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5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache :: S. 1, 2

Vision2020 wirkt weiter: Der Wertebaum :: S. 4

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Einer für alle und alle für einen

Inhalt Editorial 1 Impressum 8

BUNDES THEMA 2012

Themen 5 vor 12 �����������������������������

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„Was alle Menschen angeht, können nur alle lösen.“ (Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker) * Caro ist für‘s Internationale in Ober­ österreich zuständig, Micha ist im Vorstand der Jugendumweltplattform JUMP und CaEx-Leiter in Wien.

Geschlechterbezogenes Arbeiten... 3 Freiwilligentätigkeit ................. 2, 5 Pro & Kontra zum Autofreien Tag .. 11 Kinder haben Recht(e) ............... 12

von Caro Ocks und Micha Poszvek

Umweltschutz ist eine TATsache! Es sind nicht nur die Regierungen im Stande mit Gesetzen Einfluss

Editorial Von Terry Pribil Von vielen Seiten her pfeift es „Oh du Fröhliche!“ und beim Winterlagerfeuer rücken wir enger zusammen. Dafür plädieren auch Caro und Micha in ihrem Leitartikel, denn geeinter für Umweltschutz einzutreten wird die PPÖ mit dem Thema „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“ durch das nächste Jahr begleiten. Keine Ausreden, diese Vorbildwirkung bei den PfadfinderInnen soll mehr als ein Neujahrsvorsatz werden, macht euch bemerkbar

Bist du in keiner Gruppe aktiv – eine Japanhilfe-Aktion.................. 9 Was mit einem Scherz beginnt .... 9 Friedenslicht 2011........................ 9 Camp in Camp – ein Young Correspondent berichtet............. 12

Infos & Termine Grünzeug (GuSp) ........................ 2 Die Kinder und Jugendlichen von heute repräsentieren kommende Generationen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen – und dazu muss jede/r von uns ihren/seinen Beitrag leisten.

auf diese Phänomene zu nehmen. Wir alle können durch bewussten Konsum sowie Bildungs- & Aufklärungsarbeit einer zukünftigen jungen und umweltbewussteren Generation dazu beitragen, dass wir die drei Säulen der Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial, ökonomisch) einhalten und leben. Neben zahlreichen Ländern, Organisationen der UNO sowie anderen NGOs, sind auch beide Weltverbände der PfadfinderInnenbewegung sehr aktiv für die Zukunft unserer Umwelt – mit Sicherheit einer der vielen Gründe, warum der World Thinking Day 2012 unter dem Motto “Together we can save our planet!” steht. Passend dazu auch das PPÖ-Bundesthema: „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“ (zB. mit einer Postkartenaktion S. 2) und begeistert euer Umfeld dafür! Geschlechterbezogenes Arbeiten oder ein Abenteuer mit Puck aus dem Waldenland kann auch 2012 in deinem Heimstundenprogramm Platz finden (S. 3). Blicke gemeinsam mit deiner Gruppe in die Zukunft: dafür brauchts keine Glaskugel, das funktioniert auch wie auf S. 4 beschrieben mit einem „Wertebaum“. Für Wirbel sorgt nach wie vor die Initiative Autofreie­ Stadt, bei der zahlreiche NGOs wie auch die PPÖ für weniger Autoverkehr eintraten (S. 11). Danke für die vielen positiven Reaktionen zur Posterserie und dankeschön an die vielen Schreiberlinge, die diesen ppö brief mit Infos füllen.

Methoden aus der ganzen Welt um den Planeten zu retten WAGGGS hat für deinen Heimabend bereits eine Methodensammlung rund um dieses Millenium-Entwicklungsziel erstellt, das motivierte Mitglieder der PPÖ zum Teil bereits ins Deutsche übersetzt haben. In Österreich gibt es für alle Alterstufen eine Vielzahl von Möglichkeiten sich zu engagieren und Methoden zu sammeln: sei es der Besuch der Green Days der JugendUmwelt-Plattform mit RaRo oder die Wasserschule des Nationalpark Hohe Tauern zu Besuch bei den WiWö. Unter www.pfadfinderIn.at findest du eine Sammlung an Ideen für tolle Heimabende und Lager. Wir reduzieren mit unseren Hand­lungen die Lebensgrundlage für Tiere, Pflanzen sowie uns selbst. Wir roden sukzessive überlebenswichtige Wälder ab, verschmutzen Gewässer und verunreinigen die Luft durch unsere Industrien und dem Streben nach uneingeschränkter Mobilität. Der Einfluss des Menschen auf den Planeten beschleunigt die übliche Klimaveränderung seit dem Anfang der Industrialisierung derart rasch, dass die Natur mit ihren Anpassungsmechanismen nicht mehr nachkommen kann. Resultate sind Hitzewellen, Dürren, Erosion, aber auch die vermehrt Wirbelstürme, um vieles mehr Niederschlag in kürzester Zeit, Hochwasser oder enorme Waldbrände, um nur einige zu nennen – für viele bereits Alltag. Arten sterben aus, Menschen werden zu Flüchtlingen nachdem ihre Lebensgrundlagen versiegt sind – heute bereits 20 Millionen laut UNHCR.

