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Hotel Transsilvanien
Monster Mash
Monster werden Menschen, Menschen verwandeln sich in Monster: Im finalen Teil von „Hotel Transsilvanien“ stürzen Graf Dracula und Co. ins Chaos.
Vampire, Yetis, Gremlins und andere Ungeheuer. – Im Hotel TranssilvanienFranchise kommt kein Monster zu kurz. Die Animationsfilme rund um den Vampirfürsten Graf Dracula und Töchterchen Mavis tauschen Gruselfaktor gegen Humor und bieten Unterhaltung für die ganze Familie. Im Sommer läuft nun das vierte und zugleich letzte Kapitel der chaotischen Monsterbande in den Kinos an, in der sich alles um das Thema Verwandlung dreht.
DRACULAS IDENTITÄTSPROBLEME Monster werden zu Menschen, Menschen werden zu Monstern, wenn der „Monsterfizierungsstrahl“ auf sie gerichtet wird. Dracula findet seinen menschlichen Schwiegersohn Johnny plötzlich in einen tapsigen grünen Drachen verwandelt vor, als auch schon – noch viel schlimmer – seine eigenen Eckzähne zu schrumpfen beginnen: Der grüne Laserstrahl hat auch den berühmten Blutsauger, den 540 Jahre alten Graf Dracula, erwischt und … in einen Menschen verwandelt. Dies ist bestimmt das größte Abenteuer, das Dracula zu bestehen hat … Van Helsings neue Erfindung sorgt für großes – und äußerst unterhaltsames – Durcheinander. Identitätsfragen halten die altbekannten Charaktere, die sich im „Hotel Transsilvanien“ tummeln, beschäftigt. Dracu selbst passt das natürlich am allerwenigsten, während sich Johnny über seine Monsterwerdung freut: Er hat als Mensch immer mit seiner Rolle in der Monster-Familie gehadert. Dennoch werden sie alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Rückverwandlung zu ermöglichen – ehe sie alle sich für alle Zeit an ihren neuen Wesenszustand gewöhnen müssen …
Die Sprecher/-innen der drei Vorgängerfilme sind zurück und wild entschlossen, dem großen, gewitzten Finale ihre Stimme zu leihen: Selena Gomez, Kevin James und Fran Drescher im Original, Comedians wie Rick Kavanian und Anke Engelke in der synchronisierten Variante. #HotelTranssilvanien
HOTEL TRANSSILVANIEN – TRANSFORMANIA KINOSTART 06.08., USA 2021, REGIE Derek Drymon und Jennifer Kluska, MIT Selena Gomez, Kevin James, © Sony Pictures
DOT.
ARTHAUS
THE SECRET OF THE KENYAN RUNNERS – ONE MAN – ONE MISSION – 02.07. Eine Reihe von vier Filmen beschäftigt sich mit dem Phänomen der kenianischen Weltklasse-Athleten. Den ersten, One Man – One Mission, legt Barbara Gräftner (Echte Wiener 2, Mein Russland) vor. Ihre Doku befasst sich mit dem „Paten des kenianischen Laufsports“ (und drei seiner Schützlinge): Die irische Coachinglegende Brother Colm O’Connell erkannte schon in den Siebzigerjahren als Missionar in Kenia besondere Talente, wie die unzähligen olympischen Medaillen, WM-Titel und Weltkrekorde seiner Läufer beweisen.
THERE IS NO EVIL – DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT – 27.08.. Mohammad Rasoulouf richtet in vier Geschichten, die in den Iran führen, einen lauten Appell gegen die Todesstrafe. Einfache Armeerekruten müssen als Henkershelfer agieren; Rasoulof zeigt auf, welch weitreichende Folgen dies nicht nur für die jungen Männer hat. Goldener Bär in Berlin.
