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An einem schönen Morgen . The Son

La vie en rose. Et gris.

Mia Hansen-Løve erzählt mithilfe von Léa Seydoux von Abschieden und Neuanfängen: „An einem schönen Morgen“.

Sandras Vater lebt zwischen Büchern. Noch. Ausgerechnet der Philosophieprofessor beginnt in einer noch frühen Phase seines Lebens zu vergessen. Die Diagnose lautet auf Benson-Syndrom, eine neurodegenerative Erkrankung, die manche auch die „visuelle Variante“ der Alzheimer-Erkrankung beschreiben. Er kann kaum mehr sehen, und sein Verstand macht, was er will. Klar ist: Er kann nicht mehr alleine leben. Also kümmern sich die Mittdreißigerin und Alleinerzieherin Sandra (sehr präsent: Léa Seydoux) und andere Familienangehörige darum, einen Heimplatz zu finden. Ein schmerzhafter Prozess, in den sich andere Gefühle mischen, als Clément (Melvil Poupaud), ein Freund ihres verstorbenen Mannes, plötzlich nicht mehr nur ein Freund ist. Mia Hansen-Løve (zuletzt: Bergman Island), die eine Spezialistin dafür ist, Zwischenmenschliches nuanciert in atmosphärische Bilder zu fassen, legt eine einnehmende melancholische Arbeit vor – über Verlust und Neuanfänge, über das Leben und was davon bleiben wird. „Ich habe versucht, das zu verarbeiten, was ich durchgemacht habe. Und ich wollte erforschen, wie zwei gegensätzliche Gefühle, Trauer und Wiedergeburt, miteinander in einen Dialog treten können“, so die Regisseurin, die 2020 ihren Vater verlor und zum zweiten Mal Mutter wurde (in ihrer neuen Beziehung mit dem Filmemacher Laurent Perreau). #aneinemschönenmorgen

AN EINEM SCHÖNEN MORGEN – UN BEAU MATIN KINOSTART 29.12., F 2022, REGIE Mia Hansen-Løve, MIT Léa Seydoux, Pascal Greggory, Melvil Poupaud, Nicole Garcia, FILMLÄNGE 112 Min., © Filmladen

Familiensache?

Florian Zeller bringt den zweiten Teil seiner Familientrilogie auf die Leinwand: Auf „The Father“ folgt „The Son“.

Wie verwirrend der Alltag eines Menschen mit fortgeschrittener Demenz ist – wo plötzlich Eindringlinge in der Wohnung auftauchen, die aber behaupten, zur Familie zu gehören –, inszenierte der Dramatiker und Regisseur Florian Zeller mit The Father (und seinem fabelhaften Hauptdarsteller Anthony Hopkins) auf erschütternde Weise. Nun erreicht der zweite Teil seiner Familientrilogie die Leinwand: das aufwühlende Drama The Son. „Als ich das Drehbuch las, war es wie ein Schlag in den Magen“, so Hauptdarsteller Hugh Jackman. „Ich wollte unbedingt diese Figur spielen.“ „Diese Figur“ ist ein Mann, Peter, der sich aus seiner Familie gelöst hat, um mit einer anderen Frau ein neue zu gründen. Mit Beth (Vanessa Kirby) und dem gemeinsamen Baby lebt der Anwalt, der über einen Wechsel in die Politik nachdenkt, ein glückliches Leben – bis die Vergangenheit sich als alles andere als abgeschlossen zeigt: Seine Exfrau (Laura Dern) berichtet, dass der gemeinsame 17-jährige Sohn Nicholas (Zen McGrath) seit Wochen die Schule schwänzt, verstört, wie ausgewechselt sei. Nicholas wird zu Peter und seiner neuen Familie ziehen, in der Hoffnung, dass es ihm mit einem Tapetenwechsel besser gehen wird … #thesonfilm

THE SON KINOSTART 27.01., UK 2022, REGIE Florian Zeller, MIT Hugh Jackman, Laura Dern, Vanessa Kirby, Zen McGrath, Anthony Hopkins, FILMLÄNGE 122 Min., © Constantin Film

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