Lándern Lateinamerikas ist noch viel zu tun, um sie zu modernen Staaten zu machen, ihre natürlichen Hilfsmittel zu entwicl^eln und ihre Bevõlke rung einer gehobenen Lebenshaltung zuzuführen. Durch die Panamakonferenz, die am 21. Juli 1956 begann und an der
128
ALKÍANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
1957
OC^Cára05roOC^C^Cá?OC^C^Cí5004raCíraC^Cíl?OC(!racaOCá?C)OCá?OCár aO
■ > ● ■ .v,l I
M ETiliií R Gfi:A p o R-T ò ' a Ip e <> r é
Publicidade Wallig
LIQ S.A
● ^ ^ I o ‘é.R A‘N o e eo js ui >< b r a s i
502 L 2
OC^Cá?OCáraCá70Cfl?OC^OCí50CároCfi?OC^C2(raC^C5?OCíraC^OCâ?OCá!OCâ?Oi
J
r ALMANAQUE
DO
SiNODO
19 Prâsidenten, einschliesslich dreier erst gewáhlter Prâsidenten, teilnahmen, wird die innere Zusammengehõrigkeit der amerikanischen Lânder gestárkt werden. Die persõnliche Berührung und engere Aussprachen, die bei solclien Gelegenheiten stattfinden und geführt werden kònnen, tragen oft sehr viel zum besseren gegenseitigen Verstândnis bei und helfen manches Problem leichtèr lõsen. Diese Konferenz hâtte schon einige Wochen vorher stattfinden sollen, aber- der Hauptteilnehmer, der zu ihr erwartet wurde, Prâsident Eisenhower, war krank geworden und hâtte nicht erscheinen kõnnen. Da aber wohl alie auf seine Teilnah'me Gewicht legten, verschob man die Konferenz und hâtte auch die Genugtimg, dass der nordamerikanische Prâsident zugegen war. Denn die Vereinigteii Staaten von Nordamerika, „der grosse Bruder im Noden“, sind riun einmal das wichtig-. ste Land für die anderen amerika nischen Lánder, da von dort Hilfe in allerlei Dingen kommen kann und soll, und, auch wirklich kommt. Ohne die geldliche und technische Hilfe der USA kõnnen die lateinamerikanischen Lánder sich nicht in wünschenswerter Weise entwikkeln. Auch in Nordamerika besteht der Wunsch, diesen Lândern unter die Arme zu greifen und man hat es dort bedauert, dass dies nicht immer in der erwünschten Weise geschehen ist. Insbesondere Prâsident Eisenhower ist ein Freund solcher Hilfe, das zeigt schon der Umstand, dass sein Bruder Milton eine Reise durch Lateinamerika unternahm, um mit den massgebenden Mânnern die .einschlâgigen Fragen zu. besprechen. Es war übrigens das zweite Mal, dass Eisenhower erkrankte. Im September 1955 erlitt er einen HerzanfaU, der ihn für lângere Zeit arbeits9
RIOGRANDENSE
1957
1^9
unfãhig machte. Nun hatté er.sich davon soweit erholt, ais eine Darmkrankheit auftrat, die eine Operation erfordeiiich machte. Auch diese wurde überstanden, und der Prâsident ist wieder in der Lage, sein Amt zu versehen. Die ganze Weit, einschliesslich der Russen, nahih Anteil an Krankheit und Genesung des Prâsidenten, weil von ihm und seiner Mitarbeit sehr viel in der internationalen Politik abhângt. Deshalb war es von grossem Interesse nicht allein für die Nordamerikaner, sondem auch für die Welt, ob Eisenhower bei der fâlligen Prási.dentenwahl in diesem Jahre wieder kandidieren werde oder nicht. Unter normalen Umstânden wâre eine neue Kandidatur Eisenhowers ais republikanischer Prâsidentschaftskanjdidat gar keine Frage gewesen und‘ seine Wiederwahl wâre bestimmt erfolgt. Seine erste Erkrankung schon und jetzt seine zweite liessen die Mõglichkeit auftauchen, dass Eisenhower nicht mehr kráftig genug wâre, ein zweites Mal Prâsi dent zu sein, denn einen „kranken Mann“ wollte man nicht wâhlen, wie seine politischen Gegner, die Demokraten, ais Losung ausgaben. Nun hat sich aber Eisenhower nach reiflicher überlegung doch entschlossen, sich ais Kandidat aufstellen zu lassen, ein Entschluss, der im Lande und in der Welt von Unzâhligen begrüsst wurde. Man rechnet mit seiner Wiederwahl, so dass die amerikanische Politik, besonders was die Aussenpolitik anbelangt, im gleichen Fahrwasser wie bisher gehen würde. Die Demokraten freilich werden einen schweren Stand im Wahlkampf haben. Das õffehtliche Leben der USA wird aber nicht allein von diesen innerpolitischen Frageh beherrscht, eine grosse Rolle spielen die wirtschaftlichen Verhâltnisse. Da machen sich allerlei ernste Anzeichen bemerkbar, dass der Hõhepunkt der
130
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
©
RIOGRANDENSE
©
ANTONIO VOGG & C*- L^da, ])
ín FÁBRICA STEIGLEDERS.A. I « l ll ll ll
9 9 9 9
1957
INDÚSTRIA, TÉCNICA E COMÉRCIO Refrigeradores comerciais e domésticos — Ge« ladeiras Balcões-Sorveteiras Refrigerasão comercial a industrial — Instalajôes frigoríficas e ar acondiclonado A
REFRIGERAÇÃO, STEIGLEDER tem meio século de existência.
mais do
Rua Voluntários da Pátria, 1819 Fones: 2-2356 — 2-4246 End. Telegráfico: 'STEIGLEDER'
MASCH
._
I
NEN
F A
B R
I
K
Aniagen für Schíachthâuser, Kühlhãuser und
2 2
^ Xarqueadas — Mechanische Transporfaniagen ^ für a l i e Zwecke Kesseischmiede und- Eisenkonstruktionen
9 9 !E 9 í 9 ÊP
E i s enfens ter Arbeifen aus rostfreiem Stahl
Ô R T O
AL EGRE
Rua Ernesto Fontoura N.° 1355 - Telefone 2-4525
PORTO ALEGRE — Rio Gr. do Sul g Q
2 2 2 2 í
/
O
O
0)
Motores elétricos I E B. e Leiand — Motores de pôpa 0 de explosão — Tornos mecânicos — Pla cas patentes — Plainas Limadoras e Furadeiras Dínamos — Talhas Patentes Ferramentas Geradores — Compressores — Pistolas — EletroBombas diversas Motociclos — Bicicletas — Aços "PANAMENJAL"
Míiiler,Streb&Cía.Ltda. Especialidades farmacêuticas
^
INTERCÂMBIO ELÉTRO MECÂNICO
Produtos químicos Perfumarias Rua Dr. Flores/67-95 ● Tel. 4200, 4471, 8353
PÔRTO \
ALEGRE
GOTTL IEB >f
MEYE41
I Rita Pinto Bandeira, 298 —- PÔRTO ALEGRE FONE 8782 - CAIXA POSTAL 913
-IMPORTAÇÕES - REPRESENTAÇÕES
F
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
günstigen bisherigen Wirtschaftslage überschritten ist. Die Preise steigen, wenn auch langsam, man befürchtet auch in USA eine Inflation, die Industrie hat Schwierigkeiten im Absatz ihrer Erzeugnisse, die Arbeiterschaft bekundet ihre Unzufriedenheit in z. T. grossen Streiks, die dem Lande grosse Verluste bringen. Die Ernten sind in mancher Hinsicht so gut ausgefallen, dass man nicht weiss, wohin mit dem überschuss. Die Regierung hat die überschüsse aufgekauft und verkauft sie billig weiter oder stellt sie zur Unterstützung notleidender Menschen zur Verfügung, so für Flüchtlingshilfe. Eine andere Not bereitet die Rassenfrage. Offiziell sind zwar alie Bürger der Vereinigten Staaten gleichberechtigt, aber in der Wirklichkeit werden zumal in den Südstaaten scharfe Unterschiede gemacht. Man làsst schwarze oder farbige Studenten nicht an Universitâten zu, fordert Trennung in den Verkehrsmitteln und Hotels, Kirchen und Vergnügufigsstátten usw. Immer wieder berichten die Zeitungen von unliebsamen Fâllén solcher Rassentrennung. Die Klirchen bekàmpfen diese Rassentrennung, wo sie nur kõnnen,- aber es wird schwer halten, hier Wandel zu schaffen. Eine grosse Belastung des Staatshaushaltes und damit der Steuerzahler ist die gewaltige militârische Rüstung, zu der sich die Vereinigten Staaten infolge des Gegensatzes zur kommu“nistischen Welt gezwungen sehen. Vor aliem handelt es sich dabei um die Vervollkommnung und Herstellung der Atom- und Wasserstoffbomben, die viel Geld kosten und deren Anwendung ungeheures Verderben über die Menschheit bringen würde. Im Stillen Ozean auf Eniwetok und Bikini werden andauernd Versuche mit den neuen Waffen gemacht, wobei man grosse Vorsicht walten lassen muss, damit
RIOGRANDENSE
1957
131
nicht durch Winde und Regen radioaktive Stoffe unter die Menschen gebracht werden und diese empfindlich schádigen. Die Japaner haben in dieser Hinsicht schon üble Ertahrungen gemacht. Auch in Euro pa ist schon radioaktiver Regen festgestellt worden, der vón derartigen Versuchen herrührt, aber der Grad dieser Radioaktivitàt war so gering, dass der Regen keine gesundheitlichen Schâdigungen hervorrief. Immerhin ist es bemerkenswert, dass führende Wissenschaftler der verschiedensten Nationen, so noch Albert Einstein kurz vor seinem Tode, und im Juli 1956 wieder die Nobelpreistráger bei ihrer Zusammenkunft in Lindau am Bodensee verlangt hàben, man solle ein für allemal auf die Anwendung dieser Waffen verzichten. Trotz aller kritischen Punkte sind die Vereinigten Staaten aber immer noch die führende Macht der sogenannten freien Welt, und Gegenpartner der Russen, die auf der anderen Seite führeh. Es ist daher nicht zu verwundern, dass Staatslenker aus den verschiedensten Lândern der Erde sowie Wirtschaftler und Kommissionen, aber auch Studierende und Beamte in dieses Land kommen, um sich weiterzubilden, oder auch um Hilfe oder das - Wohlwolleh und die Zustimmung der Amerikaner zu ihrer Politik zu erbitten. Auch der westdeutsche Bundeskanzler Dr. Adenauer legt grosses Gewicht darauf, dass die Vereinigten Staaten seiner Politik zustimmen und er Rückhalt an ihnen hat. Dasselbe Bestreben hat Tschiangkaischek auf seiner Insei Formosa, die er ohne die militârische und finanzielle Hilfe der Amerikaner gar nicht halten kõnnte. Aber für die Weltpolitik ist auch das Verháltnis Englands zu. USA wichtig, und die Russen wüiischen nichts mehr, ais dass beide angelsâchsichen Mâchte sich entzweiten.
132
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
NOVA VIDA AOS AMPUTA DOS ACIMA DO JOELHO!
¥; Ti
I
Moderníssimas pernas mecânicas a SUCÇÃO, confeccionadas em DURALUMÍNIO funcionan do a base de vácuo, o que dispensa lâminas - cinta e suspensório. Leves e cômodas. For mas anatôrhicas per feitas!
M
Indústria -e Comércio de Móveis ESCRITÓRIO CENTRAL:
PORTO
ALEGRE
Vol. da Pátria, 1443 — Cx. Postal, 1767 Fone: 6452 End. telegr.: 'BRIXNER' FÁBRICA AAATRIZ:
PORTO ALEGRE Instalação de escritórios com os respectivos móveis. FÁBRICA FILIAL:
A. maior
inovação
dos
últimos
50
anos
adaptada em Pernas Mecânicas, agora tam bém fabricadas no Brasil por:
Rudolf .Rua
Wiesbauer Senhor
dos
&
FILHO
Passos, 80
Rio Grande do Sul
PRODUTOS TONDIHG Backpulver "Monopol" und "Tondíng" Vanillezucker "Monopol" Araruta, Sago u. Tapioca
Pulver für Pudding Fruchtaromas
und
Tunken
Alvaiada, Bikarbonat, Gewürze Indischer Tee und Mate "BEBÊ" Magnésia Cltrata, schãumend ÜMPATUDO, Putzmittel In Pulver 'LAVATUDO, Seifenpulver Stârke: "GLOBO" Alleinige Fabrlkanten:
Soc. Produtos Tonding
Ltda.
Rua Gaspar Martins, 246-252 Fone: 2-28-77 PÔRTO
Betten-
Lieferanten
und Stuhifabrik brasilien.
sãmtlicher
von
Schulmõbel
Süd-
unsrer
Staatsregierung. Bei Bedarf von Betten, Stühien, Kontorund Schulmòbein in feder Qualitãt wenden Sie sich stets an obige Adresse.
PÔRTO ALEGRE
AAehl von
OLARIA - MUN. TRIUNFO Grõsste
ALEGRE
I ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
133
Ebenso schaut Australien, trotzdem Ííotchina ein nicht geringes Gees Mitglied der englischen Võlker- wicht im Leben der Võlker., Je mehr familie ist und bleiben will, doch es entwickelt wird in wirtechaftlisehr nach Nordamerika, weil es cher Hinsicht, desto weniger werden von dort Halt und im Kriegsfalle seine Lenker geneigt sein, sicii ihr Hüfe erhofft. So liegt ein wichtiger Verhalten von den Russen vorMittelpunkt der Weltpolitik und der schreiben zu lassen. Ja man kann Weltwirtschaft in Nordamerika, von einer gewissen Rivalitãt zwiohne dass nun die Nordamerikaner sclien beiden Grossreichen spresich in der Welt überall ungeteilter chen, wer von ihnen mehr Einfluss Sympathien erfreuen kõnnten. Im auf die Gestaltung der Dinge in OstGegenteil, es wird in vielen Lan- und Zentralasien haben wird. Einstdern, auch hier in ^rasilien,■ gegen weilen gehen beide zusammen, aber Nordamerika gehetzt, und nicht doch wohl mehr nebeneinander ais nur von den Kommunisten, sondem hintereinander, wobei Ri^sland die auch von nichtkommunistisch ge- Führung hãtte. sinhten Nationalisten. Und doch Eine nicht geringe Erschütterung liegt es im Interesse aller nicht- der kommunistischen Welt sowohl konimunistischen Lãnder, dass die Russlands wie seiner Satelliten war Vereinigten Staaten auch weiterhin die neue Stellung zu Stalin. Drei ihre führende Rolle in der Welt Jahre nach seinem Tode wurde der behalten und ein Damm gegen die früher so gefeierte Diktator des rote Plut sind. Weltkommunismus in Acht und Bann getan ,als grausamer Tyrann bezeichnet, der auch militârisch im Die kommunistische Welt. Welíkriege schwerwiegende Fehler Der Gegenspieler der Vereinigten gemacht hãtte, ein ehrgeiziger Staaten und Mittelpunkt eines zwei- Mann, der rücksichtslos seine ten grossen Machtblocks, Russlarid, Freunde und Ratgeber beseitigt hat seinen Weg zielstrebig verfolgt hâtte, wenn sie nach seiner Meiund betrâchtliche Erfolge erzielt. nung ihm im Wege standen! Bei Zwar .konnte es weder in Korea einer hochoffiziellen Gelegenheit, noch in Indochina die kommunisti- dem 20. Parteikongress, wurde von sche Sache zum Siege führen, son- dem Generalsekretãr der Kommudern musste sich damit abfinden, nistischen Partei, Krutschow, und dass es zum Aufhõren der kriegeri- andern Führern das neue Urteil schen Handlungen kam, wobei frei- über Stalin bekanntgegeben. Trotzlich beide Lânder geteilt blieben ky,' Tuchatschewski und viele andeund die Lage in beiden unsicher und re habe er umbringen oder in Strafvoller Gefahren blieb. Auch ist es lager bringen lassen; sein Name eine wachsende Sorge des Kreml, wird nicht mehr erwâhnt, seine Bilwie sich das Verhãltnis zu Rotchi- der verschwinden aus der õffentna gestalten wird, dass zwar in gros- lichkeit, allein Lenin erscheínt ais sem Umfange russische Hilfe der grosse Mann, dessen Lehren brauchte, um militârisch und indu- Stalin gefãlscht habe. Nicht wenige striell voranzukommen, aber das der von ihm Verstossenêri wurden doch nicht gewillt scheint, einfach wleder in Ehren angenommen, Anein Trabant Moskaus zu sein wie die hãnger von ihm abgesetzt. Berija osteuropâischen Lãnder. Schon sei wurde beseitigt, Molotov trat zune faàt 600 Millionen Menschen, ei rück, und auch in den Satellitenne Bevõlkerung, viel stârker ais die staaten wurden seine Anhãnger aus Russlands mit 200 Millionen, gibt den führenden Stellen verdrângt, so
r
134
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
WflLTER GRUENEWflLD Máquinas para a Indústria de calçados
í
Agulhas, peças e . acessórios Máquinas para confecções de tecidos, para cortar tecidos e para malharias
IMPORTAÇÃO DIRETA REPRESENTAÇÕES DE FÁBRICAS ESTRANGEIRAS COM EXCLUSIVIDADE
i
PEDIDOS DIRETOS Andradas, 875 Caixas Postais:
—
Fone 5445
1014 e 1630
End. Telegr.: "GRUENEWALD*' PORTO
ALEGRE
COMERCIAL E INDUSTRIAL MATRIZ: Rua Vol. da Pátria, 174 - Caixa Postal, 209 FONE, 4462 (linha de chamada) com 25 aparelhos internos FILIAL: Rua São Pedro, 807 - PÔRTO ALEGRE IMPORTADORES: Ferro bruto de todos perfis e bitolas — Aços para todos os fins — Chapas pretas — Galvanizadas^ — Zinco — Alumínio — Latão — Chumbadas — Metais para fundi ções — Ferragens — Máquinas — Eletrodos "Actarc" e "Cirei" — Arames liso, farpado, queimado e galvanizado Ferro para construções MATERIAL PARA CONSTRUÇÕES: Cimento nacional e branco Canos galvanizados — Fittings — Torneiras — Cabos do aço e cisai — Carrinhos de ferro e madeira SECÇÃO DE MÁQUINAS: Para oficinas metalúrgicas SECÇÃO ARTIGOS SANITÁRIOS: Todos os artigos SECÇÃO AGRÍCOLA: Adubos — Inseticidas — Máquinas Agrícolas — Pás — Picaretas — Enxa¬ das — Marretas, etc. SECÇÃO DE ADUBOS: Matérias primas e composições para tôdas as culturas DISTRIBUIDORES EXCLUSIVOS: SUN OIL COMPANY: Philadelfia - U.S.A. — Óleos lubrificantes e Graxas "Sunoco" J. B. DUARTE ’S. A. — São Paulo — Fabricantes de Benzocreol — Salta Berne — Sal Nigoja — Carrapaticida Imperial — Formicidas Radium e Garrafão DISTRIBUIDORES: Cia. Siderúrgica Nacional (Volta Redonda) — Cia. Siderúrgica Belgo-Mineira S. A. — Cia. Siderúrgica Rio Grandense S. A. — Cia. Cimento Brasileiro ("Gaúcho") ti KAEMPER óleo Diesel; "BAUSCHER' Motores de fabricação alemã. rti
à
_I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
135
in Ungarn, Rumãnien und Bulga- ■wurde. Dass Tito seinerzeit von rien. Nur Ulbricht, Grotewohl und Russland aus der kommunistischen Pieck in der deutschen Sowjetzone, Welt: ausgestossen wurde, wurde alies Kreaturen Stalins, blieben in jetzt ais Massnahme des Tyrannen ihren Amtern. Es war oft ein widerStalin hingestellt, und Tito hatte die Genugtuung, dass am Vorabend licber Anblick, wenn die, die früher seines Moskaubesuches der bisheriStalin in den Himniel erhoben hatge Aussenminister Molotov, der daten, nun allerlei Schandtaten -von ihm aussagten, die man übrigens in, mals mitgewirkt hatte, zurücktrat der nichtkommunistischen Welt und durch Schepilow ersetzt wurde. schon lãngst wusste, die aber den Die Aussõhnung zwischen Moskau Võlkern unter kommunistischer und Tito hat aber die italienischen Kommunisten unter Togliatti und Herrschaft verschwiegen wurden. ■ In allen diesen Lãndem redet man die franzõsischen Kommunisten unjetzt gegen die.Verehrung von Füh- ter Thorez veranlasst, ihre Unabrern und empfiehlt die Leitung der hãngigkeit von Moskau zu betonen Lãnder, Amter und Wirtschaftsgeund einen melir nationalgerichteten biete durch Kõrperschaften imd Kommunismus zu predigen.^ Tito Gruppen. Dieser Umschwung in den hat ebenfalls seine Unabhangigkeit geistigen Grundlagen des Kommu- . immer wieder betont. Ebenso sind nismus'hat grosse Verwirrung in die die Kommunisten in der dèutschen Reihen der Kommunisten getragen, Sowjetzone unsicher geworden, krida ihnen jetzt die feste Orientierung tisierten heftig die bisherige Pührung, aber geândert hat sich anfehlt. Nachgelassen hat auch die scheinend nichts.. Im Gegenteil, straffe Unterordnung unter die Zentralleitung. In Russland selbst Pieck, Grotewohl und Ulbricht haben in' besonderen Verhandlungen soll mehr Freiheit gewãhrt werden, allerlei Zusagen Moskaus hinsichtz. B. im Wechsel der Arbeitsstelle, in der Meinungsãusserung, in der lich wfrtschaftlicher und politischer Kenntnisnahme des Standpunktes Hilfe erhaiten, so dass ihre Stellung der westlichen Welt, im Reisever- gestârkt erscheint. kehr, besonders was auslâridische Dass sie aber Hilfe brauchten, Touristen anbelangt, man will zeisrt an, dass das kommunistische Russland zu einem internationalen Wirtschaftssystem nicht ■ erreicht Reiseziel machen, wie auch die an- hat, die Bedürfnisse der Bevõlke deren kommunistischen Lãnder sich rung zu befriedigen. 11 Jahre nach bemühen, Auslãnder ais Reisende Kriegsende gibt es in der deutschen anzulocken. Auch die Satellitenlãn- Sowjetzone noch Lebensmittelkarder scheinen sich eines .gewissen ten, und es herrscht Mangei an Mehr an Selbstãndigkeit zu erfreu- nicht rationierten Lebensmitteln. en, sodass man das nationale Mo- Ebenso fehlt es an Kleidung, Wâment mehr hervortreten lassen sche, Haushaltungsgegenstãnden, kanri ais früher. Zu-dieser Auflok- obwohl die Lage sich in mancher Hinsicht gebessert hat. Es wird kerung hat entschieden die Aussõh nung zwischen Russland und Ju- zwar in der Sowjetzone fleissig gearbeitet und dás Wirtschaftsleben goslavien beigetragen, die durch den Besuch der beiden jetzt führen- hat einen unverkennbaren Aufden Mãnher Marschall Bulganin schwung genommen. aber der und Krutschow bei Tito in die We- Hauptnutzniesser ist Russland, die ge geleitet und durch den Gegen- einheimische Bevõlkerung sieht besuch Titos in Russland, wo er sich zurückgesetzt. Vor aliem im sich drei Wochen aufhielt, besiegelt Vergleich mit der Westzone, ist die
>
136
ALMANAQUE
DO
SlNODO
©
5 ll ll
RIOGRANDENSE
1957
©
ÓPTICA NORBERTO
SEMENTES
de NORBERT LUCKOW de hortaliças, flores e forrageiras ||
ARNO E. KERN
n
■
IMPORTADOR
ÓCULOS E LENTES AVlAM-SE RECEITAS
Av. Farrapos, 1207 — Fono 2-4960 Caixa Postai, 1932
P Ô R T O
SERVIÇO ESMERADO VARIADO SORTIMENTO EM
Rua Cristóvão Colombo, 932 ALEGRE
AL EGRE
PORTO
■jS:gbiOfSP£;C:^^Aitíò y
gERgpS PAMMoJÍ£S WÃvÀíHi^/p^éâ^Hgri/LOs
tpMfASj^Í0/l£CÀR VOÍÚ/m Vc/£WÀÀW;y>AfiA Af7//íiTv ^ r ÓRAMPàS PÀRA CÃ/XAS V \'SfNÉtMS‘PÃRA CALÇADOS ^ 1\'PÍÃqU/NAS Í^ÀRAf^UPIBRAR ' ^DjfíBRACOBSe AÒfCeDAP/O/^ceJçÒ, ●,
f. ●
i
Wf
BRai|##Á. (CAsêiüK
'|;Ò'.RT.p;i,ÃLÈG
yafcJIgtfW
■Cára0^0C^O^C:áraC<ZOC:í70C^C^CáraC^C^O2?0057CC^a^0CÍ90Cí?0í
CASA
SCHMIDT
Rua Voluntários da Pátria, 3683 PÕRTO SEDAS- —
CALÇADOS
PARA -HOMENS
SENHORAS E CREANÇAS — LÃS —
CASA Aven.
NENÊ
Farrapos,
1581
ALEGRE
f
SEDAS — RAYONS
LÃS — TECIDOS
DE ALGODÃO.
TECIDOS DE ALGODÃO.
Fone 2-13-72 Fóne 2-2736 ÈC^G2raCfiraC)C^C^C^Cá90C^Cá?Oa2raCfiraCáraCá?OC^CÍZ0002?OCá?002?C)||
r ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE
I
.
Bevõlkerung in der Sowjetzone viel schlechter dran, ein Umstand, der den Bewohnern der Zone durch die Besuche in der Westzone oder die Besucher aus der Westzone immer wieder vor Augen geführt wird. Es ist zwar nicht wieder zu Aufstãnden gekommen, aber die Unzufriedenheit ist gross und die Zahl derer, die in den Westen flüchten, ebenfalls, sodass sich empfindlicher Mangei an bemerkbar Arbeitskrãften macht. Aber in anderen Lândern des kommunistischen Blocks kam es zu Unruhen, weil die schwerarbeitende Bevõlkerung immer mehr leisten soll, dabei Mangei an aliem leidet und auch das Fehlen der persõnlichen Freiheit schmerzlich empfindet. So kam es im früheren deutschen Posen (Poznan) zu schweren Unruhen, die von der polnischen Regierung auf Anstiftung àuslândischer Agenten zurückgeführt wurden, was aber niemand glaubt. Auch in Bulgarien, Oberschlesien, im Baltikum sollen Unruhen stattgefundeh haben, worüber man nichts Genaueres erfuhr. Man kann aber garíz allgemein sagen, dass die freie Wirtschaft der kapitalistischen Lânder mehr erreicht ais die Planwirtschaft der kommunisti schen Lânder, wie das auch durch einen Vergleich zwischen Indien und Rotchina klar wird, denn in Indien wurde in fünfiãhriger Aufbauarbeit mehr erreicht ais in der gleichen Zeit in China, trotzdem die chinesische Regierung nicht mit Gewaltanwehdung sparte, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Auch in China soll es vielfach Unruhen der notleidenden Bevõlkerung gegeben haben, wie auch in Tibet Aufstânde gegen die kommunistische Herrschaft der Chinesen zu verzeichnen waren. Ein weiteres Anzeichen für die Unterlegenheit des kommunistischen Systems ist der Umstand, dass. der Wiederauf-
1957
137
bau der zerstõrten Stâdte, Ortschaften, Strassen, Eisenbahnen und Gebâude in den kommunistischen Lândern viel langsamere Fortschiitte maclit ais in den westlichen. In den erstgenannten Gebieten bietet.sich oft genug ein trpstloser Anblick dar, dà nichts oder kaum etwas in den 11 Jahren nach Kriegsschluss getan worden ist. Trümmer, unbewõhnte, und verfallende Hâiiser, verõdete Strassen, Brücken und Felder, wãhrend im Westen! die Kriegsspuren weithin beseitigt sind. Besonders fehlt es in den kommunistischén Lândern an Wohnungen, die dort in noch welt ● hõherem Masse fehlen ais im We-' sten, weil der Wiederaufbau in erster Linie sich auf Fabriken und õffentliche Gebâude bezpg, so dass der Wohnungsbau zu kurz kam. Trotz aller offenkundigen Mangei will man auf kom.munistischer Seite in der Kollektivierung des Ackerbaus. der Industrie, des Handwerks und des Handels fortfahren in der überzeugung, dass das sozialistische System doch das überlegenere sei. In z. T. scharfer Selbstkritik werden Fehler und Mângel zugegeben, man spricht dann auch von Sabotage, Verraf, imperialistischen Agenten usw., wo doch die Hauptursache des, Versagens in der menschlichen Unzulânglichkeit liegt, die besonders bei den grossen Planungen ,die Millionen von Menschen und verwickelte Wirtschaftsvorgânge betreffen, sich immer wie der sehr bemerkbar macht. Die Bedürfnisse von Millionen Menschen genau festzustellen und in ihren Einzelheiten zu befriedigen, oder die Bedürfnisse einer reich entwickelten Industrie genau festzustellen und zu befriedigen, ist ein Unterfangen, das sehr leicht zu Bürokratie, Fehlleistungen und zum Versagen führt, aber wohl niemals befried^igende Ergebnisse zeitigt. Dann . fehlt in der sozialisierten Wirtschaft
l
<k
<1
138
ALMANAQUE
DO
SINODO
RIOGRANDENSB
1957 0
©
9
9 I Pfaff-Nãhmaschínen
9 9 9 9 9
9» 9 ©
9 9 FÜR INDUSTRIE, HANDWERK UND HEIMARBEIT 9 ERSATZTEILE, ZUBEHÕR UND NADELN TECHNISCHE BERATUNG BEREITWILLIGST 9 9 FALK LTDA. 9 Rua Hoffmann, 533 Porto Alegre 9 São Paulo — Av. Duque de Caxias, 610 .9 0
/
CASA DE AAÁQUINAS
II
APRESENTE AOS SEUS CONVIDADOS
[iPVy
Á
;57J
ConibAonJi
●i.k
2
\
í
LO^UCAS, CRISTAIS, TALHERES.
rs
‘■9 ;í <í'
HA
RSR BRUTSCNKE Rua Marechal Floríano 94 > Telefone 4393
OCáTO D^OC^CáraC^Cá?DOCa?OC^Q
TECIDOS BIER-ÜLLMflNN S.D. O Tecidos,
Casemiras
e
Trabalhos Foto para
AMADORES
Miudezas
Com esmero e j^apldez s6 no O
PÔRTO RUA
ALEGRE
URUGUAY,
O
1 19
POSTO DE VENDAS: VOL. DA PÁTRIA, 151 CX. POSTAL 262 END. TELEGR.: ' ’BIER" C S
FONES: 4274 -.6860 - 9-1273
OCáraCí7QOC^Cá700áraCá?OOOZOÓ5500
DEPÓSITO FOTÇGRÂFICO
Herrmann & Cia. Ltda. p ô R T o
AL
EGRE
Andradas, 1320 — Esquina Uruguai Telefone: 4725
%
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE der wichtige Antrieb des eigenen Interesses, der den Menschen sich anstrengen lãsst, um voranzukommen, mehr zu erreichen ais andere. Dieses Streben hat in einer Wirtschaft, in der alies von oben her, von der Regierung bestimmt wird, keinen Platz; alie Menschen sind im Grunde genommen Angestellte der Re gierung, die nicht für sich arbeiten, sondem Befehle ausführen, die am grünen Tisch ausgearbeitet wurden. Andrerseits hat die kommunistische Welt unter Russlands Führung nicht geringe Erfolge in der letzten Zeit erruhgen, politische und wirtschaftliche. Das zeigt sich schon âusserlich darin, dass ein nicht endenwollender Strom von Staatsmánnern, Parlamentariem, Gelehrten, Wirtschaftsführern,. Kirchenmãnnern, Künstlem, Touristen und anderen nach Moskau und ,Russland gereist ist oder noch reisen will. Aus aller Herren Lander kamen und kommen diese Reisenden, von der russischen Regierung und der Bevõlkerung mehr oder weniger herzlich aufgenommen. Besonders herzlich war der Empfang Nehrus aus Indien, aber auch der amerikanische Admirai Twining wurde ais Vertreter der nordamerikanischen Regierung und Maline mit allen Ehren empfangen. Dasselbe gilt vom Empfang Dr. Adenauers im September 1955. Die Russen haben erkannt, wie wichtig es ist, gute persõnliche Beziehungen zu aller Welt aufzunehmen und zu erhalten. Aus diesem Streben heraus haben ia auch Bulganin und Krutschow eine Anzahl Reisen ins Ausland unternommen, wãhrend Stalin kaum aus Russland herausging. Besonders erwahrit seien die Besuche der beiden in Indien, wo sie Brandreden gegen den „Kolonialismus“ hielten, die bei den Indern stürmischen Beifall fanden, den verantwortlichen Mãnnem Indiens aber gar nicht gefielen. Ferner war
1957
139
der Besuch in England von Bedeutung, wo sie allerdings nicht so freundlich empfangen wurden und mit der Arbeiterpartei keine Freundscliaft schliessen konnten. Überall traten sie freundlich und lâchelnd auf, auch auf internationalen Konferenzen, um der Welt zu zeigen, dass Kommunisten auch nette Leute sein kõnnen. Gelegent-lich freilich fiel Krutschow aus der Rolle, indem er drohend oder unfreundlich sprach. Leider gibt es viele, die sich durch die verânderte Haltung der Russen beeinflussen lassen und glauben, eine neue, mildere Richtung habe jetzt das Heft in der Hand, dass die Zeit des kalten Krieges vorbei sei und man auch mit den Kommunisten in Frieden und Eintracht leben kõnne. Die russischen Führer haben die se Ansichten gefliessentlich gestãrkt, indem sie immer wieder die Friedensliebe ■ Russlands betonten und seine Bereitschaft zur Abrü^ stung und Verzicht auf die Atom- ^ Waffen. Ja, sie gaben bekannt, dass640.000 Soldaten nach Hause geschickt werden würden, um in der Wirtschaft friedliche Arbeit zu leisten; spâter wurden noch 1,2 MillioMann entlassen und aus der Sowjetzone wurden 30.000 nach Russland zurückgeführt. Sie forderten auch die Westmachte auf, ihre Streitkrãfte zu vermindern und so zum Weltfrieden beizutragen. Auf den Stützpunkt Porkkala, den die Finnen ihnen seinerzeit abtreten mussten, verzichteten sie und forderten, dass auch Amerika auf seine auswârtigen Stützpunkte verzichte. Durch diese Sirenengesânge ha ben sich viele, gerade auch in West- , deutschland einfangen lassen, .sehen in den Russen Friedensengel, wâhrend die Westmachte ais Fõrderer des Krieges erscheinen. Indessen darf nicht übersehen werden. dass die genaue Stârke der russi-
1 140
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
Balança Sonfo Sníonio üda.
n SEGUROS
hat in 28 ● [ahriger
AGENTES GERAIS DAS COMPANHIAS
erfolgreicher Tãtigkeit
(
"Brasil" Companhia do Seguros Gerais "Royal Exchango Assurance" "Companhia d'Assurancos Gcnárales" "Seguradora indústria e Comércio S/A' "Seguradora Industriai o Mercantil S/A‘
Waagen für alie Zwecke hergestellt von
1
Milligramm
P Ô R T O
bis
100 Tonnen
AL EGRE
PÔRTO
Rua Almirante Barroso, 446 — Fone; 2-4946
Rua Endereço Tel. e Fonogr.:
AL EGRE
Voluntários da
Pátria
N.° 1401
BALANÇAS Caixa Postal N.® 59 — Telefone 4580
0CáraC^0C^CáraC(2?0C2?00CáraO2?00
2 3
tE ÍE
● !E
t
ÍE V (E
a
2
Porto Alegre - Í%ua São CorloSs @49
2 2 2
Erstes Stanz-, Emaillier- nnd Verzimmngswerk Südbrasiliens
Geschirre u n d
G e r a t e',
<í
emailliert, verzinnt und rostfreier Stahl
Ê,
Èingetragene Scliutzmarke „TEURUS
iC
!E
© ..
fl. QTTO KQCH S Clfl. BELEUCHTUNGSKÔRPER
EISENWAREN FÜR
UND BESCHLÂGE MÔBEL
—
ARMADORES
«
übernimmt iedorzeit zu bliligen Preisen alie n oeerdigungsengelegenheiten em Platze, sowío U/ von und nach ausserhalb. Bezitze eigenes n Sergmegazin mit grosser Auswahl von SSrgen )í \( elnfachster und schonster Ausführung in (( versçhiedenen Preislagen.
