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Krise in Pink

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DAS 97. DOT.

DAS 97. DOT.

„Barbie“ steckt in einer existenziellen Krise. Greta Gerwig und Margot Robbie erzählen auf würdevolle Weise davon.

Denkt ihr manchmal ans Sterben?“, platzt es aus

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Barbie (Margot Robbie, zuletzt: Babylon – Rausch der Ekstase) heraus. Gerade hat sie sich mit ihren Freundinnen darüber ausgetauscht, dass heute der „beste Tag ever“ ist – wie gestern und morgen und wie sowieso immer. Und dann, mitten auf der „Riesen7Föhn-Party mit allen Barbies, ’ner einstudierten Choreo und dem passenden Song“ steht plötzlich dieser Satz im Raum. Die Musik setzt abrupt aus, alle erstarren und blicken zur nun plötzlich fremdartig wirkenden Barbie, die gestehen muss, dass merkwürdige Dinge in ihr vorgehen. Sie ist nicht wie sonst geschwebt, sondern vom Dach ihres rosa Plastikhauses gekracht. Und ihre Füße, die immer bereit sind für perfekte High Heels, machen sowieso abartige Dinge: Ihre Fersen haben den Boden berührt! Unter den Barbies bricht entsetztangeekeltes Gekreische aus. Was soll sie jetzt bloß unternehmen?!

Barbie (Robbie) fragt die ramponierte Barbie (Kate McKinnon, Ghostbusters), die anders ist als alle anderen Barbieland-Bewohner (mit ihr scheint ein Kind sehr exzessiv gespielt zu haben), um Rat.

„Du musst raus in die echte Welt“, weiß diese. Barbieland hinter sich lassen – wenn sie das möchte.

Barbie muss sich nur entscheiden: Zurück in ihr normales Leben treten (also in ihre High Heels) oder die Wahrheit über das Universum erfahren (sinnbildlich bedeutet dies den Griff zu Birkenstocksandalen).

Barbie entscheidet sich, ohne lange darüber nachdenken zu müssen, für die High Heels. Nur lässt Barbie das nicht gelten – und ein Trip in die echte Welt beginnt.

Was Barbie nicht geplant hatte, ist, dass sich Ken als blinder Passagier auf der Rückbank ihres rosaroten Cabrios versteckt hat. Er lässt seine Liebste sicher nicht im Stich. Das in Neon- und Pastellfarben gekleidete Paar strandet in einer Welt, die nur hochgezogene Augenbrauen für sie übrig hat.

All Die Kens Und Barbies

Ryan Gosling (inspiriert vom Sun Lovin’ Malibu Ken aus dem Jahr 1979) und Margot Robbie stürzen sich als personifizierte MattelPuppen in einen heiß ersehnten filmischen Spaß, dessen Drehbuch Greta Gerwig (Little Women, Lady Bird) und ihr Partner Noah Baumbach (Frances Ha) erdachten und für dessen Regie Gerwig verantwortlich ist.

Ryan Gosling behauptet, das Angebot, Ken zu spielen, akzeptiert zu haben, nachdem er gesehen habe, wie seine Tochter mit ihrem Ken umging: Er wollte wohl die neben einer zerquetschten Zitrone im Schlamm steckende Puppe, die es imagetechnisch immer etwas schwer hatte, ins rechte Licht rücken: „Ich werde dein Ken sein, seine Geschichte muss erzählt werden“, soll er Greta Gerwig geschrieben haben.

Als Barbies sind neben Margot Robbie u.a. Sängerin Dua Lipa, Emma Mackey (Tod auf dem Nil), Issa Rae (Insecure) und Ritu Arya (The Umbrella Academy) im

Einsatz, als Ken neben Ryan Gosling u.a. Simu Liu (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings – als Japan-Ken aka Samurai-Ken) und John Cena; als Kens bester Freund Allan tritt Michel Cerra auf, als Allans schwangere Frau und BarbieFreundin Midge ist Emerald Fennell (Regisseurin von Promising Young Woman) zu sehen. America Ferrera tummelt sich neben Will Ferrell (als Mattel-Chef) in der echten Welt. Helen Mirren gibt die Erzählerin.

ZURÜCK IN DEN KARTON?

Barbie und Ken fahren durch collagenhafte Welten, stürzen die reale Welt ins Chaos und sorgen für unruhige Nächte beim über ihr Erscheinen aufgebrachten Spielwarenkonzernchef (Will Ferrell): „Niemand ruht sich aus, bis diese Puppe wieder im Karton ist.“

Ein Film für alle, die Barbie hassen, verspricht der Trailer. – Und für all jene, die Barbie lieben. Definitiv der größte Spaß der Saison.

#BarbieTheMovie

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