5 vor 12 Der Klimawandel lässt seine tödlichen Folgen dort spürbar werden, wo er eigentlich NICHT verursacht wurde: Desto höher die wirtschaftliche Leistung ist, desto größer die Emissionen an CO2-Äquivalenten. Desto wohlhabender ein Land ist, desto intensiver verursachen seine BürgerInnen täglich noch mehr Emissionen und haben im Vergleich zu jenen ärmerer Länder die finanziellen Mittel um sich vor den Folgeerscheinungen schützen zu können. In unvorstellbaren Mengen und in kürzester Zeit konsumieren wir Rohstoffe aller Art und entledigen uns dieser am Ende über den Restmüll. Kaum jemand überlegt, dass mit dem Konsum von neuen Geräten aus dem Elektro-Fachhandel meist ein Bürgerkrieg mitfinanziert wird, da minimalste Vorkommen einzelner Metalle oft schon zur „Goldgrube“ einiger Weniger inmitten vieler Armer werden. Nebst den Umweltauswirkungen des Krieges zerstört schon der Rohstoffabbau die Lebensgrundlage vieler Millionen Menschen. Dennoch, egal wie wohlhabend viele Länder sind, fast niemand würde sich den Flug in den Urlaub oder den Betrieb eines AKWs leisten, wären die tatsächlichen Kosten zu bezahlen. Der Reichtum ist in vielerlei Hinsicht bloß darauf basierend, dass vergessen wurde, alle Faktoren tatsächlich und korrekt in die Kostenrechnung einzubeziehen. Wenn wir alle einen kleinen Beitrag dazu leisten, schaffen wir es, dass es nicht mehr nur „ein Planet für alle“ sondern endlich „alle für einen Planeten“ heißt.

WiWöWusstest du schon ............ 3 Vision2020 wirkt weiter (GL): Der Wertebaum............................ 4 Gilwellparkgruppe ........................ 4 Ausbildungs-News........................ 4 World Scout Moot 2013............... 5 EDV-Team Mitarbeiter gesucht..... 8 Vermischtes ................................ 10 52. Pfadfinderlotterie ................. 11

Nutzloses Pfadiwissen ................ 11

Poster Mittelseite zum Herausnehmen

Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an: PfadfinderInnen Österreichs A-1170 Wien, Stöberplatz 12

P.b.b. Verlagspostamt A-1050 Wien, Zulassungsnr. GZ 02Z033410 M

Klingt alles nach einem Albtraum? Ist es aber leider nicht.

Neuburg CIS, ein Grundlagen­seminarbericht..... 5

Foto: © Paul Kubalek

Auf unserem Planeten führen Entwaldungen zu einem Lebensraumverlust von 13 Mio. Hektar pro Jahr; die globale Durchschnittstemperatur steigt derzeit um ca. +1°C und bis 2050 sind es schon mehr als +2°C im Vergleich zu 1990. Ein kontinuierlicher Rückgang der Artenvielfalt und durch eine daraus resultierende Verarmung des Genpools entsteht eine Unfähigkeit von Tieren und Pflanzen, sich an verändernde klimatische Bedingungen anzupassen. Das Ansteigen des Meeresspiegels könnte in den nächsten Jahrzehnten zum Versinken ganzer Inselstaaten führen. Die Zunahme des weltweiten Energiebedarfs 1990-2008 um +39 % führt unweigerlich zu Versorgungsengpässen. Allein das Abfallaufkommen in Österreich ist in den letzten 5 Jahren um 13,9% gestiegen – weltweit werden erst 6,6% des Abfalls recycelt und der Rest bleibt als unbehandelte Deponie eine Belastung für zukünftige Generationen. Bis 2050 werden bis zu 200 Millionen Flüchtlinge aufgrund der Auswirkungen von zu raschen Klimaveränderungen erwartet.

Berichte


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Jahresthema 5 vor 12, Stufen: GuSp

Thinking Day 2012 – Was für Supermänner und -frauen!

