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Mit Peitsche, Charme und Fedora
Trotz einer langen und beachtlichen Karriere voller Blockbuster und einer Oscar-Nominierung wird man Harrison Ford für drei Rollen auf ewig in Erinnerung behalten, und das nicht nur, weil er diese im hohen Alter noch einmal aufgenommen hat. Nach seiner glanzvollen Rückkehr als Han Solo in Star Wars: Das Erwachen der Macht und Rick Deckard in Blade Runner 2049 fehlt nur noch ein weiterer Auftritt des berühmtesten Archäologen der Filmgeschichte, um den Nostalgietrip perfekt zu machen. Nach jahrelangen Verschiebungen ist es nun endlich so weit, und das stargespickte fünfte Abenteuer Indiana Jones und das Rad des Schicksals ist bereit, auf die argwöhnische Fanschar losgelassen zu werden.

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ALTER HELD – NEUER IMPULS
15 Jahre sind seit Das Königreich des Kristallschädels vergangen, und während die damals schon späte Rückkehr des weit gereisten
Charmebolzens grundsätzlich positiv aufgenommen wurde, so hat sich auch eine gehörige Portion Enttäuschung dazugemischt, was neben viel CGI u.a. auch mit einer oft diskutierten Szene mit einem Kühlschrank zu tun hat. Nichtsdestotrotz genießt der von Produzent George Lucas und Regisseur Steven Spielberg entwickelte Held immer noch Kultstatus, sodass die Ankündigung eines weiteren Teils große Vorfreude ausgelöst hat. Dass Spielberg hier erstmals nicht die Anweisungen gibt und stattdessen der Blockbuster-erprobte James Mangold (Logan) die Regie übernimmt, mag zunächst etwas nachdenklich stimmen, bringt aber frischen Wind hinein, und wenn der (vorläufig) letzte Wolverine-Auftritt etwas beweist, dann dass dieser Regisseur Popkultur-Helden neue Nuancen abgewinnen kann. Das Rad des Schicksals wurde von Mangold mit David Koepp, der das Drehbuch zum Vorgänger verfasst hat, und den Brüdern John-Henry und Jez Butterworth (Le Mans 66 geschrieben.

LEG DICH NICHT MIT INDY AN
Die Handlung setzt 1944 ein und begleitet Indiana Jones – digital verjüngt (!) – gemeinsam mit seinem guten Freund Basil Shaw (Toby Jones, Captain Ameri ca: The First Avenger geheimnisvolles Relikt, ein Rad mit dem unaussprechlichen Namen Antikythera, von dem skrupellosen Nazi Jürgen Voller (Mads Mikkelsen, Der Rausch) fernhalten wollen. 25 Jahre später liegt Indys Leben in Scherben: seine Ehe gescheitert, kurz vor dem erzwungenen Ruhestand, muss er auch noch erkennen, dass Voller und Konsorten der NASA beim Wettlauf zum Mond gegen die Sowjetunion mit Rat und Tat zu Seite stehen. Da taucht Helena (Phoebe Waller-Bridge, Fleabag), Basils Tochter und Indys Patenkind, auf
Kreuzzug hinein. Voller ist nämlich immer noch hinter dem MacGuffin (hier: Antikythera) her und will die bevorstehende Mondlandung für seine Zwecke nutzen. Aber mit einem hartgesottenen Haudegen wie Indiana Jones ist auch im hohen Alter nicht zu spaßen, und wenn er erst einmal zu den Klängen von John Williams seinen legendären Hut aufgesetzt und die Peitsche in die Hand genommen hat, dann geht
Indys letzter Auftritt dürfte nicht nur für Fans ein emotionales Erlebnis werden. #indianajonesunddasrad desschicksals
INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS – INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY KINOSTART 29.06., USA 2023, REGIE James Mangold, MIT Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen, John Rhys-Davies, Toby Jones, Antonio Banderas, FILMLÄNGE 142 Min., © The Walt Disney Company
