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Der Spion . Nahschuss . Fabian

Spion wider Willen

In „Der Spion“ verwandelt sich Benedict Cumberbatch vom Geschäftsmann zum amerikanischen Spitzel im Kalten Krieg.

USA vs. UdSSR, CIA gegen KGB. – Der Kalte Krieg zwischen den amerikanischen und russischen Supermächten und seine jahrzehntelang andauernden Auseinandersetzungen boten bereits in der Vergangenheit jede Menge Stoff für Filme wie Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, Der dritte Mann und viele bekannte Leinwandklassiker mehr. Besonders beliebt: Die Spionagegeschichten zwischen der CIA und dem KGB, die immer noch ausreichend Inspiration für neue Filme bieten. Mit Der Spion kommt nun eine Verfilmung in die Kinos, die auf wahren Begebenheiten basiert. Die Arbeit erzählt die wahre Geschichte des britischen Geschäftsmannes Greville Wynne (Benedict Cumberbatch), der sich auf Geheiß des britischen MI-6 und der CIA mit dem sowjetischen Offizier Oleg Penkowski (Merab Ninidze) zusammentat. Was anfangs eine rein geschäftliche Beziehung war, entwickelte sich zu einer wahren Freundschaft, die keine Grenzen kannte. #TheCourierMovie

DER SPION – THE COURIER KINOSTART 02.07., UK 2020, REGIE Dominic Cooke, MIT Benedict Cumberbatch, Merab Ninidze, Rachel Brosnahan, 112 Min., © Filmladen

Mit aller Härte

Entkommen unmöglich: Lars Eidinger gerät in „Nahschuss“ immer tiefer in die Fänge der Stasi.

Von der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Jahr 1949 bis zur letzten Vollstreckung der Todesstrafe wurden insgesamt 166 Personen hingerichtet; erst 1987 wurde die Todesstrafe in der DDR gänzlich abgeschafft. Nahschuss basiert auf dem Schicksal des letzten Opfers der ostdeutschen Justiz, Werner Teske, der 1981 rechtswidrig wegen angeblich vollendeter Spionage und versuchter Flucht zum Tode verurteilt und ermordet wurde. Der Titel des Filmes bezieht sich auf die damalige Praktik, zum Tode Verurteilte nach der Abschaffung der Guillotine durch einen unerwarteten Schuss in den Hinterkopf zu töten. Regisseurin Franziska Stünkel begleitet in ihrem zweiten Kinofilm den Ingenieur Franz Walter (Lars Eidinger) bei dem vergeblichen Versuch, der Stasi zu entkommen, und zeigt die Brutalität des Justizapparates der DDR. #nahschuss

NAHSCHUSS KINOSTART 13.08., D 2021, REGIE Franziska Stünkel, MIT Lars Eidinger, Luise Heyer, Paula Kalenberg, 116 Min., © Alamode

Welt im Umbruch

Dominik Graf landet mit der Verfilmung von Erich Kästners „Fabian“ einen großen Wurf. In der Titelrolle: Tom Schilling.

Der erste Blick fällt auf eine U-Bahn-Station im heutigen Berlin. Züge, Kleidung, Requisiten, alles erzählt von unser Gegenwart. Wenn sich die Kamera aber schlussendlich bis nach oben, ins Tageslicht, gearbeitet hat, sind wir im Berlin der späten 1920er-Jahre angekommen. – Und bei Tom Schilling, der den Protagonisten Jakob Fabian spielt – einen bald arbeitslosen Werbetexter/Schriftsteller, der in einer angehenden Schauspielerin (toll: Saskia Rosendahl) kurz die große Liebe findet. Erich Kästner hat diesen Fabian 1931 erdacht, Dominik Graf (Dreileben) verfilmt Kästners Roman nun auf aufregende Weise. Wenn Graf von der Weimarer Republik erzählt – zwischen Arbeitslosigkeit und ausufernden Nächten –, dann bleibt er immer spielerisch. Improvisiert mit Handkamera, greift auf Archivmaterial zurück, lässt Zeitebenen verschwimmen. Wie in der eingangs erwähnten ersten Szene oder auch wenn Figuren ein Wohnhaus verlassen und auf den Gehsteig treten – und dort auch auf Stolpersteine, die an die (späteren) Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Grafs Film ist 176 Minuten lang – und kein Moment davon ist zu viel: Seine dichte Arbeit, die bei der Berlinale Premiere feierte, ist eine Wucht. #fabianfilm

FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE KINOSTART 06.08., D 2021, REGIE Dominik Graf, MIT Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, FILMLÄNGE 176 Min., © Filmladen

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