Jeder kann mithelfen Was der zuständige Bundesminister zum Thema Umweltschutz zu sagen hat

Du hast Superhero-Fähigkeiten, kennst die Lösung zur Rettung des Planeten und hast schon mal was von den Millennium Entwicklungszielen gehört? Nein? Dann lies ruhig weiter…

… Das tut gar nicht weh und du brauchst keine Schutzaurüstung, um dich für das Highlight des PfadfinderInnenjahres zu interessieren. Der Thinking Day ist das jährliche Projekt vom Pfadfinderinnen-Welt­ verband (WAGGGS) zu einem Millennium-Entwicklungsziel – dies­mal „Save the Planet“. Der Thinking Day 2012 dreht sich um die Frage, wie wir so auf der Erde leben können, dass es ihr und uns gut geht. Darüber reden hilft schon mal weiter, nur wie eine große Zahl von PfadfinderInnen auf den Thinking Day mit diesem wichtigen Thema aufmerksam machen? Genau, mit einer Postkartenaktion. Du kannst dich via www.thinkingday.de entweder als Einzelperson oder deine ganze Gruppe registrieren und schließt damit Kontakt zu PfadfinderInnen in Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, der Schweiz und natürlich auch Österreich. Pünktlich zum 22. Februar bekommst du Postkartengrüße von einem Pfadfinder/einer Pfadfinderin. Auch du bist gefragt, deine Ideen zur Rettung des Planeten auf Postkarte zu schreiben und einem/einer anderen PfadfinderIn eine Freude zu machen. Muss aber nicht nur an eine/n PfadfinderIn sein, überleg dir mal, was deine Bekannten für Augen machen, wenn sie von dir statt einer E-mail eine Postkarte zugeschickt bekommen.

Sei Vorbild Ökologisch nachhaltiges Leben ist umso wirksamer, je mehr Menschen dies tun. Deshalb ist es wichtig die Idee weiterzugeben und Vorbild zu sein: im Ort, in der Familie, in der Schule oder bei der Arbeit. Wir haben gute Gründe für diesen Lebensstil: Sagen wir sie weiter!

In Uniform den Planeten retten Das ist mindestens ein Foto und

vielleicht noch einen Preis wert. Sobald du mit deiner Gruppe eine Thinking Dayaktion machst: Klick! Foto schießen und für den Fotowettbewerb auf www.thinkingday. de/fotowettbewerb hochladen. Auf der Seite könnt ihr auch Bilder von anderen PfadfinderInnen sehen, die sich an der Aktion und dem Wettbewerb beteiligen, sowie die eigenen Fotos und die der anderen kommentieren. Eine Jury bewertet am Ende die besten Fotos. Für diese gibt es Thinking Dayabzeichen

für alle Mitglieder der Gruppe. Dem Gewinnerbild winkt darüber hinaus noch ein Scoutshop-Gutschein im Wert von EUR 100,–! Also, du brauchst kein Superhero zu sein, um die Welt zu retten. Als PfadfinderIn hinterlässt du sie zumindest schon besser, als du sie vorgefunden hast. Neue Ideen da­ für findest du auf www.pfadfinder.at und www.worldthinkingday.org

von DI Niki Berlakovich Er ist österreichischer Umweltminister

Viel Spaß bei deiner Thinking Day­ Aktion!

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt und eine Aktion zum Thinking Day geplant

Foto: © Paul Kubalek

Von Terry Pribil

Basteltipp Begrünungs-Pop up-Karten Gewohnheiten zu verändern wird oft als schwierig angesehen. Umso wichtiger ist es daran zu arbeiten auch im Kleinen positive Veränderung herbeizuführen – viele kleine Schritte führen zu einem großen Ganzen. Die Karte, die zum Aufsteller wird, symbolisiert zwei Dinge: Der FingerabIch [ ] benutze die Öffis sooft es geht

Ich [ ] verwende ein Häferl statt Wegwerfbechern

Begrünung

Begrünung

druck symbolisiert „Ich tu etwas“, etwa Häferln statt Einwegbecher zu verwenden, oder die Öffis zu benutzen wo geht. Der Baum, der durch das Stempeln entsteht, symbolisiert den Baum, der nicht umgeschnitten werden musste durch meine Gewohnheitsveränderung. Viel Spaß beim Basteln!

Nach 13 Jahren Menschenrechtsarbeit kann ich eines mit voller Überzeugung bestätigen: Ja, es hat Sinn, ja, es macht Freude, ja, es ist oft frustrierend, immer zäh, manchmal erfolglos, aber nie sinnlos, sich dafür einzusetzen, dass irgendwann einmal alle Menschen auf der ganzen Welt ihre angeborenen Menschenrechte erleben können. Über die, die behaupten, dass man(n) oder frau „eh nix verändern kann“, denk ich gar nicht

wenn Du andere anzünden willst! Sei es für eine besser geschützte Umwelt, für einen fairen Umgang mit Tieren oder für Menschenrechte. Ein kaltes Lagerfeuer wärmt niemanden!

