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Chaotische Geisterbeschwörung
Es hätte der alleinerziehenden Mutter Gabbie (Rosario Dawson) zu denken geben sollen, warum die Villa in New Orleans, die sie für sich und ihren neunjährigen Sohn Travis (Chase W. Dillon) erworben hat, so billig war. Dass es beim Einzug wenig einladend wirkt, wischt sie noch mit dem überzeugt vorgetragenen Argument hinweg, dass Vanillekerzen hier gleich Wunder wirken werden. Aber dann bemerkt sie schon, dass es nicht so einfach sein wird mit dem Wohnlich-Machen dieses Ortes: Mit diesem Haus stimmt etwas nicht. Es spukt. Mutter und Sohn packen nicht gleich ihre Sachen und nehmen wieder Reißaus, sondern ziehen sogleich einen potenziellen Experten in Fragen rund ums Jenseits zurate: den örtlichen Priester Kent (Owen Wilson).
Dieser holt sich seinerseits
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Verstärkung: Der Witwer Ben (LaKeith Stanfield) ist Wissenschaftler und wenig erfolgreicher Experte fürs Übersinnliche, Harriet (Tiffany Haddish) ist ein Medium aus dem französischen Viertel, und der mürrische Bruche (Danny DeVito) kann vielleicht als Historiker etwas beisteuern, wenn es darum geht, das Haus von bösen und spielfreudigen Geistern zu befreien. So macht sich die bunt zusammengewürfelte Truppe ans Werk, während sich die schaurigen Bewohner des Hauses nicht scheuen, sich zu zeigen. Sie sind nämlich auch nicht gerade wenige …

Priester Kent versucht sich in Verhandlungsgeschick: „Mann, gönnt uns ’ne Pause! Es gibt so viele schlechte Menschen auf der Welt. Sucht die heim!“

DER FILM ZUR VERGNÜGUNGSPARKATTRAKTION
In Walt Disney World- und Disneyland-Vergnügungsparks werden Disney-Filme und -Figuren zu Parkattraktionen gemacht. Manchmal passiert es aber auch andersrum: dass zuerst eine Bahn im Vergnügungspark existiert, die später erst filmisch angefasst wird. Beispiele dafür sind etwa Jungle
Cruise, Fluch der Karibik A World Beyond menparkbereich „Tomorrowland“) und Mission to Mars
Justin Simien ( aus der schaurigen Gruselvilla in Disneyland ein vergnügliches Haunted-Mansion-Abenteuer.
So einen Versuch gab es mit Die Geistervilla Minkoff inszenierte in seinem schnell vergessenen Film Eddie Murphy als Immobilienmak ler, dessen Frau vom Butler des Hauses gezwungen wird, einen ruhelosen Geist zu heiraten (und dafür sterben soll).
Ursprünglich sollte Guillermo del Toro (Pinocchio) die Neuverfilmung verantworten (und gerüchteweise Ryan Gosling besetzen), sein brutaler Entwurf wurde von Disney aber als zu wenig familienfreundlich abgelehnt. Daraufhin wurde Katie Dippold (Ghostbusters) für ein Drehbuch engagiert – und Justin Simien als Regisseur.


Das umgesetzte Projekt schlägt –trotz all der Geister, die ihr Unheil treiben – einen vergnüglicheren Weg ein – und zwar in namhafter Besetzung: Neben den bereits Erwähnten wollen uns Jamie Lee Curtis (Halloween), Jared Leto (Requiem for a Dream), Winona Ryder (Reality Bites) und Dan Levy (Schitt’s Creek) das Gruseln lehren und mithelfen, ein Sprichwort umzuwandeln. Fortan muss es heißen: „Zu Hause ist es halt einfach doch am Schaurigsten.“

#geistervilla
GEISTERVILLA – HAUNTED MANSION
KINOSTART 27.07., USA 2023, REGIE Justin Simien, MIT Owen Wilson, Rosario Dawson, Tiffany Haddish, Danny DeVito, Jared Leto, Winona Ryder, Jamie Lee Curtis, © The Walt Disney Company