Energiewirtschaft – stabil und prosperierend Einer der zehn größten Stromexporteure der Welt Die Energiewirtschaft gehört zu den wichtigsten Industriezweigen der Tschechischen Republik. Ihre Kraft beruht nicht nur in der jahrzehntelangen kontinuierlichen Weiterentwicklung, in der klugen geographischen Anbindung an die erschließbaren Rohstoffquellen, in der Entwicklung des Energiemaschinenbaus und nicht zuletzt in der Autarkie des Landes in der Strom- und Wärmeerzeugung. Die Energiewirtschaft nutzt in erster Linie die einheimische Braunkohle und die Kernkraft. Als Mitglied der Europäischen Union ist die Tschechische Republik an die Standards und eingegangenen Verpflichtungen der Gemeinschaft gebunden. Es handelt sich dabei vor allem um die Verringerung der negativen Einflüsse der Stromerzeugung auf die Umwelt, die Förderung alternativer und erneuerbarer Energien und um die Entwicklung neuer energiesparender Technologien. Tschechien ist eines der wenigen Mitgliedsländer der Europäischen Union, dem es gelingt, diese Beschlüsse zu erfüllen.
VISION FÜR DIE KOMMENDEN 25 JAHRE
Die Zusammenfassung der Entwicklung, Bewertung und Zukunftsvision für diesen Wirtschaftszweig ist Gegenstand der „Aktualisierten staatlichen Energiekonzeption“ (ASEK) von 2015, die für die kommenden 25 Jahre gilt. Das Primärziel besteht in der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Vielfalt der Stromerzeugung, das heißt, eines ausgewogener Mix der Primärenergieträger, der Weiterentwicklung der Versorgungsnetz-Infrastruktur im Kontext Mitteleuropas, der verstärkten internationalen Zusammenarbeit und der Integration der Strom- und Gasmärkte in der Region einschließlich der wirksamen und aktionsfähigen gemeinsamen EU-Energiepolitik, der Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation, die Unterstützung des Bildungswesens und nicht zuletzt der Erhöhung von Energiesicherheit und Widerstandskraft des Landes.
KRAFTWERKE IN TSCHECHIEN
2016 erzeugten und speisten die Kraftwerke in der Tschechischen Republik 77,412 TWh (Terrawattstunden) Strom ins Netz ein. Den größten Anteil daran hatten die Wärmedampfkraftwerke (53,6 %), gefolgt Entwicklung und Struktur der Strom-Bruttoproduktion 100 000 90 000
GWh
80 000 70 000
Erneuerbare Energien
60 000
Sonstige Brennstoffe
50 000
Kernenergie
40 000
Sonstige Gase Erdgas
30 000
Braunkohle Steinkohle
20 000 10 000 0 2010
2015
2020
2025
2030
2035
2040
Quelle: Industrie- und Handelsministerium
von Kernkraftwerken (29,4 %), Dampfgaskraftwerken (5,2 %), Gas- und Verbrennungskraftwerken (4,4%), Photovoltaikanlagen (2,7 %), Wasserkraftwerken (2,6 %), Pumpspeicherwerken (1,5 %) und Windkraftanlagen (0,6 %). Die Wärmeerzeugung erfolgt hauptsächlich in Kogenerationsanlagen als Nebenprodukt der Stromerzeugung oder in städtischen Heizwerken. Die Kogeneration ist in der Tschechischen Republik weit verbreitet und befindet sich auf hohem Entwicklungsstand. Kernenergie wird in den Kernkraftwerken Temelín und Dukovany erzeugt, die bisher nicht voll ausgebaut sind und bei denen in Zukunft mit dem Bau weiterer Blöcke gerechnet wird.
HAUPTLIEFERANTEN
Der größte Stromanbieter auf dem tschechischen Markt ist die Gruppe ČEZ, die derzeit zu den zehn bedeutendsten Playern auf dem europäischen Markt gehört. In Tschechien betreibt der Konzern mehrere Kraftwerktypen 10 Kohlekraftwerke, 2 Kernkraftwerke, 37 Wasserkraftwerke (incl. 3 Pumpspeicherwerke), 1 Dampfgaskraftwerkhttps: //cs.wikipedia.org/ wiki/Paroplynov%C3%A1_elektr%C3%A1rna, 13 Photovoltaikanlagen, 2 Windkraftanlagen, 3 Biomasseverbrennungsanlagen und 1 Biogasstation. Aus den Anlagen von ČEZ kommen fast drei Viertel der insgesamt in Tschechien erzeugten Elektroenergie. Der zweitgrößte Anbieter ist Innogy Energie, s.r.o. (früher RWE-Gruppe), der auf Transport, Distribution und Verkauf von Gas und Strom sowie auf Dienstleistungen im Energiesektor spezialisiert ist. Es folgt die E.ON-Gruppe, die Elektroenergie und Gas liefert und vertreibt und ebenfalls energetische Dienstleistungen erbringt.
ELEKTROENERGIE-EXPORT
Seit der Inbetriebsetzung des Kernkraftwerks Temelín gehört die Tschechische Republik stabil zu den zehn größten Stromexporteuren der Welt. Eine nicht zu vernachlässigende Menge Elektroenergie geht ins Ausland, vor allem nach Österreich und in die Slowakei. Meistens ist es Strom aus Temelín und Dukovany. 2016 betrug der Netto-Export 10,9 TWh. 2017 kam es dann zu einem deutlichen Anstieg um 19 Prozent, also von 10,9 auf 13 TWh. Ts c h e c h i s c h e R e p u b l i k – I h r H a n d e l s p a r t n e r 37