Wofür brennst und engagierst du dich?

Foto: © PPÖ/Philipp Pertl

von Heinz Patzelt

nach, dazu ist die Zeit zu schade. Was wäre denn die Alternative? Zuschauen, wie sich nichts verändert, nachdenken darüber, wie man es nicht anpackt? Eines muss Dir aber klar sein: Du musst schon selber brennen,

www.umweltbildung.at

www.footprint­rechner.at

vollen Beitrag dazu, indem Ihr euch für den Schutz unserer Umwelt engagiert. Eure Unterstützung ist sehr wichtig. Eine saubere Umwelt bedeutet hohe Lebensqualität. Ich möchte alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder einladen, möglichst verantwortungsbewusst zu leben und rücksichtsvoll mit unserer Natur umzugehen. Das betrifft unser tägliches Zusammenleben ebenso wie unsere Zukunftspläne. Es geht um den Schutz unserer Umwelt – vom Weltklima bis hin zur Artenvielfalt. Euer Beitrag zählt!

Grünzeug

Quelle: Ji Yoon Yang aus Korea www.designboom.com

Engagiert Euch! * ist Generalsekretär von Amnesty International Österreich und war Pfadfinder in der Gruppe Wien 16 „Schotten“

Umweltschutz betrifft uns alle! Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, welche Auswirkungen ihre Lebensweise auf unseren Planeten Erde und im Speziellen für uns in Österreich hat. Gerade Pfadfinderinnen und Pfadfinder verstehen viel vom Spurenlesen in der Natur. Aber wir Menschen hinterlassen nicht nur Fußabdrücke im Erdboden, sondern die Spuren unseres Handelns wirken sich auf vielfältige und oft überraschende Weise aus. Um diese Auswirkungen sichtbar zu machen, gibt es die Methode des sogenannten Ökologischen Fußabdrucks. Alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Leben brauchen, benötigen Platz auf unserem Planeten, um zu wachsen oder hergestellt zu werden. Auch die Natur braucht Ressourcen, um unsere Abfälle wieder abzubauen. Wir müssen also rücksichtsvoll mit unserer Umwelt umgehen, damit wir auch in Zukunft einen gesunden Lebensraum haben. Auf der Website www.footprint­rechner. at kann sich jeder seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck ausrechnen. Österreich nimmt seine Verantwortung im Umweltschutz sehr ernst und wir sind stolz darauf, dass wir hier ein Vorbild für andere Länder sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen. Wir haben in Österreich viele Möglichkeiten, Strom umweltfreundlich aus Wind, Sonne, Wasser und

Biomasse zu erzeugen. Und mein Ziel ist es, dass wir Österreich bis zum Jahr 2050 ausschließlich mit dieser sauberen Energie versorgen können. Umweltschutz spielt gerade heute für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Viele wollen einen Beitrag dazu leisten und auch Firmen und Vereine sind bemüht, unsere Umwelt nachhaltig für die nächsten Generationen zu sichern. Auch Ihr Pfadfinderinnen und Pfadfinder leistet einen wert-

++ Nun ist es fix ausgesät: Das nächste BuLeiLa blüht uns von 24. bis 26. August 2012 am Scout Camp St. Georgen in Oberösterreich. Die selbstständige Patrulle der GuSp-Landesbeauftragten hat sich am Herbstarbeitskreis Anfang November auf das Thema „Survival“ geeinigt. Die offizielle Ausschreibung wird noch etwas dauern. Du möchtest gerne mitarbeiten oder hast Vorschläge für Workshops zum Thema? Dann poste dies doch einfach im GuSp-Forum auf www.ppoe.at/forum

++ In der Programm­ IdeenKartei PIK8 findest du Programmvorschläge für Lager und Heimstunden zu einer großen Anzahl von Erprobungspunkten aus dem GuSpErprobungsheft „Gemeinsam die Erprobungen wagen“. Vielleicht hast du zum einen oder anderen Punkt schon einmal eine Heimstunde gestaltet? Trage sie einfach in die Kartei ein, dann können auch andere LeiterInnen deine Planungen umsetzen. www.ppoe.at/pik8

++ Neue grüntöne findest du heuer unter dem immergrünen Weihnachtsbaum bzw. unter

++ Ihre Ausbildung zum Grünprofi haben abgeschlossen: Reinhard Fritsch aus Oberöster­ reich und Georg Gaube aus Salzburg. Wir gratulieren recht herzlich!

www.ppoe.at/leiter/gusp/ gruentoene


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Thema Genderbezogenes Arbeiten, Stufen: WiWö

www.pfadfinderInnen.at

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Geschlechterbezogenes Arbeiten – ein Modewort, oder auch umsetzbar? Das Thema Gender ist in aller Munde und sorgt somit für viel Gesprächsstoff. Auch die Frage „Wie gehe ich damit um?“ wird viel diskutiert.

