Jahrweiser 1969 - Almanaque do Sínodo Riograndense

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Jahreslosung 1969

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HERRN WORT

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ist

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wahrhaftig, und was

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zusagt, das

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hâlt .r gewiss Psalm 33, 4

2 9

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In òeine loanòe

nun befel^len wir in òeine F5ânòe òen Weitergang, Ceib, Seele, Sorgen, fõaus unò Brot, òie Obrigbeit, òas Vaterlanò, òie Stdnòe, òu bilíst aucb òer verborgenen ílot. COit aliem Bimmelsbeer wir preisen vor òeinèm Cb^on òer ewgen Ciebe Rat unò Berrlicbbeit. Du bringst 3um 3iel, was òu verbeiseen, òein ist òas Reicb in Êwigkeit. Otfo RielbíHüUer


r JANUAR 1969

1 Mi

Im Namen Jesu

Neujahr

Alies, was ihr tut mit Worten oder mít Werken, das tut alies ín dem Namen des Herrn Jesu und danket Gott und dem Vater durch Ihn. 2 Do 3 Fr © 4 Sa

5 So 6 Mo 7 Di 8 Mi 9 Do 10 Fr 11 Sa

4

Kol. 3, 17

2. Sonnfag nach Weihnachfen Erscheinung des Herrn

Die drei Welsen aus dem AAorgenland

Er hat Seinen Engein befohien über dlr, dass sía díeh behüten auf allen deínen Wegen.

12 So 13 Mo 14 Di 15 Mi 16 Do 17 Fr 18 Sa ©

1. Sonntag nach Epíphanias

19 So 20 Mo 21 Di 22 Mi 23 Do 24 Fr 25 Sa C

2. Sonnfag nach Epiphanías

26 27 28 29 30 31

Letzter Sonntag nach Epíphanias

So Mo Di Mi Do Fr

In Golfes Hut

Psalm 91, 11

Der Goftessohn

Wir sahen Seine Herrlichkeif, eíne Herriichkeit ais des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Joh. 1, 14

Der Freudenmeíster

Das Gesetz ist durch Mose gegeben, dío Gnade und Wahrheit ist durch Joh. 1, 17

Jesum Chrístum geworden.

Verkiarung

Gott, der da hiess das Licht aus der Fínsternís hervoleuchten, der hat einen hellen Sçhein ín unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erieuchtung, die Erkenntnís der Klarheit Goltes in dem Angesichte Jesu 2. Kor. 4, 6 Christi.

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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20'. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 5


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1 Sa

2 3 4 5 6 7 3

So © MoDi Mi Do Fr Sa

Septuagesimae

9 10 n 12 13 14 15

So ® Mo Di Mi Do Fr Sa

Sexagesímae

16 17 18 19 20 21 22

So © Mo Di Mi Do Fr Sa

Estomíhi

Lohn und Gnade

Wír liegen wor Dir mit unserm Gebet, nicht auf unsere Gereehtigkeit, Dan. 9, 18

sondem auf Deine grosse Barmherzígkeif.

Víererlei Ackerfeld

Heute, so íhr Seine Stimme i.uret, so verstockel cuer Herz nicht. Psalm 95, 7—8

Hinauf gen Jerusalem

Aschermíttwoch

Sehet, wir gehen ninauf gen Jerusalem, und es wird werden, das geschrleben íst von des Menschen Sohn.

23 24 25 26 27 28

6

So Mo g Di Mi Do Fr

Invokavif

alies vollendet Luk. 18, 31

Versuchung

Buss* und Bettag

Dazu íst erschienen der Sohn Gottes, dass Er die Werke des Teufels zerstore. 1. Joh. 3, 8


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MÀRZ 1969 1 Sa

2 So

Remíniscere

Der Knecht Gottes

3 Mo 4 Di © 5 Mi 6 Do

Der Herr haf mir das Ohr gedffnet, dass ich hdre wie ein Jünger; ích Jes. 50, 4—5

bin nieht ungehorsam und gehe nieht xurück.

7 Fr 8 Sa

9 So

Das Lamm Gottes

Okulí

10 Mo 11 12 13 14 15

Di © Mi Do Fr Sa'

16 So

Des Mensehen Sohn ist nieht kommeti, dass Er sich dienen lasse, sondern dass Er diene und gebe Seín Leben zu cincr Eribsung für vieie. Matt. 20, 28

Das Brot des Lebens

Laefare

17 Mo 18 19 20 21 22

Di.@ Mi Do Fr Sa

23 So

Das Weizenkorn muss in die Erde fallen

und

orsterben, sonsf

ailein; wo es aber erstírbl, so bringt's viol Früchte.

Judika

bleibf's

Joh. 12, 24.

Der Hohepriesfer

24 Mo 25 26 27 28 29

Di (X Mi Do Fr Sa

30 So 31 Mo

Christus spricht: Ich heilige Mich seibst für sie, auf dass ,auch sie ge* heiligt seien in der Wahrheit.

Palmarum

Joh. 17, 19

Der Schmerzensmann

Palmsonntag

Er soll dte Starken zum Raube haben, darum dass Seine Seele gearbeitet hat und hat Seín Leben ín den Tod gegeben und hat vieler Sünden gefrogen.

Jes. 53, 11-12

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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

n. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

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21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 9


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1 Di

2 Mi © . 3 Do 4 Fr 5 Sa

Gründonnerstag Karfreitag

Osfern

6 7 8 9 10 n 12

So Mo Di Mi Do Fr Sa

13 So 14 Mo 15 Di

16 Mi © 17 Do 18 Fr 19 Sa

20 21 22 23 24 25 26

So Mo Di Mi Do Fr Sa

Aufersfehung

Osfern 2. Osfertag

Ich war tot, und síehe, Ich {ein lebendig ven Ewígkeít zu Ewigkeif und habe die Schiüssel der Holle und des Todos. Offb. 1, 18

Quasímodogenifi

Wiedergeburt

Gelobet sei Gotf, der Vater unseres Herrn Jesu Chrisfí, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wíedergeboren hat zu eíner lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petr. 1, 3

Misericórdias Domini

Der gute Hirte

Ich bin der gute Hírte. Meine Schafe horen Meine Stimme und Ich kenne sie, und sie folgen Mir, und Ich gebe ihnen das ewíge Leben. Joh. 10, 12. 27. 28

( 27 28 29 30

So Mo Di Mi

Jubílate

Die neue Schõpfung

Ist jemand in Chrisfo, so ist er eine neue Kreaiur. Das Alte ist vergan2. Kor. 5, 17 gen, siehe, e$ ísf alies neu geworden.

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1. 2. 3. 4. 5. 6. . 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25.

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26. 27. 28. 29. 30.

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MAl 1969 1 Do 2 Fr © 3 Sa

4 5 6 7

So Mo Di Mi

Kanfate

Díe síngende Gemeinde

Singet dem Herrn ein neues Ued; denn Er tut Wunder.

Psaím 98, 1

8 Do © 9 Fr 10 Sa

11 12 13 14 15 16 17

So Mo Di Mi Do Fr © Sa

Rogate

Díe befende Gemeinde

Muftertag

Christí Himmelfahrt Wenn Ich erhõhel werde von der Erdo, so wili Ich ste alie zu Mir zíehen. Joh. 12, 32

18 So 19 Mo 20 Di 21 Mi 22 Do 23 Fr 24 Sa ©

Exaudi

25 26 27 28 29 30 31

Pfíngsten

So Mo Di Mi Do Fr Sa ©

Die wartende Gemeinde

So spricht der Herr: ich wilI ausgiessen den Geist der Gnade und des Gebets. Sach. 12, 10

Díe Kírche des Geístes

Pfingstfest 2. Pfíngsttag

Es soll nichi durch Heer oder Kraft, sondem durch Meínen Geist geseheSach. 4, 6 hon, spricht der Herr Zebaoth.

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1 2 3 4 5 6 7

So Mo Di Mi Do Fr Sa 5

Trinítatís

8 9 10 n 12 13 14

So Mo Di Mt Do Fr Sa ©

1. Sonntag nach Trinítatís

15 16 17 18 19 20 21

So Mo Di Mi Do Fr Sa

2. Sonntag nach Trinítatís

22 So g

3. Sonntag nach Trinítatís

Der dreieinige Gott

Heitig, heiltg, heilíg is( dor Herr Zebaoth, alie Lande sind Seíner Ehre voll. Jes. 6, 3

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Apostei und Propheten

M Christus spricht zu Seinen Jüngern: Wer euch horef, dor hdret Mich, und wer euch verachtet, der verachtet Mich. Luk. 10, 16

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23 24 25 26 27 28

Mo Di Mi Do Fr Sa

Díe Eíniadung

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Christus spricht: Kommet her zu Mir alie, dio ihr mühseiig und beladen Matfh. 11, 28 seid; Ich wlll euch erquicken.

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Das Wort der Versòhnung

Oes Menschon Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk. 19, 10

4. Sonntag nach Trinítatís

Díe Gemeinde der Sünder

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesefz Christí erfüllen.

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Gal. 6, 2 29 So © 30 Mo

Erntcdankfest

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1 2 3 4, 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16. 17 18 19 20 21 22 23 24, 25 26 27, 28 29 30, 15


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1 Di

2m 3 Do 4 Fr 5 Sa

6 7 8 9 10 11 12

Do D Mo D[ Mi Do Fr Sa

5. Sonntag naeh Trinitatís

13 14 15 16 17 18 19

So Mo Q Di Mi Do Fr Sa

6. Sonntag nach Trinitatís

20 21 22 23 24 25 26

So Mo Di ® Mi Do Fr Sa

7. Sonntag nach Trinitatís

27 28 29 30 31

So Mo © Di Mi Do

8. Sonntag nach Trinitatís

Nachfolge

Wer seine Hand an den Pflug legt und síehet zurück, der ist nicht ge* schickt zum Reíche Goites. Luk. 9, 62

Taufgedachfnís

Fürchte dich nicht, denn Ich habe dich eriost, Ich habe dich bei deínem Namen gerufen, du bisf MeinI

Jes. 43, 1

Heilígung des Leibes

Begebet eure Giieder zum Dienste der Gerechtigkeit, dass síe heílig werden. Rom. 6, 19

Früchte des Geistes

Wandeit wle die Kinder des Lichtes. Die Frueht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Eph. 5, 9

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AUGUST 1969 1 Fr 2 Sa

3 4 5 6 7 8 9

So AAo 3) Di Mi Do Fr Sa

9. Sonnfag nach Trínítatis

10 11 12 13 14 15 ló

So Mo Di Mi ^ Do Fr Sa

10. Sonntag nach Trínitafis

17 18 19 20 21 22 23

So Mo Di Mi C Do Fr Sa

11. Sonnfag nach Trinitatís

24 25 26 27 28 29 30

So Mo Di Mi © Do Fr Sa

12. Sonntag nach Trinitatís

31 So

Der ikluge Haushalfer

Sehet zu, wíe ihr vorsichttg wandelf, nícht ais díe Unweísen, sondem ais díe Weísen. Eph. 5, 15

Der Herr und sein Volk

Gerechtigkeit erhohef ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr. 14, 34

Pharisaer und Zolíner

Gott widersieht den Hoffartígen, aber den Oemütigen gibt Er Gnade. 1. Pefr. 5, 5

Díe grosse Krankenheilung

Das zerstossene Rohr wird Er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird Er nicht ausioschen. Matfh. 12, 20

13. Sonntag nach Trinitatís

Der barmherzíge Samariter

War ihr getan habt einem unter díesen Meínen geringsten Brüdern, das Mafth. 25, 40 habt ihr Mir getan.

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SEPTEMBER 1969 1 2 3 4 5 6

Mo Di Mi 5 Do Fr Sa

7 8 9 10 11 12 13

So Mo Di Mi Do Fr Sa

14 15 16 17 18 19 20

So Mo Di Mi Do- g Fr Sa

14. Sonntag nach Trinítatís

Der dankbare Samaríter

Loba dan Herrn, meina Seele, und vergíss nichL, was Er dir Gutes getan hat. Ps. 103, 2

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Irdische Güter

15. Sonntag nach Trinítatis

Alie eure Sorge v/erfet auf Ihn, denn Er sorget für euch.

1. Petr. 5, 7

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21 22 23 24 25 26 27

So Mo Di Mi Do @ Fr Sa

Der starke Trost

16. Sonntag nach Trínitatís

Jasus Christus hat dem Toda díe Macht genommen und das Leben und ein unvergangiich Wesen ans Lícht gebracht.

2. Tim. 1, 10

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28 So 29 Mo 30 Di

17. Sonntag nach Trínitatís

Von der Frelheit elnes Christenmenschen

Es ist dir gesangt, Menseh, was gut ist und was der Herr von dir forderts namÜch Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6, 8

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1 2 3 4

Mi Do Fr ^ Sa I

22

5 6 7 B 9 -10 11

So Mo Di Ml Do Fr Sa ©

18. Sonntag nach Trinitatis

12 13 14 15 16 17 18

So Mo Di Mi Do Fr Sa (g

19. Sonntag nach Trinitatis

19 20 21 22 23 24 25

So Mo Di Mi Do Fr Sa ©

20. Sonntag nach Trinitatis

26 27 28 29 30 31

So Mo Di Mi Do Fr

21. Sonntag nach Trinitatis

Das

vomehmste Gebof

Das Gebot haben wír von Ihm, dass wer Goft liebet, dass der auch seinen Bruder liebe. 1. Joh. 4, 21

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Die Heilung des Gichtbrüchigen I

Heile Du mtch, Herr, so werde ích heil; hílf Ou mir, so isr mir gebolfen. Jerem. 17, 14 1

Das Mahl des Herrn

Der feste Grund Gottes bestehet und bat dieses Sregel; Der Herr kennet die Seinen und: Es trete ab von Ungerechtigkeif, wer den Namen Cbristí nennet. 2. Tim. 2, 19

Geístiiche Waffenrüstung

So jemand auch kampfet, wird er doch nicht gekrbnet, er kampfe denn recht. 2 . Tim. 2, 5 Reformationsfest


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1 Sa

22. Sonntag nach Trínitatls 2 So D 3 4 5 6 7 8

Mo Di Mi Do Fr Sa

9 So ©

In Gotfes Schuíd

Nafionaler Totengedenktag

Dríttlefzter Sonntag im Kírchenjahr

10 11 12 13 14 15

Mo Di Mi Do Fr Sa

16 17 18 19 20 21 22

So d: Mo Di Mi Do Fr Sa

Varlefzter Sonntag im IKirchenjahr

23 24 25 26 27 28 29

So © Mo Di Mi Do Fr Sa

Letzter Sonntag ím Kírchenjahr

30 So

Psalm 130, ^

Bei Dir ist díe Vergebung, dass man Dich fürchte.

Díe Zeíchen des Endes

Malth. 24. 13

Wer beharref bis ans Ende, der wird selig.

Welfgericht

Wir müssân alie offenbar werden vor dem Richtstuhl Christi. 2. Kor. 5, 10

Kluge und tõrichte Jungfrauen

Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.

1. Advent

Der Icommende Herr

Siehe dein Konig kommt zu dir, oin Gorechter und ein Helfer.

24

Luk. 12, 35

Sach. 9, 9


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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 25


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1 2 3 4 5 6

Mo D\ 3 AAi Do Fr Sa

7 So 3 Mo 9 Di © 10 Mi 11 Do 12 Fr 13 Sa

2. Advent

14 15 16 17 18 19 20

3. Advent

So Mo ® Di Mi Do Fr Sa

Der kommende Eriõser

Sehef auf und erhebet eure Haupter, darum dass sich eure Erldsung naheti Luk. 21, 28

Der Vo4’laufer des Herrn

Bereitet dem Herrn den Weg, denn síehe, der Herr kommf gewaltig. Jes. 40, 3. 10

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21 22 23 24 25 26 27

So Mo Di ® Mi Do Fr Sa

4. Advent

Die nahende Freude

Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes. Luk. 1, 46—47 Heiliger Abend Weihnachfen 2. Weihnachtstag

.

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28 29 30 31

26

So Mo Di Mi

Sonntag nach Weihnachten

Simeon

Herr, nun lasset Du Deinen Diener in Frieden fahren, wíe Du gesagt hast; Luk. 2, 29—30 denn meine Augen haben Deinen Heiland gesehen. Jahresschiuss


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Sontnen- Auf- und Untergange Porto Alegre Tag.

Aufg.

Unterg.

Florianópolis Aufg.

Unterg.

Porto Alegre Tag.

Aufg.

JANUAR

Florianópolis

Unterg.

Aufg.

Unterg.

7,05 7,04 7,04 7,02 7,01 6,59

17,31 17,32 17,34 17,37 17,40 17,43

6,55 6,52 ' 6,49 6,44 6,40 6,35

17,46 17,49 17,50 17,53 17,55 17,57

6,28 6,24 6,18 6,13 6,07 6,00

18,00 18,03 18,04 18,07 18,09 18,12

5,55 5,50 5,45 5,39 5,34 5,30

18,14 18,16 18,18 18,22 18,24 18,28

JULI

1 5 10 15 20 25

5,27 5,30 5,34 5,38 5,43 5,47

19,30 19,31 19,31 19,30 19,30 19,27 . FEBRUAR

5,22 5,25 5,29 5,33 5,38 5,41

19,13 19,14 19,14 19,13 19,12 19,11

1 5 10 15 20 25

7,22 7,23 7,21 7,19 7,18 7,16

17,36 17,37 17,39 17,42 17,45 17,48

1 5 10 15 20 25

5,51 5,57 6,01 6,05 6,09 6,13

19,25 19,20 19,18 19,14 19,08 19,04

5,45 5,51 5,55 5,58 6,01 6,05

19,09 19,05 19,02 18,59 18,54 18,50

1 5

20 25

7,11 7,08 7,04 6,59 6,54 6,49

17,52 17,54 17,57 18,00 18,03 18,05

1 5 10 15 20 25

6,15 6,19 6,21 6,27 6,28 6,30

18,59 18,55 18,49 18,46 18,38 18,31

6,06 6,10 6,11 6,17 6,17 6,19

18,46 18,42 18,37 18,34 18,27 18,20

1 5 10 15 20 25

6,41 6,37 6,30 6,25 6,18 6,11

6,23 6,26 6,27 6,30 6,33 6,35

18,12 18,07 18,03 17,58 17,54 17,48

1 5 10 15 20 25

6,05 6,00 5,54 5,48 5,42 5,38

6,39 6,41 6,43 6,46 6,50 6,52

17,44 17,40 17,37 17,33 17,32 17,31

1 5 10 15 20 25

5,31 5,28 5,25 5,21 5,19 5,17

NOVEMBER 18,46 5,24 18,50 5,21 18,54 5,19 18,57 5,15 19,02 5,14 19,09 5,12

18,31 18,35 18,38 18,41 18,45 18,49

1 ^ ^ 10 15

5,17 5,17 5,17 5,18 5,20 5,23 5,26

DEZEMBER 19,12 5,12 19,15 5,12 19,19 5,12 19,22 5,13 19,24 5,15 19,28 5,18 19,29 5,21

18,55 18,58 19,02 19,05 19,07 19,11 19,12

AUGUST

10 15

MARZ

SEPTEMBER

APRIL 1 5 10 15 20 25

6,35 6,38 6,40 6,43 6,47 6,49

18,22 18,17 18,12 18,07 18,02 17,56

1 5 10

6,54 6,56 6,59 7,02 7,06 7,09

17,51 17,47 17,43 17,39 17,38 17,36

OKTOBER

MAI

15 20 25

JUNI 1 5 10 15 20 25

28

7,12 7,14 7,16 7,19 7,20 7,20

17,33 17,32 17,32 17,32 17,32 17,33

18,09 18,12 18,14 18,17 18,20 18,23

6,55 6,57 6,59 7,02 7,03 7,03

17,28 17,27 17,27 17,27 17,27 17,28

20 25 31

18,26 18,28 18,31 18,35 18,38 18,42


Beginn der Jahreszeiten Herbsf am 20. Marz

Frühling am 23. September

Winíer am 21. Junl

Sommer am 21. Dezember

Eintritt der Sonne in die Zeichen des Tierkreíses $h

20. Januar

Fische

17. Februar ^

20. Marz

Wassermann

Widder

20. April 21. Mai

Síier

21. Juni

Krebs

22. Juli

Lõwe

Zwillinge

23. August

áí

Jungfrau

23. September 23. Oktober

'és

Waage

^ ^

Skorpion Schütze

22. November 21. Dezember

Steinbock

Finsternisse im Jahr 1969 ' Im Jahr 1969 flnden 2 Sonnen: und 3 Mondfinsternisse statt: Ringfõrmige Sonnenfinsternis, am 18. Marz: in Brasilien nicht sichtbar. Teilweise Mondfinsternis, am 2. April in Brasilien: nicht sichtbar. Teilweise Mondfinsternis, am 27. August: im Westen Südamerikas sichtbar. Ringfõrmige Sonnenfinsternis, am 11. September: in Brasilien und ganz Südamerika sichtbar. Teilweise Mondfinsternis, am 25. September: im õstiichen Teil Südamerikas sichtbar.

Bewegliche Feste 19. Februar Beginn der Passionszeit 30. Marz Palmsonntag Karfreitag Ostern Himmelfahrt Pfingsten Advent

4. April 6. April 15. Mai 25. Mai 30. November 29


i

Lafeinamerikaniscrie Perspekfiven Europaer und Nordamerikaner betrachíen Laíeinamerika gerne ais einen „problematÍschen Subkontinení". Wenn die Welípresse Ereignisse von dort berichiet, dann geschieht es gerne mit einem skepíisch-kritischen und oft sogar ironischen Unterton. Abgesehen von wenigen Ausnahmen bringen Tageszeitungen in Europa sehr selten Nachrichten von dort, es sei denn, dass eine „Revoluíion" in einem dieser Lánder síattgefunden hat. Gleichzeitig aber kann man feststellen, dass gewisse Zeifschriften mit Vorliebe Artikel über diesen Kontinent bringen, Auch in den Buchhandiungen, ganz besonders in Nordamerika, wachst standig die Anzahl der Bücher über La teinamerika. Das doch, dass man

bezeichnende überal l über

ist jediesen

Kontinent schreibt, ohne dass man sich klar macht, was man eigentlich mit der Bezeichnung Lateinamerika meint, oder ohne dass man sich Mühe macht, die lateinamerikanische Presse oder Literatur seibst zu zitieren. Es kann gesagt werden, dass dasseibe auch für die lateinamerikanische Chrlstenheit zutrifft. Es kommt kaum vor, dass man die eigenen Zeitungen, Zeit schriften oder Bücher dieser Christen heit liest. Man sagt immer und immer wieder genau dasseibe, das man im Laufe der letzten 100 Jahre gesagt hat. Man nimmt sich selten Zeit, die Gedanken zu analysieren, die aus diesem Kontínent erwachsen, einem Kontinent, dessen Christenheit und Kirchen sich in ei-

sich bemüht, den Sinn und die Tragweite von rieuen, dort sehnsüchtig erwarfeten Organen von Arbeitsgemeinschaffen in La.einamerika rechí zu würdigen. Aufgrund dieser Sifuation ist es daher umso wichíiger, dass al ie chrisflichen Kirchen in Lateinamerika eine ernsíe Arbeit unternehmen, die unter dem Zeichen eines echten und doch zugleich demütigen Seibstbewusstseins stehí. Sie müssen ihre eigene Situaíion analysieren. Sie müssen den Weg finden für die ihrer eiStrukíurierung ihrer Arbeif in i genen Umwelí, sie müssen verantwortungsvoll planen, wie das Evangelium von' Jesus Christus unter den gegebenen Verháltnissen verkündigt werden kann. Eine derartige Seibstdarstellung muss wohl auch unternommen werden für die welfweife Christenheit, die uns ihre helfende Hand ausstreckt und mit uns zusammen bereit ist, die Verantwortung zu teilen für die missionarische Aufgabe der Kirche in Lateinamerika.

Romísch-katholisches und sches Verhãltnis

protestanti-

In der Regei war bisher das Bild, das man sich von Lateinamerika machte, entweder durch den rõmisch-katholischen oder durch den protestantisch-evangelischen Blickwinkel gepragt. Von katholischer Seite pflege man von den am starkslen durch die rõmisch-katholische Kirche

internationaien Organisationen leichter findet, sich Zusammenschiüsse für Latein

gepragten Kontinent zu sprechen. Es wurde gesagt, dass jeder dritte Einwohner in Lateinamerika ein Katholik sei und man stellte etwa Berechnungen an, dass [eder zweite Katholik der Welt Südamerikaner sei. Man liess sich gerne berichten, dass dieser Kontinent eine unendliche Stârke für die rõmisch-katholische

amerika gefallen zu lassen, ais dass man

Kirche bedeute und glaubte wohl, dass

ner Periode der Seibstbesinnung befinden und schon eine eigene Darstellung verdienten. Die Folge davon ist, dass man es sowohl in sâkularen ais auch in kírchlich

30

1


dieser Zustand sich automatisch weiíerentwickeln würde. Die verschiedenen evangelischen Kirchen und Missionen wurden ais „ungesetzlich"' angesehen, und man rief gerne die Hilfe des Síaates an, um das Wachstum dieser Gruppen zu verhindern, bzw. sie isoliert zu lassen. Die evangelischen und protestantischen Kirchen ihrerseits waren íange Zeit geteiiter Meinung hinsichtlich ihrer Aufgabe und Exisfenzberechtigung in Lateinamerika. Solch verschiedene Auffassungsv^eisen haben ihren Grund in verschiedenen Faktoren, nicht nur íheologischer Art, der Vergangenheit. Die theologische Scheidelinie zv^ischen den verschiedenen Gruppen kam in der Tauffrage zum Ausdruck. Bereits aniassiich der ersten Weitmissionskonferenz in Edinburgh im Jahre 1910 war man verschiedener Auffassung bei der Frage, ob dieser Kontinení überhaupt ais ein Ob[ekt für protestaníische Heidenmission in Frage kame, da ja die meisíen Bewohner — vorher glaubte man sogar alie — bereits in einer anderen Kirche getauft worden seien. Ein anderer Faktor, der die evangelische Kirche stark beeinflusste bei dem Versuch, ihre Aufgabe in Latein amerika zu bestimmen, hat mit deren verschiedenartiger Herkunft und Tradition zu 1un. Man darf nicht vergessen, dass es von Anfang an neben den anglosachsischen Missionaren — wo nebenbei bemerkt die Míssionare zuerst kamen, danach erst Gemeinden entstanden — d. h. aiso lange bevor diese Missionare überhaupt ernstiich mit ihrer Arbeit anfingen, bereits die alteren Einwandererkirchen bestanden. Bei ihnen war die Gemeinde zuerst entstanden, und zwar war sie „Eigenschaffung" der Laien. Diese Laien hatten im Zuge der Auswanderung die Bibel, das Gésangbuch und den Katechismus mitgebracht, und erst danach beriefen sie Pastoren, hauptsachiich aus Europa. Man kann aIso sagen, dass man von evangelischer Seite entweder Lateinamerika ais einen Missionskontinent betrachtete, auf welchem man Mission treiben muss, nicht nur* un ter der noch nicht getauften Urbevõlke-

rung — welche heute noch viele Milliosondern auch unter nen ausmacht den bereits getauften Katholiken, da man die vorhandene rõmische Kirche ais ein „Babel des Abergiaubens" brandmarkíe. Oder auf der anderen Seite war man der Auffassung, dass Evangelisationstátigkeit unter den bereits Getauften Proselytismus sei. Man konzentrierte im letzten Falle seine Krafle darauf, die. Glaubensbrüder und Landsleute in der Diaspora zu unterstützen, denn sie sollten ja ihren Glauben bewahren und ihn weitergeben kõnnen an kommende Generationen. Das Resulíat dieser verschiedenen Betrachíungsweise hat unter anderem dazu geführí, dass man denseiben Kontinent von ganz verschiedenen Gesichlspunkten betrachtete. Es ist dadurch geschehen, dass der Verkündigung des einen Christus Hindernisse in den Weg gelegt wurden, oder dass dieseibe auf faische Wege geleiíet wurde. Beachten wir, dass wir hier von den Verkündigung reden, welche die so unerhõrt schnell wachsende Bevõlkerung des Koníinenís so dringend benõtigí für ihr Leben, ihren Glau ben, ihre poliíische Betatigung und ihre Geselischaftsstruktur! Es ist eine Sünde gegen Christi Gebot, dass wahrend der Jahrhunderte, da die katholische Kirche immerhin schon gewusst haben musste, dass Lateinamerika nicht ein Kontinent der grossen katholischen Siege und Fortschritte, sondem ein Kontinent mit vielen Problemen und grossen Veriusiet ist, dass sie trotzdem geschwiegen und zugelassen hat, dass viele ihrer Glaubigen sowohl in Europa ais auch in Südamerika sich in der gefahrlichen Weit eines Traumbildes sicher wahnten! Die katho lische Kirche hat erst sehr spat den Sákularisierungsprozess erkannt, auf den die verschiedenen evangelischen Missionare bereits im vorigen Jahrhundert stiessen, ein Prozess, der anfing mit den Unabhângigkeitsbewegungen und mit deren, geisíesgeschichtlich gesehen, antichristlichen Ursprung und Wesen. Durch den Kampf gegen die evangelischen Missionare verlor die rõmische Kirche 31


1

r

L

ungeheure Krafte, die sie hatíe besser einsetzen kõnnen. Dasseibe kann von den evangelischen Missionaren gesagt werden, welche ihre Krafíe vergeudeten mit der Bekampfung der katholischen Kirche und oft mehr Freude haíten an der Bekehrung eines glaubigen Katholiken denn über erfoigreiche Arbeit uníer sakularisierten Menschen. Das muss von einer gewissen Predigfweise gesagt \A/erden, die ofí mehr einer antikatholischen Propaganda glich ais einer Auslegung der biblischen Botschaft, ein Zustand, der leider immer noch hier und dort auf einem unserer //Plazas" vorzufinden ist. Politische und antikierikaie Stimmungen des Volkes wurden dergestalt ausgeschiachtet, dass das einfache Volk schiiessiich glauben mussfe, dass es mehr ais einen Christus gabe! Ja, es kam sogar vor, dass man, um Menschen zu gewinnen für „den wahren Christus", oft sogar missionarisch tâtig wurde im Bereiche von evangelischen Kirchenmitgliedern anderer Denomination. Wenn man eine Untersuchung anstellen würde über die Frage, welch grosser Prozentsatz der Mitgliedschaft von protestantischen Kirchen aus den Reihen anderer evangeiischer Denominationen gewonnen \A/urde, kõnnten wir einige Überraschungen eriebeni Die führenden Persõnlichkeiten der sogenannten Einwanderer- oder Diasporakirchen sehen heute mehr und mehr, dass man die Verantwortung für die Evangelisierung des Kontinentes bei weitem noch nicht vv^ahrgenommen hat. Nun versucht man mit allen Mittein, diese Schuld wieder gutzumachen. Man be müht sich kíar zu unterscheiden z\atíschen der Frage der Sprachenbev^ahrung und der eigentiichen Aufgabe der Kir che unter Glaubensbrüdern in einer Diasporasituation. Oft ist das nicht geschehen, \A/obei die Kirche auf eine faische Bahn gelenkt wurde. So konnte es vorkommen, dass man sich võllig von der Umweit, in der man lebte, isolíerte und von der Natíon, die gewõhnlich bereits für die zweite Generation von Einwanderern Heimat wurde — Man war oft 32

so

bemüht

um die Bewahrung der sprachlichen Eigenart einer besonderen efhnischen Gruppe, dass man vergass, den Glauben der Vaíer weiferzugeben an diejenigen, die schon seit langen nicht mehr die Herkunftssprache der Immigranten verstanden. Allmahiich ist dann hier und dort der Eindruck entstanden, dass man es in derseiben Stadt oder in demseiben Dorf mit einem spanischsprechenden Christus" zu tun hatíe, von dem die katholische Kirche predigíe und auch die evan gelischen Missionare, und mit einem „deutschsprechenden Christus" exklusiv für lutherische Immigranien. Man vergass dabei, dass der Christengemeinde in einer gegebenen Diasporasituation immer ein lebendiger Zeugnisdienst für Christus aufgetragen ist für alie Men schen, mit denen sie zusammenlebt.. Eine neue Epoche In der Evangelisation, Lateinamerikas Die eben genannten drei Denkweisen leben immer noch in weiten Kreisen weiter. Andererseits muss man jedoch klar sehen, dass diese drei kirchenpolitischen oder missionspolitischen Richtungen nicht mehr das ganze Feld beherrschen. Im Laufe der letzten Jahre hat sich vieles verandert. Und die Weichen für weitere Anderungen sind ge'stel lt. Es wird gesehen, dass Gott uns grosse Ver antwortung auferlegt dadurch, dass er es nun mõglich macht, bei der Arbeit an emer neuen Epoche für die Evangelisierung und Christianisierung Lateinameríkas mitzuwirken. Es kommt nun darauf an, dass die christiichen Kirchen íernen, den Kontinent reaüstisch zu sehen. Der zweite Schritt wird sein, dass aüe diejenigen Christen zusammen arbeiten, die willig sind, mit aller nur moglichen Kraft die Botschaft von Christus weiterzutragen. Alie unsere Kirchen müssen verstehen lernen, dass die Sache des Evangeliums in Laíeinamerika eine Sache der gesamten Christenheit ist. Der Kontinent bietet sich sozusagen ais ein Experimentier-


feld für die Konfroníaíion der Kirche mií der die christlichen Grundideen ablehnenden Weit an. Die Christengemeinden sind heute eine Minorihaí, oder leben in einer Diasporasituation in der ganzen Welt. Wie wahr das ist, kann man wohl an keinem Ort besser sehen und erieben ais in Lateinamerika. Es isi seibsíverstandiich und allgemein bekannt, dass diese Minoritat-Situation auch für die Kirchen in Afrika und Asien zutriffí. Diese beiden Kontinenfe erwáhní man gewõhnlich zuerst, wenn man von der traditionellen ausseren Mission spricht. Es ist aber schwieriger, diese Wahrheit etnzusehén, wenn es sich um Lánder handelt, die man immer noch ais christiich betrachtet, oder gar diesen Umstand in Verbindung zu bringen versucht mit Lateinamerika, dieser Kontinent von dem man glauble, dass er bereits voll und ganz für die christliche Wahrheit eroberí ist. Ahnlich wie in den ersten Jahrhunderten der Christen●heit müssen gerade Christengemeinden in der Diaspora und in einer Minoritatssituation der Ausgangspunkt für die Mis sion werden. Sie müssen die sie umgebende Welt, wovon sie ja ein Teil sind, entdecken lernen. Sie müssen dort das Evangelium verkündigen und teÜnehmen an den verschiedenen Problemen, welche die Aussenwelt" beschaftigt. Diese Verantwortung muss geíeilt wer den, sowohl von allen Christen, die dort leben und Zeugnisdienst tun, ais auch von Christen in anderen Landern, die die ■ Mõglichkeit haben, ihren Brüdern zu

helfen.

Wenn man den christlichen Kkchen Lateinamerikas helfen will, kann es sich zeigen, dass die traditionelle Aufteilung der verschiedenen kirchiichen Dienstzweige nicht lânger zuíreffen. Hier wird es klar und deutiich, dass die ganze christiiche Kirche und der ganze christliche Mensch mit den ihnen von Gott anvertrauten Aufgaben auf ein und derselben Stel le anwesend sein müssen, ja dass diese Aufgaben auszuführen sind durch ein und dieseíbe chrisíliche Gemeinde. Heute haben gewisse weitsich-

tige evangelische und rõmisch-kathollsche Kirchenführer in Lateinamerika bereiís eine gemeinsame Fragestellung und bemühen sich auch oft, diese Fragen gemeinsam zu beantworten. Welches ist nuri unsere Aufgabe heute in Lateinamerika? Sollen wir weitermachen mit der traditionellen Ausseren Mission, wo das erfòrderlich ist? Ist es unsere Aufgabe, mit der frohen Boíschaft den sakularisierten Menschen zu erreichen? Sollen wir Christen ein Wort *"i versuchen zu der Frage der sozu sagen zialen 'Ungerechtigkeiten? Oder sollen wir bei der Inneren Mission verbieiben u nd den eigenen evangelistischen Einsalz verstarken? Soll die Kirche Verantwortung übernehmen für den Unterricht von Analphabeten, das heisst Schulen errichten dort, wo die lokaien Regierungsprogramme unzureichlich sind angesichts der.immer wachsenden schulisehen Notwendigkeiten besonders unter der Stadt- und Stadtrand-Bevõlkerung? Ist die Kirche nicht aufgerufen zu der Errichtung von Fachsch*ulen, etwa Landwirtschaftsschulen usw.? Sollte die Kirche nicht einen Versuch machen, mit der Lehre des Evangeliums das Kulturleben zu durchdringen, hineinzukommen in die Universitaten oder in die Politik? Unsere. Antwort auf alie diese Fragen kann nur Ja sein. Das bedeutet aber, kurz gesagt, dass man nicht um Mission und Evangeliumsverkündigung herumkommt, wenn man talig sein und Hilfe leisten Y^ill auf diesem Kontinent. Aber andererseits ist es nicht mehr mõglich, einfach Bekehrung zu predigen, ohne dass man sich auch für die eben genannten Bereiche verantwortlich fühit. Denn alie Aufgaben rhüs,sen durchgeführt werden durch die christlichen Gemeinschaften, die sich um sichíbare Kirchen und Gemeinden scharen, die mitten in dieser Welt leben und taglich mit all diesen Fragen konfrontiert sind. Wie diese Aufgaben gelõst wer den, kann selbstverstandÜch verschieden sein von Land und von Kirche. Es gíbt sehr viel gemeinsames für den ganzen Kontinent, der im allgemeinen 33


mit Laíeinamerika bezeichnet wird. Es Einige Lander stellen beinahe alie erforist jedoch erforderlich, daran zu erin- derlichen Indusírieprodukte im Lande nern, dass es in diesem Koníinent Verseibst für die eigene Bevõlkerung her, schiedenheiten gibt, sowohl in den ver- was natürllch einen allmáhlich steigenschiedenen Teilen und Regionen (Karibi- den Lebensstandard mit sich bringt, ansche See, Zentralamerika, Südamerika), dere jedoch müssen beinah alie Produkais auch zwischen Nationen und Spra- te importieren. Die Bevõlkerung in ganz chen. An der Seite der portugiesischen Laíeinamerika nimmt stándig zu, trofz Sprache in BrasMien, ein Land das neder zunehmenden Auswanderung bebenbei bemerkt etwa die Haifte des sü- sonders in die USA, was sehr oft zutrifft damerikanischen Raumes umfassí, wird für die Gebildeten, Facharbeiter, Arzte, in den meisten anderen Landern Spa- Forscher und Techniker. Es sind Berechnisch gesprochen. Aber auch Franzõsisch nungen angesíellt worden, dass die auoder Englisch kommt ais offizielle Spra genblickliche Bevõlkerung Lateinameriche vor. Es sind immer noch Indianer- kas von insgesamí 256 Millionen Mensprachen da, für die es überhaupt noch schen im Jahre 1980 die Zahl von 378 keine Schriftzeichen gibt. Das Evan- Millipnen erreichen wird. Und noch ein gelium muss immer noch in vieletzies Beispiel; In Buenos Aires gibt es len europaischen Sprachen gepre- ein Kulturleben, welches vielen Kulturdigt werden, wie Deutsch, Schwedisch, zentren auf der nõrdlichen Halbkugel Danisch, Holiandisçh, Franzõsisch, Slo- nicht nachsteht, Seite an Seite mit der wakisch, Ungarisch, in den baltischen unbeschreiblichen Tragik des Hungèrs, Sprachen usw. Einige der Lander sind der Armut und der Stagnation. Es ist in beinahe ganz durch europâische Ein- diese Welt, in diese Situation hinein, dass wanderer bevõlkert worden — in beson- uns zusammen mit der Welí-Christenheit derer Weise Argentinien und Uruguay —. von Jesus Christus und seinem EvanDie Bevõlkerung von anderen Landern gelium grosse Veraníwortung aufgetraumfasst einen grossen Prozentsatz der gen ist. sogenannten Urbevõlkerung oder besteht aus Rassenmisçhungen. In Argenti Lateinamerikanische Ôkumene nien gibt es nur 13% Analphabeten, in Guatemala aber 70%. Ais Argentinien Auch wenn wir wissen, dass die zu 170.000 Universitâísstudenten aufzuweierstrebende Einheit von Chrisíen in aller sen hatte bei einer Bevõlkerung von Welt noch in ganz weiíer Zukunft liegt, 22 Millionen, gab es in Brasilien nur so kann man jedoch heute bereits sagen, 100.000 bei einer Landesbevõlkerung dass wir weder Zeií haben noch Krafíe von 80 Millionen. Uruguay hatte 35 Ta- vergeuden sollten, uns gegenseiílg zu geszeltungen eingelragen, wáhrend das bekampfen. Einer braucht den Anderen. in der Nachbarschaft gelegene Paraguay Wenn Kráfte in Anspruch genommen mit ungefáhr derseiben Bevõlkerung, werden für interne Streiíigkeit, dann nur 8 hatte. In gewissen Landern gibt es wird die augenblickliche ungeheure Aneine beachíliche Mittelkiasse, eine orga- zahl von indiffereníen Menschen, die nisierte Arbeiterschaft, in einem anderen sich verlassen fühien, und deshalb mehr Land fehlí die Mittelkiasse voilstandig, und mehr materialisíisch werden, um der Arbeiter ist machtlos und wird aüs- viele Millionen von Jahr zu Jahr zunehgebeutet. In ein und demseiben Lande men. Wenn wlr diese Sachiage erkennen kann es Telle geben mit fruchtbarem und ernste Folgerungen daraus ziehen, Ackerboden und demzufolge eine ge- dann verandert sich das ganze Bild des sunde Landwirtschaft auf kleinerem oder Verhalínisses zwischen evangelisch und mittlerem Eigenboden, aber es gibt auch rõmisch-katholischen Chrisíen in LateinGegenden mit Mammutgütern, die un- amerika. Es ist heute schon überall einrenfabel sind und faisch bebaut werden. fach Talsache, dass die Leiter, Theologen 34


und Miíglieder der verschiedenen Kirchengruppen bereit sind zum gegenseitigen Verstandnis. Man glaubt an die ehrliche Meinung des Anderen und isí dadurch bereit, das Werk zu würdigen, welches der Andere bereits in Angriff genommen hat. In unseren Tagen erlebt die rbmischkathoüsche Kirche in mancherlei Hinsicht eine durchgreifende Erneuerung. Natürlich ist es zu früh, dies von der ganzen Kirche zu behaupten. Es gibt immer noch konservative Krafte, die den staíus quo beibehalten wol len und sich bemühen, die Stellung der Kirche auf, jeden Preis zu halten selbsí mit Hilfe des Staates. Aber demgegenüber gibt es doch viel mehr, an dem man sich freuen kann, namlich all die vielen deutlichen Zeichen, die auf neue Zeiten hinweisen. Überall dort, wo man ,,Amerika zum zweiten Mal entdeckt", namlich dass Lateinamerika nicht ein katholischer Kontinent ist, beginnt eíwas Neues. In solchen Kreisen ist man in der Regei sehr skeptisch gegen alie Versuche, eine augesprochene religiõse Frage — z. B. das Wachstum des Protestantismus — zu einer staatsrechtlichen oder' poiiíischen Fràge zu machen. Dort betrachtet man auch die Geschichte der katholischen Kirche, einschiiessiich ihrer jeízigen Situation, ganz objektiv. Dort wird an die Konsequenzen erinnert, die sich aus der Vertreibung der Jesuiten im Jahre 1767 ergaben. Dort weiss man um all die ernsten Schwierigkeiten, die sowohl die Jesuiten ais auch andere Missionsgesellschaften durchmachen mussten aufgrund der Koionial-politik des katholisch-spanischen Kõnighauses. Dort sieht man auch deutiich die Fehler; die mit gewissen Missionierungsversuchen gemacht wurden in den ersten Jahrzehníen der Entdeckungs- und Kolonisationsperiode. Diese denkenden Kreise werden auch nicht die Konsequenzen vergessen, die sich heute noch aus der ideologischen Grundiegung der Unabhângigkeitsbewegungen ergaben. Bereits zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Antiklerikalismus von kommencjen Geschlechtern

gepragí, sowie der Laizismus und Skepti●zismus gegen die Moral und die Lehre der Kirche. Nehmen wir ais ein Beispiel das Land Argentinien. Nach der Unabhangigkeitserklárung des Landes zwischen 1819 und 1836 gab es dort nicht einen kaíholischen Bischof. Bischõfe und Priesíer, welche durchwegs Spanier waren, jedenfalls Ausiánder, wurden des Landes verwiesen oder kehrten freiwillig aus den früheren Kolonien in das Mutteriand zurück. Dadurch entstand ein derart grosser Priestermangel, dass er bis heute noch nicht überwunden ist. Man gewõhnte sich an den Zustand, dass Priester aus Übersee kamen. Die Folge war, dass eine bodenstandige Priesíerschaft bis heute kaum vorhanden Ist. Heute Ist es so, dass Spanier ca. 57% des katholi schen Priestertums in Lateinamerika ausmachen, nota bene zu einem Zeitrunkt, da die evangeiische Kirche Lateinamerikas mit 84% einheimischer Pastoren und Prediger rechneí. Man kann leicht verstehen, dass eine Kirche, die es wahrend 400 Jahre nicht fertiggebracht hat, ihrem Auftrag gerecht zu werden, d. h. ohne Hilfe von aussen, sei es hinsichtlich Personal oder Finanzen, dass diese Kirche einer Erneuerung bedarf. In der Taí bahnt sich eine neue Sieht bei den lateinamerikanischen Katholiken an, namlich dass die Kirche nicht ais Institution, nicht ais Machtfaktor angesehen werden kann, sondem dass die Kir che Verkünderin des Evangeliums und Verwalterln der Sãkramente ist, dass sie dem Volk nahekommen muss. Aus dieser Einsicht ergibt sich dann folgerichtig, dass man dem Volke die Bibel In die Hande drückt, übrigens in sehr guten Neuübersetzungen unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Spanischen in den verschiedenen Landern. Die Bibelstunden-gruppen sind im Wachsen begriffen. Es steht eine erfreuliche Intensivitât dahinter. Die Predigt wlrd tatsachlich Verkündigung des Evangeliums. Wo das geschieht, sieht man gerne den Evangelischen ais Bruder, sucht õkumenische Zusammenarbeit, besonders bei Sçzialaufgaben, aber auch in dem Berelche 35


1

der theologischen Seminare und Fakultâíen. Eine neue Betrachíung der Reformationsgeschichte setzí ein und man stõsst auf kafholische Theologiestudeníen, die Abhandiungen darüber schreiben unter Beratung eines Professora von einer in der Nahe gelegenen evangelischen theologischen Fakultat. Einige katholische Theologen sind der Auffassung, dass man die Evangelisation des Kontinenís gemeinsam mit den evangelischen Kirchen planen und durchführen soll. Es sind solche, die die evangelischen Kirchen ais gleichberechíigt anerkennen und etwas bemerkt haben von dem Seqen. den der evangelische Missionseinsatz für die Entwicklung und die Geschichíe Lateinamerikas bedeutet hat. Einer dieser Theologen hat uns in einer kleinen Studie darauf aufmerksam gemacht, dass es eigentiich díe anglosãchsischen Missionsgruppen waren, welche gegen Ende des 18. Jahrhunderts zuerst die tatsachliche religiõse Lage Lateinamerikas entdeckten. Derseibe Theologe stellt in einer anderen Schrift fest, dass etwa eine Abmachung in dem Sinne, dass ge\A/isse Bezirke eines Lan des, wo die katholische Kirche — sei es mit oder ohne Schuld — ihrer missionarischen Aufgabe bisher nicht nachkam, den Protestanten überlassen wird, nicht ais eine Untreue gegen die katholische Verantwortung betrachtet werden dürfe, sondem ais ein õkumenisches Anerken nen der Prasenz der anderen Kirchen. Was er erwartet, ist nicht die „Bekehfung" der Menschen von einer Kirche 2ur anderen, sondem er gibt der Hoffnung Ausdruck, dass diese Menschen zurückgeführt werden mõchten zur Taufe und zur Treue gegen den gemeinsamen Herrn der Kirche. Alies das solite nach der Auffassung dieses rõmlsch-kaíholischen Theologen gemeinsam festgelegt werden im ieweiligen Lande durch einen õkumenischen Beratungsausschuss. Das Vorhandensein eines solchen Organes ware tatsáchiich eine Anerkennung der Tatsache, dass auch die nicht rõmischkatholischen Kirchen einen berechtigten Platz haben im Rahmen von Gottes Heils-

plan. Seibstverstandiich kõnnen wir nicht mit der Auffassung einverstanden sein, die man gelegentlich hõrt, dass die evangelische Verkündigung nur ihre Berechtigung hat, wenn sie sich zum Ziel setzt, alie Christenmenschen zu der romisch-katholischen Kirche in ihrer jetzigen Form zurückzuführen. Doch wir ha ben die Freiheit, in aller Dankbarkeit jeden aufrichtigen Wunsch zur Zusammenarbeit, Seite an Seite, anzunehmen, damit alie Menschen der Einheit der Kir che enígegengehen, um die wir gemein sam beten im Sinne des priesterlichen Gebetes unseres Herrn im Johannesevangelium Kapitel 17. Dieses Offensein, welches hier und dort neue Wege õffnet für eine Zusammenarbeit zwischen Evangelischen und Kaíholiken wird nicht mit Freude und Vertrauen von allen evangelischen Kir chen in Lafeinamerika willkommen geheissen. Viele unter ihnen sind noch misstrauisch. Zur gleichen Zeit, da der õkumenische Gedanke grosse Foríschritíe macht auf dem Kontinent, isolieren sich solche Gruppen nicht nur von den Kaíholiken, sondem auch von den Proíestanten, die an der õkumenischen Zusammenarbeit engagiert sind, oder — was eigentiich in den Augen solcher Grup pen ais ein noch grõsseres Vergehen angesehen wird — solche, die mit dem õkumenischen Rat der Kirchen Kontakte aufrechterhalten. Es ist ein schmerzvolles Paradox, dass gerade die Organisation, die gebildeí wurde, um die Einheitsbestrebungen unter den Christen zu fõrdern, bei uns ein Stein des Anstosses beim Bemühen um die Einheit geworden ist. Wir glauben aber, dass noch weitere derartige, evangelische Kirchengemeinschaften in Lateinamerika sich an den Weltkirchenrat anschiiessen werden, neben den zwei Pfihgstkirchen aus Chile. Sie kõnnen vielleichí durch solche Kontakíe etwas lernen, wie man die chrisíliche Liebe zwischen unterschiediichen Gemeinden praktizieren kann, dass Ein heit eine grõssere Síosskraft für das gemeinsame Christuszeugnis bedeutet, dass der Õkumeriische Rat der Kirchen die


y ,

luteranismo EN tA AMERICA

LATINA

Herr Kirchenprasident Dr. E. Schiieper im Gesprach mit Herrn KarI H. Wiau, dem beigeordneten Generalsekretar des Lutherischen Weltbundes.

ken zu lassen, die von der „zweiten" und ,,dritten" Reformation herkommen, d. h. die besondere Pragung der anglosâchsischen AAIssionsarbeit bzw. die Freikirchen und der reichen Flora fundamentalistischer Missionsgruppen. Jetzt sollte dem Kontinent Gelegenheit geboten werden, in Berührung zu kommen mit der ,,ersten" Reformation aus dem 15. Jahrhunderí und mit seinen reichen Geistesgaben. Es gibt heute Immer noch mehr ais 200 lutherische Pastoren in Lateinamerika, welche aus anderen KonDie lufherische Kirche wird gebiidet tinenten zu uns kommen. Wir sind dankzu mehr ais 90% aus Einwandererh und bar für diese Hilfe. Seitdem man begonderen Abkõmmlingen. Sie hat erst im Laufe der letzten Jahrzehnte angefan- nen hat mit der Ausbiidung einer einheirnischen Pfarrerschaft, zuersí in Brasi gen, sich einzugÜedern in die grosse Falien und spater In Argentinien und Meximilie der lateinamerikanischen Kirchen ko, ist die Zahl der bodenstandigen Pa und die Mauer der isolierung niederzustoren heute beinah ebenso gross geworreissen, die in gewissen Gegenden für weit mehr ais 100 Jahre undurchdring- den. Luíhèrische Literatur kommt allmahbar war. Der Lateinamerikanische Kon- lich in die Hânde aller Christen in Südtinení hat reichiich Gelegenheit gehabt, amerika in Spanisch und Portugiesisch. die kirchiichen Richtungen auf sich wir- Das 450. Reformationsjubilaum wird ge37

Wahrheitsfrage ernst nimmt und nichf weicht von der Grundiage der Heiligen Schrift ais Quelle aller Glaubenslehre. Es darf immerhin niemais vergessen oder unterschatzt werden, was derge* stalíige Kirchen und Missionen für den laleinamerikanischen Kontinent bereits geleistet haben, was sie heute immer noch bedeuten aufgrund ihres Charakters ais Volksbewegung, wobei ich besonders an die Pfingstklrchen in Chile und Brasilien denke.


■feiert unter anderem mit der Herausgabe des 1. Bandes einer 6-bandÍgen Lutherausgabe in Spanisch. Wie gross das Interesse ist, sieht man daran, dass ein bekannter nichtkirchíicher Verlag sich bereit erkiart hat die Lufherausgabe zu drucken und zu verbreiten. Dieser Verlag hat aus eigener Initiative doppeit so viele Exemplare drucken lassen, ais von der zustandigen kirchlichen Stelle ürsprünglich geplant war. Die Theologie Luthers und die Predigt auf Spanisch und Portugiesisch kennzeichnen die neue Epoche bei uns. Das bedeutet aber nicht, dass die Verkündigung des Evangeliums in aíl den anderen Sprachen aufhõren wird, die unsere MitgÜeder In ihrem Gebets- und Andachtsleben verwenden. Nicht nur die katholische Kirche und ihre Theologen zelgen heute in Lateinamerika ein reges Interesses für die Kirche der Reformation. Mehr und mehr evangelische Kirchen entdecken, dass man bereichert werden kann durch das

3as

Studium und Kontakíe mit unserer i utherischen Tradition. Der Schafz, den wir von unseren ■Mutterkirchen" empfangen haben, muss verwaltet, muss weitergegeben und muss angepasst werden an den Kontinent und an die Umweit, die uns nun umgibt. Christus muss verkündigt werden an alie Menschen — auch in Lateinamerika. Das ist bis heute noch nicht geschehen. Hier liegf unsere Aufgabe: Es hangt von uns und von der ganzen Christenheit ab, ob das in absehbarer Zukunft geschehen oder nicht geschehen wird. Bela Lesko

* Dr. Bela Lesko ist Rekfor der Facultad Luterana de Teologia in Argentinien, (Gaspar Campos 6151, José C. Paz, FCNGSM, Buenos Aires). Vorliegender Beiírag ist übersetzt aus dem schwedischen Original. Zuerst erschienen in „DEN EVANGELISKA MlSSIONEN, utgiven av Lunds Missionssallkap I samarbete med Svenska Kyrkans AAission, Arg. 121. N. 3,1967.

Gefâhrlichste für die Kirche ist, dass sie

2U unschâdlich wird, dass sie See en sich

in traditionellen

abt, die

ehrmemungen bequem

eingerichtet haben, aber nachdenki iche beunruhigíe Geister nicht mehr berührt. Paul

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Tournier


LUTHERISCHE KIRCHE RAUM Dr. Reinhardt Müller Der Verfasser dieses Beitrags ist ais Oberkirchenrat im Aussenamt der EKD in Frankfurt/Main tátig; er wirkte lange Jahre ais Geistiicher der deutschsprachigen Gemeinde In México-City.