P Ô R T O PÔRTO
AL EGRE
Rua Comendador Coruja, 295 — Fone: 4053
5^«5<©
íí Petzold,Broeker& Cia.Ltda. S
AAETALLWAREN-FABRIK
. KUNST-SCHLOSSEREI
-
2 2 2 2 2 2
8 8G
A L E G R
Rua Christovão Colombo, 723 Telefone 5223
ll 8 E 8 8@
■
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE schen Wehrmacht nicht bekannt ist, man weiss auch nicht,ob die angekündigten Truppenentlassimgen wirklich stattgefunden haben; man hat ber^echnet, dass Russland mit seinen Satelliten, die auch einige Truppenentlassungen ankündigten, immer noch 11 Millionen Mann unter Waffen hat, und man weiss, dass die Russen die Atomwaffen so entwickelt haben, dass sie hierin den Westmâchten gleich sind. Auch Admirai Twining hat in USA erkiárt, dass die Russen über eine zahlreiche und gute Luftwaffe verfügen, wenn er auch'die amerikanische Luftwaffe doch noch für überlegen hált. So stellt Russland nach wie vor eine grosse politische xmd militârische Macht vor, die auf ihre Weltbeherrschungsziele nicht verzichtet hat, sodass die kommunistische Gefahr weiterbesteht. Ais Hauptgrund dafür, dass Russ land sein Verhalten geândert hat, sieht man die Notwendigkeit an, die 'stark gewachsene Wirtschaft in allen Zweigen mehr Arbeitskrãfte ^ verfügbar zu haben. Denn unzwei'felhaft hat Russland Jetzt das Schwergewicht seiner Auslandsarbeit auf das Gebiet der Wirtschaft verlegt, indem es den sogenannten unterentwickelten Làndern HUfe anbot in Form von Kapital, Lieferung von Maschinen, Rohstoffen und Pabrikaten einschíiesslich Waf fen, Aufbau von Fabrikbetrieben, Stellung von Ingenieuren und Technikern usw. Sowohl in Asien ais auch in Afrika haben zahlreiche Lànder Angebote solcher Hilfe erhalten und in den lateinamerikanischen Lândern werdèn gleiche VersuGhe in dieser Richtung gemacht. Inwiewei Russland überhaupt in der Lage ist, neben seinen Lieferungen und Hilfen für die kommunistischen Lânder auch andere Lánder in dieser Weise zu unterstützen, steht dahin; es ist sehr gut mõglich, dass nicht wenige solcher Angebo-
1957
141
. te mehr Propaganda sind ais Aussichten auf wirkliche Hilfe. Es gibt dafür mancherlei Erfahrungen, dass solche Lieferungen langsam oder nicht in vorgesehenem Umfange kamen. Nur die Waffenlieferungen an Agypten scheinen wirklich in versprochenem Umfange erfolgt zu sein, wodurch die Spannung im Nahen Osten bédeutend verschãrft wurde. Auch hat Russland nocn gewaltige Bedürfnisse der eigenen Bevõlkerung zu erfüllen, so dass für Lieferungen an das Ausland nicht genügend übrig bleiben kõnnte. Immerhin hat die russische Wirtschaftsoffensive den westlichen Lândern nicht wenig Kopfschmerzen bereitet, da Russland Lânder beiiefern will, die früher auschliesslich von England und Amerika bedient wurden, obwohl es an sich jedem Land freistehen muss, Handel mit jedem -beliebigen Lande zu treiben, Vorrechte gibt es in dieser Hinsicht nicht. Nur ist im Falle Russlands der Handel ein Werkzeug politischer Propaganda und steht im Dienste des Weltkoinmunismus. Ausserdem kõnnen kommunistische Lánder die Preise beliebig gestalten, um die kapitalistische Konkurrenz zu unterbieten, da ja die Wirtschaft in kommunistischen Lândern vom Staate gestützt wird. Etwaige Verlustè durch Unterbieten werden durch Staatszuwendungen ausgeglichen, was in der freien Wirt schaft nicht der Fali ist. Für die nichtkommunistischen Lânder bedeutet die Wirtschaftshilfe der Russen auch insofern eine. Gefahr, ais mit der Hilfe zugleich auch rus sische Spezialisten und Agenten ins Land kommen, deren Hauptaufgabe es ist, für den Kommunismus zu werben und den Westen zu verungiimpfen. Dann gilt hler das Sprichwort: Wer dem Teufel den kleinen Finger reicht, dem nimmt er die ganze Hand. Es ist also Vorsicht am Platze, besonders dort, wo die allge-
1
142
ALMANAQUE
DO. SÍNODO
Man hõrt nur eine Stintme
RIOGRANDENSE
0
Q
íl íl (l ll ll
ll
OLINII (Essência de Vida „OLINA")
^
Isís-Vítalín machf jung, frisch, elastisch.
Isís-Vitalín reinigf das Blut.
Isís-Vitalin so r gt für gutes Funktíonieren der Leber, der Nleren, des^ Darms.
ll ll ll //
ll ll 8 ((
Isis-Vifalin beSebf den Stoffwechsei, - scheidet alie ^Selbstgíffe aus. Nimm nichís anderes ais ISIS<V1TALIN
/
8 8 8 8 8
/)
tn allen kaikarmen Landern (u. a. Brasilien) muss das Manko der Nahrungsmittel und des Trinkwassors an Kaiknahrsaizen ausgegllchen wcrden, deshalb nehma man ISIS.VITALIN ais
t â g I i c h e s
.
Erfrischungsgetrank.
Im Rahmen des sensationellen Bewerbes, der 'unter der Bezeichnung „Consulta à Opinião Pú blica" von der Zeitung „DÍârio de Notícias" und der „Soc7edade Informativa da Imprensa Interamericana erhieit. veranstaltet wurde. ' durch Entscheid des Publlkums, das LABORA TÓRIO WESP, Hersteller der in ganz Südamerika bekannten Produkte „OLINA" — „FIEBERLIN" „ISIS-VITALIN" den ersten Platz. Die zu beantwortende Frage lautete: „Welches Laboratorium pharmazeutischer Produkte geniesst das grõsste Ansehen? Das Ergebnis der Befragung lautete: LABORATÓRIO WESP, mit 4721 Stimmen
JOÃO
WESP
chemisch-phariT]. P
Õ
R T O
1957
/)
Registrierte Marke auf der Propriedade Industrial in Rio de Janeiro Licenz
Nr( 1232
Dieses in jedem Hause der Koloníe beslens bekannte HausmitfeI haf stets wunderbare Wirkung gezelgt be! den schiimm-
8 /}
8 8 8 8 8
gegen ansfeckende Fieber, Wechselfieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ' Schwãchezusrande wie Schwindel und Ohnmachtsanfalle, Melancholie, Wassersuchí, bei weissem Fluss, Muíterleiden, Wunden, bôsarfigen fistulõsen GeschwUren.
Im
Rahmen
des
sensationellen
Bewerbes
der unter der Bezeichnung „ConsuIfa à Oponião Pública" von der Zeitung „DiárÍo de Notícias" und der viSociedade Informativa da Imprensa Interamericana" yeranstaltef wurde, erhieit, durcfi Entscheid íes Publlkums, das LABORATÓRIO WESP, Hersteller der in ganz Südamerika bekannten Produkte „OLINA" FIEBERLIN" „ISIS-VITALIN" den ersten Pl atz. Die -zu beantwortende Frage lautete: „Welches Laboratorium pharmazeutischer Produkte geniesst das grossíe Ansehen?" Das Ergebnis der Befragung lautete: LABORATÓRIO WESP, mit 4721 Stimmen.
LABORTÓRiO QUÍMICO
João Wesp
8pôrto
Rua Conde de P. Alegre, 310/320
8
8 8 Q
8 ll
ll ll 8 8 8 {(
((
^
8 8 8 8 8 8 ti
-)i
8 8' 8 8 8
aiegre8
» Rua Conde de P. Alegre, 310/320 II ((
ll
hungen und Verstopfungen, Kolik, Asthma, (( ●verschieimter Brust, HalsWeh, Bleichsuchl und Blutarmut, Gelbsucht, Hamorrhoiden, v.
Erzeugnisse
AL EGRE
^
slen AAagenkrankheiten, Magenkampfen, Bla- ..
8 H íí
ll ll ll
Níederlaggn in fast allen' besser^n und grõsseren Geschaften des Im- und Exports Iri Pôrto Alegre sowie in allen GaschSften auf der Koloníe.
8 8 8 8
ALMANAQUE DO SÍNODO meinen Verhãltnisse dem Einnisten und der Verbreitimg des Kommunismus günstig sind, wie in den lateinamerikanischen Lândern. Im grossen und ganzen muss gesagt werden, dass Russland alie sich ihm bietenden Mõglichkeiten geschickt ausgenutzt und sich dem Westen auf politischem Gebiete in sten auf politischem Gebiete in mancher Hinsicht überlegen gezeigt hat, wobei ihm die Geschlossenheit der kommunistischen Welt zugutekam gegenüber der àerrissenheit und Uneinigkeit des Westens. Deutschland. Hatte der Kommunismus die Führung in der Politik und hatte er auch mancherlei Erfolge aufzuweisen, so bot die westliche Welt mit ihrer Zerrissenheit einen wehig érfreulichen Anblick, war zur Vertei digung genõtigt und musste man che Niederlage einstecken. Der Einbruch Russlands in die arabischen und vorderasiatischén Lander, sein wachsender Einfluss auch in Afrika, beunruhigte die westUchen Mâchte nicht wenig, besonders Eng land und Frankreich waren in Unruhe versetzt. Aus Aygpten zogen die letzten englischen Truppen ab, ein Ereignis, das von der Bevõlke rung mit grosser Begeisterung gefeiert wurde; Glubb Pascha, der lange Jahre in Jordanien die „Arabische Legwn" gebildet und zu ei ner modernen Truppe gemacht hat te, wurde plõtzlich von KÕnig Hussein von Jordanien entlassen und musste das Land verlassen; an seine Stelle trat ein Araber. Besonders die Unruhen in Zypern haben Eng● land sehr geschadet, da es sich ge nõtigt sah, immer schârfer gegen die Rebellen vorzugehen. Der Erzbischof Makarios, das Haupt der griechischen Bevõlkerung, wurde nach den Seychellen verbannt, weil er dem Terror seiner Landsleu-
RIOGRANDENSE
1957
143
te keinen Einhalt gebieten wollte. Die Lage auf Zypern wird dadurch erschwert, dass die türkische Minderheit von einer Rückkehr der Insel zum Kõnigreich Griechenland nichts wissen wili, worin sie von der Türkei bestârkt wird. Diese hat erklârt, dass sie, wenn England dem Anschluss an Griechenland zustimme, den Atlantikpakt aufgeben würde, dem jetzt die Türkei' wie auch Griechenland angehõren. Eng land selbst will auf Zypern bleiben, wenn es auch der Bevõlkerung eine weitgehende Selbstverwaltung zugestehen will. Aber aus militàrischen Gründen glaubt es dort blei- ben zu müssen. Da schon der Suezkanal ● aufgegeben werden musste, bleibt jetzt noch Zypern, um die Verbindung mit Ostasien und Australien sowie die õlzufuhr aus Vorderasien zu schützén. Die Folge des Aufstandes auf Zj^ern ist nicht nur eine grosse Schwáchung des Ansehens Englands in der arabischen und kommunistischen Welt, son dem auch Griechenland und die Türkei sind sich nicht grün, so dass die Ostflanke der Verteidigung gegen einen etwaigen .kommunisti schen Angriff sehr geschwâcht ist. Ahnlich geht es den Franzosen in Nordafrika, wo sie Tunis und Marokko aufgeben mussten, deren Selbstândigkeit anerkannt werden musste. Und in Algier stehen sie in schwerem Kampfe gegen die Aufstàndischen; ein Heer von fast 500.000 Mann wird gegen sie eingesetzt, gewaltige Kosten werden durch diese Kampfe verursacht, de ren Ende nicht abzusehen ist. Zwar hat Frankreich erreicht, dass der Fali Algier nicht vor die ONU gebracht wurde, weil es ein Teil Frankreichs sei, die Befriedung des Landes also innere Angelegenheit Frankreichs sei. Aber ob es sich ge gen die,von Agypten und den arabi schen Lândern unterstützten Aufstândischen behaupten kann, ist
1 144
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
de
RIOGRANDENSE
1957
Loja
de Ferragens — Louças. — Trilhos Vidros — Japefes Tinfas "SHERWIN", WILLIAMS" e
das afamadas marcas
"REKO
CARBORUNDUAA e ÉLECTRITE para indústrias metalúrgicas, madeireira, de cortume, de calçados e demais indústrias.
Majerial Hidráulico Material Sanitário
ESMERIS para todos os fins.
Material Elétrico
A. PETRIK ●. & CIA. LTDA. \ P Ô R T O AV. ALB.
Material para Esgoto Motores elétricos G. E.
ALEGRE
B!NS, 528
FONE, 5051'
CX. POSTAL, 1096
Primeira e única firma especializa da em importação e distribuição de rebolos no sul do país.
SÃO
LEOPOLDO
R. independência, 259 - Fone, 106
S!
Ciuilliepine Ludwi^ INDÚSTRIA DO COURO S. A. Casa fundada em 1897
Cortume Rua General Osório, 10/16
—
Telefone, 25
// Amaz ona // Fábrica de Calçados Av. Dr. Maurício Cardoso, 294/312 - Tel. 9 Escritório: Rua Gal. Osório, 18 - Tel: 25
NOVO HAMBURGO — Rio Grande do Sul // Caixa postai, 25 — End. Tel. e Fon. "LUDWIG Códigos: Ribeiro, Borges e Particulares
r ALMANAQUE DO SÍNODO fraglich. Jedenfalls erscheint auch Franíreich neben England ais Verteidiger eines unhaltbaren Kolonialisrnus gegen die Freiheitsbestrebungen, der Bevõlkerung, wáhrend die Russen ais die Vorkámpfer- der Freiheit erscheinen, da sie mit den Arabern und anderen asiatischen Vqlkern gegen jeden Kolonialismus we'ttern, obwohl sie die Satellitenlânder in einer viel schárferen Form von Abhángigkeit halten. Zu diesen Fragen ist dann neuerdings die von Nasser plõtzlicb verkündigte Nationàlisierung des Suezkanals gekommen, die nie erfolgt wâre, wenn die westlichen Lãnder noch ihi’e alte Macht und das alte Ansehen besâssen. Ferner musste Eng land den Verlust Ceylons buchen, dessen neue Regierung die Zurückziehung der englischen Streitkráfte wünscht, ebenso wie auf der Insel Islánd im Nordatlantik die neue Linksregierung die Aufgabe des nordamerikanischen Stützpunktes auf der Insel wünscht. Die Franzosen waren klug genug, ihre kleinen Besitzungen in Indien aufzugeben, die an Indien fielen, Wáhrend Por tugal seine indischen Besitzungen in Goa und anderwárts nõtigenfalls nüt Waffengewalt verteidigen will und damit auch unter die Anklage fallt, ein veraltetes Kolonialsystem künstlich aufrecht erhalten zu wollen, gegen den Willen der Bevõlke rung, Da Nehru keine Gewalt anwenden will, ist es bei einigen gewaltsamen Versuchen der Inder geblieben. Im Ernstfalle jedoch wáre Portugal kaum in der Lage, sich dort zu behaupten. ' .Alie diese Vorgânge haben in Verbindung«»mit kommunistischer Pro paganda und dem Angebot von Wirtschaftshilfe das Ansehen der westlichen Lánder sehr geschwàcht und den Eindi'uck erweckt, dass sie ' trotz ihrer noch grossen Macht nicht imstande sein werden, ihre Stellungen zu behaupten. 10
RIOGRANDENSE
1957
145
Mit dieser im Ansehen gesçhwáchten und unter sich uneinigen west lichen Welt steht nun Westdeutschland in enger Verbindung. Die Wirtschaftslage zwar ist gut, nach der Meinung zustãndiger Leute zu gut, man befürchtet eine neue Inflation, so dass man sich veranlasst gesehen hat, durch Heraufsetzung des Diskontsatzes den Kredit zu beschrànken und die Lage der deutschen Wirtschaft stabil zu gestalten. Wirtschaftsminister Erhard und Finanzminister Scháffer arbeiteten in dieser Richtung, kamen aber dabei mit dem Bundeskanzler Dr. Adenaueir in Konflikt, hatten auch weite Kreise der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft ge gen sich. Auch die Arbeiter waren nicht züfrieden. Durch Streiks suchten sie Lohnerhõhungen durchzusetzen, wáhrend die oben genannten Minister für Herabsetzung der Preise waren. Eine LÕsung íst noch nicht gefunden worden, die gute' Konjunktur hált noch an, die Wirtschaft ist in alleh Zweigen vollbescháftigt, die#Zahl der Arbeitslosen ist bestándig zurückgegangen, ja es besteht Mangei an Arbeitskráften, so dass man italienische Arbeíter hat kommen lassen, um diesem Mangei abzuhelfen, der be steht, óbwohl aus der Sowjetzone stándig vor aliem junge Kráftte einstrõmen. Die Lebenshaltung steht auf hoher Stufe, ja man lebt vielfach zu gut in Westdeutschland. Vor dem Materialismus, der alies in die Erhõhung der Lebenshaltung steckt, für geistige Güter und gar. für die Religion viel weniger übrig hat, hat gerade Wirtschaftsminister Erhai*d eindringlich gewarnt. Nicht ais ob es in Westdeutschland keine Not mehr gabe, es gibt im Gegenteil immer noch Hilfsbedürftige, besonders unter den Heimkehrern aus den russischen und sonstigen Gefangenenlagern, unter den Flüchtlingen aus der Ostzone, und aus den
\
»●
146
ALMANAQUE
DO
SÍNODÔ
195T
CASA RIO de Blos & Schiapp
Pedro A. Scherer & Cia. Ltda.
Fazendas, Miudezas e Artigos para Homens. A Casa dos bons artigos e melhores preços. FONE 277
FÁBRICA DE LADRILHOS ARTEFATOS DE CIMENTO EM GERAL Rua Conceição, 769 — Telefone -215 'SÃO LEOPOLDO
Rua Independência, 863 — SÃO LEOPOLDO
e
RiOGRANDENSE
0 iilCáraCíraCâ?OO5?Oi:!:i:Câ?0Cfl?OC670C650
ll Ü Calçados „Navio" Ltda. 9 a 8 Caixa Postal N.® 3 8 Telegráfico "NAVIO 8 Enderêço Praça Mauá s/n. 8 8 HAMBURGO VELHO § Rio Grande do Sul 8 8 8<3> 8
RICARDO KREUTZER !
Fábrica de Móveis e-'’
I
artefatos de madeira Rua Santos Pedroso
ÍHAMBUR Gp j
VELHO
RIO GRANDE DO SUL — BRASIL
:Cá?OCároC>2?OC^:l:!:iCí?GCí5Ò02?00^:K
r ÁLMANÁQXÍE do SíNODO RIOGRANDÉNSE polnisch gewordenen Gebieten, unter den Kriegsbeschàdigten, Alten, Arbeitsunfãhigen usw. Es wird freilich nach Krâften gesorgt, aber die staatliche Wolilfahrtspflege kann nicht alie Hãrten ausgleichen und alie Not beseitigen. Auch fehlen viele Wohnungen für die Zugezogenen, Ausgebombten und andere. Perner muss denen in der Ostzone geholfen werden, also haben die Be. wohner der Westzone noch Anlass genug zu helfen. Aber dem Grossteil geht es gut, wie auch die zahlreichen Reisen ins Ausland zeigen. übrigens ist Westdeutschland ein bevorzugtes Touristenland geworden,.das von Tausenden und Abertausenden von Auslãndern aufgesucht wird, und die natürlich allerlei Geld dalassen. Ein weiteres ãusseres Zeichen des Fortschritts ist die Wiederaufnahme des Luftverkehrs durch deutsche Gesellschaften mit auslãndischen Flugzeugen u. einheimischem Personal. Immer neue Pluglinieh wurden von der Deutschen Lufthansa erõffnet, die ihre Dienste auch nach Südamerika ausgedehnt hat. Auch politisch hat sich eine bedeutungsvolle Anderung vollzogen, insofern ais USA, England imd Frankreich den Kriegszustand für beendet erklârten und die Bundesrepublik ais souveranes Land anerkannten. Damit gingen viele Rechte der Siegerstaaten auf die Bundesrepublik über, und die fremden Truppen sind nun keine Besatzungstruppen mehr, sondem „befreundete Streitkrâfte“. Für ihren Unterhalt soUten jetzt grundsãtzlich die betreffenden Lànder aufkommen, aber die Alliierten haben doch in langwierigen Verhandlungen gegen den deutschen Widerstand erreicht, dass die Bundesrepublik noch einmal BeihUfen für den Unterhalt der fremden Trup. pen zahlte. Dass die Anwesenheit der auslãndischen Truppen nicht
1957
147
immer angenehm war, geht aus den vielen Verbrechen hervor, die von Soldaten der Aliüerten gegen Deutsche, Fauen und Mánner, begangen wurden und das im allgemeinen gute Verhâltnis der Bevõlkerung zu der Besatzung stõrten. Die Müitârbehõrden haben indessen auf die deutschen Beschwerden hin streng durchgegriffen und daniit eine Besserung in diesen Dingen erreicht. Ein weiteres nicht angenehmes Zeichen sind die Besatzungskinder, deren auslándische Vater sich oft durch Rückkehr in ihr Heimatland der Bezahlung von Unterhaltsgeldern für die uneheiichen Kinder und deren Mütter entziehen. Unter diesen Kindern befinden sich nicht wenige Farbige, da ihre Vater Schwarze oder andere Farbige waren. Unliebsames Aufsehen hat es auch in Deutschlànd erweckt, dass in Manõvern grosse Plurschãden besonders dui*ch die Tanks angerichtet wurden, die rücksichtlos durch bebaute Felder fuhren. Gegensâtzliche Meinungen wurden durch die, Absichten der Besatzungsmãchte heiworgerufen, die Zahl der in Deutschland stationierten Truppen zu vermindern. Die Franzosen hatten freilich ganze Divisionen schon herausgeholt, um sie in Algier einzusetzen, dafür hatten sie marokkanische Truppen, die sie in Algier gegen ihre Glaubeiigenossen und Stammesverwandten nicht verwenden konnten, nach der Aber Bundesrepublik gebracht. auch die Englànder und Amerikaner denken an die ^Verminderung ihrer Deutschlandtruppen, nicht nur um zu sparen oder weii sie das russische Beispiel nachahmen wollen, sondem auch weil man der Meinung ist, die Verwendung von Atom-Waffen mache Truppen herkõmmlicher Art und Bewaffnung überflüssig. Der Streit geht unter den militãrischen Pachleuten hin und her und ist noch nicht ent-
148
ALMANAQUE
1
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
●
iii
Colégio Visconde de Mauá — Santa Cruz do Sul Curso Primário — Curso Ginasial — Curso Colegial Científico — Curso Comercial Básico e Técnico Curso de Auxiliares de Escritório e de Datilografia do SENAC INTERNATO PARA RAPAZES E MENINAS
Informações com o ■ Diretor
ANDRÉ
K'L A R M A N
0cy2/0C£90ca^(y;9D0ca/D0Câ70Câ?Dca700
F. G. Sciimidt & Cia.
RODOLFO BINZ & FILHO Ltda.
- Fndada em 1918
Rua Tte. Cor. Brito, 471 Caixa postal, 152 CALÇADOS, ARREIOS E COUROS CORTUME
SANTA CRUZ DO SUL RIO GRANDE DO SUL
FÁBRICA DE SAPATOS, SANDÁLIAS,\ CHI ARREIOS E ARTIGOS DE NELOS, ETC. COURO
Q2?0 Maschinenfabrik serei
O
und
ATANADOS
NATURAIS,' SOLA SELEIRO CROSTAS
E
EisengiesMARCAS REGISTRADAS:
— Maschinen für Ziegeleien ^
YEDDA E NACIONAL
und Hoizverarbeitung, ''
SÃO
■ Dampfkessel,
Hydraulische
Pressen
für
LEOPOLDO
RIO GRANDE DO’ SUL
Tabak
und Leinõl, Maschinenreparaturen.
OC^Cá?OC^OCáraOCÍ!?OC^CíWCáraO
BRASIL
* Escritório e Fábrica Rua José Bonifácio Nrs. 308 / 334 V End. télegr. e fonogr.: "SCHMIDT" Caixa Postal n.® 1 — Tel. n.° 20
r
I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
schieden. Der Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in dieser Sache auf die Gefahr hingewiesen, dass bei Verminderung der Truppen bisheriger Art und Bewaffnung die Mõglichkeit eines mit Atomwaffen gefülirten Krieges sich' erhõhe und damit die Gefahr für die Bevõlkerung zunehme. Er vertritt deshalb den Standpunkt, dass ohne Vernachlâssigung der Atomwaffen die sogenannten klassischen Waffen (Gewehre, Maschinengewehre, Geschütze, Panzerwagen usw.) nicht beiseitegelassen werden dürfen, so dass man im Kriegsfalle ziierst zu den letztgenannten Waffen greifen werde, die nicht so ungeheure Gefahren in sich bergen wie die Atomwaffén. Auch die neue, deutsche Wehrmacht ist in diesen Streit hineingezogen worden. Die Bundesrepublik ist ja schon lânger Mitglied der NA TO und hatte sich verpflichtet, ein Heer aufzustellen, 12 Divisionen mit rund 500.000 Mann. Die Aufrüstung sollte schrittweise vor sich gehen und würde von USA unterstützt werden. Gegen die Beteiligung der Bundesrepublik an der NATO war von jeher die Sozialdemokratie, die für eine Neutralisierung waf. Noch viel mehr war sie gegen eine Wiederaufrüstung, da ein neues deut sche Heer gegen die russische übermacht doch nicht ankommen kõnne und ihm auch die heutigen Atomwaffen fehlten. Indessen setzte die Bundesregierung vermõge der Mehrheit in den Parlámenten ihren Willen durch, di&.allgemeine Wehr pflicht wurde wieder eingeführt, und die ersten Soldaten, die sich freiwillig gemeldet hatten, traten ihren Dienst an. Andere waren für die Aufstellung eines kleinen Heeres aus Berufssoldaten, so dass man keine einzuführen Wehrpflicht brauchte. übrigens waren auch wei te Kreise der Bevõlkerung mit Aufrüstung und Wehrpflicht nicht ein- ●
RIOGRANDENSE
1957
verstanden, darunter gab es viele Jugendliche, die von Wehrdienst nichts wissen wollten. Bis in die Kirchen hinein ging uhd geht die Auseinandersetzung über Wehrpflicht oder nicht und über die Frage, ob man den Wehrdienst aus Gewissensgründen vei-weigern kann und wie der Staat sich dazu stellt. Vorab in den evangelischen Kirchen Deutschlands werden diese Fragen mit grosser Heftigkeit erõrtert. Mit diesen Fragen verbindet sich nâmlicli die Frage, welche Haltung man zu Russland' einnehmen soll. Wàhrend die Bundesregierung den Weg verfolgte, die Bundesrepublik militãrisch und wirtschaftlich stark zu machen, um so der kom-. munistischen Gefahr besser begegnen zu kõnnen, sind weite Kreise der Sozialdemokratie, der Demokraten, der Heimatvertriebenen und der evangelischen Kirchen der Meinung, dass man mit den Russen direkt verhandeln müsse, Diese Leu- . te halten den Eintritt Deutschlands in die NATO für einen Fehler und befürworten die Neutralitât der Bundesrepublik unter Austritt aus der NATO, dann werde Russland geneigter sein, auf Verhandlungen einzugehen. Mit der kommunistischen Einheitspartei der Sowjetzone und der dortigen Regierung will man nicht verhandeln, das will auch die Bundesregierung nicht, denn die Pankower Regierung sei dem Volke von den Russen aufgezwungen werden und nicht aus freien Wahlen hervorgegangen. Dass von Verhandlungen mit den Russen nichts zu erwarten ist, wird Dr. Adenauer bei seinem Besuch in Moskau deutlich gemerkt haben. Denn er erhielt die Zusage der Rus sen auf Freilassung der in Russland zurückgehaltenen Deutschen nur durch das Zugestandnis, diplomatische Beziehungen mit Russland aufzunehmen, was ja dann auch geschehen ist. Die Russen haben
1 ALMANAQUE
150
DO
SÍNODO
2 2 2 2 2
HEXSEL S. A. COMERCIAL E IMPORTADORA
LAJEADO
RIOGRANDENSE
1957
5 DO MAiS SIMPLES
CARTÃO DE VISITA AO MAIS APERFEIÇOADO
Importeure Gegründet 1893 Sektlon: ATACADO Bedarfsartikel
und
Werkzeuge
für
2 2 2 2
Sattler,
Schuster und Polsterer. Produkte für Gerbereien.
Landwirtschaftliche .
AAaschínen - und
Ersatzteile für
MILKA
Separaíors
2 2 2
Grosse Ausswahl in Schuhen, Lederartikein Stahiwaren und Miudezas Komplettes Sortiment in Geschirr und Glassachen, Aluminlum und
Emaille, sowie an-
deren Haushaltungsartikeln Ôl 'und Emaillefarben
'2 Ferreiros", Pinsel,
Farben ailer Art. Material für escariola, usw. Õfen und Betten der bekannten und besten ■ Marke "BERTA". „ELGIN" - Nahmaschinen. Kirehengerafe,
mit
Sektion: Stadt.
ohne
Grayíerung.
VAREJO
bestsortierte Grosste
und
Schuhwarenladen
Auswahl
in
Beste und-feinste Auswahl in:
Holzwaren, Bestecke, Scheren
/
2 2 2 2 2 2 2
und anderen
Stahiwaren.
2 2 2 2 2
Geschenkartikel aller Art.
werden Preise
die
beste
und .die finden.
GLORO
í !E í
MATRIZ:
ANDRADAS, 1416
íí 5
re i5
Auswahl, die
★ FILIAIS;
í
RIO GRANDE PELOTAS
Besuchen Síe die it LOJAS REUNIDAS// Sie
ÍE
Lederartikein,
Porzeilan, Glas, Aluminium, Pirex, Emaille,
billigstep
■
der
Reise- und Sportartikein.
und
íí
12 LivRnRin
MILKA L A C T A
Butterschiager
Der
TIPOGRÁFICO
Werkzeuge.
