Sich beweisen

Lola Quivorons Spielfilmdebüt, das in Cannes seine Premiere feierte, wurde u.a. als „Fast & Furious trifft auf Titane“ beschrieben – das trifft es ziemlich genau: Im Zentrum steht Julia (Julie Ledru), eine junge Frau mit enormem Freiheitsdrang, die auf „Rodeos“ stößt: illegale Motorradtreffs, bei denen halsbrecherische Stunts und die verrücktesten Mutproben absolviert werden. Sie ist fasziniert. Sie will sich beweisen in dieser Welt, in der sich kaum Frauen bewegen, und taucht immer tiefer in dieser gefährlichen Parallelwelt ab.

Stuntkoordinator Mathieu Lardot, der u.a. James Bonds und Jason Bournes Stunts choreografiert, sorgt nun auch dafür, dass die Rodeos, die Lola Quivoron im Sinn hatte, entsprechend waghalsig wirken. Quivoron, die in einem Pariser Vorort aufwuchs, kannte das Motocross-Milieu aus ihrer Kindheit: Es befand sich vor ihrer Haustür. Sie bewegte sich –wie ihre Figur – fasziniert in dieser Welt, die nach eigenen Regeln funktioniert, und erzählte mit ihrem Filmhochschulabschlusskurzfilm Au Loin Baltimore „auf eine eher naturalistische Weise“ davon. Nun folgt die Spielfilmversion, für die sie sich die Figur der Julia ausdachte: „Sie entsprach einem ziemlich intimen Wunsch, dass eine junge Frau eines Tages ihr Motorrad fahren würde wie die Jungs.“

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