Die Entdeckung des Karibischen Raümes ais brauchbarer, ja hilfreicher Begriff tür die kirchiiche Arbeit ist neüesten Datums. Der Lutherische 'Weltbund hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Lateinamerikakomitee der verwaisíen deutschen Ausiandsgemeinden in México, Quito und Lima angenommen; er suchte für sie Pfarrer und andere kirchiiche Mitarbeiter, haIt beim Aufbau der Gemeinden und fõrderte grosszügig die notwendigen Bauvorhaben. Der unermüdliche Stewart Herman reiste landauf, landab und mahnte Pfar rer und Gemeinden, aus natlonaler und sprachiicher Isolierung herauszutreten und auf der Grundlage des gemeinsa men lutherischen Bekenntnlsses Alteingesessenen und Emigranten, heimatvertriebenen Brüdern und ebenso den auf Zeií entsandten Fachkráften kírchiiche Heimat zu geben. Der schwedische Pa stor Ake Kastiung lehrte und praktizierte mit der christiichen Haushalterschaft eine damals ganz neue Weise, Gemeinde zu verstehen und zu erbauen. Mehrsprachig — Und ÜbernaHonal Die vom Lateinamerikakomitee neu oder wieder gegründeten Gemeinden in Venezuela, Columbien und Costa Rica waren von vornherein ais mehrsprachtige übernationaíe Gemeinden gedacht, die auf eine bodensstándige lutherische Kirche hinzielten. Vor

aliem gebührt dem Lutherischen Weltbund das Verdienst, die Kenntnis voneinander und das Verstandnis füreinander kraftig gefõrdert zu haben. Auf den Konferenzen in Caracas, Bogotá, Li ma, Guatemala und México wurden die gemeinsamen Fragen und Probleme zwischen Vertretern bodenstándiger lutherischer KIrchen, zwischen Pastoren fremdsprachiger lutherischer Gemeinden und verantworílichen Leiter der nordamerikanischen lutherischen Mission in dlesem Raum eingehend diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Bei solcher Begegnung stellte sich heraus, dass die Europaer-Gemeinden im erweiterten Karibischen Raum — d. h. in Peru, Bolivien, Ecuador, Columblen und Venezuela sowie México — durchwegs vor ahnlich gearteter Ausgangssituation standen. Wáhrend die grossen lutherischen Kirchen Südamerlkas — die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnlsses in Brasilien, die Evangelische Kirche am La Plata und die Evang. — Luth. Kir che in Chile aus der. Einwanderung des vorigen Jahrhunderts hervorgegangen sind und aus geschloçsenen Siediungen erst jetzt infolge der Verstâdíerung, grbsserer Mobilitat und umfassenderer Mõglichkeit und Notwendigkeit zur Kommunikation hinausv^achsen, ha ben die Lánder des nõrdiichen Lateinamerika keine Einwanderung grõsseren Stils erlebt. Es kamen seií etwa 140 Jahren einzeine protestantische Einwanderer — vorwiegend Deutsche, Schweizer, Skandinavier —, die ais Fachleute gebraucht wurden und in der Regei ein verantwortungsvolles Tátigkeitsfeld, guten Verdienst und nicht selten eine neue Heimat finden. Diese Einzeleiwanderung hait bis heute unter veranderten Verhalínissen und mit áhnlichem Resultat an: Nicht wenige Kaufleute, Lehrer 39


oder Techniker, die ais Firmenvertreter oder ,,EntwÍcklungshelfer" herüberkommen, finden dort ihre Lebensaufgabe. Im Unterschied- zu den Nordamerikanern, die in der Regei nach einigen Jahren in die Heimat zurückkehren, bleiben junge deutsche und schweizerische Familien in diesen Landern. Zu den Gemeinden im erweiterten Karibischen Raum gehõren Menschen einer sozial gehobenen. geistig anspruchsvolleren Schicht. Man kõnnte sie zuweilen a!s Ansammlung von ausgesprochenen Individuaüsten bezeichnen. Oft reine Sisyphusarbeítl Und hier bieibt das schwierige Problem für jeden Pfarrer, in den grossen Stadíen des Landes Leute zu finden, die zur Gemeinde gehõren sollten, sie anzusprechen und für Teilnahme am Gemeindenleben zu gewinnen. Das ist bei der síarken Fluktuation und den schnell wachsenden Stadten eine reine Sisyphusarbeit. Hier kann der Pfarrer taglich erfahren, wie wenig die Gemelndeglieder in und aus der Heimat auf eine Situation hin erzogen und für sie gerüstet sind, in welcher die Kirche ohne institU" tíonelie Sicherungen und Vorgaben wirken muss. Hier kann er aber auch erleben, wie das Evangeiium seibst Men schen unserer Zeit immer wieder wlllig und bereit macht, ihre Erfahrung, ihr Talent, Zeit und Geld in den Dienst des Herrn zu stellen. Was ist nach 15 Jahren von der neuen Konzeption des LWB im Karibischen Raum geblieben? Eine nüchterne Best.andsaufnahme ergibt, dass das Modell einer bodenstandigen lutherischen Kir che, in der einheimische Christen mit deutschen, skandinavischen, englischen Sprachgruppen organisch zusammengewachsen sind und so der Umweit das Zeugnis einer Kirche geben, welche die Vielfait und den Spannungsreichtum ihrer verschiedenen Sprachen und Traditionen vom Glauben und Bekenntnis her überwindet, noch nirgendwo vwwirklicht werden konnte. Sie kann nur sehr be40

dingt geplant und vorbereitet werden. Eine solche Kirche muss nach den Gesetzen geistlichen Lebens wachsen. Das Festhalten an der jeweiügeni AAuííersprache und die Bindung an die Tradition der Vater hat sich ais sfárker erwiesen, ais es nach Krieg und Zusammenbruch schien. So kann man sagen:

Das Ziel war richtíg, aber der Weg dorfhin ist íánger, mühsamer, vielleicht auch gefahrvoller. Es nützt nichts, wenn einige voranstürmen. Vielmehr muss die Gemeinde sich ais Gemeinde Jesu Christi darin bewáhren, dass sie die Menschen einer alteren Generation und Vorstellungswelf, die Heimwehkranken u. die Schwachen bei diesem Unternehmen nicht verliert, sondem auf dem Wege mitnimmt. Dann wird man aber mit Dank und Freude fesístellen konnen, dass die Gemeinden überail den Weg beschritten haben, der auf eine im Bekenntnis gegründete bodenstandige Kirche hinführt; sie teilen ihre Erfahrungen freimütig mit den Glaubensbrüdern im Land; sie arbeiten beherzt auf dem grossen Feld sozialer Verantwortung zusammen; sie bemühen sich in Arbeitsgemeinschaften um ein besseres Verstandnis des anderen, planen und bauen gemeinsam — unter Einschiuss der Missouri-Synode. Ein gutes Beispíel für die volizogene Neuorientierung ist die Rahmenvereinbarung zwischen der Evangelischen Kir che in Deutschiand und der Lateinamerikakommission des Lutherischen Weltbundes. Damit ist es den deutschsprachigen Gemeinden des karibischen Raumes ermõglicht, zugleich Partner der Heimatkirche zu sein und — solange ais nõtlg — personelle und finanzielle Hilfe zu erhalten und der weltweiten Gemeinschaft luíherischer Christen ais anerkannte Ge meinden des Lutherischen Weltbundes anzugehõren. Kirchiiches Aussenamt und Lateinamerikakommission arbeiten eng und freundschaftlich zusammen mif dem Ziel, die Gemeinden zu grõsstmõglicher


Gemeindehaus der AAetthausgemeinde ín Bogotá

innerer und áusserer Seibstándigkeit zu führen. Der wichtigste Auftrag eíner durch Bildung, Herkunft und Éinkommen privilegieríen lutherischen Gemeinde Im Karibischen Raum wird es bleiben, ihre jungen Glieder, die aus Mexicanern, Venezuelanern oder Columblanern heranwachsen und mit der Gemeinde zunachst durch die Eltern verbunden sind, dazu zu erziehen, in diesen Landern evangelische Christen zu bleiben und ais solche in Zeugnis und Dienst ihren persõnÜchen Beitrag zum Woh! des Landes zu leisten. Sie leben in Landern, die heute vielfach von schweren sozialen Krisen erschüttert, in Gegensatze zwischen arm und reich zerrissen und von einer Bevõlkerungszunahme grõssten Ausmasses be-

droht werden. Dort werden heute Chri sten in allen Berufen gebraucht, verantwortliche, mündige, einsaízbereite Chri sten, die mit Sachverstand und Nüchternheit, mit Wissen um die Schwere der Aufgabe und die Grõsse der Verheissung tun, was jetzt zu tun nõtig ist. Lutherische Kirche im Karibischen Raum, — das ist heute ein buntes Mosaik sehr verschiedener Gemeinden, über einen riesengrossen Raum verstreut. Dass sie noch. da sind, dass sie leben, wirken und wachsen, ist nach zwei Kriegen, nach Revoiutionen und umwalzenden Veranderungen keine SelbstverstandÜchkeit. Jede dieser Gemeinden weiss aus ihrer jüngsten Geschichte zu sagen, dass Gott in ihrer Mitte sich heute herrÜch und machtig erweist.

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SÃO

AULO — QUO VADIS?

Jeder der einmal eine Reise nach Sao Paulo macht, wird diese Reise nie mehf vergessen. Da steht er piõtzlich im Menschengewo wüh! der Estação Rodoviária, von . aile zwei Minuten Omnibusse iin alie Richtungen des Landes abgehen, ja bis nach Montevideo und Buenos Aires. Und geht man danri die Avenida Rio Branco hinab zur Avenida Ipiranga, dann wagt man sich kaum über.die Strasse,'denn pausenlos rasen die Autos an einem vorbeL Man kommí sich richíig verloren und verlassen vor, ínmitten dieser Riesenstadt, obwohl ringsum Menschen lauten, hasten, rennen. Aber keiner kümmert sich um den anderen, auch nicht um die zeriumpte Familie, die an einer Hauswand auf schmutzigen Sacken sitzt, die ihre wenigen Habseligkeiten enthaltem Es ist eine Familie, Vater, Mutíer - und sechs kleine Kinder, aus dem Norden, die wie vieie tausend andere ihr Gluck in der Stadt São Paulo suchen wollen. Damit sind wir schon bei einem der problematischsten Punkte: São PauIo zieht wie ein grosser Magnet immer neue Menschen in seinen Bann. Am 25. Januar dieses Jahres war die Stadt São Paulo 415 Jahre alt. Im Jahre 1554 kamen einige Jesuitenpatres von São Vicente auf die 750 m hochgelegene Ebene und gaben ihrer Niedèrlassung den Namen des Aposteis Paulus. Nach einigen Jahren lebten rund 200 Menschen im damaligen São Paulo. Langsam wuchs die Stadt durch die Jahrhunderte. Doch um das Jahr 1900 waren es auch erst 300.000 Menschen. Eine bescheidene Provinzstadt, wo die Kinder noch lange im Kleinen Fluss des Anhangabautales FIsche fingen, wie mir der alte Herr DIerberger einmal erzãhite. Dort brausen heute auf einer sechsbahnigen Avenida unzãhlbare Autos! Durch den Kaffeehandel in den zwanziger Jahren und die spãter beginpende industrialisierung begann in São Paulo piõtzlich die stürmische Entwicklung, die 42

noch lange nicht am Ende ist. AI!e 10 «.'ahre haJ sich seither die Einwohner;:ahl verdoppelt. Heuíe zahit Gross-São Paulo 6,5—7 Millionen Einwohner. Um das Jahr 1980 werden schon 13 Millio nen Menschen hier wohnen.' So ist heute São Paulo die fünftgrõsste Stadt der Welt. Man muss sich das einmal vorstellen, dass in einer Stadt hIer soviele Men schen wohnen, wie ganz Rio Grande do Sul Einwohner hat! Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass das õkonomische und demograflsche Wachstum der Metropole São Paulo ohne Parallele in Brasilien ist. Aílein 60 Prozent aller industriellen Produkte Brasiliens werden in São Paulo hergestellt. Innerhalb von 30 Jahren ist São Paulo zum grõssten Industriezentrum Brasiliens geworden, in dem heute 35 000 Fabriken über 1 Million Arbeiter beschãftigen. Von diesen Fabriken befinden sich allein 25.000 im sog. ABC-Geblet von São Paulo, das aus den Satellitenstãdten Santo André, São Bernardo do Campo und São Caetano do Sul gebildet wird. Damit Ist das ABC-Gebiet mit seiner Industrie und rund 1 Million Bewohnern heute nicht nur der grõsste Industriepark Brasiliens, sondem schon Südamerikas geworden. Und immer noch steht São Paulo erst am Anfang seiner Zukunft. Alie neun Minuten wird in São Paulo ein neues Haús fertig und bezogen; 5.200 Omnibusse befõrdern jãhrlich 266 Millionen Menschen; die Aluminlumzüge ins Industriegebiet befõrdern tãglich 200.000 Arbeiter hin und her; 700.000 Autos und Lasíwagen führen tãglich zu Verkehrsstockungen; 200 KInos spielen pausenlos und werden jabrlich von 50 Millionen Menschen besucht; fünf riesige Fussballstadien lassen den Nationalsport erieben; rund 900 Banken sorgen für den Geldverkehr; 4.000 Schulen und drei Universitãten sorgen für die Ausbildung der Kinder; für Kranke stehen 150 Hospitãler zur Verfügung, davon ais grõsstes mit 1.526 Betten das Hospital


In der Stadt São Paulo..

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das Clínicas; tâglich werden 8.000 Sack Reis, 4.500 Sack Bohnen, das Fleisch von 1.350 Rindern, 600 Schweinen, 26.000 Hühnern, 130 Tonnen Fisch, 200.000 Eier, 2 Míllionen Laranjas, 2.000 Sack Zwiebein gegessen, 1 MilHon Liter Milch getrunken und 6;000 Liter Ò1 verbraucht; jahrlich werden 150.000 Kinder geboren; dazu kamen z. B. im Jahr 1966 weitere 250.000 Menschen nach São Paulo, um hier zu wohnen; darunter 67.000 Nordestinos, usw. usw. São Paulo: Quo vadis? Wohin gehst du? Es ist heute schon eine gigantische Stadt, die aus alleh Fugen plazt und chaotisch nach allen Richtungen wãchst, Stãndig entstehen neue Stadíteile oder Bairros, von denen die Prãfektur erst etwas erfãhrt, wenn Wasser und Lícht beantragt werden. Doch die Stadtverwaltungen von Gross-São Paulo stehen vor fast untõsbaren Problemen: 50% der Haushalte haben keinen Anschiuss an das Wassernetz; 60% besitzen keine Schmutzwasserkanaiisation; 50% kein elektrisches Licht; unzãhlige Strassen ha ben keine Beleuchtung und sind nicht asphalíiert oder gepflastert. Der Prafekt von São Paulo, Faria Lima, sagte kürzlich: ,,Brasilien hat zwei. fundamentale Probleme. Das erste ist: Amazonien zu erschiiessen. Das zweite: die Ordnung der grossen stãdtischen Ballungszentren, dehn von diesen Gebleten hãngt die õkomomische Existenz des Landes ab". Vielieicht kann man es jetzt etwas verstehen, wenn der Paulista São Paulo ais das ,,Herz Brasiliens" bezeichnet, denn hier pulsiert tatsãchiich pausenlos das Geschãfts- und Arbeitsleben. Es ist allerdings ein Herz, das nicht in einem normalen Rythmus schiãgt, sondem oft wild und verzweifeit, weii es mit dem Wachstum nicht mehr Schritt halten kann. Um z. B. den ungeheuren Personenverkehr in der Stadt in Zukunft noch bewãltigen zu kõnnen, ist das vordringlichste und notwendigste Projekt der Bau einer Metrô. Noch in diesem Jahr sol l damit angefangen werden. In WirkIichkeit ist es schon viel zu spat, denn an den Bau einer Metrô ist für 44

eine Stadt schon zu denken, wenn sie die 1 Million-Grenze überschreitet! São Paulo mit seinem faszinierenden Steinwald der Wolkenkratzer, São PauJo mit seinem rastiosen Leben, São Paulo mit seinem tausendfachen Strassenchaos, São Paulo, das keinen Piatz mehr hat, um seine Toten zu begraben — eine Stadt, die mit keiner anderen Stadt in Brasilien vergleichbar ist. Ist es ein Wunder, wenn in einer solchen Stadt die Evangelisch-Lutherische Gemeinde sich auch wie ein verlorenes Hãuflein vorkommt. genauso wie die Familie aus dem Norden an der Hauswand eines Wolkenkratzers? 3500 Familien sind es, die augenblickllch zur Gemeinde gehõren und über das Gebiet von Gross-Slo Paulo hinweg verstreut wohnen. An vier Stellen versuchen die vier Pfarrer der Gemeinde diese Familien zu betreuen. Zwei Gemeindezentren stehen dabei zur Verfügung. Weitere müssen gebaut werden. Doch alie Arbeit und alies Mühen ist viel zu wenig, denn allein an deutschen und deutschsprechenden Menschen leben ca. 240.000 in der Stadt. Wer soll sie sammein und wíe soll man sie erreichen? Mindestens 3—5 weitere Pastoren wãren dringend notig, um mit der Arbeit in weiíeren Stadtbezirken einzusetzeni Weil sie aber nicht vorhanden sind, geben hunderte, ja tausende von Familien an die Sekten und den Spiritismus verloren. Unsere Kirche steht in der Metropole São Paulo vor einer gewaltigen AAissionsaufgabe. Wir müssen sie anpacken, denn es geht dabei auch um die Zukunft unserer Kirche in dieser Stadt. Andererseits werden wir die Menschen nur erreichen, wenn wir ihnen in ihren Problemen begegnen und ihnen darin zu helfen versuchen. Entwurzelte Familien, verwahrloste Kin der bilden ein tausendfaches Industrieproletariaí. Wer hilft ihnen? Wer steht ihnen bei in den võltig anderen Verhaltnissen einer solchen Stadt Wurzel zu fassen?

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São Paulo: Quo vadis? U. Fischer

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I Das spanische Wort „Tina heisst so viel wie „Wanne". //Tinachones" würde dann „grosse Wanne" bedeuten und ist damií der rechte Name für einen künstiich zu schaffenden Stausee im Norden Perus und für die Siedlung, die an einem steilen Berghang am Rande des künftigen Sees entstanden ist. Das Ganze ist ein Stück deutscher Entwicklungshilfe, unter der Pianung des Salzgitterwerkes ausgeführt von drei deutschen und zwei Schweizer Firmen. In den funkelnagelneuen Hausern der Siedlung, die praktisch und, wegen der grossen Hitze, luftig gebaut sind, wohnen ungefahr 70 deutsche und Schweizer Ingenieure, Techniker und Kaufleute, zumeist mit ihren Familien. So ist schier über Nachí im Norden Perus eine deutschsprachige Siedlung entstanden, mit einer deutschen Schule,.in der zwei deutsche Lehrkrafte einige zwanzig Kin der uníerrichten. Damit aber hat zugleich die Evangeiisch-Lutherische Kirche in Peru eine neue Predigtstation erhalten, die zu betreuen Aufgabe des deutschen Pfarrers in Lima ist. Anlass zu dieser meiner Predigtreise war die BItte, ein junges Paar zu trauen: er, kaufmannischer Angestellter, sie, Sekretarin bei einer der deutschen Fir men. In gut zwei Stunden brachte mich ■ an einem Freitagmittag das Flugzeug von Lima nach Chiclayo, einer betriebsamen, rasch aufstrebenden Kleinstadt im Norden Perus, inmitten einer weitausgedehnten Oase dicht vor der Mündung eines Flusses ins Meer gelegen. Da die Wassermengen dieses Flusses sehr unterschiedlich gross sind, je nach den Regenmengen, die in der Sierra, dem Hochgebirge Perus, herabfallen, kõnnen die Reis- und Zuckerrohrfelder nicht immer genügend und zur rechten Zeit bewassert werden, so dass die Ernten vielfach nur mittelmassig oder schiecht geraten. Dem abzuheífen und für gleichmassige Verteilung des Wassers zu sorgen, ist die Hauptaufgabe des Stausee-Projektes,

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Darüber hinaus soll die jetzt in der Küsíenebene bebaute Flache von 59.000 ha auf 90.000 ha erweitert werden. Dazu allerdings muss noch ein' Tunnel durch einen Teil des Gebirges gebohrt werden, um Wasser von jenseits der Anden, das dem Amazonas zufliesst, zur Küste umzuleiten. Denn die gesamte Küste Perus u nd des nordlichen Chile ist eine einzige Sand- und Steinwüsfe, unterbrochen nur von einzelnen. dann allerdings sehr fruchtbaren Grünflachen am Rande der Flüsse, die die Küstengebirge der Anden durchbrochen haben und sich ins Meer ergiessen. Von Chiclayo aus fuhr ich mit einem Wagen in einer guten Stunde nach Tinajones, ins Innere des Landes. Die weiten, gut .angebauten Grünflachen zu beiden Seiten des Strasse wurden immer schmaler, und die hochgetürmten, vegetationslosen Berge rückten immer naher. Schiiessiich waren nur noch die Ufer des Flusses ein wenig grün, wâhrend die Fahrt durch endiose Síein- und Sandwüste weiterging, bis sie in einem grossen, heissen Talkessel endete. Hier wurde eifrig an dem Zweiejnhalb-Kilometer langen Damm gearbeltet, der den Kessel mit Benutzung einiger Hügel von der Weite der Ebene abriegeln soll, und der bereits zu zwei Driítel im Rohbau aufgeschichtet ist, síeilenweise bis zu 40 m hoch. Hinter dem zukünftigen Becken aber erbückte ich am Steilhang des Gebirges die Siediungshâuser, die wie Vogelnester am Felsen klebten, und die wir in wenigen Minuten erreichien. Hier erfuhr ich, dass noch am Abend erst drei Kinder getauft und dann Gottesdienst gehaííen werden soilten. Beide Feiern fanden im grõssten Raum des Verwaltungsgebaudes statt, ' schiicht, aber würdig dazu hergerichtet, und wa ren so überfüllt, dass einige Besucher stehen mussten. Ich schatze, dass gut fünfzig AAenschen, alt und jung, dazwischen einige Kinder, an Taufe und Gottesdienst teilnahmen. Woht fast die gan45


ze Kolonie war anwesend, soweií ihre Glieder nicht dienstiich oder wegen des Wochenendes verreist waren. Selten habe ich eine so dankbare Gemeinde erlebt, denn der Besuch des Pfarrers ist ein grosses Ereignis. So waren wir auch anschliessend noch lange zusammen, wobei ich von der Arbeit der evangelischen Kirche in Peru und ganz LateinAmerika berichten konnte, wovon diese Deutschen und Schweizer ,die nur kurze Zeit in Peru leben werden, kaum eíwas wussten. Am Sonnabend ging es dann am frühen Nachmittag nach Chiclayo zurück^ um dort das junge Paar zu írauen. Dazu hatte die õrtiiche ,,Gemeinde des Nazareners" ihr einfaches Gotteshaus zur Verfügung gestelit. Die nordamerikanische „Kirche des Nazareners", die den Meíhodisíen nahesteht, íreibt hier unfer den Peruanern eine recht erfolgreiche Missionsarbeit. Der' freundiiche Missionar half eifrig mit, den Raum für die Trauung herzurichten. Nach deutscher Sitte nahmen nur die geladenen Hochzeitsgãste an der Feier teil. Das junge Paar, das sich schon seit seiner Kindheit kannfe, gab freudig seín Ja-Wort, aber es lag doch ein Schatten über der Feier, weil beider Eltern und Geschwister im fernen Deuíschiand wohl mit ihren Gedanken, aber doch nicht persõnlich an der Hochzeit teilnehmen konnfen. Bei der Trauansprache wie auch nachher an der Hochzeitstafel wurde dafür um so herziicher ihrer gedacht. Schon bald nach dem Essen in den modernen Raumen elnes peruanischen Klubs endete die Hochzeivsfeier.- Das Brautpaar und der grõsste Teii der Gaste wollte noch in der Nacht nach Tirajones zurückfahren, und ich seibsf hatte einen weiteren anstrengenden Tag vor mir. Denn am Sonntag-Vormittag hatte ich bereits Gottesdiensí in Casa Grande angesetzt, der Zuckerhazienda der FamilI© Gildemeister, eine der grõssten, wenn nicht die grõsste der Welt. In nicht ganz zwei Stunden brachte mich der Wagen die 160 km auf der Panamericana, Richtung Süden, an mein Ziel. Wieder ging

die Fahrt durch die Küstenwüste, nur hier und da durch kleine Grünflachen eines Dorfes oder einer Hazienda aufgelockert, bis schiiessiich die endios zu beiden Seiten der Strasse sich dehnenden Zuckerrohrfelder die Nahe von Casa Grande verkündeten. Pünkílich, wie vorgesehen, hieit ich um 11 Uhr meinen Gotíesdienst. Der Be such war schwácher ais in Tirajones. Einmal ,ist die Zahl der Deutschen hier bedeutend geringer, und dann hatíen sehr viele das verlângerte Wochenende — am AAontag war der 1 MaÜ — benufzt, nach Lima oder in die Berge zu fahren. Für mich aber, der ich wiederholt in Casa Grande gewesen war, war es ein freudiges Wiedersehen vertrauter Gesichter und ein Kennenlernen neuer Gemeindeglieder, die ja, anders ais die Deutschen in Tirajones, voraussichtlich jahrelang in Casa Grande bleiben werden. So waren denn der Rest des Sonntages und der Montag mit Gemeindebesuchen ausgefüllt, von einer Fahrt durch die Felder zu ● verschiedenen Nachbarhazienden abgesehen. Am Dienstag ging es dann zú nâchst mit dem Wagen weiter auf der Panamericana nach Trujillo, einer alten, aber heute rasch wachsenden Stadt, rings umgeben von immer mehr sich ausdehnenden „Barriadas", den primitiven, seibstgebaufen, wilden Siedlungen der Índios, die ununterbrochen aus dem Innern und vom Gebirge zur Küste strõmen, in der Hoffnung, dort ein besseres Fortkommen zu finden. Ein kurzer Besuch der Ruinenstâtten von Chan Chan, der alten Hauptstadt des Reiches der Chimu, das spater von den Inkas erobert worden ist, beendete kurz vor dem Rückflug nach Lima meine Predigtreise. Bisher ist von dieser auch für unsere Begriffe einst sehr grossen Stadt am Ufer des Meeres nur ein Teil ausgegraben und teilweise wiederhergestelit worden. In der Mitte der Ausgrabung befindet sich ein grosser, rechtwinkliger Platz, von einer Mauer umschlossen, die mit Arabesken in Vogelmuster verziert ist. An einer Seite des Platzes befinden sich die wuchtíg ge-

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mauerfen Sitze für das Herrscherpaar. Rings um diesen Piafz schliessen sida zahilose Raume oder ganze Hausdi an: Wohnungen? Kulístâtten? Vorratsraume? Wir wissen es nicht. Eine fremde Weit starrt einen a-n. Wir wissen nur aus den erhaltenen ,,Huacos", den

Tongefasse, dass die Kulíur der Chimu hõher und künstlerisch feiner gewesen ist ais die der Inkas, mit denen dann die íetzte der alíen Kulturen Südamerikas. zugrunde gegangen ist. Johannes Pfeiffer

Inkaburg — Peru

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und Scliatten - Ámerika Beobachtungen zur ínneren Krlse in den USA Der Mord an Pastor Martin Luther der Christen in den USA zur BewaltiKing, dem Führer der Bürgerrechtsbewe- gung dieses brennenden Problems. Seigung in den USA, hat Amerika schwer ne Darstellungen beruhen auf Beobach erschüttert. Die Folgen dieser Bluttat tungen, die er bei einer mehrmonotigen treffen jedoch nicht nur dieses Land, Etudienreise durch die USA Ende 19ó7 Denn die Spannung zwischen weissen gemacht hat. und schwarzen Menschen ist ein Zeichen Stolz ragt der Obelisk des Washingfür die menschliche Unreife, die sich nie- ton-Monuments vom kahien grünen Hüderschlagt im Kampf um Macht, Gelíung gel in die Luft. Schmucklos steht er da, tobí überal l. In den Vereinigfen Staafen ein gewaltiger Finger aus grauem Stein, und Seibstbestatigung. Dieser Kampf zur Ehrung des ersten Prâsidenten der von America haben die Auseinander- USA errichtet, im Herzen der nach ihm setzungen eine Krise der Nation herauf- benannten Stadt. Sie^ ist Sitz der Regiebeschworen. Niemand weiss, ob und rung jenes Landes, das sich das reichste wie diese Krise überwunden werden und machügste der Weit nennt. kann. Bis jetzt weiss man nur, dass sich Die Amerikaner sind stolz auf ihre der gegenseítige Hass, die Unzufrieden- Freiheit, auf ihre Unabhângigkeit und heit und die Ungeduld der Farbigen auf ihre Demokratie, die George und der noch immer nicht erfüllte An- Washington ihnen erkámpfte. Dieser spruch auf ihre volle Gleichberechtigung Stolz maçhí viele von ihnen blind und in neuen Unruhen Luft machen wird. verführt sie zu einseltigem Urteilen. Im Ihre Hintergründe sind vieischichtig Blick auf die Leistungen, die sie Vereiund kompliziert. Sie haben in den ver- nigten Staaten in weniger ais zvveischiedenen Staaten und Stadten der USA hundert Jahren an die Spitze der WeIt auch ein verschiedenes Gesicht. Unser gebracht haben, scheuen sie ein UmdenMitarbeiter Enno Silomon gibt in mehre- ken und das nüchíerne Zurkenntnisnehren Beitragen, die wir in loser Folge men der geselischaftlichen Wandiungen verõffentIichenX einige Einsichten in den wie der ethischen Forderungen, denen Rassenkonflikt wie in das Engagement heute jede Geselischaft gerecht werden 48


muss. Viele von ihnen wollen nicht wahrhaben, was in das' Bild Freihelt, Reichtum und Demokratie nicht passt. How do you like Amerika? „Wie gefál lt ihnen unser Land?" So lautet die stereotype Frage, die dem Gast taglich geslellt wird; und gewiss nicht nur aus Hõflichkeit. Man erwartet uneingeschrânktes Lob, laute Begeisterung, Selbstbestatigung. Man rechnet deshalb auch mit rücksichtsvollem Hinwegsehen über alie Schattenseiten und Untiefen. Wo gibt es die schiiessiich nicht! Jedes Land hat Armut, Notstánde, hassiiche Reviere. Je grõsser der Riese, umso grõsser der Schatten. Umso grõsser aber auch die Mõglichkeiten, mit den Kehrseiten des Wohlstandes fertig zu werden. Doch so einfach isí es nicht.

haben manche noch nicht begriffen. Ihr Stolz und ihre Voreingenommenheit gegen die Vasallen der Vorfahren sind viel leicht die gefahrlichsten Momente im Rassenkonflikt. Eine Haltung, die sehr lief sitzt und gegen die mit Geld, Sanierungsprogrammen und Gesetzen nicht anzukommen isí. Sie hat Bitíerkeit und Hass zur Folge. Einen Hass und eine Verzweiflung, die sich schon mehrfach Luft gemacht haben und die wieder aufbrechen werden. Diesen Sommer schon. Das weiss man in Washington wie in allen anderen Teilen des Landes, in denen der Rassenkonflikt schwelí. Verkehrung der Geschichte Wenn man mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform des Washington-Monuments hinauffahrt und aus den Fen-

stern auf die Hauptstadt blickt, spürt ,,Gibt es denn hei Euch keine Slurns?", man nichts von der brodelnden Unruhe. so bin ich hâufig gefragt worden, wenn Man fühlt sich im Herzen der geschichtsich über meine Erschütterungsprach angebundenen Grõsse und Machí, de sich gesichis der unbeschreiblichen Armenviertel in den nordamerikanischen GroB* in der Anlage des-Washingtoner Stadtkerns wiederspiegeln: In der Gestalt eistadten. ,,Gehen Sie nicht hin in die Ghettos der Neger. Da patroulliert selbst nes riesigen Kreuzes sind Vergangenheit die Polizei nur zu zweit oder dritt. Das . und Zukunft verbunden. Im Schnittpunkí der Balken steht der Obelisk zu Ehren Volk dort ist faul, ungebildeí und unzufrieden. Oft auch gefarhlich, sehr gefáhrlich. Wenn sie sich Mühe gaben, dann kònnten sie dasselbe erreichen wie wir." Diese Ideologie einer ausgepragíen Leistungsgesellschafí ist mir oft vorgehalten worden. Nicht nur ais private Meinung, sondem ais eine Grundregel in diesem Land, dessen heutiger Reichtum im Fleiss der Siedier wurzelt. Sie hat sich in vielen Staaten auch in der Sozialgesetzgebung niedergeschiagen, die ais hart und ungerecht kritisiert wird. Die Vorfahren - so sagen viele - haben gerodet und gespart. Sie haben gelernt und entdeckt. Was sie schufen, war ihr Verdienst. Was sie erwarben, mehrten die Nachkommen zum heutigen Wohlsíand. Sie sind die Erben und die Verwaiter. Sie sind Amerika. Die Neger sind es nicht. Sie kamen ais Skiaven, ohne Heimat und Recht. Dass das alies heute nicht mehr gilt.

Washingíons. Am Fusse der gewaltigen Grünanlage das Capitol, Sitz des Parlaments, in unschuldigem Weiss erbaut und nur wenige Meter enífernt von Vierteln der Armut, die auch diese Stadt mitpragen. Zur Rechten des Washington-Monuments l iegt das Weisse Haus. ken das Denkmal des drrtten Pras.denten, Thomas Jefferson, des Schopfers der amerikamschen Unabhangigkeitserklárung. Gleichsam zu Haupten des Kreuzes s.eht man einen monumentalenTempei, die Gedenkstatte ft"- Abraham Lincoln, der die Fre.heit der Negerskiaven aller Sudstaaten proklamierte. Das war vor 105 Jahren. Vieles ist seiídem geschehen. Noch mehr ist versaumt worden. Und die Ge schichte hat sich verkehrt. Nun kõnnen die im Norden der Vereingten Staaten des Problems nicht Herr werden, dessen 49


LÕsung sie mit Lincoln an der Spiíze da- Wir sind wie Kohie im Schnee. Wir wsrmals dem Süden aufgenõtigt haben. den immer auffallen. Wir gehõren nicht Denn nun leben und leiden die Neger dazu. Und wir bleiben immer Schwarz. in den GroBstádíen des Nordens. Nicht Immer". ais Skiaven, aber ais ihre Nachkommen. Wie wird Amerika dieses Problem beFrei und gleichberechtigt nach dem Gewâltigen- und wann? Die Stadí Washing setz, aber benachteiligt und vielerorís ton konnte und müsste ein Modellfall nicht einmal gelitten. sein. Sie hat ais Hauptstadt, die keinen Sie kamen, ais man sie in der aufstreder Bundesstaaten zugehõrt, eigene Gebenden Wirtschaft und in der Rüsfungs- setze, mildere und sozialere ais viele anindustrie brauchte — nach dem ersten dere Metropolen der USA, in denen jeWeltkrieg und im zweiten. Viele kamen der Staat seine inneren Angelegenheiten und kommen, weil die íechnisierte Landseibsí regelt. Weil Washington auch in wirlschaft des Südens nicht mehr genug dieser Hinsicht beispielhaft zu sem verArbeiísmògiichkeiten bietet. Doch auch suchí, ist es besonderer Anziehungspunkt die Industrie des Nordens ist hochíechfür die Neger. nisiert. Sie aber haben nichts gelerní. Das schafft im Blick auf den ArbeitsSie sind wenig oder gar nicht gebiidet. markt dort ganz besondere Probleme. 65 Sie reprâsentieren eine Geselischaft von Prozent der Bevõlkerung sind Farbige. gestern im Heute, das deshalb wenig 90 Prozent sind es in den õffentiichen Platz für sie hat. Schulen, denn die Weissen schicken ihre Kinder weitgehend in Privatschulen und iKohIe ím Schnee entziehen sie damit dem Eingliederungin die Geselischaft, die nun ein So bleiben viele von ihnen am Rande sprozess mal gemischt ist. Die Folgen dieser Seder Geselischaft, resigniert und unverparation zeigen sich zum B eispiel darin, síanden. Die Regierung bemüht sich um dass die Regierungshaupistadí die hõchAbhilfe. Durch Unterstützungen, die nicht ausreichen. Durch einen Woh- ste Kriminalitât aller Metropolen der USA hat. Bei den Unruhen nach der Ernungsbau, der die Erfordernisse nicht mordung Martin Luther Kings wurden entfernt befriedigen kann. Vor. aliem ganze Strassenzüge niederg ebrannt, und durch Schulungs- und Ausbildungsmõgauf den Stufen des Capitol s waren SolÜchkeiten. Aber Lernen dauert lange, daten mit Maschinengewehren postiert. viel zu lange. Es verlangert die Zeit des Das kann sich taglich wiederholen. Denn entbehrungsreichen Wartens. Warten der Weg zu Einsicht und innerem Frieaber schürt die Ungeduld, und Ungeduld den ist lang. kann schnell in Hass umschiagen. Hass gegen die, die in Vietnam Millionen für rhi«-a«« ao e* «--j den Krieg aufwenden, ihren eigenen *“■* zu^ , f' dlrl^H h® I I » den und doch voller Vorurte.le sind . tin Mann, der mich auf einer Strasse Washingtons ansprach, erkiárte das so: „Wenn sich fünf Leute um eine Stelle bewerben, und einer davon ist ein Weisser — wer wird eingestellt? Der Weisse. VVenn einer zu viel ist, wem wird gekündigt? Dem Neger. Wenn etwas passiert, wem schiebt man die Schuld in die Schuhe? Dem Neger. — 50

oie k|ei,e Kirche zeugt von bescheibürgeriichem Wchistand, wie die ganze Gegend. Mahalia Jackson, die berühmfe Gospel-Sangerin, wohnt hier, dazu Arzte, Rechtsanwãlte, Kaufleute. Gesunder Mitteisíand. Die Vorgârten sind gepflegt. Landhaus sfeht neben Landhaus, die alteren aus Holz mit einer Arí Wintergarten an der Strassenfront. ich denke an Wiidwestfilme, sehe in Gedanken den Sheriff und weítergebrauníe Trapper im Schaukelstuhl hinter der hõizernen Ballustrade vor sich hindõsen.

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Es ist sonntágiich stil l. Ich aíme auf, noch ganz benommen von der halbstündigen Busfahrt vom Zentrum her. Chicagos Stadlkern mit Hochhausern, Hotels, Banken und Gescháften, aus dem ich kam, ist dicht umschiossen vom Güríel der Slums. Atembekiemmend, unentrinnbar. Protziger Wohistand wechselt nahezu ohne Übergang in bittere Armut. Vom Bus aus sah ich nur die Kulissen: Verfallene Hauser, scheinbar nur aus Hiníerhoffassaden zusammengeseízt. Schmutzstarrende Strassen, mit Brettern vernagelte oder vergitterte Schaufenster, zerfetzte Markisen. Trümmerberge am Rande breitgewalzter Hauserzeilen. Dahinter neue Wohnblocks, ka|t und ausdruckslos wie die Gesichter vieler farbiger Passanten. Dennoch hoffnungsvolle Zeichen für eine Anderung — wenigstens ausserlich. Hier draussen ist wieder Atmosphare. Luft zum Atmen, Raum für menschiiche Entfaltung. Ich bin hindurch, und auch die sind es, die hier draussen leben, in der innersten Zone des Villengürtels dieser Neun-Millionen-Stadt. Aber sie, sind Neger wie jene in den Slums. Fasí ausnahmslos. Das Ansehen hangt vom Nachbarn ab Ich betrete die Kirche. Eine sanfte Bewegung geht durch die schwarze Gemeinde. Sie nicken mir zu, Banknachbarn schüttein mir herziich die Hand. Die gleiche Warme auch untereinander. Bei mir scheinf die Freundlichkeit jedoch einen besonderen Grund zu haben. Ich verstehe, ais der Pastor erscheint. Auch er ist ein Weisser- und ausser uns noch ein junges Ehepaar, das nach der Predigt an die Altarstufen tritt zur feierlichen Aufnahme in die Gemeinde. Das ist ein epochales Ereignis. Vor acht Jahren betete in derseiben Kirche eine ausnahmslos weisse Gemeinde. Keines ihrer Glieder ist mehr da. Denn was sich in anderen Teilen dieser Vorstadtzone ereignete, das gab es auch hier. Überail die gleiche Geschichte — so oder áhnlich:

Éine Negerfamilie zieht in der Nachbarschafi' ein, hat durch Zufall ein Haus erwerben kõnnen. Wie ein Lauffeuer breitet sich die Kunde unter den weissen Familien des Viertels aus. Unsicherheit kommt auf, Unbehagen, unverhohiener Arger. Denn nun kann man hier nicht mehr leben, und man wÜl es auch nicht. Man achtet auf Prestige. Und das Ansehen hángt nun einmal sehr davon ab, wo man vA/ohnt, und in wessen Nachbarschaft. Die Grenzen sind eng^ gesteckt in diesem Land. ZvA^ischen Weissen ebenso v^ie z\A/ischen Schwarzen. WerKarriere macht, muss umziehen. Das gehõrt dazu. Das Nebeneinander verschiedener sozialer Schichien ist kaum mõglich. Das Beieinander der Rassen ersí recht nicht. Jedenfalls nicht in Chicago. Da spieit seibst die berufliche Position keine Rolle mehr. Die Hautfarbe ist Ausweis genug für die Geltung. Mit dem Einzug der ersten Neger familie beginnt die Abwanderung. Viele beherzte Pastoren und Christen stemmen sich gegen den Strom. Sie laufen von Tü zu Tür, werben für Verstandnis, bitten um Vernunft, ums Bleiben. Bettein, flehen. Sie kõnnen die Eníwicklung nicht aufhalten, vermõgen nichts gegen die Übermachí der ungeschriebenen Gesetzmassigkeiíen. Einer nach dem anderen zieht weg. Weiter nach draussen heisst das Ziel. In die náchste, „angemessene" Umgebung. Ein Sog entsteht, aus dem gewissenlose Gescháftemacher überreichen Gewinn ziehen. Ais ehrliche Makler rücken sie an, kaufen die geraumten Hauser zu Spottpreisen. „lhr Haus ist doch wertlos. Sie kõnnen hier nicht bleiben- und wem soll man es verkaufen? Hier werden nur noch Neger wohnen." Das Argument überzeugt. Man hat ja keine andere Wahl mehr. Und es stimmt auch — das Kõnnen. Es ist einer der Gründe für den schwelenden Hass in vielen Stadten. Denn nun wendet sich das Blatt. Die Hauspreise steigen. Unangemessen, oft unverschâmt. Denn die Neger müssen kaufen, weil sie nur hier wohnen kõnnen jetzt wenigstens hier. So werden 51


Gewinne erzieit, zwanzig, dreissig, fünfzig Prozent. Oft noch viel mehr. Andere MaBstabe So verlief die Geschichte dieser und vieler anderer Gemeinden Chicagos. Eines Tages war nur noch der Pastor von weisser Hautfarbe. Oft genug kommt er neu in solches Gebiet, weil der Vorganger seiner Gemeinde folgte. Nun beginnt er einen neuen Kampf um Verstándnis und Integration. Jetzt auf der anderen Seite. Die Neger verstehen ihnund viele unterstüízen sein Bemühen. Aber wie soll sich die Offenheit füreinander erweisen, wenn nicht Weisse zurückkehren in das Gheíto der Schwarzen? Denn die kõnnen ja nicht heraus. Wohl vor dem Gesetz, das ihnen die .Niederiassung an jedem beliebigen Ort eriaubt. Doch was hilft das Gesetz, wenn es missachtet wird, weil die Mehrzahl andere Vorstellungen hat von Gleichberechtigung und Frieden in der Gesellschaft? Ich fragte das junge weisse Ehepaar, das neu in die Gemeinde aufgenommen worden war; Warum kamen Sie hierher? Die Antwort ist klar und voller Hoffnung: // Es soll ein Zeichen sein. Vielleicht hatten wir woanders günstiger gewohnt. Aber hier werden wir gebraucht. Wir wolien helfen, einen neuen Anfang zu machen. Andere mõchten folgen." — Hoffentiich. Ais wir die Kirche verlassen, steht ein Mann am Ausgang, in einem viel zu grossen Anzug, urait, mit leuchtenden Augen. Auf einer kleinen Mundharmonika spieit er der ausziehenden Gemein de Chorále und sehnsüchtige Lieder von Schmerz und Hoffnung der Verskiavten. Niemand lacht. Man versteht den Zusammenhang, spürt die Gültigkeit jener Texte aus schmerziicher Vergangenheií auch heute, in dieser Atmospháre schei nbar gesunder Bürgerlichkeit. Es gibt noch einmal eine herziiche Begrüssung. Ich fühie mich zu Hause, auf genommen von einer Gemeinde, die mich nicht kennt, die mich meiden müss52

íe ais Reprâsentanten der Verachter. Doch diese hier haben keine Vorbehalte. Sie haben ais Christen andere MaISsíabe ais die vielen anderen. Eingeklemmt zwischen den Fronten Man sitzt noch beisammen im Gemeinderaum der Kirche, bei Kaffee und Gebâck. Fragen der Gemeinde werden besprochen, Probleme der Tagespolitik. Vieie laden mich ein in ihre Hâuser. Herziich und drângend. Ich nehme an. Mein Gastgeber ist Arzt. Er bewohnt mit seiner Familie ein modernas Haus, technisch vollkommen, beinahe üppig in der Einrichíung. Die Familie hat einen Wagen der teuersten Kl asse, automatische Garagentore, Fernsehapparate in fast allen Raumen. Es geht Ihnen gut. Sehr gut sogar. Aber reicht das? Der Arzt antwortet -mit Bitterkeit: n Wir sitzen zwischen den Stühien. Wir haben es geschafft, mühsam und unter vielen Opfern. Mein Vater lebte noch in den Slums. Dieser Hõlle bin ich entronnen, und ich habe mir geschworen, dass meine Kinder dorthin nicht zurück sollen. Aber wo werden sie bleiben? Jeizí leben wir im Niemandsland. Wir gehoren nicht zu jenen, die leiden und kampfen, denn wir haben es ja ge schafft, was die anderen ertráumen. Reich sind wir- und satt wie die Weissen. Aber wir sind keine Weissen und kõnnen es nie werden, das ist unser Schicksal, unsere Verdammnis. Wir sind eingekiemmí zwischen den Fronten. Kein Weg führí zurück und keiner heraus." Was soll werden? Der Síaat tut viel. Wohnungsbau, soziale Programme, Biidungsreformen. Aber al l das geht zu langsam voran, und die Barrikaden der Unzufriedenheit und des Hasses sind hoch. Sehr hoch. Auch mein Gastgeber weiss keine Lõsung. Niemand weiss eine Lõsung. Aber alie hoffen, dass der Kelch vorübergeht, dass sich Geduld durchsetzt und Vernunft siegt. Doch Vernunft fordern von denen, die riichts zu verlieren haben, ist das nicht verstiegen? ,,Wir werden neue Unruhen bekom-


men“, sagt mein Gastgeber, ais er mich abends vor meinem Hotei absetzt. //Vielleicht gibt es sogar einen Bürgerkrieg. Er wird alies zerstõren, was wir aufgebaut haben. Alies." - Er fahrt davon in die Nacht. Ein Mann beginnt bei NulI Eine

stil le

Sírasse

im

Nordwesten

Washingíons. Früher haben hier offenbar wohihabendere Leute gewohnt. Viele der villenartigen Mehrfamilienhauser bedürfen einer Renovierung, den k'einen Vorgarten fehlt liebevolle Pflege. Die Strasse ist fast menschenleer. Kein Kinderlárm, kein Verkehr. Alies wirkt müde und verlassen. Es ist elf Uhr vormiítags. ● N-Strasse Haus Nr. 2107. Ein paar Stufen führen ins -Kellergeschoss. Eine hõizerne Tür. Dahinter ein grosser Raum m it weissgekaikten Ziegelwanden. Ein Kreuz, einige Bilder und Plakate sind der einzige Wandschmuck, einige Rega le und ein grosser Tisch mit billigen Klappstühien das einzige Mõblement. Hinter einem Vorhang eine kleine Kochnlsche.

Missionsfeld Washington So reichhaltig ist das kirchliche Angebot nicht überall. Es gibt auch weisse Flecken auf klrchlichen Landkarten. Der vergessenen Gebieten. Deshalb sandte die amerikanische lutherische Kirche im Einvernehmen mit anderen protestantischen Kirchen Pastor Schramm hierher. Nicht zur Gründung eíner lutherischen Gemeinde, sondem zur Sammlung von Christen in der modernen GroBstadtge-' selischaft. Das MIssionsgebiet ist genau eine Quadraímelle gross, herausgeschnltten aus kirchilchem „Niemandsland". 30.000 Menschen wohnen In diesem Bezirk. Ei nige Hochhauser gehõren dazu, teure Appartementhauser, Ein- und Mehrfamilienhauser, die z. T. wie kleine Hotels zimmerweise an Studenten, Arbelter Bürokrafte vermieíet sind, und schlies^ lích ein Teil der Slums, des Armen- Und Negerviertels. Auf diese bunt zusammengewürfelte Geselischaft , ti ● t 9US beiden Rassen und allen sozialen Schichten ist i die Tatigkeit ausgerichtet, die der i ' |unge lutherische Pastor zunachst ●^unerseel enal lein beglnnen musste.

Hier unten ist der Versammiungsort der Gemeinschaft Christi, die der luthe rische Pastor John Schramm 1965 ins Leben rief. Die Umstande dieser Grün

Die kosfenlose Aufnahme im Kq|| er von Haus Nr. 2107 war das erste Ent genkommen, das der Pastor fa^d In-

dung sind für unsere Verhaltnisse ebenso ungewõhnlich wie die Ziele. Normalerweise sammeit in den Vereinigten Staaten jeder Pastor die Angehõrigen seiner Denomination und bemüht sich

der Tausende. Einige sind Lutheran^^^ andere gehõren der PresbyterianisrK^'"' Kirche an, ein Mádchen ist >Õrr.-

eifrig um die Werbung neuer AAitglieder. Dabei gibt es nicht selten harte Konkurrenzkámpfe, denn andere Klrchen und Gemeinschaften tun dasseibe, die Baptisten, AAethodisten, Lutheraner, Presbyterlaner, Congregationaíisten und viele andere. Sie alie leben von ihren Mitgliedern. Sie alie haben ihre Tradition und ihr Gesicht. Sie haben oft wenig oder gar keinen Kontakt miteinander, und nur langsam wachsen Õkumenlsche Gesinnung und fruchtbare Zusammenarbeit.

zwischen tragen 25 Menschen mit ‘h die Verantwortung für die Nachbarsch T

kathoÜsch. Die Mehrzah! ist ohne Konfessionszugehõrigkeit. Fast all^ ● ® u nter 40 Jahre alt. Wenn sie ■ sich Um den grossen Tisch versamrneln 2U Oottesdienst, Fürbitte und ii ntensivem Studium, dann sehen sie darin den Anfang ihrer Aufgabe. Sie '^'ssen. dass Christsein weder theoretisch Poch í'm Verborgenen geschieht. sondern ■ meinsamem Opfer für den Nach ^ gedie Nachbarschaft, die ganze Stadt Sie wollen die Isolierung und die Vereinsamung in geselischaft mildern helfen

^ °''echen

53


chen Kontakie zu schaffen und Menschlichkeit dort zu bezeugen, wo sie gebraucht wird. So ermutigen sie — je nach ihrer Begabung — zu poiiíischer Gruppenbildung, zu Interessenvertretungen und Bürgerrechtsvereinen, die gemeinsame Belange deqenigen vertreten, die niemand reprasentiert und die bisher keine Mõglichkeit hatten, ihre Ansprüche den Behõrden gegenübe.r geltend zu machen. Sie leisten Familien- und Erziehungsberatuqg, erfeilen Unierricht für Minderbemittelte und Analphabeten, betreuen Kranke, Verzweifelte und Krirnine lle, helfen bei dér Existenzgründung und-sicherung. m Zeichen des Fisches In einem wenig gepflegten Mietshaus, nur ein paar Meter vom Versammlungsraum entfernt, wohnt Pastor Schramm mit seiner Familie. Ein Fisch, gezeichneíauf grauem Karton, ist an die Tür gehefíet. Kein Pfarramt aiso, kein Hinweis auf Sprechstunden. Nur dieser Fisch, der auch an den Haustüren der anderen Mitarbeiter zu finden ist. Wie in der Urgemeinde ist dieses Symbol für die Leute des Christus gemeint ais Zeichen der Versõhnung und ais Einladung für jeden, der Hilfe braucht in einer lieblosen Welt. Dass niemand vergeblich an diese Türen klopft, das ist wichtig. ,,lch bin einer vòn ihnen", sagt Pastor Schramm, der von allen nur beim Vornamen angeredet wird. „Dass ich mich der Gemeinschaft ais einziger hauptamtlich widme, erhõht meine Verantwortung, nicht meine Stellung. Ich hoffe, dass auch ich elnes Tages überflüssig werde, dass es dann viele Dlenstgruppen in vielen Nachbarschaften gibt, die sich selbst leiten und auch ohne Pastor das Abendmahl feiern. Denn wir sind der Meinung, dass der Dienst der Kirche grundsatzlich ein Dienst der Laien ist und dass der Pastor ais ein Mobilmacher und Zurüster der Laien dient." Doch so weit ist es noch lange nicht. Eines aber steht fest: Es soll keine Kir che gebaut werden, keine Institution 54

soli sich etablieren. Es gibt keine Mitgliedschaft und auch nicht den oft missbrauchten Tiíel ,,Gemeinde". Sie nennen sich „Gemeinschaft Christi" und verstehen sich ais Leute, die miteinander für andere da sind. Dazu braucht man keine Kirche, sondem Menschen. ^Wir versuchen, Werkzeuge Goííes zu seiner Welt zu sein. Wir suchen, die Haltung eines Dieners zu verwirkiichen. Bei unserer Suche danach geben wir unser heiliges Versprechen, dass wir uns bedingungslos hingeben, um einander ais Menschen in Ehrlichkeit anzuerkennen. So heisst es einleitend in den Disziplinen, der „Kirchenordnung" dieser traditionslosen, lebendigen Gemei nde. Doch nach dieser Einleitung wird gesagt, dass Verpflichtungen konkret sein müssen, wenn sie die konkrete Situation treffen wollen. Deshalb werden sechs Lebensregein aufgestellí: //Ich bin bereit zu táglichem Gebet und zur Fürbitte uníer namentiicher Anführung anderer Glieder der Gemeinschafí; 2. zur regelmassigen Teilnahme an den wõchentlichen gemeinsamen Gottesdiensíen und. dem Empfang des Heiligen Abendmahis; 3. zu wõchentlichen gemeinsamen Studien; 4. wenigstens einmal jahrlich an einer Zeit der Einkehr íeilzunehmen; 5. nach Seibsíeinschatzung mich zu proportionalen, opfergemassen Geldspenden zu verpflichten, die für Notstande in der Welt und auch für die Gemeinschaft Christi verwandt werden; 6. zu gemeinschaftlichen Arbeiten: Wir versprechen, für den Ruf Gottes aufgeschlossen zu sein. Wir wünschen unsere Begabung zu erkennen und unseren eigenen Einsatz zu finden sowie anderen zu helfen, ihre Begabungen zu erkennen und ihnen bei deren Einsatz beizustehen."


worten muss. Denn auch er kann ja zweifein. Auch er kann müde und aus-

Grundregel Ehrlichkeit

gebranní sein. „Wenn ich keine geisílichen Kráfte für die Predigt spüre", sagt Pastor Schramm, „dann sage ich das. Dann lese ich Psalmen, oder ein anderer

Diese Lebensregeln sind ais Hilfe zu christiicher Lebensführung gemeint, ais MaBstab für die Überprüfung des eigenen Standortes. Deshalb werden sie allen Gliedern der Gemeinschaft .zweimal im Jahr vorgeiegí. Man kann sie unterzeichnen — insgesamt oder in Auswahl. Man kann die sechs Lebensregeln auch ais Überforderung abiehnen und trotzdem mifmachen. Ehrlichkeit prágt auch die Goítesdienste, die so gefeiert werden, wie die Ge meinschaft Christi lebt: Im Kreis der - -i Famiiie, in der einer dem andegrossen ren dient mit Gebet, Zeugnis und Brotbrechen. Die Ordnung ist unkonventionell. Wáhrend der Predigt kõnnen Fra-

bezeugt seinen Glauben. Und wenn ein anderer unter uns fühlt, dass Gott in dieser Woche tot ist, .dann sagt er das auch. Kõnnten wir so ehrlich miteinander es kõnnen umgehen? Wir müssten oder wieder lernen. Denn das Eingestândnis der Nullpunktsitúation ist keine Schwâche. Es kann Krafte entbinden, die unter Gewohnheiten verschüttet waren, nun aber eine neue Epoche heraufführen kõnnen. Im Glauben, in der Kirche, in der Geselischaft. Enno Silomon

gen gesíeüt, ZweifeI geaussert werden. Es ist nicht immer der Pastor, der ant-

Sich kennen will nichí heissen, alies voneinander rofssen, sondem Liebe und Verírauen

Queinander haben

und einer dem andern glauben. Alberl Scbweitzer

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Wie iòeal ist eine iòeale besuchte mich eín frisch verIc^tes^ junges Paar. Sie woliten mit mir über ihre zukünftige Ehe sprechen. „ln einer guten Ehe streitet man sich niemals", meiníe die Braut. „Wir beide háben uns das jedenfalls geschworen!" — Was hatten Sie diesen beiden jungen Menschen geantwortet? Soll man ihnen rundweg erkiaren, ihre Idealehe sei i níchts ais ein Hirngespinst? — Ich habe den beiden von emem Ehepaar erzahit, von dem ich vorstellen ==hlechterdmgs nicht

so wie er gern sein mõchte, und er, so wie sie ihn sieht — der Mann in der Sicht der Frau aiso. Sie, wie sie wirklich ist; sie, so wie sie sein mõchíe, und sie, wie er sie sieht — aIso die Frau in der Sicht des Mannes. Giauben Sie wirkiich, in dem lieben „Eheíheater'' seien diese sechs Personen immer auf einen Generalnenner zu bringen? Trotzdem ist jede Ehe doch ein lebendiger Organismus, den wir pflegen müssen, wenn er gesund bleiben und wach-

tTaen zZ f' Qanz safTigen Zorn aufeinander zu haben. Ich sehe die Gesichíer. dieses Mannes und dieser Frau deuílich vor mir. Es steht darin ein ewíg gleichmassiges, wohltemperiertes Lachein, eine chronische

ander immer besser zu verstehen. Allerdings, wer wüssíe nicht auch, dass unsere besten Vorsatze Immer wieder mit einer Enttâuschung enden? Wir schaffen es eben nicht. Das Leben ist nicht machbar.

giauben, 1" Eme

Ein anderer führt Regie. Er ist wichtiS<='- und entcheidender für unsere Ehe ais die sechs Personen, von denen ich sprach. Die Wirkiichkeit, mit der viele Eheieute überhaupt nicht, andere "'J'- =®hr theoretisch rechnen, heisst „Ehe ist Partnerschaft mit Gott". Mit diesem Satz hat der bekannte Schweizer Arzt und Eheberater Theodor das tiefste Geheimnis der Ehe ausgesprochen. Der Faktor Goít ist die eigeníliche Voraussetzung für eine gute Ehe.