Entrahmungsmaschinen
Samtliche
TRABALHO
lE !E
SANTA MARIA
2
beste Bedíenung
2
ÍE
★
5
ALMANAQUE
I
DO
SÍNODO
aber wiederholt sehr deutlich erklárt,sdass die Einigung der beiden Zonen aus Verhandlungen der bei den Zonenregierungen hervorgehen müsse, denn die DDR sei ein selbstánâiger Staat wiè die Bundesrepublik. Ausserdem müssten die „sozialen Errurígenschaften“ der Sowjetzone erhalten bleiben, ja auf die Bundesrepublik ausgedehnt werden. Mit anderen Worten: die Russen wollen die Vereinigung der beiden Zonen nur in dem Falle, wenn auch die Bundesrepublik kommimistisch eingerichtet wird. Natürlich haben ■ auch Pieck, Grotewohl und Genossen in dasselbe Hom getutet und sich mehrfach zu Verhandlungen bereit erklart, aber dabei die Forderung aufgestellt, die Nazis, Faschisten und àhnliche Leute müss ten erst einmal aus ihren Stellungen in der Bundesrepublik entfernt und der Grossgrundbesitz aufgelõst werden. Auf solche Bedingungen kann sich keiner einlassen, und so sind Verhandlungen mit den Rus sen odér den Pankow-Leuten auf Vereinigung der beiden Zonen voUkommen aussichtslos. Man muss es sehr bedauern, dass es in den deutscher Parteien und in den evangelischen Kirohen so viele Leute gibt, die das nicht begreifen und der Bonner Regierung heftige Vorwürfe machen, dass sie keine neuen Gedanken entwickle, um die Vereini gung herbeizuführen, stur auf einer verkehrten Politik beharre usw. Da bei handelt es sich nicht um die Wiedervereinigung Deutschlands, wie man sich gewõhnlich ausdrückt, sondem nur um die Veréinnigung der beiden Zonen. Denn zu Deutschland gehõren auch die von den Polen und Russen besetzten und geraubten Ostgebiete in Pommem, Schlesien bis nach Ostpreussen hin. Die Bonner Regierung hat den Anspruch auf diese Gebiete nie aufgegeben und wird das auch spãterhin bei etwaigen Friedensver-
RIOGRANDENSE
1957
151
handlungen nicht tun. Sie betrachtet diese Gebiete nach wie vor ais zu Deutschland gehõrig. Wann imd wie diese Gebiete wieder mit dem übrigen Deutschland vereinigt wer den, vermag niemand zu sagen. Po len und Russland wollen auf diese Gebiete nicht verzichten, und die Bundesrepublik ist weder gewUlt noch in der Lage, die verlorenen Provinzen mit Waffengewalt. zurückzuerõbern. Die Zukunft ist in diesem Punkte ganz dunkel, ja nicht einmal die Vereinigung der beiden Zonen ist etwas, was man in der náchsten Zeit erwarten kann, obwohl man gerade in der Sowjetzone mit Sehnsucht darauf wartet d. h. die vielen, die nicht kommunistisch eingestellt sind und den Zwang dieses Systems schmerzlich empfinden. Dieser Zwang zeigt sich hauptsâchlich in der Feindschaft gegen die Kirchen, gegen die evangelischen Kirchen zumal. Kirchenblátter werden beschlagnahmt, Arbeitskrâfte der Bahnhofsmission eingesperrt, Einreiseerlaubnis aus dem Westen wird verweigert wie die Ausreiseerlaubnis in den We sten, Bücher und Zeitschriften aus der Westzone oder dém Ausland werden nicht hereingelassen, der Religionsunterricht wird behindert, für die'kommunistische Jiigendweihe wird geworben, und so manche andere Schikane gegen Pastoren, kifchliche Benifsarbeiter, Gemeinden und Kirchenleitungen angewandt. Es fehlt eben die persõnliche Freiheit und die Achtung vor dem Gewissen des Menschen. Die Vor würfe, die gemacht werden, sind durchweg politischer Art, dass man die Volksregierung und die Neueinrichtungen sozialer Art nicht achte, für den amerikanischen Imperialismus arbeite und gegen den „Arbeiter- und Bauerhstaat^’ sei und ãhnliches mehr. Wenigstens das Saargebiet kehrte zu Deutschland zurück. Die Wahlen
/
'/
152
ALMANAQUE
'1
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
cnspaRY s. II
1957
BUTOMÚVÈIS E MRQUIHBS
AUTOMÓVEIS CAMINHÕES
VENDAS SERVIÇO FILIAL: CANDELARIA
MÁQUINAS AGRÍCOLAS
MATRIZ: SANTA CRUZ DO SUL
5 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
FABRICa METALIÍRGICB BERTA S. A.
r
SUCESSORA DE ALBERTO BINS
, ^
PORTO ALEGRE Fabrik und Konton Rub Voluntários da Pátria. T068
Telegramm-Adresse "BERTA"
ERZEUGNISSE DIESER FABRIK: GELDSCHRÂNKE In allen GrÕsserr GEV^ÕLBETÜREN und sonstlge Einrichtungen für Bankgewõibe
^
/
GIESSEREI-ARTIKEL
GUSSTÔPFE ALLER ART UND GRÔSSEN. ROH UND POLIERT AAIT
MARKE
i/
fE lE
BERTA //
ALLE ERZEUGNISSE DIESER FABRIK TRAGEN DiE
SCHUTZMARKE: // BERTA
ti
íE
2
REIS-SCHÃLMflSCHSNEN für Stundenleístung von 2 bis 5 Sack
Verlangep Sie Prospekte bei
TRENTINI S Clfl. LTDfl. LAJEADO
Rio Grande do Sul
ALMANAQUE DO SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
153
im Saargebiet haben unzweifelhaft mehr so viele Stimraen und Mandargetan, dass die Bevõlkerung date erhâlt wie bisher, so dass sie nicht mehr die leitenden Mànner nicht zu Frankreich hinzieht, son dem deutsch bleiben will; Frank der Regierimg u. den Bundeskanzler, reich hat dieses Ergebnis auch ge- stellt. Die Sozialdemokraten rechachtet und seine politischen Herr- nen ja damit, dass sie bei den náchschaftsansprüche aufgegeben. Aber sten Wahlen erheblich gewinnen es hat sich die Zustimmung dafüi:, werden und zusammen mit anderen dass das Saargebiet etwa am 1. Ja- Parteien die Regierung bilden kõhnuar 1957 wieder zu Deutschland nen. Dass sie dann die Wéhrpflicht kommt, teuer bezahlen lassen. Die wieder abschaffen wollen, haben sie Mosel soll kanalisiert werden, um schon durchblicken lassen. Ob sie mehr Erfolg haben werden ais Ádeder lothringischen Industrie einen billigen Wasserweg zu schaffen. nauer, vermag niemand im voraus ' Das Kohlengebiet im Warndt darf zu sagen, wahrscheinlich ist es noch von Frankreich für einige nicht. Überblickt man die Weltlage in Jahre benutzt werden, obwohl die ses Gebiet die Kohlenreserve für diesem Jahre 1956, so kann man wirklich' nicht sagen, dass sie den Saarbergbau darstellt. Gegen die Kanalisierung der Mosel sind freundlicher geworden wâre, wirknicht nur die Deutschen, sondem licher Friede und Entspannung unauch Belgienu. Luxemburg, die eine ter den Volkern náhergekòmmen Verminderúng des Verkehrs durch seien. Es gibt noch so viele Mõglichihr Gebiet befürchten. Aber di-e keiten eines bewaffneten ZusamBonner Regierung hat diese Zuge- menstosses, man denke an China standnisse gemacht, um keine und Formosa, an Israel und die araStreitfragen mehr zwischen beiden bischen Lânder, an Agypten und Lândem bestehen zu lassen. Frei- den Westen, an Algiér, Zypern, Kolich müssen .die Einzelheiten noch rea und andere gefáhrliche Punkte, festgelegt werden, was noch lang- dass man froh sein muss, dass es wierige Verhandlungen erfordert, bisher zu keinem Brand gekommen die bestimmt nicht alie ganz glatt ist. Dass hier die christlichen Kirchen, vorab die evangelischen Kirverlaufen ^werden. chen, trotz. ihrer Zerrissenheit und Noch eine Sorge drückt die Deut mehschlichen Schwachheit eine schen in der Bundesrepublik, das grosse Aufgabe an der Menschheit ist die künftige Gestaltung der Bun- zu erfüllen haben, dürfte klar sein. despolitik. Dr. Adenauer ist 80 Jah re alt, er ist zwar noch rüstig und Sie kann aber nur in Angriff genommen werden, wenn wir unsere denkt nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. Aber einmal wird 'dieser Herzen ganz und gar dem guten und heiligen Geiste Gottes õffnen, Tag doch kommen, und dann er- damit daraus verschwinde Neid hebt sich die Frage: wer wird sein N^chfolger? Er hat offenbar an die und Eifersucht, Rachsucht, und Èeantwortung dieser Frage noch Bosheit und jeder nicht nur auf das Seine sehe, sondem auch auf das, nicht gedacht und keine Anstalten was des andern ist: Gott stãrke in getroffen, um séin Amt einmal in uns den Geist der Verantwortlichandere Hándé zu geben. keit und Hilfsbereitschaft, der die Ferner besteht die Mõglichkeit, ser Welt der Zerrisenheit und Feinddass bei den Wahlen des- Jàhres schaft so nottut! 1957 die Fartei Adenauers nicht B. —oOo—
Unsere Toten
Prâses Hans \Siemer geboren am 8. 2. 1909 in WerdohlWestfalen, wurde nach AbscMuss seines Studiums im Kirclilichfen Auslandsseminar zu Stettin und Usenburg 1931 vom Kirchlichen Aussenamt unter der damaligen Leitimg von Bischof D. Heckel nach Brasilien ausgesandt. Nach kiírzer Tãtigkeit ais Vikar in der Industriestadt Blumenau wurde er in das Pfarramt Perdizes (S. C.) berufen^ 1934 folgte er mit seiner jungen Prau dem Rufe in die Gemeinde Itoupava (S. C.)- Dort wurde sein segensireiches Wirken 1938 durch die damaligen politischen Verhâltnisse gewaltsam abgebrochen. Die Gemeinde in Petrópolis-Rio gewann darauf in ihm den Seelsorger und Prediger, der 16 Jahre lang ein rechter Hirte der zerstreuten Gemeinden war. In den Wirren der Kriegsjáhre wusste der an Gaben reich ge-' segnete Pfarrer Wiemer seine Gemeinde Petrópolis zu führen und innerlich zu stârken. Ais rechter Diener und Jünger unseres Herrn Jesus Christus gewann er nicht nur die Liebe und Achtung seiner Gemeindeglieder, sondem auch die Mitbürger schenkten dem evangelischen Geistlichen ihr Vertrauen und baten ihh um seine Mitarbeit in den verschiedensten Organisationen. Wiederholt konnte er in persõnlicher' Aussprache mit dem Bundesprâsidenten Dr. Getulio Vargas, der seine Sommerresidenz in seiner Gemeinde hatte, die geordnete Fortführung seiner kirchlichen Arbeit in den Kriegsjahren sichern. Ais Organist und Chorleiter er-
schloss er seiner Gemeinde den reichen Schatz der evangelischen Orgel- und Chormusik. Ais Lehrer und Erzieher sorgte er für die Wiedererõffnung des Kindergartens und der Gemeindeschule, die unter seiner Führung eine gedeihliche Entwicklung nahmen. Aber nicht nur der Jugend, sondem auch den Alten und Einsamen wusste er zu^ dienen. Ais treuer Mitarbeiter der Bodelschwinghschen Anstalten der Stadt der Barmherzigkeit Bethel musste er auch in seiner Gemeinde den Geist der tâtigen Liebe bezeugen; er baute ein Altenheim, das
r
unter der Leitung imserer Diakonissen steht. Urabau des Pfarrhauses, Erneuerung der stilvollen gotischen Kirche vervollstándigen seine Bauarbeiten in der Gemeinde Petrópo,lis. Die Herausgabé' eines Gesangbuches mit Noten in der Landes.sprache, eine Agende in Portugiesisch und viele Verõffentlichungen zeigen ihn ais einen Kenner der
Landessprache. 1954 wurde er zum Prjasfô der Mittelbrasüianischen Synode gewáhlt und erfüUté die Erwartimgen, die die Gemeinde und Amtsbrüder in ihn setzten. 1955 wurde er in die Gemeinde Rio de Janeiro berufen, wo seine dort verlieissungsvoll begonnene Arbeit durch den unerwarteten Tod am. 14. Mãrz 1956 ein frühes Ende fand.
Ernildc Seidler wurde atti ,19. Aprü 1931 geboren. Von seinem Vater und anderen
/
wissen wir, dass es von früh auf sein grõsster Wunsch war, Pfarrer zu werden. Er hatte es sich zum Lebensziel gesetzt, die frohe Botschaft, die ihm selber immer grõsser geworden ist, seihen Mitmenschen zu verkündigen. Seine Ausbildung erhielt er irn Proseminar und in der Theologischen Schule in São Leopoldo.'Seine grõsste Freude war es, ais er nach dem langen Studium endlich in den Gemeindedienst treten durfte. Im Dezember des Jahres 1955 wurde er nach dem ersten Examen in Não-Me-Toque eingesetzt. Bei einem Autounglück erlitt er schwere Verletzungen. über drei Wochen lang lag er im Krankenhãus von Não-Me-Toque und kãmpfte bitter mit dem Tod. Am 12. Mãrz 1956 wurde er von seinem Leiden eiiõst und ara darauf folgenden Tag mit grosser Anteilnahme auf dem Friedhof von Vila Tei-esa beerdigt.
156
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
CALCADOS ODY LTDA.
PEUKERT, PETRY & CIA. Depósito de Madeiras Brutas a Aplainadas Rua Assis,Brasil, 403 — Telefone, 45
FÁBRICA DE CALÇADOS Artigo fino em Luiz XV e Babl
,
VILA SCHARLAU — SÃO LEOPOLDO
SANTA CRUZ DO SUL Rio Grande do Sul
I
1
1957
Brasil Rio Grande do Sul CAIXA POSTAL. 106
ssistêncía
Aparelhos denaios X' para
disçnòsUcoa o tcroplo
Aparelhos dé OndasCartas ‘ Ultrmsom.%Bo&ocoidió9tafofl, otc.
Lâmpadas Ultravioletas i&boTorfflomaa e^Lpora solo do opoiacoc^ (OiÍ9. Honcu)
Eletricidade Aledica Em QCio)
/'
%
\
Equipamentos Hospitalares Apqrolhos o'ia3miqiontca\ dnjiglcoa
Equipow e Baios Xdentarios t
i
\
f
»
%
i 1
, j
'>{■ 51
● í
;
II
*v'
r5.tv.
>●
yj
wa
.
h:
m*;
SIEMENS
● <;*. ●,5<
^CASA LOHNER
I
c
S. A. MÉDICO-TÉCNICA
J
Loio 0*«>»crit6rio; Hua Dr. Flôres 2IB - ToL «« ● PôflTO ALEGRE Dopásito: Ruo São Podro 543
t
● a;
Dopariemeato T6ealco; Pr. flui Boiboso 33 - TeL 3-1334
9i
0CíraCáraC^C^a5raCá70CáraQ570Cára00O5raOfi?0CíroC^Câ?0CâraO55OCí?0a2?02
i.
tm
m
Comerçlãl
■ r
t
Hennemann S. A.
AUTOMÓVEIS
VENDAS
E ACESSÓRIOS
S E R V hÇ O
AUTOMÓVEIS
I
.
I
CAMINHÕES - TRATORES SÃO LEOPOLDO - R. G. S. ocí^c^(yzfOcaKx:ói?occ^c^c^caoooa!9oc^c^caK)c^caK)ca?ocí^caK)o
V 1.4
J.
J
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
157
Rudolf Peschke.
Die Revolution der Farrapen und ihre Einwírkung auf die deutsche Kolonisatíori . Spáter ais die spanischen Kolo- stand und noch manche Erschüttenien und unter wesentlich anderen rungen zu erwarten hatte. Umstãnden erlangte Brasilien seiDie weitaus ernsteste Probe, die . ne selbstándigkeit. Es zerfiel nicht das neue Regime bestehen musste. in emzelne souveráne Staaten, son- war die Revolução Farroupilha, die , aern wurae ein Kaiserreich, wáh- in der Zeit voh 1835 bis 1845 in Rio rend sicn sonst im südlichen Erd- Grande do Sul ausgetragen wurde teil nach dem Beispiel Nordameri- und grosse Verwüstungen im Gefolkas Republiken bilaeten, ohne dass ge hatte. Der Name, farroupilha, es allerüings gelang, sie, wie im von farrapos, Lumpen, war nicht Norden, in emem Bund zusammen- in dem Gaucholande enstanden; er zuschliessen. Die Vorkámpfer der 'erschien bereits mehrere Jahre vorSelbstándigkeit streoten mdessen her in dem Xitel zweier Kampfzeitschon gegeh Ende des 18. Jahrhun- schriften, die in Rio de Janeiro derts aucn in Brasilien nach Repu- herausgegeben wurden und den blik und Demokratie: die Ausru- Fõderalismus vertraten. Farroupi rung der Loslpsung von Portugal lha hatte 'so die Bedeutung eines, durch den jungen Prinzregenten, Parteinamens bekommen und ist den nachmaligen Kaiser Dom Pe etwa mit Fõderalismus gleichzudro I, wurde zwar mit Begeisterung setzen. Die schãrfere Richtung fórbegrüsst, aber von- einem grossen dérte eine Bundesrepublik selbstãn-' Teii der geistig führenden Brasilia- diger Staaten, die gemassigte wollner doch mehr ais zeitlich notwen- te das Kaisertum nicht aufgeben diger Kompromiss hingenommen. und es ais die Spitze einer Reihe Denn die Vorkámpfer sahen nicht mõgiichst selbstándiger Republiken in der Monarchie, sondem in der bestehen lassen. Zu welchen merkRepublik das Ideal, nach dem sie würdigen Ansichten man dabei gestrebten, und im Grunde hielten sie langte, beweist der Vorschlag, den auch weiter an diesem Ziele fest. noch minderjãhrigen Throninhaber Das Streben der einzelnen Pro- zur Erziehung nach den Vereinigvinzen nach einer Selbstándigkeit ten staaten zu entsenden, damit er im republikanischen Sinne und die dort das republikanische System Furcht vor einem etwaigen Eingrei- kennen lerne! \ In der südlichen Provinz des Lan fen der Heiligen Allianz erzeugten die Wirren, von denen Brasilien des warên für eineii ausgesprochebald nach der Gründung des Kai- nen Fõderalismus besonders günserreiches erfüllt war und die sich stige Bedingungen. Die Bewohner nach der am 7. April 1831 erfolg- des weit vom Zentrum entfernten ' ten Abdankung Dom Pedro I. noch Grenzgebietes hatten starken spa steigerten. Dei gelegentlichen Put- nischen Einschlag aus der benachschen wurden in verschiedenen Pro- barten Banda Oriental, dem spãtevinzen des Nordens Republiken aus- reh Uruguay, und unterschieden grufeni was jedoch keine grõssere sich von der übrigen Bevõlkerung Wirkung hatte. Es waren lediglich in manchei* Hinsicht. Sie nannten Anzeichen', dass das neue Reich sich Gaúchos und trieben hauptnoch keineswegs auf festem Boden sãchlich Viehzucht. Seit der Grün-
●
_j
158
ALMANAQUE
;4«Ml4niupMfiIKIBIiiie1III
DO
IIiljnrijici>!inIH»iriMlif
SÍNODO
Rua
de
Júlio
de
Molduras
Castilhos
N.®
1957
rRKInIriM
P. ALLES S. A. Fábrica
RIOGRANDENSE
fSOQOLFO SUSLE » Topografia ' Sucessor de Paulo Saile & Cia. Fundada em
1897
436
Impressos em Geral — Rófulos para Telefone N.® 65 — Código: Ribeiro Endereço
Telegráfico
NOVO
SELLA
HAMBURGO
RIO GRANDE DO SUL
BRASIL
Calçados — Bebidas e Caramelos HAMBURGO VELHO . RUA GENERAL OSÓRIO RIO GRANDE DO SUL
N.® 120 BRASIL
ir:j::iriüijii:iii'i(ti;iiiiii]i!iiiiui>i»:iniLiiii;iii!ir.ji:iiiii:ii;i!iltii;:|9iii|:;iMhii'i i
Stanz- und Emaillier-Werke \
Anfertigung sámtlicher emaíilierter Haüs- und Küchengeráte Prima Qualitát
I
Jede gewünschte Farbenausführung Lohn-Emaillierung für Blech
CIA. ESMALTADOS RIO GRANDENSE S. A. NOVO HaMBURGO - Rio Grande do Sul - Brasil A Caixa Postal, 43 — Telefone, 156 — Telegr.-Adresse
C E R S A
t CASSE L & Cl A. i tE EDGAR I. MÜLLER 2 FÁBRICA DE GÊLO n E BEBIDAS 2 íi SEAA ÁLCOOL Fábrica de Calçados l TYRONE" e "SINATRA Agente da Cervejaria Brahma j i 5 Caixa Postal, 11 — Av. Daltro F.° l HAMBURGO VELHO VELHO 8 HAMBURGO 8 RIO GRANDE DO SUL - BRASIL RIO GRANDE DO SUL — BRASIL 8 8 u
Rua
Luiz
de
n
Camões, s/n.®
telefone
N.®
13
À
r ALMANAQUE DO. SÍNODO RIÕGRANDENSE
1957
159
dung der Colônia do Sacramento waltung überliess. Ausserdem im Jahre 1680 waren hier Kâmpfe machte es bôses Blut, dass die Verzwischen der spanischen und der tretung von Rio Grande do Sul in portugiesischen Kolonialmacht aus- der Assembléia Gerai, der Abgegetragen worden. Ais innere Unru- . ordnetenversammlung, auf ein Mihen ein Eingreifen Argentiniens nimúm beschrankt war, wãhrend verhinderten und in Uruguai ein andere Provinzen .verháitnismássig Bürgerkrieg tobte, benutzte Dom viel mehr Einfluss erhielten. Diese João VI. die günstige Gelegenheit, Haltung war ein Misstrauensvotum das Larid zu besetzen und ais bra- gegeniiber der Grenzbevõlkerung, silianische Provinz zu erklãren. das die stolzen Gaúchos bitter empDaraufhin brach ein Krieg mit Ar- fanden. Die Liberalen erhielten ímgentinien aus, der für Brasilien un- -mer mehr Zuzug imd entwickelten glückhch verlief und schliesslich sich im farroupilhistischen Sinn; zur Selbstãndigkeit de;: República sie sahen in den Konservativen, welCisplatina im Jahre 1828 führte. che die Verwaltimg sowie die PoliDieser Cisplattnische Krieg war in zei in der Hand hatten, die Anhãnganz Brasilieri hõchst ünwillkom- ger der Portugiesen und Reaktiónãmen, besonders aber in Rio Gran re. Den „farrapos“ standen die „gade do Sul, das die^Hauptlast zu tra- legos“, „camelos“, oder „carumu,gen hatte. Die Provinz fühlte sich vus‘\ Spottnamen für die Portugie ausgebeutet von der Zentralgewalt, sen, gegenüber, und die Küuft zwidie den Hauptteil der Steuern für schen den beiden Parteien vertiefte sich beanspruchte und ihr nur ei- sich immer mehr. Die gespannte Lage, die in der nen geringfügigen-Teü für die Ver0Ca?OCíraC^QZOO5?OCíraCíiraC(ZOOOC^Cá?OQ5?CCa?OCâ?OC^QZOCára
KIRCHENGLOCKEN AUS BRONZE ODER STAHL
EINZELN UND IN o
PAS5ENDEN GELÃUTEN o
FACHAAÃNNISCHE BERATUNG
Bromberg Comercial S. A. rôrto Alegre,- Pelotas - Rio Branie ocâracârac^czracároc^c^c4racâ?ooocíroc4rocfi?ocá?oc4raca?oo25ocâ?oo2?o0
160
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
005raCíTO05raCâ?OÍIIlllliCáraC^C^Câ?00 Dietschi, Travi & Cia. Ltda.
©
0
ll I Thoen &. Cia. Ltda. i ll ll ll ll ll
Empleltada ou por administração HAMBURGO
1957
HAMBURGO
Construções em geral
Rua Frederico Menti s/ n.®
RIOGRANDENSE
Fone, 138
VELHO
RIO GRANDE DO SUL - BRASIL
VELHO
Avenida Dr. Maurício Cardoso, 17 Brasil Rio Grande do Sul Caixa Postal, 1 — Telefone 1 Fábrica de: // // Calçados „Florí © //Floriano
OCáraC^C^Cá?0,N[||IIOZOC^Cá70C^Ü ' ©
CADINHOS ^ARA FUNDIÇÃO DE METAIS E FERRO
AÇOS EM GERAL ARAMES EM GERAL
COQUE PARA FUNDIÇÃO NACIONAL E ESTRANGEIRO FERRO GUSA FERRO LIGAS
CHAPAS GALVANIZADAS
ll . ll ll ll ll 8Q>
CHAPAS PRETAS FERRAMENTAS AGRÍCOLAS FERROS DE QUAISQUER PERFÍS TELHAS DE ZINCO CORRUGADAS
METAIS EM GERAL PARA FUNDIÇÃO
TUBOS PARA CALDEIRA PRETOS E GALVANIZADOS
>S
GUILHERME E. SCHÜMACHER COMÉRCIO E IMPORTAÇÃO
ESCRITÓRIO: Rua Voluntários da Pátria, 527 Salas 20' a 26 — Fone 8664
DEPÓSITO: Av. Polônia, 1.192 ^ 'C. Postal, 1861 - End. tel.: Brasrop
PÔRTO ALEGRE - R. G. Sul
Brasil
'©
©:
0 0 ] Armin Schmitt &, Cia. õ 0 tl Representasões D Comissões e Conta Própria Q Q Couros — Artigos p. Indústria de calçados Q
Guedes &, Cia. Ltda. Fábrica de Artefatos de Couro Especialistas em Pastas Endereço Telegráfico "APIS' Caixa Postal, 135
São Leopoldo
(j Telefone N.° 60 - Caixa Postal 49 Q Rua' General Osório, 142
Q
Rio Gr. do Sul
Q
[] HAMBURGO ©
Q
VELHO
Rio Grande do Sul — Brasil
©çatcaoxzagagacsncacaicaioigaiotQ
A
r
L
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Provinz herrschte, zog revolutionãre Elemente aus anderen Regionen herbei. Junge Offiziere aus Rio, die wegen revolutionãrer Neigungen nach dem Süden versetzt worden waren, fachten die Unzufriedenheit im Heere an, und aus Italien eingewanderte politische Flüchtlinge, vor aliem der Conte Zambeccari, stellten ihre in Europa erworbenen Fãhigkeiten, Konspirationen zu organisieren, in den Dienst der Farra pen, die in Oberst Bento Gonçalves da Silva sowie anderen Offizieren, darunter Bento Ribeiro, anerkannte Chefs besassen. Auch zeigte ein grosser Teil des Klerus unverhohlen seine Sympathie für die fõderalistische Bewegung. Im Verlauíe des Jahres 1834 spitzten sich, die Dinge bereits in bedenklicher Weise zu. In Rio war im August die sogenannte Zusatz-Akte zur Verfassung angenommen wor den, die den Liberalen entgegen kam und u. a. provinzielle Legislativen schuf, die es bisher nicht gegeben hatte. Ais dieses Ereignis bei seiner Bekanntgabe am 24. Oktober, von den Liberalen in Pôrto Alegre mit grossem Jubel gefeiert wurde, machten die Konservativen Gegendemonstrationen und bemâchtigten sich des Kriegsarsenals, sodass nur mit Mühe ein Blutvergiessen ver'hütet werden konnte. Ais dann im April 1835 die erste zweimonatige Legislaturperiode verzeichnet wurde, verschãrften sich die.Gegensãtze noch mehr; alie Vorschlãge der Liberalen wurden abgelehnt und der Kommandant der kaiserlichen Truppen, Marschall Sebastião Pereira Barreto Pinto, brachte in aufreizender Form seine Verachtung des Parlamentes zum Ausdruck. Nun setzten die Liberalen ihre Hoffnung auf den Prâsidenten der Provinz, Dr. Fernando^ Braga, der ihnen früher geneigt gewesen war; dieser stand jedoch voUkommen unter dem Einfluss seines Bruders, des 11
RIOGRANDENSE
1S37
161
konservativen Parteiführers Pedro Rodrigues Fernandes Chaves undy des Marschalls Sebastião und brüskierte in einer Rede in der Kammer die Farrapen, denen er mangelnden Pátriotismus voi^warf,. sodass die Deputierten bei der Rückkehr in ihre Heimatorte den festen Vorsatz fassten, diese Regierung zu stürzen. Diese für den 7. September, den Tág der Unabhángigkeitserkiárung Brasüiens, geplante Erhebung verzõgerte sich um einigç Tage; erst in der Morgenfrühe des 20. Septembers zog ,eine Abteilung von etwa 200 Mann uhter dem Befehl der Obersten Gomes Jardim und Onofre Pi res nach Pôrto Alegre und wurde vor den Toren, bei der Ponte d’Azenha, von einem in der Hauptsache aus Portugiesen bestehenden Detachement des Heeres empfangen. Die Soldaten vermochten dem Ansturm der Revolutionáre nicht zu widerstehen und flohen; den Siegern schlossen sich bei dem Einmarsch in die Stadt bewàffnete Streitkrãfte der Regierung an, so dass sich Pôrto Alegre in kurzem in der Hand der Farrapen befand. Der Prãsident Dr. Fernandes Braga veiiiess fluchtartig die Stadt und begab sich nach Rio Grande; auch der Kommandant Marschall’ Sebastião und seine Offiziere folgten ihm. Mit einem Sclüage war die Hauptstadt der Provinz in die Hánde der Aufstãndischen gefallen. Am 23. September hielt der anerkannte mUitãrische Chef, Oberst Bento Gonçalves, seinen Einzug und erliess ein Manifest, in welchem er die Gründe für die Erhebung erklárte und den bisherigen Vizeprásidenten Dr. Marciano Pereira Ribeiro zum Prâsidenten ausrief. Ein zweiter Aufruf achloss mit einem Hoch auf den konstitutionellen jungen Kaiser, der noch unter Vormundschaft stand; es war also anfangs weder von einer Loslõsung von Brasilien
1 162
ALMANAQUE
DO' SÍNODO
RIQGRANDENSE
1957
sPREPARAÇÃO de'courps tintos, estampados, cromos, nacos, etc.
N: LICHTLER & CIA. NOVO
HAMBURGO
Travessa Chagas s/n.®
Artefatos de couro Especialidades para brindes Calçados HAMBURGO VELHO
Caixa Postal 14 — Telefone, 34 Ender.: Telegr. ’N O R G 1 A R
RUA GENERAL OSÓRIO, 121/123 RIO GRANDE DO SUL
IMPORTADORA COMERCIAL OLSER S. A. OFICINA E POSTO DE SERVIÇO - IMPORTAÇÃO Concessionários da INTERNACIONAL HARVESTER MÁQUINAS S/A.
CAMINHÕES - TRATORES - MÁQUINAS AGRÍCOLAS PEÇAS E ACESSÓRIOS Rua Joãõ Negrão, 750 — Telefones: 1680 e 4214 Caixa Postal, 626 — Telegramma: "OLSEN" .
Q 0 0
CURITIBA
. Q Q Cartonagem e D Q Q Gráfica ''OTOMIT// 0 0 Q . 0 grande escala 0 g Calçados Siegel Lida. g 0 FabricaçãoE.em OTTO SCHMITT Q 0 HAMBURGO VELH O 0 Q , Novo Hamburgo Rio Grande do Sul Q 0, 0 0 Aven. General Daitro Filho, 1114 End. Tel.: "SIEGEL" 0 0 Q D Fone 127 — Caixa Postal, 36 QNOVO HAMBURG o Q 0 VELHO Caixa Postal 27 — Tel. 120 Qill|icaocagaOKzaOMOiiOMCagjOKZa]|i| 0 0 HAMBUR,GO FÁBRICA DE CALÇADOS
\
r
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
noch von einer Abschaffimg des Kaisertums die Rede,, obwohl die Anhánger der Bewegung ganz offen dem republikanischen Ideal huldigten. Von Rio Grande aus versuchte der abgesetzte Prâsident das verlorene Terrain wieder zu erobem. Aber nach einigen Gefechten, die bald der einen, bald der andern Seite Erfolg brachten, gelang es Bento Gonçalves, den Marschall Sebastião Barreto entscheidend zu schlagen; .der Kommandant der kaiserlichen Truppen flüchtete nach Uruguay und Dr. Fernandes Braga begab sich zu Schiff nach Rio de Janeiro. Die’ Farrapen-Revolution schien auf der ganzen Linie gesiegt zu haben. Die Regierung des Landes, deren Regent der paulistaner Padre Antônio Feijó war, suchte mit den Revolutionâren sich zu versõhnen u. entsandte einen Riograndenser, Dr. José de Araújo Ribeiro, von dem sie annahm, dass er den Liberalen genehm wàre. Das war er jedoch nur für den Teil der Farrapen, die in dem Obersten Bento Manuel ihren Chef sahen; die andern lehnten die Amtseinsetzung des aus Rio gesandten Prásidenten ab. Daraufhin ging Bento Manuel zu den Kaiserlichen über, wáhrend ín Pôrto Alegre ein anderer Prâsident, auf die Anhánger Bento Gonçalves gestützt, ais Regierungsoberhaupt anerkannt wurde. Das Jahr 1836 brachte mehrere dramatische Wandlungen und vernichtete endgültig die Hoffnung, in absehbarer Zeit zu einer Beendigung zu gelangen. In Pôrto Alegre organisierten .die auf dem Schiff „Presiganga“ gefangen gehaltenen Legalisten eine Verschwõrung und ermõglichten es dem aus Rio entsandten Marschall Mena Barreto, die Stadt einzunehmen, welche von da an fest im Besitz der Kaiserlichen verblieb. Die immer wieder durchgeführten Beiagerungen sei-
RIOGRANDENSE
1957
163
tens der Revolutionáre verliefen ergebnislos. Andererseits errangen diese am 10. September einen grossen Sieg bei Seival, der in seiner Auswirkimg das politische Bild des Kampfes von Gnmd aus ânderte. Der Sieger Antônio de Souza Neto, erklárte nãmlich am náchsten Tage die Provinz Rio Grande do Sul zu einer selbstândigen Republik, deren Sitz zunáchst Piratini (oder Piratinim) sei. Die früiier vielfach vertretene Anschauung,'dass dieser Schritt ein Beweis dafür sei,»dass die FarrapenRevolution im Grunde separatistische Ziele verfolgt hàtte, lâsstssich. bei náherer Kenntnis der Vorgánge doch nicht aufrecht erhalten. An einem Auscheiden aus dem brasilianischen Staatsverband war den Urhebern der República Riograndense nichts gelegen; sie ertrugen die zwangsláufige Trennung in der bestimmten Hoffnung, dass in den anderen Provinzen gleichgestimmte Bewegungen aufflammen und den Sturz des Regimes herbeiführen würden, so dass es nachher wieder zu einer Vereinigung kommen kônne. Andererseits musste es aber sehr bedenklich erscheinen, dass eine für das Ganze so wichtige Grenzprovinz so weit ging. Wer bürgte dafür, dass Rio Grande'do Sul sich nicht mit der Cisplatinischen Republik zusammentat und voUstândig ausschied? Und da es allerorten gãrte, konnte niemand eine Garantie geben, dass nicht andere Provinzen folgten imd eine Zersplitterung des riesigen ehemaligen Kolonialreiches' der Portugiesen das Resultat wáre. Seit der Erklàrung der Republik von Piratini musste die Regierung/ des Kaiserreiches, welche Form sie auch hatte‘ alie Ki’áfte einsetzen, um der Revolution im Süden Herr zu werden, und der Kampf nahm denn auch immer erbitterte Formen an und wurde zum Bürger-
164
ALMANAQUE
DO
SÍI^ÍODO
END. RUA
de
Waldemar Bublitz & Cia.