Foto: © PPÖ/Christine Kreibich

Während meiner Zeit als GuSpLeiterin war ich viel mit diesem Thema konfrontiert, insbesondere mit der Frage, „Wie kann ich das Thema Geschlechterrollen mit meinen GuSp erarbeiten, ohne es lächerlich und mühsam erscheinen zu lassen?“. Auf diversen Seminaren wurde zwar hervorgehoben, wie wichtig dieses Thema

gleichberechtigt sind. Geschlechtergerechtes Arbeiten setzt voraus, dass wir für unsere GuSp gleiche Möglichkeiten und Chancen schaffen, einen partnerschaftlichen Umgang zwischen den Geschlechtern pflegen und uns gegenseitig respektieren. Die Aufgaben haben kein „Geschlechtermascherl“, das heißt ein Guide oder ein Späher macht etwas, nicht weil sie oder er ein Mädchen oder ein Bursche ist, sondern, weil sie oder er etwas machen möchte. Diese Denkweise

Der „Gendertag“ am Sommerlager sorgte für interessante und lustige Situationen

für die Identitätsentwicklung der jungen Jugendlichen ist, aber wie ich es mit meinen Guides und Spähern umsetzen kann, war für mich oft schwierig heraus zu finden. Geschlechterbezogen zu arbeiten ist allgegenwärtig und fängt beispielsweise schon damit an, einen gemischt geschlechtlichen Trupp bei den GuSp zu haben und Heimstunden, Lager, Wochenendaktion nicht nach Geschlechtern getrennt durchzuführen. Die geschlechterbezogene Pädagogik kennt drei Grundbegriffe:

Geschlechtergerecht, geschlechtsspezifisch und genderkritisch Geschlechtergerecht Arbeiten meint: Unser gesellschaftliches Umfeld garantiert nicht automatisch, dass Burschen und Mädchen

WiWö Wusstest du schon ...

ist typisch für die Pfadfinderbewegung und zeichnet uns aus, denn auf einem Lager machen alle alles – kochen, abwaschen, Tisch bauen, Holz hacken etc. hier werden keine Unterschiede gemacht. Geschlechtsspezifisches Arbeiten bedeutet, die unterschiedlichen Lebenswelten und Entwicklungswege der Guides und Späher anzuerkennen. Unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten unserer GuSp werden wertfrei akzeptiert und als Bereicherung für das Programm gesehen. Späher haben ein erhöhtes Bewegungsbedürfnis, gesteigerte Aggressivität, Freude an Sinneseindrücken, gesteigerte Abenteuerlust und Unfugbereitschaft. Die Guides wiederum haben Geheimnisse mit Freundinnen, große Stimmungsschwankungen und Tagträume. All diese

Von Daniela Schmied & Christa Sieder, WiWö-Schattenkabinett Trari, trara, die Post war da! Vor Kurzem hat eine Aussendung des WiWö-Bundesarbeitskreises hoffentlich auch dich erreicht! Eine Broschüre mit Ideen zum neu erschienenen Kinderbuch „Puck sucht ihren Namen“ (Inge Peter, Verlag Papierfresserchen) und neue Seiten für den LeiterInnenbehelf wurden an die gut 300 Gruppenpost­ empfängerInnen in Österreich gesendet. All diese Veröffentlichungen gibt es natürlich auch zum Download auf WiWöpedia. Folge einfach dem Link auf der Bundesverbandshomepage deines Vertrauens.

schiedene Spiele und Aufgaben. Stets wurde darauf geachtet, dass die Aufgaben in gemischten Patrullen ausgeführt wurden. Nach dem Mittagessen trafen sich alle nochmals beim Fahnenmast. Nun wurden die Bänder wieder abgesammelt und in vertauschter Weise wieder ausgeteilt – Rosa männlich, Blau weiblich – und dann wurde geschlechtstypisches Programm gemacht. Die blauen Guides und Leiterinnen haben eine Carrera Autobahn zusammengebaut, ein