Welt Z iz?®'' z®'®

® ● i, □ eZsen c emem ra Zntr ® Z® ®"’P®' ramentes, wje man m der Ehe mitemander umgeht. „Wurden Sie aber sagen tragte ich das Brautpaar, „dies sei eine gute Ehe, die Ehe, wie Sie sie meinen?" - Ehe ohne Spannung zwischen Man in und Frau, ohne jeden Arger aneinander, ohne Differenzen, ohne Konflikte; krisenfreie Ehe aiso — ich kann mir nicht helfen: da síimmt doch was nicht! I I , , Ich habe demjungen Paar gesagt, dass eae nchtige Ehe eigentiich ein Drama ist mit mindestens sechs Personen. Jawohl, Sie haben recht gehõrt, mit sechs Personen: Er, so wie er wirkiich ist; er,

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Zur Natur der Ehe gehõrt, dass wir in ihr niemals Vollkommenheit un d Erfülfinden kõnnen, denn sie ist ein Gleichnis. Jeder Kuss, jede Umarmung, jede Zuneigung ist ein Gleichnis für die Liebe, mit der Goít uns liebt. Ihr Name ist Chrisíus! Alfred Ziegner


lhe zwischen

gestern

Im Blick auf die Zukunft der Ehe werden drei grundverschiedene Standpunkte vertreten. Die von der aussersten Rechten finden es geradezu kleingláubig, ja ketzerisch, hier überhaupt nach Aussichten zu fragen: ,,Die Ehe ist- eine Gotíesordnung, aiso ist sie unwandelbar", sagen sie. Eher verwandele sich Beton in Butter, bevor die Ehe sich aufiõse. Die „Linksradikalen" halten das für eine gefahrliche lllusion. Der Auflõsungsprozess der Ehe, so sagen sie, sei unaufhaltbar. Wer nicht blind und taub sei, der wisse, dass wir uns fast am Ende dieser Entv^icklung befinden. Ais Beweis für ihre These führen sie den amerikanischen Kinsey-Report über das Sexualverhalten von Man und Frau ins Feld und v^eisen auf das rapide Anwachsen vorehelicher Beziehungen und auf die erwiesene Unireue der Ehegatten hin. Die Ehe in Gefahr? Von diesen beiden radikaíen Síandpunkten unterscheidet sich die dritfe Gruppe derer, die behutsam die Zeichen der Zeit beobachten und prüfen. Sie wissen, dass Auflõsung und Wandiung zwei grundverschiedene Vorgange sind. Unter diesen kritischen Beobachtern gibt es solche, die, von einer echten Leidenschaft für den Menschen unserer Zeit erfüllt, fragen: „Was kõnnen wir tun, um die gefahrdete Ehe zu stabilisieren?" Zeiíschriften und i llusírierte, Film und modernes Theater, Rundfunk und Fernsehen überfluten pausenlos die Õffentlichkeit mit einer Flut aktueller Eheprobleme. Ist die Behauptung, noch nie-sei die Ehe gefahrdeter gewesen ais in unseren Tagen, nur die Entrüstung von Kulturpessimisten und Moralisten? Die Zahl der unerfülMen und innerlich leer gewordenen Ehen, der bedrohten Verheirateten und noch nicht Verheirateten ist riesengross. Allein der jáhrliche Zuwachs an Scheidungen" ist alarmierend.

und

morgen

Andererseits ist die positive Einstellung der jungen Generafion zu Ehe und FamiÜe ermutigend. (Meinungsbefragungen des EMNID- Insfitutes haben ergeben, das 90 Prozent der weiblichen und 82 Prozent der mannlichen Jugendlichen sich eigene Kinder wünschen). Bei diesen Hoffnung weckenden, wie bei den entmutigenden Zeichen der Zeií sollten wir nicht übersehen, dass die Ehe nicht mehr wie einst geselischaftlich vorgeprãgt und stabilisierí ist. Bis vor 100 Jahren lebten unsere Voreltern im fesíen Gefüge einer familiengebundenen Welt. Vom einzeinen wurde nur ein Minimum an Anstrengung für das Geiingen der Ehe gefordert. Wer heute heiratet, muss sein Menschenmõgüches tun, muss sich voll und ganz, mit Leib, Seele und Geist, einsetzen. In einer zweckorientierten Welt, in der der einzeine jeweils nur in besíimmter Weise zu „funktionieren hat: ais Militardienstpflichtiger, ais Mitglied einer Organisation, ais Konsument, ais Wâhler oder gar ais Spezialist für ein eng begrenztes Teilgebiet. Die Ehen sind heute demokratisiert. Man heiratet wie ,,seíbstverstandlich". Es gibt keine Instanz, die hier Bedingungen stellen oder die Eheschiiessung verweigern kõnnte. Aber diese SelbstverstandÜchkeit wird zum Problem, weil das Verheiratetsein mehr denn je dem Mann und der Frau partnerische Qualitâten abverlangt und ein hohes Mass an Liebesfahigkeit und menschiicher Reife voraussetzt. Ehe braucht Zeit, viel Zeit, Sie fállt nicht vom Himmel, sie muss wachsen. Was die Ehe eigentlich ist, lasst sich ebensowenig wissenschaftlich erklaren wie die menschliche Person. Wesensaussagen kõnnen nur geoffenbarte Erkenntnisse sein, in denen der Mensch und die Ehe Gegenstand des Gíaubens sind. Die Schõpfungsgeschichte der Bibel redet von dem tiefen Einswerden von Mann 57


und Frau: ,,Sie werden zu einem einzigen Leibe werden." Diese Einheif des Eheleibes ist Liebes-, Lebens- und Heilsgemeinschaft. Die ernste Frage, ob die Ehe heufe einen Subslanzschwund erieidet oder ob sich bl oss ihre Gestalf wandeit, ist nur dann zu entscheiden, wenn feststeht, was die Ehe ihrem Wesen nach ist. Die Ehe ais Líebesgemeinschaft Nach dem Willen des Schõpfers ist die geschiechtliche Gemeinschaft d as Zeichen für das „Ein-Leib-Werden". Zwar geht die Ehe darin nicht auf; aber ohne den Willen zur leibüchen Gemeinschaft ist Ehe nicht wirkiiche Ehe. Das tiefe Einswerden von Mann und Frau kann nicht beginnen, wenn der Wille zum Kind bei beiden oder auch nur bei ei nem Gatten fehit. Zwar begründet das Kind die Ehe nicht; aber das grundsatzliche Nein zum Kinde macht sie unglücklich. Es hebt den Sinn der Ehe auf. Die Frage ist jetzt unabweisbar; Ist das wirklich „verantwortlÍche Elternschafí"? Dient hier der Partner nicht oft lediglich der Seibsterfüllung? Wird er nicht mit der seibstverstándiichen Einübung von Anti-Konzeptionsmethoden unversehens zum ,,erotischen Funktionar" (Thielicke) herabgewürdigt? Die Gewohnheit und die ihr verwandte Langeweile sind der Tode der Liebesgemeinschaft von Mann und Frau. Beide Zeitübel kõnnen nur durch Phantasie der Liebe in der Ehrfurcht vor dem Ehegatten ais vor dem Ebenbild und Partner des Schõpfers überwunden werden. Gattenliebe lebt von der bedingungslosen Treue, aber die Ehe ist kein „Egoismus zu zweit". Sie lebt nicht nur von der Gattenbindung, sondem auch von den Kontakte nach aussen. In der ,,weltlichen wie in der kirchiichen Trauung drückt sich aus, dass sie eine õffentiich bekannte Tatsache ist. Sie ist eingebettet in die Geselischaft, in die ,,Bürgergemeinde" und in die kirchiiche Gemeinde, in die ,/Christengemeinde". Kommt nicht die gegenwartige Verlegenheit und das 58

v;-r

Dilemma der Trauung auch daher, dass Heiraten und Verheiratetsein a!s blosse Privatsache verstanden wird? Die Ehe ais Heilsgemeinschaft in der alten Trauliturgie bittet der Pfarrer darum, dass ,,eins das andere


mit sich in den Himmel bringen” mõch-

es vielmehr so, wie es eine uralte jüdi-

te. So gewiss das Heil des Menschen nicht von dieser Welt isí, so gev^^iss ist es aber doch eine gegenwarlige Wirklichkeit miften im Leben, mitten im Ehe-

sche Sage lehrt: Sechsunddreissig Gerechíe erhalten und fragen die Ordnung der Welf. Keiner von ihnen weiss, dass er 2u diesen Gerechten gehõrt, noch kennen sie einander; aber ohne sie ware

alltag. Totale Gemeinschaft ohne Gott, ohne den Schõpfer ,,Ein-LeÍb'Werden dieser Einheit? Das ist eine lllusion. Ob es geglaubt \vird oder nicht: Goít ist die Hauptperson im Drama der Ehe. ais Es gibt keine ,,christliche Ehe hõhere Mõglichkeit. Es gibt nur gute U nd schiechte, gesunde und kranke Ehen. Es gibt aber christüche Glaubenserkenntnis über Inhalt und Ziel der Ehe. Wo allerdings ein Mann und eine Frau nach starren Normen und betonharíen Prinzipien leben — auch wenn es sich um ^„chrisíliche Grundsátze” handeit da wird die Ehe zur Karikatur oder zur Fassade. Ehegemeinschaft ohne Glaubensgemeinschaft? Auch das ist ein aktuelles Problem ersten Ranges! Die Ehe ais Chance Das Scheitern in der Ehe ist verhangnisvoller ais das Versagen im Beruf: esist die totale menschiiche Katasfrophe aus der Unfahigkeit, zu lieben. Dostojewskij sagte mit Recht: „Wenn ich mir die Hõlle vorstelle, so denke ich an den Zustand der võlligen Ohnmacht, lieben zu kõnnen." Noch

nie war die Chance für eine

innerlich erfül lte Ehe so gross wie heute. Aber es ist so wie mit dem Glauben: Jeder Taufscheinbesitzer nennt sich Christ, und jeder, der eine Trauurkunde hat, zweifeit nicht daran, dass er eine wirkliche Ehe führt. Noch verhangnisvoller ist der Irrtum derer, die sich ais perfekte Christen und ideale Ehepartner fühien. Mit dem Christsein und mit der Ehe ist

die Welt verloren. Wir brauchen glückliche Ehèn, eine ,,Offensive der glücklich Verhelrateten", damit unsere Kinder morgen ein lebensv^ertes Leben führen kõnnen. Gesundheit der Ehe steckt an. Alfred Ziegner

FÜR EHELEUTE ZUM SCHMUNZELN Ebenbild. - „Unser Junge ist das getreue Ebenbild seines Vaters!" „Machen Sie sich nichts drausl Hauptsache, er ist gesund!" Moderne Hochzeitsreise. — „Hier ist es schrecklich langweilig", schreibt die junge Ehefrau an ihre Eltern. „Nicht einmal einen Fernsehapparat gibt es hier, und ausser Essen und Trinken wissen wir nichts anzufangeri." Die Suche. — ,,Warum heiraten Sie nicht?" fragte der junge Mann einen álteren Junggesellen. ,,Ja, wissen Sie, ais ich noch sehr jung war, beschioss ich, nicht zu heiraten, bis ich die vollkommene Frau fánde. Nach vielen Jahren fand ich sie, aber sie suchte den vollkommenen Mann." Post vom Brautigam. — Ein süsses jun ges Ding kommt in eine Apotheke und fragt schüchtern nach dem Geschaftsinhaber. Ais er erscheint, erròtet es heftig. ,,Kõnnten Sie mir vielleicht diesen Brief einmal voriesen. Er ist von meinem Brautigam, der Arzt ist!"

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Der schwierige Elternberuf Das rasche Tempo unserer Tage und die Volibeschaftigung auf atlen Gebieten lassen vielen Eltern keine Zeit mehr für ihre Kinder. Diese Tatsache erscheint einer Vielzahl von ihnen nicht so wichtig. Sie vertreten die Ansicht, der Umstand, dass sie ihren Kindern alies bieten, was sie sich nur wünschen kõnnen, dass sie an allen Vergnügen teilhaben dürfen und frei und ungehemmt aufwachsen, erweise sie ais gute Eltern, die die ihnen auferlegten Pflichten voliauf erfüllen. Tun sie das wlrklich? Sie haben bei ihrer Feststellung eines übersehen: In zahireichen Familien gibt es durch die Berufstatigkeit der Mutter und die Überbeanspruchung des Vaters kein Familienleben mehr. Die Kinder ha ben ein Elternhaus und haben praktisch doch keins. Das wirkt sich. im Leben sehr unheilvoll für die Kinder aus; denn das Elternhaus kann durch nichts ersetzt werden. Schule,'Internet, Jugendverbande und Ferienlager unterstützen zwar die Bemühungen der Eltern, aber der elterliche Einfluss — im Guten wie auch im Schiechten — bleibt der ausschlaggebende Faktor für die Charakterbildung des

Kindes.

Es hat den Anschein, dass sich viele Eltern heute ihrer Aufgabe, aus Ihren Kindern nützliche Glieder der menschlichen Geselischaft zu machen, nicht gewachsen fühien. Das hat gewiss in hohem Masse seinen Grund darin, dass das Familienleben sich gegenüber früher grundiegend gewandeit hat. In früheren Zeiten lernten die AAádchen von ihrer Mutter das Kochen, das Nahen und die

Führung eines Haushaits überhaupt. Die Jungen wurden vom Vater darin unterwiesen, die Felder zu besfellen, zu jagen, ein Heim zu bauen und dieses auch zu verteidigen. Diese Fahigkeiten brachten die Kinder dazu, besíimmte Ziele im Leben anzusteuern und die diesen entsprechende moralische Haltung anzunehmen. Heute haben die meisten Vater bei weilem nicht mehr den Einfluss auf ihre Sõhne wie ehedem. Sie arbeiten oftmals ausserhalb, haben keine Zeit für ihre Sõhne und sehen sie vielleicht nur in grõsseren Abstanden. Aber auch wenn die Vater regelmassig nach Hause kommen, sind sie so erschõpft, dass sie kein geduldiges Interesse mehr an den Freuden und Sorgen der Kinder nehmen kõnnen. Deshalb muss immer wieder klar werden: Für die Kindererziehung ist die Aufwendung von Zeit, Überlegung und Mühe unerlasslich. Dessen sollten sich alie Eltern bewusst sein. Der Elternberuf ist der verantwortungsvollste aller Berufe. Er fordert von uns, wenn wir ihn in rechter Weise ausfüilen wollen, viel Aufopferung und Ansirengung. Kinder sind uns von Gott gegeben und anvertraut, aber sie sind nicht unser Eigentum. Die Arbeit an ihren Seelen ist ein schõpferischer Beruf, für den wir unser Bestes geben müssen, wie es auch für jede andere schõpferische Tátigkeit erforderlich ist. Der spürbare Erfolg wird unser schõnster Lohn für die aufgewandte Mühe sein. Charlotte Stern

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DIE RADIESCHEN

los?", fragte der, ohne zu wissen, was íhm an seinem Ebenbild heute so fremd vorkam. „Gell, Mammi hat's dir gesagt? Und dabei hat sie versprochen, nichts zu erzáhlen", heulíe der Junge los. Erst nach einer Welle kam der Vater zu Wort: „Was ist denn eigentiich los? Wie kann Mutíer mir denn etwas ge sagt haben, wenn ich sie noch gar nicht gesprochen habe?" Thomas, der in seiner Verwirrung „a" gesagt hatle, musste nun auch „b" sagen, und erklarte unter Tránen; itich habe gestohien!" „Was hast du!" Nachdem der Vater, halb betrübt und — in Erinnerung an seine Kindheit — halb belustigt die Geschichte vernommen hatte, fügte er ernsthaft hinzu: „Ja, da bist du ja ein Dieb! Da müssen wir wohl die Polizel holen." Thomas Tranen brachen erneut hervor und waren nicht mehr zu bandigen: Ein mitleiderregender Ausdruck der Reue und der Scham des kleinen Sünders, der zum erstenmai mit dem siebten Gebot in Konflikt geraten war. „Nun", sagte der Vater, nachdem er das Elend eine Weile mit angesehen hatte, „das mit der Polizei werden wir dieses Mal noch lassen. Aber du gehst nachher zum Lebensmittelgescháft und holst einen Bund Radieschen. Die wer den wir beide dann heute nachmittag, wenn ich von der Arbeit komme, zu Torstens bringen und , versuchen, den Schaden wieder gut zu machen". „Nein, da gehe ich nicht mit!", erkiarte Thomas unter Tranen.

Thomas, unser Sechsjáhriger, kam etwas schüchíerner nach Hause ais sonst. Statt wie üblich die Stiegen heraufzupolíern, schien er dieses Ma! fast gesittet zu gehen. Ais die Mutter ihm auf sein Klingein hin õffnete, fragte sie; „Thomas, was hast Du denn?" „Nichts habe ich, was soll ich denn haben?", erwiderie er kurz. ,,Na, da stimmt doch etwas nichtl", dachfe die Mutter, liess aber ihren Sohn ein, ohne ihn weiter mit Fragen zu bedrángen. In der Küche fragte sie dann spater noch einmal: „lst dir etwas passíert?" „Nein!", lautert der Bescheid ihres Jüngsten. Ein Schweigen folgte, bis sich nach einigen Minuten Thomas doch entschlossen zu haben schien, mit der Sprache herauszurücken. Vorsichtig nahm er mit der Mutter Verhandiungen auf; Er wolle ihr etwas' beichten, wenn sie es nicht dem Vater sage. Ausnahmsweise fand sich die Mutter dazu bereit. Dann kam das Gestandnis. Er sei mit Volker, seinem Freund, bei Torstens im Garten gewesen. Jeder habe zwei Radieschen aus der Erde gezupft. Der Volker sei aber auf die „ldee" gekommen, beeilte er sich hinzuzufügen. //Aber Thomas, da bist Du ja ein Dieb"', sagte die Mutíer, halb erschrokn Dann muss ich wohi doch zur Poli ken über das erste Eigentumsdelikí ihres geliebten Sõhnchens, halb erfreuí, dass zei gehen", erwiderte der Vater und gab sein Gewissen ihm offenbar keine Ruhe sich Mühe, so zu tun, ais ware es das gelassen hatíe. Sie fand keine Zeit, den Seibsíverstandiichste der Welt. ,,Lass uns zuerst einmal essen, und Vorfall weiter zu erõrtern, denn schon vernahm man zwischen dem Tellerge- dann kõnnen wir heute nachmittag imklapper das zweimaiige kurze Lâuten, mer noch sehen, was wir tun kõnnen", das die Heimkehr des Vaters anzeigte. vermittelte die Mutter diplomatisch. Thomas seibst war der erste an der Nach dem Mittagessen schiief Thomas, Tür, um zu õffnen. Er lief seinem Vater was schon lange nicht mehr vorgekomsogar auf der Treppe enfgegen. men war, fest bis um halb vier. Sein n Na, Thomas, was ist denn mit dir erstes Wort nach dem Aufwachen war: 61


kleinen Mundraub zu einer Staatsaktion zu machen. Aber es war wohl besser so. Thomas hatte gewusst, dass er Unrecht getan hatte, und die Erinnerung an die Folgen würden ihn spater vielleicht vor gefahrlicheren Versuchungen bewahren. Frau Torsten wunderte sich über den Besuch ihres Nachbarn. Sie wusste ja nichts von der „Tragõdie'', und ais sie nun von dem ,,Diebstahl" erfuhr, wolíte sie zunâchsí abwehren: Das sei ja nicht so schlimm. Aber der Vater fiel ihr ins Wort und sagte, sein Sohn wisse, dass er ein Unrecht begangen habe und wo!le es wieder gut machen. Ob Frau Torsíen ihm verzeihen kõnne. Ja, Frau Tor- , síen konnte und wollte es tun. Sie be- ! griff, was Thomas dieser „Opfergang" |

$!Nein, ich gehe nicht mit zu Torstens." Muíter hatte mittlerweile schon einen Bund schõner rotwangiger Radieschen besorgt, die der Sohn nun mit grossem AAisstrauen beaugte. „Und ausserdem habe ich nur zwei genommen, was brauchen wir da so viele zu geben?", fragte er verbittert. ,,Auch der Volker hat zwei gestohien, und ausserdem wollen wir Torstens damit eine Freude machen", meiníe die Mutier, und Thomas wusste kein Argument mehr. Ais der Vater kam, fragte er sogleich nach den Radieschen. Dann nahm er sie in die eine Hand und den Thomas an die andere. So zogen sie hin. Die Mutter schauíe ihnen gedankenvoll nach. Sie sah, wie schwer dem kleinen Kerl dieser Gang wurde. Er tat ihr leid, und sie frag te sich, ob sie richtig handelíen, den

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gekostet hatte, und dass sie ihn nun ^ auch ernst nehmen müsse. Unter Tranen versprach der Junge, es nicht wieder zu | tun. Dieses Versprechen hatte es wohl ! kaum bedurft. So tief hatte sich das Er- j lebnis in die Seele des Kindes einge- ^ pragt. Erleichtert lief er nach Hause. Der i Vater und Frau Torsten blickten ihm , lacheind nach. i Abends, ais der Vater an das Bett seines Jüngsíen kam, um mit ihm das Nachtgebeí zu sprechen, erhob Thomas gegen seinen Vorschlag keine Einwendungen, ■ nun auch Gotí zu bitíen, dass er die Sünde verzeihe. Auch Gott sei ja wegen der Radieschen beleidigt worden, erklarte der Vater. Thomas sah das ein. Was eine ^ ,,BeleÍdigung" war, das wusste er schon i von eínem früheren Erlebnis her, ais er zu einer Dame einma! ,,aite Eule" gesagt hatte. Knut W. Backe


Verantwortiiche Elternschaft

Mit dem Willen zu Kindern erfüMen Eheleute ihren gõttlichen Auftrag. Sie nehmen ihre Kinder dankbar aus Gottes Hand. Kinder bringen Freude und gegenseitige Lebenshilfe für die Familie und nicht nur Mühen und Einschrankungen. Eheleute, die keine Kinder wollen oder sich aus Egoismus, GenuBsucht und Bequemlichkeit Vater- und Mutíerpflichten entziehen, versündigen sich gegen Gottes Schõpferordnung. Aus Verantwortung füreinander kann jedoch in einer Ehe die Frage nach einer Beschránkung der Kinderzahl entstehen. Auch in dieser Lage gebietet die Verant-wortung eines an Gottes Gebot und Verheissung gebundenen Gewissens, dass der Wille zu Kindern vor negativen Überlegungen und Planungen, also vor dem blossen Verhüten und Beschranken, den Vorrang behalt. Steht ein Ehepaar nach gemeinsamer, ernsthafter Prüfung vor Gott vor der Notwendigkeit einer Empfángnisregelung, so ist es ihm nicht verwehrt, von Mõglichkeiíen, die auch gesundheitiich vertretbar sind, verantwortlich Gebrauch zu machen. Da Eheleute in diesen Fragen háufig unsicher sind, sollen sie sich

bei Seelsorgern, erfahrenen christiichen Arzten und kirchiichen Eheberaíungsstellen oder deren Schrifftum Rat holen. In ihren Entscheidungen finden sie Hitfe und Weisung in der Heiligen Schrift: „Was nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde"(Rõmer 14, 23), ,,Desgleichen, ihr Manner, wohnef bei ihnen mit Vernunft und gebet dem weiblichen ais dem schwacheren Geschlecht seine Ehre. Denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens, und euer gemeinsames Gebet darf nicht gehinderí werden" (1. Petrus 3,7). Mit aliem Nachdruck muss aber vor ' einer Sterilisation ais Weg zur Empfângnisverhütung gewarnt werden, da ein solcher Eingriff das Wesen der Ehe verándern kann und ausserdem nie mehr rückgangig zu machen ist. Die Tõtung keimenden Lebens und missgestalteter oder geistig behinderter Kinder steht unter Gottes Gebot: ,,Du solist nicht lõten." Bleiben Eheleuten eigene Kinder versagt, so verlierí dadurch ihr Ehestand nicht seinen Sinn. Auch einer kinderlosen Ehe geben Liebe und gegenseitiger Dienst Erfüllung. Die Liebe, die nicht eigenen Kindern zugewendet werden kann, soilte anderen Menschen zugute kommen. Kirche und Gemeinde müssen sich für eine eheerhaltende, kinder- und familienfõrdernde Gesetzgebung und Sozialgestaltung einsetzen. Jeder einzelne Christ hat diè Pflicht, sich im Alltag kin der- und familienfreundiich zu vehalten. Aus dem Kapitel „Von christiicher Ehe und kirchlichen Trauung" der „Ordnung des ktrchilchen Lebens" der Luth. Kirche in Bayern.

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MEIN GESANGBUCH Die Überschrift soll sagen, dass ich 2um Gesangbuch ein Verháltnis haben muss, wie ich es zur Bibel habe. Diese nehme ich taglich zur Hand. Sie richíel mich auf. Sie schiagt nieder und erhebí. Sie erniedrigt und erhõht. Sie gibt Wegweisung auf der kurzen Wanderschaft durchs Leben. Ich danke Gott manchmal daf-ür, dass er uns glaubensstarke Manner und Frauen gegeben hat und gibt, die mit der Gabe der Dichtkunsf gesegnet sind. Sie machen uns in gefalliger Art das Wort der Schrifí wichtig und lieb und werí. Dazu auch besonders begabte Manner, die zum Wortlaut der Lieder passende Melodien schufen, die denselben Dienst tun wie das gesprochene

Wort. Ich schreibe keine gelehrte Abhandlung über das Kirchenlied. Das überlasse ich den dazu Berufenen. Was ich hier sage, stützt sich fast ganz auf die Anmerkungen, die im Anhang des Gesangbuches über die Liederdichter gemacht sind, und die jedermann seibst nachlesen kann. Aus diesen kurzen biographischen Noíizen ist auch zu- ersehen, welcher kirchengeschichtlichen Epoche ein Lied angehõrt. Das ist nicht unwichtig. Die Vielfait der Wortgestaltung und Singweise der Chorâle belebt das dem Christen neben der Bibel so unentbehriiche Gesangbuch und weist auf die Weite und Tiefe christlichen Denkens und Glaubens hin. Darin sehe ich einen Wink der Vorsehung, der vor einer geistiichen Engherzigkeit warnt, das eigene Frommsein zum MaBstab aller Frõmmigkeit zu machen. Doch bevor ich auf diese Viel fait christlichen Denkens und Fühlens zurückkomme, muss ich auf die foigende überraschende Tatsache hinweisen. Wer sich nie ernstiich mit dem Gesangbuch beschafíigt hat, ahnt gar nicht, wie umfangreich der Liederschatz ist, den die Christenheit und besonders die evange lische Christenheit im Lauf der Zeiten hervorgebracht hat. Der Graf Nikolaus 64

Ludwig von Zinzendorf verfasste, wie gemeldeí wird, mehr a!s 2000 (zweitausend) Lieder. Von diesen befinden sich aus der Feder des Gründers der Brüdergemeine nur fünf in unserm Deuíschen Evangelischen Gesangbuch. Der Schwabe Albert Knapp sammelíe in seinem ,,Liederschatz" 3590 (dreifausend fünfhundert und neunzig) — geistliche Gesánge. „Es ist des Liedermachens kein Ende", kõnnte man den Prediger Salomo abwandetn, der das vom „Büchermachen'' behauptete. Wie würde er heute staunen! Allerdings hangí das Dichíen von Chorálen, die man in der Kirche singen kann, vom reicheren oder weniger reichen und tiefen Glaubensleben ab, dass einer besíimmíen 2eif eigen ist. Jazzmusik scheint sich — Gott sei es gedankt in den Gottesdiensten beider Konfessionen doch nicht einbürgern zu kõnnen. Glaubensarme Zeiíen sind Zeiten der Liederarmuí. Damit komme ich auf die kirchenge schichtlichen Epoche n zu sprechen. die dem Kirchenlied den Charakter geben. Das evangelische Kirchenlied - wurzeit in der Reformation. Vorreformatorische Gesange atmen — neugefasst — evangeli schen Geist, der, wenn auch oft nur im Verborgenen —, seibst in den kirchlich trübsten Zeiten in den Herzen der er in Christglaubigen weiterlebte, bis den Tagen der Reformation wieder starker zum Durchbruch kam. Am Anfang des evangelischen Kirchenliedes steht Dr. Martin Luther. Wer vv^ar Luther? Luther war der Reformator, der das kirchliche und christliche Leben auf die biblische Lehre der Apostei und Propheíen zurückführte. Luther war der Torwachter, die Türen aufzutun zu einem neuen Zeitaiter. Er war der Sprachgewaltige, der die deutsche Sprache zur Weltsprache machte. Er war der Lehrmeister, der den Klei-

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nen Katechismus - das Buch vom Glau- sa ngbuch weisf das 17. Jahrhundert auf. Es ist das Jahrhundert des Dreissigjahriben — schrieb für jung und alt. gen Krieges (1618—1648). Der unselige Luíher war der Volkserzieher, der die Krleg fand das evangelische Volk, in Obrigkeií anwies, dem kleinen Mann Schulen zu verschaffen für die Kinder. konfessionelle Zweistígkeiíen verwickelt, Er war der treue Hausvater, der die zerrissen und gespalten vor. Mit seínen Mütíer lehrte, mit den Kindern zu sin- Greueln und Bluttaten und der Pest, die in seinem Gefolge durch die Lande 2og, gen und zu beten. dezimierte der Krieg — wie berichíet Luther war der Schôpfer des ersten wird — die verarmte und hungernde Beeva ngelischen Gesangbuches. volkerung um zwei Drittel ihres Bestangr war — wie gesagt wird ●- der Vordes und setzte Deutschiand in seiner lãufer des íongewalíigen Johann SebaEntwicklung um 200 Jahre zurück. Mit síian Bach— „der fünfte Evangelist." Er war der Liederdichter, der den er- dem Zugestándnis einer beschrankten Religionsfreikeit, die írotz des II. Vatistorbenen Gemeindegesang zu neuem kanischen Konzils bis zum heutigen Tage Leben erweck+e. sich noch nicht voll durchgeseízt hat, Er war der Evangelist, der durch seine zündenden Gesange den „neuen Glau- fand der blutige Krieg, dank auch dem* Eingreifen des Schwedenkõnigs Gustav ben" von der uralten gõttlichen VerheisAdolf, endiich sein Ende. sung der Sendung des Erlõsers von Stadt zu Stadt und von Land zu Land Das gleiche 17. Jahrhundert bezeichnet aber auch das Aufkommen der Retrug, Luther war der von Gott gesandte form des christllchen Lebens, des PietisProphet, der, ohne zurückzuschauen, die Hand an den Pflug legte, ein Neues zu mus. Begründer der Bewegung ist der pflügen. Pfarrer Philipp Jakob Spener. Der Titel seiner Schrift Pia desideria d. h. Fromme Die Dichtungen Luthers muten zuweilen eigenwillig an. Sie richten sich nicht Wünsche gab der Bewegung den Nanach der uns gewohnten Sprache, die men. Mit der Verkündigung der HeilsSprache muss sich nach der Dichtung boíschaft vom gnadigen Gott allein richten. Es gehí dabei nicht um Worte. durch den Glauben, nicht ais Lohn für Um das Wort geht es, ,,dass sie sollen eine zeremonielle Frõmmigkeit ohne inlassen stahn”. Immer geht es dem Renere Kraft, oder sonsíige kirchiiche Leiformator um den Glauben, der fest steht, ' stungen, hatte Luíher die Lehre reforwie der Fels im Meer. Der fest steht, miert. Speners Bestreben war es, das wie Martin Luther seibst feststand in hinter der Reformation zurückgebliebene Worms. Luther suchte Mitarbeiter, und Leben zu reformieren. Denn Glaube und sie fielen ihm zu. Nicht selíen haben Leben gehõren beim Christsein zusamFreund und Feind das Lied von der femen. Seibst Luther klagte am Ende seisten Burg zusammen gesungen, wenn nes Lebens, dass das Volk die evangeein gemeinsamer Gegner ihnen gegenlische Freiheit missbrauche und es an überstand. In die Ferne schauten alie,,die lebendiger aktiver Frõmmigkeit fehien lasse. Diese Klage kommt auch im Luthernach Gott fragten, wie der Glaube im tied: Ach Gott vom Himmel sieh darein mer in die Ferne schaut. „Ein ewges (Nr. 89) zum Ausdruck, wo es heisst: Licht geht da herein, gibt der Weit ein neuen Schein." Wie wenig sind der Heilgen dein. Die Das Zeitalter der Reformation und die Botschaft vom gnadigen Gott „ohne des nachreformatorische Zeit waren Zeiten Gesetzes Werke" war zur Orthodoxie, zur Rechtglaubigkeit ohne innere Lebensbewegten Glaubenslebens, und darum liederreiche Zeiten, wie das Gesangkraft erstarrt. Die Theologie, das kirchlibuch ausweist. che Leben und seibst die Predigí auf der Die grõsste Zahl von Kirchenliedern in Kanzel erschõpften sich in hefíigen, ununserm Deutschen Evangelischen Gefruchtbaren Lehrstreitigkeiten zum Scha65

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den der Kirche. Diesem Zustand trat Spener entgegen mit seiner schlichten, biblisch begründeten und von ieder Streiísucht freien Predigt. Ein GÍaube ohne Erneuerung des Herzens ist toter Glaube, sagte er. Die Predigt fand fruchíbaren Boden in der Gemeinde und über die Gemeinde hinaus spater auch durch August Hermann Francke und andere weitergetragen. Sie machte sich in der ganzen evangelischen Christenheit stârker oder weniger sfark bemerkbar (wenn auch nicht immer widerspruchslos) und dürfte im Ordenswesen seibst auf katholische Frõmmigkeit abgefarbt ha ben. Auch in der Liederdichtung zeigte es sich, dass Glaubenszeiten das Kirch... enlied bereichern. In unserm Gesangbuch stehen aus der Zeit des oben genannten Krieges und der Anfange des Pietism us 134 Lieder. Sie sind von 56 Dichtern verdiesen sind nahezu die Hálfte, namiich 26, darunter zwei Frauen, Nichtpfarrer die Verfasser, Leute aus dem Volk, deren Beruf nicht auf dem Gebiet kirchlich-religiõser Betâtigung lag. In diese Zeit fallt das Leben Paul Gerhardts. Von ihm stehen mehr Lieder im Gesang buch ais von irgend einem andern Dichter nâmiich 34. Vom leiderfüllten und doch gesegneten 17. christiichen Jahrhundert mõchte ich drei Dinge aussagen: Not lehrt beten. Der Weg zum geistlichen Leben führt durchs Síerben des eigenen Wesens. Der Pietismus, von dessen Segenskraften die Christenheit heute noch weithin zehrf (wie das Gesangbuch zeigt), ist ins Volk eingedrungen. Und wieder griff Gottes Walten ins Le ben der Kirche ein. Es kam die Zeit der Aufkiárung. So nennt man die Zeit, die das Geistesleben des 18. Jahrhunderts ' beherrschte. Die Aufkiárung fusste im philosophischen Denken der damaligen Zeit. Die Vernunft sollte alie Erscheinungen des menschlíchen Lebens erfassen und erkiáren, nicht etwa der Glaube. Die Vernunftlehre, auch Rationalismus genannt, drang auch in die Kirche ein. Das Wunder in der Bibel wurde gestrichen oder ais natürlicher Vorgang er66

klârt. Der Goftesglaube zur flachen Mo ral erniedrigt. Der Inhalí der Moral ais Sitte gewertef, nicht ais eine dem Menschen innewohnende siífliche Kraft. In dieser Zeit mag auch das oberflachliche und trostiose Versiein enfsfanden sein: „Macht euch das Leben leicht und schõn, kein Jenseits gibts, kein Wiedersehn." Es ist bezeichnend, dass aus der Zeit der Aufkiárung nur drei Liederdichter in unserm Gesangbuch stehen, mit zusammen 14 Liedern. Die Verfasser hielten am alten Glauben fest und standen auf bibüschem Boden. Ihre Lieder sind vom Geist des Glaubens und der christiichen Hoffnung getragen. Friedrich Gottlieb Klopstock ist auch in der Literaturgeschichíe bekannt ais der erste grosse deutsche Klassiker. Der weniger bekannte Johann Timotheus Hermes dichtete das schõne, mir von Schulzeiten her bekannte Lied: „lch hab von Ferne, Herr deinen Thron erblickf". Meine Vorliebe gílt Christian Fürchtegott Gellerf, der mit elf Liedern verschiedensten Inhalts die beiden Vorgenannten weit überragt. Gellerf war Professor der Dichfkunst und der Moral. Es leuchtet mir nicht ein, dass er dem Geist der Aufkiárung Konzessionen 'gemacht haben soll. Er spricht schiicht, einfach und nüchtern. aber nicht banal. Er spricht wahr und warm empfunden, aber nicht überspannt. Er spricht zum Herzen, weil sein Wort von Herzen kommt. Er würde sich gewiss durch die vieíleicht nur halb wahre Behauptung nicht haben irre machen lassen, dass die Realitat der Schopfung kein Gottesbeweis sei. Er hatte sonst nicht sein schõnes Lied von der Allmacht des Schõpfers dichten kõnnen. Es ist auch bemerkenswert, dass es nur wenige Psalmen gibt, die in ihre Betrachtungen das Walten Gottes in der Schopfung nicht einbeziehen. So dürfen wir mit Gellert im Blick auf das Walten Gottes im Naturund Menschenleben singen und sagen: ,,Erheb ihn ewig, o mein Geist, erhebe seinen Namen." Darin besteht das Walten Gottes und sein Eingreifen in das Leben der Kirche zur Zeit der Aufkiárung, dass er Men-


schen berief, die seinen Namen heilig hielten und das Samenkorn des Glaubens bewahrten und weifertrugen zu neuer Aussaat. Was nun das anlangt, was das Gesangbuch — Deuter des Wortes Gotíes — noch aussagt in seinen Geistiichen Volksliedern, über Tages- und Jahreszeiten,

die Befreiungskriege, über Tod Gericht und Ewigkeií und das Ende der Tage, das kann im Rahmen dieser Betrachtungen keinen Raum mehr finden. Dazu kann ich nur sagem Nlmm und lies! Theophii Diefschi Pfârrer im Ruhestand

3d) felbcr kann unD mag nídjt ruijn, Des grofsen 6ottes gropes Tm (Erioedit mít oUe Sínnen: 3cij finge mít menn oUes fmgt, ainft lalfe, ums bem Bddjften klíngt 2lus meínem íãetjen rinnen. Ipaul iScrl)avDt.

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Moderne Theologie: Einsichten und Irrwege Die Eigenart und Glaubwürdígkeit der bíblischen Überileferung Prof. Heimut Lamparter

Prof. Lamparter ist Dozent an der Pãdagogischen Hochschule in Essiingen. Es geht Prof. Lamparter keineswegs um eine ausführliche Information. Vielmehr vergleicht er seinen Beitrag mit eínem „kíeinen Staubtuch", das man dann und wann braucht, um die Glaser selner Brille blank zu pufzen.

Das Schiagwort „moderne Theologie" wurde nichí von denen erfunden, die sie betreiben. Deshalb sollten wir lieber von der heutigen Theologie sprechen, um zu vermeiden, dass das, was sie íut und lehrt, von vornherein in Misskredit gerat. Sie ist dem Menschen der Welt von heute zugesArandt; daraus wird ihr niemand einen Vorwurf machen. Sie ist Theologie, das heisst, sie ist eine Wissenschaft, die sich mit wissenschafílichen Methoden um die Erhellung von Grund und Inhait der biblischen Botschaft beniüht. Sie tut damit der Kirche und allen, die im Auftrag der Verkündigung stehen, einen nõtigen Dienst, mõgen ihre Hypothesen und Resultate im einzeinen auch fragwürdig oder schockierend sein. Denn die ganze Geschichte der Kirche zeigt, dass die Christenheit die Arbeit der Theologie, ihre exegetische, historische, systematische und apologetische Arbeit, nicht entbehren kann. Gerade auch die kritische Infragestellung überkommener Lehrmeinungen ist der Kirche schon eh und je zum Segen geworden. Bibel und Verkündigung Suchten die Theologen der Orthodoxie im biblischen Text nur die Belegstellen für ihre dogmatischen Lehraussagen, so brach die Theologie im Zeitalíer der Aufklãrung mit dieser Tradition, um mit Hilfe der historisch-kritischen Methode eiÓ3

nem geschichtlichen Verstándnis der Bibel Bahn zu brechen. Die Kirche und ihre Verkündigung verdankt dieser wissenschafílichen Durchforschung der biblischen Schriften grossen Gewinn. Diese intensive Bemühung der Wissenschaft brachíe der Chrlstenheit den bestbezeugíen Uríexí. Zunachst ist das Sprachproblem der zweisprachigen Bibel zu bewaltigen, und das stellí die Frage nach dem ursprünglichen Slnngehait der biblischen Wõrter. Nicht exakt genug kann hier die philologische Forschung beírieben werden. Da ist der ganze Komplex der sogenannten Einleitungsfragen, in denen es um Orí und Zeit, Vertasser und Quellen, literarische Eigenart, Entstehung und Geschichte der einzeinen biblischen Bücher und ihre Zusammenfassung zum Kanon der Heillgen Schrift ais Ganzes geht. Wieviel Gültiges und Hilfreiches hat die Forschung hier zutage gefõrdertl DIe Aufhellung der Zeitgeschichíe, die Erforschung der Umwelt, ihrer religiõsen und kulturellen Struktur, die Analyse der Grundformen biblischer Rede, wie sie in der formgeschichtlichen Forschung betrieben wird, und vieles mehr verdanken wir dieser wissenschafílichen Erforschung der Schrift. Die heutige Theologie, vornehmlich am rechten Verstehen der biblischen Texte interessiert und orieníiert, hat sich diese Methoden wissenschaftlicher Bibelerforschung und -ausiegung angeeigneí und zunutze gemachí. Dabei ist ihr eine wichíige, gültige Erkenntnis zuteil geworden. Sie hat den kerygmatischen (verkündigenden) Charakfer der biblischen Texte


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neu ocler doch deutlicher ais zuvor erkannt. Dies gilt nicht nur für das Alte Tesíament, sondem auch für das Neue Tesíamení. Dort hat sich im Blick auf die Evangelien die Erkenntnis ihres kerygmatischen Charakíers durchgesetzt. Die vier Evangelien geben keine Berichterstattung über Jesus von Nazai‘eíh, keine Biographie. Es wurde erkannt, dass sie im Gottesdienst und in der Missionspredigt der Urkirche ihren „Sitz im Leben" haben. Ais der schrifíliche Niederschiag der Predigt der ersten Zeugen v^ollten sie diese mündÜche Predigt nicht ersetzen, vielmehr die Ausrufung der Heilsbotschaft, ihr Angebot ermõglichen. Ihrer eigentiichen Absicht entspricht Ihre Verwendung ais Predigtfexte.

Wort und Antwort

Wichtiger ais der historische Abiauf der Ereignisse ist für uns, was die Zeu gen mit ihren Berichten sagen und zeigen wollen. Die Meinung, nur der histo rische Tatsachenbericht kõnne ein Mittel gõttlicher Offenbarung sein, hat sich ais Kurzschiuss erwiesen. Eine Fülle von verschiedenen Mitíeilungsformen will und darf in der Bibel nach ihrer Boíschaft befragt werden: Zum Beispiel der Gesetzestext, der Botenspruch des Propheten, die Spruchweisheit. Der Satz: „Die Bibel ist Gottes Wort" ist eine Abbreviatur (verkürzte Rede), denn es hat sich gezeigt, dass sie nicht nur Gottes eigenes Wort, sondem zugleich Antwort auf das ergangene Wort Gottes Ist. Ich sehe keiDie Einsicht in die wachstümliche Entnen Grund, weshalb wir uns gegen diese stehung der Bibel und die Erkenntnis, Einsichten der heutigen Theologle straudass ihre Texte Verkündigung sind und ben sollten. Dennoch zeichnen sich In der Verkündigung dienen wollen, ist der Art und Weise, wie manche Exegewa hr und gültig. Einmal ist unser Verten heute bei der wissenschaftÜchen háltnis zur Bibel dadurch lebendiger. Durchforschung der Bibel vorgehen, Gereicher, differenzierter geworden. Wir fahren ab, die man nicht verschweigen haben sehen gelernt, dass nicht alies, kann. was sie sagt, auf derseiben Ebene liegt, dass die Offenbarung Gottes eine Ge- Geschenk und Gabe schlchte mit besonderen Zeiten und Stufen hat, dass die Texte selbst In der Einmal droht über der Einsicht in die mündlichen Wiedergabe von Geschiecht wachstümliche Entstehung der Schrift zu Geschlecht gewachsen sind und ein und die Mannigfaltigkeit ihrer Texte die gewisses Eigenleben entfaltet haben. Die Erkenntnis verlorenzugehen, dass die Bi Front der Aussagen, ihre Bedingthelt bel kein zufalllg entstandenes Gebilde durch die jeweilige geschichtliche Situa- Ist, vielmehr Gottes Geschenk und Gabe, tion, ihre Heimat im Gottesdienst und wenn schon nicht wortwõrtÜch inspiriert, anderes mehr sind deutiich geworden. so doch von seinem Geist durchwirkt. Die Sorgiosigkeit der Texte gegenüber Sie ist das schriftliche Dokument elner dem historischen Abiauf der Ereignisse von Gott geplanten und durchgeführten (denken wir beispielswelse an die ver Offenbarungsgeschichte, die in der Perschiedenen Angaben der vier Evangelien son und dem Werk Christi ihre Mitte und über den Abiauf der Osterereignisse) ihr Ziel hat, von Anbeginn. Sie hat einen braucht uns jetzt nicht mehr sonderlich Herrn, der redend und handelnd seinen zu bekümmern. Auch wenn in manchen Namen, seinen Willen, sein Wesen, sei Texten ein für uns vergangenes Welt- nen Plan ,sein Welt- und Hellsziel kundbild durchschimmert, wie zum Beispiel gemacht hat und der selbst dafür sorgte, im Schõpfungsbericht, so müssen wir uns dass wir von seinem Reden und Handeln dies nicht künstlich verbergen. Es geht veríassiiche Kunde erhalten haben. auch hier um das in Ilturgischer Sprache In der Gewissheit, dass Gott sich durch verfasste Glaubensbekenntnis Israels, diese Zeugnisse je und je in ihr bezeugdessen Aussagen über den Wandel des te, schlagen wir die Bibel auf; nicht wie Weltbildes hinweg wahr und gültig sind. irgendein belieblges Dokument der ReÜ69


gionsgeschichte. In diese Erwartung Ist aber, wenn anders Gott sich vernehmbar machen soil, die Bereitschaft eingeschlossen, Neues, Ungewohntes, auch für die Vernunft Unfassliches zu vernehmen. Diese Bereitschaft vermissen wlr, wenn sich der wissenschaftlich geschulte Theologe bei seinem Studium und bei der Ausiegung der biblischen Texte kritiklos den wissenschaftlichen Normen unterwirft und an der Erforschung dieser raumzeitiichen Weit und ihrer Phanomene .bewahrt. Was sind diese Normen? Sle iassen sich in vier Sãtze zusammenfassen: 1. Alie Sâtze müssen vernunftgemass und frei von Widersprüchen sein. 2. Alie Aussagen müssen der Nachprüfung standhalten. 3. Alle Vorgange und Tatbestânde müssen so erkiart werden, dass das physikaiisch und biojogisch Unmõgliche ausgeschiossen bleibt. 4. Alle Vorurteile müssen abgelegt und durch begründete Urteile ersetzt werden. Eine Bibelausiegung, die mit diesem Denkansatz beginnt, kann das Wunder der gõttlichen Offenbarung in seiner Fülle nicht wirkiich zu Gesicht bekommen. Sie muss notgedrungen alies abstreichen, was der rationaien Logik zuwider ist, was das immanente (diesseltige) Weltverstandnis und Seibstbewusstsein des Menschen in Frage stellí, überragt und durchbricht. — Alies, was der Nachprüfung entzogen ist und bleibt, fallt bei diesem Denkansatz der Kritik anheim. Das heisst aber, dass die Theologie ihre Freiheit an den modernen Wissenschaftsbegriff verkauft und sich In einen Irrweg hineinbegibt. Hier muss man widerstehen, nicht aus Buchstabenglaubigkeit, sonderrí um der freien Bibel, um der Freiheit und Sou-

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verâniíãt Gottes, um der unableitbaren Eigenstandigkeit seiner Offenbarung willen — hier muss man widerstehen, denn damit ist die Theologie nicht gut, son dem schiechí beraten.

WAS MARTIN LUTHER VON DER BIBEL SAGT Ich bitte und vermahne treulich einen jegiichen frommen Christen, dass er sich nicht argere noch sfosse an den einfâltigen Reden und Geschichten, so in der Bibel stehen, und zweifle nicht daran. Wie schiechf und albern es immer sich ansehen lâsst, so sind's doch . gewiss eitel.Wort, Werk, Geschichte und Gerichfe der hohen gõttlichen Majestat, AAacht und Weisheit. Denn dies ist das Buch, das alle Weisen und Klugen zu Narren machet, und allein von den Einfaltigen kann verstanden werden, wle Christus sagt im AAatthaus, 11. Kap. Vers 25. Darum lass dein Dünken und Fühien fahren und halte viel von diesem Buch ais von dem allerhõchsten, edelsten Heiltum. auch ais von der allerreichsten Fundgrube, die nimmermehr genug ausgegründeí noch erschõpft werden mag, Auf dass du darinnen die gõttliche Weis heit finden mõgest, welche Gott so al bern und schiicht vorleget, auf dass er aíler Klüglinge Hochmut dampfe und zuschanden mache. In diesem Buch findest du die Windein und Krippen, da rinnen Christus lieget, dahin auch der Engel die Hirten welset. Es sind woh! schlechte und geringe Windein, aber teuer ist der Schatz Christus, so darin nen liegt.


Freund' leihe mir drel Brote; denn es ist mein Freund zu mír gekommen auf der Reise, und ich habe nicht, was kh ihm vorlege'?" King ging davon aus, dass die Menschheit in gesellschaftlicher und moralíscher HInsicht in der Mitternacht lebt und sehnsüchtig ankiopft um das Brot des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Den zweiten Teil seiner Predigt geben wir ím folgenden, etwas gekiirzt wortHch wieder: Ais der Mann im

Gleichnis an der

Tür seines Freundes klopfte und um drei Laib Brot bat, erhielt er die ungeduldige Antwort: ,,Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschiossen, und rneine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht 'aufstehen und dir

geben." Wie oft haben Menschen eine âhnli-

Aus der Genfer Predigt von Martin Luther King

Der amerikanísche Baptistenpfarrer Dr. Martin luther IKing, führender Mann in der Bürgerrechtsbewegung der farbi gen Staatsbürger der USA, der im Vorjahr heimtücktüch ermordet wurde soilte wãhrend der Weltkonferenz für Kirche und Geselischaft am 17. Juli in Genf einen Gottesdienst halten. Angesichts der blutigen Rassenkampfe in Chicago musste der amerikanische Negerführer seine Teilnahme an dem Genfer Gottesdienst absagen, so dass die Genfer Gemeinde seine Predigt nur von einem am Vortag in Chicago aufgenommenen Tonband hòren konnte. King predigte über Lukas 11, 5—6: „Welcher ist unter euch, der einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und sprache zu ihm: ,Lieber

che Enttauschung erlebt, ais sie um AAitíernacht an der Tür der Kirche klopften. Millionen von Afrikanern, die geduidig an der Tür der christiichen Kirche klopf ten, um das Brot der sozialen Gerechtigkeit zu erbitten, sind entweder überhaupt übersehen oder auf spater vertrõstet worden, was fast Immer bedeutete: auf niemals. Millionen von amerikanischen Farbigen, die nach dem Brot der Freiheit hungerten, haben immer wieder an der Tür der sogenannten weissen Kirche geklopft, aber sie sind gewõhnlich mit kalter Gleichgültigkeit oder dreister Heuchelei begrüsst wor den. Seibst die weissen religiõsen Führer, die eine tiefempfundene Sehnsucht haben, die Tür zu õffnen und Brot zu geben, sind oft vorsichtiger a!s mutig und schiagen lieber den für sie vorteilhafteren ais den moralisch notwendigen Weg ein. Es Ist eine der beschamenden Tragõdien der Geschichte, dass gerade die Institutionen, die den Menschen aus der Mitternacht der Rassentrennung herausführen soMten, an der Schaffung und Verewigung der Mitternacht teilgenommen haben. In der schrecklichen Mitternacht des Krieges haben Menschen an der Tür der Kirche um Brot des Friedens geklopft. 71


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aber die Kirche haí sie ofí enttauscht. Was enthüllt die Belanglosigkeit der Kir che im gegenwartigen Weltgeschshen erbarmiicher ais ihr Zeugnis gegenüber dem Krieg? In einer Weit, die mit ihren Aufrüstungen, chauvinistischen Leidenschaften und imperialistischer Ausbeutung alie Kennzeichen des Wahnsinns hat die Kirche diese Handiungen entweder gutgeheissen oder verhielí sich erschreckend still. Wâhrend der letzíen beiden Welfkrlege haben Nationalkirchen _ sogar bereitwillig für den Síaat Lakaiendienste ausgeübt; sle sprengten heMiges Wasser über die Schiachtschiffe und verbanden sich mit den machíigen Armeen in dem „Lobe den Herrn und reich die Munition". Eine müde Welí, die verzweifeit um Frieden bat, fand oft eme Kirche vor, die den Krieg sanktio-

Kirche darf nicht Werkzeug sein Und dieíenigen, die sich an die Kirche um das Brot der wirtschaftlichen Gerechtigkeit wandten, wurden im mitternãchtlichen Dunkel wirtschaftllcher Verarmung gelassen. In vielen Fallen hat sich die Kirche mit den privilegierten Klassen verbunden und den Status quo so verteidigt, dass sie nicht mehr bereit war, auf das Klopfen um Mitternãcht zu hõren. Die Kirche in Russiand ging ein Bündnis ein mit dem Status quo und wurde ffn das despotische zaristische Regime so hoffnungslos gekettet, dass es unmõglich wurde, sich von dem korrupten politischen und sozialen System zu befreien, ohne zugleich gegen die Kirche zu kampfen. Das isf das Schicksal |eder kirchiichen Organisation, die sich mit den gegenwartigen Verhâltnissen verbündet. Die Kirche muss sich daran erinnern, dass sie nicht Herr oder Diener des Staates ist, sondem vielmehr das Gewissen des Staates. Sie muss Wegweiser und Kritiker des Staates und niemals sein Werkzeug sein. Wenn die Kirche ihren prophetischen Eifer nicht wiedererlangt, 72

wird sie ein unbedeutender soziaier Klub ohne moralische oder geistiiche Autoritát werden. Wenn die Kirche nicht akíiv an dem Kampf für Frieden und wirtschaftliche und rassische Gerechtigkeit teilnimmt, wird sie die Gefolgschaft von Millíonen verlieren und überall zu der Meinung Aniass geben, sie haíte ihren Geist aufgegeben. Aber wenn sich die Kirche von den Fessein eines tõdlichen Status quo befreit und, eingedenk ihrer grossen geschichtlichen Aufgabe, ohne Furchf und Unterlass für Gerechfigkeit und Frieden spricht und handeit, wird sie die Phantasie der Menschen beflügein und die Seelen der Menschen enttlammen, und sie dabei mit einer glühenden und brennenden Liebe für Wahrheit, Gerechfigkeit und Friede erfüllen. Menschen werden nah '-’'^d fern díe Kirche ais eine grosse Gemeinschaft der Liebe, die um Mitternacht Licht und Brot für einen einsamen Wanderer spendet, entdecken. In dem Gleichnis sehen wir, dass der Mann nach anfanglicher Enttauschung nicht aufhõrt, an die Tür seines Freundes zu klopfen. Durch seíne Aufdringlichkeit, seine Hartnackigkeit bringt er schiiessiich seine Freund dazu, die Tür zu õffnen. Viele Menschen hõren nicht auf, um Mitternãcht an die Tür der Kirche zu klopfen, selbst wenn die Kirche sle so bitter enttâuscht hat, weil sie wissen, dass hier das Brot des Lebens zu finden ist. Die Kirche hat heute die Aufgabe, Gottes Sohn, Jesus Christus, ais die Hoffnung der Menschen in allen ihren vieifaltigen persõnlichen und sozialen Nõten zu verkünden. Viele werden weiterhin kommen, um Antworíen auf ihre Lebensprobleme zu suchen. Viele |unge Leute, die an der Tür klopfen, sind durch die Unsicherheit des Lebens beunruhigt, durch die taglichen Enttauschungen verwirrt und durch die Mehrdeutigkeit der Geschichte ernüchtert. Einige, die kommen, sind aus ihrer Ausbiidung und ihrem Beruf herausgerissen und zu Soldaten gemacht worden, Wir müssen sie mit


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dem frischen Brot der Hoffnung ausrüsten und sie mit der Überzeugung erfüllen, dass Gott die Machí besiízt, aus Bõsem etwas Gutes zu machen. Einige, die kommen, werden durch Schuldgefühle gequait, die aus ihrem Umherirren in der Mitternacht eines ethischen Relativismus und ihrer Preisgabe an die Lehre der Seibstverwirkiichung herrühren. Wir müssen sie zu Christus, der ihnen das frische Brot der Vergebung anbietet, führen. Einige, die kommen, werden von der Todesangst gepeinigt, wenn sie an den Abend ihres Lebens gelangen. Wir müssen ihnen das Brot des Glaubens reichen, so dass sie erkennen, dass dies irdische Leben nur ein unvollkomménes Vorspiei zu einem neuen Erwachen ist. Giaube an das Morgengrauen Mitternacht ist eine beangstigende Stunde, in der es schwer ist, glaubig zu sein. Das beste Wort, das die Kirche sprechen kann, ist, dass die Mitternacht nicht lange anhait. Der müde Wanderer um Mitternacht, der um Brot bittet, sehnt sich wirklich nach dem Morgengrauen.

