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PfadfinderInnen bei Fridays for Future :: S. 1–2

Das war das World Scout Jamboree 2019 :: S. 3

2/19 www.pfadfinderInnen.at

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Die PfadfinderInnen sagen der Klimakrise den Kampf an

Inhalt Editorial ���������������������������������������� 1 Impressum ��������������������������������� 12

Themen

Die Welt ein bisschen besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben – das ist ein Grundsatz und großes Anliegen der PfadfinderInnen. Aus diesem Grund engagieren sie sich auch stets aktiv für die Umwelt und den Klimaschutz. So auch im Rahmen der Fridays for Future – Bewegung. Wir haben ein paar Statements zum Thema eingeholt und mit Fridays for Future-Mitinitiator Johannes Stangl gesprochen. Er möchte mit seiner Bewegung auf die Klimakrise und ihre Folgen aufmerksam machen. Der Pfadfinder aus der Gruppe Egelsee im exklusiven Interview über prägende Ereignisse, ambitionierte Ziele und den Einfluss der PPÖ auf sein Wirken

PfadfinderInnen sagen der Klimakrise den Kampf an..........1-2

schränken. Dabei müssen PolitikerInnen weltweit ihre Verantwortung wahrnehmen. Gerne wälzen sie die Verantwortung auf das Individuum ab oder sprechen von der wirtschaftlichen Unmöglichkeit solcher Maßnahmen. Doch eine klimafreundliche Lebensweise ist für viele Menschen nicht möglich, weil sie in unserem jetzigen System teuer, zeitaufwändig und umständlich ist. Das muss sich schleunigst ändern. Ebenso müssen CO2 intensive Wirtschafts- und Industriezweige, wie die Erdöl- und Kohle­ industrie ihr Ende finden. Auch dies kann nur durch politische Maßnahmen erreicht werden.

HHH Uganda 2018-20................ 15

Engagement!

Klimaschutz laufen, obwohl die Zeit so drängt, endlich zu handeln. Ebenso haben wir Greta Thunberg kennengelernt, und ihr konsequenter Protest für eine lebenswerte Zukunft hat uns inspiriert. Seitdem ist wahnsinnig viel passiert. Ein Highlight war bestimmt der gemeinsame Streik gegen das Massensterben von Tier-Spezien mit Greta am 31. Mai. Doch auch jetzt sind schon wieder größere Aktionen geplant. Gemeinsam mit den internationalen Bewegungen arbeiten wir gerade an der Week For Future von 20. bis 27. September. ppö brief: Was sind deine Aufgaben innerhalb der Initiative? Johannes: Fridays For Future Wien ist mittlerweile eine große Organisation und fasst über 100 aktive Menschen in Arbeitskreisen zusammen. Hab ich früher noch alle möglichen tig im Shop kein Getränk in Petflaschen mehr verkauft. Das nenne ich Vorbildwirkung! Applaus!

Hinter jeder Ecke …. Von Markus Höckner Eigentlich ist das Leitthema dieser Ausgabe die Klimakrise und der Einsatz der Pfadfinder und Pfadfinderinnen, um darauf aufmerksam zu machen, aber auch zu zeigen, dass in der „rosaroten Blase“, wie es Raphaela (Seite 2) nennt, schon viel passiert ist und auch große Bereitschaft zu weiteren (Verhaltens-)Veränderungen besteht. Wir nehmen Jeden und Jede gerne auf diesem Weg mit. Nicht jede Veränderung muss gleich große Schmerzen verursachen, aber ohne geht es ganz sicher nicht. Krempeln wir also alle gemeinsam die Ärmel hoch, folgen wir den jungen Vorbildern und schauen, was im persönlichen Umfeld, in der Familie, am Arbeitsplatz, der Gruppe, im Heim oder am Lagerplatz noch so alles möglich ist. Beispiel: Am Zellhof wird zukünf-

...habe ich beim Lesen dieser Ausgabe ganz großes Engagement entdeckt. Ein Pfadfinderheim aus- oder umzubauen, eine neue Pfadfindergruppe zu gründen, die Teilnahme eines österreichischen Kontingents für ein internationales Großlager jahrelang vorzubereiten, Großveranstaltungen im Land zu organisieren, sich gegen das Vergessen zu stellen, LeiterInnen und FunktionärInnen aus- und fortzubilden, die Pädagogik weiter zu entwickeln, u.v.a.m. All das ist ohne großartiges, dauerhaftes Engagement nicht möglich. Und der Beginn eines neuen Pfadfinderjahres ist der richtige Zeitpunkt, allen, die hinter diesen und vielen anderen tollen Leistungen stehen, zu danken – Danke! Und jetzt wünsche ich euch einen erfolgreichen Start und gutes Gelingen bei all euren Aktionen im neuen Pfadfinderjahr!