Eigenschaften habt ihr bestimmt schon bei euren GuSp festgestellt und vermutlich auch unbewusst berücksichtigt und seid darauf eingegangen. Genderkritisches Arbeiten geht noch einen Schritt weiter. Geschlechterrollen werden durch unser soziales Umfeld, die Kultur und die Gesellschaft, in der wir leben, geprägt und sind nicht natürlich bedingt. Du als Leiter/in bringst das nur authentisch hinüber, wenn du deine Geschlechterrolle kritisch reflektiert und hinterfragt hast Der kreative Umgang der Leiter/innen mit den verschiedenen Geschlechtern innerhalb des LeiterInnenteams, aber auch im Trupp (unsere Handlungsweise, Werte und Normen) hat eine starke Vorbildwirkung für unsere GuSp. In der Praxis stellt uns vor allem das genderkritische Arbeiten vor eine Herausforderung. Diese Herausforderung habe ich angenommen und mir eine Möglichkeit überlegt, wie ich mit meinen GuSp die eigene Geschlechterrolle hinterfragen bzw. gestalten kann.

Am Sommerlager probiert Im Rahmen unseres Sommerlagers habe ich mir einen Programmtag herausgenommen und folgendes ausprobiert. Bei der morgendlichen Versammlung wurden Bänder in den Farben rosa und blau an alle Lagerteilnehmer/innen (GuSp, Leiter/innen, Staff) verteilt, jeweils zum Geschlecht passend – Rosa weiblich, Blau männlich. Gleichzeitig wurden am schwarzen Brett zwei Plakate in den dazu passenden Farben angeschlagen. Darauf waren die Regeln für den gesamten Tag festgehalten. Je nach Farbe des Bandes mussten sich die Lagerteilnehmer/innen an diese Regeln halten. Dies führte zu interessanten und lustigen Situationen innerhalb der GuSp und des Leiterteams, vor allem als die Rollen vertauscht wurden. Den Vormittag über wurde ganz normales Programm gemacht, ver-

Dir fehlen Ideen, welche Spiele ins Waldenland passen? Probier es doch mal hiermit: Im Moor Ein paar WiWö haben sich im Moor verirrt. Zum Glück kommt gerade Titona vorbei und zeigt den WiWö den Weg aus dem Moor. Ein Raum wird abgedunkelt bzw. die Augen verbunden, alle Kinder bewegen sich durch den Raum. Ein/e WiWö-LeiterIn berührt ein Kind an der Schulter, dieses Kind ist dann Titona. Begegnen sich zwei WiWö, so fragen sie einander „Titona?“ Antwortet das andere WiWö auch mit „Titona“, weiß es, dass es sich auch um ein WiWö handelt, denn nur Titona antwortet nicht. Hat das WiWö Titona gefunden, hängt es sich hinten an Titona bzw.

Foto: © PPÖ/Gerald Raab

Von Christine Kreibich, Gruppe Krems und GuSp-Team LV NÖ

Stromaggregat zum Laufen gebracht und sind dann wilde Autorennen auf der Carrerabahn gefahren. Die rosa Späher und Leiter haben mittels Holzheringen und Spagat einen Webrahmen gebaut und versucht, einen Fleckerlteppich zu weben. Es gab auch verschiedene Zeitschriften (je nach Alter der Späher z.B. Bravo Girl, Prinzessin Lillifee, My little Pony etc) zu lesen. Vor dem Abendessen wurden die Bänder wieder zurück getauscht, da sich schnell heraus gestellt hat, dass die GuSp doch lieber in ihrer eigenen Geschlechterrolle unterwegs sind. Die Kinder haben sich auch noch die nächsten Tage mit diesem Thema beschäftigt, verschiedene Verhaltensweisen ausprobiert und geschlechts(un)typische Aussagen gemacht. Sie haben sich sogar selbst dazu entschieden, aus Spaß an einem Abend mittels Verklei-

die entstandene Schlange an, solange bis alle WiWö den Weg aus dem Moor gefunden haben. Sana schützt ihre Jungen Die WiWö bilden mehrere Gruppen, das erste WiWö ist jeweils Sana. Diese versucht ihre Küken, die sich hinten an ihr angehängt haben, vor dem Fuchs zu schützen. Der Fuchs versucht jeweils das letzte WiWö der Kette zu fangen. Bei größeren Gruppen kann das Spiel auch mit mehreren Füchsen gespielt werden. Versteinern á la Tillenwichtel Till o schreck versucht die Wichtel zu fangen. Wird ein WiWö gefangen, stellt es sich vor Schreck besonders lustig hin bzw. macht Grimassen. Alle WiWö können es erlösen, indem sie die Figur bzw. Grimasse nachmachen.