Unsere ewige Botschaft der Hoffnung ist, dass das Morgengrauen kommen wird. Unsere Voreltern, die noch Skiaven waren, wussten dies. Sie vergassen niemais die Tatsache, dass es Mitternacht war, denn es gab immer die Reitpeitsche des Aufsehers und den Versteigerungsblock, an dem Familien mittsn auseinandergerissen wurden, um sie an die Wirklichkeit zu erinnern. Ihr fester G!aube an das Morgengrauen war das wachsende Stückchen Hoffnung, das die Skia ven veraniasste, inmitten der traurigsten und tragischsten ausseren Umstande treu auszuharren. Der Glaube an das Morgengrauen erwâchst aus dem Glauben, dass Gott gut und gerechf ist. Wer das glaubt, weiss, dass die Widersprüche des Lebens weder endgülfig noch letztlich sind. Er kann durch die Dunkelheit der Nacht schreiten mit der kiaren Überzeugung, dass alie Dinge zum Guten führen bei denen, die Gott lieben. Seibst eine võllig sternenlose Mitternacht kann das Morgen grauen einer grossen Erfüllung ankündigen.

Die christiiche Beteiligung an der Mission schiiesst die Beteiligung am Kampf um eine gerechte Geselischaft ein. (Uppsala)

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der Oie Fragen nach der Wahrheit des Glaubens Von Georg F. Vicedom

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V\/enn wir heute von den Religionen reden, dürfen wir sie keinesfalls allein von ihrer klassischen Form her beurteiien. Wie die WeIt, so haben auch die Religionen in den letzten Jahrzehnten einen grossen Wandel erfahren. Sie sind aus ihrer Erstarrung erwacht und bieten sich den jungen Võlkern ais erneuerte Krafte an. Vor einigen Jahrzehnten konnte man bei uns noch iesen, dass die Re ligionen keine Zukunft mehr hatten, weil sie nicht fahig seien, ihren Võlkern auf alie Fragen, die die Ausbreitung der westiichen Zivilisation hervorgerufen habe, Antworten zu geben. Heute zeigt es sich, dass sie diese Aufgabe im Gegensatz zum Christentum sehr ernst nehmen. Die láhmenden Minderwertigkeitskomplexe wichen in dem Masse von ihnen, ais ihre Võlker mit der Koionlalherrschaft fertig wurden. Angegriffene Christen Damit isí nicht gesagt, dass das Erwachen der Religionen allein auf den Nationalismus ihrer Võlker zurückzuführen sei, auch wenn er zu ihrer Dynamik beigetragen hat. Im Hinduismus setzte die- ● ser Wandel bereits vor 150 Jahren ein, im Buddhismus trat er um die Jahrhundertwende auf, der Islam ist heute noch mehr nach rückwârts gewandt ais nach vorwarts. Das Erwachen kam auch nicht ohne Anregungen von aussen zustande. 74

Es war vor aliem die Erforschung der Religionen durch die Religionswissenschaft, die ihren Anhangern wieder ein besseres Selbstverstandnis und bessere Seibstachtung gab. Die Religionen mussten sich, durch die Missionsarbeit herausgefordert, mit dem christlichen Gedankengut auseinandersefzen und haben dadurch ihre eigenen Lehren vertieft und von der christlichen Botschaft her auch manche Anregungen autgenommen. Nicht zuletzt mussten sie ihre Võlker gegen die Versuchlichkeit der westiichen Lebenshaltung schützen, die durch 'das ungebundene Leben der weissen Rasse die sittlichen Gebote ausser Kraft zu setzen drohte. Die Verbreitung des Materialismus verkehríe das Ziel des Hinduismus und Buddhismus, die AAenschen von der Haftung an die Weit frei zu machen, in das Gegenteil. Dieser Auseinandersetzung haben sich ihre besten Geister gewidmet. Von dieser Eníwicklung \A/ird die Síeliung der Christen in Afrika und Asien starkstens betroffen. Die Religionen ha ben sich zu Grossen entwickeit, die die Auseinandersetzung mit Andersglaubigen suchen. Da sie Religion und Volk ais eine Einheit verstehen, weil angebiich nur so ihre Würde garantiert wird, wird den Christen jedes Recht zur Sonderexistenz abgesprochen. Ein Inder kõnne nur Hindu sein. Die Christen werden bestenfalls ais Minderheiten geduldet. Die Verkündigung des Evangeliums wird ais Angriff auf die Volkseinheit empfunden. Darum darf niemand der missionarischen Aktivitat der Christen ausgesetzt werden. Bei aliem hat man aber den Eindruck, dass durch die Betatigung der Religionen auf sozialem und politischem Gebiet beabsichtigt wird, das Vorbildhafte des Christentums auszuschaiten. Mit der Zurüstung der eigenen Reügion für die Auseinandersetzung mit der Moderne durch ihre Erganzung vom Christentum her und durch die Nachahmung der Ausbreitung des Christentums entstand in den Religionen ein grosses Sendungsbewusstsein, das sich in einer Verantwortung für die ganze Menschheit

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áussert. Die Religionen teilen hier ein Síück des nationalen Optimismus mit ihren Võlkern, u nd doch ist das nicht alies. Auch die Religionen Asiens tragen Absolutheiísanspruch einen gewissen wesensmássig in sich. Dieser wurde einerseits durch die Ausbreitung des Christentums wieder angeregt und andererseits durch das sittliche Versagen der christiichen Võlker. An der christlichen Mission lernten die Religionen, dass eine religiõse Aussage nur dann Anspruch auf Gültigkeit erheben kann, wenn sie für alie Menschen gültig ist. Das Versagen der Christen vor aliem im letzten Krieg, ihre Regierungs- und Wirtschaftssysteme, der geringe sittliche Ernst ihrer Võlker õffneten den Men schen Asiens die Augen dafür, dass die Botschaft des Christentums von ’ den Kirchen hauptsachlich in exklusiven Lehrsatzen vertreten werde,'die für das praktische Leben ihrer Võlker keine Bedeutung mehr haben. Es gehe von dem Christentum keine erneuernde Kraft mehr aus. Es habe die meditative Kraft verloren, darum prãge es nicht mehr das Leben der Christen. Seine Aussagen seien hauptsachlich intellektuelle Ausserungen, die kein Wegweiser für die Menschen werden kõnnen, da ihnen der verpflichtende Anstoss fehie. Demgegenüber erweise sich in der gegenwartigen Krisenzeit- die erneuernde Kraft der Re ligionen, die ihren Võlkern grosse sitíliche Impulse geben. Angesichts dieser neuen Situation geht es darum, den Anspruch des Evangeliums, die Wahrheit für die Menschen zu sein, neu nachzuweisen. Gibt es einen MaBstab? Die Frage nach der Beurteilung der Religionen und ihrem Wahrheitsgehalt ist im síreng wissenschaftlichen Sinn nicht zu beantworten, denn was in der Religion Wahrheit ist, bestimmt für die Christen letztlich der an die Offenbarung Gottes gebundene Glaube. Dennoch gibt es einige Richtlinien, nach denen man eine Religion beurteilen

kann. Wir wollen dabei die Religionen nicht in Natur-, Gesetzes- und Erlõsungsreligionen einteilen, obwohl mit den Bezeichnungen eine bestimmte Gotteserkenntnis und ein besíimmtes Daseínsverstandnis des Menschen zum Ausdruck kommt. Wir wollen auch nicht nach der besseren Frõmmigkeit fragen, denn dlese ist Ausfluss jenes Goítes- und Daseins'verstândnisses. Wenn wir die letzte Frage beantworten würden, würde es sich zeigen, dass die Nichtchristen viel frõmmere Menschen sind ais die Christen. Würden wir die Frage nach dem tieferen religiõsen Suchen stellen, müssten wir auch auf die starkere Reíigiositât in den nichtchristiichen Religionen zu sprechen kommen. Die Religionswissenschaft fragt gewõhnlich: Wo liegt die reinste Gotteserkenntnis? Sie ist nicht in der Reügion der „Primitiven" mit ihren vielen Stammesgottheiten und mit ihrem allgemeinen Verstandnis der übernatürlichen Machí gegeben. Wir kõnnen sie aber auch nicht den õstiichen Religionen zusprechen, die Machtwirkungen der einzelnen Gõtter ais Ausserungen der einen Gotíheií beschreiben oder die, wie im Buddhismus, über das Gõttliche nichts mehr zu sagen wagen. Der universelle Gott, der keine Rivalen neben sich hat, der sich in der Geschichte durch seine Machttaten und durch seinen Erlõsungswillen offenbart, ist auf jeden Fali am reinsten in der Heiligen Schrift beschrieben. Oft wurde der MaBstab auch von der Humanitat, von der Sittlichkeit, von dem Verhaltnis des Menschen zur Umwelt hergenommen. Bei einem Vergieich würde sich ergeben, dass das Christentum taísachiich seinen Menschen die stárksten Impulse vermitíeite, die Weit zu gestalten und Gott dadurch zu dienen, dass seine Gebote unter den Mitmenschen gehalten würden. Nur eine Wahrheit Letztlich kommen wir bei allen diesen Hinweisen um die Grundfrage nicht herum: Woher weiss der Mensch um die 75


1 rechte Gottesordnung? Darauf gibt es zwei Antworten, von denen die eine díe andere ausschliesst; der Mensch besitzt die Fahigkeit, Gott seibst zu erkennen und auf dem Weg der Meditation seiner gewiss zu werden — dann ware es aiso Schuld der Menschen, wenn ihnen der Weg zu Gott noch nicht vòil erschiossen ist. Oder: Der Mensch ist auf die Selbstoffenbarung Gotfes angewiesen dann kann der Mensch nur so viel über Gott wissen, ais Gott seibst geoffenbart hat. Die õstiichen Religionen sind den ersten Weg gegangen. Von Ihnen behauptet |ede, die Wahrheit zu besitzen, und doch gesteht jede zu, dass sie über das letzte Geheimnis des Gõttlichen nichts auszusagen vermag. Alleín das Christentum hat in der Heiligen Schrift eine Offenbarungsquelle, die von sich behauptet, der Bericht von

dem redenden, handeinden, von dem einen Gott zu sein, die sich im Glauben den Menschen zu immer tieferen Erkenntnissen erschiiesst. So sind wir vor die Enfscheidung gestellt, ob wir uns auf die Erfahrung der õstiichen Mystiker verlassen wollen, die letztllch auch Glauben fordern, oder ob wir an den Gott glau ben wollen, der sich durch seinen Geist den Menschen seibst geoffenbart hat und der von ihnen Vertrauen auf sein Wort verlangt. Ais Christen kõnnen wir uns nur für das letztere entscheiden und von da aus unsere Stellung zu den Reli gionen bestimmen. Dieser Aufsaiz ist cin Auszug aus dem Taschenbuch „Jesus Christus und die Religionen der Welf". Der Verfasser, Professor Vícedom, lehrt Missions* wissenschaft in Neuendetfelsau. Sein Buch ersehien ais Band 22/23 der Aussaat-Büchereí, Wuppertal.

Der Heimat entgegen Da nun der Herbst die letzte Ernte halt, geht stark das Heimweh durch die Welt. Auf Erden ist so schwer und tief kein Leid wie letzte Heimatlosigkeit. Das Gras ist zum Propheten uns bestellt: du gleichst der Blume auf dem Feld, ein Lüftlein haucht, und sie ist nimmer da. O Ewigkeit, wie bist du nahi O Ewigkeit, wie bist du fremd und weit uns Knechten der Verganglichkeit! Unstet und flüchtig geht die Seele hin, kennt nicht des Weges Ziel und Sinn. Doch ist der Heimweg uns, den Fernen, nah, der „Weg" und „Türe" heisst, ist da. Er geht auf unsern Wegen ein und aus, und er bringt dich und mich nach Haus. Otfo Riethmüller

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BOIEH, FliSCMER UND ENTDECKER Die christiiche Mission hat schon vom 13. Jahrhundert an eine bedeutsame Rolle in der Entschleierung fremder Lânder — damals „Heidenlander“ benannt — gespielt. In dem Flamen Wilhelm Rubruk begegnet uns der erste Glaubensbote, der kühn in unbekanníe Gebiete, bis zu den Tartaren und nach Karakorum vordrang, wo er ais erster und bis zum 16. Jahrhundert ais einziger erkannte, dass die chinesischen Schriftzeichen nicht Buchsfaben, sondem Begriffe darstellen. Auf Grund des berühmten Berichíes des Venezianers Marco Polo gingen die ersten Missionare in den Fernen Osten. Johann von Montecorvino kam bis Peking und schreibt in seinen Aufzeichnungen: „Auf dieser Mission war ich ailein und ohne Begleiter elf Jahre lang. Ich habe in Peking, der Residenz des Konigs, eine Kirche gebaut, die vor sechs Jahren vollendet wurde. Und daneben habe ich einen Glockenturm gebaut mit drei Glocken. Ich habe in dieser Kirche bis jetzf schatzungswelse sechstausend Menschen getauft." Der Franziskaner Odorich von Pordenone führt von 1316 bis 1331 eine asiatische Reise durch, deren Beschreibung sich weniger durch Genauigkeit ais durch Phantasie auszeichneí, jedoch viel gelesen und gerade in den Übertreibungen und Erfindungen gern geglaubt wurde. Aber das nationale Chinesentum empõrte sich gegen die zunehmenden Erfolge der christlichen Missionare und darüber hinaus überhaupt gegen das Europaertum. Christenfeindiichkeit und Christenverfolgungen setzten ein, Kirchen und Kloster wurden zerstõrt. Sei dieser Zeit trat Ostasien schnell wieder auf Jahrhunderte in das Dunkel des Unbekanntseins zurück. Die gro.-sen Entdeckungs- und Eroberungsfahrten der Spanier und Portugiesen waren stets von Mõnchen und Klerikern begleitet, die mit oft sehr erheblichem Glaubetiseifer und mehr oder minder

drastischen Methoden eine Christianisierung d~- fremden Lander erwirkten. Freilich wurde ihr missionarisches Bestreben von den Eroberern seibst schlecht belohnt. Franz Xavier, der Patron der katholischen Mission, der im Auftrag des Konigs von Portugal 1542 in Indien landete, schrieb seinem Herrn schon bald nach der Ankunfí: „AAÍt unsaglichem Schmerz muss Ich ansehen, wie die neu bekehrten Chrlsten nicht nur von Heiden, sondem auch von den Portugiesen in verbrecherischer Weise verfolgt und ausgebeutet werden..." In einem anderen Schreiben heisst es: „lch werde noch gez\Arungen sein, nach Athiopien zu gehen, dort gibt es keine Europáer, die uns entgegenarbeiten und uns alies, was wir aufgebaut haben, wieder vernichten." Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam mit Ausbreitüng der britischen Seefahrí , und Weltwirtschaft die angeisâchsische protestaníische Mission auf und mit ihr der englische und schottische Míssionar. Er erschien nicht so sehr im Gefolge britischer Kolonialeroberungen, sondem er ging ihnen, in Gemeinschaft mit dem Kaufmanne, oft voraus, indem er die EIngeborenen an englische Sprache, englisches Wesen und englische Ware gewõhnte. Viele von diesen Missionaren haben in den fremden Lândern bedeut same Entdeckungen auf geographischen und naturwissenschaftlichen Gebieten gemacht, haben Stamme und Võlkerschaften beschrleben und wertvolle Auf zeichnungen hinterlassen. Einer der bedeutendsten von ihnen Ist David Llvingstone gewesen, der ais junger Mann voll Glaubenseifer hinausgeeilt ist zu seinen ,schwarzen Brüdern'. David Livingstone wurde am 29. Marz 1813 in der Nahe von Glasgow in dem Industrieorí Blantyre geboren. Sein Vater war Teekramer und ein bigotter Mann. Durch ihn fasste der junge Living stone eine Abneigung gegen übertrleben frõmmlerisches (nicht frommes) We77 .


sen. Der Vater, der eine Sonntagsschule leiíete, verbot ihm, andere Schriffen ais solche erbaulicher Art zu iesen. Dass der

Südafrika". Er wurde ehrenvoll aufgenommen von der Londoner Geographischen Geselischaft und mií deren Gold-

Knabe nach anderer Lektüre begierig war, trug ihm viele Prügel ein. Mit zehn Jahren wurde er in eIne Baumwollspinnerei gefan, wo er von morgens 6 bis abends 20 Uhr zu arbeiten hatte. Trotzdem erwarb er sich durch fleissigen Be-

medaille ausgezeichnet. Die Universitaten Oxford und Cambridge verliehen ihm die Würde eines Ehrendokíors.

such der Abendschule ein bescheidenes Elementarwissen, das er mit den Jah ren immer mehr erweiterte. Auf diese Weise hat er beispielsweise Lateinisch so weit gelernt, dass er Nepos und Casar lesen konnte. Nachdem der junge Mann, trotz aliem vom Vater und Bruder unterstützt, ais Gasthõrei- an der Universitát Glasgow Griechisch, Theologie, Chemie und AAedizin studiert hatte, gewann er Anschluss an die Londoner AAissionsgeselIschaft und fasste den Entschluss, Missionar zu werden. Die Geselischaft iiess ihn in Theologie und Medizin unterrichten und entsandte ihn 1840 ais Missionar nach Süd afrika. Vorher hatte er die Bekanntschaft des Afrikamissionars Dr. Moffat gemacht, dessen Tochter er spaíer heiratete. Seine ersten acht afrikanischen Jahre verbrachte Livingstone ais Missionar im Betschuanaland im südlichen Randgebiete der Kalahari. In der zweiten Hâifíe seines ersten Afrikaaufenthaltes begann

Livingstone hat noch unzahiige Reisen unternommen und werfvotie Entdeckungen gemacht. Er regte die kirchiichen Kreise Englands dazu an, Missionen im Makoloiolande und im Sambesitai an der Sehiremündung zu gründen. Am 1. Mai des Jahres 1873 ist der óOjahrige in einem Dorfe am Bangweolosee an einem Anfall von Sumpffieber gestorben. Seine Leute fanden den Entseelfen vor seinem Befte knieend, mit gefalteten Hánden auf, bestrahit vom Scheine einer flackernden Kerze. Die Diener balsamierten die Leiche ein und írugen sie an die Küste. Am 16. April 1874 wurde Livingstone, der berühmte Missionar-Reisende, in Westminster beigesetzí. Auf seinem Grabsíein sfehen die Wor1e: Dreissig Jahre seines Lebens wurden dem unermüdlichen Streben gewidmet, die eingeborenen Võlker zu evangelisieren, unentdeckte Lander zu erforschen und dem verwüsíenden Skiavenhandel ein Ende zu machen. Livingstones Leben war ein gewaltiger Kampf um das Ziel. Verstandnis für

er mit ausgedehnten Missionsreisen, die . fremde Seelenlagen, Reinheit des Hervielfach gleichzeitig den Charakter von zens, Lauterkeit der Gesinnung und eine Forschungsrelsen trugen. 1849 durchtiefe Frõmmigkeit zeichneten ihn aus. wanderte er von der Missionsstation KoDas das Ziel der Christianisierung eine lobeng aus die Kalahari über Steppen bedeutende Rolle bei den Entdeckungen und Salzpfannen zum Ngamisee, der Li in Süd- und Mittelamerika gespieit hat, vingstones erste Entdeckung wurde. wurde bereits betont. Die Absicht, Gott, Schon damals erwies er sich ais ein dem Papst und dem Christentum zu dienen, die Eingeborenen aus ihrem heidguter Beobachter mit einem angeborenen morphologischen Blick. Er erkannnischen Zusíand zu eriõsen, darf auch ei nem brutalen Landsknecht und Raufbold te den Steppencharakter der Kalahari, die bisher ais Wüste betrachtet worden wie Pizarro nicht einfach abgestritten war, und identifizierte sie ais ein von werden. „Es hiesse die interessante Vielseiíigkeit dieses Mannes und manches Hochschwellen umgebenes Hochbecken. schmalern. anderen Auf einer weiteren Reise an den OberKonquistadoren lauf des Sambesi entdeckte Livingstone 1855 die Viktoria-Falle. Wahrend eines Heimaturlaubes erschien sein erstes Werk tí

Missionsreisen und Untersuchungen in

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wenn man ihnen gerade ihre christlichen Plane nicht glaubte und sie für Heuchier erklaren wollte, die das Chri stentum einfach in den Dienst ihres


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Machtstrebens gesíellt haben. Schliesslich war ja die Entdeckung des Kolumbus nicht zuletzt durch die kirchiiche Hilfe mõglich geworden, und Staat und Kirche hingen eng miteinander zusammen". (W. Treue). Franziskaner und Dominikaner kamen zuerst nach Südamerika. 1586 folgten ihnen auf Einladung des Bischofs von Tucumàn die Jesuiten, die Paraguay zu einer Ordensprovinz machten und in den 200 Jahren ihrer doríigen Wirksamkeit ausser ihren ziviiisatorischen und kulturellen Diensten für die Eingeborenen zweifellos auch für die Entdeckung Grosses geleisíeí haben. Wehiger die geographische Entdeckung ais die Volkstumsforschung ist es gewesen, der die Jesuiten sich zuwandten, und wir besitzen zahlreiche Berichte über diese Tatigkeit. Einer der am indianischen Volkstum besonders interessierten Jesuiten war pater Dobrizhoffer, der 1745 achfundzwanzigjahrig von seinem Orden nach Paraguay geschickt worden war. Er haí 1784 über die Abiponen, ein wildes und kriegerisches Reitervolk, ein kleines, aber inhaltsreiches Werk geschrieben und vor aliem deren Sprache erforscht. In der 1793 von Theophil Friedrich Ehrmann herausgegebenen „Geschichte

der merkwürdigsíen Reisen, welche seit dem 12. Jahrhundert zu Wasser und zu Land unternommen worden slnd", ist auch eine von dem franzõsischen Missionar Goíífried Loyer im Jahre 1701 verfasste Geschichte seiner Reise an die Zahn- oder Elfenbeinküsíe und nach Issini aufgenommen worden, die eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe des Verfassers verrâí. Auch in der neueren Zeit haben Missionare bedeutende wissenschaftliche Leistungen volibracht und insbesondere durch die Erforschung und-Erschliessung weiter Gebiete auf Neuguinea eine wertvolle Kulturarbeit geleistet. Missionspionier Johann Flierl und die nach ihm auf Neuguinea ausgesandten Glaubensboten haben in schwerer, selbstverleugnender Arbeií die bis dahin unerforschte Sprache der dortigen Eingeborenen studiert, den Wortschatz, die Formen und die Saíziehre der Jabemsprache erkundet. Für ihre Forschungsarbeit auf sprachwissenschaftlichem Gebiet wurden die Neyendetíeisauer Missionare Keysser und Pilhofer sowie Missionar Gutmann mit der Dokíorwürde ausgezeichneí. Ihnen zur Seite stéhen auch in den anderen Missionsgeselischaffen zahlreiche Bahnbrecher für wissenschaftliche Forschungen,


Wegbereiter der Okumene

Am 25. Mai 1865 wurde Dr. .John -Raleigh Mott geboren. Ais er kurz vor Vollendung des neunzigsten Lebensjahres auf seinem Familiensitz in Florida starb, da war ein Leben zu Ende gegangen, das mit fast unheimiich anmutender Konse* quenz einem einzigen Gedanken gewidmet war. Diese Konsequenz bereits macht John AAott zu einem der Iníeressantesten Manner in der jüngeren Geschichíe der Christenheit. Das sind die Stationen seines Lebens: 1865 wird John Mott ais Sohn eines Holzfállers und Holzhandlers im amerikanischen Mittelwesten geboren. Vom Vater erbte er die Nüchternheit und Zielstrebigkeit jener Generatlon von Amerikanern, die noch in der Nahe des Pionierdaseins angesiedelt ist, von der Mutter hat er die tiefe Frõmmigkeit. Die frühe Arbeit im Holzhandel des Vaíers vermittelt Ihm einen guten Schuss kommerziellen Geschicks. Aber er fühlí sich nicht zum -Kaufmann geboren, er sucht das weite Beíatigungsfeld und denkt an eine politische Laufbahn. Studenten zu Chrístusl Nacheinander bezieht John Mott ein College in Fayette und die Cornell-Uni80

versiíat im Staate New York, die uníer dem Einfluss der Methodistenkirche síeht, der er zugehõrí. Hier nun eriebt er die grosse Wende, das, was er spâíer ais seine Bekehrung immer wieder zitiert: Er fasst den Entschiuss, sich ganz in den „Dienst des Reiches Gottes" zu stellen, wie er seibst sagt. Glanzende Angebofe für eine wissenschafiliche Laufbahn lehnt er ab u.nd wird staít dessen Reisesekrefár im Christíichen Verein Junger Manner für die amerikanischen und kanadis'‘hen Hochschuien. „Studenten zu Chrislus führen" erscheint ihm ais die wichtigste Aufgabe, die es für einen Christen geben kann. Dieses Amt ais Reisesekretar hat er volíe vier Jahrzehnte inne, freilich in immer weifer gespanntem Rahmen. Dabei entwickelte er jene, spâter an ihm so gerühmíen Fahigkeiten: Die Kunst der Rede und der Verhandlungsführung, die Gabe der Vereinfachung auch komplizieríester Vorgãnge, das sichere Gefühl für das Mogliche, das Talent zur Menschenführung und nichí zuletzt die fast geniale Art, Geld zu sammeln. „Geld ist gespeicherte PersÕnlichkeit”, sagt er einmal zu Gandhi. Tatsacher in seinem langen Leben über 1,2 Milliarden aufgebracht, mehr ais je ein anderer vor ihm oder nach ihm, und er führt diese Summen einzig dem e*" nen grossen Zweck zu, der Ausbreitung des Evangeliums in der Welt. 1891 nimmt er an einer Weltbundtagung der CVJM in Amsíerdam teil, und bereits hier entwickelt er seine Ideen von der Einheif aller christíichen Studeníen in der ganze Welt. Vier Jahre spaíer gelingt ihm die Gründung des Christlichen Studentenweltbundes. in dem alten schwedischen Schioss Vadsíena wird die Gründungsurkunde uníerzeichnet. Die Losung des Weltbundes: Uí omnes unum-sint — dass alie eins seien!


Schritt zur Weitmíssion im Dienste dieses Weltbundes tritt John Mott noch in demselben Jah re eine Weltreise an und gründet nicht weniger ais siebzig Christliche Studentenvereinigungen in vier Kontinenten. Zugleich sieht er sich, vor aliem in Asien, mit den Problemen der Weltmission konfrontiert, deren Praktiken nicht immer seine Zustimmung finden. „Die Missionen arbeiten oft mehr gegeneinander ais mitei nander", rügt er und entwickeit soda nn den Gedanken einer gemeinsamen Vertretung aller Mlssionsgesellschaften, die zu einem wirkÜchen Mitein.ander auf den Missionsfeldern führen sol l. Er greift damit die Anregung auf, die hundert Jahre vor ihm der Baptist William Carey aussprach, viel zu früh damals, aber nun erscheint die Zeit reif. Auf die !niíiative John Motts hin findet 1910 in Edinburgh die erste Weltmissionskonferenz statt und damit zugleich die erste echte õkumenische Konferenz innerhalb der nichtrõmischen Christenheit überhaupt.

Vertriebene und hilft ohne Ansehen der Nationalitat in allen Võlkern Europas. Wanderer zwischen den Kontinenten Nach Kriegsende beginnt er unverzüglich mit dem Aufbau dessen, was in jenem sinnlosen Volkermorden vernichtet worden war: Neuorganisaíion der CVJAA, Wiederaufnahme õkumenischer Beziehungen innerhalb der Weltmission, neue Reisen, neue Versammlungen, neue Konferenzen. John Mott wird zu einem rastlosen Wanderer zwischen den Kontinen ten. Er legt nicht weniger ais 3 Millionen Kilometer zurück, besucht mehr ais 75 Lander, immer nur mit dem einen Ziel, das für ihn zum Programm geworden ist: AAissionierung der ganzen Weit!

Langst ist John Mott zu einem bekannten Manne geworden. Er záhlt die amerikanischen Prasidenten Taft und Wilson zu seinen Freunden, besucht Kai ser und Kõnige in Europa und Asien, steht in stândigem Kontakt zu den führenden Kirchenmannern in aller Welt. Die Ehrungen haufen sich, Wilson tragt John Mott, den man zum Vorsitzenden ihm das Amt eines Gesandten der Vereider Konferenz und des von ihr gebilde-' ten Fortsetzungsausschusses — er lebt nigten Staaten in China an — John Mott achtet alies das gering. Er kennt nur das spater im Missionsrat weiter — gewahit eine Ziel: Ausbreitung des Evangeliums, hat, teilt fortan seine Arbeitskraft zwi und er bedient sich dabei strategischer schen der Weltjugend und der Weltmis Methoden, die er der Kriegskunst entsion. Er wird damit zu einem wichtigen lehnt. Auf diesen Reisen über die StraBindeglied zwischen beiden Grõssen. Ben der Welt schweisst er die ChristenDer 1914 ausbrechende Weltkrieg heit enger und enger zusammen. In seischeint das Werk beginnender Einigung ner Nüchternheit und manchmal fast vernichten zu wollen. John Mott sieht, naiv erscheinenden Geradheit vermag er wie die Võlker Europas in einen natio- nicht zu begreifen, dass es innerhalb der nalistischen Taumel gestürzt werden und Christenheit hinreichend gravierende wie selbst ehedem wache Christen zu Momente geben kõnnte, die den Weg síumpfsinnigen patriotischen Leierman- zur Einheit verbauen kõnnten. Er glaubt nern werden. Der nüchterne Amerikaner an diese Einheit oder doch wenigstens an hingegen sieht den Krieg, wie er ist, die Moglichkeit solcher Einheit, und die namlich ais das Verbrechen am Men- Entwicklung gibt ihm schiiessiich recht. schen und die Sünde gegen Goít. Er reart Eine Persõniíchkeit giert auf seine Weise; er organisiert das umfassendste Hilfswerk, das es bis daIm Jahre 1948 treffen sich in Amsterhin je in einem Kriege gab, sammelt MilItonen und Abermillionen Dollar zur Hil- dam 351 Abgeordnete aus 147 verschiedenen Kirchen und konstituieren sich im fe für Kriegsgefangene. Verwundete und 81


Õkumenischen Rat der Kirchen. Diese erste Weltkirchenkonferenz wâhlí John Mott, der zwei Jahre zuvor mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Sie dokumentiert damit, dass sie seine grosse Idee von der Einheit zu der ihren gemacht hat. Wo immer man die Geschichte der Õkumene schreiben wird, da wird der Name John Mott am Anfang stehen müssen. Darin liegt die. Bedeutung dieses Mannes über seine Zeit hinaus. Noch einmal, 1954,in Evanston, nimmt John Mott an einer Weltkirchenkonferenz teil, damals bereits vom Tode gezeichnet.

Wenige Monaíe spaíer schiiessí er die Augen für immer. Man hat ihn oft gefragt, woher er die Kraft für seine übermenschiich erscheinende Arbeitsleistung nehme. Er wusste immer nur die eine Antwort darauf: „Chrisíus isí die Mitfe meines Lebens". Und wenn man die Erscheinung dieses einzigartigen Mannes in einem Satz umreissen wili, dann tut man es am besíen mit dem Wort KarI Barths: „John Mott ist das, worüber wir reden und Bücher schreiben: eine Persõnlichkheit!" G. S. WEGENER (Au$ „Der Bote des Evangelisten Brasilien)

Eínzug der Delegierten aus 235 Kirchen in den Dom zum Erõffnungsgoítesdienst der IV Voliversammiung des õkumenischen Rafes der. Kirchen in Uppsala (Schweden). Links auf dem Bild die Verfrefer unserer Kirche: Kirchenprãsident Dr. E. Th. Schiieper, Prâses K. Gottschald, Prãses H. Stoer, P. Tornquist und P. B. Weber.

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Die verschwundene Silbermünze im berühmten Klubhaus des New Yor- sondem nur Gast. ,,lch habe die AAünze ker Gramercy Parks, wo sich Schauspie- nichí gesfohien, und ich lehne es ab, ler, Literaten und ahnliche Leute zu an- mich einer erniedrigenden Durchsuchung auszusefzen!" geregter Unterhaltung an einem grossen, Ais der Gast bei seiner Weigerung ru nden Tisch zusammenzufinden pflegblieb, erklarte der. Vorsiízende des Klubs: íen, ereignete sich eines Tages ein kleiner Vorfall, den ich nie wieder verges- ,,NÍemand verlassí den Raum, bis die sen sollte (und der mir die Richtigkeit Polizei herbeigerufen worden istl" In diesem Augenblick trat der aite, des Bibelwortes bestátigte: Richtet nicht, schwerhõrige Kellner an den runden auf dass ihr nicht gerichtet werdet). Tisch und bat, die Pfefferbüchse fortEines Abends zog einer der Anwenehmen zu dürfen, da sie an einem ansenden eine kleine samtüberzogene Schachtel aus seiner Rocktasche und ent- deren Tisch benõtigt würde. Ais er die nahm Ihr eine kleine Silbermünze: „Sie Büchse hochhob, lag darunter — die Sil wissen, liebe Freunde, dass ich begei- bermünze. Durch irgendeine Zufálligsteríer Münzensammler bin. Nun — heu- keit oder Gedankeniosigkeit war sie dorthin geraten. te konníe ich diese Silbermünze hier er Man bat den Gast: „Würden Sie uns — werben. Sie síammt aus der Zeit der bitte — nicht erklaren, warum Sie sich so Konfõderation. Nur drei oder vier Stück von dieser Münze sind gepragt worden. hartnackig geweigert haben, sich durchSie dürfte die einzige sein, die auf der suchen zu lassen?" „lch wáre in Ihren Augen der Dieb Weit davon noch existiert. Sie stellt ein gewesen! Denn die Münze ware bei mir Vermõgen dar. Darf ich Sie Ihnen einmal gefunden worden, und niemand hatte zeigen?" Die Münze ging von Hand zu Hand. meinen Erklârungen geglaubt, wie Sie Sie fand grosstes Interesse, und ihr Be- es jeízt tun werden. Ich habe namlich sitzer hatte viele Fragen zu beantworten, die gleiche Münze vor zwei Wochen In bis er nach geraumer Zeit piõtzlich sage: Paris erwerben kõnnen. Und ich habe ,,Kõnnte ich bitte die Münze zurückha- sie mitgebracht, um sie Ihnen zu zeigeh, ben?" denn ich glaubte, sie sei das einzige Die Münze war unauffindbar. Jeder Stück, das davon noch existiere. Hier ist meine Münze! Und nun frage Ich Sie: behauptete, sie an seinen Tischnachbarn Hâíten Sie meinen Erklârungen geglaubt, weitergegeben zu haben. wenn man vor wenigen Minuten die n Es muss jemand die Münze an sich gleiche Münze bei der Durchsuchung bei genommen habenl" platzte der Münzen mir gefunden hatte?" sammler mit hochrotem Kopf heraus. Die Anwesenden sahen sich gegenEin Offizier, Mitglied des Klubs, stand seitig an, und aus den Blicken, die geauf und sagte: „lch schlage vor, dass je der durchsucht wird. Ich seibst stelle wechselt wurden, sprach Schuld und Reue und die Erkenntnis, dass es besser mich ais erster zur Verfügung", und er rief einen Kellner und befahl ihm, mit sei, seinem Mitmensçhen zu vertrauen ais ihm zu misstrauen. Denn ein Leben volder Durchsuchung zu beginnen. ler Misstrauen macht einsam und unAlie billigten den Vorschlag — ausser Fuiton Oursier einem Mann, der nicht Klubmitglied war. giücklich. ..

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DER QUIZMflSTER WUSSTE KEINE RNIWORT ,,lch heisse Walter Ndongo. Meine Hèimàt ist Nakuru in Kenia, Ostafrika. Ich bin Síudent der Voikswirtschaft." „Danke sehr. Ich glaube, meine Damen und Herren, Sie wollen unseren afrikanischen Gast auch besonders begrüssen!" Das PubÜkum kíatscht. „ich stelle ihnen drei Fragen, die zur Allgemeinbildung jedenfalls für miíteleurop&sche Begriffe gehõren. Beginnen wir mit der leichtesten Frage: ,,Wo wurde KarI Marx geboren?" ,Jn Trier", sagt Ndongo schnell und sicher. „AusgezeÍchnet!" Das Publikum geizt nicht mit Beifall. Ndongo ist ersíaunt, dass diese Frage hierzulande zur Allgemeinbildung gezâhlt wird. „Wenn Sie die nachste Frage richtig beaníwoften, gewinnen Sie zusammen 30 Mark, aníworten Sie faisch, verlieren Sie aber auch diese 10 Mark. Wollen Sie weitermachen?" ‘ /,lch rate weiter."

„Die nachste Frage ist schon quizzer, das heisst schwerer: Welchem Philosophen entnahm KarI Marx die Lehre für seine Grundgedanken?" „Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 1770 bis 1831", sagt Ndongo wie in einem philosophischen Examen. „Herzlichen Glückwunsch!" Die Zuschauer klatschen schon lauter. ,,Wenn Sie auch die nachste Frage noch richtig beantworten, erhalten Sie die 50 Mark. Oder wollen Sie die 30 Mark, die Sie bisher gewonnen haben, nicht aufs Spiel setzen?" „lch mache weiter." Das Publikum dankt mit Beifall. ,,Nennen Sie zwei berühmte Werke, die KarI Marx geschrieben hat." ,,Das Kapital..." „Das ist eins!" „Das Manifest? Aber das hat er zu sammen mit Engels verfasst!" ,,Danke, das genügt. Ich gratuliere Ihnen." 84

Da die Zuschauer erst nach dem Glückwunsch zu klafschen beginnen, bezweifeit Ndongo, dass diese Fragen in Deutschiand zur ANgemeinbildung gehõren. „Damit haben Sie 50 Mark gewonnen! Wenn Sie mir jetzt Gelegenheit zur Revanche geben wollen, laufen Sie Gefahr, dass ich Ihnen den sauer verdienten Gewinn wieder abverdiene. Sie haben aber die Gelegenheit, weitere 50 Mark hinzuzugewinnen." „lch mõchte Ihnen Fragen stellen", antwortet Ndongo. Das Publikum dankt mit stürmischem Beifall für die spannenden AAinuten, die soeben angekündigt wurden. „Aber wollen Sie bitte darauf achten, dass die Spielregein Fragen aus dem Bereich der Allgemeinbildung vorschreiben!" „Gern", sagt Ndongo bescheiden. „MeÍne erste Frage: ,Auf welchem Berg gab Goít die Zehn Geboíe?" ,,Sie brauchen es mir nicht so leicht zu machen", sagt der Quizmaster leutselig. „Sie haben auch mit einer leichten Frage begonnen. Wie du mir, so ich dir, heisst doch das Motto der Sendung?" „Bitte, wenn Sie wollen? Auf dem Ararat." „Falschr „Dann war es auf dem Libanon." „Falschl Auf dem Berg Sinai." „Jaaa, auf dem Berg Sinai war ich noch nie! sagt Ruiand und zeigt ein Schauspieierlachein, „und Sie haben jetzt einen Berg von 60 Mark auf Ihrem Konío bei uns stehen." Die Zuschauer lachen und klatschen. Ndongo weiss nicht recht, ob der Bei fall ihm giit oder dem Quizmaster, der sich so geschickt aus der Affáre gezogen hat. „Meine nachste Frage ist etwas schwe rer: Wie lauten die Zehn Geboíe, die Gott auf dem Berg Sinai gegeben hat?" Ndongo-und die Rhythmiker sehen, wie


r der Quizmaster erbiasst. n Es genügt. wenn Sie die ersten drei Gebofe nennen!" wil i Ndongo ihm helfen. „Du sollsí nicht tõten!" „Das ist das fünfte Gebot." ,,Du sollst nicht stehlen!" „Das ist das siebente Gebot." „Dann darf ich Ihnen gratulieren, dass Sie bereits 80 Mark gewonnen haben!" Die Zuschauer lachen und klatschen. „lch bin überzeugt, dass Sie auch noch 100 Mark erreichen, wenn Sie mich weiter über Theologie examinieren." ,,lch gebe zu, dass das Alte Testament seine Schwierigkeiten hat. Darum will ich die letzte Frage aus dem Neuen Te stament entnehmen: Kõnnen Sie mir fünf Namen der zwõlf Apostei nennen?"

„Petrus! nJa! ,,Paulus. ,,Falsch! Der Mann kam spater hinzu. ,,Judas." „RichtÍg!" ,,Poníius Pilatus. n Ganz falsch!" „lch gratuliere Ihnen... Die weiteren Worte gehen im Tusch der Rhythmiker und im Beifall des Saales unter. Ndongo verneigt sich. Der berühmte Quizmaster Rudi Ruland versucht sich einen guíen Abgang zu verschaffen und fragf: „Wer hat Ihnen eigentlich verraten, dass Theologie meine schwache Seite ist?" „Oh!" sagt Ndongo, „ich wollte nicht unfair sein. Ich habe Sie nur gefragt, was bei uns in Afrika zur AllgemeinbilKurf Jungmann dung gehõrt.

lòumor Ein Pfarrer besuchte fleissig seine Gemeindeglieder. Dabei eriebte er auch ma nches heitere Stückchen. So fand er an einer Sírassenecke einen lahmen Beítler stehen, der ihn um ein Almosen bat. ,,Armer Mann", sagte der gute Pfarrer, ,,es ist schiimm, lahm zu sein, aber denken Sie, wenn Sie blind waren, ware es noch viel schiimmer!" „Ja", stimmte der Bettler bei, ,,das ist wahr; denn ais ich blind war, gaben mir die Leute so viel faisches Geld!" Der gute Pfarrer begab sich einmal in die Schule und half dem Lehrer, die Schularbeiíen genau zu prüfen. Bald rief er den kleinen Fred auf den Katheder: „Fred, das sieht verdachtig nach deines Vaters Handschrift aus! Was hast du dazu zu sagen?

„Ja, Herr Pfarrer", antwortete der Knirps, nach einer langen Pause, „das kann schon stimmen, denn ich schrieb mit Vaters Kugeischreiber!" ● ● Der Pfarrer war einst in eine Gesellschaft geladen und kam neben einen sehr schwatzhaften jungen Mann zu sitzen, der viel über Darwin und seinen ,,Ursprung der Arten" zu berichten wusste. „Ich glaube nicht", diskutierte der junge Gelbschnabel weiter, ,,dass es für mich irgend ein Unterschied sein würde, ob mein Urgrossvater ein Affe gewesen ware oder nicht!" „Nein, ich glaube auch nicht", stimitite ihm der Pfarrer bei, „aber für Ihre Urgrossmutter müsste es doch ein grosser Unterschied gewesen sèin!"

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Das Blld zeigt die evangellsche Kirche von Agudo

00 Jahre Gemeinde Agudo Ein grosses Ereignis für Agudo war das 1. Jahrhundertfest unserer Evangelischen Kirchengemeinde, das am 19. November 1967 stattfand. Gott schenkte uns einen wunderschõnen Tag mit herriichstem Wetter. Der Herr Kirchenprãsident Dr. Ernesto Schiieper mit seiner Frau Gemahiin waren schon am Sonnabendnachmitag gekommen. Am Sonníag um 8 Uhr 30 begann das Fest mit einem Feldgottesdienst auf dem Pfarrhof an dem Platz, wo früher die 1. evangelische Kirche gestanden hatte. An deren Stelle stand am Festtage eine Nachbildung dieser Kirche in verkleinertem MaBstab, auf einem Traktoranhãnger aufmontiert, nach einer Zeichnung von Herrn Theodor Woldt, angefertigt von den Firmen Põtfer Irmãos und Cuniberto Prade. Der Pfarrhof wie auch der Platz, 86

wo jetzt die Kirche steht, waren von Guirlanden und Spruchbandern geschmückt, die die Evangelische Jugendgruppe ; - - angefertigt hatte. Auch schon vorher haíte diese Jugend unter Leitung von Herrn Lehrer Kullmann die Propa ganda fürs Fest durch Verteilen von Einladungen und durch eine Sammlung an den wichtigsten Verkehrspunkten vorgenommen. Der Posaunenchor von Rin cão do Pinhal, der Kirchenchor von Varzea do Agudo und der Mãnnerchor der „Sociedade Cultural Esportiva Centená rio" wirkten mit. Der Ortspfarrer Pastor Brauer hieit die Liturgie und gab einen kurzen geschichtlichen Überbiick über die 100 Jahre Evangelische Gemeinde Agudo. Von der Jugendgruppe verias Eloni Janner den Bibeltext Psalm 33, 1 — 10. Pastor Sydow—São Miguel hlelt eine


Kurzpredigt über Offenb. 21, 1-5. Dann begab sich die Festgemeinde unter Glockengelãut auf den Kirchenberg zur festiich geschmückten und renovierten Kirche. Der Posaunenchor blies Lobu nd Dankiieder. Vor der Kirche ist ein Markstein errichtet mit der Aufschrift ,,Jesus Cristo ontem, hoje e eternamen te. 1867-1967." Nachdem der Gemeindeprãsident Lehrer Willy Roos die Festteilnehmer begrüsst hatte, wurde der Markstein enthüllt von Herrn Kirchenprasident Dr. Schiieper und dem Herrn Prefeito Hildor Max Losekann. Dann sprach Herr Kirchenprãsident ein Grusswort im Namen der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien. Der Mãnnerchor sang das Lied: Dies ist der Tag des Herrn. Dann lãuteten unsere Bochumer GuBstahIglocken den Festgottesdienst ein. Die Kirche konnte nicht alie Gaste fassen, weshalb der Gottesdienst durch Lautsprecher nach draussen übertragen wurde. Innerhalb der vom Ortspfarrer

der Gemeinde Santa Cruz überreichten; vom Kirchenkreis Cachoeira und von der Gemeinde Cachoeira do Sul durch den in Agudo geborenen Herrn EmiÜo Wilhelm; von der Nachbargemeinde São Miguel durch Herrn Pastor E. Sydow; persõnliche schriftiiche Grüsse und Wün-' sche von den Herren Kreisvorstehern P. Lübke und P. Eckert wie auch von Herrn P. Bergmann und Frau Gemahlin aus Panambi, die ihr Bedauern darüber ausdrückten, dass es ihnen nicht mõglich sei, zu kommen. Schiiessiich grüsste der Ortspfarrer alie Gaste und dankte für ihr Erscheinen und die Glückwünsche. Daraufhin begab sich die Festgemeinde zum Festplatz im Wãldchen am Clube. Nach dem guten Mittagessen, das von der Frauenhilfe bereitet war, begann der historische Umzug von der Prefeitura bis zum Festplatz, der die Entwicklung der Gemeindeverhãltnisse von der Anfangszeit bis heute darstellte. Ausserdem stellten sich die verschiedenen Firmen vom Platz auf mehreren Fahrzeugen vor. Sehr interessant war auch die Ausstellung von Gegenstãnden aus den ver-

gehaltenen Liturgie verias die Jugendliche Lyria Uhimann den Psalm 111. Herr gangenen Zeiten, die im Tirohaus gleich Kirchenprasident- hieit die Festpredigt über Matth. 25, 31—46. Auch hier wirk- -neben dem Festplatz mit viei Mühe und Liebe von der Familie Leo Pachaly zuten alie drei Chore mit. Danach wurden sammengestellt war. Am Nachmittag weitere Grüsse und Segenswünsche zu diesem denkwürdigen Ereignis vorge- fand noch ein stark besuchtes Volksfest statt, bei dem die ãltesten Gemeindebracht: Vom Kirchenkreis Santa Cruz wie glieder noch eine besondere Ehrung auch von der Gemeinde Santa Cruz do empfingen, unter Mitwirkung der Chore. Sul durch die Herren Germano Becker Psalm 126,3: Der Herr hat Grosses an und Gerhard Kempf, die ein Bild von uns getan; des sind wir frõhlich. der Bibelübersetzung durch Martin LuP. R. Brauer ther seine Mitarbeiter ais Andenken von

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Lebenslauf eínes Urwaldpioniers Ich war ein Bursche von 23 Jahr Da schioss ich mich an eine Auswandererschar In Rio Grande da ging ich an Land Die Hoffnung war nicht gross, da gab's soviel Land Nach zwei Tagen bin ich nach Pefotas gefah ren Da habe ich schiechte Nachrichfen erfahren Der Hauswirt meint, da haben zwei AAann getrunken und gegessen Nach einem Monat haben sie das Bezahien vergessen Der Hauswirt hat die Sache so ausgemahlen Ich kann hier bleiben, aber muss im Voraus bezahien Für zwei Tage Kosl, das war all mein Geld Nun sass ich in Brasilien, in der neuen Weit Am andern Tag, da ging ich zur Suche nach Arbeií aus Am Sonnabend brachte ich schon neues Geld nach Haus Der Hauswirt hat nie erfahren, Dass ich mit meiner Kass so knapp gefahren Nach sieben Wochen hatt' ich einen Traum Ich müsste gehen hinein in den Urwaldsraum Die Sache hab ich mir dann erschiossen Drei Tagereise zu Fuss hat mich nicht verdrossen. Im Urwald angekommen Habe ich gleich Neuigkeit vernommen Zum ersten Nachbar ist eine haibe Stunde Er meint' ich müsste Feuer machen für die wilden Hunde. Das Feuer brannte Tag und Nacht Die Hunde haben sich da dünne gemacht Für das Beit raffte ich zusammen ein' Haufen Moos Da schiief ich wie im Mutterschoss Dann habe ich einen Rancho gebaut Für zu schützen die eigene Haut Nun ging es an die Arbeit wie besessen Der Urwald hat oft meine Kraft gemessen So ging es für Monate wie an der Schnur Meine Uhr die tickte leise nur Kein Geld war mehr im Haus Ich muss nun leben wie eine Kirchenmaus Vom Nachbar da konnte ich nichts borgen Der hat für seine Familie zu sorgen Da ging ich in den Wald und holíe mir Beeren u. Früchte 'raus Das war mein taglicher Mitíagsschmaus Zwei Monate das war eine langen Zeit Trotzdem habe ich den Schritt niemals bereut Die Pflanzung steht in schõnster Pracht Das hat wohl der Herrgott gemacht Von Tag zu Tag kam die Ernte in Sicht Da müsste auch bald weichen der Bõsewicht Die Bohnen klopfte ich aus dem Stroh Da war ich wie ein Kõnig so froh Da kam wieder Geld ins Haus 88


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Da schaute ich wieder in die Welt hinaus Da schwenkte ich die Maurerkelle und den Hobel Das Handwerk ist auch ganz nobel Nach drei Jahren hat sich der Urwald verwandeit zu einer Au' Da dacht' ich, ich müsste haben eine Frau Da ging ich auf Suche aus Mit Pferd und Wagen fuhr ich die junge Frau nach Haus' Wir lebíen in Giück und Wonne Für uns schien alie Tage die Sonne Die ganze Pikad hat über meine Pflanzung gelacht Eines Tages hab ich davon Schnaps gemacht Das ging ein paar Jahre hinfort Es war aber noch keine Mühie an unserm'Ort Da ging ich in den Wa.ld um Holz zu hauen Um eine Mühie zu bauen ’

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i Da war gehoben die grõsste Not Die ganze Gemeinde ass von ihrem eigenen Brot Der Kunde machte mir grosse Bang' Ich musste noch zulegen einen zweiten Gang 89

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Nach acht Jahren an einem Morgengrauen Da wollten mir meine Haare ergrauen Das war ein schrecklich Ungeheuer Die ganze Mühie stand im Feuer Der Schaden war nicht zu ermessen Trotzdem darf man unsern Gott nicht vergessen Bei der Montage vom Motor Kam ein ander Unglück vor Bei der Kuppelung mit der Welle Da verlor ich ein Auge auf der Stelle ● Dem Unglück kann man nicht entgehen Unser Herrgoít wird es wohl verstehen Ich danke Gott, er liess mir heil all die anderen Knochen Trotz al! dem Unglück, nach ei'm Jahr Lief die Mühie wieder klipp und klar Das gab manchen Kummer und Sorgen Gott sei Dank, ist alies schon langst geborge n Wir lebten in Giück und Wonne Nach 30 Jahren da verfinstert sich die Sonne Unser Herrgott hat es so gewollt Er hat die liebe Frau zu sich in die Ewigkeit abgeholt Da stand ich wieder aliein in der Weit Mit fremden Leuten ist der Haushait schiechí bestellt Ist keine Frau nicht im Haus Da gehí manches ohne zu sehen aus der Küche hera us In das Haus muss wieder eine Frau Zum kontroliieren den Haushait ganz genau Die zweite Wahl hab ich auch wieder gut getroffen Wir haben nur noch ein langes Leben zu erhoffen Man muss bloss auf Gott vertrauen Dann kann man im Alter ohne Sorgen in die Zukunft schauen Mit dem Herrn fing ich alies an Leo Leutenmayer Die schwere Arbeit ist schon langst getan

Herr Leutenmayer ist am 6. 9. 1901 in Bayern, bei Augsburg geboren. 1924 ist er nach Brasilien eingewandert. Er ist wohnhaft in São Geraldo, Munizip Cangussu. Er ist Gründungsmitglied der evangelischen Cemeinde. Vber die Gemeinde soll folgendes berichtet werden: Sie wurde 1926 gegründet ais Freigemeinãe. Im Süãkreis bestehen noch viele solcher Freigemeinãen. Der erste, der die PÍarramtlichen Dienste getan hat, war Herr Albino Pantzer, Auslãnder, Maurer von Beruf. Nach 5 oder 6 Jahren ist Herr Pantzer weggezogen und Herr Berthold Hahn hat die Gemeinde übernommen.

● 1968

Herr Hahn ist auch von „drüben“, Matrose von Beruf. 32 Jahre hat Herr Hahn die Gemeinde bedient. 1965 hat die Ge meinde São Geraldo sich an die synoãale Parochie Camaquã angeschlossen. Sie zãhlt heute 140 Familien, hat Kirche und Frieãhof. In São Geraldo hat sich das Wort Dr. Wilhelm Rotermunds im Blick auf die Pseudopfarrer bewahrheitet: Sie haben dafür gesorgt, dass die evangeli schen Christen der evangelischen Kirche nicht verloren gegangen sind, sondem so viel ,christliche Substanz’ behalten ha ben, dass spãter darauf weitergebaut werden konnte“.