CAIXA POSTAL 268
AUTOMÓVEIS - OFICINA ACESSÓRIOS STA. CRUZ DO SUL - R. G. SUL
INSCRIÇÃO 714 TELEGRÁFICO O R L I N" 28
DE
SETEMBRO
1957
Aoto Fallacio
FERRAGENS BAUMHARDT DE ORLANDO BAUMHARDT FONE 37
RIOGRANDENSE
S/N.®
SANTA CRUZ DO SUL - R. G. SUL
Telé'gramas "Expresso" — Caixa Postal 129 Rua 28 de Setembro, 3^6 — Tel. N.® 298
BRAS I L Ü5i
I
a ( i 1 ■ J
r
OFFSET LfTOGRAFI* FOTOUTCGPíítlA ClICHEOlí.
TIPOSPAFIA ENCACERNACÃO CARTOWASeW PAUTACÃO
--- '^■^rçssv»r:fera5_;-:fai £U|
5 RUA COMEnOADOB AOiUJO 7ii ●?!.?
CAl*A POblAl i26
TELEFONES AQ91-A09?
END.Tfcl EGBAFICO-'IMPRESSORA"
C U DiT IBA
E $T. 0 O .DAQANA‘
i Ausführung aller graphischen Arbeíten im einfachen und vielfarbígen Druckverfahren Verpackungen aller Art für grosse und grõsste Industrien a
Fachmannische Beratung und Lõsung ausserge-
t
Die Schutzmarke für exakte Ausführung und gute Qualitat. ,
wõhnlicher Probleme der graphischen Branche Eingeführte Vertreter an allen grõsseren Plâtzen in Brasílien
'í'
Q Q 0 0 ' 0
IMflMIlM
KELLER&KIEDERSBERG Fazendas, Miudezas, Secos e Molhados. Depósito de Querozene e Cereais
Q SANTA
CRUZ
RUA 7 DE 0 0 A casa CAIXA 0aGlKZSX que
DO
0 Q Q
SUl
SETEMBRO N.® 437 POSTAL N.° 19
mais barato vehde-
Irmãos Müller S Cia. Ltda. HAMBURGO V E L H O I Rio Grande do Sul Rua Daltro Filho s/n.®
— Calçado —
0 0
S E A R O M
r
●'.«li
r
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
165
krieg, der alie besiedelten Zonen der noch im Jahre 1837 die GenugProvinz und sogar Nachbargebiete tuung, Bento Gonçalves wieder in in Mitleidenschaft zog. Es war tat- ihren Reihen zu sehen, der nach sâchlich die. „Grosse Revolution“ einer abenteuerlichen Flucht ans geworden, die über das Bestehen des der Haft in Bahia seine Heimat erReiches entscheiden -musste, gross reichte und wieder das Kommando — nicht der Vielzahl der kãmpfen- übernahm. Es gelang ihm, Caçapava den Truppen wegen, denn bei der zurückzuerobern, und . im April noch schwachen Besiedlung han- 1838 schien die Wiedereinnahme deite es sich hõchstens inuner um von Porto Alegre bevorzustehen.einige tausend Mann —, aber be- Der kaiserliche Marschall Mena deutend, wenn man den ideellen Ge-' Barreto erhielt jedoch genug Hilfe, halt und die politische Auswirkung um das verhindem zu kõnnen. Was den Legalisten immer wieder Oberin, Betracht zog. wasser gab, obwohl sie zeitweise nur Bald nach der Ausrufung der Re publik traf die Revolutionãre ein einige Punkte besetzt hielten, war schwerer Rückschlag; auf einer der Zugang zuin Meer und ihre Mussinsel in der Náhe von Pôrto Flotte, die ihnen die Verbindung Alegre wurde der ais Prãsident der mit der Zentrale sicherten. Dadurch neuen Republik in Aussicht genom- wurde auch die Fühlungnahme der mene Oberst Bento Gonçalves nebst republikanischen Bewegung mit einer Reihe anderer Leitender Offi- - den Gesinnungsgenossen in den zire und 500 Mann gefangen genom- anderen Provinzen Brasiliens ermen und nach Rio de Janeiro ge- schwert. bracht, wo ihnen ein Fort bei Bahia Mit ganz unzureichenden Mitteln ais Aufenthalt zugewiesen wurde. versuchte man, diese Lage zu überDass Bento Manuel Ribeiro sich winden. Unter den abenteuerlichen mit den Legalisten überwarf und Auslãndern, die sich den í'arrapen mit seiner Truppe. wieder in die arigeschlossen hatten, befand sich Reihen der Farrapen eintrat, war der junge Giuseppe Garibaldi, der ein gewisser Ausgleich, konnte je spãtere italienische Nationalheld. doch nicht den Verlust des führen- Ais geborener Nizzaer verstand er den Kopfes ersetzen. Das Jahr 1837 etwas vom Schiffbau und Seefahrt ging unter wéchselvollen Kãmpfen und führte das Kommando über hin, ohne eine Entscheidung zu einige Boote, die auf der Lagoa dos bringen. Es bestanden in der Pro- Patos und auf den Flüssen den Revinz zwei Regierungen, aber keine publikanern zur Verfügung stanvermochte sich wirklich durchzu- den. Zusammen mit dem Farrapensetzen. Die Republik von Piratini führer David Canabarro organisierist niemals zu einer richtigen Orga- te er im Jahre 1839 einen Zug nach nisation gelangt; ihr Sitz musste Santa Catarina, indem er zwei grosaus taktischen Gründen mehrmals se Schaluppen bauen liess, die auf verlegt werden, so nach Caçapava Ochsenkarren gesetzt und von je und nach Alegrete. Allzugrosse 100 Stück Vieh mehr ais 100 KiloSchwierigkeiten bereiteten diese meter weit in wochenlanger Fahrt Regierungsumzüge nicht, war doch nach dem südlichsten Teil der Nachdas gesamte Aktenmaterial nebst barprovinz gebracht und in Laguna einer kleinen Handpresse, auf der ins Wasser gelassen wurden. Im die Proklamationen gedruckt wur- ganzen waren an dèm Untemehmen den, auf einem einzigen Karren etwa 500 Mann beteiligt, die zufortzuschaffen! nãchst keinen Widerstand fanden Die Repubiikaner hatten aber und mit Unterstützung von catari-
I
\
ALMANAQUE
166
DO .SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
ocá!00í^c^ca?ocíi7oc^ai7ocáracáraoocíraoáracároc^oíraozoc^círacá7^
CASA ALOYS LTDA INDÚSTRIA DO MÁRMORE, GRANITO E BRONZE O
SUCESSOR DE J. ALOYS FRIEDRICH I
73 JAIHIRE-
73 JAIKIRS:
STEINMETZ- U. BILDHAUERWERSKSTAETTE in
Sandstein,
Marmor,
Granit
und
Bronze
RUA PROF. OSCAR PEREIRA, 220 — TELEFON 3-2320 O
Telegramm- und Fonogramm-Adrese: " A L O Y ^S " Anerkanní erstes Haus sowohl für Grabmalkunsf, ais auch.für alie Ánforderungen rn dei Steinbearbeitung. Seit Januar 1932 eigene Abteilung, für Granit-Denkmale. Seit 1914 Steinbearbeitungsmaschinen, seit 1934 Luftdruckmeissel-Aniage für Granitbearbeítung Fotografien von ausgeführten Grabdenkmalern, auf Wunsch auch Òriginal -Entwürfe, stehen zur Verfügung, ebenso Preislisten über: ' ' ,
Mobelplatten, Figuren, Kreoze und Grabschríftplatfen
, j
j
OCí^Cá?OCâ?OC^50Câ?OCá?OC4POCá?OOOCá90C^ CáK)Cá?0Cá?0Cá20Câ?OCâ?0Cá?0Cí?0'
m FÁBRICA DE CALÇADOS
(f
ISTRA
n
I I Momberger S Cia. Uda
á£
Marca Registrada
s Sucessores de
Momberger & Cia.
Rua General Osório N.° 355 3 II
^1
I ndústr i a
Albino
la
Br as i l e i ra ?
End. Telegr.: ALBERGER Telefone N.° 40 Caixa
Vj
i Calçados Istra Ltda. 1
Posta! N.® 5
NOVO HAMBURGO Rio Grande do Sul — Brasil
iCORTUAAE CENTRAL
Rua General Osório N.® 132
tm HAMBURGO
VELHO
I]
^ Preparação de couros de tôdas as ^
B »S
g qualidades, como sejam de porco g §' e vaquetas e com especialidade M de couros de crorfio -
RIO GRANDE DO SUL - BRASIL TEL. 64
CAIXA
POSTAL, 21
iâ
r
k'
k
A a.
J
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
nenser Liberalen die „R6pública Juliana" ausriefen, die den südlichen Teil von Santa Catarina umfasste. Aber die Herrlichkeit dauerte nicht lange. Eine aus Rio entsandte Expedition schlug die Farrapen zu Wasser und zu Land, und vier Monate nach der Zusammensteliung des Zuges erreichten nur noch wenige der Teilnehmer, darunter Garibaldi und Canabarrp, wieder riograndenser Boden. AÜe andern waren in den blutigen Kãmpfen umgekommen. Das Kbmmando über die Legalisten führte von da an der aus Rio eingetroffene Kriegsminister General Rego Barros. Die Republikaner traf indessen ein neuer Schlag: Bento Manuel Ri beiro wechselte abermals und diesmal endgültig die Pahne und ging wieder zu den Kaiserlichen über. Mit Beginn des Jahres 1840 war es allen Einsichtigen ziemlich .klar, dass die Republik des Südens keine Aussichten mehr hatte, sicii zu halten. Im Márz nahmen die Legalistischen Truppen Caçapava ein, worauf die Regierung nach Alegrete verlegt wurde, und in der Schlacht am Rio Taquari erlitt Bento Gon çalves solche Verluste, dass er von da an keine Unternehmungen grõsseren Ausmasses mehr beginnen konnte. In dieser „Schlacht“ kâmpfen auf seiten der Kaiserli chen 7.000 Mann und auf seiten der Farrapen 6.000 Mann, das war, wie die Chronisten melden, die grõsste Kampfhandlung wâhrend der zehnjáhrigen Revolutionsdauer. Bedenkt man weiter, dass, besonders in den letzten Jahren, vielfach ohne Pulver und Blei, nur mit der blanken Waffe gekâmpft wurde, so kann man sich eine Vorstellung von der Primitivitát der Vorgãnge machen, die wirklich keine entscheidenden Eroberungen ermõglichten. Nachdem am 23. Juni der grossjãhrig erklárte Kaiser Dom Pedro II. den Thron bestiegen hatte, war
RIOGRANDENSE
1957
167
es sein sehnliches Bestreben, seine Regierung mit der Befriedung des Südens zu erõffnen. Es wurde ein neuer Prãsident für die Provinz ernannt,(%r den ausdrücklichen Auftrag hatte, unter dem Versprechen weitgehendster Amnestie Friedensverhandlungen einzuleiten. Aber noch mehr ais vier Jahre lang kámpften die Farrapen für ihr Ideal, obwohl sich ihre Reihen lichteten und manche zersprengten Gruppen in die Campanha flüchten mussten. Dazu erhoben sich schwere Zwistigkeiten unter den Führern der republikanischen Streitkrãfte. Es war eine verfassunggebende Versammlung nach Alegrete einberufen worden, auf der auch eine, nie in Kraft getretene, Konstitution ausgearbeitet wurde; die in ihren Gnmdzüg;pn eine überraschende Ahnlichkeit mit der ersten repu blikanischen .Verfassung von 1891 hatte. Zwei Tage nach Annahme dieser Verfassung wurde der Vizeprâsident ermordert, und Oberst Onofre Pires, der von Anfang ,án neben Bento Gonçalves einer der hervorragendsten Führer gewesen war, erhob.Anklage gegen diesen, er habe den Vizeprâsidenten aus politischen Gründen beseitigen lassen. Das führte zu einem Sãbelduell zwischen dem Prâsidenten Gonçal ves und Onofre Pires, bei dem der letztere so schwer verwundet wurde, dass er auf dem Kampfplatz verstarb. Diese Vorgãnge ereigneten sich im Februar 1843, also zu einer Zeit, ais schori' der Mann in Rio Grande war, dem eS endlich gelingen sollte, dem Blutvergiessen ein Ende zu bereiten. Im November 1842 war ais Oberkommandierender und vom Kaiser ernannter Prãsident der Provinz der damalige Baron von Caxias in Pôrto Alegre eingétroffen, der schon in verschiedenen Provinzen, so in Maranhão und São Pau lo, Erhebungen niedergeschlagen
168
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
nFIEBERMN
(Approbiert unier hír. 1798 vom 3. August 1920)
Ist eín Starkungsmíttel für Blut, Nerven und Muskein.
Heilt
Bleichsucht und Biutarmut.
D;|J 1 'reines und gesundes Blut, fordert dl* V Verdauung, regt den Appetif an und seheídet alie unrelnen Safte das Kdrpers ays.
GRIPPE,
Im Rahmen des sonsotíonellen Bowerfaos dor unter dor Bezetchnyng „Consulta à Opinião Pública" von der Zeitung „DiárIo de Notícias" und der „Sociedade' informativa da Imprensa Interamericana" veranstaltet wurde, erhieit, durch Entscheid des Publikums, das LABORA TÓRIO WESP, Hersteller der in ganz Südamerika bekarínten Produkfe „OLINA" — „FIEBERLIN" ISIS-VITALIN" den ersten Platz.
1957
Balsam Haematol
Fieberiin ist eln spezifísches Mittél gegen Fieber feder Klasse. Nebenbei wirkt es schmerzstillend, beruhígend und antíjDakteriell. Man gíbt es bel feder Krankheit, díe von Fieber begleiteí ist, so bei Typhus,
Dyphterie, Masern, Scharlach, Pocken, Lungenenízündung, Puerperalfieber, ínfizierten Wunden, Dysenterie, akuíen Darmerkran^ kungen, Gelenkrheumatlsrnus, Tuberkulose, Erkâltungsfieber, etc. Das Fieber verschwindet §ewõhnllch schon nach zweimaligèm Gebrauche. Das'stârksíe Dellrium weicht, die Benommenheif, der Kopfschmerz verschwindet, das Allgemeinbefinden, das durch das Fieber immer in Mitieidenschaft gezogen und'oft eín sehr schlechtes ist, wird normal, , der Kranke fühlí sich wohl und erieichtert.
RIOGRANDENSE
sich ols vorzDgliches Mlttel go* gen Magcnschmerzen, Magenkatarrh, Magcnkrampf, auch wenn diese Leiden chronisch stnd.
Empfíehlt
Hemorrhoiden, Laber- und ®allenleiden. Aufstossen, Schlelmbrachen, Dbelsein, Sodbrennen, Brechnelgung, Kopfcchmerzen, Asthma, varschleimte Brust. Bei veralteten Darmkatarrhen, dl* mít Stuhlverstopfung Blahungen. Gllederschmerzen, einhargehen, Herzklopfen, keifem Fieber, Wechséifieber und Kolik Ist dleser „BALSAM HAEMATOL" von sehr wohlfuender Wirkung.
Gegen
Ç
)
Inv Rahmen des sensafionellen Bewerbes der unter der Bezekhnung „,Consulta à Opinião Pública" von'der Zeitung „Diárío de Notícias" und der'„Sociedede Informativa da Imísrensa veranstaltet wurde, orhieit, » Interamericana C) durch Entscheid des Publikums, das LABORA TÓRIO WESP, Hersteller der in ganz SüdaFIEmarike bekannten Produkte „OLINA BERLIN" - „ISIS-VITALIN" den ersfen Pletz.' Die zu beantwortonde Frage lautetes „Welches Laboratorium pharmazeufischer Produkte geniesst Des Ergebnis der Bedas grõssfa Ansehen? fiagung lautete: LABORATÓRIO WESP, mit 4721 Stimmen. '
Niederlagen grõsseren
Die zu beantworfende Frage lautete: ,,Welches Laboratorium pharmazeufischer Produkte geniesst das grõsste Ansehen?" Das Ergebnis der Bo' fragung lautete: LABORATÓRIO WESP, mit 4721 Stimmen.
in
Porto ten
in
fasf
eiien
besseren
und
Geschaften des Im- und Exports Alegre, sowie in der
Kolonie
und
allen
Geschaf
Campanha
LABORATÓRIO Hergesíelit im Laboratório farmacêutico
c
JOÃO WESP
c
P ô R T O
AL EGRE
João Wesp P Ô R T O
AL EGRE
Rua Conde de P. Alegre, 310/320 Conde de P. Alegre, 310/3^^|
OC^2OCfi?0Cá9CX3á?000CáraOí90Cá70Câ5O0
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
und den Frieden wiederhergestellt hatte. Er ging ganz systematisch zu Werke, reorganisierte erst die kaiserlichen Truppen, die im Laufe der Jahre etwas verwildert und disziplinlos geworden waren, und brachte so ein schlagfertiges Heer von 12.000 Mann auf die Beine. Mit diesem wurde er bald Herr der Lage, so dass es zu keinem eigentlichen Kampf mehr kam und mehr darum ging, hie und da auftauchende Gruppen von Guerillakriegern zu zersprengen. Den Farrapen gelang nur noch einmal ein Coup bei Ponche Verde, dem heutigen Dom Pedrito, wo David Canabarro eine Abteilung unter Manuel Ri beiro besiegte, ohne dass dies weiteren Einfluss auf den Gang der Ereignisse gehabt hatte. Die Lage der Republikaner verschlechterte sich im Jahre ,1843 dauemd, ihre Krafte liessen sichtlich nach: es fehlte ihnen an Waffen, Munition, Kleidung und Lebensmitteln, so dass sie ihrem Ausseren nach jetzt wirklich den Namen „farrapos“, Lumpen, verdienten. Wo sich die Kaiserli chen zeigten, waren sie auch bald Herr der Situation. Bewusst führte der Baron von Caxias den Kampf so, dass er nach Mõglichkeit Blutvergiessen in grõsserem Umfange vermied und die Gegner mehr dazu brachte, die aussichtslos gewordene Sache der Republik aufzugeben. Er schloss mit der Cisplatinischen Re publik, dem heutigen Uruguay, einen Vertraer, der es den Legalisten erlaubte, Flüchtllnge auch auf uruguayschem Gebiet zu verfoleen. Im Dezember 1844 fand die letzte bemerkenswerte Handlung statt; die einzig noch Intakt gebliebene Truppe der Farrapen unter David Cana barro wurde bei Porongos aufgerieben. Jetzt endlich hatten die wiederholten Friedensangebote Erfolg. In Poncho Verde konnten die Verhandlungen am 28. Februar 1845
RIOGRANDENSE
1957
169
abgeschlossen und der Friede unterzeichnet werden. Mit vollem Recht hiess der General Barão de Caxias im Volksmunde von da an ,,0 Pacificador‘‘, der Friedenstifter. Er hatte schon bei anderen Aufstândeh sich ebenso ais Militar wie ais Staatsmann bewáhrt und es erreicht, dass ein versõhnender Abschluss gefunden wurde. Der Friede von Poncho Verde stellt in dieser Hinsicht den Hõhepunkt seines Wirkens dar. Eine weitgehende Amnestie wurde gewáhrt, die republikanischen Offiziere konnten, wenn sie es wollten, im gleichen Range in die kaiserliche Armee eintreten, die Gefangenen wurden freigelassen und die Regierung sah von allen Vergeltungsmassnahmen ab. Im Namen des jungen Kaisers verkündete der General, dass er sich verpflichte, den von den Riograndensem gewãhlten Prãsidenten ais Oberhaupt der Provinz anzuerkennen, und einstimmig baten die Re publikaner den Baron, die Prâsidentschaft líunmehr ais gewãhltes Oberhaupt anzunehmen. Im De zember 1845 stattete dann Dom Pe dro II. einen Besuch im Süden abund wurde in Pôrto Alegre mit Be geisterung empfangen. Er legte Wert darauf, dass der populãrste Held der Revolution, Oberst Bento ' Gonçalves, vor ihm erschien' und zeichnete ihn mit Worten der Anerkennung und einem Hândedruck aus. Das Gaúcholand ^ar von da an bis zur Erklârung der Republik eine der stãrksten Stützen des Kaisertums. Wie wenig die Idee einer Abtrennung von Brasilien bei den Farra pen bestanden hatte, beweist ein Vorkommnis aus den letzten Jahren des Kampfes, ais die Republikaner schon . aus eigener Kraft nichts mehr erhoffen konnten. Da bot ihnen der argentinische Diktator Rosas seine Hilfe an und versprach, mit bewaffneter Hand zu ihren
ALMANAQUE
170
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
SUL IMPRESSORA S. A. Oficinas e Escritório: RUA'SERTÓRIO, 861 - (Navegantes) - Telefone 2-1444 Escritório: GAL VITORINO, 58 /
PÔRTO ERLEDIGT
ALLE
Telefones: 5399 e 4720
alegre
ANFRAGEN
UND
AUFTRAEGE
DRUCKSACHEN, GESCHAEFTSBUEGHERN
Lovratzki & Cia. PÔRTO
ALEGRE
Rua Voluntários da Pátria, 572 Fábrica Av. Mariland, 90 Telefones 4193 — 9.2106 End.
Tel.:
SERRASAÇO
SERRAS PARA TODOS OS FINS AGESSÓRiqS E FERRAMENTAS PARA BENEFICIAR MADEIRAS. , FERRAGENS
COMÉRCIO E IMPORTAÇÃO LAJEADO Rio Gr. do Sul *
3 2 ^ Eisenwaren
- Porzeilan - Steíngut ii - Glas- und Kristallwaren - Tapeten5 Leuchter - Elektromaterlal - Waffen Fotoartikel Geund Munítion schenkartikel - Parfümerie - Bücher und Schreibwaren Vertreter der konkurrenziozen "SINGER"- Nãhmaschínen Gross- und Kleinhandel (Atacado e Vareio) *
2
n
2 2 2 2
.í
MATRIZ: Rua Júlio de Castilhos, 606 Cx. Postal 13 - Telegrammadrese: "Ruthnor" , Telefone: Municipal 64 Nacional 24 FILIAL: Av. Beniamin Constant, 1302/16 (esq. Trav. Christiano Schmidf)
©
»
8 8 8 8 8 Q
COPIADORES
IRUTHNER S. R. l 5 ^
Ltda.
UND
IN
■Q
■7^:
S. À. CORTUME CARIOCA I TÕDA
RIO DE JANEIRO LINHA DE COUROS CURTIDOS para fabricação de calçados, bolsas, malas, cihtos, Agência: NOVO HAMBURGO RUA JÚLIO DE CASTILHOS, 319 Telegramas: "CARiOCASUL"
CAIXA '■ TSSL\
POSTAL,
ll 8 etc.^ ● 8 8 246 8 8Q> Á
ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957 Gunsten zu ip.tervenieren. Aber der Oberkommandierende der Republikaner, General David Canabarro, liess ihm antworten, dass, sowie ein argentinischer Soldat die Grenze überschreiten würde, Legalisten und Farrapen ihren Streit beenden und gemeinsam den vaterlãndischen Boden verteidigen würden. Wenn je die Gefahr des Separatismus bestanden hatte, so war sie bei Ausgang des zehnjâhrigen Ringens vollstândig und für inuner beseitigt. Es war unvermeidiich, dass auch die junge deutsche Koloniezone von São Leopoldo von den Kámpfen in Rio Grande do Sul berührt wurde und die Kolonisten gezwungen wa ren, irgendwie Stellung zu nehmen. Erst elf Jahre war es her, dass am 25. Jyli 1824- auf, der Feitoria Velha die ersten deutschen Familien eintrafen und damit die Besiedlung ihren Anfang genommen hat te. Aber das vor den Toren der Provinzialhauptstadt gelegene Koloniegebiet stellte bereits für das Leben der nur schwach und sporadisch besiedelten Provinz einen Faktof^ dar, der namentlich in wirtschaftlicher Hinsicht sehr ins Gewicht fiel. Die etwa '5.000 Kolonisten deutscher Herkunft, die in dem Ort São Leo poldo und der anschliessenden Ko loniezone sassen, hatten zwar mancherlei Klagen gegenüber der Regierung des Landes, die sie über das grosse Wasser geholt hatte, auf dem Herzen, aber sie waren in der verháltnismassig kurzen Zeit doch schon aufs engste mit ihrer Umgebung verbunden. Die Trennung von der alten Heimat war damals noch viel einschneidender ais heute, wo ,ein stãndiger Nachrichten- und Briefverkehr es jedem ermõglicht, die Verbindung mit der Heimat aufrecht zu erhalten, wo Radio, Flugverkehr, Kino und sonstige Er-
171
rungenschaften des 20. Jahrhunderts das Gefühl der Entfemung und der Vereinsamung nicht recht aufkommen lassen. Die Kolonisten von damals -lebten jedoch in voUstãndiger Abgeschlossenheit von der grossen Welt und waren darauf angewiesen, sich in der Wildnis eine Heimat zu schaffen. Von aliem, was in ihrer Umgebxmg vorging, wurden sie unmittelbar berührt und nahmen daran teil; schon in den ersten Jahren finden wir Freiwillige aus der deutschen Koloniezone, die in' dem Cisplatinischen Krieg auf der Seite BrasUiens Waffendienst taten. Ausserdem befanden sich in dem 27. und 28. kaiserlichen Jàgerbataillon in Pôrto Ale gre und in einem Dragonerregiment viele Deutsche ais Sõldner, darunter mehrere Offiziere. Von diesen sollen einige in eine niemals ganz aufgeklârte Verschwõrung, die im vJahre 1830 entdeckt wurde, verwickelt ge-wesen sein, sodass sie auf dem ehemaligen Kriegsschiff „Presiganga“ gefangen gesetzt wurden. Die angestellte Untersuchung kompromittierte den Inspektor der Kolonie São Leopoldo, José Tomás de Lima, der daraufhin seines Amtes enthoben wurde. Dass Kolonisten selbst sich jedoch irgendwie politisch betãtigt hãtten, ist in keiner Weise erwiesen; die Siedler hatten im ersten Jahrzehnt genug zu tun sie mussten den Wald roden und sich der Indianer erwehren, sodass sie politischen Aspirationen nicht nachgehen konnten. Zu Beginn der Fan*apen-Revolution aber versuchte die legaie Re gierung selbst, die deutschen Kolo nisten in den Kampf hineinzuzie hen. In seinem ersten Manifest nach der Einnahme von Pôrto Alegre erhebt Bento Gonçalves Anklage o-e gen den geflüchteten Prâsidenten Fernandes Braga, er habe unter die Kolonisten Wàffen verteilen lassen um die Deutschen ais Hilfskràfte
172
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
use: --ili - -J\2lV'À
ft'-. ■
'■
0 melhor filme para tOdas as ocasiOes
0 papel fotográfico de confiança para trabalhos profissionais ou amadores. lumuaa
w ALMANAQUE
DO
SÍNODO
für die Regierung zu benutzen. Ben* to Gonçalves prangert dies Vorgehen an und betont, wie unpatriotisch die legale Provinzalregierimg haíideln wollte, indem sie Auslánder gegen Brasiiianer ins Feld zu stellen beabsichtigte. Dier Farrapen hátten nach ihrem Anfangssiege die Kolonisten entwaffnet, ohne bei diesen auf Widerstand zu stossen. An der Wahrheit der’ Angaben des Führers der Farrapen ist nicht zu zweifeln, da dieser Vorfall noch ein Nachspiel hatte. Der konsularische Schutz der Deutschen war in Rio Grande do Sul ehrenamtlich dem hamburgischen Vizekonsul An tônio Gonçalves Pereira Duarte, einem angesehenen Kaufmann aus Pôrto Alegre, anvertraut, der seine Aufgabe ernst líahm und sich des Vertrauens seiner Schutzbefohlenen erfreute. Dieser erliess bei Aúsbruch der Revolution einen Aufruf an die Kolonisten, sich nicht in die politischen Streitigkeiten zu mischen und neutral verhalten. Der Prãsident der Provinz sah aber darin eine feindselige SteÜungnahme gegen die Regierung und denurizierte den Vizekonsul in Rio, worauf die Regentschaft ihm die Anerkennung ais Konsul entzog und ihn wegen. Staatsfeindlichkeit prozessierte. Der Ratschlag des wohlgesinnten und verstãndigen Konsuls war zweifellos der beste, der gegeben werden konnte, aber der ganzen Lage nach kaum zu befoigen. Die Koloniezone lag zu unmittelbar im Kampfgebiet, ais dass sich die Siedler volistãndig neutral hãtten verhalten kõnnen. In spãteren .revolutionâren Unruhen haben sich, vor und nach der Erklãrung der Republik, in verschiedenen Gebieten Brasiliens oftmais áhnliche Lagen ergeben und immer war es unmõglich, die gegebenen guten Ratschlãge zu befol- ' gen. Wenn die Kolonisten in die
l
RIOGRANDENSE
1957
173
Kámpfe hineingerissen wurden und sich betâtigten, so geschah dies je^ denfalls nicht aus' Abenteüeriust oder politiscliem überreifer, wie z. B. bei den wenigen Itaiienérn — einem Garibàldi und Zambeccari —, sondem unter dem Zwang, sich auch gegebenenfalls verteidigen zu kõnnen. Wie es nicht anders sein konnte, suchten die einzelnen bei derjenigen der beiden Parteien, die ihnen mehr zusagte, ihren , Rückhalt, und so bildeten sich auch in der deutschen Siedlerzone zwei Gruppen, die sich bitter befehdeten. Im allgemeinen war der Ort São Leopoldo, wo einige frühere Offiziere und Angehõrige gebildeter ● Stãnde sassen, farrapentreu, wáhrend die Bauern auí den „Linien“ ausserhalb zur Legalitãt hielten. Unter den Anhãngern der Revo lution befanden sich der Major Friedrich Otto Heise, der zusammen mit dem Major Schaeffer bei der Anwerbung der ersten Einwanderer mitgewirkt hatte, ferner Hermann von Salisch, Leutnant Kiingelhõfer u. a. Die bedeutendste Persõnlichkeit der Kolonie, der Arzt Dr. Johann Daniel Hillebrand, ein gebürtiger Hamburger, hatte aber erkannt, dass, da eine klare Neutralitát nicht môglich war, die Legali tãt unterstützt werden musste, die nach seiner festen Überzeugung früher oder spãter mit der Revolu tion fertig werdén würde. In Anbetracht des hohen Ansehens, das er sich ais die führende Persõnlichkeit erworben hatte, suchte die Farrapen-Regierung ihn für sich zu gewinnen und bot ihm die Inspektorstelle an, die er jedoch ausschlug. Sie wurde dann Hermann von Salisch übertragen, wâhrend Dr. Hillebrand die Ortschaft verliess und in den Pikaden Wehrfãhige sammelte, um sie den legalen Streitkrãften zuzuführen. Unter diesen befanden sich schon mehrere Deutsche ais Soldaten und Preiwillige.
174
ALMANAQUE
7
I
DO
SÍNODO
□
RIOGRANDENSE
1957
D
s
Casa Fundada em 1,847
Capital Integralizado — Cr$ 3.0D0.000, DEPÓSITOS - EMPRÉSTIMOS - DESCONTOS - COBRANÇAS As melhores taxas e condições — Serviço rápido e eficiente Expediente:
horário* comercial
Rua Garibaldi, 352 - Fones: 4112-4599 - PÕRTO ALEGRE ©
ll
ÍARTHUR HACKi»
1 FERRAGEM ELY S. A
FÁBRICA DE CALÇADOS Rua 15 de Novembro
ô Caixa Postal 16
II s II G
NOVO RIO
HAMBURGO
GRANDE
DO
BRASIL
SUL
II II II
P
Importadores Ferramentas — Tintas — Louças — Alumínios — Vidros — Ara mes Serras — Cabos de Aço Material Elétrico e Agrícola Ô R T O AL EGRE
RUA VOLUNTÁRIOS DA PÁTRIA, 578 - 584 FONE 5633 CAIXA POSTAL 1387 TELEGRAMA ELYRCO
Q
R. A. NAUMANN PÔRTO
iDAUDT & MENTZl (Sucessores de Daudt, Falkenbach Fundada em 1923
ALEGRE
Rua Dr. Flores, 77 — Caixa
Postal,
1338
Telegr.: "ROLAND" Equipamentos e materiais para Repartições Públicas, Indústria e Comércio. — importador de máquinas, ferramentas e matérias primas. ^ Distribuidor autorizado de correias "V" e mangueiras ORION
:●
^ M =
&
Cia.)
s
FÁBRICA DE MÁQUINAS PARA INDÚSTRIA = de CALÇADOS E PARA CORTUMES E FÁ- ^ BRiCA DE FERRAMENTAS AGRÁRIAS a PÁS DE TODOS OS TIPOS Rua Gal.
iNOVO
Osório, 44
Fone,
187
HAMBURGO
0Cá2?0CáraC^Ca70CíraCfl?0OaroCiíi90Cá7C>0CáraC^Cá?0Cá?0CÚ?O0C^2KX^Cí?0Cá?0'
SEGUBANÇA “INDUSTRIAL COMPANHIA NACIONAL DE SEGUROS S é d e :
Rio
de
Janeiro
Agentes gerais no Estado do Rio Grande do Sul:
LIVONIUS c
PÔRTO Seguros de
Acidentes do
Trabalho
Pessoais — Incêndio — Transportes
Acidentas Automóveis
&
CIA. LTDA. AL
EGR
E
Gelerla Municipal Nrs. 3 - 49 Fones: 8555 e 4286
C^C^Ca?0C^CároC^Cá?0Cá?0CároCó2?OC^0C^9OC^Cá?QCâ?OCó!?0OO2?0Cá?00
ALMANAQUE
DO 'SÍNODO
Um diese der Sache der Legalitát abspenstig zu machen, schlich sich Hermann von Salisch in das Feldlager einer legalistischen Abteilung ein und hielt eine Ansprache mit dem Ergebnis, dass verschiedene Deutsche die Reihen verliessen und aüf ihre Kolonien zurückkehrten.