dungen die Rollen zu tauschen. Durch diesen Gendertag am Sommerlager haben sich die GuSp und Leiter/innen mit dem jeweils eigenen Geschlecht sowie dem anderen und deren typischen Verhaltensweisen auseinander gesetzt. Jeder hat für sich vom anderen Geschlecht etwas Positives und Negatives mitgenommen, jedoch der einhellige Ton „das Eigene ist das Bessere“ war nicht zu überhören. (Am wertfrei das Anderssein zu akzeptieren muss wohl noch

ne a: grüntö Zum Them lechterbezoGesch Kapitel „ Teil des agogik als .at/ d ä P e n ge oe p .p w w :w Ganzen“ entoene/ u gr / sp gu leiter/ e_kap06_ gruentoen .pdf aedagogik geschlbezp

gearbeitet werden.) Mit den am schwar­ zen Brett angeschlagenen Re­geln wurden typische Verhaltensweisen der Geschlechter festgelegt, aus denen an diesem Tag keiner raus durfte. Jedoch haben die GuSp sehr schnell selbst festgestellt, dass beide Geschlechter sich um nichts nachstehen und es völlig ok ist, als Guides etwas typisch blaues zu tun oder zu können und umgekehrt. Probiert es doch einfach einmal selbst aus, bietet euren GuSp die Möglichkeit, ihre Rollen zu entdecken und sich mit dem Thema Gender bewusst auseinander zu setzen. Ihr werdet sehen, sie haben Spaß daran und werden ganz von alleine auf die wichtigen Dinge drauf kommen.

Und nicht vergessen Für deine WiWö gibt es die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen! Die Frage an sie lautet: Wie könnte die Geschichte von Puck weitergehen, nachdem sie ihren richtigen Namen wiedergefunden hat? Ihre Ideen und Vorschläge können deine WiWö schreiben, zeichnen oder auch anders darstellen – ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Unter allen Einsendungen, die den Bundesverband bis 30. Mai 2012 erreichen, werden drei von Inge Peter signierte Exemplare des Buches verlost! Einsendungen bitte an: Bundesverband der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, z.Hd. WiWö, Stöberplatz 12/3-4, 1170 Wien.


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Vision2020, Ausbildung

Vision2020 wirkt weiter

Der Wertebaum Oder: auf dem Weg zu einem Gruppen-Leitbild... Von Georg Rosensteiner, Gruppe Innsbruck Pradl

Fotos: © PPÖ/Dominik Nüesch

In der wöchentlichen Pfadfinderarbeit in einer Gruppe kommt es immer wieder zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten im Team über gewisse Wertevorstellungen, Zie­ le der Gruppe, sowie oftmals lang anhaltende Konflikte um scheinbar belanglose Dinge. Für ein besseres Klima und eine gemeinsame Zukunftsausrichtung wurde in der Pfadfindergruppe Innsbruck-Pradl vorgeschlagen, sich an die Arbeit eines gemeinsamen Leitbildes zu machen und dies wurde mit einer intensiven Grundsatzdebatte um unsere Pfadfinderwerte gestartet.

Die Rückbesinnung auf unsere Basiswerte sollte nicht nur der Entwicklung eines Leitbildes dienen, sondern vor allem der Fundamentierung unserer alltäglichen Arbeit, dem Ende lange schwelender Konflikte, da diese nun auf eine neue Basis gestellt werden konnten, sowie einer Ausrichtung unserer Gruppe. Durch die Darstellung konnte einfacher entschieden werden, in welche Richtung unsere Gruppe sich bewegen sollte, welche Visionen und langfristigen Planungen sich daraus ergeben und welche Schwerpunkte gesetzt werden. So beschäftigte uns ein Wochenende lang -zurückgezogen in eine Hütte in den Tiroler Bergeneine Grundsatzdebatte über die unserer Arbeit zugrundeliegenden Werte. Stundenlang wurde gebrainstormt, geclustert und diskutiert, bis schlussendlich der sogenannte

Organisierst du ein Treffen von WoodbadgeträgerInnen? Von Biggi Stockinger-Hofer und Helmut Stump, Gruppenleitung der Gilwellparkgruppe Liebe Woodbadgeträgerin! Lieber Woodbadgeträger! Im Jahr 2011 konnten wir in Vorarl­berg ein Treffen der WoodbadgeträgerInnen initiieren. Es war ein toller Erfolg und im kommenden Jahr sind weitere Treffen geplant. Auch die Wiener Runde der Gilwellparkgruppe trifft sich immer noch regelmäßig. Schön wäre es, wenn wir in jedem Bundesland lokale Treffen der Gilwellparkgruppe hätten. Doch leider mangelt es uns an WoodbadgeträgerInnen, die ein solches Treffen organisieren. Dabei ist es gar nicht viel Aufwand. Die Adressen kommen von uns und die Landesverbände sind sicher bereit, ihre Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Es fehlt also „nur“ mehr eine kleine Gruppe von Woodbadge­ trägerInnen, die sich aufrafft und ein Treffen organisiert. Wir sind jederzeit bereit, euch bei der Organisation zu unterstützen! Was bei diesen Treffen passiert, liegt dann in eurer Hand. Ob inhaltliche Auseinandersetzung mit einem Thema oder einfach nur ein