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Rundfunk und Fernsehen: freundliche Helfer Lãstige Gaste „Wir haben die Massenmedien we* der zu fürchten und deshalb auf sie zu verzichten noch haben wir von ihnen das Heil der Weit zu erwaríen und uns deshalb an ihnen zu berauschen, sondern wir haben sie in den rechten Gebrauch zu nehmen. Nicht, um auf alie Fâlle mit der Zeit zu gehen, modern zu sein, sondem wei! sie nun einmal da sind und darauf warten, von uns in den rechten Gebrauch genommen zu werden" (Dr. Heinz Zahrnt). Es sind nicht viele, die sich bis zu dieser praktischen Frage nach dem Umit den gang m.. - ... Massenmedien durchgefunden haben. Die meisten scheinen aut zu dem V^eg dorthin steckengeblieben sein. Die einen fürchten Rundfunk und Fernsehen ais einen lastigen Gast, den man nicht wieder los wird, und die anderen tun gerade so, ais waren mit diesen Mõglichkeiíen — Rundfunk und Fernsehen — alie Probleme gelõst, zumindest das der Bewáltigung der Zeit. Wie zum Beispiel einer schrieb; ,,Seit sieben Jahren habe ich Fernsehen und mich so daran gewõhnt. Man kommt doch sonst um vor Langeweile! — Aber die Frage nach dem rechten Umgang ist n ícht durch solche Entweder-Oder ^ zu lõsen. Es ist geradezu notwendig, diese verschiedenen Meinungen, ja Fronten zu entideologisieren, um für die praktischen bekomFragen desto mehr Spielraum zu men. Freilich, wieviel V\/iderstânde müssen auf diesem V/eg überwunden wer den! Manche machen es sich sehr einfach: So was kommt mir nicht íns Haus! Mancher sagt das so, dass darüber gar keine Diskussion mõglich ist. Stimmt es denn wirkiich, was da alies vorgebracht wird? Das Fernsehen tõtet das Gesprach, es verdummt den Menschen,

es macht aus dem Famllienkreis einen Familienhalbkreis, die Phantasie wird abgewürgt. Alie diese Vorwürfe enthalten natürlich ein Kõrnchen Wahrheit. Dieses Kõrnchen kann sich allerdings zu einem ordentiichen Brocken entwickeln, der alies, was es an Gemeinschaft in der Familie gibt, erschiagt. Aber doch nur, wenn man den Massenmedien einen Platz einraumf, der sie zu Haustyrannen werden lasst, Geister, die man rief, und die man nun nicht wieder los wird. Und dabei ware es so einfach, sie wieder, um es im Márchenstil zu sagen, in die Flasche zurückzudrangen. Der Griff nach dem Knopf genügt, — Nein, jene Vor würfe sind ein wenig zu summarisch. Seitsamerweise fühlen sich viele Christen ermuntert, die Abwehrreihen gegen Funk und Fernsehen zu verstárken. Ich sage seitsamerweise, denn die Reformation hat damals anders geurteilt. Sie hat das modernste damalíge technische Instrument, den Buchdruck, sofort benutzt, um die Sache des Evangeliums in seinem erneuerten Verstandnis auszubreiten. Etwas von diesem Elan, zu erkennen, welche Mõgüchkeiten uns Gott in die Hand gegeben hat und sie zu benutzen, würde uns heute gut tun. Dageg en erlebt man es immer wieder, wie negativ in der Gemeinde über diese neue Moglichkeit geurteilt wird. Sind das nur ein paar zufãilige Reakíionen oder hangt das mit einer Grundeinstellung zusammen, aus der man dann nach der Weise verfahrí: ,,Was wir nicht bewaltigen, was dabei noch sehr geheimnisvol l scheint, dazu noch die Gunst der Massen hat, muss schiecht sein?" Was ist das oft für ein Hochmut, der meint, von der Fernsehantenne auf dem Dach des Nachbarn auf die geistiiche Substanz dieses Mitchristen schiiessen zu kõnnenl Was ist das.für ein Stolz, der behauptet, von diesem Instrument unabhángig zu sein! Manche sagen freilich nicht nur nein. 91


BANCO DA BAHIA S. A. gegründet 1858 Kapital und Reserven am 30.6.1968: NCr$ 46.449.030,60 Haupísitz: Salvador/Bahia Direktion für Ausiandsgeschâft: Rio de Janeiro GB, Praça Pio X, 98-A Alie einschiagigen Geldgeschafíe. Uberweisungen vom und ins Ausiand. Banknoten An- und Verkauf. Machen Sie-sich unsere Erfahrungen zunutze, besuchen Sie uns, schreiben Sie uns. Wir unterhalten Ausiands-Abteilungen in RIO GRANDE DO SUL: Bagé — Avenida Sete de Setembro, 780. Livramento — Rua dos Andradas, 154 Pelotas — Rua Andrade Neves, 577/579 Porto Alegre — Rua dos Andradas, 1435 — Caixa Postal, 279 Rio Grande — Rua Marechal Floriano Peixoto, 281-A Uruguaiana — Avenida Duque de Caxias, esquina Santana PARANÁ: Curitiba — Rua 15 de Novembro, 294 — Caixa Postal, 1267 Foz de Iguaçu — SÃO PAULO: Santos — Rua 15 de Novembro, 54 — Caixa Postal, 464 São Paulo — Rua São Bento, 480 — Caixa Postal, 7174 GUANABARA: Rio de Janeiro — Praça Pio X, 98-A — Caixa Postal, 22-ZC-OO DISTRITO FEDERAL: Brasília — Avenida W 3, Quadra 9 C, n.® 13/14 BAHIA: ilhéus — Rua Marquês de Paranaguá, 30 — Caixa Postal 100 Salvador — Rua Miguel Calmon, 32 — Caixa Postal, 118 PERNAMBUCO: Recife — Avenida Guararapes, 178 — Caixa Postal, 1825 CEARÁ: Fortaleza — Avenida Barão do Rio Branco, 904 — Caixa Postai, 330 PARÁ: Belém — Avenida Presidente Vargas, s/n.® — Caixa Postal, 49 neben zahireichen über ganz Brasilien verstreuten Niederlassungen Agenturen. Telegramme: 92

BANCOBAHIA'

und


sondem zeigen geradezu auf die Massenmedien:

mit Fingem

Sie sind schuld.. ● / dass die Jugendkriminaíitat wâchst, dass Kinder in der Unferweit geradezu heimisch werden, dass den jungen Erwachsenen, den Dauerkonsumenten des Fernsehens, eine Weit serviert wird, die nur noch aus Detektiven und Verbrechern, aus Polizeibeamten und Sheriffs und

Untersuchungen kaum Material gefunden worden, das dieses Vorurteii bestatigt. Haufiger ist für die Kinder das Fernsehen eine willkommene Form, aus einer unbefriedigenden und verangstigenden Umweit auszubrechen, Aggressionen los zu werden und damií Komplexe aufzulõsen. So einfach, wie man es sich immer wieder macht, dass man vom Rundfunk und besonders vom Fernsehen ais von geheimen Verführern spricht, solíte man es sich nicht machen. Wenn sie überhaupt eine Rolle spielen, dann Ist der Ausdruck „geheime Miterzieher" (Uirich Beer) weitaus angemessener. Es kann freilich seín,. dass gerade diese Definition der Massenmedien den Erziehe rn võllig unangemessen scheint. Fürchten sie die Konkurrenz? Konkurrent füi* Erzíeher? Das kõnnte tètsachiich passieren. Aber wo sind die Erzieher, wo sind Eltern, die zu dem Instrument fernsehen, Rundfunk in Konkurrenz zu treten in der Lage sind? Es ist nun einmal so, je weniger Eltern ihrem Kind ein Weltbild vermit-

sonstigen Helden besteht. Das Fernsehen ist schuldl — hat das einer einmal sehr extrem formuliert wenn es bald nur noch zwei Existenzweisen des Menschen

tein, desto abhangiger wird es von den Massenmedien. Das Fernsehen wird ernst genommen, weil das Kind das Gefühl hat, vom Fernsehen ernst genom men zu sein. Da spricht auf dem Bild schirm ein freundiicher Mann sehr ernst

gibt: die eine: die der Arbeitsweit und die andere: die der Freizeitweit, bestimmt durch den Bildschirm. Familie, es ist Freundschaft, Nachbarschaft vorbei. Es gibt keine Besuche mehr, keine gemeinschaftlichen Veranstaltungen mehr, aiso auch keine Bibelstunden, keinen Jugendkreis mehr. — Ist das Fern sehen wirkiich schuld? Oder sind wir

und glaubhaft und scheinbar persõnllch zu ihm mit einer Ausdrucksfáhigkeit, ei nem Bemühen, die oft den übrigen Erziehern im náheren Lebensraum des Kindes abgehen. Das Fernsehen — sozu: sagen Schule des Lebens — nicht nur mehr geheimer Miterzieher, sondem anspruchsvoller Padagoge, der in aller Õffentlichkeit auftritt und akzeptiert

es, die wir nicht reaktionsschnell genug sind? Die wir in einer Zeit veranderter

wird? Dahin kõnnte es kommen, wenn Eltern und Lehrer hier reslgnieren. Naíürlich, es ist schwierig, durch das perfekte Programm anspruchsvoll gewordene Kinder noch anzusprechen. In

Lebensgewohnheiten, auch Freizeitgewohnheiten, immer noch einem Gemeinschaftsstil aus dem vorigen Jahrhundert huldigen? Und was die Jugendkriminaliíât angeht, die durch das Fernsehen besonders gefõrdert worden sein soll, so ist hier nach langen und ausführlichen

technischer Vollendung, auf bequeme Weise wird da etwas geboten, ohne dass Ansprüche gestel lt werden. Manchem Erzieher mag das einen gehõrigen Hor93


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r ror vor diesem Instrument einjagen. Doch ist zu irgendwelchen Resignationen kein Anlass. Untersuchungen haben erwiesen, dass die Frage „Lefnen Kindei durch das Fernsehen mehr ais andere, die nicht sehen?" mit Nein beantwortet werden muss. und im Zweifeisfal! ist der persõnlich engagierte Erzieher starker glaubhaft ais das Phantom. Auch das haí sich herausgeslellt, zumal es ja in dem Bildungsprozess in dem unsere Kinder stehen, Stufen gibt, auf denen sie begleitet werden müssen. Denn Erkenntnis beginnt mit dem Nicht-Wissen, dass man der Fremdheit und Fragwürdigkeit einer Sache inne wird. Daraus erwachst das Staunen, aus dem sich dann die Frage hervorwagí. Und diese Entwicklung Fra ge — Antwort, Slaunen — Frage — Ant wort ist genau das, wo sich Wissen in Wahrheit verwandeit. Hier hat der Er zieher seinen unaufgebbaren Platz. E? ist aiso kein Grund zur Resignation. Die Massenmedien ais geheime Miterzieher sind hõchstens Anlass, mehr Phantasie zu entwickein, um der Faszination durch das Instrument Einübungen in Wirklichkeiien gegenüberzustellen. Und was die Elíern angehí, so haben amerikanische Produzenten und Geldgeber mit der Einfühlungsgabe geübter Markíforscher den Hauptfehler durchschnittlicher amerikanischer Kindererziehung aufgespürí und dementsprechend ihre Sendungen produziert: die Langeweile der Eltern. Je denfalls, das ist wahr: Eitern müssen sich heute mehr anstrengen, wenn sie im Erziehungsraum des Kindes ihren Platz behalten sollen. Dás muss nicht immer nur negaliv sein, das kõnnte auch bedeuten, dass wie Friedrich Heer einmaJ bemerkte, „Vâter und Müíter die eigentlichen Abenteurer des 20. Jahrhunderts sind". Aber es sind ja nicht nur Lehrer und Eltern, die diese Konkurrenz fürchten, sondem auch Jugendleiter, Pfarrer. Wer wagt es noch, einen Jugendabend anzusetzen, wenn irgsndeine Kriminalserie lauft? Was soll man tun? Soll man sagen: entweder — oder? Entweder ihr zeigt, was euch Gottes Wort wert ist und kommt zu dem Ju

gendabend, oder ihr bleibt vor dem Bildschirm sitzen und eníscheidet euch gegen Gott? Eine geradezu peinliche, aber immer wieder einmal versuchte Gegenübersfellung! Immerhin gabe es ja noch einen anderen Weg: dass ein Ju-gendkreis sich solch eine Sache zusam-. men anschaut und anschiiessend darüber diskutiert, damií MaBsíabe sefzf für solche Filme und zugleich auch das lllusionare solcher Kriminalreisser deutiich macht. Denn die kritische Betrachfungsweise, so wie sie gegenüber Rundfunk und Fernsehen notwendig ist, muss man lernen. Man kann das nur in Auseinandersetzung mit dem Programm, dem ge genüber man so oder so Stellung nimmt. Jedenfalls kõnnte bei solchem Umgang mit den Massenmedien Einübung im Christsein für junge Menschen geschehen. Dazu konnen die verschiedensten Programme sogar Anregung geben, besteht ja das Fernseh- und Hõrfunkprogramm nicht nur aus irgendwelchen Kriminalreissern und áhnlichen Geschichten. Eher kõnnte man es unter der Devise versíehen: ttWer vieles bringt, wird etwas bringen!"

manchem

So ein Xitel kann zwar auch missverstândiich sein, ais handelte es sich um eine ausgesprochen salathafte Gestal1ung des Programms. Doch wer hier auszuwahlen weiss, bekommt für sich genau das Richíige. Zum Beispel für die Familie. Die Familie, die in den verschie densten Lebenskreisen, Berufssparten und Ausbildungsgangen lebt, kann insgesamt teilhaben an dem Geschehen, das draussen in der Weit vor sich gehí! Sie kann mit diesem offenen Fenster, das ihr durch Rundfunk und Fernsehen ermõglicht ist, über ihre eigenen Grenzen hinausbÜcken und damit bewahrt bleiben vor Langeweile, Resignation und vor einer gewissen Introvertiertheit. Und wenn gar spannende Diskussionen i" im Fernsehen zum Beispiel stattfinden, wo von denen, die miteinander reden, vergessen wird, dass sie vor der Kamera 95


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sitzen, so kann es einem passieren, dass man geradezu in den Kasten mit hineinschlüpfen und mitreden mõch'ie. Weil das aber nichí geht, gibi es Diskussionen in der Familie. Jedenfalls macht der ver-

nes Heilmiítels gegen die vielfalíigen Schmerzen und die Traurigkeit. Und da die Mehrzahl der Menschen nicht an die geistigen Genüsse heranreichí, müssen sie zu der Unterhaltung greifen, die

nünftige Gebrauch, der sachgemasse Umgang mit den Massenmedien uns reicher und informierfer, wobei al ie Infor-

der.Sphâre des Kõrperlichen zugeordnet isí. — Jedenfalls õifnen uns Funk und

mation politischer, wissenschafílicher oder wirtschaftlicher Art, die uns über diese Massenmedien gegeben wird, nie

der Weit, die, auch wenn sie Kontinente entfernt passieren, uns alie betreffen. Muss das nichí mit der Zeit eine Be-

unter dem Anspruch gebraucht werden darf: der Rundfunk hat gesagt! — und damit Wirkung mit Wahrheií verwechselt. Gerade die Verschiedenheit der

wusstseinsverânderung ergeben, so dass a|so die Massenmedien mit dazu heifen, eme um oen ganzen Erdbal l hinweg sich bildende Kultur geistig mit zu organisieren? Hat auf diese Weise nicht schon mancher unter uns von der Geschichte,

Programme kann im Zusammenhang mit einem intensiven Zeitunglesen dazu verhelfen, Einübung in Demokraíie nichí nur zu einer papiernen Phrase zu machen. Und wieviel verdankt mancher Hõrer dem Schulfunk! Oft klingen Briefe, die den Sender erreichen, geradezu nach einer Liebeserkiárung an diese Programmtage. Manche haben geschichtliche Stoffe, biologische Vorgânge und âhnliches erst durch diese lebendige Art de.’ Vermittiung begriffen. Und wenn in nicht zu ferner Zeit das Schulfernsehen, das bisher nur in Probesendungen gelaufen ist, zu einem festen Programmteil im Fernsehen geworden ist, so sind die Mõglichkeiten durch die l llustrierung per Bild noch einmal grõsser. Es gibt Sendungen, die geradezu ais Lebenshilfe verstanden worden sind, obwohl sie sozusagen gar nicht unter dieser Rubrik vorgesehen waren. Aber sie sind so aufgenommen worden. Dass kirchiiche Sendungen hier ihren besonderen Akzent haben, geht aus den vielen Zuschriften hervor, die gerade diese Abíeilung in den Funkhausern erhait, wobei es schade wáre, wenn man aus dem gesamten Funk- und Fernsehprogramm sich praktisch nur den kirchlichen Teil heraussuchen würde. Es ware wie ein selbstgewãhlfes Getto. Zu dem vielen, was durch die Massenmedien einem ins Haus geracht wird, gehõrt unbedingí auch die Unterhaltung, von der Thomas von Aquin einmal behauptet hat: ,,Die Men schen bedürfen der Unterhaltung ais ei-

Fernsehen den

Biick zu Vorgangen in

die ja auch sein eigenes Schicksal ist, mehr erfáhren ais es je auf jede andere Weise mõglich war? Natürlich, Voraussefzung ist, aus der Vielfait das Richtige zu besíimmen, aiso die Auswahl. Wer die Wahl hat... Das Sprichwort hat schon recht: Wer die Wahl hat, hat die Qual! Wie oft bleibt mancher vor dem Fernsehschirm sitzen, obwohl er weiss, dass er nichís versaumt, obwohl er weiss, dass er sich hin.erher argert, und doch ist die Anziehungskraft dieses Zauberkastens starker. Besonders das erste Vierteljahr ist für al!e Fernseher geradezu verführerisch. Aber wenn es wahr ist, dass Bildung immer durch die Fahigkeit zur Wahl, zur Ausiese gekennzeichnet ist, wahrend die Gier, an aliem und [edem teilzuhaben, Zeichen der Barbarei ist, so zeigt sich in der Fahigkeit zur Auswahl das Wesen elnes Menschen. Die Skaia des Angebots ist breií: Nachrichten und Dokumentarisches, Sport, leichte Unterhaltung, Fil me, Darbietungen für Frauen und Kin der, religiõse Sendungen, Verschiedenes. Aber, wie macht man das: richtig auswáhlen? Das fángí schon dort an, wo man im Programm vorher die Sendun gen ankreuzt, für die man Interesse hat. Und dann ist al ies Folgende eigentllch sehr kurz gesagt: Auswahien — zuhõren abstellen. Das Letzíe ist das 97


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r Schwierigste. Aber wer das nicht kann, muss erfahren, dass das Náchste das Vorhergehende tolschlagt. Wer es noch genauer nimmt, versteht eine Sendung, die er gesehen oder gehõrt hat, fast so wie einen Leckerbissen, der ihm Appetit machen wil i auf eine eigentiiche Mahlzeit. Und er wird sich mit diesem Thema, das ihn da angesprochen hat, noch mehr bescháftigen, wird sich Bücher darüber besorgen, den Gedankenaustausch pflegen und so aiso eine Sendung ais Anréiz benutzen, um auf diesem oder jenem Gebiet weiter einzudringen. Schwieriger ist es schon, die Auswahl für Kinder zu íreffen, die meislens Dauerseher oder Dauerhõrer sind. Oft hiift nur eins: dass Eltern den Mut haben, das Fernsehen — hier besonders — in eben der Weise einzuteilen, wie sie es mit Süssigkeiten und dem Tasçhengeld auch tun. Darüber hinaus aber sollíen die Eltern ihren Kindern in Gesprachen helfen, die Eindrücke zu durchdringen. Kinder brauchen diese Einübung zu richtigem Sehen unter Aníeitung von erfahrenen Menschen. Wenn es wahr ist, dass das Elternrecht in der gewissenhaften Erfüllung. von Pflichten seinen Grund hat, so ist das Fernsehen heute ein Prüfstein dafür, ob Eltern ihre Pflicht erfüllen. Oft wird es nicht anders gehen ais durch das gute Beispiel. Das gute Beispiel Fernsehgewohnheiten der Eltern übertragen sich nun einmal auf die Kinder. Ob nicht auch manchmal Verzicht auf das Angebot dieses Zauberkastens sich über-

fragen kõnnte? Jedenfalls gehõrt zu elterlicher Veraníwortung, dass Vater und Mutter ein Beispiel geben dafür, dass man nicht alies hõren muss, nicht alies sehen muss. Aber solch eine Verantwor-. tung darf sich wohl kaum im Negatlven erschõpfen. Es geht auch darum, andere Beschaftigungs- und Unterhaltungsformen Im Kreis der Famille wieder lebendig zu machen. Was uns not tut, isí ein Einüben in die Zivilisallonsaskese. Ein umstãndiiches, aber íreffendes Wort. Wo die Sache, die darin zum Ausdruck kommt, verstanden wird, ist die Frage nach dem rechten Umgang gelõst. Zivi: lisationsaskese — das kõnnte eine Aufgabe für Christen werden, sich auf diese, positive Weise mit den Massenmedien zu bescháfíigen. Vielleicht finden Chrisíen mit Phantasie hier neue Formen der Geselligkeit oder sie organisieren Gesprachskreise über besonders gezielte Sendungen, oder sie slelien auch einmal jemanden, der zuviel fernsieht, die drei Affchen (nicht alies sehen, nicht alies hõren) auf den Fernsehtisch. Jedenfalls kõnnte hier etwas von der Freiheit eines Christenmenschen demonstriert werden, die dann bis in den Sprachgebrauch hineinreicht, da man nicht mehr das Gerat bedient, sondem sich des Gerats bedient. Eine Freiheit, in der man diese Massenmedien weder fürchtet noch sich an ihnen berauscht, sondem sie in den rechten Gebrauch nimmt. Gilt es doch mit der Einsicht Pestalozzis ernst zu ma chen, „dass der Mensch nicht alie Wahrheit brauchen kann". Johannes Kuhn

{Bem.: Dieser und der folgende Artikel über Fernsehen und Rundfunk sind zwar aus der Sicht der Verhaltnisse in Deutschiand geschrieben, wo die Auswahl besonders an kulturellen Sendungen grõsser ist ais hier zulande; aber wir kônnen daraus manches für die grundsatzlíche Einsteliunz zu den Massenmedien lernen.)

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f Was eine Motter dazu sagt: Bei dieser Frage muss ich an zwei Erlebnisse denken: Ais in unsere Familie vor zwei Jahren ein Fernsehgerát einzog, und wir Abend für Abend davor sassen, warf mir unse re Sechsjahrige vor: ,,Schon drei Abende bisf du nichí zu mir zum Gutenachtsagen gekommen!" Für Fernsehen hatte ich stundenlang Zeit, aber nicht zehn Minuten zum Gesprach, Gebet und Fürbitte mit unserer Jüngsten. Bei der Aufnahme der' Schulanfanger wurde ein nervõses, blasses Madchen von dem Arzt gefragt: „Wann gehst du abends ins Bett? ,,Wenn Fernsehen zu Ende ist” — Die Kleine wurde zum zweitenmal zurückgestellt. ●k Und trotzdem lehne ich dieses áusserst problematische Massenmedium, von dem die Haifte unserer Bevõlkerung taglich beeinflusst wird, nicht ab. Fernsehen ist nicht lebensnotwendig. Doch die Vorteile, die es uns bietet durch Informa. tion, Belehrung, Unterhaltung und Erbauung, sind gross. Und mit den Nachteilen werden wir fertig, wenn wir den Abstellknopf handhaben konnen. Das erfordert Selbstzucht und verlangt den Mut, uns bei unseren Kindern unbeliebt zu machen. Doch auch vor dem Bild schirm sind wir nicht aus der Verantwor-

Das Geweilig und uninteressant ist. schehen auf dem Bildschirm konnen sie nicht ,,begreifen", Bildfolge und Szenen wechsein zu schnell, Rückblendungen sind unverstandiich. Die eigene Phantasie kann nichí schõpferisch arbeiten. Zu viele Eindrücke überfordern unsere Kinder. Kinder unter elf Jahren soMen nicht langer ais eine halbe Stunde zweimal wõchentiich sehen. Abenteuer mit Tieren, Puppenspiele, Naíurgeschichte, Bastelsendungen sind gut. VerHImíe Jugendbücher konnen eine Enlíauschung sein. Das Kinder- und Jugendprogramm ist noch unvollkommen. Erfahrungsgemass sehen die Zwõlfbis Fünfzehnjahrigen sehr gern Kriminalund Abenteuerfilme, Sport und Expedi●lionen. Jungen interessiert die Tagesschau, und Madchen schatzen das Werbefernsehen. So eindringlich und amüsant sich uns dieses Werbefernsehen anbieíet, ist doch zu fragen, ob Werbungen zu uxuriõsem Lebensstandard unsere IKinder zu Sparsamkeit und Bescheidenheit erziehen. Vor Beginn der Fernsehsendungen sollen die Eltern an Hand von Programmvcrschauen entschieden haben, was für ihre Kinder geeignet ist. Im Anschiuss an die Sendungen woüen wir nicht vergessen, uns mit unsern Kindern über das Gesehene zu unterhalten. Wir klaren

tung für die uns anvertrauten Kinder entiassen.

manches und helfen ihnen damit. Obwohl die Familie rein ausserlich beim Fernsehen zusammensitzt, mõge sie davor bewahrt werden, eine schweigende Scheinfamilie zu werden.

Kinder unter acht Jahren gehõren nicht vor den BÜdschirm. Ein aufgeweck-

Was ein Diplom-Psychologe dazu sagt:

tes sechsjâhriges Madchen hatte die Wahl: Marchenfilm im Fernsehen oder Spiel im Kinderzimmer. Nachdem es einige Minuten vor dem Bildschirm gesessen hatte, zog es vor, Puppen anzuziehen und auf der WandtafeI zu malen. Dieses Beispiel für Kinder im

zeigt, dass Fernsehen Kindergartenalter lang-

Die meisten Kinder kommen, wenn das Fernsehen in die Familie einzieht, spater zu Bett. Das stundenlage Hinschauen auf eine grell flimmernde Scheibe strengt die Augen erheblich an. Viele Kinder sind heuíe schon nervos und unkonzentriert. Die fesseinde, wilde Flut 101


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der Bildeindrücke verstárkt ausserdem die Nervenschwáche, Müdigkeit, Fahrigkeit, Unausgeglichenheif und Zersíreuíheit. Die Nervositat wiederum erhõht den Hunger nach neuen Reizen und den erneuten Konsum von Biidern, bis auch das Kind in jenem Zustand überreizter Passivitaf endet, der das Lebensgefühl so vieler Erwachsener kennzeichneí und sie unzufrieden machf. Weitere Gefahren sind Kreislaufstõrungen durch Schockwirkung, Versteifungen im oberen Berelch der Wirbelsâule und Verdauungsstõrungen. Noch gefahrlicher, wenn auch wenlger auffallig, sind jedoch die seelischen sozialen Auswirkungen des Fernsehens auf die Entwicklung des Kindes. Die Kin der kommen weniger zum Spielen mi ihren Altersgenossen zusammen, was besonders das Kind mit geringen Geschwisterzahien dringend brauchí. Kin der mit Kontaktschwierigkeiten flüchten vor das Fernsehgerat und lernen nicht, sie zu überwinden. Die Gesellschaftsspiele schiafen ein, die Gesprache verstummen; wer etwas sagt, wird durch Zischen an seine Kulturpflichten erinnert. Musizieren und Singen sind überflüssig, Handarbeiten bleiben unvollendet. Es kommen zwar auch Anregungen zu eigenem musischen Tun im Fernsehen, aber es pflegt keine mehrstündige Sendepause zu folgen, in der man sie verwirklichen kann. Anregungen vergisst man, wenn sie nicht gleich festgehalten oder verwirkiich werden — Handiungen werden nachgeahmt, oft in den folgenden Tagen noch. Revueh und Krimis, Revolutionen, Raubüberfalle und Konzerte, alies wird von den Kleinen ausgetauscht und durchgespielt. Das ist das Schiimmste nicht. Fragwürdiger ist das, was nicht wieder hinausgespielt wird und in die Tiefe der Seele hinabsinkt. Hier wird ein Weltbild und ein Wertbild gepragt, das aus einem Gemisch erregender Gleichgültigkeiten besíeht. Ein Reiz hebt den anderen auf, ein Wert wird durch den náchsten Unwert zunichte gemacht. Alies wird von der Kulfurmischmaschine verarbeitet.

Besonders oft entziehí das Fernsehen dem Kind den Vater, mit dem es meist nur die wenigen Stunden am Abend oder am Wochenende zusammensein kann. Ein zwõlfjahriger Junge sagt: //Wenn der Vater abends nach Hause kommt, sieht er gleich fern." Ein Fünfzehnjahriger: ,,MeÍn Vater kommt nicht mehr aus der Wohnung heraus. Den ganzen Abend sitzt er vor dem Bildschirm." Und ein Vierzehnjáhriger; ,,Früher hat mein Vater mit mir gebastelt und mir alies genau erklart. Heute ist es nur noch eine Seltenheit. Er sieht jetzt nur noch fern.” Manche Kinder empfinden das Fernsehgerât ais einen scharfen Rivalen, der ihnen die Zuwendung und die Geduld der Eltern raubt; andere schicken sich resigniert in die neuartige Famitiensüuation. ,,Ohne Fernsehen würde es zu Hause sehr langweilig sein”, sagt ein Vierzehnjáhriger. Wie ist es mit den geistigen Auswir kungen? Kann das Kind durch das Fern sehen nicht eine ganze Menge lernen? Es ist richtig, vielen Lehrern fallt auf, dass Kinder, die zu Hause viel fernse hen, eine Fülle von Einzelkenntnissen 103


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r miíbringen. Aber nur in den oberen Klassen geht daraus ein wirklicher Wissensgewinn hervor, bei den Kleineren handelt es sich meist um zusammenhanglose Orientierungsfetzen. Das Programm setzí sich aus buntgemischíen Bestandleilen des informierenden, Unterhalíenden, Belehrenden, Erregenden und Erbauenden zusammen. Um es durchzugliedern, auszuwahlen, das Wesentiich vom Unwesenílichen zu scheiden, braucht man intakte WertmaBstabe und eine wachsame intelligenz. Sonst wird das Gegenteil von Bildung, nâmlich Bekiecksung mit sinnlichen und geistigen Reizsprenkeln, erreicht. Auffállig ist, dass die begabten Kinder kaum fernsehen. Für die weniger begabten wird das Fernsehgerát zu einer heisshungrig besuch1en Schule des Lebens. Vor aliem dann, wenn den Eltern die Geduld oder die Zeit fehlt, die Fragen des Kindes zu beantworten und ihm so allmahiich die Welt zu deuten.

Was kann man tun? — Auch der Psychologe sagt es mit aliem Nachdruck: Kinder unter acht Jahren gehõren nicht vor den Fernsehschirm! Kinder von acht Jahren an kõnnen in der Woche zwei bis drei sorgfaltig ausgewahlte Sendungen sehen, unter

zwõlf Jahren jedoch niemals langer ais eine Dreivieríelstunde hintereinander. Es ist klar, dass der notwendige konsequeníe Versuch, diese Forderung durchzusetzen, den hauslichen Frieden íaglich aufs neue bedrohen muss. Wir sollten unsere Kinder nicht zu passiven, krifikíosen Bild- und Schallschluckern werden lassen. Darum ist es wichtig, ausgewahlte Sendungen in das Familienleben einzubeziehen, Anregungen aufzugreifen und nachher über das Gesehene und Gehõrfe zu sprechen, es die Kinder — etwa in Form von Rollenspielen oder Quizfragen — nachtráglich vergegenwãrtigen zu lassen. Erschrecken wir nicht, wenn wir uns klarmachen: Das Fernsehen erreicht Tag für Tag so vieíe Kinderherzen gleichzeitig wie sonst nur Goft selbst? Welche ungeheure Macht wohnt diesem Gerat inne; Scheinbar kann es die Weit ersetzen durch Phantome, kann es die Eltern ersetzen, die Kinder ganz fesseln, sie süchtig und hõrig machen, kann es das eigene Denken ersetzen durch geistigen Konsum, kann es sogar Gott ersetzen durch so etwas wie Aliwissenheit und Allgegenwartigkeit. Sb wie der Arzt die Art und Menge einer Arznei bestimmt, so müssen die Eltern beurleilen, ob eine Sendung für ihr Kind geeignet ist oder nicht. E. K.

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r Aber das hebt nicht auf, dass der Mensch etwas ganz Besonderes im Schaffen Gottes ist.

BBD

II Mensch und Kreatur in biblischer Schau

Im ersten Schõpfungsbericht (1. Mose 1,1—2, 4a) wird erzahit, wie Gott nach der Scheidung vom Land und Meer im Rahmen des Sechstagewerks am dritten Tag das kahie Erdreich mit jungem Grün

bekieidet. Bemerkenswert ist, dass die Erde angeredet, zu einer „mütterlichen Selbstbeteiligung bei diesem Schõpfungsakt aufgerufen und ermachtigt" wird (G. v. Rad). Wohl verdankt sie ihre Kraft, keimkraftige Pflanzen und fruchttragende Bâume hervorzubringen, dem schõpferíschen Befehiswort Gottes. Aber nicht unmittelbar, nur miííeibar ist Gott an die sem „Hervorbringen" beteiligt. Das gilt auch für die Erschaffung der Landíiere, die ais das erste Werk des sechsten Tages das des fünften (Seetiere, Fische Võ gel) beschiiesst: Und Gott spraçh: Die Erde bringe hervor lebende Wesen, Vieh, kriechende Tiere und Wild des Feldes, ein jegliches nach seiner Art! Und es geschah aiso. Auch hier wie bei der Erschaffung der Pflanzenweit ist die Erde schõpferisch beíeiligt. Anders der Mensch, dessen Erschaffung feierlich angekündigt wird: Lasset uns Menschen machen nach unse rem Bilde. Unmiíteibar empfângt er sein Leben aus des Schõpfers Hand. Zwar bleibt es bedeutsam, dass er zusammen mit den Landtieren an demseiben sechsten Tag ins Leben gerufen wird. Auch die Bibel weiss, wieviel er rein biologisch betrachtet — mit diesen gemeinsam hat.

Der Mensch tragt Gottes Bild, sofern er wie Gott, sein Schõpfer, zum Herrschen berufen ist. „Lasset uns Menschen machen nach unserem Bilde, gemass unserer Ahnlichkeif, die herrschen über die Fische im Meer und über die Võgel des Himmels, über das Vieh und über alies Wild des Feldes und über alies Krlechende^ das auf der Erde sich regt". Der Mensch, durch seine Gottesbildlichkeit zu solchem Herrschen befahigt, steht nicht auf derselben Stufe wie alie übrige Kreatur, „eine kleine überspannte Tierart, die ihre Zeit hat" (Nietzsche), sondem Ist ihr übergeordnet. — Wie die irdischen Herrscher in den Provinzen ihres Reichs ein Bildnis ihrer seibst ais das Wahrzeichen ihrer Herrschaft aufstellen, so hat Goft den Menschen ais sein „Hoheítszeichen" auf die Erde gestellt. Seibst von Gott regiert, soll und darf der Mensch dieses Herrscheramt über alie Kreatur ausüben, im gleichnishaften Nachvolizug des gottlichen Regierens. Staunend preist der Psalmist die Huld Gottes, durch welche dem Men schen diese Auszeichnung widerfahren ist: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du machtest ihn wenig niedriger ais Gott, mit Ehre und Hoheit hast du ihn gekrõnt. Du hast ihn zum Herrscher gesetzt über deiner Hande Werk, alies hast du ihm unter die Füsse gelegt: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die Tiere des Feldes, die Võgel des Himmels, die Fische Im Meer, was die Pfade der Fluten durchzieht (Psalm 8, 5 ff). Die Ausdrücke, die der Text für den Volizug dieser Herrschaft des Menschen gebraucht, sind auffallend stark: Von einem „NÍedertreten" ist 1. Mose 1, 28 die Rede, wenn man's wõrtiich übersefzt. Die Kreatur so spüren, dass sie einen Herrn hat, und diese ihre Unterwerfung unter den Menschen soll das 107


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r Zeichen dafür sein, dass auch die ausserm enschliche Kreatur das Hoheitsgebiet des einen, allmachtigen Schõpfers ist. Man muss, wenn man diese Stel le vom ,,NÍedertreten” der Kreatur liest, bedenken, dass ja uníer den Lebewesen, die Gott schuf, ausdrücklich auch wilde Tie re erwahnt sind, die der Zahmung bedürfen (vgl. Jakobus 3, 7). Dass dem Menschen mit dem Befehl, in solcher Weise über die Kreatur zu herrschen, kein Freibrief ausgesíellt ist, um sie zu misshandein, ist wohl klar. Nichí ais ein grausamer Tyrann soll er sich aufspielen, sondem a!s der Hoheitstrâger des Al lmâchtigen, dessen Herrschen — frei von despotischer Willkür — Sírenge und Güte weislich vereint. Andererseits wird durch diesen Befehl: Herrschet über sie! der qua litative Unterschied zwischen Mensch und Tier doch sehr scharf und eindeutig festgelegt. ... sei eure Speise Mit

Noah

und

den

Seinen

werden

auch Tiere, je sieben Paare, durch die Katastrophe der Sintflut hindurchgeretíet, .„damit auf der ganzen Erde Nachwuchs am Leben bleibe" (1. Mose 7, 3). Und nachdem sich die Wasser der Vernichtung verlaufen haben, schliesst Gott jenes ,,Stillhalteabkommen" mit der Er de, indem er zusagt, dass er sie hinfort nicht mehr um der Bosheit des Menschen willen in solcher Weise verfluchen, mit

ordnung und derjenigen,'die jetzt gelten sol l, ein bezeichnender Unterschied: Wáhrend der AAensch und al ies Getier urs prünglich ausschiiessiich von Pflanzenkost lebten (vgl. 1. Mose 1, 29 fO, Nahwird ihnen jetzt auch Fleisch zur 1 rung gegeben. Das hat zur Folge, dass die Herrschaft des Menschen über die Tierweit für diese Furcht und Schreci<en bedeutet: „Furcht und Schrecken vor euch komme über alie Tiere der Erde! (1. Mose 9, 2.) Der Friede des Paradieses ist zerrissen. Nicht mehr ais vaterlicher Herrscher, sondem ais Jager, Tõter und Schlachter (!) behaupíeí der Mensch hinfort seine Stellung gegenüber der Kreatur. Die Eriaubnis, tierisches Leben zu tõten, bedeutet freilich auch jetzt keineswegs, dass Gott die aussermenschiiche Kreatur der hemmungslosen Willkür und Mordiust des Menschen ausgeliefert hatie. Wie der Mensch, wiewohl zum Bõsen geneigt von Jugend auf, Gotíes Geduld und Güte erfáhrt und davon lebt, so auch die übrige Kreatur. Es kommt hinzu, dass Gottes Gebot an den Menschen ergeht, das ihm die fühilose Misshandiung der Kreatur strikt uníersagt. Zahlreiche Vorschriften des mosaischen Gesetzes dringen darauf, dass der Mensch mit den Tieren freundiich umgehe, barmherzig verfahre. Einige Beispiele: An der Sabbatruhe sollen die Haustiere teilhaben (2. Mose 20, 10); was im Sabbatjahr wachst, davon soll auch das Wild ungehinderí fressen (2. Mose 23, 11); dem dreschenden Ochsen soll man das Maul nicht zubinden (5. Mose 25, 4); ein Junges darf nicht am

Vernichíung alies Lebens schiagen wird. In diesen Bund seiner Geduld sind nicht nur Noah und seine Nachkommen, son dem ausdrücklich „alle lebenden We^ sen, Võgel, Vieh und Wild" eingeschlossen (vgl. 1. Mose 9, 9, f). Es scheint, ais würde die ursprüngliche Ordnung zwi schen Mensch und Kreatur wiederher-

gieichen Tag mit der Mutter geschiachtet werden (3. Mose 22, 27 f.); dem Vieh des Feindes soll man helfen (2. Mose

gestellt; Der mit einer schõpferischen Befehl: „Seid Segnung verbundene fruchtbar und mehret euch und fül let

23, 4 f.). Kurz: „Der Gerechte hat Verstandnis für das Verlangen seines Viehs, aber das Herz des Gottlosen ist grausam"

die Erde", der an Noah und seine Sõhne ergeht, ist auch jetzt mit dem Auftrag verknü'pft, über die Erde und alies, was sie belébt, zu herrschen. Und doch besteht zwischen der ersten SchÕpfungs-

(Sprüche 12, 10). Nicht nur den Haustieren gegenüber, die ihm nützlich sind, soll der Mensch behutsam und barmherzig sein. Auch die Vogeimuíter im Vogelnest wird seiner Schonung anbe109


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fohien, um die Ausrotíung der Art zu verhindern (5. Mose 22, 6 f.). Was im Umgang mit den Tieren gilt, gilt aüch der Erde und ihren Pflanzen gegenüber. Die gewissenlose Ausbeutung des Ackers (Hiob 31, 38), dessen „Furchen weinen” wider den, der ihn missbraucht, gilt ais verwerflich, die Beschadigung fruchttragender Baume wird seibst im Fali der Belagerung einer feindiichen Stadt verwehrt. Es bleibt uns noch übrig, der Frage nachzudenken, ob und in welchem Sinn die Eriõsung, die durch Jesus Christus geschehen ist und in der Neuschõpfung von Himmel und Erde (2. Petrus 3, 13) sich vollenden wird, für dieses Miteinander von Mensch und Kreatur nach biblischer Schau neue Aspekte erõffnet. Fest steht, dass auch die Kreatur in den neuen Gnaden- und Friedensbund der Endzeit mit eingeschiossen ist. An jenem Tage, an dem sich der Herr „in Recht und Gerechtigkeit, in Güte und Erbarmen mit seinem Volk verloben" wird, da wird dieser Bund zugleich ein ,,Bund mit den Tieren des Feldes, mit den Võgeln des Himmels und dem Gewürm der Erde" sein (Hosea 2, 18). Himmel und Erde, das Meer und die Wassersírõme, das Feld und was darauf wachst, alie Baume im Walde werden sich freuen und laut frohlocken, wenn der Herr kommt, um das Erdreich zu richten mit Recht und Gerechtigkeit (Psalm 96, 7 ff.; vgl. Jesaja 55, 12).

Mite-rbe der Eriõsung Wie die Kreaíur Mitgenosse des Fluches ist, den die Erde (nicht der Mensch, nicht ihm hat Gott geflucht!) nach dem Fali des Menschen zu tragen hat, wie sie Anteil hat an aliem Eiend, an alier Verwirrung, Feindschaft und Qual, die dem Menschen aus seinem Abfall von Gott erwachsen sind, so ist die ganze Kreatur auch Mitgenosse des Erbarmens, das Gott dem Menschen in Jesus Christus zuwandte, Miterbe der Eriõsung. // Auf Hoffnung hin” ist die Kreatur der Nichtigkeit unterworfen. Dies aber ist die Hoffnung, die über ihrem Lebenskampf und ihrer Todesqual nach apostolischem Zeugnis leutchtet: „Auch die Kreatur wird befreit werden von der Knechtschaft des Verderbens zur Freiheit der Herriichkeit der Kinder Gottes" (Romer 8, 21). Bis in das letzte Buch der Bibel hinein bleibt die Kreatur der Gefáhrte des Men schen, mitieidend unter dem Gericht, mitjubelnd über die Eriõsung. Ihre Stimme soll und wird in jenem „neuen Lied", das die Eriõsten aus allen Nationen zusammen mit der unzahibaren Menge der Engel anstimmt, nicht fehien: „Jedes Geschõpf, das im Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer ist, und alies, was in ihnen lebt, hõrte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Macht in alie Ewigkeit" (Offenbarung 5, Prof. Dr. Heimut Lamparter 13).

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rrWenn das Wissen waehst — ist dann noch der Glaube nõíig?" So fragt ein wissenschaftlicher Püblizist gegen Ende eines seiner Bücher. Er, der Natorwissenschaftler, ist der Überzeugung, dass bei aller Machtfülle der Mensch trotzdem von einer weit über ihm stehenden Macht abhangíg ist. Dies zu bedenken ist wichtig, wenn man in der Wissenschaft sieht, wie bisher für unmoglich gehaltene Dinge môglich werden.

Dr. Choh Hao Li, der zur Zeit an der kalifornischen Berkeley-Universitat arbeitet, stellíe das menschiiche Wachstumshormon rein dar. Es gelang, damit ein vierzehnjáhriges Madchen in 18 Monaten um 20 Zentimeter wachsen zu lassen. Weiíere Versuche sind teils bekannt, teils werden sie noch unternommen. Wenn es stimmt, dass hochgewachsene Manner einen besseren Síart im Leben haben, da'nn wird in nicht allzu ferner Zukunft der Wuchs wahrscheinlich mit synthetischen Wachstumshormonen gefõrdert werden, Bei frauen soll das Hormon eine Reckung der Gestait bringen. Die Eigenschafíen eines Lebewesens werden wesentiich durch Vererbung bestimmt. Experimentelle Untersuchungen führten um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bereits der Pralat und Botaniker Johann Gregor Mendel durch.

Molekularbiologen. Die Forschung síeht noch am Anfang, die wirkiichen Erfolge werden erst kommen. Für „ausgèdiente" Korperteile gibt es „Ersatz". Diese — vielleicht schockierencJe — Feststellung wird ihrer Schafe entkieidet, wenn man an die allgemein bekannten Tatsachen erinnert. Es gilí ais normal, sich einen Zahnersatz anferílgen Zü lassen, die fehlende Brechkraff von Augenlinsen wird durch Zusatzlinsen in Form von Brillen erganzt, Knochenteile werden künstiich eingepflanzt. Heute umfasst der „Lagerkatalog" für Ersatzteile beim Menschen vom Knochenersatz bis zu künstlichen Herzklappen ein halbes Hundert tiArtikel". Die Zahl wird rasch zunehmen. Einmal werden die íechnischen Mõglichkeiten erweitert, zum anderen entfernt sich der Mensch immer mehr von seinen naíürlichen Lebensund ■ Einbedingung Spezialisierung seitigkeit werden bestimmte Organe starker beanspruchen und andere vorzeitig verkümmern lassen. Bei der Überfragung von Geweben und Kõrperteilen kampfen die Mediziner noch mit einer „immunologischen Reakíion". Der Kõrper wehrt sich gegen fremdes Eiweiss. Erste Ansatze, diese immunoíogische Reaktion mit Hilfe von Rõntgenstrahlen abzubauen, sind vorhanden.

i n den nordischen Lándern, den USA, Japan und Rotchina gibt es Fabriken, die Lebensmittelzusatze aus Algen herMenschiiches Ersatzteíllager stellen. Diese kleinsten grünen Pflanzen sind für eine besonders schnelle PhotoHeute wissen die Forscher zumindest, dass die „lnformatÍon" für die zukünfti- synthese geeignet. Sie erzeugen, wie al ge Eigenschaft eines Lebewesens, gleich- ie Grünpflanzen, aus den Besíandteilen der Luft und aus Wasser nicht nur Kohsam der Bauplan, im DNS-Molekül (einer komplizierten chemischen Verbindung). lehydrate, sondem auch Eiweiss und Fett. verankert ist. Wie der zweifache ameri- In nicht allzu ferner Zeit werden aus riesigen Fabriken grosse Mengen orgakanische Nobeipreistrager Linus Pauling nischer Substanzen hervorgehen. Ais meint, besíeht kein Grund, an der FaRohstoff benõtigt man nur Wasser und higkeit der Forscher, neue Erbfaktoren Luft. in Lebewesen einzubauen, zu zweifeln. Wahrscheinlich werden die Menschen Es gibt eine Vieízahl von Eingriffsmõglichkeiten und ein weiíes Feld für die weiterhin lieber Kasseler Rippchen mit 113


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Krauí, Palaíschinken oder Prinzessbõhnchen auf ihrer Speisekaríe sehen. Trotzdem haben die Kunstprodukíe schon die Restaurants erobert. In Amerika steht in jeder Gaststatte aus Algen gewonnenes Glutamat ais Würze auf dem Tisch. In Europa ist es in Fertigsuppen enthalten und wird auch auf dem Markt angeboten. Die 1798 verõffenílichte Voraussage des englischen Nationalõkonomen Thomas Robert Malthus ist nicht eingetroffen. Er glaubte, dass bei der schnellen die ErnahrBevõlkerungsvermehrung ungsdecke nicht mitwachsen würde. Das war ein Irrtum. Es gibt zwar Gebiete, in denen Menschen hungern. Bei sinnvollem Einsatz aller vorhandenen Mittel ware das aber nicht nõtig. Auch bei eiweiteren ner Bevõlkerungsexplosion kõnnen alie Menschen satt werden. Seibst bei ausgesprochenen Geistesarbeitern ist der grõsste Teil der Tatigkeit nichts ais Routine. Natürlich ist mit der Schablonenarbeit die schõpferische Tatigkeit eng verknüpft. Maschinen sind auf dem Vormarsch. Sie werden auch geistige und bedingt schõpferische Arbeiten übernehmen kõnnen. Zur Zeit wird in England eine Maschine zum Entwerfen und Herstellen von Damenkleidern gebaut. Die Maschine denkt, der Mensch lenkf In den USA steht eine Übersetzungsmaschine, die taglich die neueste Ausgabe der Prawda in ein sehr brauchbares Englisch übertrágt. Eine Diagnosemaschine für den Arzt soll nach einer gründlichen Uníersuchung dem Mediziner die richtige Erstellung der Diagnose eríeichtern. Die Maschine wird sich dabei^ an die Beschwerden und die Einzelheiten von 30.000 Krankheiten ,,erinnern'. Dies ware auch dem angesehensten Arzt nicht mõglich. Sehende, hõrende, lesende, stenografierende und sprechende Ma schinen sind keine Phantasieprodukte. Im Periodensystem der Elemente sind in den letzten Jahren elf Elemente eingefügt worden. Vielleicht ist es bei Niederschrift dieser Zeilen schon wieder

emes mehr. Der Mensch hat im Laboratürium künstliche, in der Natur nicht vorhandene Elemente hergestellt. Diese Trans-Urane sind keine Erfindung. Sie sind auch keine Entdeckung. Denn man kann nur etwas entdecken, was in der Natur vorhanden ist. In den entsprechen-. den englisch-sprachigen Verõffentlichungen taucht das Wort creation = „Shõpfung" auf. Natürlich ist dies keine Parallele zu der im 1. Buch Mose besçhriebenen Schõpfung Gottes. Troízdem lasst sich kaum ein besseres Wort ais c-reation finden. Die vorstehende Aufzahlung der Errungenschaften in der modernen. Naturwissenschaft solíte nicht erschrecken oder, schockieren. Sie sollte zeigen, was mõglich ist und was noch alies auf die Menschheit zukommen wird. Liegt der in der Überschrift ausgedrückte Gedanke nicht nahe? Werden Materialisten nicht über- die Entthronung Gottes jubeln? Wenn das Wissen wachst — ist dann Glaube nõtig? Ehrfurcht trotz Machtfülle Die Forschung zeigte, dass hinter jedem gelõsten Rátsel zehn und hundert neue Probleme auftauchen. Wenn es Ma terialisten auch nicht wahrhaben wollen, mit wissenschaftlichen Mittein wird es niemals moglich sein, die letzten Fragen nach dem menschiichen Sein zu beantworten. Glaube und ● Naturwissenschaft sind ursprünglich zwei streng getrennte Disziplinen. Sie berühren sich in vielen Fallen, in seltenen Fallen durchdringensie sich auch. Wenn daraus ein Problem wurde, so geschah dies entweder aus faisch verstandenem Glauben oder aus falsch verstandener Naturwissenschaft. Beispiele hierzu gibi es genügend. Für das Problem des falsch ,verstandenen Glaubens mag Galileo Galilei stehen. Um zu zeigen, wie die Naturwissen schaft falsch verstanden werden kan n, sei nur der dialektische Materialismus erwahnt. Naturwissenschaft sucht wissenschaftliche Erkenntnis. Physikaiisches Denken 115


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im strengen Sinn reicht nur bis zur Feststellung von Naturgesetzen. Diese reine Erkenntnis ist võllig neutral. Erst mit der Verwertung und Einordnung der reinen Erkenntnis in irgendein Welíbild verliert diese ihre Neutralitat. Natürlich muss sich der Glaube mit der Naturwissenschaft beschaftigen. Zu allen Zeiten wurde die jeweils moderne Wissenschaft in das Glaubensbild eingeordnet oder, anders ausgedrückt, der Glaube an naturwissenschafílichen Begebenheiten interpretiert. Aus diesem Grunde kõnnen wir nicht umhin, den Glauben mit der Naturwissenschaft zu konfrontieren, wenn wir uns auch hüten müssen, hier künstlich Probleme zu schaffen.

Je tiefer die Erkenntnis eines Naturw issenschaftlers wird, um so mehr wird er Ehrfurcht vor einer ailumfasssnden Ordnungsmacht, vor einem alimachtigen Weltbaumeisíer haben. Auch ais Haibgott, der eine Machtfülle wie nie zuvor hat, wird der Mensch von Goít abhangig sein. Keines der am achten Schõpfu ngsíag geschaffenen Werke wird im Widerspruch zur Schõpfung Gottes stehen. Es ist eine Fortführung dieser Schõpfung Gottes, bei der der Mensch ais Werkzeug dient. Dr. Theodor Sand Unler Verwendung des Buches von Herbarf L. Schrader ..,Der achte Tag der Schõpfung" Ullstein Verlag, Darmstadt 1964. 260, Seiten.