'
Abgesehen von denen, die in politischer Hinsicht wirklich scharf Stellung genommen hatten, war <he Haltung der Leopoldenser zum grossen Teil bedingt durch Bento Manuel Ribeiro, der, wie oben erwâhnt, mehrmals die Fahne wechseltè. Dieser jerfügte luiter den Deutschen über zahlreiche freundschaftliche Beziehungen. Solange er zur revolutionáren Regierung hielt, sahen auch viele Kolonisten in ihr die rechtmássige Autoritât, was ihnen durch die Manifeste des Obersterí Bento Gonçalves bestãtigt zu sein schien. Bento Manuel Ribeiro erwies sich übrigens in der Tat ais ein Freund der deutschen
Siedler, da pr ihnen riet, sich nicht an den Kámpfen zu beteiligen und auch bestrebt war, den Krieg von São Leopoldo fernzuhalten. Kâmp● fe spielten sich nur bei Dois Irmãos ab, wo Dr. Hülebrand sich nüt seinen Streitkrãften verschanzt hatteund das Vordringeh. der Farrapen in die dahinter liegende Koloniezone verhinderte. Ais im Juni 1836 in Pôrto Alegre der Gegenschlag der Legalisten érfolgte und Bento Ma nuel Ribeiro zu d'en Legalisten übertrat, unterstützte dieser Hülebrand und verjagte die revolutionáren . Truppen aus der ganzen Zone. Der farrapistische Befehlshaber Oberst Jardim wie auch Major Heise imd mehrere andere führende Farrapen wurden gefangen genommen und nach Pôrto Alegre auf die „Presiganga“ gebracht, wo Oberst'Jardim bald nach seiner Eüilieferung verstarb. Heise, Hermann von Salisch und einige andere deutsche Anhãn-
RIOGRANDENSE
1957
175
BienenzüGhter! BROMBERG COMERCIAL S. A. PÔRTO
AL EGRE
haf für Sie alie Gerate und Utensilien auf Lager BIENENSTÔCKE System Schenk Brutkasten mít Aufsatzen und Rahmen, Schieudern, Entdeckelungsgabeln, Kunstwaben, Schleier, Schmõker, Handschuhe usw.
Centrifugadores paraméi
Colmeias sistema Schenk Garfos para destampar favos Véus ■ Luvas ■ Fumegadores Lâminas alveoladas e todos os mais apetrechos para Apicultura
Bromberg Comercial S.A. PÔRTO ALEGRE PELOTAS
RIO GRANDE
ALMANAQUE
176 11 li
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
I 1
tapeçaria
ILUMINAÇÃO MODERNA - DECORAÇÕES
PÔRTO ALEGRE
Rua
Telefone 4754
Dr. Flores, 384
ü>
a
Pianos
//
//
^ssenfelder
Grand Príx Paris 1937 V
VERTICAIS' DE
mÂ
CAUDA
F. ESSENFELDER i CURITIBA PARANÁ Caixa Postal, 251 // Telegr.: "Pianos
áquinas Raimann Mat r i z : SÃO PAULO Rua Mauá, 756/790 F\Í I i a i s : RIO DE JANEIRO BELO HORIZONTE e JOINVILLE
PÔRTO
S. Á. ALEGRE
Avenida Júlio de Castilhos, 479 - . Fone, 5^55 Caixa Postal, 1101 Endereço. ff
Telegr.:
R A 1^ A N N "
Máquinas, Acessórios e Ferramentas para beneficiar madeiras
t
(
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
ger der Republikaner wurden nach Bahia fortgeführt und sind von da ab' verschollen, kehrten jedenfalls nicht mehr nach dem Süden zurück. Hermann von Salisch war es gewesen, der das erste Nachrichtenblatt für die deutschen Kolonisten in. Porto Alegre hatte erscheinen lassen und zwar im Februar 1836 den in portugiesischer Sprache gedruckten — damals fehlte es noch an deutschen Setzern „Colono Ale mão". Das Blatt ist jedoch schon nach dreimaligem Erscheinen aus Mangei an Abonnenten eingegangen. Es war in Kleinformat herausgekommen und sollte propagandistischen Zwecken zugunsten der Farrapen dienen, hatte aber keinen Erfolg, denn die Verwaltung wurde 'nunmehr, nach dem Siege der Legãlitát in der Provinzhauptstadt, Dr. Hillebrand anvertraut, der das Amt eines Inspektors jetzt auch annahm, das Bürgerrecht erhielt und spáter vom Baron von Caxias zum Obersten der Nationalgarde ernannt wurde. Die Leidenszeit für die Kolonie war damit aber noch keineswegs zu Ende; noch vier Jahre lang, bis in das Jahr. 1840 hinein, griffen die Karapfhandlungen immer wieder auf diese Zone über. Die Kolonisten standen stãndig auf dem Sprung, in die Wãlder zu flüchten, verloren ihr Vieh und durch Brandstiftung oft auch ihre Hãuser und hatten zahlreiche Verluste an Menschenleben zu beklagen. überfálle vereinzelter Banden blieben nicht aus, selbst nachdem sich der Kampf nach der Campanha hingezogen hatte. Daher entschlossen sich in diesen Jahren viele Kolonisten, wei-' ter nach dem Innern zu ziehen; so entstand eine grõssere deutsche Kolonie von geflüchteten Leopold^ensern in und um Santa Maria.
RIOGRANDENSE
1957
177
Von 1841 an ging es aber wieder aufwárts mit dem ersten deutschen Siedlungsg^biet. Die Revolutionszeit brachte nicht nur Nachteile, sondem fõrderte andererseits Handwerk und Industrie, da São Leo poldo zum Zentrum der Versorgung wurde. Es belieferte die im I'elde stehenden Truppen mit Sãtteln, Zaumzeug und stiefeln. Dazu benõtigte die Hauptstadt Lebensmittel, die vor aliem aus der deutschen Koloniezone kamen. Bei Beehdigung der Farrapen-Revolution zãhlte São Leopoldo bereits wieder 5.238 Einwohner, von denen 4.818 Deutsche waren. Da,die Auswanderung nach den neu erschlossenen Gebieten, wie dem von Santa Maria, recht erheblich war, hatte im Durchschnitt das deutschstãmmige Element in den zehn Jahren noch betráchtlich zugenommen. Ein Jahr nach dem Frieden von Ponche Ver de erhob der Prásident Baron von Caxias, São Leopoldo zum Munizip und den Munizipalsitz zur Vila, womit die eigentliche Kolonialepoche ihren Abschluss fand und die vollstãndige Eingliederuhg in das nationale Leben erfolgte. , Natüriich hatte sich die Kolonie noch schneller entwickelt, wenn der Zuzug von Deutschland her nicht zehn Jahre lang ausgeblieben wâre. Aber im grossen und ganzen genommen hatte gerade diese chaotische Epoche' den Wert der deut schen Siedlung erwiesen und neue Krãfte erweckt. Durch die gemeinSchickdurchgestandenen sam salsjahre verwuchsen die Kolonisten enger mit der Umgebung und es bildete sich ein fest auf dem Boden der neuen Heimat stehendes Riograndensertura dep Deutschstámmigen heraus, das sich mit dem grossen brasilianischen Vaterland unlõslich verbunden fühlte.
Dieser Beitrag ist dem Staden-Jahrhuch, Band 3. entnommen. V/ir mõchten unseren Lesern diese Jahrbücher bestens empfehlen. Sie §ind zu beziehen durch den Centro de Impressos, c. p. 14, São Leopoldo 12
I
178
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
^0
©■
CORTUME „SUL-BRASIL ScheffeI â Cia. Sucessores
de
Carlos
%
//
Ltda.
Momberger
&
Cía.
Fábrica
de
Formas
para
c a 1 ç-e d o s
★ Rua
General Osório End. Tel.:
N.° 26-32
HAMBURGO
C o r t u m e/'
VELHO
Caixa Postal N.° 8 — Tel. N.° 24
Rua Joaquim Caetano N.® 4
Marca "VCMC" Registrada
Município Novo Hamburgo Caixa postal, 25 V
Telefone N.® 210
MOVO
HAMBURGO *
Rio Grande do Sul t
©■
>0
Ferragem PÔRTO ALEGRE KIRCHMANN
Caixa Postal, 822 — Ender. telegr.: 1
Ferragens, Ferramentas, Tintas, Vernizes, Vidros, Cimento, Telas, Impermeabilizantes, etc. Praça
Rui
Barbosa,
188
Telefones,
4359
Óleos, Chapas, e
5213
Material Sanitário, Azulejos, Mosaicos, Aque cedores, Encanamentos e Acessórios, etc. Rua
Voluntárias
da
Pátria,
282
Telefone,
6556
/
i
d
r ALMANAQUE
DO
'55
SÍNODO
.
I?
!?■
m
■i)'.
i
i
laii
lí %
RIOGRANDENSE
1957
179
Mit viel Liebe und in jahrelangef Arbeit hat sich die Gemeinde Lha. Formosa im Pfarrbezirk Cerro da Igreja (Kreis Cachoeira do Sul) diese schmucke Kirche erbaut. Nachdem der eigentliche Kirchenraum schon früher errichtet worden war, wurde in den letzten Jahren der Turm angebaut und in ihm ein Geláut von drei Bronzeglocken aufgehángt. Der Turmbau und die Anschaffung der Glocken geschah unter der Leitung folgender-Vorstandsmitglieder: Erwin Dallmeyer, Teofil Bartz, Julius Gaile, August Schünemann, Rudolf Tanscheit und Au gust Prochnow. Turm und Glockenkonnten am 12. Juli 1955 durch Pa stor V. Dobbeler eingeweiht werden. Mõchten sich durch die neuen Glokken recht viele Gemeindeglieder rufen lassen, um Gottes Wort zu hõren und Gott die Ehre zü geben.
I
4 Generationen in Lha. Cachoeira, Pfarrbezirk Friedrichstal Urgrossmutter Emille Schrnidt geb. Fohl, 86 Jahre; Grossmutter Alwina Sander geb. Schmidt. 56 Jalirc; Mutter Helga Kronbauer geb. Sander, 23 Jalire: Kind Hedt Kronbauer, 2 1/2 Jahre.
180
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
BRITADORES À MANDÍBULAS E À ROLOS MOINHOS Â MARTELOS oOor— Instalações estacionárias ou móveis Produtos 100% nacionais ●oQo í
FABRICANTES:
NOVO HAMBURGO
R. G. SUL
Tel.: 226
End. tel.: ELECTRÒAÇO
N ovo Hamburgo Companhia de Seguros Gerais Rua Júlio de Castilhos, 387 - NOVO HAMBURGO End. Telegráfico "NOVOSEGURO" - C. Postal, 191 Capita!
subscrito
e
realizado
Cr$
5.000.000,00
. I INCÊNDIO RODOVIÁRIOS FERROVIÁRIOS MARÍTIMOS
DIRETORIA:
Sucursal de Porto Alegre:
WERNO R. KORNDÕRFER SYRIO BRENNER LUIZ' OSWALDO BENDER Edifício BraStIía,
5.^ pav. apart. 53
J
r ALMANAQUE DO SÍNODO RIOGRANDENSE 1957
181
Ein Wirbelsturm rast Uber die Kolonie in Toledo. Dieser Bericht einer Pfarrfrau konnte im Jahrweiser des vergangenen Jahres aus Platz mangei leider nicht erscheinon. Da die lebendige Schüderung für viele unserer Leser sehr aufschlussreich sein dürfte, soll er trotz der Verspãtung zum AhdrucJc kommen. Die Redaktion.
tot. Eine andere, hochschwangere Frau starb einige Stunden nach den erlittenen Verletzungen, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben. Dann gab es viele Leicht- und Schwerverletzte.
Am 18. Mai 1955 abends zwischen 7 und 8 Uhr ereignete sich' 40 km von hier ein furchtbares Unglück. Nachdem es 4 Tage und Náchte tüchtig geregnet, geblitzt und gedonnert hatte — auch Hagelsturm war dabei, entlud sich das ganze Unwetter in einem tropischen Wir belsturm, einem Zyklon, und richtete furchtbaren Schaden an. Die ser Zyklon ging, besser gesagt, raste, durch mehrere Teile Brasiliens und hinterliess einen Streifen der Vernichtung von einigen hundert Me tem bis über einen Kilometer Breite. Alies was in diesem Strich lag, wurde vernichtet. Menschen wurden fortgerissen, Hâuser verschwanden, Riesenbãume wurden umgeknickt oder entwurzelt. Holzteile, gebrochene Balken und Gegenstânde -wurden weit durch die Luft geschleudert und zerschmettert und Erntefelder vernichtet. In jener Nacht wurden wir von dem Vorsteher der dortigen Gemeinde geweckt, dér uns diese Botschaft brachte und gleichzeitig eine Beerdigung anmeldete: Ein junges Mãdchen von 15 Va Jahren hatte sein Leben lassen müssen. Ausserdera waren noch drei Opfer auf der katholischen Seite zu beklagen. Eine Mutter mit einem kleinen Kind im Arm wurde 100 m fortgerissen. Man suchte sie bei strõmendem Regen stundenlang vergebens. Wegen der Dunkelheit musste das Suchen schliesslich aufgegeben werden. Am Morgen ging das Suchen weiter, und da fand man sie, noch mit dem Kind im Arm, zwischen Gestrüpp und Baumstâmmen; beide waren
Am Himmelfahrtstag, 19. Mai, war die Beerdigung des jungen Mádchens. Mit einer gut befreundeten Familie fuhren wir nach dem Mittagessen fort. Um 10 Uhr hatte der Regen nachgelassen und auch endlich das Donnern; die Sonne kam langsam und zaghaft aus den Wolken hervor, so ais' mõchte sie selber das Grauenvolle nicht sehen, was Naturgewalten angerichtet hatten. Ais wir abfuhren, stand die Sonne strahlend über uns am tiefblauen Himmel und da wussten wir: nun ist das Unwetter vorbei und es wird kalte Tage voller Sonne geben. So schõn war die Sonne, ais mõch te sie den traurigen Menschen tief ihs Herz scheinen und alie trõsten. Nach fast 2 Stunden Fahrt auf nassen, schlammigen Wegen kamen wir zum Trauerhause. Hier und d? sahen wir im, Vorbeifahren gefallene Bâume und geknickte Strâucher; es sah nicht so schlimm aus. Aber wie entsetzten wir uns, ais wir den Platz des Unglücks sahen! Eine Italienerfamilie hatte ais náchste Nachbarn die Leiche in ihrem Hause aufgebahrt. Es war ein ganz einfaches Haus, wie eine Scheune mit etlichen Abteilungen, ohne Fensterscheiben, nur mit Luken versehen, durch die das Sonnenlicht Eingang finden konnte. Der grosse Wohnraum war võllig leer. Hier war díe Leiche aufgebahrt. Zwei Kisten waren hingestellt worden, darüber wa ren Bretter gelegt und mit einem weissen Tuch bedeckt worden. Das war die Ruhestatte der Toten. Der Sarg war noch nicht fertig. Um 2 Uhr sollte die Beerdigung beginnen.
ALMANAQUE
'182 I
DO
SÍNODO . RIOGRANDENSE
1957 O
©
©■
Oficina de Granito, Mármores e Cantaria de
Fretíence 0. Slsdiiwski HAMBURGO Av.
Dr.
Maurício
VELHO Cardoso,
22
Telefone, 130 — Caixa Postal, 41 Rio Grande do Su! * G.
ll ll ll ll ll ll ll ll ll ll llA ll'● ll ll ll ll Q
ENGEL&CIA. GERBEREI '
■
SOHLLEDER CHROMLACKLEDER
Rua General Osório, 581 End. tele-fonogr.: "PRIMASÓLA" Telefone, 98 — Caixa Postal, 44 Correio: Hamburgo Velho
NOVO
HAMBURGO
Rio Grande do Sul — Brasil
waHRLiCH a cm. ltoa. -
ll ll ll ll ll ll ll ll ll ll ll ll » ll ll ll ll 0
CASA GERMANO WAHRLICH
AV. JÚLIO DE CASTILHOS, 54 — CAIXA POSTAL, 178 End. Telegr.: "WAHRLICH" — Telefone: 4538 ● 4738
\ ●
PÕRTO ALEGRE *'
CEIFADEIRAS - M O T O - C U LT O R E S
\^AC(A ur>(IT0AliA ■I
TRÊS PINHEIROS / SERRAS DE ATORAR - ENGENHO - CIR CULARES - FERRAGENS E FERRAMENTAS
FABRICAÇÃO ALEMÃ: i
«c
i,.
7T
,; ''C /
;/
í
À
IVIV- “T-ififlJ
rr .'
● C#
■1
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
um 5 Uíir brachte man erst den Sarg, sodass es schon dunkel wurde, ais wir den Friedhof, 6 bis 7 km . vom Haus, erreichten, Viele Menschen kamen zusammen, teils aus Neugierde, teils aus Mitleid. Alie hatten einen weiten Weg. -Doch ich bin in meiner Erzãhlung abgewichen; gehen wir zurück zum Raum der Toten. Nahe bei der Toten sass in der Ecke, auf dem einzigen Stuhle den es im Hause gab, der Vater, - ganz gebrochen und iíi sich zusammengesunken. Ein Sc^iluchzen erschütterte seinen Kõrper’ ais der pfarrer zu ihm trat; nur mühsam und mit Stõhnen erhob er sich und reichte seinem Pastor die Hand. Wir sahen, dass er sehr verletzt war. Aus dem Nebenraum drang ein bitI ● terliches Schluchzen. Ich ging dorthin. Auf einem überaus schmutzigen Bett lag die Muttèr der Toten; ■ neben ihr standen die 12-jâhrige Tochter und der 8-jâhrige Sohn. „Frau Pfarrer“, sagte sie und ihre Hãnde umklammerten die meinen, ,,warum muss uns das geschehen?“ , Ja, warum? Unsere liebe Frau Sauer und ich standen da, zutiefst erschüttert. Was helfen da Menschenworte? Nichts kam über meine Lippen, aber mein Herz flehte: Herr, trõste pul — Andere Frauen kamen, wir gingen hinaus und wollten uns dif Stelle anschauen, wo das Haus gestanden hatte. Bis zum Beginn der .f Beerdigung hatten wir noch ■ vir ^ ' Zeit und so gingen wir im freundlichen Sonnenschein etwa 300 Me ter bis an die Stelle des Ungiücks. Es ist schwer, alies glaubwürdig zi beschreiben. Vom Wohnhaus wr nichts zu sehen, nur 4 Eckpfosten, die in die Erde gerammt waren. . Kaum ein Brett war in der Náhe und heil geblieben. Balken waren wie Streichhõlzer zerbrochen. Kein Einrichtungsgegenstand, kein Dachziegel war zu sehen. Wir fanden kein Bild, keinen Teller, kein Bett.
RIOGRANDENSE
1957
Das Haus mit aliem Inhalt war in|l Tausende von Teilen zerrissen und iS auf über einen Kilometer dahinge- d wirbelt und verstreut worden. Selbst u der schwere Kochherd wurde àO Me- ^ ter fort geschleudert; neben ihm fand man tot die Tochter, ihre Klei- '^1 der hatten Fèuer gefangen. Die andern Familienglieder hatten besin- ^ nungslos unter den Trümmern ge- j legen, — Die Nachbarn wohnen alie J weit auseinander. Jene Italiener ^ waren die náchsten. Sie hõrten das 'j Gewirbel und Schreie. Ais es nach J dem furchtbaren’Brausen totenstill^S wurde, gingen sie hin und entsetz- ? ten sich über den Anblick. Andere ( Leute kamen hinzu; Boten wurden *3 ausgeschickt und jeder half, wo es am nõtigsten -war. Zwei weitere,^ Wohnhauser erlitten das gleicheM ' Schicksal und ein drittes Haus wur- de einige Meter von seinem Platz ^ verschoben. Es klingt alies so : un-í wahrscheinlich und doch ist es wahr. , Wir gingen zurück zum _ Trauerhaus. Der Sarg war noch nicht da und auch die Strasse zum' Friedhof musste erst noch von ^ Baumstãmmen und eingestürzten 'í Erdmassen durch Traktor und frei-1 willige Arbeitskrâfte éerãumt werden. Es war kurz vor 5 TJhr, die Son- ●. I ne neigte sich schqn und ein kalter Wind machte sich bemerkbar ais B doch die Trauerfeier im Hause be ''3 gonnen wurde. Mitten drin kam der ' Sarg. Die Tote wurde umgebettet i und dann ging die Feier weiter Díp \ Mutter konnte sich nur an dieser i Feier beteüigen. Wir mussten sie 1 tragen, und selbst mit unserer Hilfp « konnte sie nur wenige Minuten da^l Stehen aushalten; sie war z^sebr 3 verletzt worden. Wâhrend alie znmí Friedhof fuhren, blieb ich darnmfl bei ihr im Haus. Da fing sie lan? sam an zu erzáhlen, wie furchtbfr' es war, ais der Sturm hevanhi^n^fí i* und wie sie zu den verâne-^tínft^' Kindern noch sagen konntf- ^Be\e^ '1
i
184
ALMANAQUE
im
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
BI
COMPflHHIfl DE FÜMOS SüHTÍl CRUZ . brande Manulattira de Fumes e Cigarros de Luxo rxDorlaçãodeFumaseinFólha.DeslaladoeDesiiado SJIfiíi) CRUZ DO SUL - R. GR. SUL ● BRIISIL Caixa Postal, 36 — End. tel. e fonogr.j
I SANTA CRUZ DO | SUL
i Fábrica de ürlefalos de Borracha
'KISSME' Filial em PÔRTO ALEGRE:
//
MERCUR //
Avenida Alberto Blns, 595
cumprimenta a suá distinta g clientela espalhada por to- g do o território nacional, M
FABRICANTES DOS AFAA/WDOS PRODUTOS Psquetá
Califórnià
redondo
Naná
AAonterey
Tufume, ovaJ e
agradecendo-lhe a prefe- g rêncla com que a tem distinguldo e prometendo con tinuar a sérví-Ia com tôda
Tell — Correntes —
Tamandaré,
ambreados
—
Kissme — Miramar — Phryné Extra — Mau6.
a solicitude,-.primando em fornecer somente produtos da reconhecida qualidade MERCUR.
FUMOS: Douro especial — Douro FUMO PARA CACHIMBO:
Extra - Cuba
CIGARRILHAS E CHARUTOS
Emílio M. Müller í Cia. Ltda.
/
Fundada em 1915 FONE 5 - INSCRIÇÃO 92
INDEPENDÊNCIA, 362 FERRAGENS - MATERIAL ELÉTRICO - LUBRIFICANTES - CORREIAS LOUÇAS - VIDROS - MIUDEZAS
SECÇÃO DE TINTAS
INDEPENDÊNCIA, 342
FÁBRICA DE MANCAIS, FORAAAS PARA FÁBRICAS DE VIDROS E BORRACHAS, CAIXAS DE FERRO PARA ELETRICIDADE o TELAS OTIS OFICINA MECÂNICA
VERNIZES - PINCÉIS — FOGÕES A LENHA, ÓLEO E ELÉTRICOS — MA TERIAL SANITÁRIO — BOMBAS PARA Agua — encanamentos MATE-
Av. Farrapos, 1798 Fone, 2-225 5
PÔRTO
f
RIAL DE CONSTRUÇÃO .
ALEGRE
SAO
^■
LEOPOLDO
M
1
ALMANAQUE
DO
SINODO
doch! Vor Erschõpfung schlief sie dann etwas ein. Im Dunkeln kamen diè Trauergãste zurück. Der Arzt wollte die ganze Familie mit nach Toledo nehmen, bedauerte aber, dass es' an Platz im Hospital fehle. So nahmen wir die Familie ins Haus. Der Vater und die beiden -Kinder sind inzwischen wieder zurück; ein neues Haus ist im Bau; in wenigen Tágen wurden die Mittel dazu gespendet. Die Mutter ist noch bei güten Freunden in unserer Nachbarschaft. Sie kann immer noch nicht allein gehen. Wir besuchen sie alie Tage, denn der Tàg ist für sie nicht zu Ende, wenn nicht einer von uns bei üar wax.
RIOGRANDENSE
185
1957
Vier Küometer von Toledo ist der Sturm vorbeigesaust. Mánclie auf der Kolonie haben ilm gesehen und waren entsetzt. Wie eine Spirale soll er sich, alies verderiDend dahingewálzt haben und sogar Feuerstreifen sollen darin zu sehen gewesen sein. In jener Stunde sassen -wir bêi lieben Menschen' frõhlich beim Abendessen zusammen. Wohl blitzte es sehr. Aber wir hatten uns an die Gewitter in den vergangenen 4 Tagen schon gewõhnt. Es regnete so stark, dass Bâche an den Strassen entlarigliefen. Im Haus war es so gemütllch und wir ahnten nicht, dass 4 km von uns der Tod in Gestalt der Naturgewalten vorbeisau- ste und mitnahm, was er mit seinen Armen erreichen konnte.
●oQo
Drei Paare und einer Du hast zwei Ohren und einen Mund; Wilist du's beklagen? Gar vieles solist du hõren und wenig darauf sagen.
*■
Du hast zwei Augen ● und einen AAund; mach dlKs zu eigen. Gar manches solist du sehen und manches verschweigen
I
Du hast zwei Hande und einen AAund; lern es ermessen! Zwei sind da zur Arbeit und einer zum Essen. FRIEDRICH RÜCKERT
●
186
>'■
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
Wiinschen Síe Ihre Ersparnisse siclier und rentabel anzufegeii
k
1 \
BEwerkstelligen Si8!HEUTE NOCH Ihre Einlage hei der ■r
BsncfiUgrícola Mercantil, SJ
■j
j B
(Frühere Caixa Santa Cruzense .Ltda.)
<
Eingezahites Kapital: 120.000.000,00 MUTTERHAUS: /
PÕRTO ALEGRE - Rua 7 de Setembro, 1077 '
"
AGENTUREN:
Farrapos — Av. Farrapos, 2.36,3 Azenha — Rua da Azenha, 817 Passo D'AreÍa — Av. Assis Brasil» 811 — PÔRTO ALEGRE FILIALEN IN RIO GRANDE DO SUL: Bagé Cachoeira do Sul Candelária Canoas Caràzinho
Caxias do Sul Erechim Esteio Estcêla l[uí Sao Leopoldo
\ j
La[eado Novo Hamburgo Palmeira das Missões Passo Fundo Pelotas Três Passos
Rio Grande Santa Cruz do Sul Santa Maria Santa Rosa Santo Ângelo
FILIALEN IN SANTA CATARINA: Blumenau, Brusque und Joinville ZWEIGSTELLEN (Escritórios):
■
Agudo Butiá
Ibirubá Irai
Canguçú Cêrro Branco
Linha Cereja Marau Monte Alverne
Cêrro Largo ● Espumoso Farroupilha Formigueiro
Nova Petrópolis Olimpo' Panambí
Frederico Westphalen
Restinga Seca
Soledade
Rio Pardinho Sananduva Santo Cristo São Marcos Sapiranga Seberí
Tapera Taquara Tenente Portela Tereza ■ Teutônia
Sertão Sant'Ana SinimbO Sobradinho
Três de Maieç Venâncio Aires Viamão
Befaí3t sich mit allen bankmaBig^en Geschâften. Vergütet die besten ZinsfüBe für* Spareinlagen. DIREKTORIUM: AUFSICHTSRAT: KURT WEISSHEIMER CALEB LEAL MARQUES JO^O WALLIG LEONARDO BOPP EGON RENNER JOÃO DICO DE BARROS
EMÍLIO O. KAMINSKI EGYDIO MICHAELSEN /
# *V
Jí y -ki. ^
. t
1
i
● «r * ●
I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
187
Das âlíesfe Bauwerlf vou Menschcnliand? Ein aufsehenerregender Fund im Heiligen Land Eine Nachricht aus grauer Vorzeit war in den letzten Woclien sensationell genug, die Menschen im Staat Israel von ihren Sorgen um die politische Lage im Nahen Osten von heute abzulenken. Es wurde nâmlicK gemeldet, dass in Mallab, einem Dorf in -der Nãhe des HuleSees im nõrdlichen Israel, das ãlteste Bauwerk von Menschenhand entdeckt. worden sei. Der franzosische Archãolog^e Jean Perrot, der für das israensche Altertumsamt seine Grabungen durchführt, hat inmitten von primitiven Grâbern der mittleren Steinzeit eine gemauerte Gruft gefunden, die ungefãhr aus dem 10. Jahrtausend vor Christi Geburt stammt. Die Grabstátte hat die Gestalt eines runden Beckens, das etwa ein Meter tief ist und sechs Meter im Durchschnitt misst. Die Wànde des Beckens bestehen im unteren Teil aus sofgfaltig ^esetzten Steineh, wahrend sie weiter oben aus einemN unbekannten zementartigen Mõrtel gebildet sind. Auf dem Grunde der Gruft wurde ein Skelett in hockender Stellung gefunden, dessen Schâdel eine Kvone aus Muscheln trâgt, womit offen- ■ bar der Rang eines so bevorzugt Bestatteten angedèutet werden sollte. Dás Grab ist mit einem Pflaster grosser Steine bedeckt, áuf dem sich ein Grabhügel, bestehend aus zwei konzentrischen .Kreisen máchtiger Blõcke, erhebt. Reste einer Mauer lassen darauf schliessen, dass in Anlehnung an das Grabmal früher ein kleines Gebãude gesta'nden hat. In unmittelbarer Nâhe der Gruft befinden sich eine Zisterne.und ein Feuerplatz. Im weiten Umkreis der Fundstelle wurden ferner zahlreiche einfache Gráber entdeckt, die Skeletten ausser menschlichen Steinwerkzeuge und zum Teil auch
Knochen früher Haustiere enthielten. Die Datierung des Fundes in die Zeit zehntausend Jahre vor Christi Geburt wurde dadurch be- ^ stâtigt. PeiTots Entdeckung ist darum von so grosser Bedeutung.^^eil man die Menschen der mittleren Stein zeit bisher nur ais Hphlenbewohner ka.nnte, denen das Bauen noch unbekannt war. Sie waren die ersten Menschen, die Steinwerkzeuge benutzten und Haustiere zâhmten. Jetzt aber scheint der Beweis erbracht, dass diese erfinderischen Ahnen aus grauester Vorzeit auch die ersten Steinbauten errichtet haben und dabei einen Zementmõrtel benutzten, der in zwõlf Jahrtausenden nichfzerbrõckelte. Auch sonst sind in Israel in der letzten Zeit viele Ausgrabungen erfolgreich gewesen. Ausser der Festung des Herodes' wurde kürzlich>. bei Tiberias ein grosser Friedhof entdeckt, dessen Funde neues Licht auf den Zeitabschnitt weríen, in dem Abraham in Kanaan lebte. In einer weiteren Grabung legte man die Grâber von Beth Shearim frei, das einst Sitz des jüdischen Synhedrions war, worin in den ersten Jahrhunderten nach Christus die Leichname reicher Juden aus dem ganzen Orient gebracht wurden. Alie diese Funde sind für Israp’ um so bedeutungsvoller, ais mit der Teilunsc Jerusalems das bekannte „Palestine Archeological Museurn" den Arabern zugefallen ist. Es zeigt sich nun aber, dass der Boden Israels ■ genügend Schátze seiner geschichtlichen \Vergangenheit enthalt, um ein neues Museum mit einzigartigen Funden zu füllen. epd.
1 188
ALMANAQUE
DO
0 0 0 0 0 0 0oacaxzacaat
Cordas trançadas — Gachetes "ATLAS" — Cordéis para pes* ca MARJNHEIRO" - Barban
SINODO
RIOGRANDENSE
1957
0 0o 0 () 0 0
Cordoaría Sâo [eopoldo üda.
te para costurar calçados e atacadores "C. S. L. Fio de crochê "S" e "GNAFOLIA"
SÃO LEOPOLDO Rio Grande do Sul
— Redes para: Tênis, Descanço. Futebol, Vôlí, Basket-Bal ' e Pesca.
Brasil
Caixa Postal, 10
End. Telegr.: Cordoaría Telefone, 55
f MDiiiitiiimiiiiimiMimiiiiiiiimiiiiiiiiiiitirmiiiiimiiiin
ELfXfR DE BaiCEEU
I Fazendas — Miudezas | e 3 I 'Armarinhos
*
Leíden S!e an . ALLGEAAEINER SCHWÃCHE
3
Exclusivista Chapéus RAMENZONI
BLEICHSUCHT OHRENEITERUNGEN WEISSFLUSS
ConfecsÕes "Ban-Tan
ENTZÜNDUNGEN Marca registrada
*
s
der Gebãrmutter
S
E
Raniminger & Cia. Ltda. Fábrica de Peças para Tratores e Automóveis Fundição sòb Pressão
oder Eíerstôcke UNREGELAftÃSSIGKEITEN
PÔRTO
ALEGRE 1
R\0 GRANDE DO SUL
Ebling & Cia. Ltda.|
In diesen Falien nehmen Síe
Elixir de BAICURÚ
INSCRIÇÃO, 19 I g H Av. Pedro Adams Filho, 5265 I Uber 50 Jahre bewãhrt, | für Mãnner, Frauen
Fone ,Av. Marilaríd, 156 2-11.66 — Caixa postal, 3021 Énd. Telegr. 'RAMMINGER'
Casa Florianof
der Monatsblutung;
und
Kinder.
