ppö brief 1/18

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Gedenkjahr 2018 :: S. 4, 5

Sommerlager nachhaltig gestalten? :: S. 12

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Armut ist kein Kinderspiel Jedes fünfte Kind ist in Österreich von Armut betroffen oder gefährdet. Das sind rund 300.000 Kinder. Die Bundesjugendvertretung sagt #genugjetzt und fordert die soziale Absicherung von allen Kindern in Österreich.

Die Bundesjugendvertretung stellt Kinderarmut in den Mittelpunkt ihrer neuen Kampagne „Armut ist kein Kinderspiel“. Dabei soll nicht nur aufmerksam gemacht werden, dass es in Österreich Kinderarmut gibt, sondern es werden auch Forderungen an die Politik gestellt. Soziale Absicherung für Kinder, eine Unterhaltsicherung für alle, eine neue Kinderkostenstudie, bessere Kindergärten und gute Schulen für alle sind dabei die Kernforderungen der Bundesjugendvertretung.

Editorial Von Paul Kubalek Auf den ersten Blick wirkt der neue ppö brief, den du in Händen hältst, wie ein fröhliches Durcheinander an Themen, Infos, Terminankündigungen und Berichten. Was so manche davon allerdings verbindet, ist die Erinnerung, dass uns PfadfinderInnen so manches Thema nicht wurscht sein (oder werden!) darf. Da wären einmal die Kinderrechte. Nicht das erste Mal im ppö brief, geht‘s diesmal darum, dass es gerade auch bei uns tendenziell mehr und mehr Kids gibt, die nicht bekommen, was sie für ein sorgenfreies Aufwachsen nötig hätten. Auf den Seiten 4 und 5 geht es darum, dass uns niemals wurscht sein darf, was besonders während der NS-Zeit passiert ist, und dass wir eine Aufgabe haben, ein Klima der Ausgrenzung, das zu einer vergleichbaren Situation führen könnte, zu bekämpfen.

Themen Kinderrechte .............................1, 2 Vision findet statt......................... 3

HHH „Freigespielt“ – und was kannst du dazu beitragen?............ 6 WiWö und die Kinderrechte......... 11 Ein SoLa nachhaltig gestalten, ist das möglich?........................... 12 sicherheitshalber!........................ 15

Berichte „zämä wiiter“ – DSK 2017............ 6

Bundespädagogikkonferenz .......... 12

Kinderarmut auf einen Blick • Rund 300.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich armutsgefährdet oder -betroffen

• 60.000 Kinder und Jugendliche in Österreich sind erheblich materiell depriviert *

• 18 % aller Menschen in Österreich sind armuts­ gefährdet, jedoch 20 % aller Kinder und Jugendlichen

• Kinderarmut steigt in Österreich: 2008 waren 286.000 Kinder und Jugendliche armutsgefährdet

*materielle Deprivation bedeutet nach EU-Definition, dass sich ein Haushalt mehrere Grundbedürfnisse aus finanziellen Gründen nicht leisten kann.

möchte die BJV Kinder selbst zu Wort kommen lassen. Dazu wurde ein Toolkit für Heimabende ausgearbeitet, in denen die Themen Armut und soziale Ungleichheit kindgerecht behandelt werden. Am Schluss dieser Gruppenstunde sollen sich die Kinder auf kreative Weise über eine Welt ohne Armut Gedanken machen. Diese Beiträge können an die BJV geschickt werden, die die Forderungen stellvertretend für die Kinder an die Politik und die Öffentlichkeit trägt.

Quelle: Statistik Austria & Armutskonferenz

Durch Medienaktionen und persönliche Gespräche mit Politiker­ In­ nen sollen Politik und Gesellschaft auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Wenn du bei der HHH-Aktion „freigespielt“, Peru mitmachst, findest du auf Seite 6 Vorschläge, wie du das Thema deinen Kids näher bringen kannst, denn es ist nicht wurscht, für wen und wofür wir da Geld sammeln. Ganz und gar nicht wurscht darf uns auch nicht unser Klima werden, und daran kann man sehr wohl auch bei der Sommerlagerplanung denken (S. 12). Ach ja, und sicherheitshalber! hier nochmals darauf hingewiesen – und mindestens genauso wichtig: Zu den Themen Missbrauch, (sexuelle) Gewalt und Übergriffe gibt es nun Plakate und ein Grundlagendokument, worüber wir auf Seite 15 berichten. Bleibt noch, auf ein Pfadi-internes Thema hinzuweisen: Wenn uns wurscht ist, wie es mit unserem Verband weitergeht, werden das eine Handvoll Personen entscheiden, und das vielleicht nicht auf die Art und Weise, wie uns das gefällt. Deshalb: vision 2028 heißt das Projekt der Erneuerung unserer PPÖ, und jetzt ist die Chance, in eine der elf interessanten Arbeitsgruppen einzusteigen (S. 3)!

Auszeit zwischen Schule und Beruf – das Freiwillige Soziale Jahr....... 16

Infos & Termine Schon längst gemacht? – Zur Datenschutzrichtlinie............. 3 Unlock a new world – auf‘s Jamboree als PatrullenbetreuerIn........ 6 Die RaRo-WG..........................7-10 WiWö BuLeiLa – Die Bullen sind los...................... 11 GuSp grünzeug ........................... 11 CaEx-MitarbeiterInnen gesucht.. 11

Kinder kommen selbst zu Wort Als Interessensvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Österreich

Vermischtes............................13-15

Das Toolkit für die Heimabende gibt es auf www.bjv.at zum Download.

scout.card-Partner....................... 16 Mittelposter zum Herausnehmen: Die RaRo-WG – Seiten 7-10

Die Kinderrechte Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskrimi­ nierung unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht. Das Recht auf einen eigenen Namen und eine Staats­ zugehörigkeit. Das Recht auf Gesundheit. Das Recht auf Bildung und Ausbildung. Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung. Das Recht auf eine eigene Meinung und sich zu informieren, mitzuteilen, gehört zu werden und zu versammeln. Das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und eine Privat­ sphäre. Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen wie Armut, Hunger und Krieg und auf Schutz vor Vernach­ lässigung, Ausnutzung und Verfolgung. Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause. Das Recht auf Betreuung bei Behinderung.

Österreichische Post AG, MZ02Z033410M, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Stöberplatz 12, 1170 Wien

#genugjetzt

Editorial ���������������������������������������� 1 Impressum ��������������������������������� 14

Armut ist kein Kinderspiel ����������� 1

Von Isabella Steger Alle Kinder in Österreich haben das Recht auf soziale Absicherung und einen angemessenen Lebensstandard. So steht es im Artikel 26 der UN-Kinderrechtskonvention, welche auch Österreich 1992 ratifiziert hat. Dennoch sind fast 300.000 Kinder in Österreich armutsgefährdet oder von Armut betroffen. Die Auswirkungen von Armut sind vielfältig und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Sie bedeuten jedoch viele Einschränkungen, besonders in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wohnen und soziale Teilhabe. Vor allem Familien mit mehreren Kindern und Alleinerzieherinnen sind vermehrt armutsgefährdet. Problematisch ist auch die Tatsache, dass die letzte Kinderkostenstudie, also die Berechnung darüber, wieviel Geld man für ein Kind ausgibt, aus dem Jahr 1964 stammt und seitdem nur an die Inflation angepasst wurde. Ausgaben des 21. Jahrhunderts wie Handy, Laptop und Tablet sind dabei noch nicht mitgerechnet.

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