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Von Dr. Gerd von Wahiert, Kleiningersheim

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Bei unserer Frage unterscheiden wlr zweckmassigerweise einen quantitativen und einen qualifafiven Aspekt: aiso ProDas Wort; „Leben aus der Retorte" bleme, die sich aus der Zahl^ der Menkann stehen für „Ernahrung mit künstli- schen ergeben und solche, die sich aus cher Nahrung”. Es kann auch be- . ihrer Beschaffenheit ergeben. Wir begindeuten: Die Erzeugung von Lebe- nen mit den Problemen der grossen wesen in Apparaten: Wenn Berufe- ZahI. ne und Unberufene heute über die Die Menschhelt wãchst, die Erde nicht bioiogische Zukunft des Menschen sprechen, meinen sie beides. Hier sei eben-7 * fal is beides behandelt. Im Vordergrund D'e Menschhelt zahit zur Zeit etwa steht dabei nicht der ieweilige Stand 3.500 Millionen Menschen. S.e hat ihre der Mõglichkeiten, sondem die Frage Zahl in weniger ais hundert Jahren vernach den Problemen, die sie aufwerfen. doppeit; die náchste Verdoppelung auf Die Grundfrage ist dabei: wird in Zu- 7.000 Millionen wird fur etwa das Jahr kunft die Biologie ais Lehre von den Le- 2.000 erwartet. Nach neuesten Berechbewesen, aIso auch dem Lebewesen nungen konnen auf dieser Erde vielleichí AAensch, die Formen und Normen des 50.000 Millionen Menscheri leben. Dazu menschlichen Lebens bestimmen? Wer- müssten in grossem^ Urnfange Meere den Gewissensfragen in Zukunft durch írockengelegt oder überbaut, Steppeneindeutige Forschungsergebnisse beant- und Wüstengebiete besiedeit und die Menschen auschliessiich mit pflanziicher v^ortet werden? oder künstlich hergestellíer Nahrung ernâhrt werden. Leben aus der Retorfe — Die bíolo’ gische Zukunft des Menschen n

Früher oder spater wird die Erde voll sein. Es gibt keinen anderen Weg ais den, dass die Menschheit eines Tages zu wachsen aufhõrt. Seuchen, Hungersnõte und Kriege, die bisher die Zunahme der Menschheit verlangsamten, suchen wir mit allen Mittein zu verhindern. Wir werden sie nicht verhindern konnen, wenn wir die Zunahme der Menschenzahl nicht bremsen. Bei allen Berechnungen und Schaízungen dürfen wir nicht von Durchschnitiswerten ausgehen, solange politisch.e und andere Grenzen verhindern, dass alie Menschen ihre Nahrung gleichmassig verteilen. Wir sind weder in der Lage noch bereit, die heute einem Hungerdasein entgegenw achsenden Millionen in fernen Landern durchzufütíern. In ein Land wie Indien haben wir die moderne Medizin importiert und die Sterbiichkeiísziffer der Al119

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ten und der Kinder verringerí. Wir füt- den Raum, den die Erde bietet, veranttern Kinder hoch und lassen sie ais her- wortungsvoll einteÜen und nutzen. Je anwachsende hungern oder verhungern, eher wir beginnen, die dazu notwendigen Vorausseízungen herbeizuführen, wenn wir nichf ihren Mütíern sagen und um so besser. zeigen, dass und wie sie auf weitere Kinder verzichten kõnnen. In allen techDer Boden, auf dem wir leben, ist nisch und zivilisatorisch hochstehenden nicht nur begrenzt. Er muss auch, um uns zu ernahren, eine bestimmte BeLandern hat sich die Zahl der geborenen Kinder der verringerten Sterblichkeits- schaffenheit haben. Wlr haben hier in der ziffer angepasst. In den Entwicklungs- Vergangenheit viel versaumt und viel landern fehien die Vorausseízungen da- gesündigt. Weite Gebiete der Erde sind für, vor aliem: Kenntnisse und geeignete durch unzweckmassige Ausnutzung unMittel. Wir müssen sie bereitstellen. Tun benutzbar geworden. Unsere Gewasser wir es nicht, so beschwõren wir ein sind verschmutzt, unsere Luft wird verElend herauf, das wir nicht nur zu ver- pesteí. Wir bekampfen Unkraut und antworten haben, sondem auch seibst zu Schadiinge mit Chemikaiien, um deren Nebenwirkungen wir uns erst sehr spat spüren bekommen werden. Da wir, um das noch einmal zu sagen, Gedanken zu machen begonnen haben. weder bereit noch in der Lage sind, alie Wir behandein nicht nur Krankheiten, sondem selbstverschuldete kleine Behungrigen Münder zu speisen, müssen wir ihre Zahl klein zu halten suchen: so schwerden mit Mittein, die oft genug klein, dass die Entwicklung der Ernah- weit anderes und SchÜmmeres bewírken. Das ware alies schon schllmm genug, rungsbasis mit der Zahl der Menschen wenn wir unsere Umweit und die unserer wieder in Einkiang gebracht wird. Nachkommen damit nur verdürben. Wir Bei der Entwicklung der Ernahrungstun damit vielleicht noch mehr: wir schabasis geht es in erster LInie um die intendigen damit vielleicht unsere noch ungetivere Ausnutzung des für Ackerbau und andere landwirtschaftliche Kulturen ge- borenen, noch ungezeugten Nachkom men direkí. Wir wissen noch nicht viel eigneten Bodens, in zweiter Linie um die darüber, aber wir haben Anlass zu der Urbarmachung von bisher ungenutztem Befürchtung, dass wir mit ausgestreuten Land, in dritter um die Erschliessung von oder eingenommenen Chemikaiien unse Nahrungsquellen aus dem Meer, und erst dann um die Erzeugung von Nah- re Keimzellen schadigen. Wir kõnnen rungsmitíeln In Algenkulturen oder ahn- hier gar nicht vorsichtig genug sein, lichen fabrikahnlichen Grossa nlagen. wenn wir unserer Verantwortung gegenüber dem Leben kommender GeneratioWir werden aber nie die ganze dafür nen gerecht werden wollen. geeignete Erdoberfiache in den DIenst Dass die Menschheit in diesen DIngen der Nahrungserzeugung stellen wollen: was die Raumordnung und die Landes- verantwortUch handein kann, zeigt das Verbot oberirdischer Kernwaffenversuplanung ,,Erholungslandschaft" oder ahnlich nennt, ist nicht nur ein Luxus- che. Es ware sicher nicht erfolgt, wenn bedarf. Wir kõnnen nur hoffen und soll- die Staaten, die es vereinbart haben, sich nicht die Informationen, die sie haben ten herbeizuführen suchen, dass die Menschheit auf dieser Erde nur so weit wollen, schon verschafft hatten. oder durch unterirdische Versuche noch verwachst, dass jeder Mensch satt wird und schaffen kõnnen. Sie sind aber verboten wir darüber hinaus noch Platz und Raum zur Bewegung behalten. Die Menschheit worden auf Grund von Warnungen, die wachst, die Erde nicht: das ist, ganz Naturwissenschaftler zuerst und dann knapp zusammengefasst, unser Problem. weite Teile der Menschheit vorgebracht ' Wir kõnnen es von uns wegschieben: haben. dann schieben wir es unseren Kindern Wir haben die Mõglichkeit, die Zahl zu. Die Menschen dieser Erde müssen der Menschen und die Ausnutzung und 121


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Hungerkarte der Erde

die Beschaffenheit der Weit, in der sie leben, zu beeinflussen. Wir haben auch die Veraniwortung dafür. Wir müssen Wege finden, um ihr gemeinsam gerecht zu werden. Manche Biologen und Mediziner halten nicht erst zukünftige Generationen für gefahrdet, sondem schon unsere für geschadigt. Sie sehen es ais Verstoss gegen die Nafurgesetze und ais Schaden und Gefahr an, dass die moderne Medizin Menschen zum Leben bringí und ám Leben erhait, die ohne Eingriffe oder Medikamente überhaupt nicht leben kõnnten und würden. Manche Biologen und Mediziner sprechen von einer „Prothesenkultur". Sie meinen damit, dass viele Menschen ohne Bril len, ohne Kreislaufmittel, ohne Insulinspritzen, ohne elekírische Schrittmacher für das Herz oder eine Eiserne Lunge gar nicht leben kõnnen und dass fast keiner mehr von uns ohne die Hilfsmittel der Technik, etwa allein im Urwald, existieren kônnte. Sie mõgen das für bedauerlich halten: ein Verstoss gegen Naturgesetze ist das nicht. Die Natur kennt und erhâlt viele Lebewesen, die Prothesen benutzen. Der Einsiedlerkrebs hat am Hinterleib keinen Panzer, sondem birgt ihn in einem leeren Schneckenhaus. Das ist eine Panzerprothese. Die Bienen wach-

sen in seibstgebauten, von ihren Artgenóssen gebauten Waben heran. Das sind Wohnbauten, ohne die keine Larve dieser Bienen reifen und wachsen kõnnte. Die Bienenkõnigin braucht zur Entwicklung ein bestimmtes Futter. Viele Tiere benutzen Werkzeuge — so ein Fink der Galapagosinsein Halme zum Heraussuchen von Nahrung aus Spalten, aiso eine Prothese in der Funktion, die beim Specht die lange Zunge ausübt. Irgendwann wird aber die Ausstaítung von Menschen mit derartigen Hilfsmitteln ein Ende finden. Noch leben weite Teile der Menschheit ohne solche Mittel und ohne eine so hochentwickelte medizinische Wissenschaft und Technik, wie sie uns den Bau und die Verwendung dieser Mittel eriaubt. Dass wir damit schon jetzt an Grenzen stossen, zeigen die künstiichen Nieren. Wenn wir entscheiden sollen, welchen von zehn unheilbaren Nierenkranken wir an die èine verfügbare künstiiche Niere anschliessen sollen, stehen wir vor Entscheidungen, die wir sonst Gott anheimstellen musslen. Wir werden nie jede versagende Niere durch einen Apparat ersetzen kõn nen. Wir dürfen von der Medizin nicht erwarten, dass sie jedes Leben verlangern, jede Todesursache ausschalten kann. Wir sterben, weil wir Menschen 123


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sind. Wir sollíen das wieder mit mehr Demut sehen, auch wenn unsere medizinischen Grosstaten uns das manchmal vergessen lassen. Durch die Massnahmen, mit denen wir Menschen am Leben erhalten, wird die Zukunft der ganzen Menschheit nicht gefahrdet. Wenn aber einzeine Men schen erbiiche Leiden haben, die sie vererben würden, sollten wir sie auf ihre Verantwortung hinweisen. Sie müssen enischeiden, ob sie belastete Kinder in die Weit setzen sollen. In krassen Failen — so bei erbiichen Geisteskrankheiten — wird die Geselischaft bei der Entscheidung helfen müssen. In einigen Síaaten, so in Dánemark, werden Erbkrankheiten bereits auf diesem, dem einzig mõglichen Wege, bekampft: man muss den Erbgang unterbrechen. Manche

Wissenschaftler

empfehlen

weitergehende Massnahmen zur Bewahrung oder Verbesserung des biologischen Zustandes der Menschheit. Ais fheoretisch mõgliche Wege kommen bewussíe Züchtung oder gezielte Eingriffe an der Erbsubstanz, den Keimzellen oder den reifenden Keimen in Frage; ais vorerst praktisch noch übei*haupt nicht mõgliches Ziel schwebt manchen der ,,Mensch aus der Retorte" vor. Der Mensch aus der Retorte, der von uns seibst gezüchtete oder erzeugte Übermensch, ist ein uraltes Traumgebilde der Menschen. Ob es Wirklichkeit werden wird, lassí sich zur Zeit nicht beurteilen. Vieles spricht dafür, dass es in

für uns absehbarer Zeit reichen isí.

nicht zu

er-

Eines gilf aber für al ie Überlegungen. Es kann kein Schiff nach einer Marke steuern, die es am eignen Bug fragí. Das heissí für uns: wir kònnen uns seibst kein Ziel setzen, das durch Züchíung oder Eingriffe zu erreichen ware, kein ideales Bild vom Menschen. Wie ein Landmarken oder Funkfeuer Schiff brauchí, brauchen wir einen Anhaltspunkt, der ausserhalb unserer selbst liegt. Für uns Chrisíen ist das Gott. Unsere Abhangigkeit vom Herrn alies Seins und von dem Sein, das er geschaffen hat, werden wlr nicht aufheben kbnnen. Wir sind dazu, dass uns unsere Ab hangigkeit und unheilbare Unvollkommenheit nicht angerechnet wird, auf die Gnade angewiesen, die sie aufhebt. Mit aller Heilkunst kònnen wir uns das eine Heil nicht seibst verschaffen. Wir wer den auf den Heiland angeweisen bleiben. Wir dürfen, wir sollen alies tun, um aliem Elend zu steuern, dem wir abhelfen kònnen. Wir werden aber stets die Hilfe des Herrn brauchen, der Himmel und Erde gemacht hat. Die biologische Zukunft des Lebewesens Mensch, und die Biologíe der Zukunft werden

uns

daraus nicht entiassen und an unse-rer Abhangigkeit von Gott nichts andern. Wir werden vor neuen Entscheidungen stehen, und werden für sie Gottes Hilfe brauchen.

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Ratselecke 1. Muíter kauft Obst für sieben Kin der. Es sind zwei grosse ApfeI, zwõlf kleine ApfeI, achzehn Birnen und 25 Pflumen. Wie verteilt sie diese Früchíe ganz gerecht und ohne Sfreit unter die Kinder? 2. Welche zehn Dinge behált man übrig, wenn man ,von ihnen zehn abzieht? 3. ,,Wieviel Schafe sind das wohl?" fragte ein Besucher den Bauern, ais sie in das wimmelnde Durcheinander im Schaftstal l hineinschauten.

,,Nun", sagíe der Bauer, „es sind weniger ais 700. Lasse ich sie zu zweien aus der Tür, so bleibt eins übrig; ebenso wenn sie zu dreien herauskommen. bleibt eins übrig. Kommen aber sieben zugleich, so geht es glatt auf." Wieviel Schafe waren es? FAMILIENFEST Alie Angehõrigen der Familie Zahlreich waren zur Geburtsíagsfeier des Grossvaters versammelt. Man zahite, ausser dem Gefeierten, noch zwei Vâíer, zwei Mütter, 4 Kinder, 3 Enkel, 1 Bruder, 2 Schwestern, 2 SÒhne, zwei Tochter, 2 Manner, 2 Frauen, 1 Schwiegervater, 1 Schwiegermutter und 1 Schwiegertochter. Wieviel Personen waren es?

3um 6cl}mun3eln Tanzunterricht ,,Paul erzahlte mir, er habe das Tanzen durchs Fernsehen eriernf." ,,Das merkt man; er tanzt namiich auch alie Stõrungem mit.' MaBstab der Sauberkeít Der kleine Peter kommt ,aus dem Badenzimmer. „Hast du dich auch richtig gewaschen?" fragt die Mutter. ,,Aber ja, ganz fest!" versichert der

Bub. „Hast du auch im Spiegel nachgesehen?" wili die Mutter, die die „Waschkünste" ihres Buben kennt, noch wissen. ,,Da brauche ich doch nicht in den Spiegel zu sehen", murrt der Bub. ,,Das sehe ich doch am Handtuch!" Logik

doziert der Lehrer. ,,Das schult den logischen Verstand. AIso zum Beispiel: ,Hunde, die beílen, beissen nicht!' Drehe das jetzt einmal um, Paul!" ,,Flõhe, die beissen, belien nicht!" antwortet Paul. Briefbeschwerer ,,Oh, Herr Müller, sie haben ja einen sehr aparfen Briefbeschwerer auf ihrem Schreibtisch liegen." „Das ist der erste Knõdel, den meine Frau in unserer Ehe gekocht hat." Erfolgrekhe Hijfe

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Der kleine Pefer kommt nach Hause, zieht sein Aufsatzheft aus der Schultasche und überreicht es seinem Vater; „Da, Papa, ist dein Aufsatz! Du solist ihn umschreiben und morgen noch eine Stunde nachsitzen."

,,Wir werden jetzt einmal versuchen, bekanníe Sprichwõrter umzukehren".

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Qrossmutter Grossmutter war eine strenge Frau. Doch hatten wir sie al ie sehr lieb. Sie half ihren Enkein ais Abc-Schützen bei den Hausaufgaben und war eine gerechíe Schiedsrichterin, wenn sie sich zankten. Wie schõn konnte sie erzahien. Und die Orte, an denen sie in ihrem langen Leben weilte, sind uns durch ihre Erzahlungen lebendig geblieben. Und die Briefe, die sie den heranwachsenden En kein schrieb, sind zum schõnsten Vermachtnis geworden. Bern, die Hauptstadt der Schweiz, da war sie zur Weit gekommen. Ais verheiratete Frau hatte sie dann jahrelang im Stadíchen Andelfingen gewohnt, wo Grossvater zu Hause war. Dann kamen die schweren Jahre in Brasilien, erst in Carioba, wo eine Textilfabrik eingerichtet wurde, dann in Rio Claro,- wo sie nun unier den Saeuselíannen auf dem schõnen Gemeindefriedhof ruht. In einem Hiníerhaus im Dalmazi bei Bern wohnte die arme Familie Nieder-

man nun seiber gerne Ias, waren Bücher des Schriftstellers die schõns e und Lektüre. Sie atmeten Lebenswarme falien. zu halfen, ein gesundes Urteil Das schõnste Geschenk der Pfarrerswi we waren diese Bücher, die Grossmu ter bis ins hohe Alter in Ehren hielt. Aus der Schule eníwachsen, sie sich verdingen. Mit den Kinderri der Herrschaft ging sie oft an den Bar^ngraben. Da durfle man den Baren Rüben fütíern, die tief unten im Graben ihre Künsíe verrichteten. Es waren die Baren, und von die im Wappen der Stadt waren den en auch die Stadt ihren Namen hatte. Am Zitglocketurm machíe man immer Hait und warteíe auf den vollen Stundenschiag. Das war eine wundersame Uhr: da schlug der Auerhahn die Flügel und krãhte, und der Schmied hammerte auf dem Amboss und ein Tross von Rittern und Bauern zog vorbei. Damals musste man an den Brunnen das Wasser für den Haushait holen. Aber wenn man am Kindiefresserbrunnen vorbei musste, hatte man doch immer etwas bange. Bern, die Heimat, ist den Enkein durch die Grossmutter lebendig geworden. Aus dem Kind ist eine Jungfrau ge worden. Mancher Bursche nahfe sich ihr.

hauser. Der Vater war früh gestorben. Der einzige -Junge siechte an der Schwindsuchí hin. Die kleinen Madels mussten früh dran. Elisabeth lernte mit

Elisabeth war nun zwanzig. Der so geschickte Zementarbeiter aus dem Kanton

fünf Jahren Strumpfe stricken. Im Winter war es kait und das Geld reichte nicht zu neuen Schuhen. Wenn man aus dem

Zürich hat es ihr angetan. Freilich grosse Hochzeit konnte man nicht feiern. Ins Standesamt und dann in das AAuenster

Haus mussie, zwangte man die Füsse in die vor[ahrigen Schuhe. Dadurch wurden zeitlebens ihre Füsse verkrüppelt. Im herben Scherz sagíe sie „genau wie bei den Chinesenmâdchen". Doch lernte

zur stillen Trauung und darnach wieder an die Arbeit.

Elisabeth gerne und am liebsten schrieb sie Aufsáíze und ias gute Bücher. Im Vorderhaus wohnten die Witwe des Schrifísíeilers Jeremias Gotthilf. Ehrfürchtig schauten die Kinder durch den Flur, wenn sich Gelegenheit gab, in die Wohnung der Frau Pfarrer, die nach dem Tode ihres Mannes aus den Berner-

Mutter war eine geborene Gõtz von Salingen aus dem Schwabischen. Siebzehn Kinder hatten die Eltern und wollten nun

Alpen in die Stadt gezogen war. Baid befreundete man sich. Ein ApfeI oder ein Wecken von der gütigen Frau war ein wiiikommenes Geschenk. Aber ais

Der |unge Salomon wollte bald wie der in seine Heimat zurück. Er war einer der altesten Sõhne seines Vaters; seine

ein grosses Haus bauen. Salomon sollte ihm ais Zementier und Maurer helfen. So wie sie es damals bauten, steht es heute noch in Andelfingen und ist noch im Besiíz der Nachkommen. Aber auch die jungen Leute, bei denen sich jedes Jahr ein Kind einstellte, konnten ein Grundstück an der Thur erwerben und bauten für sich. Zu nah an der Thur, denn

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im nassen Sommer 1874 passierte es, dass das Wasser so hoch stieg, dass Grossmutter mit den Kindern auf den Boden flüchtete und grosse Angst ausstand, bis endlich ein Boot von der Gemeinde kam und alie wohibehalten auf festen Boden brachte. Kleine Kinder machten kleine Sorgen. Sie mussten zur Schule. Die Schule war nicht weit. Einmal musste die kleine Berta nachsitzen. Der Lehrer sperrte sie ein, vergass aber, sie frei zu lassen. Ais man sie vermisste, gab es eine grosse Aufregung. Es wurde dunkel und immér dunkier und das Kind war nicht zu finden. Bis eins der Geschwister meinte, dass sie vielleicht nachsitzen müsste. Man ging in die Wohnung des Lehrers und bat ihn, die Türe aufzuschliessen. Dieser wollte erst nicht, jedoch der Grossvater bestand darauf. Ais endlich die Schultüre aufgeschlossen wurde, horte man schon das Weinen des Kindes und alie waren froh, dass weiter nichts passiert war. Aber es kamen auch grosse Sorgen. Die Schweiz hatte damals noch keine Sozial-Fürsorge. Die reichen Arbeitgeber konnten den kleinen Mann ausbeuten. Grossmutter konnte gut schreiben und proíestierte in dem Tageblattchen gegen den harten, ungerechten Arbeitgeber. Das brachte ihr einen Prozess ein. Sie wurde aber freigesprochen. (Heute hat te es wohl den Arbeitgeber getroffen.) Aber wie werden unsere Kinder, der alteste zwanzig, das jüngste noch ein Saugling hier in der Schweiz durchs Leben kommen? Manche Schweizer waren ● in diesen Jahren ins Ausíand gegangen. Da erfuhr man, dass eine Firma Mueller in Brasilien gute Maurer und Zementierer suchte und guten Lohn versprach. Die Firma baute eine Textilfabrik mit Beamten- und Arbeiter-Hauser in Carioba im Staat São Paulo. Grossvater erkundigte sich nãher, fand die Bedingungen gut, unterzeichneíe den Vertrag und reiste mit Grossmutter und zwõlf Kindern nach Brasilien. Die alteste Tochter blieb bei deren Grosseltern zurück. Die Reise war beschwerlich. Man bekam meist nur

Schiffszwieback zu essen. Grossmutter wurde von der Seekrankheit hart mitgenommen. Das Kind, das in Brasilien zur We!t kommen sollte, ist schon auf dem Schiff geboren und starb bei der Ankunft in Rio de Janeiro. In Brasilien kam man gut zurecht. Alie arbeiteten, sodass bald die vorgeschossenen Reisekosten abbezahit waren und der Vertrag mit der Firma gelõst werden konnte. Man wollte sich nun an einem andern Ort nach gut bezahlter Arbeit umsehen. Man erfuhr von der evangelischen Kirche in Rio Claro, deren Pfarrer der Basler Missionar Zink war, und der Schule, für die er einen jungen Lehrer aus Deutschiand hatte kommen lassen. So zog man doríhin. Die jüngeren musste noch zur Schu le. Sechs mussfen gleich in den Konfirmanden-Unterricht und wurden zusammen konfirmiert. Es war eine schõne Feier. Nach der Konfirmation mussten alie an die Arbeit, die Mádchen in Stellung und die Buben halfen dem Vater bei den Bauarbeiten, die er übernahm. Achtzig Jahre sind darüber vergangen. Viel wurde seither in Rio Claro gebaut. Aber die Hauser, die der Schweizer Eigenheer baute, zeugen heute noch von guter, solider Handwerkerarbeit. Der Wohistand wuchs langsam. Grossmutter sass oft bis spat in die Nacht bei Naharbeiten und bald konnten sie ihr ein Haus ihr eigen nennen. Es waren schõne Zeiten des Strebens und Bauens. In der Wohnung der Gros seltern rückten die ersten Freier an. Die Mãdchen gingen weg wie die frischen Semmeln. Bald konnte Grossmutter, die immer kinderliebe, ihre ersten Enkel betreuen. Doch finstere Wolken stiegen am Himmel auf. „Dem Glück bezahit ich meine Schuld". Salomon junior und Jakob hatten in dem unweiten Campinas gut bezahite Arbeit gefunden. Da brach daseibst das gelbe Fieber aus. Hunderte von Menschen starben von heut auf morgen. Sie mussten in Massengrãbern begraben werden. Auch Salomon fand seine Ruhe in einem Massengrab. Kaum 131


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ein Haus gab es, in dem nicht ein Toter zu bekiagen war. Wer die Mitlel hatte, floh aus Campinas in die Nachbarstadíe. Auch Jakob floh und verschieppte damit die furchíbare Seuche nach Rio Ciaro. Noch vier erwachsene Kinder, die Schwester des Grossvaters mií Mann und Kind, die erst kurz zuvor aus der Schweiz zugewanderí waren, starben innerhalb weniger Tage. Von den zwoelf Kindern blieben noch sieben am Leben und wie ofí isf der Grossmutter das Herz schwer geworden. Besonders den Jakob, der alizeit lustig und lebensfroh war, konnfe sie nie vergessen.' Sie musste aber slark bleiben. Die Uberlebenden und die Enkel brauchten sie. Alie kamen zur Grossmutter mit ihren Sorgen und sie stand allen mit Rat und Tat zu Hilfe. Für den Grossvater war dieser Schicksalsschlag zuviel. Er brachte keine Freude an der Arbeit mehr auf und in der Verzweiflung griff er zur Schnapsflasche. Troíz rastiosem Fleiss der Gross mutter trat nun statt des bisherigen Fortschritts ein langsamer Rückschritt em. Doch das Leben ging weiter. Die Fieberepidemie war überwunden. Die Jugend vergisst schnell. Auch Bería, unsere Mutter, die in São Paulo in Stellung war, verlobte sich mit unserem Vater, der ais Handwerksbursche aus Württemberg eingewandert war. Nach der Hochzeit mussten sie auch von der Pike auf arbeiten. Erst pachteten sie eine Backerei, aber schon ein Jahr darauf konnten sie einen Kaufvertrag abschliessen. Der Grossvaler war noch dabei, aber bald darauf síarb er. Ais nun auch die anderen Kinder heirateten, die letzten zwei, Emma und Minna, auf einen Tag, gab Grossmutter ihren Hausstand auf und zog zu unsern Eltern. Wieviel haben wir ihr zu danken. Den ganzen Tag arbeitete sie; aber abends brachte sie die Enkelkinder zu Bett und betete mit ihnen. Wenn sie das nicht tat, meinte man, man kõnne nicht einschlafen. Die Primos und Primas wa ren uns immer auf die Grossmutter eifersüchtig; aber auch ihnen Üess Gross-

mutter alie mõgliche Liebe zukommen. Wieviele Briefe erreichten die auswarts Wohnenden. Die besonderen Lieb ingen der Grossmutíer waren die Zwillingskinder, Paul und Pauline und die eíwas jüngeren Ernst und Emil. Wie gut, dass die Mutíer, die im GescHaft voliaut zu tun ha1te, durch die Grossmutter entlastet wurde. Aber wieder gab es Zeiten der Bedrângnis. Grossmutter war in der Küche gestürzt. Trotzdem kein Knochenbruch festzustellen war, blieb der Unterkõrper gelahmt. Nach etiichen Wochen konnte sie sich vom Bett seibst auf einen Stuhl helfen, wo sie tagsüber blieb. Die Enkeí schoben den mit Rádern versehenen Stuhl in die Stube und ins Esszimmer. Ihr Geist und ihre Hánde blieben unermüdlich: sie nahíe und strickíe und schrieb Briefe. Nie hõrte man ein Wort der Klage. Noch acht Jahre bis zu ihrem Heimgang blieb sie der frohe Mittelpunkt des Hauses. Zwei Wochen nach ihrem Sturz brach der erste Weltkrieg aus. Der Briefwechsel in die Heimat stockte, auch wurde Brasilien in den Krieg gezogen. Nach dem Bruch der dizwischen plomatischen Beziehungen Deutschiand und Brasilien kam es zu Ausschreitungen gegen die deuíschsprachige Bevõlkerung, so in Rio, São Paulo und Porto Alegre. Am 15. April 1917 kam die Fussballmannschaft des Palestra Italia nach Rio Claro. Gegen Abend liess sich der Põbel von den Spielern aus São Paulo aufhetzen, ebenfalls einen „quebra-quebra (Kapuítschlagerei) zu veranstalten. Mit viel Geschrei zogen sie durch Stãdtchen. Das Geschãft der Eltern war das ersté Ziel. Ais die Mutter den Lãrm hõrte, schioss sie Türen u nd Fenster. Der Nachbar hatte einen Neubau und schon flogen die Steine an die Fenster und durch die Oblichter ins Haus. Wir holten-schnell die Grossm utter nach einem geschützten Teil des Hauses. Es war hõchste Zeit, denn ein Stein flog auf das leere Bett. Dann zogen die Zerstõrer weiter, um ihre Zerstõrungswut an Kiche, Schule und Internat auszulassen. Die Lehrerln dona Augusta 133


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Koelle nahm die Kinder des Internats noch in der Nacht auf die Chácara Wenzel. Zum Glück ist keinem Kinde was den zugestossen. Der Pòbel drang in Giockeníurm ein und lautete die Glokken. Da kamen viele Manner aus der

Gemeinde, um der bedrangíen Pfarrersfamilie beizusíehen. Unser Vater hatte von aliem nichfs bemerkí; er war bei der Arbeit in der Backslube und durch den Lárm der Maschinen hõríe er nichts. Er war verwunderf, ais er fertig war und alie in der Küche traf. Den náchsten Morgen hatten die Strassenkehrer viel zu tun, um den Schutt und die Scherben wegzuráumen. Nafürlich lockte es auch viele Neugierige an, sodass um acht Uhr schon das Brot ausverkauft war. Sie hatten uns gerne schimpfen hõren; unsere AAulter war aber klug genug, ihnen den Gefaüen nicht zu tun. Im Monat Juli sollten alie üeferungen an Deutsche eingestellt werden. Moinho inglês, Matarazzo usw. und andere Firmen sagten „mit grossem Bedauern” die Mehllieferungen ab. Bald hatte Vater das Gescháft schliessen müssen, niemand woll te mehr dem Deutschen Mehl liefern. Ais aber die Not a'm gròssten, tat Gott eine andere Türe auf. Sollte doch an dem Tag die Silberhochzeit der Eltern sein, die man unter solchen Umstánden nicht feiern konnte. Am Nachmittag kam der Beamte der Eisenbahn mit der Mitteilung, dass für uns Mehl auf dem Gueterbahnhof abzuholen sei. Moinho Santista (die Besitzer waren Portugiesen) schrieb, sie hatten beschiossen, al ie Kunden, gleich welcher Nation sie angehõren, weiter zu beliefern. Ais nun am Abend die Tanten Marie und Minna und die Nachbarin, die treue Brasilianerin Dona Joana zum Glückwunsch kamen. gab es doch noch ein gemüiliches Teestündchen mit den Herz-Bolachas, die ein Originalrezept des Hauses waren. Der Krieg ging zu Ende mit der Niederlage der Deutschen. Pfarrer Kõlle sagte in einer Predigt zu Epheser Kap. 2 Vers. 19: Wir haben es seibst erfahren, was es heisst, in einem Lande Nichtbürger und Fremdlinge zu sein. So ist auch

diese Zei1' uns zu einem Gleichnis geworden. Im Mai 1922 war die Hochzeií unserer Schwester Lydia mit KarI Wenzel. Tags zuvor, wir hatten alie viel zu tun, da wollte Grossmutter sich seibst helfen. Sie stürzíe dabei und schiug das Bein auf. Der Apoíheker gab eine Flüssigkeit, um das Bein damit abzuwaschen. Wahrscheinlichlich war aus Versehen statt Bor Atznairon beigemischt. Wir wussten es nicht und haben das Bein nur einmal damit abgewaschen. Die Grossmutter hatte am Hochzeitstag der Enkelin deswegen fürchterliche Qualen auszustehen. Das Bein war ganz verbrannt und nur m it der Zeií liessen die Schmerzen nach. Ihre Tage verliefen auch weiíerhin, wie gewohnt, mit Stricken, Nahen und Briefeschreiben, bis sie am Vortage des Weihnachisfestes durch einen schnellen, leichten Tod heimgehen konnte. Wie kam es, dass' Grossmutter ihr Geschick so ergeben, froh und stark erBett trug? Auf dem Tische neben ihrem lag die Bibel und die Nachfolp Christi, von Thomas Kempen. Darin as sie |eden Tag. Sie lebte ihren Glauben, ohne viel Worte davon zu machen. Einmal disputierten wir Kinder, welcher Liederdichter uns mehr gefalle. Paul Gerhardt, der mit zwanzig oder Gellert, der mit neunzehn Lieder im Schweizer-Gesangbuch vertreten war. Da sagte Gross mutter, Christian Fürchtegott Gellert ware ihr Lieblingsdichter und sie kõnne 5011^0 Lieder alie auswendig und bete ie im ihren bangen, schiaflosen Nachten. Da ging uns, ein Licht auf, welch ein grosses Gottvertrauen sie habe. Dieser Glaube prágte ihre gerade Natur. Gepaart mit ihrem unermüdlichen Fleiss hat er ihr über vieles hinweggeholfen. ^ Der Kirchenchor sang ihr zur Beerdiein -Lied vom Nachhausekommen, . . -u r* u dessen ersten Vers wir m ihren Grabstein einmeisseln liessen: Der Pilger aus der Ferne zieht seiner Heimat zu; dort leuchten seine Sterne, dort sucht er seine Ruh. E. Fischer (Piscator)

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irit unit Seelsorger am Krankenbett Das Thema gehõrt zu den Fragen, die uns alie immer wieder beschaftigen werden, ja bedrangen müssen. Wir mõchten heute einiges dazu sagen; vielleicht kann es manchem eine kleine Hilfe sein. Es sei zuerst darauf hingewiesen, dass der kranke Mensch ein anderer ist ais der gesunde. Deshalb muss man sich anders zu ihm einstellen und sich verhalten. Es ist bekannt, dass Menschen, die gesund sind, im Gesprách über Gesundheií und Krankheit oft sagen: „Wenn ich krank werde, will ich ganz genau wissen, was mir fehit." Wenn sie dann spater wirkiich krank werden, legem sie keinen Wert auf solches Wissen, son dem wollen vom Arzt nur hõren, dass sie bald wieder gesund werden. Es ist ebenso bekannt, dass auch Schwerkranke in sehr vielen Fallen fest damit rechnen, wieder gesund zu werden, auch wenn ihre Gesundung fraglich ist. Das gi lt nicht nur für junge, sondem auch für alte Menschen. AN das zeigt, wie sehr sich ein Mensch in seiner seeiischen Haltung verándert, wenn er krank ist; vor aliem, wenn sein Krankenlager langere Zeit wahrt. Nach meinen Erkenntnissen und Erfahrungen ist es unbedingt notig, dass der Arzt bei dem, was er dem Krankbn sagt, võllig bei der Wahrheit bleibf. Er kann und soll gewiss nicht alies sagen, was er weiss und was wahr ist; aber ailes, was er sagt, muss der Wahrheit entsprechen. Ein anderes Verhalten des Arztes erregt, wie die Erfahrung zeigt, nur das Misstrauen des Kran ken. So schwer das im einzelnen Fal! sein mag, der Arzt darf niemals vertrõsten, wenn er nicht trõsten kann. Ich führe einige Beispiele an. Ich entsinne mich eines Falles, in dem der Arzt den Patienten — es handelte sich um einen Krebskranken — mit den Worten vertrõstef haite: „Es ist jetzt Herbst und schiechtes Wetter; das ist kein Wetter zum Gesundwerden; wenn aber der Frühling kommt und die Sonne wieder scheint, dann wird es Ihnen wieder bes-

ser gehr“'." Es ging dem Kranken aber íroíz des Frühlings und des Sonnenscheins, ais die Frühlingszeit gekommen war, nicht besser, sondem schiechter. Aus den Woríen, die der Arzí im Herbst geaussert halíe, schioss der Patient, dessen Misstrauen sich regte: ffDa es mir ieízt nicht besser geht, wie mir der Arzt gesagt hatte, sondem schiechter, versteht der Arzt wenig oder nichts von meiner Krankheit; deshalb nehme ich mir einen anderen Arzt." Ich kenne Fâlle, in denen auf diese Weise nicht nur der zweite den ersten Arzt abiõste, sondem eine ganze Reihe von Arzten ihre Vorganger abiõsten. Zweifellos ist das keine gute Sache und dient weder ' dem Kranken, noch dem Arzt. Ein anderer Fal i: Ein Krebskranker, den ich õfters besuchte, sagte mir eines Tages: //Ich weiss, dass ich Krebs habe; aber ich will meine Angehõrigen nicht erschrecken; sagen Sie ihnen bitte nichts davon." Die Angehõrigen ihrerseits unterrichteten mich darüber, dass der Arzt íhnen ge sagt habe, ihr Angehõriger sei krebskrank. Sie baten mich ihrerseits, dem Kranken davon nichts zu sagen, um Ihn nicht zu erschrecken. So gingen die Leute wochenlang um den Kern der Sache herum und betrogen sich gegenseitig In bester Absicht mit hoffnungsvollen Worten, an die sie seiber nicht glaubten. So entstand für alie Beteiligten und sowohl für den Arzt ais auch für mich ein beklemmender Zustand, der sicher für niemanden hilfreich war, sondem auf allen wie eine Last lag. Wie soll sich der Arzt nun tatsachiich verhalten? Ich meine, es gibt schon ei nen Weg für ihn, auch wenn er nicht immer leicht zu finden und zu gehen ist. Ich würde etwa zu dem Kranken sagen: Sie sind leider recht krank; aber Sie kõnnen versichert sein, dass ich tun werde, was in meinen Kraften steht, um Ihnen zu helfen." Wenn der Patient dann sagt oder fragt?" ,,lch werde doch wie der gesund, Herr Doktor?" oder: ,,Steht 137


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es sehr schiimm mit mir?", so kõnnte der Arzt sagen: „Wir, müssen erst abwarten, wie sich die Krankheit entwlkkeit, und zusehen, welche Behandiung für Sie notwendig ist. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass Ich alies tun werde, was in meinen Kraften steht, um ihnen zu helfen." Ich kanníe einen Arzt, den Leiter einer medizinischen Klinik,. der In seiner ruhigen, bestimmten und gütigen Art den Kranken auf ihre Fragen sehr wenig antwortete und ihre Fragen ofí abbog. Wenn der Kranke mit seinen Fra gen nicht nachiiess, sagte er wohl: ,,Sie müssen Verírauen zu mir haben; ich iue für die Kranken, was ich tun kann. Wenn Sie aber den Eindruck haben, dass das in Ihrem Falí nicht zuírifft, und Sie kein Vertrauen zu mir fassen kõnnen, so suchen Sie ruhig eine andere Klinik auf. Ich nehme Ihnen das nicht übei." Hier Ist zu bemerken, dass der Laie allermeist überhaupt keine richtige Kenntnis über die Organe seines Kõrpers und ihre Funktionen haí; das betrifft den gesunden Kõrper ebenso wie den kranken. Er wird, seibst wenn der Arzt versucht, Ihm dies und das über seine Krankheit zu erklaren, das meiste doch nicht verstehen, weil es ihm ganz fremd ist. . Auch die Kenntnisse, die sich manche Leuíe aus medizinischen Büchern für Laien holen, sind in den allermeisten Fallen sehr unzulânglich und unzutreffend. Wenn es schon für den Arzt schwer Ist, die rechte Diagnose zu stellen, por aliem, wenn er den Kranken nicht kennt und zum ersíenmal sleht, so ist es für den Laien wohl ganziich ausgeschlossen, sich seibst zu diagnostizieren. Nach alledem gilt es, wie für die an dem Christen, so auch für den Arzt: Es gibt keine Notiüge; denn auch die Notlüge ist eben eine Lüge. Und bekanntlich haben Lügen kurze Beine, d. h., sie helfen nicht, sondem schaden. Der Arzt kann immer auf drangende Fragen,' die ihm gesteilí werden, antworten: ,,Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen." Von Besserung und Gesundung sollte er nur

sprechen, wenn er selber fest davon überzeugt ist. Zu der Frage des Zusammenhanges zw ischen Sünde und Krankheit bzw. zwischen Sünde und Tod will ich hier nicht Stellung nehmen. Die Frage ist nicht einfach und müsste erst einmal gekiart werden, was der Apostei Paulus unter dem Wort „Tod" versteht, wenn er In dem bekannten Wort sagt: „Der Tod ist der Sold der Sünde; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Chrisíus Jesus, unserem Herrn"(Rõmer 6,23). Bekanníllch wird im Neuer) Testament das Wort „Tod" ebenso wie das Wort ,,Leben" in einem doppelten Sinn gebraucht. MIt dem Wort „Tod" wird nicht nur das Ende des zeitiichen Lebens des Menschen bezeichnet; es gibt auch einen geistigen und einen gelstlichen Tod. Vor aliem muss man sich hier hüten, in die Nahe der sog. „ChristlÍchen Wissenschaft" zu geraten. ist wohl angezeigt, dass der Arzt all®'Ti auch der Seelsorger nicht wenns zum Sterben geht, mit dem Kranken vom Sterben spricht, sondem schon mit dem gesunden Menschen. Ge- ● legenheiten dazu bieten sich zweifellos oft genug, vor aliem heute im Zeitalter der haufigen Verkehrunfalle und des haufigen Verkehrstodes. Wer kõnnte sich der Wahrheit und Wlrkiichkeit dessen entziehen, dass er für uns alle gilt: ,,Mit1en wir Im Leben sind mit dem Tod umfangen." Von da aus ergibt sich dann unschwer die Frage: „Wen suchen wir, der Hilfe tut, dass wir Gnad" erlangen?" Um zu der Erkenntnis zu gelangen: „Das bist du, Herr, alleine." (EKG 309) Und in der Gemeinde sollte nicht nur ' am Totenfestsonntag In der Predlgt vom Tod die Rede sein oder bei der Beerdigung am Grab, sondem es sollte auch sonst von Zeit zu Zeit in aller Offenheit, Ruhe und mit aliem Ernst und mit aller Güte vom Tod und vom Leben gesprochen werden in den mancherlei Bezie139


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hungen dieses unerschõpflichen Themas. Bei dem alíen wollen wir gewiss das Gebet nicht vergessen und der Weisung (Jakobus 5, 13 - ló) folgen. Was bedeutet es nicht, wenn der Leidende und Kranke nicht nur seiber betet, sondem wenn andere aus der Gemeinde für ihn und mit ihm beten. Es ist dabei deutlich, dass über jedem Gebet, auch über dem Gebet des Kranken und für den Kran ken, d^e BiUe steht: ,^Dein Wjille geschehe." Es heisst auch mit Recht in den angeführíen Woríen des Jakobusbriefes nicht, dass die Folge des Gebetes die Gesundung des Kranken sei, sondem es heisst: ,,Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten". (Auf die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Krankheit und Sünde, wie sie auch an dieser Stelle des Jako busbriefes genannt wird, gehe ich auch hier nicht ein!) Gleichwoh! dürfen wir nach der Anweisung dieses Briefes füreinander darum bitten, gesund zu werden in der Gewissheit, dass der Goíteswi l le, wie er's auch mit uns mache, immer gut und heilsam für uns ist. Einer

der schwierigsíen Falle der Krankheit, der leider nictit selten ist, die Arterienverkalkung und die dadurch hervorgerufene Veranderung des Verhaltens des Kranken seiner Umgebung gegenüber, die nicht nur durch Misstrauen gegen die náchsten Angehõrigen, sondem auch durch ein von der Umgebung ais bõsnarfig empfundenes Verhalten geken zeichnet wird und sich auch durch das nflaíiger Worfe ausdrükAussprechen ken kann, stel lt uns vor schwere Aufgaben. Hier ist die Liebe Christi nõ1ig, von der der Apostei 1. Korinther 13 spricht, und die wir ja nicht haben, sondem uns immer wieder neu erbitten müssen. Hier gilt Paul Gerhardts Mahnung: „Geduld ist euch vonnõten." Aber das ist freiiich leichter gesagt ais getan. So enden all unsere Überlegungen schliesslich immer wieder in vielen offenen Fragen und stellen uns vor viele Raísel, und wir kõnnen nur das tun, wozu uns der Aposlel Mut macht. wenn er uns zuruft: ,,Alle eure Sorgen werfet auf ihn; denn er sorgt für euch." (1. Petr. 5,7) W. Fresenius

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Vorbemerkung: Der Verfasser der nachfolgenden Zeilen leidet — das sei ausdrücklich bemerkt — seit mehr ais 40 Jahren an multipler Sklerose. Weite-r ausgeführt hat er seine Gedanken in dem Heft: „Unter Leiden pragt der Meister", das im Paulus-Verlag, 'Karl Geyer , Stuttgart, erscheínen ist. D. Schr. Die Weltfálin Marie Schmalenbach hatte 25 Jahre lang ein schweres Nervenleiden zu ertragen. Sie schenkte uns das Lied: Brich herein, süsser Schein selger Ewigkeit. Aus ihrer Krankheit stammen die Worte; Hier ist Müh morgens früh und des Abends spat, Angst, davon die Augen sprechen, Not, davon die Herzen brechen; kalfer Wind oft weht. — Das Leiden hatte sie namtich an Haus und Zimmer gebunden und es ihr zeitweise fast unmoglich gemacht, mit ihren vier Tõchtern zu reden. Wir ahnen etwas davon, welche Anfechtungen aus sol chen Nõten erwachsen kõnnen. Das Lied zeigt, wo unsere Dichterin ihre Hilfe sucht; Jesus Christ, du nur bist unsrer Hoffnung Lichí; steil uns vor und lass uns schauen jene immer grünen Auen, die dein Worí verspricht. — Beim guten Hirten und bei den biblischen Verheissungen, dort al lein findet sie wahre Hilfe. In der letzten Strophe erbütet AAarie Schmalenbach den rechten Blick für den ewig gültigen MaBstab der wahren Werte: Dass uns werde klein das Kleine und das Grosse gross erscheine. — Nur wenn Gottes Ewigkeit hell in unsere Zeit hereinleuchtet, sind die Werte im gottlichen Lichte zu erkennen; denn vor Gott gilt das meiste klein, was im zeitlichen MaBstab gross erscheint. Umgekehrt halten wir Menschen nur zu oft das für klein, was in Gottes Augen gross ist. Zu dem, was im Erdenleben gross, wichtig, ais Hauptsache erscheint, gehõ-

ren. Gesundheit, Leisíungskraff, Lebensfreude, Reichtum, Ehre, Anerkennung und Versiandesbegabung. Doch alie diese Güíer bleiben zurück, wenn der Weg aus; der Zeit in die Ewigkeit führt. Dann gelten ganz andere Werte und Ziele: Die Lebensverbindung mií Jesus Christus (Joh. 15, 1), die Gewissheit der Vergebung der Sünden (Eph. 1, 7), das Heimatrecht in Gottes Vaíerhaus (Phil. 3, 20), die Überwindung des Bõsen (1. Joh. 2, 13 f), die Umgestaltung in die Ahnlichkeit Jesu (Phil. 3, 21). Ein weiteres gehõrt zu dem Anruf Goíies, zu dem, was er uns sagen wiíl: Viel zu gern sind wir bereit, die Gesundheit und alie an dem Gaben ais Selbstverstandlichkeit zunehmen, wie wenn Gott nichts anderes zu tun hatte, ais unsere Wünsche zu e rfüMen. Ersche inen dann im eigenen Leben oder in der náchsíen Umgebung Krankheiten, so erhãlt die ganze Welt ein anderes Aussehen. Das gilt besonders in solchen Fâllen, bei denen keine Heilung mehr zu erwarten ist. , Dann kommt es zur toíalen Anderung aller Lebensverhaltnisse. Die schwere Schule des Leidens hat begonnen. In d er Schule der Krankheit Der Lebensraum, in dem man sich noch bewegen kann, ist sehr klein geworden. Vorher konnte man wandern, reisen, auf die Berge steigen. Das hat jetzt aufgehõrí. Früher hiess es: Wem Gott wÜI rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt. Jetzt gilt das ganz andere Wort: Ach Gott, verlass m ich nicht! Ich ruf aus Herzensgrunde: Ach Hõchster, stárke mich in jeder bõsen Stunde (EKG 301, 3). Daraus folgt d ie we sentiiche Wahrheit: Not lehrt beDer Gesunde vermag sehr vieles ten. in eigener Kraft auszuführen. Er ist in wenn nicht theoretisch, so Gefahr 143


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r doch praktisch — ohne Gott zu planen, zu wirken, zu leben. In ganz anderer Weise sieht sich der Kranke von Goít abhángig. Immer wieder neu buchsfabiert er an dem Lied von Philipp Spitía: Ich steh in meines Herren Hand und will drin stehenbleiben; nicht Erdennot, nichf Erdentand, soll mich daraus vertreiben. Und v^enn zerfallt die ganze Weit, wer sich an ihm und wen er hait, wird wohibehalten bleiben (EKG 306, 1). In der StÜle des Krankenzimmers melden sich ganz andere Stimmen zum Wort ais im Lârm des AIlíags. Es gehí nach dem Lied des Basler Professors Hagenbach: Stillehalten deinem Walten, stillehalten deiner Zucht, deiner Liebe stillehalten, die von je mein Heil gesucht, ja, das will ich, wie's auch geh, wie's auch tu dem Herzen weh. Noch etwas will Gott dem Kranken sagen: Ich lege dir eine Last auf, aber ich helfe sie tragen. Nichts geschieht ohne meine Weisheií und ohne meinen Willen. Stets gebe ich mehr ais ich nehme, denn ich bin die Liebe. — Dazu hat Franz von Sales ein gutes Wort gesprochen: ,,Gottes ewige Weisheit hat von Ewigkeit her das Kreuz ersehen, das er dir ais ein kostbares Geschenk aus seinem Herzen gibt. Er hat dieses Kreuz, bevor er es dir schickte, mit seinen allwissenden Augen betrachtet, es durchdacht mit seinem gõttlichen Versíand, es gegrüssí mit seiner weisen Gerechtigkeit, mit liebenden Armen es durchwarmt, es gewogen mit seinen beiden Handen, ob es nicht ein Millimeter zu gross und ein Milligramm zu schwer sei. Und er hat es gesegnet in seinem allheifigen Namen, mit seiner Gnade es durchsalbt und mit seinem Troste es durchduftet. — Und dann noch einmal auf dich und deinen Mut geblickt — und so kommt es schiiessiich aus dem Himmel zu dir ais ein Gruss Gottes an dich, ais ein Almosen der allbarmherzigen Liebe." Ein Weiteres: alies Edie muss gereinigt werden. Bei der Trennung des edien Silbers vom unedlen Blei wird das Gemenge so scharf erhitzt, dass alies Blei

2u Schlacke, 2u n Bleiglátte" verbrennt, bis das reine Silber, das n Blicksilber" zurückbleibt. Wahrend der langen Leidensmonaíe am Ende seines Lebens hing neben dem Bett von Samuel Zeller das Wort Silberbiick" in silberner Schrift auf schwarzem Grunde, entsprechend dem Wort: //Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Kinder Levi reinigen und lautern wie Goíd und Silber. Dann werden sie dem Herrn Speisopfer bringen in Gerechtigkeit" (Mal. 3, 3). Gott will die Lauterung bei seinen Kindern im Erdenleben durchführen, damit sie am Tage des Gerichts ais lauter erfunden werden (2. Kor. 4, 17 f). Schon vielen Kranken wurde diese Wahrheit zum Trost und bewegte sie in Stunden schwersten Leidens. In einem Gedicht aus solchen Eriebnissen heisst es; t!Der gõttliche Schmeizer in heiliger Ruh sieht prüfend dem Feuer/ dem schmelzenden zu, bis endiich im Silber, im strahlenden Schein sein Antiitz sich II spiegelt, ganz hell und ganz rein. Endlich: Die Eriõsung der WeIt erfolgte nicht durch kraftstrotzende Gesundheit oder überschaumende Jugendkraft, son dem durch das Leiden und Sterben Jesu Christi, durch seinen Opfertod für unsere Sünden. Einen Überrest von Leiden hat Jesus den Seinen hinterlassen, da mit sie Gelegenheit haben, ihm auch in diesem Stück ahnlich zu werden (Kol. 1, 24). Alies Grosse in der Weit kommt durch Opfer zustande, bei den Eltern für ihre Kinder, bei manchem Chef für seine Untergebenen. Das ist ein wesentliches Stück von Gottes Weltordnung. Von diesem Gesichtspunkt aus betrach tet, nimmt die Krankheit eine ganz an dere Stellung ein ais im Denken des natürlichen Menschen. Die Kranken sind in der Lage, an solchen Opfern teilzunehmen, zu ihrer schweren Führung ja zu sagen und deh Beweis zu führen. dass sie ihren Gott nicht nur Üeben, solange er sie mit den reichen Gaben der Gesundheit und Kõrperkraft beschenkt, sondem auch gerade dort, wo Gott diese Gaben zurückgezogen hat. 145


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r 'Aüch Krankheit ist sinnvoll Dureh ihre Krankheit wurden schon viele Menschen in die Nachfolge Jesu gerufen. Nachdem sie Gott in die Stille geführí halte, merkten sie erst, dass ihr bisheriges Leben ichhafí, gleichgültig, und fern von Gott verlaufen war. Ande re wurden auf dem Glaubensweg gefõrdert und eriangten jene Reife, die nur auf dem Boden von Krankheit und anderer Not gedeiht. Hiobs Leiden diente der Bewahrung und es ist keine Frage, dass die Glaubensstellung seinem Gott gegenüber nachher eine ganz' andere war ais vorher. Solche Bewahrungsleiden haben den Beweis zu liefern, dass der Glâubige seinem Gott auch in der Stunde der Krankheit die Treue halt. Der Unglaube sagt immer wieder, die Glaubigen spekulierten nur auf Gottes relche Gaben, ihre Liebe zu Gott hõre in dem Augenbiick auf, in dem er ihre Wünsche nicht mehr erfülle. Deshaib liefern sol che Bewahrungsleiden den Gegenbeweis und bringen jene Stimme der Feinde zurn .Schw.eigen. Hiob sagt angesichts der..5chweren Veriuste: „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobí!" (Hiob 1, 21) — Dann wird Hiob aussatzig und halt immer noch am Glaubeh fest mit den Worten:,„>,Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Bõse nicht auch annehmen?" (Hiob 2, 10) Damit stellt er. sich erneut auf Gottes Seite. Krankheit und andere Leiden vermõgen auch vor Hochmut zu schützen und ^u bewahren. Man kann mit seinem gut^n Gedachtnis prahien, ebenso mit seiiler Begabung für Musik, Dichtung, Malerei, Handfertigkeit, mit seinen Kenntriissen, auch mit Titein und Orden, ja sbgar mit der geistiichen Erkenntnis. Pauius sagt: „Dass ich mich nicht der hohen Offenbarungen überhebe, ist mir ein Bfahl ins Fieisch gegeben... dafür ich dreirnal .zurn Herrn gefleht habe. . . und er hát zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnaclel génügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen machtig” (2. Kor. 12, :f--9). . .

Jede Krankheit wili uns zum Bewusstsein bringen^ dass unsere Weit eine gefallene Schõpfung ist. Das idealisíische Naturbild von der „Besten aller Welíen" enispricht eben nicht der Wahrheit. Schon in der leblosen Natur gibi es Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen und andere Katastrophen. Jeder Pflanzenkenner weiss, dass Krâuter^ Stráucher und Báume von zahilosen Krankheiten bedroht sind. Genau dasselbe gilt für das Tierleben. Auch die vielen Schmarotzer und Schadlinge, sowie die Raubtiere erinnern uns an den unerlõsten Zustand der Schõpfung. Die Manner der Bibel haben diese Wahrheit überaus klar gesehen und bezeugt. So spricht Paulus, der Apostei, von dem ângstiichen Harren der Kreatur, die ohne ihren Willen der Verganglichkeit unterworfen ist (Rõm. 8, 19 f). Der Glaube sieht die WeIt nicht ais etwas Vollendetes an. Er schaut einen riesigen Werdegang, der dureh die Weltzeiten hindurch der „herrlichen Freiheit der Kinder Got tes" entgegenführt. In jener Vollendung sind alie Missklange aufgelõst. alie Krankheiten geheilt; dort haben der Tod und das Sterben endgültig' aufgehõrt. Von dieser Warte aus sind die Krankhei ten der jetzigen Weltzeit zu betrachten. Ahnlich wie man im Einzelfall von der heilenden Wirkung des Fiebers spricht, darf man — aufs Ganze gesehen — Krankheit und Schmerz, Leid und Not des Menschenlebens mit der ganzen Schõpfung zusammen ais Durchgangsstadium betrachten, ais Mittel in Gottes Hand und ais Weg zu einem letzten, grossen, herriichen Ziel. Solche Wahrheiten bilden einen wesentiichen Teil der Christenhoffnung. Es sei gerne zugegeben, dass der Kranke in der Stunde grosser Schmerzen, in langen schlaflosen Nachten oder in banger Atemnot kein Verstandnis für den gõttlichen Sinn seiner Leiden aufzubringen vermag. Um so mehr ist dann seine Umgebung aufgerufen, stellvertretend für ihn zu glauben. Im Evangelium lesen wir, dass einige Manner den Gichtbrüchigen zum Herrn Jesus trugen. Dann 147


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r Ais berichtet der Evangelist weiter; Jesus ih^en Glauben sah, sprach er..." (Matth. 9, 2). Wir dürfen also in der Krankheit nicht nur Gottes Anruf für den Kranken seibst erblicken, sondem ebenso für seine Umgebung ím engeren und welteren Sinn. Wenn díe Kranken einen besonders grossen Aníeil an den Leiden der gefallenen Schõpfung zu tragen haben und darjn gewissermassen Stellvertreter für die Gesunden sind, Ist es nicht zu viel verlangt, dass auch die Gesunden sfellvertretend für die Kranken ihre Aufgaben erkennen und erfüllen. Das bedeutet ipraktisch, dass die Gesunden beten, w#nn der Kranke nicht mehr beten kann; dass die Gesunden an Gottes Weisheit und Liebe glauben, wenn es der Kranke nicht mehr vermag; dass die Gesunden nicht eriahmen, wenn sich eine schwere Pflege über Monate oder Jahre hinzieht. Glaubensheilung?

Seibsfandigkeit ünd Ichverhaftung bis 2ur Abhángigkeit von Jesus isf mir Immer gegenwartig. Er ist immer da." Im Neuen Testament lesen-wir etwa 20 Berichte, wie Jesus Blinde, Taubstumme, Wassersüchtige, Gichtbrüchige und andere heilte, wie Besessene befreit und Tote auferweckt wurden. Jesus sagíe in seinen Abschiedsreden: „Wer an mích glaubt, der wird dle Werke auch tun, die ich tue, und wlrd grõssere ais diese tun" ((Joh. 14, 12). Das bewahrheitete sich bei den Apostein in Jer Heilung von Gelahmten, besonders ^ber bei den Erweckungen von Heiden zum lebendigen Glauben; denn darin erkennen wir ein grõsseres Wunder ais in der Heilung des kranken Kõrpers. An dem Beispiel von Madelon Goldschmid sehen wir, dass Gott auch heute noch heilt, wenn er es für gut halt. Jederzeit vermag er in das irdische Geschehen durch echte Wunder einzugreifen; das entspricht seiner unbegrenzten Allmacht. Es ware nackter Ungíaube, das 2u leugnen.