HIMMEL ÜBER DEM CAMINO – DER JAKOBSWEG IST LEBEN! – CAMINO SKIES – 06.08. Wer den Jakobsweg gemeistert hat, ist nicht mehr derselbe Mensch, der er am Anfang der 800 Kilometer langen Strecke war. Noel Smyth und Fergus Grady begleiten sechs Pilger bei ihrer lebensverändernden Reise, die unterschiedlicher kaum sein könnten, die aber alle einen gemeinsamen Nenner haben: Sie hoffen, während sie gehen, Schicksalsschläge zu verarbeiten. Ein bewegender Film über „das Leben, die Liebe und das Loslassen auf dem Jakobsweg“. PROXIMA – DIE ASTRONAUTIN – 30.07. Ein Weltraumfilm, der auf dem Boden bleibt: Eva Green bereitet sich als Astronautin und Mutter auf den temporären Abschied von der Erde vor. Mit dabei: Matt Dillon und Lars Eidinger. WER WIR WAREN – 16.07. Was werden künftige Generationen von uns halten? Regisseur Marc Bauder geht in die Tiefen des Ozeans und in die Weiten des Weltraums, um – nach Roger Willemsens Buch – den Zustand der Welt zu hinterfragen. Zu Wort kommen Denker/-innen und Wissenschaftler/-innen – etwa Astronaut Alexander Gerst, Ozeanologin Sylvia Earle, Ökonom Dennis Snower und Molekularbiologe und Mönch Matthieu Ricard.
MALMKROG – 30.07. Man diniert, man plaudert, man diskutiert – immer erhitzter. Cristi Puiu verfilmt den russischen Philosophen Wladimir Solowjow und versammelt über die Weihnachtsfeiertage eine Handvoll Mitglieder des Adels und der Politik. GUNDA – 03.09. Victor Kossakovsky dokumentiert in großen Schwarz-Weiß-Bildern das Leben eines Hausschweins, einer Hühnerschar, einer Rinderherde auf einem kleinen Bauernhof. Ein spielerisches, damit auch unaufdringliches, gleichsam intensives Plädoyer für das Recht auf Leben für alle Lebewesen – zum Beispiel solche, die wir gerne „Nutztier“ nennen. Ausführender Produzent: Joaquin Phoenix.
DREAM HORSE – 13.08. Jan (Toni Collette, About a Boy) träumt, während sie an der Supermarktkasse sitzt, davon, ein Rennpferd zu züchten. Sie wird versuchen, diesen Traum gemeinsam mit einem Buchhalter (Damian Lewis, Homeland) und ihrem eigentlich vor dem Fernseher festklebenden Mann zu verwirklichen – ohne große finanzielle Mittel und ohne einen Hauch von Erfahrung. Underdog-Komödie, basierend auf den Erlebnissen der Waliserin Jan Vokes. SCHLINGENSIEF – IN DAS SCHWEIGEN HINEINSCHREIEN – 02.07. Wim Wenders hätte das Screening nach zehn Minuten verlassen und mit ihm 400 andere Zuschauer; nach der Vorführung habe es eine Schlägerei im Publikum gegeben, sein Vater hätte geweint, eine Filmkritikerin hätte den Film großartig gefunden, und die Großtante fand ihn lustig. Die Rede ist von einem Berlinale-Screening von Christoph Schlingensiefs Menu Total. Mit dem Aktionskünstler und Regisseur Schlingensief beschäftigt sich nun die Filmeditorin Bettina Böhler in ihrem äußerst lustigen Regiedebüt, das sowohl vom privaten Schlingensief als auch vom Bühnenrevoluzzer erzählt.
JAZZ AN EINEM SOMMERABEND – JAZZ ON A SUMMER’S DAY – 06.08. Der Film von 1959 in restaurierter Fassung zurück im Kino: Gemeinsam mit Chuck Berry, Louis Armstrong und Mahalia Jackson durch einen flirrenden Sommerabend beim Newport Jazz Festival.
DIE WELT WIRD EINE ANDERE SEIN – 13.08. Asli trifft auf Saeed. Während ihre Mutter nicht besonders begeistert von der Verbindung der beiden ist, heiraten die Liebenden heimlich. Immer zusammenzubleiben, die Geheimnisse des anderen zu wahren, lautet der Schwur; ein Versprechen, das bald Risse bekommt, denn Saeed verschwindet ohne Erklärung – und trifft eine Entscheidung, die nicht nur Aslis Leben erschüttern wird. Anne Zohra Berrached (24 Wochen) erzählt wieder intensiv von der Liebe.
ALLES IST EINS. AUSSER DER 0. – 30.07. Klaus Maeck und Tanja Schwerdorf setzen der weltbekannten Hackervereinigung Chaos Computer Club ein filmisches Denkmal.