Aufgaben übernommen, kümmere ich mich jetzt vor allem um die strategische Ausrichtung, eine gute Arbeitsstruktur innerhalb der Bewegung und die Großdemonstrationen. Wir wachsen stetig und heißen alle Menschen willkommen. ppö brief: Was ist deine Motivation, dich für die Initiative zu engagieren? Johannes: Ich möchte für mich und meine potenziellen Kinder in Zukunft eine intakte Biosphäre und einen lebensfreundlichen Planeten vorfinden. Tausende WissenschaftlerInnen sind sich einig: wenn wir nicht rasch handeln und eine radikale Kehrtwende in unseren Treibhausgasemissionen erreichen, wird unser Klimasystem kippen und eine weitere Aufheizung unaufhaltsam. Ein Großteil allen Lebens würde sterben und die menschliche Zivilisation zu einem jähen Ende kommen. Ich sehe es als meine Aufgabe und meine Pflicht, alles daran zu setzen, ein solches Szenario zu verhindern. Wir müssen diese Krise bewältigen. ppö brief: Was sind eure Forderungen und Ziele? Johannes: Fridays for Future fordert nichts, das nicht von den Staaten der Erde nicht schon im Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen wurde: Eine radikale Umwelt- und Klimaschutzpolitik, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu be-

Berichte 45.000 Pfadis feiern weltweite Verbundenheit in West Virginia... 3 Die wichtigste Brücke, die wir bauen können, ist die in die Zukunft – RaRo Bundespfingsttreffen......... 4 Wurzerl ’19................................... 4 Neuer – größer – besser ................ 6 Mauthausen: Junge Menschen aus Österreich und Frankreich setzten Zeichen gegen das Vergessen...... 10 75 Jahre Overlord: NormandieGedenken.................................... 10 100 Jahre Woodbadgekurs.......... 14

ppö brief: Wie sollen diese Ziele erreicht werden? Johannes: Wir geben nicht vor, alle Lösungen parat zu haben. Aber die Wissenschaft hat sie. Über 26.000 WissenschafterInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Teil der Initiative Scientists for Future und unterstützen uns in unserem Anliegen und unserer Handlungsaufforderung. Jahrzehntelang haben sie sich mit Lösungen für die Klimakrise beschäftigt. Es fehlt jetzt nur noch am politischen Willen, diese gegen die Interessen der CO2 intensiven Industrien umzusetzen. Ein rascher Umstieg auf erneuerbare Energien ist möglich. Kostenwahrheit für CO2-intensive Produkte, wie Fleisch und Importgüter zu schaffen, ist möglich. Natürlich dürfen die notwendigen Änderungen niemanden zurücklassen, und soziale Gerechtigkeit national wie global gesehen ist ein zentrales Anliegen für Fridays for Future . Daher sind wir auch eine Klimagerechtigkeitsbewegung.

Infos & Termine World Scout Moot Irland 2021.... 5 Kurioses......................................... 5 Friedenslicht – Kleine Flamme mit großer Bedeutung ................ 10 Wenn Lose verkaufen zum Gewinn wird............................... 12 DAS online – Plakate gestalten!.. 12 GuSp Wegweiser......................... 13 WiWö Spezialabzeichen.............. 13 LeiterInnenkongress im Nov....... 16 Vermischtes................................. 16

Mittelposter zum Herausnehmen: HHH Uganda 2018-20

ppö brief: Warum finden die Streiks immer an einem Freitag statt? Johannes: Das geht auf Greta Thunberg zurück. Sie hat jeden Freitag vor dem Parlament demonstriert anstatt in die Schule zu gehen. Dies wurde zum Markenzeichen einer Bewegung, die Hunderttausende weltweit inspiriert hat. Uns ist auch Fortsetzung auf Seite 2 –>

Österreichische Post AG, MZ02Z033410M, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Stöberplatz 12, 1170 Wien

ppö brief: Seit wann bist du Teil der Bewegung „FFF“? Johannes: Gemeinsam mit Freunden habe ich FFF in Wien im Dezember 2018 gegründet. Wir waren davor zu dritt auf der 24. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Kattowitz in Polen. Dort haben wir mitbekommen, wie schleppend und wenig ambitioniert die Verhandlungen um effektiven

Fridays for Future am Wiener Heldenplatz

Wie man eine Pfadfindergruppe gründet.......................................... 7

Foto: © Paul Kubalek

ppö brief: Was hat dich dazu bewogen, den PPÖ beizutreten? Johannes: Schon meine Mutter war in ihrer Jugend lange Zeit bei den PPÖ aktiv und hat mir den Anstoß gegeben, Pfadfinder zu werden. Die große Liebe zur Natur, die Achtung vor allem Lebenden und die Mentalität, jeden Ort besser zu hinterlassen, als ich ihn vorgefunden habe, sind alles Dinge, die mich die Pfadfinder gelehrt haben. Insofern ist es mein Engagement zur Abwendung der Klimakrise bestimmt zum Teil auf meine langjährigen Aktivitäten als Pfadfinder zurückzuführen. Ich glaube, die Pfadfinder sind eine sehr wichtige Organisation, wenn es darum geht, Kindern und jungen Menschen ethisches und naturverbundenes Leben nahezubringen.

Foto: © Fridays for Future Vienna

Johannes Stangl (24)

* ist Student aus Computational Science mit Fokus auf Machine Learning. Nebenstudium Philosophie mit Fokus auf Ethik. Er hat Fridays for Future Wien gestartet und ist bei den PfadfinderIn­ nen in Egelsee und Wien engagiert.

Mentale Gesundheit – Wie geht es uns eigentlich (miteinander)? ����� 5


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