In dem soeben erschienenen Buch von Daneben darf |edoch die andere TatKurt Koch „Name über alie Namen: Jesus" wird berichtet, wie Madelon sache nicht verschwlegen werden: Es Goldschmid von multipler Skierose ge- gibt zahlreiche Falle, in denen glaubige heilt wurde. Nachdem sie zum lebendi- Kranke nicht geheilt wurden. Sie mussgen Glauben gekommen war, bewegten ten es íernen, ihre Krankheit aus Gottes sich ihre Gedanken um dle Heilungs- Hand zu nehmen, ohríe zu murren oder wundér der Bibel. Am Abend des 9. De- zu hadern. Wenn Gott zur Heilung nein zembér eriebte Madelon in elnem klei- sagt, bleibt dem Kranken nichts Besseres nen Kreis betender Menschen das Wort: übrig, ais dass er sein Ja zum gõttlichen „Auf. die Kranken werden sie die Han- Nein geben lernt, auch wenn diese Schude Ipgen und es wird besser mit ihnen !e durch tausend Anfechtüngen führt. werden" (Mark. 16, 18). Am folgenden Es ware faisch, zu sagen, solchen Kran Morgén fühite sie sich frisch und stark. ken fehie eben der wahre Glaube. Es ist Sie stieg aus dem Bett und war imstan- ebenso faisch, den Gebrauch des Arztes, de zü gehen, zu laufen und zu springen. der Klinik und der Arznei ais Zeichen Inzwischen sind sechs Jahre vergangen. mangeinden Glaubens hinzustellen. Auch Madelon blieb gesund und kann heute in der Zelt des Aposteis Paulus gab es int^nsiv arbeiten; wenn es nõtig ist, so- Fâlle, bei denen der- Kranke offensichtgar, 19 bis 20 Stunden tagiich. In ihr lich nicht geheilt wurde (1. Tim. 5, 23; Tagebuch schrieb sie am 13. September 2. Tim. 4, 20). (Paulus seibst hatfe es 1965: „Durch das schwere Leid der lan- [a am eigenen Leibe erfahren, dass Gott gen Krankheitsjahre, die mich für eine ' zuweilen auch eine Krankheit „stehen"Christusbegegnung reifen liessen, bin lasst! (vgl. 2. Kor. 12, 9.) Das ist um so ich auch für den Dienst an Kranken ge- bemerkenswerter, ais demseiben Apostei schult worden... Der Weg von meiner einige Jahre vorher die Gabe der Glaup.-149


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benshéilung in ausserordentiicher Weise geschenkt war. Zurtí Schiuss soll noch erwahnt werden, dass jede Heilung durch Magie, BesprecKung, „Brauchen" oder auf anderen okkulten Wegen abzulehnen ist. Sollte jemand auf diese Weise von seiner Krank heit befreit werden, so würde er seine Heilung viel zu teuer bezahlen, namiich mit der Trennung von dem lebendigen

Goit und von Jesus Christus. Deshalb sagt der Glaube nicht: „Wenn es nur hilft!" Vielmehr ist dies die Sprache des Glaubens: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht weiíer. ich wili es dir überlassen, ob du die Heilung schenkst oder nicht. O Herr, õffne mir das innere Ohr, damit ich in meiner Krankheit deinen Anruf hõre und verstehe!"

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Uber die uiingnng mif Handelsdünger Um den Boden gesund und fruchtbar zu halfen, bedarf es einer ausgeglichenen Düngung. Diese kann sowohl aus organischen ais auch mineralischen Düngern bestehen. Jeder Pflanzenwuchs entzleht dem :Boden betrachtliche Mengen an Nahrstoffen, die erganzt werden müssen. Diese Entzüge betragen z. B. Nahrstoffentzug In kg Ernfe, dz je ha Phosphorsaure

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35

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40 dz Weizen, Kõrner mit Stroh

50

90

35 dz Roggen Kõrner mit Stroh

50

100

55

220

320 dz Kartoffein mit Kraut

Dieser Entzug an Nahrstoffen kann einmal durch organische Düngung wie z. B. Stallmist oder Gründüngung ersetzt werden. Zum andern ist es mõglich, ihn durch Handeisdünger zu ersetzen. SinnvoH ist es aber, beide Düngerarten harmonisch auf einander abzustimmen und einzusetzen. Bei den Boden, die in Brasilien vorliegen, ist ein hoher Anteil an Humus im Boden gegeben. Trotzdem ist ein Versorgung mit Stallmist und Gründüngung notwendig, um den Humusentzug durch die angebauten Früchte vorzubeugen. Mit dem Humus kommen natürllch auch Nâhrstüffe in den Boden, die aber bei weitem den Entzug durch die angebau ten Früchte nicht wettmachen. DIe Aufgabe dieser Humusdünger ist es in erster Linie, den Humus zu ersetzen und nicht die Nahrstoffe in den Boden zu bringen. Diese Aufgabe haben die Han deisdünger übernommen.

Handeisdünger nennt man auch Kunstdünger. Dieses Wort „Kunstdünger" íst ganz unglückllch gewahit, da man dabei an etwas Künstiiches denkt und geneigt Ist, diese Dünger aus diesem Grunde abzulehnen.- Diese These stimmt aber nícht. Alie Handeisdünger haben einen natürlichen Ursprung und sie sind uns durch den Schõpfungsakt der Erde zur Verfügung gestellt worden. Aus diesem Grun de sollten wir sie auch nutzen. So kommen z. B. alie Phosphorsauredüngemitfel aus Naturiagerstatten und slnd nur chemisch aufbereitet. Genauso verhãlt es sich bei den Kalldüngemitteln. Diese laqern In grossen Abraumhalden, die die Eiszeit hinterlassen hat. In eínigen dieser Halden gewínnen wir Kachsaiz für die Würzung unserer Speisen, in anderen Kalídüngesalz zur Düngung unserer Acker. Den Stickstoff schiiessiich holen wir uns aus der Luft. Aiso auch an ihm Ist nichts Künstiiches. Es trifft deshalb auch nicht zu, dass Handeisdünger Krebs erzeugen solien. Da es Düngemittel sind. die auf natürlicher Grundiage besieren, kann es gar nicht der Fali sein, denn der liebe Herrgott würde es niemals zulassen. Lassen Sie uns diese Düngemittel nun Im einzeinen ansehen. Ais 1. wâre der Kaik zu nennen. Ihn qlbt es ais kohlensauren Kaik und ais Branntkalk. Für die lelchteren Boden verwendet man besser den kohlensauren Kaik, für die schwereren Boden den Branntkalk, da dieser den Boden gleichzei -Tltig lockert und somit Luft in den Bo den brinqt. Diese wiederum ist Voraussetzung für das Gedeihen der Bòdenbakterien. Man sagt: „KaIk schafft Leben". Das tut er auch. Es gibt allerdings auch Sprichwort, d. h.: „Kalk schafft reiche Vater, aber arme Sõhne". Das stimmt auch, aber nur dann, wenn man einseitiq mit Kaik düngt, d. h. wenn man nur Kaik gibt und alie anderen organi schen und mineralischen Düngemittel 153


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r für nichf nofwendig hálf. Die Bodenunfersuchung, die in Brasillen in hervorragender Art durchgeführf wird, gibf uns Aufschiuss darüber, wie die Versorgung unseres Bodens mif Kalk, aber auch mif Phosphorsaure und Kaii isf. Ihre zustandige Landwirfschaffsschule weiss da besfens Bescheid, und isf in der Lage, Sie richfig zu berafen. Haben Sie Vertrauen zu ihr, sie machf es besfimmf richfig. Der Kalk gehòrf zu den Grunddüngern. Die im Boden vorhandenen Mengen an Milligramm Kalk geben den pH-Wert. In der Bodensunfersuchung isf dieser pHWerf angegeben. Auch hier wieder weiss Ihre Landwirfschaffsschule, welcher pHWerf für Ihre Boden der richfíge ist. Man nennt elnen Boden neufral, wenn der pH-Wert die Zahl 7 haf. Nichf alie Pflanzen wachsen aber im neutralen Bo den gleich guf. Den Bereich unfer pH-7 nennt man den sauren Bereich, den über pH-7 den alkallschen Bereich. Es gibf Pflanzen, die bevorzugen den sauren Bereich, z. B. Kartoffeln und Hafer, und es gibf Pflanzen, die lieben pH-Werte über 7, z. B. Weizen und Gersfe. Es ist auch durchaus mõglich, dass Pflanzen, die eine alkaiische Reaktlon lieben, auch noch im schwach sauren Bereich wach sen. Dagegen nehmen Pflanzen, die dem sauren Bereich angehõren, schon Schaden, wenn man sie zu stark mif Kalk aufdüngt. In der Bodenuntersuchung werden Ihnen ausserdem noch die Werte für Phosphorsaure und KaIi angegeben. Auch diese beiden Düngemittel gehõren zu den Grunddüngern. Die Phosphorsâure sorgt für ein ausgeglichenes Blühen, ein ausgeglichenes Wachsen und eine gleichmassige Reife. Das Kaii dient dem Zellaufbau und der Versfârkung des Halmes, so dass Lagergetreide weitgehend verhinderf wird. Selbsfversfandlich haben beide Düngemittel auch noch andere Aufgaben, aber für diesen Artíkel genügt es, wenn man soweif Bescheid weiss. Phosphorsáuredüngemittel gibf es bei Ihnen ais Thomasmehl und Superphosphat. Das Thomasmehl ist ein Prc^ukt,

das beí der Eisengewinnung anfallt, das von Superphosphaf wlrd duch Aufschiuss Rohphosphafen mit Schwefelsaure, gewonnen. Das Thomasmehl ist blilíger, das Superphosphaf teurer. In der Wirkung sind beide Düngemittel gleich, wenn man sie in die Erde bringt, dagegen wlrkt das Superphosphaf schneller, wenn man es oben drauf „als Kopfdünger" streut. Das Kaiisaiz wird je nach seinem Ge»half an K20 gehandelt. Düngemittel mif einem Gehait an 15% K20 nennt man Kainit. Hõher prozenfige Kalisalze wer den nach ihrem Prozentsafz gehandelt. So unterscheiden wir 40%ige und 50%ige Kaiidüngesaize. Diese 3 bisher geschilderten Nahrstoffe gehõren zu den grundnahrstoffen Der Boden muss mit ihnen ausreichend oder besser richtig versorgt sem, um einen günstigen Start für das Pflanzenwachstum zu gewahrleisten. Für Phosphorsaure und Kaii gibf die Bodenuntersuchung den Wert in Milli gramm an. Auch hier kann Ihnen Ihre Landwirfschaffsschule für Ihren Bezirk die richtigen Werte sagen. Erst wenn die Grunddüngung in Ordnung gebracht wurde, denken wir an den Einsatz der Stickstoffdüngemittel. Diese bewirken eine Steigerung des Ertrages bezw. eine Anreicherung mit Eiweiss in den Früchten. Im gewissen Sínne tuen das die vorher genannten Dün gemittel auch, aber spezifisch dafür ist der Síickstoff. Stickstoffdünger gibf es ais Amnoniakdünger, ais Salpeterdünger und ais Mischdünger von beiden. Ein Amnoniakdünger z. B. ist das schwefelsaure Amnoniak. Dieses hat um 21% Stickstoff und man verwendet es besonders im sauren Bereich. Daher ist es der besonders für KartoffeI und Hafer wirksame Dünger. Die Salpeterdünger z. B. Natron- oder Kaiksalpeter werden be sonders von den Pflanzen des alkalischen Bereiches geliebt. So sind diese Dünger besonders für Weizen und Gerste geeignet. Ein Dünger, der alie Bereiche erfasst, Ist z. B. der Kalkammonsalpeter. Diesen kann man sowohl für 155


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r Kartoffein ais auch für Weizen verwenden. Neben den hier geschilderíen Formen gibt es auch noch andere Stickstoffdünger, Z. B. Harnstoff oder Kalkstickstoff. Diese haben aber andere Aufgaben. Die Praxis gehí nun neuerdings immer mehr dazu übér, die Dünger zu mischen, so gibt es 2 Nahrstoffdünger und 3 Nahrstoffdünger. Besonders da, wo die Arbeitskrafte knapp sind oder weite Wege zu den Verbrauchern den Transport verteuern würden, kommen diese Düngemittel zum Einsatz. 2 Nahrstoff dünger sind in der Regei Mischungen von Phosphorsaure und Kalldüngern. Sie werden verwendet, um die Grunddüngungen in Ordnung zu bringen. In landwirtschaftlichen Gebieten, bei denen hohe Ertrage die Regei sind, verwendet man neuerdings auch 2 Nâhrstoffdünger mit Stickstoff und' Kaíi bezw. mií Stickstoff und Phosphorsaure. Alie diese Dünger, die 2 Nahrstoffe enthalten, nennt man. AAischdünger. Ihr Anwendungsbereich entsprlcht genau dem

gleichen ais wenn die Dünger einzeln gegeben _würden. 3 Nahrstoffdünger, auch Volldünger genannt, enthalten alie 3 Nahrstoffe, also Stickstoff, Phosphorsaure.und Kaii. Auch ihr Einsatz erfoigt da, wo wenig Arbeiískrâffe vorhanden sind oder aber auch wieder der Transporf verbllllgt werden soll. Bei Volldüngern ist aber eines zu beachten. Sie wirken nur da so wie man es von ihnen erwartet, wo die Grunddüngung in Ordnung ist. Also auf sterilem Sand ist die Wirkung der Volldüngung sehr gering, wâhrend sie auf einem gut mit Kalk, Phosphorsaure und Kali versorgtem Boden voll zum tragen kommt. Das sollíe man bei der Anwendung von Volldüngern wissen, um Fehlschlage zu vermeiden. Wenn Düngemitíel dieser Art nichí den gewünschten Eríolg haben, liegt es in der Regei nichí an die Düngemittel, sondem an dem Beíreffenden, der diese Düngemittel einsetzt, Er hat dann einen Fehier gemacht. Dieser Aríikel sol l dazu beiíragen, diese Fehier vermeiden zu helfen. Dr. Klemm

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i Getreíde Einem viellfachem Wunsche der Praktíkanten der ersten’ Turma entsprechend, nichí nur AAifteilungen über unsere Praktíkanten, sondem auch praktische MItíeIlungen zu bringen, wenn ste auch reln wis* senschaftlich sind, veroffentlíchen wír díesen Artikel, den uns unser alter Freund und Betreuer der ersten Oruppe In ■ Deutschland, Oberlandwirlschaftsrat Dr. Klemm zur Verfügung gesíeilt hat. Dr. Franzeck

Die Getreideroste sind heuíe die gefáhrlichsten pilziichen Erkrankungen des Gefreides und richten in „Rost|ahren" ungeheure Schaden ah. Die ,,Rost"—Krankheiten haben ihren Namen von dem „rostigen" (meist rostbraunen, aber auch gelben oder schwarzen) Sporenstaub, der aus dem Blaítinnern hervorbricht. Nur solche . Pflanzen, auf denen sich dieser abwischbare und farbende Sporenstaub zeigt, sind rostbefalíen. Mehitaubefaii ergibt ein weissiiches „MehI", bei Blattfleckenkrankheiten aller Art farben die Flecken nicht ab. Die Rostpilze leben im Gegensatz zum Mehjtau im Innern des Blattes. Wir sehen ausserlich von ihnen nur die Sporenlager, welche die Haut ,der Pflanze durchbrechen. Alie Roste bilden zunachst einzeilige „Sommersporen", die wahrend des Sommers standig neu geblldet werden.und sofort wieder Getreíde infizieren kõnnen. Spater bilden sich die meist zweizelligen „Wintersporen", die kein Getreíde befallen, sondem nur auf ei ner anderen Pflanzenart, dem sogenannten ,,ZwÍschenwirt" auskeimen kõnnen. Auf diesem bildet der Pilz wiederum andere Sporenformen, die nun ihrerseits wieder den Hauptwirt, das Getreíde, be fallen müssen. Man nennt diesen Vorgang „Wirtswechsel". Die Warme- und Feuchtigkeitsansprüche der Roste sind verschieden. Sie treíen auf den vérschiedensten Teilen der Getreidepflanze (Blattern, Blatíscheiden, Halm, Spelzen) auf und zerstõren dort das assimilierende Gewebe. Dadurch wird je nach der Zeit des Rostaufretens

die Kornausbildung mehr oder weniger stark geschadigt. Eine Verhütung des Rosfbefalls durch Kuiturmassnahmen ist nur in bescheidenem Umfange mõglich. Hierzu gehõren Vermeidung von Rostíagen (von Wiesen und Gebüsch umrahmíe enge Tallagen),Vernichtung des Auflaufgetreides durch rechtzeilige Herbstfurche zur VermeiInfektion der Wintersaaten, dung einer nicht zu dicke und enge baat. Für das Zustandekommen des Rostbeíal ls ist neben der Witterung die Ernahrung des Gefreides von grosser BedeuÜberernahrung mit tung: Einseitige^ . .. , . Stickstoff bei gieichzeitigern Mangei an (und auch Phosphorsaure) fordert den Rostbefall. Beim Schwa rz- und Kronenrost spieft die Ausrottung der Zwischenwirte Ber- ■ beritzen und' Kreuzdorn mindestens in der Nahe der Feider eine Rolle. Die weit- ● aus wichtigste Massnahme ist der Anbau widerstandsfahiger Sorten. Der Zwerg- oder Braunrost der Gerste (Puccinia simplex) Besonders in wintermilden Gebieten zusammen mit dem Mehitau bei Gefste stark auftreíend. Sèhr kleine, punktfõrmige zitronengelbe Lager, (einzeilige Sommersporen), denen spater sírichfõrmige, braunschwarze folgen (im Gegensatz zu den anderen Rosten ebenfalls einzeilige Wintersporen). Dieser Rost befal lt nur Gerste und hat ais (nicht unbedingt notwendigen) Zwischenwirt die Vogelmilch (Omithogaium um bellatum L.). Er tritt vor aliem jm Herbst und dann wieder im Frühjahr stark an Wintergerste auf, wo er zusammen m it dem Mehitau und anderen Ursachen an deren „Vergilben" beteiligt ist. Der Gelbrost (Puccinia glumarum) In kühleren Gebieten oder bei feuchtkühlem Vorsommer der gefürchteste Rost, besonders des Weizens. 159


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Zitronengeibe, in langen Streifen angeordnete Lager (daher auch ,,Streifenrost" genannt) der Sommersporen. Spáter erscheinen die weniger auffallenden, ebenfalls streifenfõrmigen braunschwarzen Lager der WIníersporen. Befallen werden hauptsachiich Blatfer und Spelzen, seltener Biattscheiden, Halme und Kõrner. Neben den allgemeinen Massnahmen spielt der Anbau widerstandsfahiger Sorten eíne grosse Rolle. Der Weízenbraunrost (Puccinia triticina) Sehr haufiger Rost des Weizens, der aber bei uns nicht so gefahrlich wie der Gelb, und Schwarzrost ist. Braunockerfarbige, zerstreuíe ovale Sommersporen lager auf der Blattoberseiíe, ebensolche schwarze Wintersporenlager spater auf der Blattunterseite. Haferkronenrost (Puccinia coronifera) DIeser nur bei Hafer vorkommende

Rost kann In manchen Jahren an spatem Hafer Schaden anrichfen. Die kurz-strichfõrmigen, orangegeiben Sommersporenlager auf Blaítern und Blaítscheiden werden spáier von den schwarzen Wlntersporenlagern kranzfõrmig umgeben. Notwendiger Zwischenwirt dieses Rostes ist ebenfalls ein Sírauch, der Kreuzdorn. Der Kronenrosí befallí nur den Hafer, íritt nicht selten erst kurz vor der Ernte auf und rlchteí dann keinen Schaden mehr an. Bei Hafer in spatgesaiem Futtergemenge kommt es oft zu starkem Befall. Widerstandsfâhige Sorten sind nicht bekannt. Dagegen kann man durch frühe Aussaat und Anbau frühreifender Sorten Schaden durch dlesen erst spat Im Sommer erscheinenden Rost weitgehend vermeiden. Ausrottung der Kreuzdornbüsche in der Nahe der Felder sowie Bekampfung des ebenfalls anfailigen Flughafers sind geboten.

Tabelle. 1 Ubersicht über die Rostkrankheiten des Getfeídes Art des Rostes

Haupiwirí {Uredo- und Teleutolager)

Zwischenwirt (Ãcidien)

Aussehen der Uredoisger

Aussehen der Teleutolager

Uredo- und Teleutolager auf

Puccinia graminis Schwarzrost

Roggen, Weizen Gerste, Hafer

Berberts vulgaris

braun-ockerfarben strichfõrmig

schwarzbraun strichfõrmig

Blaftspreiten, Biattscheiden, Halm u. Speizen

Puccinia dispersa Braunrost des Roggens

Roggen

Anchusa arvensis u. A. officinairs

braun-ockerfarben, zerstreut

schwarzbraun, zerstreut

Blattspreite (Uredolager Oberseite, Teleutolager Unterseite)

Puccinia triticina Braunrost des Weizens

Weizen

Thalictrum flavum

braun-ockerfarben, zerstreut

schwarz, zerstreut

desgl.

Puccinia glumarum Goibrost

Roggen Weizen Gerste

unbekannt

zitronengelb, strichfõrmig

braunschwarz, strichfõrmig

Blattspreiten und Ãhren (besonders Spei zen) selten Biattscheiden und Halme

Puccinia simplex Zwergrost

Gerste

Ornithogaium umbellatum

zitronengelb, sehr kloin, zerstreut

schwarz, sehr klein, punktfÕrmig, zerstreut

Blattspreiten, selten Ãhren

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r Puccinia coronifera Kronenrost

Haffer

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Es gibt noch mehrere Rosfarten. Ich habe aber nur die beschrieben, die für Sie in Frage kommen. Wichtig ist die Sortenfrage des Getreides, einige Sorten sind anfalliger, anderer weniger. Hier empfiehlt es sich Sortenversuche anzusetzen. Voraussetzung ist ein guter Kulturzusfand des Landes, d. h. die p. H. — Zahl muss in Ordnung sein, der Boden muss die nõtigen Reserven an Phosphorsaure und Kaii aufweisen, und mií Síickstoffdünger solite man in normalen Grenzen bleiben. In rostgefáhrdeten Gebieten arbeitet man besser mit Einzeídüngern und weniger mit Volldüngern, da die einzeinen Düngerarten bes ser verteilt gegeben werden kõnnen. Die Brandkrankheiten des Getreides

rotgelb

in unregelmâBigen Ringen die Urcdola* ger umgebend

Blartspreíten und Blaítscheiden

die Bekampfung wichtige Arten der Übertragung: 1. KeimÜngsinfektion: Die Brandspore gelangt an das Getreidekorn und infiziert nach der Saat im Boden den auflaufenden jungen Keimling. Hier kÕnnen die ausserlich anhaftenden Sporen durch chemische Beizmittel abgetõtet werden.

2. Bíüteninfektion: Die Brandspore gelangt schon auf die Getreideblüte, keimt sofort aus und infiziert das siçh bildende junge Korn. Dort sitzt das Myzel im Innern des Korns (im „Schildchen") und wachst bel der Keimung in den jungen Keimling hinein. Da man in diesem Falle mit chemischen Beizmitteln auch gleichzeitig das Korn abtõten würDie Brandkrankheiten waren in frü- de, muss eine andere Form der Beizung, die Warm- oder Heisswasserbeizung heren Zeiten eine gefürchtete Geissel des Getreidebaues. Heute haben sie Platz greifen. 3. Triebinfektion: Hierbei kõnnen die durch die Einführung der Beizung ihren Brandsporen wahrend des Sommers jede Schrecken verloren. Nur bei gewissenStelle der Pflanze infizieren (nur beim hafter Aufrechterhaltung der Beizung Maisbrand). Nach der Infektion des juníassen sie sich jedoch weiter im Schach Keimlings wachst das MyzeI dér gen halten. Brandpilze mit der Pflanze empor und Das braunschwarze // Brandpulver" bildet erst in den Kornaniagen seine besteht aus den Sporen der Brandpilze. Sporen wieder aus. Die einzeinen BrandWir unterscheiden der ausseren Form arten werden gesondert besprochen nach ,,gedeckten" Brand, bei dem das und sind ausserdem in Tab. 2 nochmals Sporenpulver noch einige Zeit lang von ve rgleichend zusammengestellt. der Samenhaut des Korns umschlossen Der Weizensteínbrand (Tilletia tritici) bleibt, und offenen Brand (Flugbrand), bei welchem auch diese Hülle fehlt und Ohne stándig wiederholte Beizung ist das Pulver schnell vom Winde verweht der Steinbrand eine sehr gefâhrliche wird. Krankheit des Weizens und des Dinkels. Die befallenen Halme bleiben etwas Bei den meisíen Brandpilzen (Ustilagineen) entstehen die Brandsporen an- niedriger, die Brandáhren fallen nach síelle der Kõrner in den Ahren (Rispen). dem Ausschossen durch blaugrüne FárNur bei zweien (Beulenbrand des Maises bung auf und sind bei Dickkopfsorten und Roggenstengelbrand) kõnnen sie lánger gestreckt, bei lockerãhrigen Sorsich auch an anderen Stellen bilden. Die ten dagegen oft kürzer ais die gesunden. Übertragung der Brandkrankheiten er- Spâter spreizen die Speizen und lassen folgt mit wenigen Ausnahmen durch das die mit anfangs schmierigem, spater Saatgut. Wir unterscheiden folgende, für staubigem Brandpulver gefüllten „But163


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r ten" sehen, die an die Steile der Kõrner getreten und rundlicher ais diese sind. Besonders in ,,grünem" Zusíande hat der Steinbrand einen intensiven Geruch nach Heringslake („Stinkbrand"). Im brandbefallenen Saatgut findet man die Brandbuften. Ferner sind dort die „Bârtchen" des Weizens von Brandsporen dunkier gefarbt, die man unter dem Mikroskop ais kleine dunkle Kugein in den Haaren des Bartchens hangen sieht. Die Butten werden beim Ernten und Dreschen zerschlagen und die Sporen setzen sich am Korn fest. Da 1 g Brandstaub 450 MÜlionen Sporen enthâlt, kann eine einzige Buíte schon grosses Unheil anrichten. Nach der Aussaat keimen die Sporen aus, das MyzeI wachst in den jungen Weizenkeimiing ein und mit ihm empor. Befallene Pflanzen wintern leichter aus ais gesunde. Auch ein TeÜbefall der Pfianze ist mõglich. Ausser Weizen wird Dinkel, selten Roggen befalíen. Bei slarker Anhaufung von Brandsporen im Boden (Dreschplâtze, Weizen nach Wei zen) kann im seiben Herbst auch eine Infektion vom Boden aus erfolgen, die bei uns aber sehr selten ist. des ,,gewõhnlichen" Bekampfung Steinbrandes: Sorgfaltige Reinigung des Saatgutes von Brandbutten und chemische Beizung. Weizenfiugbrand (Ustilago tritici) Der Weizenfiugbrand vermehrt sich zwar nicht so rasch wie der Steinbrand, doch ist auch bei ihm stándige Überwachung durch Beizung nõtig. Schon vom Ausschossen der Ahre an wird das lose Sporenpulver versíaubt, sodass schiiessiich nur noch die leere Ahrenspindel dasteht. Im Gegensatz zum Steinbrand findet beim Flugbrand Blüteninfektion, die Ansteckung der neuen Ernte aiso schon wahrend der Blüte auf dem Felde statt. Da sie nur bei geoffneten Blüten erfol gen kann, das Õffnen der Blüten aber stark von der Witterung abhangig ist, wechselt der Befall von Jahr zu Jahr stark. Auch Dinkel wird befalíen,

Der Gerstenhartbrand (Ustilage hordei)' Weniger haufig ais der Gerslenflugbrand. Die Sporenmasse wird von den durchsichtigen, unzerstõríen Speizen gehalten, síaubt nicht aus, sondem verhartet wíe Ahren beim Weizensteinbrand. Die schosseh meist nur mangelhaft aus. Die Infektion erfotgt entweder wie beim Weizensteinbrand oder wie beim Haferflugbrand. Bekampfung: Durch chemische Beizung, resistente Sorten sind nicht bekannt. Gerstenflugbrand (UstÜago nuda) Wichtigste Brandkrankheií der Gerste, die zu erheblichen Schaden führen kann. Wie beim Weizenfiugbrand. Die leeren Spindein síehen bei der Reife nach oben, wahrend die vollen Ahren sich neigen. Durch einen seitlichen Blick über das Ahrenfeld kann man sie sehen. Haferflugbrand (Ustilago avenae) Weitverbreitete und wichtige Erkrankung des Hafers. Das Sporenpulver wird zunachst noch von den Resten der ebenfalls zerstõríen Speizen gehalten und stâubt sçhliessiich vollends aus. TeÜbefall der Rispe ist bei diesem Brand besonders haufig. Die vom Winde verwehten Sporen keimen zwischen den Speizen. Vori hier aus wird im nachsten Frühjahr der junge Keimling befalíen. Wir s_prechen daher bei diesem Brand von „Blüten-Keimlingsinfektion". Das Zustandekommen der Infektion ist auch bei ihm stark von der Witterung wahrend des Sporenfluges abhangig. Der Beulenbrand des Maises (Ustilago maydis) Der haufige und auffailige Maisbrand wird nur bei starken Auftreten wirtschaftlich schâdlich. An Stengeln, Blattern, Rispen und Kolben treten blasige, silbergrau glanzende Beulen auf, die am Stengel Faustgrosse erreichen kõnnen. Sie enthalten im Innern die zunachst schmierigen, spáter pulvrigen Sporenmassen des Mais165

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brandes. Am Kolben sind oft die einzelnen Kõrner in solche Beulen verwandelt. Der Beulenbrand unterscheidet sich in seiner Infektionsweise grundsatzlich von allen bisher behandelíen Brandarten. Die Sporen kõnnen wahrend desselben Jahres an jeder Stelle der Maispflanze mit jungem, wachsendem Gewebe auskeimén, wo sich dann sofort wieder neue Sporenlager bilden. Von einer brandigen Pflanze kõnnen also im seiben Sommer

viele andere angesteckt werden. Die Übertragung ins náchste Jahr geschieht einmal durch Saatgut mit anhaftenden Sporen. Sie kann aber auch vom Boden aus erfolgen, insbesondere dann, wenn durch brandiges Stroh und brandhaltigen Síallmist (Krippenabfálle!) grõssere Sporenmengen in den Boden gelangt sind. Die Sporen kõnnen mehrere Jahre, mit allerdings rasch abnehmender Keimfahigkeit, infektionstüchtig bleiben.

Übersicht über die Brandkrankheiten des Getreides Tabelie 2

N a m e

Wirtspflanze

Art der Infektlon

Übertragbar durch

Bekampfung durch

Tilletia tritici Tilleíla laevis Weizensteinbrand

Weizen

Saatgut, <eimlingsinfektÍon selten Boden

Chem. Beize

Ustilago tritici Weizenflugbrand

Weizen

Blüteninfektion

Heisswasserbeize

Ustilago hordei Gerâfenhartbrand

Gerste

Keimiingsinfektion Saatgut

Chem. Beize

Ustilago nuda Gerstenflugbrand

Gerste

Blüteninfektion

Heisswasserbeize

Ustilago lae^/is Gedeckter Haferbrand

Hafer

Keimlingsinfektion Saatgut

Chem. Beize

Ustilago avenae Haferflugbrand

Hafer

Blüten- und KeimSaatgut lingsinfektion

Chem. Beize

Urocystis occulta Roggenstengelbrand

Roggen

Keimlingsinfektion Saatgut

Chem. Beize

Ustilago maydis Mais-BeulenBrand

AAais

Keimlings' und Triebinfektion

Im Gegensatz zu den Rostkranheiten ist die Bekampfung der Brandkrank heiten einfach. Man hat sich zunachst mal überwiegend das Saatgut anzusehen. Sofern im Boden oder im Saatgut Brandkrankheiten vermutet werden, kann man in den meisten Fallen durch die chemische Beize helfend eingreifen. Da die meisten Beizen Quecksilber enthal-

Saatgut

Saatgut

Saatgut und

Boden

Chem. Beize (nur teilwirksam)

ten, sind sie giftig, man muss also im Umgang mit ihnen vorsichtig sein. Getreide Übriggebliebenes gebeiztes muss erst gewaschen werden, ehe es dem Vieh gefüttert werden kann. Wah rend der Arbeit mit Beizmitteln soll man nicht trinken und erst nach gründiichem Waschen essen. Bei der Beizung unterscheiden wir die chemische Beize (trok167


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ken und nass) und die Heisswasserbeize. Chemische Beizen kann man írocken anwenden, in dem man das Beizpulver in einer Trommel innig mit den Saatgutkõrnern in Berührung bringt. Die Nassbeize ist umslandiicher ais die Trokkenbeize, da das Getreide zurückgetrocknet werden muss. Man lõst zunachs-t das Beizmittel in Wasser auf und benetzt mit dieser Lõsung durch Rühren oder

Schaufeln innigst das Saatgetreide. Die Heisswasserbeize ist umstandlicher. Wer sie anwenden will, erkundige sich bel der zustândigen Landwirtschaftsschule. Es wáre im übrigen sowleso angebracht, in diesen beiden Fragenkomplexen eng mit Ihren Landwirtschaftsschulen zusammenzuarbeiten. Dr. Klemm

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Der Mann und das Kind Ais der Mann zu sich kam, ais es ihm Ais der 2U ' ;y\ühe

griff nach ihm,,die Panik. Aber das Kind dort drüben war verloren, wenn er eme

dfe^ASge'íí'zu õffnen, fand er sich eingeklLr^t einem Gewirr von Tragem, KiemmT in in emcm iinH

einzige ungeschickíe Bewegung machte. Er versuchte h.nuberzubeügen, K^ind an sichs.ch heranzuziehen, aber das da

drSTfhn schwlr und

fehite eine Armiãnge, und wieder senkte

3ag r auí bÍd^^Vhultern. Er wolíte diese Last von sich abschütteln, aber da sah er das Kind. Es lag nicht weit von ihm ausgestreckt auf dem Bodes zertrümmerten Wagens, und er erkannie sofort und klar die Verbindung zwischen der Last auf seiner Schulter und dem gefahrlichen Eisentrager uber dem Kind. Die kleine Hand ballte sich zur Faust, so ais tráume es irgend etwas, von einem Reh vielleicht in einem marchenhaften Wald oder der guten Fee, vielleicht auch nur von einem Spieizeug, das es geschenkt bekam, wie Traume vieles verschenken, was wlr uns wünschen. Das Kind schien wirkiich zu schiafen. Die Natur hatte sich seiner erbarmt. Wahrscheinlich wusste es nichts von dem, was sich ereignet hatte, von dem ungeheuren Aufprall, den der Mann noch mit Bewusstsein eriebt hatte, und an den er sich jetzt erinnerte. Er hatte in ernem Zug gesessen, war mit grosser Geschwindigkeit durch die Landschaft gefahren bis zu jenem Augenblick. Dieses Kind schiief unter den Trümmern von Eisen, Holz und Síahl, und über ihm schwebte dieser Eisentrager. Der Mann konnte sich nicht freimachen. Wenn er sich bewegte, well die schwere Last auf seiner Schulter es gebieterisch von ihm verlangte, kam der Eisentrager über dem Kind ebenfalls in Bewegung. „lch kann mich retten", dachte er, „kann vorsichíig herauskriechen, und wahrscheinlich wird nichts weiter passieren, ais dass sich der Eisentrager volistandig herabsenkt. Es wird' mir gelingen, mIch zu befreien." Die Furcht

sich der gef.hr,iche EisentrSger „|ch halte das n.cht aus Machte er, „ganz unmõglich, dass ich das aushalte. Wenn er die Augen schloss, wenn er emfach nicht hinblicicte? „N,emand ertragt diesen Schmerz, und es ist emfach nicht von niir zu verlangen, dass ich... Aber er rührte sich nicht. Es war ihm, ais trüge er die Last der ganzen Erde auf seinen Schultern, und die WeIt stürze eln, wenn er sich bewege. Das Kind dort drüben lebte. Wahrscheinlich war ihm nichts geschehen. Es lag da, und er sah, wie sich die kleine Brust hob und senk te. Es lag und schiief, und er behütete semen Schiaf. — Ais' der Rettungstrupp die beiden ● ^ach Stunden erreichte — die Bergung schwierig gewesen, drei Waggons hingen am Hang, gehalten nur durch Reihe von Baumen — fanden sie zuerst das Kind. Sie zogen es aus den Trümmern hervor, und es õffnete die Augen, lachelte ein wenig, rief nach seiMutter. Der Frau war eigentlich nichts passiert, und sie nahm es in ihre Arme ohne zu erfassen, wie das alies hatte geschehen kõnnen, sie und das Kind unversehrt in diesem schrecklichen Un-

glück. Und dann arbeitete sich der Trupp zu dem Mann vor. Er sass, zusammengekrümmt unter einer Last von Eisentrágern, von denen elner bis zu der Stelle reichte, an der das Kind schlafend aufgefunden worden war. DIe scharfe Kante dieses Tragers hatte sich tlef in die Schul tern des Mannes eingekerbt. Schwer und mühsam waren die Ber171


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gungsarbeiten gewesêri, Stunden hatten sie gedauert, und Stunden hatte dieser AAann seine Last getragen. Er war dar über gestorben, gestorben mit der schweren, unertragllchen Last auf sei nen Schultern. Deuilich und klar erkannte man, was sich abgespieit hatte, wie schwer dieserh Mann die Last gewesen war, wie unmõglich für ihn, sie abzuschüttein.Seibst der Tod hatte ihm die Kraft nicht genommen. Sie war in die Toten-

starre übergegangen. Starr und steif fanden sie ihn, die Arme auf den Boden gesíemmt, den Nacken gebeugt, die Last auf seinen Schultern. Lange sprachen die Arzte darüber, und sicherlich fanden sie schliessÜch eine wissenschaftliche Erklarung dafür. Das Kind aber war gerettet, wuchs auf, wurde ein Mann. Vielleichí ist auch In ihm ein wenig von dieser Kraft lebendig geblieben? Wolfgang Altendorf

Beispiel statt Vorschrift, Leben statt Lehre, Taten statt Worte, Opfer statt Ehre: So nur lõsen sich alie Fragen In guten wie in bõsen Tagen. c. N.

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Arthur

B. E. P. Schulze, geb. am

10. 2. 1891 in Weissen See — Berlin, und Wilhel.. mjne

Eberhard

Schulze, geb. am

14. 12. 1900

in Wolhynien (Russiand) feierte am 8. Juni 1968 im Kreise ihrer Kinder und Freunden den Tag der goidenen

Hochzeit. Herr

Arthur Schulze diente Bezirk Guarani, da

jahrelang ais treuer Lehrer im er

in' Deutschiand, ausser

der

Gemeindeschule,

auch die Fortbilduhgsschule besucht haf. Dankbar schaut das Jubelpaar auf den

gemeinsamen

Le-

bensv/eg zurück und bekennt mit den Worten des 103. Psalmes: Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine, Seele

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Dieses Bild zeígt das Ehepaar Carlos Holz und Wilhelmína, geb. Schwanz am Tage ihrer goldenen Hachzeit, im Kreise ihrer Angehorigen. Herr und Frau Holz wurden beide in Mun. Pelotas, ín der Colônia Santa Eulália, geboren und wohnen seit dem Tag ihrer Eheschiiessung am selben Platz, wo sie vor 50 Jahren ihrer Wohnsitz nahmen. Herr Holz ist 19 Jahre lang MItglied des Vorstandes der Gemeinde Não Me Toque gewesen und Ist seit dem Tag selner Eheschiiessung, aiso seit 50 Jahren, regelmassiger Leser unseres Sonntagsblattes. Auch an dleser Síeile sei dem Ehepaar Holz und seiner ganzen Familie Gottes Segen gewunscht.

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4 Gènerationen*Bild 4 Generationen grüssen aus Laf. Micuim, Pfarrbez. Horizontina. UrMaria Reckziegel grossmutfer geb. Staffen, 68 Jahre; Grossmutíer Eisa Keller, geb. Reckziegei, 44 Jahre; Mutter Noeli Heisler geb. Keller, 23 Jahre; Tochter Elisa Heisler, 14 Monate. Der Herr segnet, die ihn fürchten, Kleine und Grosse. Ps. 115, 13.

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ANERKANNTE HÕHERE EVANGELISCHE SCHULEN Riograndenser Synode São Leopoldo: COLÉGIO SINODAL (ginásio e colégio secundário) _) Diretor: Prof. Arnildo Hoppen; Enderêço: Caixa Postal 14, Sao n^TITUTO PRÉ-TEOLÓGICO (ginásio e colégio pré-teológico) *); Diretor: P. Heinrich Hoehn; Enderêço: Cx. Postal 14, S. Leopoldo. Pnrtn Aleere- GINÁSIO DA PAZ; Diretor: P. Gustav A. Schuenemanp; ^derêco-Rua Comendador Tavares, 360, Navegantes, PÔrto Alegre. mNÁSIO EVANGÉLICO PASTOR DOHMS; Diretor: Prof. Erich A Keske' Enderêço: Rua Dom Pedro II, 676 Pôrto Alegre. ESCOLA DE AUXILIARES DE ENFERMAGEM do Hospital Moinlios de Vento; Diretora: Diaconisa Martha Schroder; Endereço: Caixa Postal 1078, Pôrto Alegre. Nnvn Hambureo- FUNDAÇAO EVANGÉLICA (ginásio secundário, coleeconomia doméstica) «), Diretor, Prof,K.G. Schmeling- Enderêço: Caixa Postal 39, Hamburgo Velho. Novo Hamburgo. Ivoti- ESCOLA NORMAL EVANGÉLICA (ginásio e colégio noriml, cur so de professôres-catequistas) Diretor. Prof. Hans G. Naumann; Enderêço: Ivoti. e coI aieado- COLÉGIO EVANGÉLICO ALBERTO TÔRRES (gmasio 'ifgio sectSsSo colégio comercial) -*); Diretor: Prof. Erúedhold Altmann; Enderêço: Caixa Postal 45, Lajeado. Estrêla ● COLÉGIO SECUNDÁRIO E NORMAL MARTIN LUTHER (gináslo e colégio secundário, colégio normal) *«); Diretor: Prof. Werner Gaelzer; Enderêço: Caixa Postal 66, Estrela. Teutônia: COLÉGIO AGRÍCOLA TEUTÔNIA (ginásio e colégio agrícola) ***)● Diretor: Prof. Heinrich O. Sattler; Endereço: Caixa Vila Teutônia. Postal 210, Estréia Santa Cruz do Sul: COLÉGIO MAUA (ginásios e colégios secundário ); Diretor: Prof. Hardy Martin; Enderêço: Caixa e comercial) Postal 68, Santa Cruz do Sul. Cachoeira do Sul: COLÉGIO BARAO DO RIO BRANCO; Diretora: D. Amalia Geisel; Enderêço: Caixa Postal 21, Cachoeira do Sul. Venâncio Aires: ESCOLA TÉCNICA DE COMÉRCIO GASPAR SILVEI RA MARTINS (ginásio e colégio comercial); Diretor: Prof. Albino Fiss; Enderêço: Caixa Postal 4, Venâncio Aires. Panambi: COLÉGIO EVANGÉLICO PANAMBI (ginásio e colégio secundário, ginásio e colégio comercial > t».inásio industrial, ginásio préteológico) ***); Diretor: Prof. Hermann Wegermann; Endereço; Caixa Postal 105, Panambi. liuí: COLÉGIO EVANGÉLICO AUGUSTO PESTANA (ginásio e colégio secundário, colégio comercial) **●●'); Diretor: Prof. Arno Sommer; Enderêço; Rua Floriano Peixoto, 145, Ijui. Três de Maio* ESCOLA NORMAL RURAL PRESIDENTE GETÚLIO ); Diretor: Prof. Rudi Welzel; EnVARGAS (ginásio normal) derêço: Caixa Postal 27, Três de Maio. 179 J


Oanco Industrial e Comercial do Sul SJ.

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180


Horizontina: COLÉGIO COMERCIAL ENGENHEIRO FREDERICO JOR^ GE LOGEMANN (ginásio e colégio comerciai) ***); Diretor: Prof. Zibert Krebs; Enderêço; Rua Cêrro Azul, 58, Horizontina. ); Três Passos: COLÉGIO IPIRANGA (ginásio e colégio secundário) Diretor: Dr. Egon Júlio Goelzer; Enderêço: Caixa Postai 7, Três Passos Marcelino Ramos: GINÁSIO SINODAL E ESCOLA TÉCNICA DE CO MÉRCIO JÚLIO DE CASTILHOS ='*='); Diretor: Prof. Gelcy Closs; Enderêço: Caixa Postal 25, Marcelino Ramos. Marques de Souza: GINÁSIO VOCACIONAL MARQUES DE SOUZA, Diretor: P. Berthold Engelhardt; Endereço: Marques de Souza, Mun. de Lajeado. Santa Rosa: GINÁSIO DA PAZ; Diretor: P. Osmar Armange; Ende rêço* Caixa Postal 64, Santa Rosa. Agudo ESCOLA TÉCNICA DE COMÉRCIO CENTENÁRIO; Diretor: Günther L. Feuerborn; Enderêço: Agudo. Vereinigte Evangelische Lutherische Synode Santa Catarina: . _ Brusaue- COLÉGIO e ESCOLA NORMAL CÔNSUL CARLOS RENAUX Lrinâsio orientado para o trabalho e colégio secundário colégio normal) ***); Diretor: Prof. Dr. Arno Ristow; Endereço: Brusque. Joinville* COLÉGIO BOM JESUS (ginásio e colégio secundário, ginásio l coiégio comercial); Diretor: P. Helberto Michel; Endereço: Caixa Postal 24, Joinvüle. PnTYiPrnde* GINÁSIO DR. BLUMENAU (ginásio secundário e coiegio comercial); Diretor: Prof. Wigand Gellhardt; Enderêço: Caixa Pos tal 8, Pomerode. _ _ Rio do Sul: GINÁSIO EVANGÉLICO RUI BARBOSA; Diretor Dr. Georg A. Basedow; Enderêço: Caixa Postal 165, Rio do ^1. COLÉGIO NORMAL; Diretora: D. Anneliese Wiethorn. Curitiba: COLÉGIO MARTINUS (ginásio e colégio ^ tor: Prof. Edy Giffhorn; Enderêço: Rua Trajano Reis, 199, Cuiitiba Espírito Santo: ); Diretora: D. Pelada: Ginásio Diacônico Lutherano Lagoa Serra “ Kaethe Schmidt. Mittelbrasilianische Synode ); Diretores: Rio Claro (São Paulo): GINÁSIO KOELLE Koelle; Enderêço: Caixa Postal 65, Rio Claio, SP.

Irmãos

Nova Friburgo (Rio de Janeiro): Colégio Escola Normal^ Escola Téc nica de Comércio “CÉFEL”: Diretor: P. Johannes Schlupp, Enderêço: Nova Friburgo, Estado do Rio. ●) bedeutet eigenes Internat für Knaben. * * ) bedeutet eigenes Internat für Madchen. * * * ) bedeutet eigenes Internat für Knaben und Madchen. 181


XAROPE DE PASSIFLORA COMPOSTO //

D A R E L

n

SEDAT IVO Usado nas Excitações Nervosas, Histerismo e Neurasfenia XAROPE DE PASSIFLORA COMPOSTO

'DAREL" constitui um calmante antiespasmódico, ató-

xico, de ação pronta, suave, segura. Reunindo substâncias inorgânicas, associadas ao que de' mais rico apresenta um medicamento por excelência em todos os casos em que se requer uma terapêutica sedativa; hipnótica quando dela se exigir. Provoca sono natural, sem produzir depressão nervosa, bem indicado nas insônias; muito útil nas perturbações da menopausa. Convém

salientar a

ação

do

Crataegus oxyacantha, de

propriedade

capital, tonificando

o

coração e exercendo, ao mesmo tempo, sobre os vasos ação reguladora. Regulariza os movimentos do coração e assegura mais perfeita distribuição do sangue, dimi nuindo a excitabilidade do sistema

nervoso, donde sua indicação

nas perturbações congestivas

da menopausa: palpitações, ondas de calor, insônia, irritabilidade etc.

EUTROFAX Indicado no tratamento das convalescenças e da astenia neuro-muscular. Tônico por excelência. EUROFAX representa a associação de vitaminas do complexo B e substâncias minerais de interesse terapêutico na astenia, convalescença, inapetência e estados de desnutrição. A Vitamina BI, B2, Nícotínamida e Pantotenato de Cálcio, interferem nos estados de hipovitaminoses, referentes aos quadros clínicos onde ha|a "déficit" Vitamínico B; concorrem

para a

carboxilação das células nervosas através o seu fermento carboxilase. O Gluconato de Sódio — constitui ho[e o elemento de escolha, para os casos de astenia neuromusculares, face à sua integração [unto às células nervosas. O Glícerofosfato de Sódio e o Ácido Fosfórico, complementando a ação do glutamato, fornecem o íon-fósforo tão necessário ao metabolismo do sistema nervoso. A

Cafeína

exerce

ação estimulante e o

Citrato

de

Ferro

Amoníacal, concorre

para

a

suplomentação do elemento ferro nos casos de anemias por desnutrição e convalescenças. EUTROFAX

representa

um

conjunto

sinérgico, de alta

relevância

clínica

para

indicados.

Fraqueza

Desânimo lá

182

Falta de Memória

os casos


CONSELHO SINODAL DE EDUCAÇÃO Seit April 1964 tritt der Synodale Erziehuiígsrat (Conselho Sinodal de Educapão) zu regelmãssigen Sitzungen zusammen. El- besteht aus 15 vom Synodalvorstand bestellten Vertrrtem der synodalen und.õffentlichen Scíiulzweige und Schulverwal-

tungen, sowie der Schultrager imd mit der Schularbeit vertrauten Pfarrern Ais beratendes Organ der Rioer gTandenser Sjmode beschaftagt sich, aus dem Blickfeld der Kirche, mit allen erzieherischen und schuliscnen i?iagen.

CKNTRO DOS DIRETORES DO ENSINO MÉDIO EVANGÉLICO ist die Arbeitsgemeinschaft der Lei ter der hoheren evangelischen Schu len, die von ihrem Standort in der Riograndenser Synode, bezw. in der EKLB, aus, sich um die Planung allgerneiner Schulverwaltungs- und Erziehungsfragen bemüht und sich im einzelnen u. a. die evangelische Ausrichtung der Erziehungsarbeit in den in ihr vertretenen Anstalten, die Werbung und Fõrderung

der Sekundarlehrerausbüdung, sowie den Ausbau der Fürsorgemõglichkeiten der im Dienst dieser Anstalten stehenden Erzieher‘zur Aufgabe gemacht hat. Die Arbeitsgemeinschaft umfasst die Leiter sámtlicíier von der Riograndenser Synode unterhaltenen oder mit ihr verbundenen hõheren Schulen.

EVANGELISCHE KIRCHE BEKENNTNISSES IN BRASILIEN Brasil Igreja Evangélica de Confissão Lutherana no Preãigerseminar: Direktor P. Rolf DübMitglieãer: Evangelische Synode von bers, Corr. Araras, distr. de PetróMittelbrasilien, Riograndenser Synode polis, RJ, Tel. Araras 4. und Vereinigte Evangelische LutheriTheologische Komission (Comissão de sche Synode. Theologia) P. Bertholdo Weber, c. p. Kirchenvrasident der EKIB: P. D. Er 14, Morro do Espelho, São Leopoldo, nesto Th. Schlieper, c. p. 2876, Rua Se RGS. nhor dos Passos, 202, 3.° andar, Tei. õJcumenische Kommissioii(Comissão Ecu 5-1459, Pôrto Alegre, RGS. mênica, Membro da C. E. B.): Stellvertr. Kirchenprãsiãent der EKIB: P. B. Weber, Morro do Espelho, c. p. 14, P. Karl Gottschald, Morro do Espelho, São Leopoldo, RGS. c. p. 14, São Leopoldo, RGS. Prokurator der EKIB: Benno Kersten, Jugendamt: Rio de Janeiro, c. p. 2555-ZC-OO, Est. Departamento de Escotismo: Dr. A. R Guanabara. Lindemann, Galeria Rosário, 4.° andar, Einwandererfürsorge (Serviço de Assis Conj. 418, c. p. 2317, Tel. 4-2429, Pôrto tência aos Imigrantes): — Alegre, RGS. Theologische Hochschule (Faculdade de Teologia): Direktor Dozent P. Lindol- Evangelische Akademie: P. Oskar Luetzow Rua Carlos von Koseritz, 1228, fo Weingártner, Morro do Espelho, c. Tel. 2-1132, Pôrto Alegre. p. 14, São Leopoldo, RGS. Hauptamtliche Dozenten: Doeent Dr. Serviço de Projetos de Desenvolvimento Hann Alpers, Dozent Dr. Gottfried da lECLB: Presidente — Dr. Ingo SudBrakemeier, Dozent Dr. Joachim Pihaus, c. p. 2876, Rua Senhor dos Pas scher, Dozent Dr. Hans Strauss, Dozent sos, 202, Tel. 4-5011, Pôrto Alegre, RGS. Llndolfo Weingártner.

183


Colégio Sinodal O Colégio Sinodal é um dos tradicionais estabelecimentos de ensino secundário do Sínodo Riograndense, no Morro do Espelh o, em São Leopoldo, do qual se tem uma noção geral através da fotografia aérea: à esquerda, em cima — a Faculdade de Teologia; à direito, em cima — o Instituto PréTeológico; à direita, em baixo — a Casa Matriz de Diaconisas; no centro — o INTERNATO e o EXTERNATO do COLÉGIO SINODAL. A pedra angular do Colégio Sinodal foi assentad a a 19 de maio de 1936, por ocasião do cinqüeníenário de fundação do Sínodo Riograndense, passando a funcionar regularmente a 15 de março de 1937 com a 1. série ginasial. Desde março de 1948 mantém os, cursos ginasial, colegial científico e colegial clássico, em regime misto. O internato é apenas masculino, haven do, no entanto, um pequeno pavilhão com acomodações para cêrca de vinte môças do curso colegial. Para quaisquer informagões adicionais, o Colégio Sinodal atende pelo correio (Caixa Postal, 14 — São Leopoldo, RS) ou pessoalmente, dentro do horário comercial (8,00—12,00 e 14,00—18,00 horas, de 2.*^ a 6.°-feira). V

184


Haushalterschaft. (Mordomia): P. Germano Burger, Rua Thomaz Flores, 92, c. p. 14, São Leopoldo, RGS. Amt für Kirchenmusik: Kantorin Bar bara Friedburg, Morro do Espelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS. Ohra Diacônica da lECLB: P. Rolf Di^ste, Morro do Espelho, c. p. 147, Sao Leopoldo, RGS.

LUTHERISCHER WELTBUND (Federação Liitherana Mundial) Brasilianisches Nationalkomitee: Vorsitzender: P. D. Ernesto Th. Schlieper, Rua Senhor dos Passos, 202, 3.° andar, Porto Alegre, RGS.