FAUNA – 03.09. Nicolás Pereda gestaltet ein absurdes Familientreffen, das jederzeit in eine andere Richtung abbiegen kann. DIE FRAU DIE RANNTE – 09.07. „Wir kleben jeden Tag aufeinander“, antwortet Gamhee auf die Frage einer Freundin, ob es mit ihrem Mann gut laufe. Nun ist der auf Geschäftsreise, und die junge Frau hat endlich Zeit, in den Vororten von Seoul Freundinnen zu treffen. Hong Sangsoos 24. Film verläuft wortreich und mit wunderbar trockenem Humor.
BE NATURAL – SEI DU SELBST: DIE FILMPIONIERIN ALICE GUYBLACHÉ – 05.08. Pamela B. Green holt die Geschichte und das Lebenswerk der ersten Regisseurin des Kinos, Drehbuchautorin, Produzentin und Studiobesitzerin Alice Guy-Blaché, auf die Leinwand. SZENEN MEINER EHE – 13.08. Einen schonungslosen Film legt Katrin Schlösser vor: Sie hat sich selbst und ihren Mann Lukas Lessing beim Zusammensein festgehalten, das Glück ebenso wie Zweifel.
GAZA MON AMOUR – 23.07. Ein 60-jähriger Fischer sucht nach der Liebe (Hiam Abbas, Lemon Tree) und hat gleichzeitig die Sittenpolizei des Gaza-Streifens am Hals. Arab und Tarzan Nasser erzählen eine charmante Komödie an einem Ort, der vor allem durch Angst und Elend bekannt ist. PARFUM DES LEBENS – LES PARFUMS – 20.08. Ein Chauffeur mit Sorgerechtsproblemen (Grégory Montel) und eine Parfumeurin (Emmanuelle Devos), deren beste Zeit hinter ihr liegt, treffen für eine sinnliche Komödie aufeinander.
DIE TRÜFFELJÄGER – THE TRUFFLE HUNTERS – 25.06. Auf in die Wälder des Piemonts, wo ein paar rüstige Männer – 70, vielleicht 80 Jahre alt – gemeinsam mit ihren Hunden nach der seltenen weißen Alba-Trüffel suchen. Die Doku – der Debütfilm von Michael Dweck und Gregory Kershaw – wurde zum Überraschungshit und Publikumsliebling bei Festivals.
FIRST COW – 02.07. Wenn Kelly Reichardt (Wendy und Lucy) in den Wilden Westen führt, dann erzählt sie von kleinen Betrügereien und von großer Freundschaft. Alles dreht sich um die Titel gebende Kuh und ein Schmalzgebäck.
QUO VADIS, AIDA? – 25.06. Jasmila Žbanić (Goldener Bär für Grbavica) führt noch einmal in den Bosnienkrieg – sie erzählt von Aida (Jasna Djuričić), einer Lehrerin, die auch als Übersetzerin für die UN tätig ist. Als die serbische Armee die Kleinstadt Srebrenica einnimmt, ist ihre Familie unter den Tausenden von Menschen, die im UN-Lager Schutz suchen. Als Dolmetscherin in den Verhandlungen hat Aida Zugang zu entscheidenden Informationen. Was ist wahr, was eine Lüge, wie kann sie ihre Familie und all die anderen Menschen hier retten? Ein unvergesslicher Film, der in Venedig und Toronto bejubelt wurde.
DER HOCHZEITSSCHNEIDER VON ATHEN – 26.08. Einem Schneider alter Schule droht der Bankrott – also muss er neue Geschäftsideen entwickeln …
SHANE – 16.07. Nach den Sex Pistols (The Great Rock‘n‘Roll Swindle) und „The Clash“-Mitbegründer Joe Strummer (Joe Strummer – The Future is Unwritten) widmet sich Julien Temple einer weiteren Galionsfigur des Punk: Shane MacGowan, Frontmann der legendären „The Pogues“.
SARGNAGEL – DER FILM – 16.08. Berühmt für ihre pointierten Facebook-Statusmeldungen, wird Literatin Stefanie Sargnagel nun auch zur schillernden Protagonistin einer Mockumentary. Sabine und Gerhard Hiebler inszenieren, Michael Ostrowski und Hilde Dalik kümmern sich um eine Film-imFilm-Ebende, Voodoo Jürgens und David Scheid hängen mit an der Theke. Gewitzte Unterhaltung.
