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Hui Buh und das Hexenschloss

Die Geister, die ich in mir rufe

Michael Bully Herbig geistert wieder als „Hui Buh“ durch Schloss Burgeck.

Knapp 15 Jahre sind vergangen, seit König Julius (Christoph Maria Herbst) zu Hui Buh (Stimme: Michael Bully Herbig) ins Schloss Burgeck gezogen ist. Die „gepflegte Hassliebe“, wie Herbst ihr Miteinander beschreibt, floriert noch immer – vermutlich verstärkt dadurch, dass es in beider Leben seit dem ersten Film nicht unbedingt bergauf ging: Während sich Julius nicht nur damit abfinden muss, seine Ehe mit der ehemaligen Zofe Konstanzia verbockt zu haben, sondern auch damit, dass die gähnende Leere der Schatzkammer immer augenfälliger wird, plagt sich Hui Buh auch nach Jahrhunderten noch damit, als Gespenst eine Lachnummer zu sein. Frischen Wind können beide gut gebrauchen, und den inszeniert Sebastian Niemann, der sich 2006 bereits um Hui Buh – Das Schlossgespenst kümmerte, nun mit einer kleine Hexe: Ophelia (Nelly Hoffmann), die sich als Hui Buhs Nichte vorstellt, braucht Hilfe. Sie sei auf der Flucht vor der bösen Hexe Erla (Charlotte Schwab), die ihre Mutter Maria (Mina Tander) entführt habe. Erla sei auf der Suche nach dem Necronomicon (Stimme: Manou Lubowski), dem mächtigsten Zauberbuch der Welt – und dieses hat Ophelia im Gepäck.

Hui Buh sieht seine Chance gekommen. Vielleicht weniger die Chance, als Held dazustehen und Ophelia zu helfen, sondern eher, nun endlich gruselig zu werden! Denn die Zaubersprüche im Necronomicon könnten ihn endlich zum gefürchteten Gespenst machen. Bloß: Die Macht des Necronomicons ist groß – und es will jeden Leser dazu verführen, per Zauberei Unheil über die Welt zu bringen …

VOM LEBEN GEBEUTELT Wenn es wieder nach Schloss Burgeck geht, trommelt Sebastian Niemann die alte Partie zusammen: Neben Michael Bully Herbig und Christoph Maria Herbst ist auch Rick Kavanian (als Julius’ treuer Gefährte Charles) zurück. Wieder schrieb Niemann das Drehbuch mit Dirk Ahner (Wolke unterm Dach).

Über die Jahre wurde über zahlreichen Ansätzen gebrütet, den Erfolgsfilm zur Fortsetzung zu bringen (etwa: ein Abenteuer in Ägypten – Flaschengeist inklusive). Man wollte das Publikum nicht noch viel länger als 15 Jahre warten lassen. „Diese 15 Jahre waren dann mein Stichwort“, so Niemann. „Was ist, wenn auch für die Helden 15 Jahre vergangen sind und alle vom Leben gebeutelt wurden?“ Das war der Ausgangspunkt für eine Geschichte über einen problembeladenen Männerhaushalt, der mit einer weiteren Drehbuchidee konfrontiert wurde: „So wie unsere Helden im ersten Film in die Geisterwelt eintauchen mussten, reisen sie diesmal in die Hexenwelt.“ Genrefan Niemann spickte sein Drehbuch mit zahlreichen Bezügen. So sehen wir nun, wie Hui Buh sich damit herumschlägt, große Verantwortung zu übernehmen: Hat er das Zeug zum gruseligen Schlossgespenst? Oder bleibt er doch noch die nächsten 500 Jahre ein harmloses Gespenst für die ganze Familie? #huibuh

HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS KINOSTART 04.11., D 2022, REGIE Sebastian Niemann, MIT Michael Bully Herbig, Christoph Maria Herbst, Rick Kavanian, FILMLÄNGE 89 Min., © Warner Bros.

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