Caixa Postal, 36| FONE 118 i
5
Laboralórío Urogaya [Ida PÔRTO
NOVO HAMBURGO
ALE GRE s
S. NICOLAU, 939
Rio Grande do Sul Brasil
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiimiiimiiititimiri
©●
BRENKER, KLQSER & CIA. LTDA. j; Fábrica d© Calçados — Marcas: ●;
Ciro -Tabú ● Vogue ● Suzl- Novan ■ Manfialam I' Especialistas em "TIPO SPORT" |S. senhoras Rua Joaquim Nabuco, 491 — Telefone 1.9 Caixa Postal 12 End. Telegr.: "CIRO"
! ; ●
NOVO HAMBURGO - Rio Gr. Sul \
^ FÁBRICA DE MÓVEIS DE ARTE. e Arquitetura Interna lil
Schrõer & Ciá. Ltda. / Rua 25 de Julho N.° 53Ó NOVO HAMBURGO RIO GRANDE
DO SUL
BRASIL
Q' lil
O 00
ILUDEMITZ
CIA. LTDA.
Produtos Químicos — Anílínas — Essências Rua Ramíro Barcelos, 171 ● s. 113 — Fone, 8436 Caixa Postal, 1731 - End. Telegr.: "LUDECIA" - PÔRTO ALEGRE
II
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
189
EnerScannte Eiôhere EvangelischelSchulen in den Gemeinden des Synodalbundes RIO GRANDE DO SUL São Leopoldo: Colégio Sinodal *) — Diretor: Pastor Rodolpho Saenger Diretor: Prof. GustaEscola Técnica de Comércio „São Leopoldo vo Schreiber. Pôrto Alegre: (Navegantes): Ginásio da Paz — Diretora: Prof.^ Irene S. Schlieper. Hamburgo Velho: Fundação Evangélica (cursos ginasial e de economia , ● doméstica) ) Diretor: Prof. Guenther S. ^chmeling. Ginásio Pindorama — Diretor: Prof. Wilmar Keller. Lajeado: Ginásio Evangélico e Escola Técnica de Comércio „Alberto Tôrres“ *) — Diretor: Prof. Friedhold Altmann. Estréia: Ginásio e Escola Normal Martin Luther **) — Diretor: Pastor Hans Wendt. Teutônia: Escola Agrícola Teütônia *) — Diretor: Téc. Geraldo Engelbrecht. Panambi: Ginásio Evangélico e Escola Técnica de Comércio „Panam^ Diretor: Prof. Hermann Wegermann. ) — Diretor: Prof. Arno Ijuí: Colégio Evangélico Augusto Pestana Sommer. Márcelino Ramos: Ginásio Sinodal e Escola Técnica de Comércio Júlio de Castilhos ***) — Diretor: Prof. Almiro Auler. In den Vereinsschulen Colégio e Escola Técnica de Comércio „Visconde de Mauá“ ***) in Santa Cruz do Sul und Colégio e Escola Téc nica de Comércio „Farroupilha“ in Pôrto Alegre wird regelmâssig evangelischer Religionsunterricht erteilt. ^ , Centro dos Diretores Evangélicos de Ensino Secundário: Presidente: Diretor Prof. Friedhold Altmann: Lajeado c. p. 45. SANTA CATARINA Brusque: Ginásio e Escola Normal „Cônsul Carlos Renaux“ =*■**), Rio do Sul: Escola Normal Regional Pastor Leonardo Grau. PARANA Curitiba: Ginásio Martinus *). SÃO PAULO Rio Claro: Ginásio Koelle ***). . i' ● r» In der Stadt São Paulo wird in den Veremsschulen Colcgio Beniamin Constant (früher: Vila Mariana Schule) und Colégio Visconde de Pôrto Seguro (früher: Olinda Schule) regelmâssig evangelischer Religionsunterricht erteilt. Ebenso im DISTRITO FEDERAL ' im Colégio Cruzeiro (früher: Deutàche Rio.Schule), und im STAAT RIO DE JANEIRO ^ ^ , in Nova Friburgo, in dem von Pastor Johannes E. Schlupp geleiteten Colégio e Escola Técnica de Comércio Cêfel. ●) bedeutet; elgenes Internat für Knaben ) bedeuten: eigenes Internat für Madcnen * m* ) bedeuten: eigdnes Internat für Knaben und Madchen
t*
ALMANAQUE
190
js:-'
DO
SÍNODO
. ©
© Representações
5 fi KIEFER ■<& OA« S íl Rua Gomes Portlnho, 86 Caixa Postal, 30 Telegr. AT AN ADO íl il Telefone N.® 705
I .
r
H-
NOVOHAMBURGO
■r ©
FÁBRICA DE CALÇADOS DE SENHORAS ^'GRINGS// □
B
VELHO
HAMBURGO NOVO
HAMBURGO
IND. & COM. DE MÁQUINAS E MOTORES
'i
w r.j '-
I.
©
t-
í
1957
Av. Gal. DALTRO FILHO S/N.® Caixa Postai 46 Brasil Rio Grande do Sul
Rio Grande do Sul
>
RIOGRANDENSE
FUNDIÇÃO
DE
FERRO
E
METAL
Máquinas de nossa fabricação: Beneficiamento de madeiras' Ar mação cheia para 20 serras — Desdobradeiras — Plaina desengrossadeira — Plaina treis faces — Serra fita etc.
\
Compressores para poços artesianos e fins industriais
V. i't.
Cerâmica ~ Prensas — Mulaças — Brifadeiras — Máquinas para fabricação de tijolos — Bombas merrtbranas, etc. — Máquinas a va por — Caldeiras — Autoclaves, etc. — Mo tores estrangeiros à gasolina e à óleo crú Motores elétricos "G. E."
I.
lli'" ●
QUALQUER TRABÀLHO CONCER NENTE AO RAMO. NOVO
r.
HAMBURGO
Av. Pedro Adams Filho, 543 Rio Grande dà Sul — Brasil COPÉ" End. Telegráfico: Caixa Postal 91
- 2 2
FÁBRICA
JNOVO
3
DE
CALÇADOS
■ E H A M B U R G O g
Avenida General Daítro F.® Rio Grande do Sul - BrasM
R. i
r
M. Reg.:
lí E E E
Centenário" — Fone, 165 S
CARLOS BERNER & CÍA. HAMBURGO
VELHO
GROSSES LAGER IN SOMMER- UND WINTERSTOFFEN GROSSE AUSWAHL UND STRÜMPFEN. j
IN
SEIDE
ALLE
ARTEN VON HANDARBEITEN UND STICKEREIEN MIT DEM DAZUGEHÔRIGEN
MATERIAL.,
■ ●sV
I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
ANSCH R
1957
191
- \
Riograndenser Synode DER SYNODALVORSTAND Sinoãal: Professor Willy Fuchs, São Leopoldo, cx. p. 14. Synodalprâses: Pastor D. Hermann Theologische Konimission (Comissão de Dohms, São Leopoldo, cx. p. 14. Teologia): Pastor D. Ernesto Th. Stellvertretender Prãses: Pastor D. ErSchlieper, Pôrto Alegre, rua Sertório, nestO' Theophilo Schlieper, Pôrto Ale 345. gre, rua Sertório, 345, Fone 22168. Evangelische Jugend (Juventude Evan Synodalschatzmeister: Pastor Karl Gottgélica): Pastor Godofredo Guilherme schald Jr., São Leopoldo, cx. p. 14. Boll, rua Tiradentes, 81, Pôrto Alegre. Synodalãlteste: Otto Renner, Pôrto Ale Volksmission: Pastor Wilhelm Noellengre, cx. p. 613; Willy Fuchs, São Leo burg, São Leopoldo, cx. p. 14. poldo, cx. p. 14. SYNODALE ANSTALTEN Stellvertretende Mitglieder: Pastor GuFÜR DIE PPARRER-, DIAKONISSENstav Reusch, Cachoeira do Sul cx. und LEHRERAUSBILDUNG p. 21. Pastor Edmund Burghardt, Ubiretama, Proseminar' und Theologische Schule (Instituto Pré-Teológico e Escola de Mun. Santa Rosa. Teologia): Prãses D. Hermann Dohms, Carlos Lütke, São Leopoldo, rua GetúSão Leopoldo, cx. p. 14. lio Vargas, 458. Diakonissenmutterhaus (Casa Matriz da Emílio Treter, Setembrina, via. Lajea¬ Irmandade Evangélica): Schw. Chardo. iotte, Hoffmann) São Leopoldo, Postanschrift des Synodalvorstandes: cx. p. 147. Presidente do Sinodo'Riograndense, Evangelisches Lehrerseminar (Escola São Leopoldo, cx: p. 14 Normal Evangélica): Professor Hans Günther Naumann, São Leopoldo, Die Synodalverwaltung hat ihren Sitz cx. p. 9. im Synodalhaus auf dem^ Spiegelberg in SYNODALE VERÕFFENTLICHUNGEN São Leopoldo und schliesst die AbteilunSYNODALKASSE (Tesouraria), Alie 2u bestellen beí Centro de Impres gen SCHRIFTENZENTRALE (Centro de Im sos, São Leopoldo, cx. p. 14. Fôlha Dominical" — Sonntagsblatt der pressos) und SCHULAMT (Departamen to de Ensino) mit ein. — TelephonRiograndenser Synode: Schriftleitung: nummer: 131 — Telegramm- und PhoRedação da „Fôlha Dominical“, Sao nogrammadresse: „Sínodo“ — Postfach: Leopoldo, cx. p. 14. caixa postal, 14. Beilage zu „Fôlha Dominical“ und anderen Kirchenblãttern: SYNODALE EINRICHTUNGEN — IHRE A Die Kirche in Unsern Tagen VORSITZENDEN: Igreja em Nossos Dias". Hilfswerk der Riograndenser Synode O Amigo das Crianças": Schriftleitung: (Congregação Auxiliar): Pastor D. Er Pastor Wilhelm Nõllenburg. nesto Th. Schlieper, Pôrto Alegre, rua »Evangelischer Kinãerfreunã": Schrift Sertório, 345. leitung: Pastor Wilhelm Nõllenburg. ilerwaltungsrat der Pensionskasse (Am Juventude Evangélica": Schriftleitung: paro a Pastores Eméritos): Pastor H. Pastor Godofredo Guilherme Boll. Diercks, Picada 48, via Ivoti, São Leo ,^vgl. Ahreisskalender für Siidamerika". poldo. Jahrweiser für die Evangelischen Ge-, Gustav Adolf-Werk (Obra Gustavo Adol meinden in Brasilien": Schriftleitung: fo): Pastor Pritz Vath, Pôrto Alegre, Pastor Wilhelm Nõllenburg. rua D. Pedro II, 676. Studien und 97Estudos Teológicos Evangelische Frauenhilfe von Rio Gran Berichte: Schriftleitung: Pastor D. de do Sul (Ordem Auxiliadora das Se Ernesto Th. Schlieper. nhoras Evangélicas do Rio Grande do ftA Escola Evangélica": —Schriftleitung: Sul): Vorsitzende: Frl., Elsbeth Roter- ' Professor Theo Kleine, São Leopoldo', mund, caixa postal, 14, São Leopoldo cx. p. 14 — Bestellungen; Departa — Geschâftsführeri Pastor Joh. Raspe, mento de Ensino, São Leopoldo,' cx. Pôrto Alegre, cx. p. 1078 — Frau Pa p. 14. stor Dorothea Seydel, São Leopoldo, Bund der Synoden cx. p. 147. (Federação Sinodal) Hilfskasse: Pastor Helnrich Hoehn, São Mitglieder: Evangelische Synode von Sta. Leopoldo, cx. p. 14. Caixa de Auxilio Mútuo do Magistério Catarina und Paraná, Riograndenser }j
>Í
192
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
as
COMPANHIA
INDUSTRIAL
/ / M A R'U M B Y / /
Séde: Av. Dr. Cândido de Abreu, 13/127
FUNDIÇÃO DE FERRO - AÇO - METAIS
EspeciaUdade em SINOS de BRONZE para Igrejas Fábrica de máquinas agrícolas, debulhadores de milho, moinhqs para quiréra, máquinas para cortar forragem, engenhos de cana, moinhos para, fubá, trituradores, bombas para água e ariêtes. OLARIAS MARCENARIAS BANHA MÁQUINAS INDUSTRIAIS:
lí Verkaufstelle von: íí lí íí lí ílí Laxo FLOROL lí lí Teepulver für Darm und Leber lí llí SOLUTO COLCAREO (Ilí Blufarmot, Bleichsucht ü. Landesíí gegen \l krankheií ' íí íí
lí BULSAMO ESPADA lí
lí lí lí ft íí íí íí lí íí lí©
(AAainzertropfen) Anfragen und Beratung durch
A casa fradicíonalmenfe conhecida
2
pela sua numerosa freguezia
5 MATRIZ - INDEPENDÊNCIA, 699 Fazendas Roupas feitas — Modas Perfumaria — Chapéus — Miudezas — Malharia — Artigos pa ra Alfaiates e Estofadores — Cortlnados, etc. FILIAL INDEPENDÊNCIA, 717
lí lí 2 íí
ALQUIMICA PRODUTOS QUÍMICOS E FARAOACÉUTICOS LTDA. (( ^ Porto Alegre ^ AV. ALBERTO BINS, Í85 Oben gennanfe Medikamento sind In jeder Apotheke der Kolonie erbaltlich
3) 2CASA MENAÜ 2 NELSON MOOG & CIA. ITDA. 2 FONE 35
Tt ü ^ ÍJ
Artigos Domésticos — Tapetes e Fassadeiras Rádios e Eletrolas — Cerâmica e Porcelana — Cristais — Artigos para Presentes e Decorati- ^ vos — Novidades, etc.
íí lí SÃO lí 2
LEOPOLDO
F ALMANAQXJE
DO
SÍNODO
Synode, Lutherische Kirche in Brasilien und Evangelische Synode von Mittelbrasilien. Prãses des Bundes: Pastor D. Hermann Dohms, São Leopoldo, òx. p. 14. Veinoaltung: Sao Leopoldo, cx. p. 14. Prokurator des Bundes ih Rio de Janeiro: Benno Kersten, cx. p. 4142. Einwandererfürsorge: (Serviço de Assis tência aos Imigrantes:) Diakon Manfred Kühn, Rio de Janeiro, rua Carlos Sampaio, 46-A. Lutherischer Welibund (Federação Mundial Lutherana) Brasüianisches Nationalkomitee: Vorsitzénder: Prãses D. Hermann Dohms, São Leopoldo, RGS., cx. p. 14. 1. KREIS: PÔRTO ALEGRE Kreisvorsteher: P. Wilhelm Hilbk 1. Baumschneis: P. Dr. Wilhelm Braunewell, Dois Irmãos, Mun. São Leo poldo. 2. Campo Bom: P. Rudolf Wulfhorst, Campo Bom. 3. Estância Velha: P. Karl Bernsmüller, Estância Velha, Mun. São Leo poldo. { 4. Esteio: P. Wilhelm Meirose, Esteio, rua Arnaldo Bard, 515. 5. Hamburgo Velho: P. Wilhelm Pommer, Hamburgo Velho. 6. Lomba Grande: P. Alfred Grassatis, Lomba Grande, via São Leopoldo. 7. Novo ]Hamburgo: 8. Pikade 48: P. Heinrich Diercks, Pi cada 48, via Ivoti, Mun. São Leo poldo. 9. Pôrto Alegre: Stadtkirche: P. Karl Gottschald, rua Senhor dos Passos, 190, Pôrto Alegre. Pastor Godofredo Guilherme Boll, rua Tiradentes, 81, Pôrto Alegre. Bezirk Navegantes-Friedenskirche; P. D. Ernesto Th. Schlieper, rua Sertório, 345, Pôrto Alegre, Fone 22168. P. col. Rolf Droste, rua Sertório, 345, Pôrto Alegre. Bezirk São João-Higienópolls, Mar tin Luther-Kirohe: P. Fritz Vath, rua Dom Pedro II, 676, Pôrto Alegre. 10. São Leopoldo: ■ P. Wilhelm Hilbk, caixa postal 22, São Leopòldo. 11. Sapiranga: P. Karl Scheible, ● Sapiranga. 12. Sertão SanfAnna: P. Gustav Peitz, Sertão SanfAnna, via Guaíba. Prãses D. Hermann Dohms, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Albert Bantel, rua Moura Azevedo, 415, Apt. 13, Pôrto Alegre. P. Rudolf Becker, caixa postal .14, São Leopoldo. Pastor Hans Hermann Friedrich, caixa postal 14, São Leopoldo. 13
RIOGRANDENSE
1957
193
P. Paulgerhard Goetz, caixa postal, 14, São Leopoldo. P. Karl Gottschald jr., caixa, postal 14, Sao Leopoldo. P. Heinrich Hõhn, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Arnd Mueller, caixa postal 14, São Leopoldo. P. col. Karl Ernst Neisel, rua Senhor dos Passos 190, Pôrto Alegre. P. Wilhelm Nôllenburg, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Johannes Raspe, caixa postal 1078, Pôrto Alegre. P. Rudolfo Sãnger, caixa postal 14, São Leopoldo. P. Heinrich Tappenbeck, caixa postal 14, São Leopoldo. 2. KREIS; TAQUARA Kreisvorsteher: i. V.: P. Fritz 1. Canela: P. Herbert Wolff, Canela. 2. Entrepelado: P^ Edwin Wilm, Entrepelado, via Taquara. 3. Gramado: P. Richard Heinrich, Gra mado. 4. Hàrtepikaãe: P. Conrad Radke, Pi cada Hartz, Est. Campo Vicente. 5. Igrejinha: P. Walter Costa, Igrejinha. 6. Paãilha: P. Caspar Fritz, caixa postal 128, Taquara. 7. Rolante: P. Erdmann Goetz, Rolan te, via Taquara. 8. Sanãer: 9. Taquara: P. August Kunert, Taqua¬ ra. 10. Três Forquilhas: P. col. Oscar Hennig, Itati, via Osório. 3. KREIS: CAÍ Kreisvorsteher: P. Guido Tbmquist 1. Cai: P. Guido Tornquist, c. p. 24, Caí. 2. Feliz: P. Lothar Hennig, Feliz. 3. Forromeco: P. Josef Kolb, São Vendelino, Mrm. Caí, via Pôrto Alegre. 4. -Katfeeschneis: P. Richard Schwabe, a. c. Fridolino Ritter & Cia., c. p. 194, Kovo Hamburgo. 5. Linha Brochier: P. Wilhelm Edel, Linha Pinheiro Machado, Estação Maratá. 6. Linha Nova: P. Daniel Kolfhaus, Linha Nova-Caí. 7. Maratá: P. Karl Giese, Estação Ma ratá, Mun. Montenegro. 8. Montenegro: P. Berthold Weber, cai xa postal, 33, Montenegro. 9. Neu-Petrópolis: P. Gustav Braun, Nova Petrópolis, via Pôrto Alegre. 4. KREIS: TAQUARI Kreisvorsteher: P. Berthold Engelhardi 1. Arroio da Sêca: P. Heinrich Brakemeier, Arroio da Sêca, via Estréia.
194
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
MAX CASSE L & CIA. Fábrica de Calçados // ii Tipo S P O R T Tele-Fonogr.: "MACASSEL
End.
GEHRKE & CIA. LTDA. * Miudezas e Armarinho por atacado Agora em suas novas e amplas instalações
'*
TELEFONE, 207
HAMBURGO
VELHO
Munictpios de Novo Hamburgo , R:o Grande do Sul Brasil
1957
Rua Cr. Colombo, 27/33 —^ Cx. Postal 1912 FONE 7381 — End. Telgr. "BRUNORBERTO'
P Ô R T O
AL EGRE
'^■tinitiiiiitiiiiim!imiiiiiiiiiiMmiiiiiiiiuiiiiiiijiiiMimiiiiMi imiiriiiinii>i'iiiiiiti>iiiiiiimiiriimiiiiiiuiuiiiiiiimitiiiiiui iiiimiiiiiiiiiiiiiiiiriiMiiiiiitiiimiiiiiimimniiiiMiiiiiimimin
\
GARANTIA DE PERFEIÇÃO
CLICHÊS
LJLLJLLi m
SIS 1^
T.*.‘
»
a
4
DESENHOS (
FOTOGRAVURA
eUA A. BARROSO 304 TELEFONE!
2. 3 9 0 5
PORTO ALEGRE . BRASIL
tipografia mercantil Itda. rua dr. flores 76 « fone 4398/ lifiiiiniiimiiiiiitimimiimitimiDiitiiiiiiiitiiiiiiiiiiriiiiiiimi iiiiiiitiiiimiiiiiMiimiiiiiiinnmiiiiimiiiiiiiiiciimiiiimiiiiitNi iiiMmmimlimiiiiiiiiiiiiiiMiiMiiimiiiiiiiimiiiiimiimitlr
R E I N A L D O
H A H N
Geigenbauer u. Reparateur - 30 Jahre Praxis.
Neue Gelgen mit Kasten u. Bogen in drei verschiedenen Preislagen. Pramiiert mit 5 goldenen AAedaülen und 1 RUA
Grand Prix.
ANTÔNIO
PRADO
NP
94
CAXIAS DO SUL - Rio Gr. do Sul ■4-
A:
BECKER IRMÃOS & C'a. LTda. Nachfolgor von Beckor Irmãos gegründet
1895 durch
Oscar Gressier
Eisenwaren, Porzeilan, Glas, ● Farben — Betten und õfen — Rádios Marke „Wallig f/ Eisschranke ,,Mullard SANTA CRUZ DO SUL
r ALMANAQUE
I
I
DO
SÍNODO
2. Bom Retiro: wird von Estrela aus bedient. 3. Conventos: P. Erdraann Cremer, Conventos, via Lajeado. 4. CõTvo: 5. Estrela: P. Hans Wendt, caixa postal 66, Estréia. 6. Lajeado: P. Arno Dreher, Lajeado. 7. Marques de Souza: P. Berthold En gelhard, Marques de Souza, via La jeado. 8. Paverama: P. Walter Schaeffer,'Paverama, via Taquari. 9. Sampaio: P. Hermann Grzanna, La jeado, c. p. 43. 10. Taquari: wiid von Paverama aus bédient. 11. Teutônia-Norã: P. Georg Lecke, Teutônia, via Estréia. 12. Teutônia-Süd: P. Wilhelm Ziebarth, Languiru, via Estréia. 5. KREIS: SANTA CRUZ DO SUL Kreisvorsteher:_ P. Koch 1. Ferraz: P. F. J. Schneider, Ferraz via Santa Cruz do Sul. 2. MonVAlverne: P. Willi Mueller, Vila Monte Alverne, via Sta. Cruz do Sul. 3. Rio Pequeno: P. Richard Lübke, Rio Pequeno, via Santa Cruz do Sul. 4. Rio Pardinho: P. Dietrich von Dobbeler, Rio Pardinho, via Sta. Cruz do Sul. ● 5. Santa Cruz do Sul: P. Egon Koch, rua Borges de Medeiros, 580, Santa Cruz do Sul. 6. Sinimbu: P. Wilhelm Schiemann, Sinimbu, via Santa Cruz do Sul. 7. Tereza: ^ 8. Trombudo: P. Karl Malgut, Trombudo, via Santa Cruz do Sul. 9. Venâncio Aires: P. Wüfried Buchweitz, caixa postal, 29, Venâncio Ai res. 6. KREIS: CACHOEIRA DO SUL Kreisvorsteher: P. Gustav Reusch 1. Agudo: P. Rudolf Brauer, Agudo, via Cachoeira. 2. Cachoeira: P. Gustav Reusch, caixa postal 21, Cachoeira do Sul. 3. Candelária: P. Walter Sille, caixa postal 51, Candelária. 4. Cerro Claro: wird von São Pedro aus bedient. 5. Cerro da Igreja: P. Wilfried Prescha, Nova Boêmia, via Cachoeira do Sul. 6. Jacui: P. Leonhard Stief, Sobradinho, via Cachoeira do Sul. 7. Paraíso: Diácono Günter Berger, Marupiára, via Cachoeira do Sul. 8. Pinhal: P. Albin Kempf, Pôrto Alves, via Cachoeira do Sul. 9. Santa Maria: P. Horst Heimut Bergmann, rua Barão do Triunfo, 1080, Santa Maria.
RIOGBANDENSE
1957
195
10. São Miguel: P. Gerhard'Weissenstein, São Miguel, via-Restinga Sêca. 11. São Pedro: P. Albin Trein, São Pe dro do Sul. 7. KREIS: IJUÍ Kreisvorsteher: P. Ernst Jost 1. Ijui: P. Ernst Jost, P. Rudolf Schneider, e. p. 12, Ijuí. Diácono H. Bockius, J 2. Ijui-Nord: P. Fritz Hirning, Ajuricaba, via Ijuí. 3. Ijuí-West: P. Eberhard Sydow, Vila Cel. Barros, via Ijuí. 4. Panambi: P. Günther Lõschmann, caixa postal 62, Panambi, Est. Belizário.‘ 5. Santo Ângelo: P. Werner Gothe, c. p. 14, Santo Ângelo. 6. Serra Cadeado: P. Kurt Eckert, Vila Dr. Pestana, via Ijuí. 8. KREIS: SANTA ROSA Kreisvorsteher: P. E. Burghardt 1. Buricá: P. Gustav Hüdepohl, Três de Maio, Mun. Santa Rosa. 2. Cerro Largo: P. Ernst Fischer ,Cerro Largo — Linha 4, via São Luiz Gon zaga. 3. Crissiumal: P. Heinz Dressel, Crissiumal, Mun. Três Passos, via Ijuí. 4. Guarani: P. Edmund Burghardt, Ubiretama, via Santa Rosa. 5. Horizontina: 6. Pôrto Lucena: Georg Grüber, Pôrto Lucena, via Santa Rosa. 7. Santa Rosai P. Gustav Schünemann, caixa postal 64, Santa Rosa. 8. Três Passos: P. Arno Wrasse, Três Passos, via Ijuí. 9. Tuparendi: P. Wolfgang Jaehnig, Tuparendi, Mun., Sta. Rosa. 10. Pratos: P. col. Karl Gerhard Braun, Pratos, via Tucunduva, Mun. Sta. Rosa. *9. KREIS: ALTO JACUÍ Kreisvorsteher: P. w. Volkmann 1. Caràzinho: P. Oswald Atkinson, caixa postal 19, Caràzinho. Xingú: Prof. G. Westerich, Xingú, Mtm. Sarandi, via Taquarassú. 2. Ibirubá: P. Karl Seibel, Ibirubá, via Cruz Alta. 3. Lagõa dos Três Caníos; P. Erich Alt, Lagôa dos Três Cantos, via Caràzinho. 4. Não-me-toque: P. Werner Wuest Não-me-toque, via Caràzinho. 5. Sarandi: P. Helmuth Stephan, Sa randi I. Séde, via Caràzinho. 6. Vila Ernestina: P. Willy Volkmann, Vila Ernestina, via Passo Fundo. 7. 15 de Noveml^ro:
ALMANAQUE
196
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
MAX-HERMANN SCHLÜPMANN
'●m
«j
ARQUITÉTO - I. A. B/ C. R. E. A. 2070
/
^
m-;]
■
‘iíá Rua Cel. Vicente N.® 242 . Telefone 4803
p Éit<|
PÔRTO ALEGRE i:Mi:(li:|[ii::ir:i :i:i|ri|:i|i:i jji|i!i!:iii|i:rjiiiri]i|i
L«S
Á
(i;!l.il:!iniiif!)lj:i:í|nii:i(!i:ili;i::Mri:]|i
ecéifi^miào epnrorifi:* r:
A'
ERNESTO NEUGEBAÜER í CIfl. í
CADEIRAS DE MADEIRA > VERGADA
♦
h ,
Fábrica de: CHOCOLATE, BOAABONS, BISCOUTOS, CONFEITOS, PASTILHAS, FILHÓS, etc.
♦ g End. para Fono e Telegr.: "NEUGEBAUER"
I
PARA CAFÉS,
■■i! 'i
ITAURANtES
A VENDA EM TODAS AS LOCALIDADES
WIIITER GERDAU SJ. - Pôrto Alegre COMIRCIII l IIDUSIRIIIL
Rio G. Sul
Varejo da Fábrica: Avenida Alberto Bina Junto ao N. 544
g Cx. Postal 537 - Telefones: 2-2888 e 2-2596 = Fábrica e Escritório: RUA CAIRÚ N.° 230 g Varejo: =
RUA
DOS ANDRADAS, Fone: 5803
1572/74
IPÔRTO ALEGRE t
A
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
10. KREIS: ERECHIM KreisvoTsteher: P. Herbert Maskus 1. Barra do Saranãi: P. Hans-Dietrich Krause, c. p. 5, Aratiba, Mun. Erechim. 2. Bela Vista: P. Wolf Dietrich Lein, caixa postal 20, Marcelino Ramos. 3. Bom Retiro: P. col. Herbert Wille, Luzerna, Mim. Joaçaba, S. C. 4. Erechim: P. Konrad.Heumann, c. p. 188, Erechim; 5. Filadélfia: P. col. Johannes Denstaedt, Filadélfia, via Piratuba, Sta. Catarina. 6. Getúlio Vargas: Diácono Arthur Gaelzer, caixa postal 43, Getúlio Vargas. 7. Linha Frederico: wird von Getúlio Vargas aus bédient. 8. Marcelino Ramos: P. col. Walter Wartchow, Marcelino Ramos. 9. Nova Estrela: P. Bernhard Roemisch, a. c. Ervíno Striebel, Nova Estrela. Mun. Concórdia, via Séara-Erechlm. 10. Rio do Peixe: P. Herbert Maskus, Piratuba, Est. Santa Catarina. 11. Rio das Antas: P. Stephan Hartnagel. Rio das Antas, Sta. Catarina.
1957
197
11. KREIS: URUGUAY Kreisvorsteher: P. Dieter Bluhm 1. Cunha Porã: P. Rudolf Richwin, Cu nha Porã, via Irai. 2. Herval Sêco: P. Arno Wartchow, Herval Sêco, Mun. Palmeira das Missões. 3. Irai: P. col. Manfred Hasenack, cai xa postal, 33, Irai. 4. Mondai: P. Dieter Bluhm, Mondai, via Fred. Westphalen, Est. Santa Barbara. 5. Palmitos: P. Manfred Bodo Waehner, Palmitos, via Irai. . 12.. KREIS: SÜDKREIS Kreisvorsteher: P. Alfred Simon 1. Aliança: wird von Arroio do Padre aus bedient. 2. Arroio do Padre II.\ P. Friedrich Schluckebier, Arroio do Padre II, a. c. Estação Rodoviária Pelotas. 3. Mühlenstrasse: P. Bruno Becker 4. Pelotas: P. Alfred Simon, rua Dr. Amarante, 420, Pelotas. 5. Santa Maria do Sul: 6. São Domingos: P. Ruediger Bohnenkamp. Morro Redondo, via Pelotas. 7. São Lourenço: P. Arthur Becker, São Lourenço do Sul. 8i Santa Augusta:
PFARRER IM RUHESTAND ● 1. P. G. Bachimont, Dois Irmãos, Mun. São Leopoldo. 2. Diácono W. BiUtein, Panambi, via Cruz Alta. 3. Pres. TheophÜ Dietschi, rua Prof. Álvaro Alvim, 235, Edifício Prof. AlAlvlm, Apt. 3, Porto Alegre. 4. P. Ernst Dietschi, caixa postal 14, São Leopoldo. ' 5. P. Ernst Graustein, Est. Maratá, Mun. Montenegro.
6. P. Arthur Hahn, Lajeado. 7. P. Erich Knãpper, caixa' postal 70, São Leopoldo. 8. P. Heinrich Lampmann, rua 19 de Outubro, 1205, Ijuí. 9. P. Eãuarã Leioerenz, 4.^ Linha Nova, Mun. Santa Cruz do Sul. 10. P. Hermann Schaefke, Taquara. 11. P. August Wisznat. 12. P. Julius Ziegler, Gramado, via Ta quara,
PFARRWTTWEN 1. Vva. P. Ahrens, c. p. 21, Cachoeira. 2. Vva. P. Buchli, a/c. Carlos Schõllkopf. Linha Glória, via Caràzinho. 3. Vva. P. Flogaus, Travessa Augustana, 35, Santa Maria. 4. Vva. P. Haetinger, Taqúari. 5. Vva. P, Koch, Av. Bagé, 1301, Pôrto Alegre . 6. Vva. P. Kovpelmann, Av. Alberto Blns, 753, Pôrto Alegre. 7. Vva. P. Kreutzer, a/c. C. W. Hexsel, Passo Fundo. 8. Vva. P. Kunert, Montenegro.
9. Vva. P. Sauer, rua Vicente Fontoura, 278, Novo Hamburgo. 10. Vva. P. Schasse, Feliz-Caí. 11. Vva. P. Scheele, Lájeado. 12. Vva. P. Scholz, Posta Restante, São Paulo. 13. Vva. P. Sellins, Ijuí. 14. Vva. P. Sudhaus, caixa postal 14, São Leopoldo. 15. Vva. P. Wartenherg, Novo Hamburgo 16. Vva. P. Westphal, Marques de Sou za, via Laieado. 17. Vva. P. Witzel, Gramad^o, via Ta quara.
oOo-
198
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
ft
lí
| | ZENTRALE der lándlichen Spar- und Darlehenskassen des|| | íí Volksvereins — Genossenschaft mit, beschránkter Haftpflicht
%.