DEATH OF A LADIES’ MAN – 13.08. Erzählt wird die wendungsreiche Geschichte eines Collegeprofessors (Gabriel Byrne) – inspiriert von Leonard Cohen und begleitet von seinen Liedern. Der Frauenheld beginnt surreale Halluzinationen zu haben – ihm erscheinen etwa Frankenstein und sein toter Vater –, und er erfährt, dass er vielleicht nicht mehr lange auf dieser Welt sein wird. Schön absurd und trocken. BAD LUCK BANGING OR LOONY PORN – 08.07. Emi und ihr Mann haben großartigen, ausschweifenden Sex. Leider sehen das auch alle anderen: Ihr privater Pornofilm geht viral, vor allem an der renommierten Schule, an der Emi unterrichtet, haben natürlich alle eine Meinung dazu – zum Beispiel beim wortreichen Elternabend, den „die Pornolehrerin“ absolvieren muss … Radu Judes ebenso witziger wie bitterer Filmbeitrag holte bei der Berlinale den Goldenen Bären. ME, WE – 23.07. David Clay Diaz erzählt vier ineinander verwobene Geschichten, sie handeln in unterschiedlichen Aspekten von Flucht und Migration. Marie (Verena Altenberger) fährt etwa ans Mittelmeer, um vor Ort zu helfen. Der halbstarke Marcel (Alexander Srtschin) wiederum gründet einen Geleitschutz für Frauen, damit sie sich nicht vor den angeblich übergriffigen Migranten fürchten müssen …
WEIYENA – EIN HEIMATFILM – 03.09. „Weina“, Wien, nannten die Eltern ihre kleine Tochter, als sie von Peking nach Österreich auswanderten. Nun begibt sich die Wienerin auf Spurensuche: in China (von der Kulturrevolution bis heute) und in die Vergangenheit der Eltern.
COURAGE – DEMOKRATIEBEWEGUNGEN IN BELARUS – 25.06. Aliaksei Paluyan erzählt von den Protesten in Belarus.
VITALINA VARELA – 18.07. Die 55-jährige Vitalina kommt von den Kapverden nach Portugal. Sie hat über 20 Jahre auf ein Flugticket gewartet, und nun kommt es zu spät: Ihr Mann ist drei Tage davor gestorben. Auf sie wartet eine Aufarbeitung der Geschehnisse: Ihr Mann ist damals wortlos verschwunden. Sie hat noch das Abendessen zubereitet, auf ihn gewartet und dann erkannt, dass er gegangen ist. Nun versucht sie im Haus dieses Mannes, der einmal ihrer war, sein Leben zu rekonstruieren … Pedro Costa legt eine beindruckend komponierte Arbeit vor. DIE PERFEKTE EHEFRAU – 05.08. Welches Fach an ihrer Haushaltsschule fehlt, bemerkt Paulette, als die Finanzen ihres Instituts krachen. Geld ist noch Sache der Ehemänner. Auf in die französische Provinz im Mai 1968, wo allmählich die feministischen Ideen aus Paris ankommen. Martin Provost inszeniert Juliette Binoche.
NOW – 30.07. Kinoarbeit für den Klimawandel! Kult-Fotograf Jim Rakete trifft auf Greta Thunberg und andere junge Klimaaktivisten mit Visionen – sowie auf Prominente wie Patti Smith und Wim Wenders.
DIE STIMME DES REGENWALDES – 25.06. 1984 bis 1990 lebte der Schweizer Bruno Manser (*1954) im Dschungel von Borneo in Indonesien/Malaysia, erkundete Flora und Fauna des Regenwaldes und lernte die Sprache und Kultur der Penan, einer nomadisch lebenden Volksgruppe in Borneo, kennen. Eine Zeit, die sein Leben für immer prägen sollte: Als die Penan von massiver Abholzung des Regenwaldes bedroht wurden, nahm Manser entschlossen den Kampf gegen die Waldzerstörung auf. So entschlossen, dass 1990 ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wurde und ihn die malaysische Regierung zur „unerwünschten Person“ erklärte und auswies. Sein Kampf war noch lange nicht vorbei. Nun erzählt ein packend-beklemmender Spielfilm das Leben des seit 2000 als vermisst geltenden und 2005 amtlich für verschollen erklärten Aktivisten (dargestellt von Sven Schelker): Seine Geschichte sei „auch heute so relevant wie noch nie“, merkt Regisseur Niklaus Hilber an. „Die zunehmende Globalisierung und der steigende Bedarf an natürlichen
Rohstoffen machen den Schutz des Regenwaldes und seiner indigenen Bevölkerung zu einem noch dringlicheren Thema.“