Riograndenser Synode DER SYNODALVORSTAND Synodalprâses: P. Karl Gottschald, Mor ro do Espelho, c. p. 14, Sao Leopoldo, RGS 1 stellvertretender Prãses: P. _ Rudolf Schneider, Q. Bocaiuva, 764, Porto Ale gre, RGS 2. Stellvertretender Prãses: _ p. Edmund Burghardt, Nova Petrópolis, RGb Sekretãr: P. Augusto E. Kunert, .^lo Pella e Bethânia, c. p. 18, Taquari, Synodalschatzmeíster: P. Heinrich Hõhn, Morro do Espelho, c. p. 14, Sao Leopol do, RGS Geistliche Beisitzer: P. Germano Burger, Rua Tomaz Piores, 92, c. p. 14, Sao Leopoldo, RGS ^ ^ _ p. Alfred Simon, Rua Dom Pedro H, 797, Apto. 11, Pôrto Alegre, RGS Synodalãlteste: Priedhold Altmann, c. p. 45, Lajeado, RGS , , ^ Dr. Ernesto Keller F.°, Carazinho, RGS Hans Günther Naumann, Ivoti, Rp® Dr. Leandro Telles, Av. Borges de Me deiros, 1042, Apto. 132, Pôrto Alegre, RGS Synodalsekretãr: Prof. Willy Puchs, Mor ro do Espelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS »Postanschrift des Synodalvorstandes: Presidente do Sinodo Riograndense, c. p. 14, S. Leopoldo, RGS — Telegrammund Phonogrammadresse: „Sínodo — Telephonnummer: 131. Die Synodalverwaltung hat ihren Sitz im Synodalhaus auf dem Spiegelberg in São Leopoldo und schliesst die Abteilungen SEKRETARIAT (Secretaria),^* NODALKASSE (Tesouraria), SCnRItTENZENTRALE (Centro de Impressos) und ERZIEHUNGSAMT (Departamento de Educação) mit ein. SYNODALE EINRICHTUNGEN Katechetisches Amt: — Evangelische Jugend (Juventude Evan gélica) : p. Martin Hiltel, Chapada, via Carazinho, RGS

Evangelische Frauenhilfe (Ordem Auxi liadora das Senhoras Evangélicas do Rio Grande do Sul); Berufsarbeiterin: Frau Dorothea Seydel, Morro do Espe lho, c. p. 147, São Leopoldo, RGS. Vorsitzende: Frau Helma Brakemeier, Pi cada Café, Mun. Nova Petrópolis, RGS. Finanzkommission u. Hilfswerk (Comis são de Finanças e Congregação Auxi liar): P. Heinrich Hõhn, Morro do Es pelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS Hilfskasse (Caixa de Socorro): P. Joh. Hasenack, Morro do Espelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS Kommission für Innere Mission (Missão Interna) und Gustav Adolf-Werk der RGS: P. em. Wilhelm Meirose, rua Tomaz Flores, 235, c. p. 14, São Leopoldo RGS Legião Evangélica: Sozialer Dienst, Hilfs werk, Bauhilfen, Mannerwerk, Landwirtschaftsdienst. Pôrto Alegre, rua Se nhor dos Passos, 202. Presidente: Dr. Paul Franzeck, c. p 537, Pôrto Alegre, RGS Schriftenzentrale (Centro de Impres sos): P. Jh. Hasenack, Morro do Es pelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS Erziehungsamt (Departamento de Edu cação) mit Caixa de Auxílio Mútuo do Magistério Sinodal; Prof. Wilmar Keller. Morro do Espelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS Studentenarbeit (Associação Cristã de Acadêmicos): P. Godofredo Boll, Pôr to Alegre, rua Senhor dos Passos, 202, RGS Verwaltungsrat der Pensionskasse (Am paro a Pastôres Eméritos): P. Pommer, c. p. 32, Hamburgo Velho, RGS SYNODALE ANSTALTEN Für DIE PFARRER- und DIAKONISSENAUSBILDUNG Proseminar (Instituto Pré-Teológico): P. Heinrich Hõhn, Morro do Espelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS Diakonissenmutterhaus (Casa Matriz de ●Diaconisas): Schwester Magda Maier Morro do Espelho, c. p. 147, São Leo poldo, RGS

185


Vorsicht

TOS&êS %j Btonquit&s B&sfHadoâ: \

mit den Leíden der Atmungsròhre!

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Türen, günstig für vieie

gefâhr-

liche

Lungen

sind

Krankheiten.

Deshalb

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CREO-CALCIOU

jOBim

beim

Erkãlíugn,

/,

ersten

Sympfom

Husten,

Grippe

der oder

Schnupfen ein Heilmittel von be-

/

wahrfer

Wirksamkeit

um

Krankheít

die

versuchen,

zu

hemmen,

bevor sie um sich grefft und den organischen Widersfand bezwingt.

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Almungs-

rohre. Unvergieichiich in der Behandlung

4

des

Hustens,

Entzündung

der

(Bronchitis),

chroníscher

fen

und

Grippe,

Luftrohre

naste

Schnup

ais Stârkungsmiftel

be-

stens bewàhrf.

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n Amerikanische Techniker haben durch ihre Forschungen der Medizin die Almtno Ácidos gegeben, von denen reichlich Gebrauch gemachf wird. Unter ihnen zeichnet sich besonders das Metionina aus, dessen Haupffunkíion es isf, das Fett aus der Leber auszuscheiden. Da Mefionina in unserem Organismos nichí hergesfellt v/ird, muss es ihm in Form von pharmezeutischen Praparafen zugeführt werden. Colometin íst ein Produkt des Laboratorium Sanifor Ltda. und drent für alie Krankheiten der Leber. Colometin regulierf die Funktionen der Eingoweido und isl ein mildes, ober wirksomos Abführmittel. P õ R T O ALEGRE Avenida Bento Gonsalvos, 2023 — Cx. Posta] 371

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SYNODALE FÜRSORGEANSTALTEN Asyle Pella und Bethanien (Asilos Pella e Bethânia) Direktor: P. Augusto Kunert, Taquari, c. p. 18, Tel. 9, RGS. Vorsitzender des Evangelischen Asylvereins: Prof. Willy Fuchs, Morro do Espelho, c. p. 14, São Leopoldo, RGS PFARRBEZIRKE UND GEMEINDEN 1. KREIS; SÃO LEOPOLDO Kreisvorsteher: P. E. Gõtz 1. Campo Bom: P. Claus Volkmann. 2. Dois Irmãos: Boa Vista do Herval, Padre Eterno, Fazenda Padre Eterno, Wallachei, Picada Verão — vakant. 3. Estância Velha; 2 Predigtplãtze — P. Martin Reusch. 4 Hamburgo Velho: P. W. Pommer, rua J. Kunz, 65, Tel. 2679. 5. Lomba Grande: Prof. Martin Kirsch. 6. Novo Hamburgo: Floresta Irnperial, 6 Predigtplãtze — P- W. Buchweitz, p. S. Noernberg, P. col. R- v. R^P“ penthal, Av. Bento Gonçalves, 2391, Tel. 2759. 7. Picada 48: Ivoti, São José do Hortêncio, 4 Predigtplãtze — P. R- Wulihorst, Tel. Ivoti 24. 8. Portão: Capela, Rincão do Cascalho — vakant. 9 São Leopoldo: Vila Scharlau, 5 digtplãtze — P. D. Krause, Rua Os- waldo Aranha, esquina Marques do Herval, Tel. 219. Auf dem Sptegelberg: Dr. Harm Alpçrs, P. col. Walter Altmann,.P. Newton Paulo Beyer, Dr. Gottfried Brakenieier, P. G. ger, P. Rolf Droste, Dr. Joachim Fischer, Prãses K. Gottschald, Hasenack, P. Hcinrich Hphn, P. A. Jucksch, P. S. Silinski, Dr. Hans Strauss, P. Berthold Weber, Dozent Lindolf Weingãrtner. 10. Sapiranga: Picada São Jacó, 3 Pre digtplãtze — P. E. Goetz. 2. KREIS: PÔRTO ALEGRE Kreisvorsteher: P. G. Boll 1. Canoas: Niterói, Cachoeirinha, 1 Predigtplatz — P. W. Schwinn, Rua Monte Castelo, 470. 2. Esteio: 2 Predigtplãtze, P- col. D. Bencke, Rua Antônio Maria Clarete, 445, Esteio. 3. Pôrto Alegre: Stadtkirche: P E. M. Koch, P. A. Bantel, P. Dr. Nelson Kirst, Rua Se nhor dos Passos, 202, Pôrto AlegreCentro, Tel. 4-5011.

Friedenskirche: P. G. Schuenemann, Rua Sertório, 345, Pôrto Alegre-Navegantes, Tel. 2-2168. Martin Luther-Kirche: P. E. Sydow, Rua Américo Vespúcio, 382, Pôrto Alegre-Higienópolis, Tel. 2-2094. Matthàus-Kirche: P. L. Merk, Rua Dr. Barcelos, 702, Pôrto Alegre-Tristeza, Tel. TR 96. Erlõserkirche: Av.' Parque, 50, Jar¬ dim Itati. St. Lukas-Kirche: P. G. Boll, Rua Lpiz Voelcker, 285. Studentenpfarrer: P. G. Boll Rua Senhor dos Passos, 202. Akademiesekretár: P. O. Lützow, Rua Carlos V. Koseritz, 1228, Tel. 2-1132. Sozialfürsorge: P. H. Guettinger, Rua Senhor dos Passos, 202, Tel. 4-5011. Direktor des Colégio Farroupilha: P. R. Schneider. 4 Sertão de Santana: Capitão Garcia, Boa Esperança, Alfredo Silveira, Cêrro Grande, Arroio Grande, 2 Predigtplãtze — p. W. Amend. 5 Três Forquilhas: Maquiné, Tramandaí, Capão da Canoa, Pirataba, 5 Predigtplãtze — P. E. Físcher, Itati. 3. KREIS: TAQUARA Kreisvorsteher: P. W. VolJcmann 1 Canela: 2 Predigtplãtze’ — P. Gehring, Rua Ernesto Dornelles, 495. 2. Entrepelado: Fazenda Fialho, Santa Cruz do Pinhal, Rincão São João, Rodeio Bonito, Sto. Antônio, Caraá, 5 Predigtplãtze — P. col. H. Scheuermann. 3. Gramado: Lha. Marcondes, Lha. Araripe. Serra Grande I, Serra Grande II, Quilombo Alto, Várzea Grande, 1 Predigtplatz — P. D. Falk. 4 Igrejinha: Rochedo, Solitária, 4 Pre digtplãtze — P. W. Volkmann. 5 Padilha: Ilha Nova, Quarto Frio, Passo da Ilha, 4 Predigtplãtze — Prof. E. Uhlmann. 6. Picada Hartz: Campo Vicente, Araricá — P. I. Niewõhner. 7. Rolante: Alto Rolante, Rolantinho, Açouta-Cavalo, Passo do Rolante, Al to Rolantinho, 6 Predigtplãtze. — P. I. Kayser. 8. Sander: Três Coroas, Baixa Lha. Ca fé, Alta Linha Café, Moren*a, José Ve lho, Quilombo Baixo, Canastra, 1 Pre digtplatz — P. J. Armange. 9. Taquara: Parobé, Rio da Ilha, Passo dos Ferreiros, 3 Predigtplãtze — Rua Pinheiro Machado, 167 — vakant.

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Bei Leberkrankheiten! COLOMETIN, das ín seiner Formei Metionin enthãlt. 188


4. KREIS: CAÍ Kreisvorsteher P. E. Burgharãt 1. Cai: Matiel, Arroio Bonito, Concei ção — Vakant, Rua Cel. Paulino, 475, Tel. 81. 2. Caxias do Sul: Farroupilha, Bento Gonçalves — P. R. Maland, Rua Garibaldi, 1024, 1° andar. 3. Feliz: Picada Cará, Arroio Bonito, 7 Predigtplãtze — P. L. Hennig. 4. Forromeco: São Vendelino, General Neto, Alta Feliz, Linha Francesa AlP. Joh. Roth. ta, 1 Predigtplatz 5. Linha Nova: Paixão, 4 Predigtplãtze — P. G. Strebel. 6. Linha Pinheiro Machado: Batinga, Nova Paris, Poço das Antas, Maratá, Brochier, Bom Jardim, 1 Predigtplatz — P. J. Klõss. 7. Maratá Campestre, Lha. São João, Desvio Blauth, Nova Holanda. — P. G. Grüber. 8. Montenegro: Campo do Meio, Costa da Serra, Santos Reis (ex-Cafundó), 2 Predigtplãtze — P. E. Grueber, Rua Cns. Camargo, 1307, Tel. 176. 9. Nova Petrópolis: Barros Pimentel, São José do Caí, 13 Colônias, 3 Pre digtplãtze — P. A. Wrasse. 10. Picada Café: 4 Predigtplãtze — PH. Brakemeier. 5. KREIS: TAQUARI Kreisvorsteher P. B. Engelhardt 1. Arroio da Sêca: Ernesto Alves, Olavo Bilac, Júlio de Castilhos, 3 Predigt plãtze — P. R. Schiemann. 2. Conventos: Forquetinha, Forqueta, São Bento, Abelha I, Abelha II, Mar tin Luther, Araquari — vakant. 3. Côrvo: Fazenda Lohmann, Picada Geraldo, Beija-Flor, Roca Sales, 1 Predigtplatz — p. K. Malgut. 4. Estréia: Novo Paraíso, 1 Predigtplatz — P. H. Schiemann, Rua Pinheiro Machado, 222, Tel. 92, 5. Lajeado: Cruzeiro do Sul, São Cae tano, Palmas Norte, Palmas Sul, 3 Predigtplãtze — P. M. Hasenack, Rua Alberto Torres, 403, Tel. 131. 6. Marquês de Souza: Tamanduá, Or lando, Três Saltos, Picada Felipe Essig, N. B. de Forquetinha, Nova Paris, 7 Predigtplãtze — P. B. Engel hardt. 7. Paverama: Bom Retiro do Sul, Morro Azul, SanfAna, Nova Westfália, Boa Esperança, Sta. Manuela — P- W. Scháffer. 8. Sampaio: Boa Esperança, Mato Lei tão, Vila Deodoro, Alto Sampaio, Ar-

roio Alegre, Sampainho, Chapadão, Sete Léguas, Linha da Serra, 1 Predigtplatz — P. A. Kempf. 9. Taquari: Anstalten Pella und Bethanien — P. A. Kunert. 10. Teutônia Norte: Picada Frank, Pi¬ cada Clara, Harmonia, 5 Predigtplatze — P; G. Lecke. 11. Teutônia Sul: Linha Germano, Boa Vista, São Jacó, Languiru, São Jerônimo, Barreto, 1 Predígtplatz — P. A. Wartchow, Canabarro. 6. KREIS: SANTA CRUZ Kreisvorsteher: P. R. Lübke 1. Candelária: Costa do Rio, Quilombo P. Remy Hofstaetter, Rua Thompson Flores s/n. 2. Ferraz: Formosa, Linha Cinco, — P. M. Seitz 3. Monte Alverne: Andrade Neves, Pa redão, Linha Santa Cruz, Saraiva, Linha Chaves, 6 Predigtplãtze — P. H. Bockius. 4. Rio Pardinho: Ponte Rio Pardinho, Travessão, Dona Josefa, 1 Predigtplatz — P. G. Schick. 5. Rio Pequeno; 6 Predigtplãtze — P. R. Lübke. 6. Santa Cruz do Sul: 7 Predigtplãtze p. W. Wartchow, P. K. U. Werner, Rua Venâncio Aires s/n., Tel. 2691. 7 Sinimbu: Sinimbu Alto, Lha. Rio Grande, São João, 5 Predigtplãtze — vakant. 8. Trombudo: Riopardense, Herval de Baixo, Linha Bernardino, 3 Predigt plãtze — P. Benno Rempel. 9. Venâncio Aires: Vila Meios, Lha. Mal. Floriano, Centro Linha Brasil, Estân cia Mariante, Lha. Sapé, 6 Predigt plãtze — P. O. Hennig. 10 Vera Cruz: Linha Andreas, 5 Predigt plãtze — P. G. Weissenstein, Rua Pa dre Feijó s/n., Tel. 27.

1. 2

3,

4.

7. KREIS: CACHOEIRA Kreisvorsteher: P. K. B. Eckert P. R. Agudo: 8 Predigtplãtze Brauer. Cachoeira do Sul: Bosque, Hulha Negra, 3 Predigtplãtze P.K.B. Eckert, Rua Ernesto Alves, 281, Bairro Rio Branco. Cêrro da Igreja, Picada do Rio, Lha. Boêmia, Lha. Formosa, Lha. Avila, Nôvo S. Paulo, Lha. Araçá, Lha. Res vakant, Pisaca, 2 Predigtplãtze cada do Rio. Paraiso do Sul: Serra das Flôres, Ser ra dos Pomeranos, Dom Pedrito, 2 P. H. Lampmann. Predigtplãtze

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Bluf rein und frei von irgend einer Unreinígkeit. Seine Wirkung ist sicher, vi/enn es sich wegen Unreinígkeit des Blutes handelt. Es síârkt die arteriellen Wãnde und den Kôrper im allgemeinen. — Rheumatis*

r.-í- .-EtlXIR: 'i âlilODAOOVEOETAL

mus, Arterienverkalkung, Kopfschmerzen, Schwindelanfalle und Unwohisein verschwinden durch den Gebrauch des ELIXIR BI-IODADO VEGETAL, welches für fedes Alter verordnet werden Kindern ist das Resultaterstaunenswert. Es ist angenehm zu nehmen und von sehr wohltuender Wirkung.

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kann. Bei und leícht

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WIR

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BRIEF:

Pôrto Alegre, Sehr geehrte Herren vom LABORATORIUM SANIFER LTDA. Mit grosser Freude ELIXIR

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die WohItaten, die stándig

mir das

unausstehliche

Hospital

und

habe

kann

VEGETAL

ich

Ihnen

eine

Praparat

Ihres

Kopfschmerzen.

verschiedene

mitteilen

da$s ich

bemerkenswerte

Laboratoriums

Lange

Prâparate,

Zeit die

durch

HeNung

bin mir

ich

den

erlangt

brachte. in

Gebrauch

habe.

Seit Jahren

Behandlung

veordnet

worde n

Ihres

Prãparates

Ausserordentiich schon

gewesen, waren,

litf [a

sogar

benutzt,

sind

ich' beim

jedoch

vergebens. Da ich mich aiso sozusagen ais unheilbar hieit, hatte ich mein Schicksal der gôttlichen Vorsehung übergeben. Aber o Wunder! Ais ich den Ignatiuskaiender erhieit und in

ihm blafterte,

fand ich Ihr ELIXIR BI-IODADO VEGETAL. Ich nahm zwei Glaser und habe sofort eine wesentiiche Besserung

verspürt,

welche

durch

wurde. Nach diesen zv/ei Giãsern

ihr

wunderbares

ELIXIR

BMODADO

VEGETAL

herbeigeführt

nahm ich noch zwei, welche ausreichien, um die Heilung voll-

stândig zu bewirken. Heule bin ich Gotf sei dank volístMndig von jenen unausstehlichen Kopfschmer zen beheilt.

Wie

ich

Rheumatismus,

mich

jetzt wohl

INêS KRINGES RAUBER

fühie!

Arterienverkalkung,

Kopfschmerzen,

Schwindelanfall e,

Unbohage n

und

Blutunroin-

hoiten verschwinden mít dem Gebrauch von ELIXIR BI-IODADO VEGETAL. Für jede Altersstufe zu empfehien. Boi Kindern ist dio Wirkung bewundernswert. Es ist angenehm und leicht zu nehmen.

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Capoeira Grande, Pinheirinhos, Bar ra Grande — P. E. Presser. 3. Dona Otiiia: Lha. Barão, Passo Novo, Nova Flórida, Dezesseis de Novem bro, Guarani das Missões, São Luís Gonzaga, Sao Borja, Dona Otília Nor te, Linha Portão, Cerro Largo, São Donato, Rincão Santana — Prof.Cat. J. A. Vortmann. 4. Guarani; Lha. República,Lha. Abrantes, Lha. 8 de Agosto, Lha, Boa Vista, Lha. Giruá, Linha 23 de Julho, Lha. 13 de Maio Sul, Lha. 13 de Maio Nor te, Lha. Dr. Pedro, Lha. Silva Jar dim, Lha. Timbauva, Lha. 15 de No vembro, Lha. 7 de Setembro Sul, Lha. 7 de Setembro Norte, Giruàzinho, P. Herval Novo, Bugre, Morcego col. A. Spellmeier, Linha 15 de No vembro, Giruá. 5. Horizontina; Mambuca, Cascata do Buricá, Maurício Cardoso, Prancha8. KREIS: IJUí da do Buricá, Boa Vista, Micuim, La Kreisvorsteher: P. K. G. Braun jeado dos Patos, Correntino, Vila Progresso, Centro Novo — P. W. D. 1. Ajuricaba: Linha 15, Linha 29, Linha Lein, P. col. E. Schmidt. 10, Barro Prêto, Madeireira, Formi gueiro, Pinhal, Vila Mauá, 1 Predigt 6. Independência: Alegria, Inhacorá, platz — P. H. Klussmann. Chiapeta, São Jacó, Granja das Oli veiras, 1 Predigtpltz — P. S. Wally, 2. Buriti: Colônia Municipal, Colônia Cat. B. Rua Pinheiro Machado s/n. Vitória, 1 Predigtplatz Rossner. 7. Pôrto Lucena: Lha. Nova, l.° de Mar 3. Coronel Barros: Lha. 8, Entre Ijuís, ço, Cristal, Depósito, Pôrto Xavier, São Carlos, Rincão Comprido, Costa 2 Predigtplãtze — Prof.-Cat. Gastao Breunig. do Uruguai, 12 de Maio, Roncador, Lavina Norte, Lha. 8 de Maio, 2 Pre4. Cruz Alta: P. R. Holter. digtplãtze — P. col. G. Rieck. 5. Ijuí: Alto da União, Lha. 3 Oeste, 8. Pratos: Barra Funda, Machado, Três Chorão, Vila Floresta, Itaí, Lha. 4 Oeste — P. F. D. Otto, P. H. WUle. Pedras, Boa Vista, Limoeiro, Tucun- , duva, Perdido, 1 Predigtplatz — P. W. 6. Panambi: Vila Condor, Ocearu, Assis Hõfle. Brasil, Lha. Brasil, Rincão Frente, Ramada, Rincão Fundo, Iriapira I, 9. Sànta Rosa: Cruzeiro, Pessegueiro, Maranei, Mambuca, Cash, MorengaBela União, Bôca da Picada, Cândi ba, Iriapira II, Sta. Bárbara do Sul, do Freire, Tunas, Rincão Maciel — Jacícema, Pontão, 1 Predigtplatz. — P. Osmar Armange. P, K. G. Braun, P. H. H. Bergmann, 10. Tenente Portela: São Pedro, Vista P. J. Dürkop. Gaúcha, Irapuàzinho, Alto Alegre, Lajeado Azul, Sítio Gabriel, Barrei7. Santo Ângelo: Entre Ijuís, Giruá — rinha — P. N. Schwantes. 1 Predigtplatz — vakant. 8. Vila Dr. Pestana: Serra Cadeado, 11. Três de Maio: Caúna, Mato Quei¬ mado, Quineira, Entrada Barrinha, Rincão Sêco, 1 Predigtplatz — P- A. Bom Jardim, Quaraim, Manchinha, Gãlzer. Morangueira — P. H. Kannenberg, P. W. Saemann. 9. KREIS: SANTA ROSA 12. Três Passos: Bela Vista, Feijão Miú Kreisvorsteher: P. W. Hôfle do, Bom Progresso, Herval Novo, Alto Herval Novo, Lha. Floresta, Santo 1. Crissiumal: Alto Crissiumal, Vista Antônio, Tiradentes, Bom Jardim, Nova, Humaitá, Esquina, Bela Vista, Santo Augusto, Campo Novo, São VaBoa Esperança, Planalto, Tigrinho, lério, São Martinho, Cêrro Grande, Santo Antônio, Barro do Remo, Vila Colônia Militar,- Passo Fundo, Espe Bender, Cabirova, 2 Predigtplãtze — rança, Esquina Bom Retiro, Linha P. D. Brandt. Navegantes, Turvo — P. col. R. C. 2. Derrubadas: Esquina Gaúcha, Linha Dreher, P. col. H. Wartchow. Concórdia, Três Marcos, João Dias,

5. Pinhal: Rincão do Pinhal, Rincão da Porta. Wird von Agudo aus betreut. 6. Santa Maria: Vila Block, Itaara, Tupanciretã — vakant. Rua Barão do Triunfo, 1080. 7. São Miguel: Formigueiro, Fazenda do Sobrado, Restinga Sêca, 2 Predigtplãtze. — P. col. W. Bõsemann, Res tinga Sêca. 8. São Pedro do Sul: Cêrro Claro, Guassupi, Cêrro Baltazar, Col. Militz, Serra Alegre, Toropi, Sampaio, Vila Cla ra, Vinte Tiros, Linha Herber — P. W. Hasenack. 9. Sobradinho: Arroio do Tigre, Serrinha, Itaúba, Colonlnha, Lagoa, Lha. Figueira, Serrinha Alta, Salto do Jacui, Lagoão, Bela Vista, Picada KarP. col. Arnopp, 3 Predigtplãtze mindo Müller, Arroio do Tigre.

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13. Tuparendi: São Roque, Lajeado Ca pivara, Matinho Queimado, Barra do Santo Cristo, Lajeado Miguel, Três FazendaSj 1 Predigtplatz — P. Chr. Rabenstein. 10. KREIS: ALTO JACUi Kreisvorsteher: P. col. A. Stelzer 1. Caràzinho: Coqueiros, Serra do Pon tão, Saldanha Marinho, Xadrês, Vila Sêca — P. H. Kunkel, Rua Pedro Var gas. 2. Ibirubá: Boa Vista, Alfredo Brenner, Campinas, 2 Predigtplãtze — P. W. Wirth. 3. Lagoa dos Três Cantos: Kronental, Lha. Cel. Gervasio, Lha. Glória, Lha. São Rafael, Campo Comprido, Ta pera — P. G. Briese. 4. Não-me-toque: Victor Graeff (Cochinho), Invernadinha, S. José do Cen tro, Cotovelo, Mormaço, Linha São Paulo, Arroio Bonito, Colônia Sauda des, Vila Conceição, 1 Predigtplatz — P. col. A. Stelzer. 5. Passo Fundo: P. G. Hetland. 6. 15 de Novembro: Santa Clara do Ingai, 2 Predigtplãtze — P. H. Mühlhãusser. 7. Sarandi I: Jaboticaba, Cachoeirinha, Vila Rica, SanfAna, Chapada, Pal meira das Missões, Gambá — P. M. Hütel, Chapada. 8. Vila Ernestina: Santo Antônio, São José da Glória, Passo dos Gonçalves, Poligono do Herval, Nicolau Verguei ro, São José do Umbu, Santos Vaz, 1 Predigtplatz — vakant. 9. Xingu: Lha. Encruzilhada, São José (1.0 de Maio), Poço Prêto, Três Passinhos. Barreiro, Vista Alegre, Ronda Alta, Passo da Entrada, Ribeirão Bo nito — vakant. 11. KREIS: ERECHIM Kreisvorrsteher: P. A. Trein 1. Barra do Sarandi: Encantado, Ti-ês Barras, Douradinho, Paial, Nova Itá, Barra da Borboleta, Teiitônia, Uvá — P.H. D. Krause. 2. Bela Vista: Barra do Veado, Rancho Grande, Lajeado Paulino, Boa Espe rança, Lha. Lauro Müller, Volta do Estreito, Concórdia, Volta Grande — P. col. P. Schneider. 3. Erechim: Gaurania, Lha. 3, Três Arroios, Paulo Bento, Barra Cravo, Rio Liso, Vila Alegre, 1 Predigtplatz — P. K. Heumann. 4. Filadélfia: Castelo Branco, Barra do Tigre, Taquaral, Putinga, 2 Predigt plãtze — vakant.

5. Getúlio Vargas: Luiz Englert, Ipiran ga, Quatro Irmãos, Erebango, Charrua, Cachoeira, Lha. das Pedras, Lha. Frederico, Ligeiro baixo. Ligeiro alto, Lagoa Vermelha, Tapejara — P. Richard Weissenstein, Rua Cândido Cony s/n. 6. Luzerna: Leãozinho, Veadas, Lha. Olinda, Lajeado Grande, Tangará, Gramado dos Santos, Maravi, Joaçaba, Paiol de Telha, 2 Predigtplãtze — P. A. Trein. 7. Marcelino Ramos: Volta Grande I, Volta Grande II, Ligeiro, Gramado, Estreito, Suzana, Coronel Teixeira, Linha 12, Mirim — vakant. 8. Nova Estréia: Arabutã, Taquarembó, Canhada Grande, Serra Alta, Rio En gano, Laj. Casa Grande, Xanxerê,, Barra do Varanal, 2 Predigtplãtze — P. A. Blank. 9. Piratuba: Ipira, Lajeado, Mariano, Lha. Serraria, 3 Predigtplãtze. — P. Werner Fritz. 10. Rio das Antas: Videira, Ipomeia, Ca çador, Anta Gorda, Bom Sucesso, P. St. Freiburgo, 1 Predigtplatz Hartnagel. 12 KREIS: URUGUAI Kreisvorsteher: P. J. Junge 1. Cunha Porã: Humaitá,' Pindó, Borevi. Borboleta, Poço Redondo, Itapé, Iraceminha, Santa Pé, 6 Predigtplãt ze — P. col. Silvio Meincke. 2. Herval Sêco: Três de Maio, Canas, Vista Gaúcha, Guarita, Seberi, Palmital. Barra do Pinhal, Redentora, Braguinha, Finzito, Linha Progresso, Saltinho — P. J. Junge. 3. Irai: Águas Frias, Farinhazinha, Bar ra Grande I, Barra Grande II, Pare dão,Farinha Grande, Frederico Westphalen, Volta Grande, 3 Predigtplãtze P. S. Budke. 4. Maravilha: Modêlo, Saltinho, Tigrinho, Cabeceira, Iraceminha, Bom Je sus, 7 Predigtstellen — P. A. Claas. 5. Mondai: Laju, Mondaizinho, Taipa, Antas, Piraju, Iporã, Pirapocu, Vi cente Dutra, Poço Torto, Preferido, Alto Mondaizinho, 5 Predigtplãtze — P. Edio Schwantes. 6. Palmitos: Lha. Diamantina, Lha. Ca choeira, Sede Oldenburg, Três Pi nheiros, Ilha Redonda, Ober-Riqueza, Unter-Riqueza, Lha. Bagé, Chapecó, Maidana, Sao Carlos, Barra Grande, 4 Predigtplãtze. — P. H. Kirchlieim. 7. Sao Miguel do Oeste: Guamerim, Bandeirante, S. Jorge, Romelândia, Guaraciaba, Lha. índio, Paraíso Guarujá, Salgado Pilho, Linha Vea-

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VEREINIGTE EVANGELISCHE LUTHERISCHE SYNODE Sínodo Evangélico Luterano Unido DER SYNODALVORSTAND r '

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Svnodalpráses:- Pastor Hermann Stoer, rua Barão do Rio Branco 62, 1. andar, c. p. 77, Rio do Sul, SC, Tel. 454. 1 Vizeprãses: Pastor Heinz Ehlert, rua ‘ Inácio Lustdsa 309, Curitiba, PR, Tel. 4-5714. 2. Vizeprãses: Pastor Helmut Burger, r^ Anita Garibaldi, c. p. 214, Joinville, SC, Tel. 2643. 1. Schriftführer: João Wunderlich, p^ça Lauro Müller 514, c. p. 83, Canoinhas, SC, Tel. 277. 2. Schriftführer: Pastor Diether Prinz, c. ● p. 58, Itoupava Sêca, Mun. Blumenau, SC. 1 Synodalschatzmeister: Hans Freiherr von Wangenheim, rua Trompowsky 89, c. p. 33, Florianópolis, SC, Tel. 3291. 2. Synodalschatzmeister: Paulo Schroeder avenida Getúlio Vargas 1427/39, Joinville, SC, Tel. 2620. Beisitzer: Pastor Meinrad Piske, c. p. 555, Blumenau, SC, Tel. 1194. , Pastor Joachim Pawelke, Rua Jose Bo nifácio 68, Marechal Cândido Rondon, via Cascavel, PR, Tel. 266. Theodoro Paulo Mueller, rua 15 de No vembro, Rio do Sul, SC. Pastor Aldo Berndt, rua Nereu Ramos 21, Florianópolis, SC, Tel. 2720. SYNODALE EINRICHTUNGEN UND ANSTALTEN Evangelische Jugend (Juventude Evan gélica Luterana): Presidente: P. Mein rad Piske, c. p. 555, Blumenau, SC. Se cretaria: rua Trajano Reis 199, Curi tiba, PR. Verband der Evgl. Frauenhilfen (Ordem Auxiliadora de Senhoras Evangélicas do SELU): Vorsitzende Frau M. Schluenzen, c. p. 116, Jaráguá do Sul. SC. Pfarrer-Hilfskasse (Caixa Pastoral Evangélica): P. i. R. Georg Creutzberg, Trombudo Central, SC. Obra Missionária de Leigos: Vorsitzender: João Wunderlich, Praça Müller 514, c. p. 83, Canoinha^, bc, Tel. 277. Asilo dos Velhos in Braço do Tron^iudo. Leiter: Ralf Georg, Braço do Rom budo, via Trombudo Central, SC. Asilo „Bethesda" (Altenheim) in Pira beiraba: Leiter: Pastor Georg Burger, Pirabeiraba, via Joinville, SC.

Offizielles Organ: „Voz do Evangelho" (Stimme des Evangeliums) Schriftleiter: Prâses Harmann Stoer, c. p. 77, rua Barão do Rio Branco 62, l.° andar. Rio do Sul, SC, Tel. 454. Studentenarbeit (pastor dos estudantes): Pastor Richard Wangen, Avenida Nossa Senhora da Luz 289, Bairro Cajuru, Curitiba, PR. Bibelschule (Escola Bíblica Luterana): Leiter: Pastor Otto Carlyle Tollefson, rua Max Colin 1935, c. p. 214, JoinviUe, SC. PFARRBEZIRKE UND PFARRER KREIS JOINVILLE Kreispfarrer: P. Hans Burger Joinville: P. Hans Burger, rua Anita Garibaldi, c p 214, Joinville, SC, Tel. 2643. P. Helmut Burger, rua Anita Garibaldi, c. p. 214, Joinville, SC, Tel. 2643. p Hans-Hermann Ziel, c. p. 214, Join ville, SC. . ,. p. col. Osmar Falk, c. p. 214, Joinville, SC. P. Herberto Michel, Colégio „Bom Je sus" rua Princesa Isabel 438, c. p. 24, Joinville, SC, Tel. 3787. p Otto Carlyle Tollefson, rua Max Co lin 1935, c. p. 214, Joinville, SC. P. James Hougen, rua Max Colin 1935, c. p. 614, Joinville, SC. Pirabeiraba: P. Friedrich Genthner, rua Olavo Bilac 111, Pirabeiraba, via Join ville, SC, Tel. 42. Guaramirim: P. Wolfram Mehler, rua 28 de Agosto 1125, c. p. 20, Guaramirim, SC, Tel. 001. Jaraguá do Sul: P. col. Egbert Schwanz, rua Estéria Lenzi Friedrich 18, Jaraguá do Sul, SC. Rio Cêrro: P. Hans Spring, Barra do Rio Cêrro, Jaraguá do Sul, SC. Corupa: p. Ingo Sell, , Av. Getúlio Vargas, c. p. 14, Corupa, SC. São Bento do Sul: P. Werner Zischler, Marechal Floriano 21, c. p. 24, São Bento do Sul, SC, Tel. 148. KREIS CURITIBA Kreispfarrer: P. Martin Johannes Blümel Curitiba: P. Heinz Ehlert, rua Ignácio Lustosa 309, Curitiba, PR, Tel. 4-5714. p. Martin Johannes Blümel, rua Tra jano Reis 199, Curitiba, PR, Tel. 4-0724. p. col. Guenter Boebel, rua Trajano Reis 199, Curitiba, PR.

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P. Richard Wangen, Av. Nossa Senhora da Luz 289,Bairro Cajuru, Curitiba,PR. Ponta Grossa: P. João P. Brückheimer, Av. Dr. Francisco Burzio 660/702, c. p. 691, Fone 1380, Ponta Grossa. PR. P. col. Douglas Benkendorf, c. p. 691, Ponta Grossa, PR. Castro: Rolândia: P. Jürgen Fischer, c. p. 40, Rolândía, PR. Maringá: P. Clifford Biel, rua Mem de Sa 934, c. p. 964, Maringá, PR (avisos urgentes p. fone 2131 (J. Mayer). Campo Mourão: P. col. Martin Merklein, Av. José Custódio de Oliveira 310, c. p. 248, Campo Mourão, PR (avisos urgen tes p. fone 1308 (G. Bronzei). Paranavaí: c. p. 22, Paranavaí, PR. Pôrto União: P. col. Manfredo Siegle, Rua Padre Anchieta 394, c. p. 334, Pôr to União, SC. Canoinhas: rua Marechal Deodoro, c. p. 21, Canoinhas, SC, Tel. 199. Rio Negro: P. Fayette Massingill, rua Dr. Getúlio Vargas 110, c. p. 102, Rio Ne gro, PR, Tel. 1460. Col. Riograndense: P. Johannes Knoch, c. p. 1000, Assis, Estrada de Ferro Sorocabana. Estado de São Paulo. KREIS WESTPARANÁ (Oeste do Paraná) Kreispfarrer: P. Haralã Malschitzky Toledo: P. Albrecht Frank, c. p. 3, To ledo, PR. Cascavel: P. Robert Fedde, c. p. 181, Cas cavel, PR. Matelândía: P. Werner Wedel, Matelândia, via Cascavel, PR. P. col Breno Renato Jost, Matelândia, PR. Maripá; P. Klaus Ehrhardt, c. p. 68, Maripá, via Palotina, PR. Nova Santa Rosa; unbesetzt. Marechal Rondon: P. Joachim Pawelke, rua José Bonifácio 68, Marechal Cân dido Rondon, via Cascavel, PR, Tel. 266. P. col. Hugo Eggers, Marechal Cândido Rondon,. PR. Mercedes Nova, P. Harald Malschitzky, Correio Marechal Cândido Rondon, via Cascavel, PR. Pato Branco: P. K. Willi Stein, São João, via Pato Branco, PR. Capanema: P. Gustavo Germano Krieger, Capanema, PR. Santa Helena: P. col. Joerg Michel, San ta Helena, PR.

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KREIS BLUMENAU Kreispfarrer: P. Nelso Weingãrtner Blumenau; P. Meinrad Piske, rua Ama zonas 119, c. p. 555, Blumenau, SC, Tel. 1194. Itoupava Sêca: P. Diether Prinz, Rua Cel. Feddersen, 106, c. p. 58, Itoupava Sêca, Mun. Blumenau, SC, Tel. 1949. Blumenau-Velha: P. Alfred Creutzberg, Rua João Pessoa, 1563, c. p. 413, Blu menau, SC. Blumenau-Garcia: P. Leonhard Creutz berg, c. p. 92. Blumenau, SC. Badenfurt: P. i. R. Werner Andresen, Correio Salto Weissbach,-Mun. Blume nau, SC. Pomerode; P. Edgar Liesenberg, Rua 15 de Novembro s/n., c. p. 8, Pomerode, SC. Itoupava Central: P. A. Prinz — Comu nidade Evangélica, c. p. 99, Blumenau, SC. Vila Itoupava: P. Robert Kinas, Vila Itoupava, Mun. Blumenau, SC. Massaranduba: unbesetzt. Indaial: P. Friedrich Gierus, c. p. 45, Indaial, SC. Timbó: P. Nelso Weingãrtner, rua Duque de Caxias, c. p. 2, Timbó, SC, Tel. 89. Brusque: P. Werner Brunken, c. p. 7, Av. Monte Castelo 93, Brusque, SC, Tel. 1180, Florianópolis: P. Aldo Berndt, rua Nereu Ramos 21, Florianópolis, SC, Tel. 2720. Benedito Novo: P. col. Elmo Rassweiler, Benedito Novo, SC.

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KREIS RIO DO SUL Kreispfarrer: Alfons Thiel Rio do Sul: p. Ernst Hochstrasser, rua Rui Barbosa, c. p. 77, Rio do Sul, SC, Tel. 427. ■ Lontras: P. col. Guenther Rückert, c. p. 249, Rio do Sul, SC. Ituporanga: p. Bodo Schulz, c. p. 9, Ituporanga, SC. Alfredo Wagner (Barracão): P. col. Ernildo Oscar Voeltz, Alfredo Wagner, via Florianopolis, SC. Santa ^abel: P. col. Norbert Gramkow, Rancho Queimado, via Florianópolis, Rio São João; P. Fritz Gõhring, Rio São João, Mun. Sao Martinho, via Tubarão, SC. Lajes: Comunidade Evangélica Luterana de Lajes, Av. Luiz de Camões 1700, Bairro Conta Dinheiro, c. p. 63, Lajes, SC. Taió: P. Alfonso Thiel, rua Coronel Fed dersen 139, Taió, SC.

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Trombudo Central: P. col. Frank Graf, Trombudo Central, SC. Ibirama; Comunidade Evangélica, c. p. 37, Ibirama, SC. Presidente Getúlio; P. Baldur van Kaick, c. p. 284, Presidente Getúlio, SC.

PFARRER IM RUHESTAND

P. Werner Andresen, Badenfurt, Correio Salto Weissbach, Mun. Blumenau, SC. P. Ernst Auringer, rua José Cândido da Silva 540, Florianópolis, SC. P. Georg Creutzberg, Trombudo Central, SC. P. Gebhard Dauner, rua Marechal Osó KREIS ESPÍRITO SANTO rio 61, Joinville, SC. Kreispfarrer: P. Siegmund Wa?ike P. Max-Heinrich Fios, rua Nereu Ramos 26, Florianópolis, SC. Vitória: P. Siegmund Wanke, c. p. 902, P. Karl Frank, rua Inácio Lustosa 1084, Vitória, ES. Curitiba, PR. Domingos Martins: P. Karl Ernst P. Erich Littwin, Balneário de CamboSchneider, Domingos Martins, ES. riú, via Itajai, SC. P. Heinz Mueller, c. p. 1285, Curitiba, PR. Rio Ponte: Diakon Inácio Felberg, Do J. Johannes Mueller,irua Campos Salles mingos Martins, ES . 783, Bairro Juvevê, Curitiba, PR. Califórnia: P. Walter Adler, Domingos P. Hermann Roelke, Santa Maria de JeMartins, ES. tibá, ES. ^ Santa Leopoldina: unbesetzt. P. A. Schneider, Alameda Cabral 679, Jequitibá: unbesetzt — Santa Leopoldi Curitiba, PR. na, ES. P. Heinz Soboll, Monte Mor, Estado de São Paulo. Santa Maria: P. Erich Ruff, Santa Ma ria de Jetibá, ES. P. Georg Weger, c. p. 18044, Aeroporto Congonhas, São Paulo. Jatibocas: P. Hans Lauerhaas, Itarama, P Heinrich "Weiss, Pôrto União, SC. ES. Palmeira de Santa Joana: P. Wolfgang P. Hans ZLschler, c. p. 214, Joinville, SC. Reinsberg, Itaimbé, ES. PFARRWITWEN Lagoa Serra Pelada: P. Horst Schmekel, Vva Pastor Berchner, a/c Mário de MaSerra Pelada, ES. ri, rua Cons. Araújo 40, Curitiba, PR. Bibelschule (Fundação Diacônica Lu Vva. Irmgard Bertlein, a/(^Pastor terana): P. Artur Schmidt, Serra Pe Fischer, c. p. 46, Baixa Guaridt^ ES. lada, ES. Vva. Elisabeth Buehler, Indaial, SC. Laranja da Terra: P. Joachim Maruhn, Vva. Magdalena Fugmann, c. p. 1026, Laranja da Terra, ES. Vv^^^bÍS Kuhr, c. p. 523, Joinville SC. Criciúma: P. Hans Fischer, c. p. 46, Bai xo Guandu, ES. Vva. Mélita Lippert, Domingos Martins, ES Santo Antônio: unbesetzt. Vva. Ida Mehler, a/c. E. Hánggi, c. p. 674, São Bento: P. Friedrich Wilhelm Heid, Campo Largo, PR. . Vila Laginha, via Colatina, ES. Vva. Elisabeth Muller, Joinville, SC. Córrego Bley: P. Jost Od. Ohler, São Ga Vva. Margarete Schluenzen, Jaragua do briel, ES. Vila Pavão: P. Frank F. Hensel, Vila Pa wl^^sSina Sti-iffler, c. p. 35 Casto PR. Vva. Leonore Weber, c. p. 95, Petropolis, vão, via Nova Venécia, ES. Rio de Janeiro. Córrego Peneiro: unbesetzt.

MITTELBRASILIANISCHE SYNODE Sínodo Evangélico do Brasü Central DER SYNODALVORSTAND Prãses: P. Fritz Vath, Rio de Janeiro, caixa postal 2555-ZC-OO, Tel. 27-9496. Vizepráses: Benno Kersten, Rio de Ja neiro, c. postal 2555-ZC-OO, Tel. Adresse „kerben“, Tel. 23-8167 u. 58-4859 1. Schriftführer: Dr. Rodolfo S. Doerzapff, Rio de Janeiro, c. p. 2928-ZC-OO, Tel. 23-0473 u. 54-4143.

2 Schriftführer: P. G. Graetz, Rua 5, n. '1850, Rio Claro, SP. 1. Schatzmeister: Otto A. Mueller, S.Paudo a/c. ISAM, Alameda Santos 2152, 1. and., Tel. 61-4265. 2 Schatzmeister; Max R. Heineken, São 'Paulo 9, Rua Joaquim Antunes, 135 — ap. 701, Tel. 8-3007. Beisitzer: P. I. Gémes, São Paulo, c. p. 6452.

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SYNODALE EINRICHTUNGEN EvangeUsche Jugend (Juventude Evangeüca): P. Karl Busch, São Paulo, c p. 6192. Hilfskasse .(Caixa de Socorro) ● p uirich Fischer, c. p. 6192, São Paulo '(Gap.). Pensionskasse: P. uirich Fischer c. p. 6192, São Paulo (Gap.) Adolí-Werk: P. F. Zander, c. p. 6192, Sao Paulo (Gap.). Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe. Frau Lieselotte Zander, c. p. 6192, Sao Paulo (Gap.). > , SYNODALKREISE UND GEMEINDEN Kreisvorsteher P. Johannes E. Schlupp. Staat Bahia Salvador: Gemeindezentrum und Pfarrwohnung, Rua Prof. Aristides Novis 7, Federação, caixa postal 683, Tel. 5-3440. P. Walter Julius Schlupp. Recife und Belém Gemeinden im Aufbau. Staat Minas Gerais Teófilo Otoni — Stadtkirche und Pfarrwohnung. Rua Dr. Onofre, 32, Tel, 9141. P. Eugen Baltzer Landwirtschaftsliches Internat: P. Walter Dõrr. Tel. 9139 Predigtstellen: Brejão, S’Ana, S. Ja cinto, Serra d’Aymorés, Cartes Chargas, Nanuque, S. João, São Pedro, Valão, Água Fria, Cedro, Três Pedras, Colônia Frca. Sá und S. Benedito. In ternato Rural. Belo Horizonte — Stadtkirche, Rua D. Salvador, 37, Serra. Pfarrwohnung, Rua íbis, 192, Serra, Tel. 4-2429. P. Viktor Schwaner. Juiz de Fora Stadtkirche, Rua Gene ral Gomes Carneiro n.° 58, Mariano Procópio, Pfarrwohnung: Rua Pedro II, 62, Tel. 4552. P. João Westby. Kapellen: São Pedro Borboleta, heute Vila S. Vicente de Paula und Mar de Espanha. Predigtplatz, Funil. Staat Rio de Janeiro Nova Friburgo — Stadtkirche, Avenida Galdino do Vale, 1. Pfarrwohnung, Rua Baronesa, 70 Tel. 1032 und 1425 (Colégio Cêfel). P. Johannes Eduard Schlupp. 200

Predigtplãtze: Riograndina und Am paro. Petrópolis — Stadtkirche, Avenida Ipi ranga n. 346. Gemeindezentrum und Pfarramt, Av. Ipiranga 244, cx. postal 95, Tel. 3131. P. Hermann Bertlein. Gemeindeschule Educand. Júlio Fre derico Koehler, Av. Ipiranga, 244. Frauenheim des Frauenvereins, Av. Ipiranga n. 346. Staat Guanabara (Rio de Janeiro) Stadtkirche und Gemeindezentrum: Rua Carlos Sampaio, 251, Esplanada do Se nado, ZC-86, Tel 22-6751. P. Fritz Vath,- Wohnung, R. Rainha Guilhermina, 158, ap. 202, Leblon, Tel. 27-9496. P. Wilhelm Krãutlein, Wohnung, Ge meindezentrum, wie oben. P. Rudolf Richwin, Wohnung, Niterói, E. do Rio, c. postal 365, Alameda Al cides, 102, Icaraí, Tel. 4322. Predigtplãtze: Jacarepaguá, Altenheim, R. Edgard Werneck, 204. Copacabana, Igreja Presbiteriana, R. B. Ribeiro, 335. Meier, Fam. Nuffer, R. Carolina San tos, 112. Santa Cruz, Fam. Holzer, Estr. Mor ro do Ar. 21. Jardim Primavera, E. do Rio, Fam. Fuchs. Ilha do Governador, Fam. Lenz, R. Quirino dos Santos, 395. Teresópolis, Methodistenkirche, Rua Delfim Moreira, 1425. r Gemeindezentrum Niterói, E. do Rio de ^ Janeiro, Alameda Alcides, 102, Icaraí, Cx. postal 365, Tel. 4322. Saco de São Francisco, Fam. Schmersahl r. Tamoios, 172. Gemeindeblatt R. S. Doerzapff, Esplana da do Senado, rua Carlos Sampaio, 251, Rio de Janeiro, GB, ZC-86. Aussergemeindlich: Altersheim des Hilfsvereins Sociedade Beneficência Humboldt: Rua Edgard Werneck, 204, Jacarepaguá, ZC-89, Tel. Jacarepaguá 25 und Cetel 92-0058, Frauenheim des Amparo Feminino de 1912, Soc. Beneficente, unter der Leitung der Diakonissen von Kaiserswerth und S. Leopoldo, Rua Estréia, 27, Rio Comprido, ZC-10, Tel. 28-0449, 28-3878. Distrito Federal Brasília — Kirche: SQS 405/6, Tel. 3-1028 Wohnung P. E. O. C. Schlieper: SQS 113, Bloco C, Ap. 606, Tel. 3-2493. Kreis Süd: Kréisvorsteher: p. Gerhard Graetz.


Staat São Paulo. Rio Claro — Stadtkirche, Av. 14, n. 466. Pfarrwohnung, Rua 5, n. 1850, Tel. 3830 P. Gerhard Graetz. Predigtstellen, Ferraz u. Nova Europa. Die Gemeinden Limeira und Pires werden von Rio Claro aus bedient. Pfarrwohnung und GeCampinas meindezentrum Rua Alvares Machado, 492, Tel. 9-4023, c. p. 1670. P. Reinaldo Seibel. Die Gemeinden Cosmópolis, Friburgo (SP), Indaiatuba, Judiai und Monte Mor werden von Campinas aus betreut. Sao Paulo Stadtkirche und Gemeindeamt: Avenida Rio Branco, 34, c. pos tal 6192, Telefon 34-4613 - Oase, Tel. 37-8338 — G. Adolfhaus, Tel. 34-0553. P. Karl Busch Wohnung, Santana, Ala meda Afonso Schmidt, 580; Tel. 3-8088. P Ulrich Fischer, Wohnung, Rua das Arrozeiras, 314, Sto. Andi-é, Tel. 44-5496 p. Reinhold Mauritz, Wohnung, Rua Cel. O. Porto, 862, Paraíso, Tel. 70-6981. p. Ulrich Vesper, P. Friedrich Zander, Wohnung, Rua Verbo Divino, 392, Sto. Amaro, Granja Juliéta; Tel. 61-8244. Predigtplátze: Stadtkirche, wie oben; Heydenreichhaus, R. Cel. Oscar Porto, 862, Tel. 70-6981; Friedenskirche, Rua Verbo Divino, 392, Santo Amaro, Tel. 61-8244; Santana, Alameda Afonso Schmidt, 580, Tel. 3-8088; Jabaquara, Hilfsverein,Hua Buritis, 238; Vila Cam po Grande, Rua 14; Ferraz de Vascon celos. Rua Dep. Queiroz Teles, 51; Freguezia d’ó, Oase, Rua Salvador Fur tado, 213, Torres do Tibagi, Golgothakírche. Rua Cidade de Lyon 5; Sto. An dré, Rua Florianópolis, 307; São Ca.eta110, Rua Venceslau Braz, 41; PinheirosButantan, Hilfsverein-Altersheim; São José dos Campos, Rua Francisco Ra fael, 125, Presbyterianerkirche; Cam pos do Jordão, Abernessia und Pinhei ros, Rua Antônio Giudice, 1030; Mauá, Rua Rev. José Oston, Episkopalkirche.

Kreuz im Süden: P. Reinhold Mauritz, c. p. 6192, São Paulo Die Nordiske Kirche: Rua Job Lane, 1030, Alto Boa Vista, São Paulo, Tel. 61-6191, c. postal 18-239, Aeroporto São Paulo (Capital), sammelt ais Ansgarkirche , skandinavische Lutheraner von Dãnemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island. P. Karl Hafstad, Estnische Lutherische Kirche, z. Zt. unbesetzt, Rua Rubi, 40, Aclimação; Comunidade Evangélica Lutherana Húngara; do Brasil. Rua Sergipe, 270, Higienópolis, c. p. 6452, Tel. 51-1776. Predigtplátze: Rio de Janeiro, Lorena und Belo Horizonte. Lettische Kirche, Lic. Jacobus Adolfs Mekss, Rua- D. Pedro II, 519, Brooklin, Tel. 61-8149, caixa postal 8852. Predigtplatz: Nova Odessa. Santos Av. Gal. Francisco Glicério, 626, Tel. 2-5910 (Deutsches Konsulat), bildet mit der Stadt São Paulo einen Parochialverband P. i. R. Hans Reichardt. Missão Evangélica Luterana in S. Paulo: Editora Luterana: Rua Fradique Coutinho, 614, c. p.'11.166, Tel. 28-2360, Kapelle: Rua Antônio Giudice, 1030, Alto de Pinheiro^. Missão Evangélica Luterana Japonesa: P. Hiroshi Fujii, Rua Tamandara, 317, Liberdade, São Paulo (Cap.), c. p. 352, Campinas, SP. PFARRER IM RUHESTAND Prãsès i. R. Martin Begrich, 86 Bamberg, Claviusstr. 20, República Federal Ale mã. P. i. R. Hans Reichardt, c. p. 6192, São 'paulo (Capital). PFARRWITWEN Vva P Margarete Filarski, caixa pos tal 6192, São Paulo.

EVANGELISCHE KIRCHE AM LA PLATA Kirchenamt: Esmeralda 162, Buenos Ai res, T. E. 45-7520. Kirchenprâsident: Pfarrer Friedrich Hoppe. F. F. Amador 1939, Olivos FCBM, T. E. 791-4276. Vizeprãsident; Prof. Dr. Heinz-Joachim Held. Gaspar Campos 6151, José C. Paz, FCGSM, T.E. J. C. Paz 117. Prof. D. Rudolf Oberniüller, Av. Earhard 130, C. J. Palomar FCGSM, T. E. 750-2175.

pfarrer Hans Theodor Berron, Córdoba 67, Martinez, FCBM T. E. 792-9725. Pastor Col. Volker Schubert, Ai-enales 3497, Florida FCGB, T. E. 740-6662. GEMEINDE BUENOS AIRES Gemeindebüro, Esmeralda 162, Buenos Aires, T. E. 45-4326. Pfarrer Ernst Heuser, Postanschrlft: Es meralda 162, Capital, privat: Santa Ro sa 442, Martinez PCGBM,T. E. 792-5940.

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INHÂLTSVERZEICHNiS S.4 Lateinamerikanische Perspektiven . 30 LutherlsGhe Kirche in 39 Karibischen Raum 42 São Paulo — Quo vadis? Auf Predigtreise durch Nord-Peru . 45 Licht und Schatten — Amerika .... 48 Wie ideal íst eine ideale Ehe? ... 56 Éhe zwischen gestern und morgen 57 60 Der schwierige Elternberuf 61 Die Radieschen 63 Verantwortiiche Elternschaft 64 Mein Gesangbuch 68 Moderne Theologie 71 Glauben um Mitternacht Das Erwachen der Religionen .... 74 Boten, Forscher und Entdecker ... 77 80 John Moít 83 Die verschwundene Silbermünze .. Kaiendarium

84 85 86 88 91

Der Quizmaster Humor

Gemeinde Agudo Lebenslauf Rundfunk und Fernsehen Kinder vor dèm Fernsehschirm? . . 101 107 Herrschet über siel Der achte Tag der Schõpfung .... Der Griff nach der Zukunft Ratselecke — Zum Schmunzeln ... Grossmutter

113 119 127 129

Arzt und Seelsorger am Krankenbett 137 Krankheit — ein Anruf Gottes .... 143 153 Über die Düngung 159 Rost- und Brandkrankheiten Der Mann und das Kind ... Generatlonenbilder Schulen und Kirchen Anschriftenverzeichnis ....

. 171 175 179ff. 202

Das Titelbild dieses Jahrweisers zeigt das Soziaizentrum der Gemeinden der EKLB Im ABC—Industrieviertel von São Paulo. Die Grundsteinlegung fand am 27. Oktober 1968 statt. I

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Alies vergehet, Gott aber stehet ohn alies Wanken; Seine Gedanken, Sein Wort und Wille hat ewigen Grund, Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden, heilen im Herzen die tddlichen Schmerzen, lialten uns zeitlicli und ewig gesund. Pau] Gerhardt

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Órgão mensal da 4greia Evangélica de Confissão inierana no Brasil I

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