Reserven Cr$ 8.700.000,00 — Capital Cr$ 3.925."600,00 Sol. Garantie Çr$ 19.628.000,00
íí PÔRTO
S
s s
s
ALEGRE
íl 2
Fundada ern 1925
S
l«
Rua Siqueira de Campos, 1240 Edifício Brasília
IS IS
Caixa Postal, 427 Fone, 8409 Teíegry u. Phonogr.; Central Palegre
53 ANGESCHLOSSENE RAIFFEISEN-GENOSSENSCHAFTEN
8
\
UNIÀO DE FERROS S. A. - Comercial e Técnica Fundada em 1898 _o— Ferro em geral, chapas, metais e aço de tôda espécie —o— Materiais para construção: ferro moníer, vigas 1 e U, cabos de aço, telas para cimento, guinchos, betoneiras, brítadeiras, eta —o—
estuque,
Material sanitário em' geral: fouça, azulejos, ladrilhos, canos e todos ácessórios para instalação ^ ‘ de água, gaz e vapor —o— Matérias
primas e
maquínária para a indústria- metalúrgica, fábricas de máquinas, ofídnas mecânicas, garages, serrarias, carpintarias e mercenárias _o—
Motores a óleo crú alemães "Schlüter", motores a gazolins- e querozene, motores elétricos ●Grupos de solda elétricas e demais acessórios para soldas elétrica e eutogena —o— Aços finos para ferramentas, suecos
'Soederfors'
—0—
PÔRTO
ALEGRE
Rua Voluntários da Pátria, 294 — 304. Caixa Postal 9 Endereço telegráfico: UNIAOFERRO
i
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
199
'Evangelische Synode vori Sta. Catarina und Paraná
/
)'
DER SYNODALVORSTAND Synodalprãses: Pastor Hermann Stoer, Rio do Sul, cx. p. 77. Vízeprãses: Hans Frhr. von Wangenheim, Floriánópolis,'CX. p. 33. Synodalschatzmeister: Bruno Koschel, Blumenau, cx. p. 2. Mitglieder des Synodalvorstandes: Emilío Jurk, Vila Itoupava, Mun. Blu menau. Arno Gãrtner, Blumenau, tx. p. 185. Udo Odebrecht, Blumenau, cx. p. 666. Pastor Werner Andresen, Salto-Weissbach, Mun. Blumenau. Pastor Richard Laun, Blumenau, cx. p. 114. Pastor Adolf Prinz, São Bento do Sul, cx. p. 24. ^ Pastor Lindolf Weingãrtner, Brusque, S. C.. c. p. 7. SYNODALE EINRICHTUNGEN UND ANSTALTEN Verband der.evgl. Frauenhilfen der Evgl. Synode von Sta. Catarina und Para ná. Vorsitzende: Frau Wally Heidrich, Rio do Sul — Geschãítsführer: Pastor Georg Creutzberg, Trombudo Central. Evangelische Jugend (Juventude Evan gélica)': Pastor Lindolf Weingãrtner, Bfusque, Si C., c. p. 7. „Mensageiro do Evangelho'* (Evangeliumsbote), offizielles Organ der Sy node. SchriMeiter: Prãses H. Stoer, Rio do' Sul, cx. p. 77. Pfarrer-Hilfskasse: Pastor Adolf Prinz, São Bento do Sul, cx. p. 24. Asilo dos Velhos (Altenheim) in Braço do Trombudo. Leiter: Pastor Richard Laun, Blumenau, cx. p. 114. Hospital Sta. Catarina in Blumenau, verwaltet von Agnes-Karll-Schwestern. Leitender Arzt: Dr. med. Lothar Franz, Blumenau, S. C., Vorsitzender des Kuratoriums: Rudolf Kleine, Blumenau. GEMEINDEN UND PFARRER Blumenau: P. Rolf Dübbers, Blumenau, cx. p. 555, S. C. P. Richard Laun, Blumenau, cx. p. 114, S. C.
Baãenfurt: P. Werner Andresen, SaltoWeissbach, Mun. Blumenau, S. C. Itoupava-Central: P. Theodor Penske, c. p. 99, Blumenau, S. C. Rio do Testo: P. Edgar Liesenberg, Rio do Testo, cx. p. 8, S. C. Corupá: Diakqn Robert Kinas, Corupá, Mun. Jaraguá, S. C. Brusgue: P. Lindolf Weingaertner, c. p. 7, Brusque, S. C. Rio São João: P.,Pritz Gõhring, Floria nópolis, cx. p. 360, S. C. Sta. Isabel: P. Martin Joh, Blümel, Corr.: . Rancho Queimado, Mun. São José,
s. c: Barracão: P. Harald Rõpke, Barracão, Mun. Bom Retiro, S. C. Ituporanga: P. Bodo Schultz, Ituporanga, via Rio do Sul, S. C. Rio do Sul: Prãses Hermann Stoer, Rio do Sul, cx. p. 77, S. C. Vikar Alfons Thiel, c. p. 77, Rio do Sul, S. C. Florianópolis: P. Max-Heinrich Pios, Florianópolis, Rua Nereu 'Ramos 21, S. C. . Trombudo-Central: P. Georg Creutzberg, Trombudo-Central, via Rio do Sul, S. C. Taió: vakant. Ibirama: P. Heinz Ehiert, c. p. 37, Iblrama, S. 'C. .Presidente Getúlio: P. Walter Blass, Pre sidente Getúlio, via Ibirama, S.' C. Timhó: vakant Benedito-Novo: P. Erich Littwin, Benedito-Novo, via Timbó, S. C. São Bento do Sul: P. Adolf Prinz, São Bento do Sul, cx. jj. 24, S. C. Rio Negro-Mafra: P. Paul Kroehn, c. p. 102, Rio Negro, Paraná. Curitiba: P. Heinz Soboll,^Curitiba, Rua Trajano Reis, 199, Paraná. P. Karl Frank, Curitiba, Rua Ignácio Lustoza, 1084, Paraná. P. Karl Mehler, rua Ignácio Lustoza, 309, Curitiba, Paraná.
PFARRER IM RUHESTAND
\ P. Ernstí Auriiiger, rua José Cândido da P. Adolf Michalowskl, Taió, via Rio do Sul. S. C. Silva, 540, Florianópolis, S. C. P. Heinz Mueller, c. p. 2, Timbó, S. C. PFARRWITWEN Vva. P. Berchner. Curitiba, a/c. P. Heinz* Soboll, Curitiba.
Vva. P. Quast, Rio Preto, S. C. a/c. P Adolf Prinz, S. Bento.
I
ALMÁNAQUE
200 ©
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
■ 7^:
ÍE I Seewald &, Cia. | Ltda. | CASA E. F. MOHR í ll Fábrica de Ornamentos Fúnebres 3 5 3 2 REISEARTIKEL - LEDERWAREN l SÃO LEOPOLDO 8 Reelle Preise 8 8 2SAo LEOPOLDO^ 8 8 2 Independência, 313 — Fone 272 8O 8 o
>»
V
Grosste Auswahl in
HERREN-, DAMEN- u. KINDERSCHUHEN der besten Marken, einschliesslich díe bekannten CLARK-SCHUHE
Fundada em 19T6
Premiada
com
várias
medalhas
de
ouro
I
Rio dos Sinos — Rio Grande do Sul
Rua Dr. Hillebrand, 93 — Fone 112 Énd. Telegráfico: "ORNAMENTOS" Caixa Postal 44
»
,T
H. AECKERLE Comercial S. A. //
END: TEIEGR.
AECKE 4f
CAIXA
ESTOQUE Motores
●
geradores
alátricos
FONES 5306 - 9-2811 ● 9-1091
POSTAL, 1394
PERMANENTE :
nadonais
e
Material
estrangeiros
para
redes
e
I instalagõas
elétricas
Máquinas
em
geral
Ferramentas- a Instrumentos de. medigão de
(pare
madeira,
predsEo. —
mecânica
Pastilhas de
metal
a
Indústrias )
duro "Widia'
Iluminação fluorescente — Lustres — Aparelhos domésticos — Rádios e eletrolas — Refrige radores
Liquidificadores — Enceradeiras —
CONSULTE SEM
Acessórios para rádios — Baterias — Grupos
COMPROMISSO
ESCRITÓRIO e ATACADO — Av. Mauá, 1079-89 LOJA
DE
ELETRICIDADE
Av.
Mauá,
1063
LOJA DE MÁQUINAS — Rua Gen. Câmara, 28 FILIAL:
CASA
GERMANO
Andradas,
1633
PÔRTO ALEGRE — Rio Grande do Sul — Brasil
\ ELETRICIDADE
MÁQUINAS
K
J QooooooBoooeoooooQQ oooooooooooooacoO O e
ESSIG ^^WEINMANN i ie HOEFEL SANDER S/A. i 44
9
seit 1859 der beste.
I WEINMANN & CIA. LTDA. i Sio Leopoldo^ Caixa Postal 24 Rio Grande do Su!
SAO
O O
LEOPOLDO
O
9
RUA
DR.
HILLEBRAND
Nr.
209
® % o 2 °
Telephon 38 - Telegr.: "Correntes" 9 O Febrikation von versinkien Ríngen und Sehnal len al ler Art. Kotten für alle Zwecke, geschweiss» und geknotet, ® wle: Brems-, Brust-, Halfter-, Hunde-, Kuh-, o Meler-, Vorspann-, Wagen-, Welde- und Zug- o ketlen. Kaiibrierte Ketfen für Patent-Fleschenzüge. ” Spezial i tet : Autoketten g
^
9
9 9 9 . O
Oeoee ●●eo «ooo ooeoOO*«<**°‘’°° ooooooooO
V
%
●●
'● I’í ■X
ALMANAQUE
r (
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
201
1957
Lutherische Kirche in Brasilien
* _i
● -i Der Synodalvorstand
l
Prãses: Pastor Fritz Wüstner, Joinville Rua Jaguaruna 99, Sta. Cat. Vizeprãses: Pastor Albert Schneidçr, Jaraguá, Rio Cerro, Sta. Cat.
■
.
k V
/ {
t
V
u,
Herr Julio Manteufel, Joinville, c. p. 179. Herr E. Brepohl, Ponta Grossa, Paraná. Einrichtungen innerhalb der Synode VERBAND DER EV. LUTH. PRAUENHILFE Vorsitzender Frau Prãses Schlümen Jaraguá do Sul -■ Evang\luth. Jugend; Asilo ,^ethesda" (Altenheim) Pirabeiraba, Leiter:, P. Georg Burger, via Joinville.. „0 Castelo Forte'* Synodalblatt, Schrlítleitung: P. L. Haím, Ponta Grossa. Blatt des Nordkreises, .Jieimatbote Schriftleitung: P. A. Schmidt,. Lagoa Serra Pelada, Esp. Santo. Afddcfteníníernaf in Canoinhas, Leiter: .^P. Georg Weger, Canoinhas> S. Cat. Ev. luth. Bibelschule, Lagoa Serra Pela da, Esp. Santo, Leiter: P. A. Schmidt.
1. Südkreis Joinville: Prãses Fr. Wüstner, c. p. 214, Rua Jaguaruna, 99. P. Gebh. Dauner, Rua Princesa Isabel, 508. P. Gerh. Huber, rua Jaguaruna,' 99, c. p. 214. Estrada da Ilha: wird von D. Francisca , aus betreut. Estrada Santa Catarina: wird von Join ville aus betreut. São Francisco: wird von Joinville- aus betreut. Dona Francisca: P. Georg Burger, Join ville, Pirabelraba. Brüdertal: P. Hans Riegel, Correio Guaramlrim, Sta. Cat. Jaraguá I: P. K. Gehring, Jaraguá do 'Sul, Sta. Cat. Jaraguá II: P. Albert Schnelder, Jara guá do Sul, R. Cerro, Sta. Cat. Massaranduba: P. Otto Kuhr, via Guaramirim, Sta. Cat. Inãaial: P. Fritz Fuchshuber, Indaial, c. p. 45, via Blumenau. Pôrfo União: P. Heinrich Welss, 'Pôrto União, Sta. Cat.
Canoinhas: P. Georg Weger, Canoinhas, c. p. 21, Sta. Cat. Sta. Cruz do Tirribó: wird von P. i. R. Degenhardt und von.Pôrto União aus bedient.
■i;
A
'I
2. Paranákreis Kreisvorsteher: P. H. Zischler Ponta Grossa: P. Lorenz Hahn, Ponta . Grossa, Av. Dr. F. Burzio, 660, Paraná. Castro: P. Friedrich Hoesch,, Castro, c. p. 128, Paraná. Rolandia: P. Çans Zischler, Rolandia, c. p. 40, Paraná. Pato Branco: wird von Rio das Antas aus betreut. Guarapuava: wird von Castro aus be treut. ● 3. Nordkreis Kreisvorsteher: P. H. Roelke Santa Maria: P. H. Roelke, Santa Maria de Jetibá, Esp. Santo. ' S. Joana: P. Willi Heid,. Palmeira, Corr. Itaimbé, Esp.. Santo. Pontal: P. Willi Heid. Santo Antônio: P. E. Ruff, Correio: Baixo Guandú, c. p. 46, Esp. Santo. Lagoa Serra Pelada: P. A. Schmidt, Lagoa S. Pelada, Esp. Santo. São Bento: P. G. Bertlein, Laginha d. Panças, via Colatina, Espírito Santo. Limoeiro Jatiboca: P. G. Suppliet, Limoeiro Jatiboca, Correio Itarana, Esp. Santo. Jeguitibá: P. Werner Schwenk, Jequitlbá, Correio Santa Leopoldina, Espíri to Santo. Laranja da Terra: P. Gotthilf Aichele, Laranja d. T., Correio Afonso Cláudio, Espirito Santo. Crescluma: P. K. E. Schnelder, Crescluma. Baixo Guandú, Esp. Santo. Córrego Bley: P. Richard Rosenbauer, Córrego Bley, Corr. São Gabriel, Esp. Santo. Córrego Grande: P. Egon Marterer, Vila Pavão, Correio Nova Venécia,' Esp. Santo. Pfarrvertreter: P. E. Kroll, Indaial. Maringá: P. W. Volkamer, Maringá, c. p. 964, .Norte Paraná. Toledo: P. Kurt Hendrich, Toledo, Parahá. Col. Riograndense: P. Johannes Knoch, Assis, c. p. 1000, São Paulo. Pres. Wenceslau: P. Johannes Knoch, Assis, c. p. 1000, São Paulo.
-.1]
. .
!
i ^
'jrff ,| i
\ ,1 t ●
i.9 j,-*_^ ‘.Al '* ■ ■
,
'^ ., ' ^ 1 m
V
202
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
/
FÁBRICA DE ÓRGÃOS E HARMONIOS
M
'ssxm
Igreja Matriz de Itapeva, Estado de São Paulo
J. EDMUNDO BOHN
V
NOVO HAMBURGO Rua Marques de Souza Rio Grande do Sul
Brasi l
End. Telegr.-Fonogr. ORGÂO — Caixa Postal, 155 — Telefone, 139
.]
ALMANAQUE
DO- SÍNODO
RIOGRANDENSE
Pfarrer im Ruhestand: P. H. Degenhardt, Santa Cruz do Timbó, via Pôrto União. Pfarrwitwen Vva. P. Kuhr, Curitiba, Rua Ignácio Lustoza 920, Paraná. Vva. P. Buehler, Joinville, Sta. Cat.
1957
203
Vva. P. Buehler, Indaial, Sta. Cat. Vva. P. Bartelmann, Belo Horizonte. Vva. P. Fugmann, Ponta Grossa, Paraná. Vva. P. Müller, Joinville, Sta. Cat. Vva. P. Schlünzen, Jaraguá do Sul, Sta. Cat. Vva. P. Striffler, Campo Mourão, Paraná.
Mittelbrasilianische Synode Der Synoãalvorstand P. Martin Begrich, Prãses: São Paulo, caixa postal 6192, Telefon 70-6981. Benno Kersten, Viceprãses: Rio de Ja neiro, c. p. 4142, Telefon 38-1906 Haus, 23-1640 Büro, Telegr.: Kerben, Rio. P. Johs. E. Schlupp, 1. Schriftführer, Nova Friburgo, Aven. Ruy Barbosa 79, Estado do Rio, Telef. 1032. Wilhelm Althausen, 2. Schriftführer, São Paulo, c. p. 750. Augusto F. Keuper, Schatzmeister, Petrópolis a/c. c. p. 95. Dr. Paul Koelle, stellvertr. Schatzmei ster, Rio Claro, c. p.' 65, Estado de São Paulo, Telefon 591 und 214. P. Alfred Busch, Petrópolis, Estado do Rio, Avenida Ipiranga 244, c. p. 95, Beisitzer. Gemeinden imd Pfarrer Bundesdistrikt: Diakon Manfred Kühn, rua Carlos Sam paio 46 A. ,Rio de Janeiro.
P. Apolinaris Pilarski, Caminho Chora Menino 580, Santana, Telef. 3-8088. P. Priedrich Zander, c. p. 6192, Telefon a/c. 34-0553. Kirchenbüro, Avenida Rio Branco 34, c. p. 6192, Telefon 34-0553. Santo André: P. Hans Reichardt, rua das Aroeiras 228, c. p. 137, Telef. 355. Campinas: P. Hans Methner, rua Alvares Machado 492, Telef. 4023. Rio Claro: P. Gerhardt Graetz, rua 5, N.° 1850. Pires: wird von Rio Claro aus bedient. Santos: wird von Santo André aus be dient. Staat Minas Gerais Belo Horizonte: P. Viktor Schwaner, rua ítaparica 99, Serra, Büro Edifício Acaiaca 16 Stock s. 17, Telef. 4-2429. Juiz de Fora: P. Hans Müller, rua Pe dro II, N-° 62. Teó-füo Otoni: P. Walter J. Schlupp, rüa Dr. Onofre 32.
Staat Rio de Janeiro
Staat Espírito Santo
Petrópolis: P. Alfred Busch, Avenida Ipiranga 244, c. p. 95. Nova Friburgo: P. Johs. E. Schlupp, Avenida Ruy Barbosa 79, Telef. 1032. Staat São Paulo São Paulo: P. Wilhelm Freyer, c. p. 6192, Telefon 34 4613. P. Martin Begrich, c. p. 6192, Telefon 70-6981.
Campinho: P. Siegmund Wanke, Correio Domingos Martins, Esp. Santo. \Rio Ponte: P. Walter Adler, Cor. Domin gos Martins, Esp. Santo. Califórnia: P. Hans Hempfling, Cor. Do mingos Martins, Esp. Santo. Leopoldina: P. Max Popp, Santa Leopoldina, Esp. Santo. Reisepredigtgebiet Nordbrasilien: vakant.
Im Ruhestand P. em. Carl Bielefeld, a/c. c. p. 4142, Rio de Janeiro.
Pfarrwitwen Frau P. Helene Hoepffner, Aven. Paulo Frontim 729, II, Rio de Janeiro. Frau P. Maria Hohl, caixa postal 65,
Rio Claro, Estado de São Paulo. Frau P. Melitta Lippert, Cor. Domingos Martins, Esp. Santo.
{
I
204
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
HAUSCHILD & CIA. LTDA. Fábrica de Calçados e Artefatos de Couro Sapatos — Botas — Balets — Sandálias — Chinelos — Tamancos Pastas — Calendários Serigotes — Agendas — Carteiras Artigos de Mesa^ — Estojos — etc. etc. Artigos finos de Couros para brindes, e presentes SÃO LEOPOLDO Rio Grande do Sul - End. Tel. e Fonogr.: AGE - C. p. 13 - Fone 169 AVENIDA THEODOMIRO FONSECA, 605
SIEMENS DO BRDSIL Continua liderando no ramo de: a TRANSFORWVADORES — MOTORES, — BOMBAS — MATERIAL ELÉTRICO EM GERADORES CONTADORES — CENTROS E APARELHOS TELEFÔNICOS — INSTRUMENTOS DE GERAL TOCA-DISCOS - CINEWIAS MEDIÇÃO — ARTIGOS DOMÉSTICOS — RÁDIOS — DISCOS '
INSTALAÇÕES ELETRO-ACÚSTICA
SIEMENS DO BRASIL Companhia de EletríGidade VENDAS POR ATACADO E VAREJO
PÔRTO
ALEGRE
Rua Caldas Júnior, 120 — esq. Siqueira Campos e Av. Farrapos, 137 Telefones: 4100 - 5050 - 4960 Caixa postal, 413 RIO DE JANEIRO: Caixa postal, 630 SÃO PAULO: Caixa postal, 1375
'
RECIFE: Rua da Concórdia, 382 — Caixa Postal, 1269 LONDRINA: Rua Ceará, 632 — Caixa Postal, 809 CURITIBA: Caixa Postal, 2639 BELO HORIZONTE: Caixa Postal, 2136
BRENNER & CIA. LTDA.
i Malas e Pastas HAMBURGO VELHO Av. Gen. Daltro Filho — C: Postei 5
í
Rio Grande do Ãul — Brasil
í
È
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
Deutsche Evangelische La Plata (umfasst die Republiken: Argentinien, Paraguay und Uruguay) Anschrift: Buenos Aires, calle Esmeral da 162. Frases: Pfarrer Hans-Jürgen Ostrowski, Buenos Aires, Esmeralda 162. Anschríften der Pfarrer: P. Eichenberger, Eduard,'General Ramirez, F.C.N.G.U. (Entre Rios, Arg.) P. Engèlbrecht, Manfred, Buenos Aires (Arg.) Esmeralda -162. P. Faber, Otto, Esperanza P.C.N.G.B., (Santa Fé, Arg.), 25 de Mayo 1538. P. Heuser, Ernst, Eldorado (Prov. Misiones, Arg.), Via Posadas, F.C.N.G.U., Coop. Centr. Cas. 130. P Hoppe Friedrich, Rosário F.C.N.G.B.M. (Santa Fé, Àrg.) Bd. Orono 645. P. Kaufmann, Friedrich, Buenos Aires (Arg.) Esmeralda 162. P. Kummer, Hugo, Montevideo (Uru guay) Juan M. Blanes 1066. , P. Lebherz, Heinrich, Quílmes F.C.N.G.R. 25 de Mayo 24 (Prov. Buenos Aires, Arg.). P. Mirus, Wilhelm, Bahia Blanca F.C.N. G. R., Viamonte 978 (Arg.). P. Mornau, Friedrich, Leandro N. Alem (Misiones-Süd,- Arg.), via Posadas F.C.N.G.U., Cas.illa de Correo 60. P. Nübling, Gustav, Col. Hohenau (Pa raguay) via Encarnaciôn. P. Obermüller, Rudolf, Buenos Aires (Arg.) Esmeralda 162. Arbeitsfelder
der
1957
205
Synode.v
P. Oswald, Karl-Hans, Villa Carlos Paz (Córdoba, Argj), Chalet Rosana, Barrio Los Platanos. P. Ostrowski, Hans-Jürgen, Buenos Aires (Arg.), Esmeralda 162. P. Richert, Andreas, Villa Crespo F.C.N. G.U., (Entre Rios, Arg.). P. Richert, Karl, Asuncion (Paraguay) Calle General Diaz 161. P. Riffel, Jakob, Gualeguaychu F.C.N. G.U. (Entre Rios (Arg.), Calle Santa Fé 280. P. Schmitt, Hans-Ulrich, Monte Cario (Prov. Misiones, Arg.), via Posadas F.C.N.G.U. P. Schwittay, Karl, Aldea Protestante ■ (Entre Rios, Arg.). Depto. Diamante. Hilfsprediger Võhringer, Otto, Buenos Aires (Arg.), a/c. Sínodo Evangélico Aleman, Esmeralda 162. Santiago: Propst Friedrich Karle, Cas. 2000, Santiago, (2. Pfarramt Santiago z. Zt. unbesetzt). Valparaiso: Pfarrer Friedrich Tute, Cas. 41, Valparaiso. Concepción: Pfarrer Otto Brien, Cas. 480, Concepción. Temuco: Pfarrer' Roland Henke, Cas. 337, Temuco. Valãivia: Pfarrer Kirchenrat Heinrich Keller, Cas. 598, Valdivia. Osorno: Pfarrer Friedrich Hollederer, Cas. 130, Osorno. Frutülar: Pfarrer Dr. Schuenemann, Cas. 55, Frutillar. Puerto Montt: Pfarrer Eberhardt Wittmann, Cas. 364, Puerto Monnt.
Diakonissen-Mutterháuser Kaiserswerth und São Leopoldo
Pôrto Alegre: Hospital Moinhos de Ven to, Rua Ramiró Barcellos 910, caixa postal 1.078, Sédfe da Ordem Caritativa Evangélica do Brasil. São Leopoldo: Schwester Sophie Zink Stiftung: Diakonissen-Mutterhaus, Prauenheim Felerabendabteilung, Mãdchenheim. Klndergarten. Caixa . postal 147. Frauenhilfe der Ev. Kirche in Rio Grande do Sul. Hamburgo Velho: Fundação Evangélica. Comunidade Evangélica. Novo Hamburgo: Comunidade Evangé lica.
Estância Velha: Hospital Dom Pedro. Montenegro: Hospital. Sininibu: Hospital. Agudo: Hospital. Não me toque: Hospital Alto Jacuí. Blumenau: Maternidade Elsbeth Koehler. Comunidade Evangélica Garcia. Timbó: Maternidade. Braço do Trombudo: Asilo dos Velhos. Rio de Janeiro: Amparo Feminino, Rua Barão de' Petrópolis 2, Rio Comprido. Jacarépaguá: Asilo para Velhos e De samparados, Rua Edgar Werneck, 204. Nova Friburgo: Repouso das Irmãs, c. p. 10.
—o—
h
L
206
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
oc4roca?ooíiracú7005racâ?oocárac<zoc^02?ocárací7ocíraoc^o2?oc^oíra(^^
CASA KLUWE S. A. í ★ //
★
i
TAPEÇARIAS
LOUÇA
CORTINAS
sanitAria
MÓVEIS
AZULEJOS O
DECORAÇÕES
KLUWE H '- ■'À A A ■ ji
INTERNAS
LADRILHOS Fogões WALLIG
1
O
METAIS
$j
LUSTRES
★
★ I
Tapeies e Ccrlinas a mais bela e completa variedade RUA
VOLUNTÁRIOS
DA
PÁTRIA
Telefones 4033 - 4560 - End. Teíegr.: "CASAKLUWE
N.®
547
Porto Alegre
ÔCíraCâ?OC470C^CáraCá7COC^CáraCáraC4?OCá50CíraOCâ?OOZOCá!005ra05?002?OÕ
aCOMUT
Fornecedora de Aços e materiais para indústrias
\
F. CAHRMANN
AÇOS - FERRAMENTAS - MÁQUINAS
Starkwandige, nahtlose STAHLROHRE (für carcassas usw.) FEDERSTAHLDRAHT WERKZEUGMASCHINEN Hobelmaschinen,
(Drehbank^
Frãsmaschinen,
Spezialmaschinen zum
Ueberholen
von Automotoren usw.) FRAESER u. andere Werkzeuge für die metallurgische Industrie. STAHLE. RUA CHAVES BARCELLOS N.° 177 - FONE 8254 Caixa Postal 1199 — Telegramas P ô R T O ALEGRE
A Ç O M A T"
1
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO
BIÕGRANDENSE
1957
207
Postanschriften der Pfarrer im Bund der Synoden Adler, P. Walter, Domingos Martins Ci dade, Espírito Santo. . Aichele, P. Gotthilf, Laranja da Terra, Correio Afonso Cláudio, Espírito Santo. Alt, P. Erich, Lagoa dos Très Cantos, via Caràzinho, RGS. Andresen, P. Werner, Correio Salto Weissbach, Mun. Blumenau, SC. Atkinson, P. Oswald, caixa postal, 19, Caràzinho, RGS. Bantel, P. Albert, rua Moura Azevedo, 415, Apt. 13, Pôrto Alegre, RGS. Becker,'^P. Arthur, São Lourenço do Sul, RGS. Becker, P. Bruno, São João da Reserva, Mun. São Lourenço do Sul, RGS. Becker, P. Rudolf, caixa postal, 14, São . Leopoldo, RGS. Begrich, Práses Martin, caixa postal, 6192, São Paulo (Cap.). Berger, Diácono Günter, Marupiara, via Cachoeira do Sul, RGS. Bergmann, P. Horst Helmut, rua Barão do Triunfo, 1080, Santa Maria, RGS. Bernsmüller, P. Karl, Estância Velha, Mun. São Leopoldo, RGS. Bertlein, P. Georg, Laginha do Panças, via Colatina, Espírito Santo. Blass, P. 'Walter, Presidente Getúlio, via Ibirama, SC. Blümel, P. Martin Joh., Santa Isabel, Correio Rancho Queimado, Mun. São José, SC. Bluhm, P. Dieter, Mondai, via Fred. Westphalen, RGS. Bockius, Diácono Heinrich, caixa postal, 12, Ijtd, RGS. _ Bohnenkamp, P. Rüdiger, Morro Redon do, via Pelotas, RGS. i Boll, P. Godofredo Guilherme, rua Tiradentes, 81, Pôrto Alegre, RGS. \ Brakemeier, P. Heinrich, Arroio da Sêca, via Estréia, RGS. Brauer, P. Rudolf, Agudo, via Cachoeira do Sul, RGS. Braun, P. Gustav, Nova Petrópolis, via Pôrto Alegre, RGS. Braun, P. col. Karl Gerhard, Pratos, via Tucunduva, Mun. Santa Rosa, RGS. Braunewell, P. Dr. Wilhelm, Dois Ir mãos, Mun. São Leopoldo, RGS. Buchweitz, P. Wilfried, caixa postal, 29, Venâncio Aires, RGS. Burger, P. Georg, Pirabeiraba, via Join-' ville, SC. Burghardt, P. Edmund, übiretama, via Santa Rosa, RGS.
Busch, P. Alfred; caixa postal, 95, Pe trópolis, Est. do Rio Costa, P. Walter, igrejinha, via Taquara, RGS. Cremer, P. Erdmann, Conventos, via La jeado, RGS. Creutzberg, P. Georg, Trombudo Central, via Rio do Sul, SC. Dauner, P. Gebhardt, caixa posta^l, 142 Joinville, SC. ’ Denstãdt, P. Johannes, Filadéliia via Piratuba, SC. / Diercks, P. Heinrich, Picada 48, via Ivoti, Mun. São Leopoldo, RGS. v. Dobbeler, P. Dietrich, Rio Pardinho via Santa Cruz do Sul, RGS. ' Dohms, Práses, D. Hermann, caixa pos tal, 14, São Leopoldo, RGS. Dreher, P. Arno, caixa postal, 43, Laieado, RGS. ■' Dressel, P. Heinz, Crissiumal, via liní RGS. Droste, P. col. Rolf, rua Sertório 345, Pôrto Alegre, RGS. ’ Dübbers, P. Rolf, caixa postal, 555, Blumenau, SC. Eckert, P. Kurt Benno, Vila Dr. Pestana via Ijuí, RGS. ’ Edel, P. Wilhelm, Linha Pinheiro Mn chado, Est. Maratá, RGS. Ehlert, P. Heinz, caixa postal, 17 /{)j_ rama, SC. ’ Engelhard!, P. Berthold, Marques de Souza, via Lajeado, RGS. Fenske, P. Theodor, caixa postal, 99, Blumenau, SC. Filarski, P. Apolinaris, caixa postal riqo São Paulo iCap.). 6192, Fischer, P. Ernst, Cerro Ltírgo _ Linha 4, via São Luiz Gonzaga, rgs Fios, P. Max-Heinrich, rua Nerpn tí. mos, 21, Flonanopolis, SC ^ Frank, P. Karl, rua Ignácio Lustoza, 1084, Curitiba, Paraná. Freyer, P. Wilhelm, caixa postal, 6192, São Paulo (Cap.). Friedrich, P. Hans Hermann caiv^ tal, 14, Sao Leopoldo, RGS Fritz, P. C^par, caixa postal 10a guara, RGS. ^^8, TaFuchshuber, P. Fritz, caixa nncf 1 jnãaial, via Blumenau, Sc 45, Gaelzer, Diácono Arthur, caixn Postal, 43, Getúlio Vargas, RGS. Gehring, P. Karl, Jaraguá do Si,7 SC. Giese, P. Karl, Estação Marni^’ Mun. Montenegro, RGS. GÕhring, P. Fritz, caixa postal rianópolis, SC. ’ 360, fiq.
l
208
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
antigo BANCO PFEIFER S. A. fundado em 1919) (SULBANCO) Séde
provisória:
Rua
7 de
Porto Telefones
os
n.
Setembro
1126
Alegre
45 11
4495
490 1
★ CAPITAL
Cr$ 100.000.000,00
AUMENTO DE CAPITAL . . RESERVAS
Cr$
50.000.000,00
Cr$
89.022.917,80
★ AGÊNCIAS DA CIDADE: Rua Barros Cassai n.® 86 — Telefone n.® '5630 Avenida Farrapos n.® 2462 - Telefone n.® 2-1745 Avenida Assis Brasil n.® 2604 - Telefone 2-1722 AGÊNCIA NO RIO DE JANEIRO: Rua da Quitanda, 56 AGÊNCIAS DÔ INTERIOR: Agudo, Bagé, Cachoeira do Sul, Caí, Canela, Carazinho, Caxias do Sul, Encantado, Erechim, Estrela; Getúlio Vargas, Guaporé, Ijuí, Lajeado, Marcelino Ramos, Montenegro, Nova Prata, Novo Hamburgo, Panambí, Pelotas, Passo Fundo, Rio Grande, Santa Cruz do Sul, Santa Maria, Santa Rosa, Santo Ângelo, São Leopoldo, S^o Lourenço do Sul, Taquara, Venâncio' Aires e mais 45 Escritórios. ★ REALIZA TÔDAS AS OPERAÇÕES BANCÁRIAS, ESPECIALISADO EM CAMBIO, OFERECENDO SERVIÇO RÁPIDO E ATENCIOSO.
Á
r
I ■■
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
Gõtz. P. Erdmaim, Rolante, via Taquara, RGS. Gõtz, P. Paulgerhard, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Gothe.vP. Warner, caixa postal, 14, San to Ângelo, RGS. Gottschald sen., P. Karl, rua Senhor dos Passos, ,190, Pó?to Alegre, RGS. Gpttscliald, jun., P. Karl, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Graetz, P. Gerhardt, caixa postal, 65, Rio Claro, Est. São Paulo. Grassatis, P. Alfred, Lomba Grande, via São Leopoldo, RGS. Grüber, Prof. Georg-, Põrto Lucena, via Santa Rosa, RGS. Grzanna> P. Hermann, caixa postal, 43, Lajeado, RGS. Hahn, P. Lorenz, Av. Dr. Pred. Bizrzio, 660, Ponta Grossa, Paraná. Hartnagel, P. Stephan, Rio das Antas SC, Hasenack, P. col. Manfred, caixa postal, 33, Irai, RGS. Heití, P. Willi, Itaimbé-Palmeira, Espí rito Santo. Heinrich, P. Richard, Gramado, via Ta quara, RGS. ' HenipIIing, P. Hans, Domingos Martins Cidade, Espü-ito Santo. * Hendrich, P. Kurt, Toledo, via Cascavel, Paraná. Hennig, P. Lothar, Feliz, Mun. Caí, RGS. Hennig, P. col. Oscar, Itati, vía Osório, RGS. Heumann, P. Konrad, caixa postal, 188, Erechim, RGS. Hilbk, P. Wilhelm, caixa postal, 22, São Leopoldo, RGS. Hirning, P. Fritz, Ajuricaba, via Ijuí, RGS. Hõhn, P. Heinrich, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Hõsch, P. Friedrich, caixa postal, 128, Castro, Paraná. Huber, P. Gerhard, caixa postal, 214, Joinville, SC. Huse, Diácono Gerhard, rua Edgar Werneck, 204, Jacarépaguá, Distrito Fede ral, Hüdepohl, P. Gustav, Três de Maio, via Santa Rosa, RGS. Jãhnig, P. Wolfgang, Tuparendi, via Santa Rosa, RGS. Jost. P. Ernst, caixa postal, 12, Ijui, RGS. Kempf, P. Albln, Pôrto Alves, via Ca choeira do Sul, RGS. Klnas, Diácono Robert, Corupá, SC. Knoch, P. Johannes, caixa postal, 1000, .4ssís, Est. São Paulo. Koch. p. Egon, rua Borges de Medeiros, 580, Santa Cruz do Sul, RGS. Kolb, P. Josef, São Vendelino, Mun. Caí, via Pôrto Alegre, RGS. 14
RIOGRANDENSE
1957
209
Kolfhaus, P. Daniel, Linha Hova — Caí, RGS. Krause, P. Hans-Dietrich, caixa- postal, 5, Aratiba, Mun. Erechim, RGS. Klroehn, P. Paul, caixa postal, 102, Rio Regro, Paraná. Kroll, P. Erhard, caixa postal, 45, In- ■ daial, via Blumenau, SC. Kühn, I Diácono Manfred, rua Carlos Sampaio, 46 A, Rio de Janeiro. Kuhr, P. Otto, Massaranduba Central, via Blumenau, SC. Kunert, P. August, Taquara, RGS. Laun, P. Richard, caixa postal, 114, Blumenau,_ SC. Lecke, P. Georg,- Teutônia, via Estreia, RGS. Lein, P. Wolf-Dietrich, caixa postal, 20, Mareelino Ramos, RGS. Liesenberg, P. Edgar, caixa postal, 8, ..Rio do Testo, SC. Littwin, P. Erich, Benedito Novo, via Timbó, SC. , Lõschmann, P. Günteí, caixa postal, 62,' Panambi, via Cruz Alta, RGS. Lübke, P. Richard, Rio Peqiieno, via Santa Cruz do Sul, RGS. Malgut, P. Karl, Trombuão, via Santa Cruz do Sul, RGS. Marterer, P. Egon, Vila Pavão, Correio Nova Venézia, Espírito Santo. Maskus, P. Herbert, Piratuba, SC. Mehler, P. Karl, rua Ingnácio Lustoza, "309, Curitiba, Paraná. Meirose, P. Wilhelm. rua Arnaldo Bard. . 515, Esteio, RGS. Methner, P. Hans, rua Alvares Machado, 492, Campinas, Est. São Paulo. Mieike, P. Heinz. Müller, P. Arnd, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Müller, P. Johannes, rua Dom Pedro II, 62, Juiz de Fora, Minas Gerais Müller, P. Willi, Vila Monte Alverne, via Santa Cruz do Sul, RGS. Nõllenburg, P. Wilhelm, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Neisèl, P. Karl Ernst, rua Plorêncio Ygartua, 47, Põrto Alegre, RGS. Peitz, P. Gustav, Sertão SfAnna, Mun. Guaiba, RGS. Pommer, P. Wilhelm. Hamburgo Velho, RGS. Popp, P. Max, Santa Leopoldina, Espí rito Santo. Prescha, P. Wilfried, Nova Boêmia, via Cachoeira do Sul, RGS. Prinz, P. Adolf, caixa postal, 24. São Bento do Sul, SC. Radke, P. Konrad, Picada Hartz. Esta ção Campo Vicente, RGS. Raspe, P. Johannes, caixa postal. 1078, Pôrto Alegre, RGS. .Reichardt, P. Hans. caixa postal, 137, Santo André, Est, São Paulo.
210
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
lít ni
"k
 -preferência pelo nosso estabelecimenlo e' afestada pela nossa experiência de 30 anos no ramo.
★
Oficina especialisada em eonserfos de instrumentos de topografia
ReinholoVogel& Filhos Ltda. J RUA DB.F10RtS,193- FOHt.64l6
PORlp AIEGSÍ
T
MAfiC/X PEOISTDADa
Forben
DER DEUTSCHE UHRMACHER
CHARUTOS SUERDIECK SIGNIFICAM QUALIDADE Distribuidora de Charutos SUERDIECK S/A
■ Dirotor Técnico
ROLF SCHUMANN PERNAS £ BRAÇOS artificiais dos mais modernos tipos APARELHOS para PARALISIA INFANTIL
Avenida Farrapos N.® 171 Telegrama "OTTO" Caixa Postal N.® 7
Coletes - Cintas - Fundas - Palmilhas, etc.
PÔRTO ALEGRE Av. Brasil, 1127
P Õ R T O
ALEGRE
â
ALMANAQUE
k
t
y
DO
SÍNODO
Reusch, P. Gustav, caixa postal, 21, Ca choeira do Sul, RGS. Richwin, P. Rudolf, Cunha Porá, via Irai, RGS. Riegel, P. Hans, Correio Guaramirim, SC. Rõlke, P. Hermann, Santa Maria ãe Jetibá, Espírito Santo. Rõmisch, P. Bernhard, a. c. Erwin Striebel, Nova Estrela, Mun. Concórdia, SC., via Seara — Erechim. Rópke, P. Harald, Barracão, via Floria nópolis, SC. Rosenbauer, P. Richard, Córrego Bley, Correio São Gahriel ã. Palha, Espírito Santo. Ruff, P. Erich, caixa postal, 46, Correio Baixo Gúandu, Espírito Santo. Saenger, P. Rudolf, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Schâffer, P. Walter, Paverama, via Taquari, RGS. Scheible, P. Karl, Sapiranga, RGS. Schiemann, P. Wilhelm, Sininibu, via Santa Cruz do Sul, RGS. Schlieper, P. D. Ernesto Th., rua Ôertório, 345, Pôrto Alegre, RGS. Schluckebier, P. Priedrich, Arrolo do Padre II, a. c. Est. Rodoviária, Pelo tas, RGS. Schlupp, P. Johannes E.,’ Av. Ruy Bar bosa, 79, Nova Fjiburgo, Est. do Rio. Schlupp, P. Walter J., rua Dr. Onofre, 32, Teófilo Otoni, Minas Gerais. Sòhmidt, P. Arthur, Lagoa Serra Pela..da, Mun. Afonso Cláudio, Espirito Santo. Schneider, P."Albeírt, Jaraguá — Rio Cerro, SC. Schneider, P. Karl Ernst, caixa postal, 7, Correio Baixo Guandu, Espírito Santo. Schneider, P. Friedrich J., Ferraz, via Santa Cruz do Sul, RGS. Schneider, P. Rudolf, caixa postal, 12, Ijui, RGS. Schünemann, P. Gustav, caixa postal, 64, Santa Rosa, RGS. Schuiz, P. Bodo, Ituporanga, via Rio do Sul, SC. Schwabe, P. Richard, a. c. Pridolino Ritter & Cia. Ltda., caixa postal 194, Novo Hamburgo, RGS. Schwaner, P. Viktor, rua Itaparica, 99 — Serra, Belo Horizonte, Minas Ge rais. Schwenk, P. Werner, Correio Santa Leopoldina, Espirito Santo. Seibel, P. Karl, Ibirubá, via Cruz Alta, RGS. Sille, P. Walter, caixa postal, 51, Can delária, via Santa Cruz do Sul. RGS. Simon, P. Alfred, rua Dr. Amarante, 420, Pelotas, RGS. SoboU, P. Heinz, rua Trajano Reis, 199, Curitiba, Paraná
RIOGRANDENSE
1957
211
Stephan, P. Helmut, Sarandi Séde I, via Caràzinho, RGS. Stief, P. Leonhard, Sobradinho, via Ca choeira do Sul, RGS. Stoer, Prãses'Hermann, caixa postal, 77, Rio do Sul, SC. Strebel, P. Gebhard, caixa postal, 94. Tenente Portela, via Ijuí, RGS. Suppiiet, P. Günter, Limoeiro Jatiboca, Correio Itarana, Espírito Santo. Sydow, P. Eberhard, Vila Coronel Barros. via Ijuí, RGS. Tappenbeck, P. Heinrich, caixa postal, 14, São Leopoldo, RGS. Thíel, P. col. Alfons, caixa postal, 77, Rio do Sul, SC. Tornquist, P. Guido, caixa postal,”24, Caí, RGS Trein, P. Albin, São Pedro do Sul, RGS. Vath, P. Fritz, rua Dom Pedro II, 676, Pôrto Alegre, RGS. Volkanier, P. Wilhelm, caixa postal, 964, Maringá, Norte do Paraná. Volkmann, P. Willi, Vila Ernestina, via Passo Fundo, RGS. Wáhner, P. Manfred Bodo, Palmitos, via Irai, RGS. Wanke, P. Siegmund, Domingos Martins Cidade, Espírito iSanto. Wartchow, P. Arno, Herval Sêeo, Mun. Palmeira das Missões, RGS. Wartchow, P. col. Walter, caixa postal, 93, Marcelino Ramos, RGS. Weber, P. Berthold, caixa postal, 33, Montenegro, RGS. Weger, P. Georg, caixa postal, 21, Canoinhas, SC. Weingârtner, P. Lindolf, caixa postal, 7,' Brusque, SC. Weiss, P. Heinrich, Pôrto União, SC. Weissenstein, P. Gerhard, São Migriel, via Restinga Sêca, RGS. Wendt, P. Hans, caixa postal, 66, Es tréia, RGS. Westerich, Prof. Georg, Xingu, Mun. Sarandi, via Taquarassu, RGS. \ Wllle, P. col. Herbert, 'Luzerna, Mun. Joaçaba, SC. Wilm, P. Edwin, Entrepelado, via Taqua ra, RGS. Wolff, P. Herbert, Canela, via Taquara, RGS. Wrasse, P. Arno, Três Passos, via Ijuí, RGS. Wüst, P. Werner, Não~me-toque,.vio. Caràzinho, RGS. Wüstner, Práses Fritz, caixa postal, 214, Joinville, SC. Wulfhorst, P. Rudolf, Campo Bom, RGS. Zander, P. Priedrich, caixa postal, 6192, ..São Paulo (Cap.). Ziebarth, P. Wilhelm, Languiru, via Es trela, RGS. Zischler, P. Hans, caixa postal, 40, Rolãndia, Norte do Paraná.
OC
ALlVtANAQUE
.212
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
rTi
, VeyiffeiitlieiiiBugeii der SeSBriftewzeHtraSe | N a s c I0 i n e n {Ediíôm SínodalJ d@yfscÍi@r Hinário 16,00 ] Cantai jovens
7,00
Orações Histórias Bíblicas do Velho Testa mento
H©ri«issi'lf
25,00
Traktoren "Eicher"
25,00 /
Histórias Bíblicas do Novo Testal mento Livro de doutrina Que um cristão deve saber Catecismo menor Dr. Martin Luther (Biografia) .. Evangélico ou católico
Dieselmoioren 25,00 15,00
Getreidemuehien Oeimuehien
3,00 5,00 25,00 5,00
o
Reismuehien l!
sowie alie dazu in Frage kommenden Maschinen wie:
J Feuchtigkeiísbestimmer, automa-
Evangelisches Gesangbuch Hausbuch
50,00 20,00
Auf, bleibet treu (Liederbuch der Evangelisclien Jugend) Biblische Geschichten des Alten Testaments Biblische Geschichten des Neuen Testaments Kleiner Katechismus
:
D
tische Waagen,
H Reinigungsmaschinen, y Saatgut-Ausiesemaschinén, etc. .
17,00 TECHNISCHE BERATUNG sowie
25,00
SPEZIALMONTEURE zur VERFÜGUNG
25,00 Veiiretung für einige Gebiolo fioeh zu vergoben.
5,00
Lasset uns beten (KindergebeteJ
6,00
Trostbüchlein (Andachten Gebete für Kranke)
5,00
und
Der lieben Mutter (Ein Geschenkbüchlein für die Mutter)
6,00
Ausserdem liefern wir Biheln in beiden Sprachen, gute Unterhaltungsliteratur sowie Wandsprüche und Po^tkarten.
Korresponclenz Deutsch
oder
Portugíesisch
MELCHERS, PRESTEFELIPPE
& Cia. LToa. Importações — Representações Rua General Câmara, 78 Saias 32A/40A - Telefone 7695 ‘
Caixa Postal, 1349
PORTO
ALEGRE
Rio Grande do Sul - Brasil' Centro
de
1
Impressos, c. p. 14
São LeopoSdo Bestellungen durch die Pfarrãmter
Ênd. Telegr. "FORNECEDORA'
i
ALMANAQUE
DO
SiNODO
RIOGRANDENSE
1957
213
Stilbiüíen vor ,Gericht. Herr -Richter, seien Sie milde mit mir, es soll Ihr Schaden nicht sein. * ** Meine Vorstrafen gehen Sie garnichts an, die sind mein Berufsgeheimnis. * * Ich.kann es beschwõren: Die blõden Weiber sàssen beim Kaffee und zogen mich durch den Kakao...
L
^
ijc
Ich habe niemals die Ehre meines Nachbam in den Mund genommen. ❖ Wie kann Herr Müller bei mir von Veruntreuungen reden, wo ich, doch sein Treuhander war.
C
Ih-
Ich habe gedacht, wer zu Fuss ● geht, der fáhrt noch immer am besten.
Ich sagte meiner Frau, sing’ nicht so laut, sonst meinen die Leute, wir hâtten eine unglückliche Ehe. ● * * * Jawohl, mein . Schalldãnipf«’ funktionierte prima. Hatte es im Altertum schon Solche Schalldampfer gegeben, die Mauem von JerichG stünden heute noch! Weil er mir den Kuckuck aufs Klavier klebte, Mebte ich ihm eins auf die Backe. * » Er sagte, ich sollte geialligst einen reinen Kragen anziehen. Das sah ich wie eine Erpressung an. 4c
#
1
Wenn man in den Grünanlagen nicht mal ein Blümchen ’ klauen darf, ja, zum Kuckuck nochmai, wo darf man denn überhaupt noch klauen? -t.
●j'
I● ,% Escola
í
Normal
Evangélica
(EVANGELISCHES LEHRERSEMINAR) Caixa Postal, 9 SÃO LEOPOLDO Praça Foíle 109
y. 1
●i
Tiradentes
bereitet 13-jáhrige und altere Jungen und Mádchen für den Lehrerberuf vor. Die vollstándige Ausbildung dauert 4 Jahre und ist staatlich anerkannt. ● . Der Unterrichtsplan umfasst neben den staatlich vorgeschrieben Fâchern auch den. Religions-, Deutsch- und Musikimterricht (Singen, Geigen- und Harmoniumspiel, Chorleitung). Anmeldungen für das Schuljahr 1957 sind mõglichst frühzeitig, spátestens bis zum 1. Febmar über den zustàndigen Pfarrer oder Lehrer zu richten an den Direktor der Anstalt:
.
Prof. H. G. NAUMANN, São Leopoldo, caixa postal, 9
●T-v
m>
(
■ V,:
tr almanaque
214
do
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957 .
POSTTARIF Nach allen Übri-
POSTENDUJÍGEN DEB
In ganz gen Landem der
Brasilien BEZEICHNUNG
í í
1
V,
I
I i'‘
r
Weltpostvereins
Einíacbe Briefe (Hõcbstgewicht 2.000 Gramm) Bis 20 Gramm -● Jede weiteren angefangenen 20 Gramm postkarten, eínfache ●' mlt bezahlter Bückantwort Drucksachen <Hõchstgewicht 3.000 Gramm) Bis 50 Gramm Jede weltereu angefangenen 50 Gramm mebr Manuskripte (Hõcbstgewicht 2.000 Gramm) Bis 200 Gramm Jede weiteren 50 Gramm mebr Muster obne Wert (Hõcbstgewicht 500 Gramm) Bis 50 Gramm Jede weiteren angefangenen 50 Gramm mebr Bücber (Hõchstgewlclit ^.000 Gramm) Bis 50 Gramm Jede weiteren angefangenen 50 Gramm mebr PãckcKen (Pequena Encomenda; Hõchstgewicbt Bis 250 Gramm B is 50 Gramm Jede weltbren angefangenen Regis^r- (Elnschrelbe-) Gebühr Express-Gebühr G ebühr íür EmpfangBbcatütigung bei Aufgabe des Briefes a uf apüteren Antrag '.
2,50 1,50 1,50 3.00
7,00 4,20 4,20 8,40
■ .
1,00 0,50
2,80 1,40
2,50
● ●
1 Kg.)^
7,00 2,80
V
1,00 0,50
2,80 1,40
0,30 0,20
1,40 0,70
6,00 14,00 2,80 8.80 13,20
2,00 5,00 10,00 4,00 6,00
.
f
6,60 8,80 ■i
TARIF FÜR LUFTPOST a Gcwicht
&o
o
O
ií
02
1
Cl
tJi
03
a
■c 0 ta
«
o
a
o
7i
4^ O
—
I
3
£
oj
a u
I I
[«
n
BRASILTEN Innerhalb
desselbon
Staates
BRASILIEN innerhalb der übrigen Staaten
1.
2.
Gruppc: Ganz Südamcrika, Haiti, Panama, Pôrto Rico, Zone des Panama-Kanals ...
Gruppc: Mittel- und Nordamerlka., Portugal. Spanieu imd deren Bosltzungcn umd Antilicu
5 Gr Jede weltere
J
Gr.
25 Gr jede weitere
25
Gr.
5 Gr jede .weltere
5
Gr.
25 Gr jede weitere
25
Gr.
5 Gr jede welteré
5
Gr.
25 Gr jede weitere
25
Gr.
5 Gr jede weltere
5
Gr.
25
Qr.
5 Gr jede weltere
5
Gr.
25 Gr jede wcUcre
25
Gr.
jede weltere 25 Gr 3. Gruppe: Europa, Aslen. Afrlka
5
3,00 0,90
'5,00 1,60 0,90
6,60 1,60
0,50 0,40
1,90 1,20
6,90 1,90
0,70 0,60
3,30 1,20
5,09
4.00 1,60
'
i 5,00
4,00 3,80
9,00 4,00
2,40 2,30
6,50 4,20
1
5,00 7,00 6,30
12,00 7,00
5,50 5,40
/ U,50 5.50
8.60 10,50 8,50
21,80 9,20
7,00 6,50
%
t
I
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
215
O
s
í í I í í i
l í ri ri fi
*
í i « «
8 8 S 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8
i í #
8
os
À fábrica foi transferida de
primeiros do mundo, pelo juri Internacional de Recompensa, os le gítimos Sinos Belini, representam a garan tia da melhor escolha
Garibaldi para Canoas, onde está instalada cnm a mais
que você pode fazer.
prazo mais curto de tempo.
Clássificado
entre
moderna maquinária, vinda da Alemanha. Os Sinos Belini são fabricados em todos os tamanhos e dentro do
Peça informações 'e catá logo no endereço certo: Caixa Postal, 68 - Estrada Federal, Getulio Vargas, 1.600 - Parada 39 CANÔAS - Rio Gr. Sul
8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 ■ 8
8 8 8 8 8 8
I '
■1 )Q
ALMANAQUE
216
DO
SINODO
RIOGRANDENSE
1957
'■4 ●4
1
von und
Passagen Lufffahrf-
Geseitschaften zu preisen
Oríginai-
DvrcftFwhrung gen
von
AbholungS' und Dienst
Dokumenlc*
Turismg Teuto Brasileira Avenida Farrapos, 45 (Hotel São Luiz) Er*d. Telegr.: TRANTRAVEL
ALEGRE
I Heidrich, 1 iNosehangSCíB.Ltda Fábrica de Calçados | í
Rua Joaquim Nabuco n.° 456 End. Caixa
I
NOVO
Tct.
NOBRE
Postal,
58
HAMBURGO
Rio Grande do Sul Brasil
Vr l-l
M ik iff ti.r ii I
|!| ivi l i ri ii
$
s
Rufpassa*
"CITA"
ít
5
s íi 7 ^
i
Verlangen Sie Auskunft beim
PÔRTO
Q
ll i
Deiitsciies Reisebüro Reservierong bei Schiffs-
©
i ●;
8 8 8 8 8 8 8 8 8 8. 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 í
8 8 8
77
1'
m w
/
1S77
Aus"* Aniass unseres
80-jãhrigen Bestehens grüssen wír unsere Freuride und Kunden. Mit dem Dank
)5
8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 ■8
für ihre bisherige treue verbinden auch
wir in
die
Bitte,
Zukuntt
ihr
uns Ver-
trauen zu schenken.
ROTERMUND 8 São Leopoldo Rio
Grande do
Sul
' RJua Osvaldo Aranha. 523 Caixa postal 2 - Telefon 24 Telegramm - Adr.: ,.Rotermund“
8 8. ' 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8
*
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
217
^ Firmenverzeichnis A-rniazéns Keller & Niedersberg, S. Cruz d. S. 164 Auto-Werkstãtten Bublitz, Waldemar, Sta. Cruz 164 Caspary S. A., Santa Cruz d. S. .. 152 Com. Hennemann S. A., S. Leopol156 do Hamminger & Cia. Ltda., P. Alegre 188 Ãrzte, Làboratorien Alquímica Ltda., P. Alegre
192
Ellwanger, Laboratório, P. Alegre 4. Umschlagseite Müller, Streb & Cia., P. Alegre .. 130
Meier, Carl! Aug. S. A., S. Leopoldo, Alumínio' 132 . Metalúrgica Staiger, S. A., P. Ale124 gre Metalúrgica Wallig, P. Alegre 118, 128 Müller, Emilio M.& Cia. Ltda., São 184 Leopoldo 170 Ruthner S. A., Lajeado Sohni, P. Alegrej Tapeçaria 176 198 União de Ferros, P. Alegre Getrünke Cassei & Cia., Hamburgo Velho 158 ● Harmonium- und KlavierfabriJcen Bohn, Edmund, N. Hamburgo 202 Essenfelder, F. & Cia., Curitiba . 176
Urogaya, Laboratório, P. Alegre .. 188 Maschinenfabnken, Giessereien Wesp, Laboratório, P. Alegre 142, 168 122 AEG, P. Alegre Banken Berta, Fábrica Metalúrgica, P. A. 152 186 ■ Banco Agrícola Mercantil Binz, Rod. & Filho Ltda., Sta. Cruz 208 Banco Ind. e Com. do Sul 148 do Sul Casa Bancária Fred. Mentz, P. Al. 174 Bromberg Com., P. Alegre, Glocken 159 Central das Caixas Rurais 198 Casa d. Máq. Falk Ltda., P. Alegre 138 Bamves&n Copé & Irmão, N. Hamburgo 190 Dietschi, Travi & Cia., Hamburgo Daudt & Mentz, N. Hamburgo .. 174 160 Velho Grünewald, Walter, P. Alegre ... 134 Peuker, P. Alegre, Vidraçaria 2. Kolberg & Cia., Ltda., P. Alegre 184 Umschlagseite Máquinas Raimann S. A. ! 176 Schlüpmann, Max-Hermann, P. 196 Metalúrgica H. Müller, P. Alegre 140 Alegre Müller Irm. Ltda., Curitiba 192 Bekleiãungsbranche Plangg, ÈleWo Aços, N. Hamburgo 180 Bemer, Carlos & Cia., Hamburgo 190 Velho Schreiner & Cia., Sta. Cruz do Sul 146 Técno Mecânica Bart Ltda., Pôrto Casa Floriano, Novo Hamburgo .. 188 120 Alegre 192 Casa Mena, São Leopoldo 152 Trentini & Cia., Lajeado 146 Casa Rio, São Leopoldo Vogg, Antonio & Cia., P. Alegre .. 130 Casa Schmidt, Casa Nenê, P. Ale136 gre Môbeífdbriken 126 Tannhauser, P. Alegre 132 Brixner, S. A., P. Alegre Tecidos Bier Ullmann, P. Alegre 138 Gerdau, Walter, S. A., P. Alegre .. 196 Kreutzer, Ric., Hamburgo Velho 146 Einsenwaren, Haushaltswaren, Teppiche Sciirder & Cia. Ltda., N. Hamb. 188 Becker, Irmãos ás Co. Ltda., Santa Cruz do Sul 194 Oficinas de Granito e Artef. de Cimento ●138 Casa Brutschke, P. Alegre Casa Aloys, Ltda., P. Alegre 166 206 Casa Kluwe, P. Alegre Olschowski, Fred. O., Hamb. Velho 182 Cia. Esmaltados R. Gr., N. Ham Scherer, Pedro A. & Cia., São Leo 158 burgo 14« poldo Ferragens Baumhardt, Sta. Cruz do Sul 164 Papier, Bücher, Druckereien 174 Lnpressora Paranaense, Curitiba 164 Ferragem Ely, P. Alegre 150 Livraria do Globo, P. Alegre 150 Hexsel & Cia., Lajeado Rotermund & Co., São Leopoldo 216 Kircher, Hillmann, P. Alegre 178 Saile, Tipogr., Hamburgo Velho . . 158 Koch, A. Otto & Cia., P. Alegre 140 144 Schmidt, Otto, N. Hamburgo 162 Lütke, Carlos, S. Leopoldo
<C
\
218
ALMANAQUE
DO
SÍNODO
RIOGRANDENSE
1957
✓ Sul Impressora Ltda., P. Alegre .. 170 Tipografia Mercantil, P.‘Alegre .. 194 ühren, Schmuckwaren, Optik Casa Masson, P. Alegre Foernges Irmãos, P. Alegre Kaross, P. Alegre , óptica Norfaerto, P. Alegre
117 130 ; 210 136
Vertretungen und Versicherungèii Bento & Cia., P. Alegre Novo Hamburgo-Seguros Gerais .. Segurança „Industrial“, P. Alegre Schmitt, Armin & Ciá., Hamburgo Velho
Í40 180 174 160
Schuh- und Leãerwaren Brenner, Klaser & Cia., N. Ham 188 burgo Brenner & Cia., Hamb. Velho ... 204 Calçados Istra, Hamburgo Velho 166 Calçados „Navio“, Hamburgo VeIho ; 146 Calçados Ody Ltda., Vila Scharlau, 156 São Leopoldo Calçados Siegel Ltda.', JT., Hamb. 162 Casa E. F. Mohr, São Leopoldo .. 200 Cassei, Max & Cia., Hamburgo Velho 194 182 Engel & Cia., N. Hamburgo Guedes & Cia. Ltda., São Leopoldo 160 Haas & Cia., Hamburgo VeUio .. 162 Hack, Arthur, Novo Hamburgo .. 174 Hack, Mueller & Ciai, N. Hambur190 go Haiischild & Cia., S. Leopoldo ... 204 Heidrich Noschang & Cia., Novo 216 Hamburgo Lichtler & Cia., N. Hamburgo 162 Ludwig, Guilherme, N. Hamburgo 144 Momberger & Cia. Ltda., N. Hamb. 166 Müller, Edgar J., Hamburgo Velho 158 Müller Irm. & Cia., Hamburgo VeIho 164 S. A. Cortume Carioca, Rio de Ja neiro 170 Scheffel & Cia., N. Hamburgo .. 178 Schmidt & Cia., P. G., S. Leopoldo 148 Thoen & Cia. Ltda., Hamb. Velho 160 VerscUiedenes 206 Açomat, Pôrto Alegre Aeckerle Comercial S. A., p. Ale 200 gre Alies & Cia., N. Hamburgo, Mol duras 158
Balança Sto. Antonio Ltda., P. Ale140 gre Broniberg Com., P. Alegre, Apicul175 tura 156 Casa Lohner, Pôrto Alegre Charutos Suerdieck Ltda., Pôrto 210 Alegre Colégio Visconde de Mauá, Sta. 148 Cruz do Sul Comp. de Fumos; Sta. Cruz do Sul 184 188 Cordoaria São Leopoldo Dohms, Broda &; Cid., P. Alegre . 136 Gehrke & Cia. Ltda., P. Alegre .. 194 . Hahn, Reinoldo, Caxias do Sul .. 194 138 Herrmann, P. Alegre, Foto Hóefel, Sander S. A., S. Leopoldo, Ketten ● 200 184 Hoelzel, Artef. de borracha Import. Com. Olsen S. A., Curitiba 162‘ 136 Kem, Amo E., P. Alegre Kunz, Oscar & Cia. Ltda., Ham burgo Velho '178 Lowatzki & Cia., P. Alegre, Serras 170 Lüderitz & Co. Ltda., Pôrto Ale188 gre Melchers, Ltda
Prestefelippe
éz
Cia.
Meyer, Gottlieb, P. Alegre Naumann, R. A., P. Alegre Neugebauer & Cia., P. Alegre Ortopédica Ltda., P. Alegre Perutz, Leonar Petrik & Cia. Ltda., P. Alegre .... Petzhold, Broecker, Armadores ..
212 130 174 196 210 172 144 140
Peukert, Petry & Cia., Santa Cruz do Sul .. 156 Produtos Tonding Regina Farben .. Schumacher, Guilh. E., P. Alegre Secco, Eduardo S. A., P. Alegre .. Seewald & Cia., S. Leopoldo Siemens do Brasil, Pôrto Alegre .. Sinos Bellini, Canoas Turismo Teuto Brasileiro, P. Alegre
132 210 160 134 200 204 215
Vogei, R. & Filhos Ltda., P. Alegre Wahrlich & Cia. Ltda., P. Alegre Weinmann, S. Leopoldo, Essig ., Wiesberg R., P. Alegre, Orthopãde
210 182 200 132
216
r ALMANAQUE
DO
SÍNODO &
RIOGRANDENSE
1957
219
Inhaltsverzeichnis
\
Kaleiidarium Was ist ein Christ? Bischof D. Dibelius Der Beobachter am Mathlasstrom — Dr. Hennanns Evangelische Kirche in Paraguay — P. K. Richert Die deutsche evangelische Kirche in Chile — P. Dr. Schünemann Die evangelísch-lutherische Kirche in Peru Die evangelische Gemeinde in der Rua Visconde do Rio Branco, 34 — P. M. Begrich Todesfahrt zum Amazonas 500 Jahre Buchdruck — P. Nõllenburg Die álteste übersetzung der Heiligen Schrift ins Türkische — P. Graf V. Lüttichau Die Prauenkirche in Dresden Ist die Astrologie Schwindel? — D. Dr. K. Hutten Ein Haus in der Heimat —: Günther Maske ííber die Mitfreude — Josef Mühlberger Die besinnliche Seite Der Grãbertanz — Gerd Schimansky Achtung, dem Besiegten — H. E. Simmon Das heimliche Gericht Joh. Stratenwerth Die Kalla Deutsche kâmpfen gegen Deutsche — Dreli
4 31 32 34 38 40 41 43 48 51 54 56 60 63 66 68 72 73 82 84
Die bõse míd die gute Schwleger86 mutter — P. Busch Muttersprache — Max v. Schenkendorf 88 H. Zum zehnten Hochzeitstag 89 Hartmann Das wirkungsvolle Rezept — Wiili Schaferdiek 91 Kleine Schmimzelecke — Heinz Ste98 guweifc Der Zuckerhut Heinz Steguwe&t 99 Die unverdrossene Wanderschaft — 101 Heinz Steguweit Der Zeitimgsjimge von Saginavr 103 Heinz Steguweit Vittorio und der Schutzengei 1Q4 Heinz Steguweit Ein Hindu wartet — H. Steguweit 106 Die Zentrale llegt drüben — Qeoi^ 108 Büsing Wer andern eine Grube grâbt 110 Ausstellungsgegenstànde in P. Aíe112 gre 1881 — G. A. Dreher Weltrundschau 119 Unsere Toten 154 Die Revolutlon der Farrapen und ihre Eln^^drkung auf die deutsche Kolonísation R. Peschke 157 181 Ein Wirbelsturm über Toledo Das àlteste Bauwerk von Menschen187 hand 189 Anerkannte hohere Schulen 191 Anschriften 214 Posttarif 217 Firmenverzeichnis
Bildnachweis Umschlagbild: Junge Friesin auf der Insel Fõhr in grosser Festracht. — Seiten 54 und 97: Bundesbildsteüe, Bonn; Sei¬
ten 44, 60, 70, 72, 82, 90: Pri. Hildegard Freidank; Seiten 62, 85, 107: Theo Scherer, Lübeck.
V
✓
FUNDACnO EVaNGÍLICjl Evangelisches Mãdchenintemat CURSO DE ECONOMIA DOMÉSTICA CURSO GINASIAL CURSO DE ADMISSAO Prüfen Sie die Mõglichkeiten des neugegründeten CURSO DE FORMAÇÃO PROFISSIONAiL (Berufliche Ausbildung für Mãdchen) HAMBURGO VELHO Caixa Postal 39
DiE LETZTE SEITE
■Über bem Dunhel bér 3eiten über òer scbweren Hot Gottes fõanòe sid) ^reiten; sein ist Ceben unb Tob.
1
Über aliem 6esd)ef)en, über ber wirren 3êit Gottes Gebanhen steí^en unb sie sinb — Gwigí^eit.
Gr wiíl bas fôers uns lõsen von ber so hleinen Weit, bie an bem grossen Tage bereinst in Hid^ts serfdllt
Gr will f)eraus uns l^eben aus aliem, was besd)wert unb uns ein Ceben geben, bas Gwigkeiten wal)rt. Rcite Walter.