netter Plauderabend, wichtig wäre einfach, dass es einen Startschuss gibt. Wenn sich mal eine Gruppe gefunden hat, ist es ein leichtes, Themen für die Folgentreffen zu finden. Es gibt auch keine Vorgaben, wie oft sich eine Länderrunde treffen sollte. In Vorarlberg finden die Treffen ein- bis zweimal jährlich statt, die Wiener Runde trifft sich fünfmal im Jahr. Es kommt ganz auf die Bedürfnisse der anwesenden Personen an! Du hast Interesse daran, ein solches Treffen zu organisieren? Dann melde dich bei uns! Wir sind telefonisch über den Bundesverband oder per Mail unter gilwellparkgruppe@ppoe.at erreichbar. Die Erfahrungen der Wiener und Vorarlberger Runden zeigen, dass das Interesse der Mitglieder an einem Treffen groß ist. Plaudern über alte Zeiten oder über die Pfadfinderei von heute hat uns immer schon zusammen gebracht. Wir freuen uns von dir zu hören! Gut Pfad!

Wertebaum entstand. Auf diesem angeführt sind die Basiswerte unserer Tätigkeit zu sehen, sowie deren Verwurzelung. Anhand der Äste sieht man die weiterführenden und in den Blättern sekundäre Werte. Die Auseinandersetzung mit unseren Werten war ein sehr intensives Unterfangen, kostete viel Kraft, war aber gekrönt von dem entstandenen Wertebaum. Die Ergebnisse waren umfangreich, brachten die Gruppe in vielerlei Hinsicht näher zusammen und ließen genau aufzeigen, an welchen Stellen unsere Gruppe Entwicklungspotenzial hat oder Verbesserungen notwendig sind. So gelang es Diskussionen aus einer neuen Perspektive zu sehen, das heißt, dass Konflikte nun auch von außen einfacher und übersichtlicher eingeordnet werden konnten. Diskussionspunkte wurden z.T. als sekundär entlarvt und dies ermöglichte, aus Teufelskreisen zu entkommen. Der Wertebaum kann jetzt allerdings keineswegs als Allheilmittel angesehen werden, sondern als erstes Ergebnis, das auch gruppenintern die Verankerung der Pfadfinderei erhöhte und aus eingefahrenen Pfaden herausführte, aber auch als Instrument, um Gruppenziele zu definieren. So wurde aus diesem Baum heraus eine langfristige strategische Planung für unsere Gruppe entwickelt, die Ziele in ein paar Jahren definiert und uns zielstrebiger arbeiten lässt, jedoch nur solange diese Nutzung als Instrument bzw. die Ziele auch im Auge behalten werden. So wa-

ren leider auch einige langfristig angelegte Zielformulierungen bald wieder aus den Köpfen verschwunden. Daher ist die Aufstellung des

Wertebaums als erster Schritt zu sehen, dem andere folgen müssen, um unsere Gruppe zielgerichtet weiterzuführen.

Erarbeitung des Wertebaumes 1) Brainstorming • Welchen pfadfinderischen Werten sind wir verpflichtet? • Was sind uns in der Pfadfinderei wichtige Dinge? • Was prägt uns/die Jugendlichen? • Was unterscheidet uns von anderen Jugendgruppen? • Was wollen wir vermitteln? • Welches sind unsere Ziele? 2) Clustering • Ordnen der Begriffe, Übersichtlichkeit • finden von Familien • evtl. Überbegriffe • Reduktion durch Zusammenfassung

3) Priorisierung • Was ist uns wirklich wichtig? • Was ist der Kern unserer Arbeit? • auf was können wir nicht verzichten? • was ist Zusatz/optional? 4) Ordnen in ein Schema • zentral/Kern • wichtig • Zusatz Weiteres Vorgehen 5) Vergleich mit IST-Situation 6) Visionen und Zielplanung 7) Operatives Arbeiten auf Basis des Wertebaumes

Ausbildungs-News Zuwachs im Bundesausbildungsteam Wir heißen Astrid Aichinger als neue Assistentin der Bundesbeauftragten für PfadfinderInnenausbildung herzlich willkommen! Astrid war zuvor Landesbeauftragte für Ausbildung in der Steiermark, übt diese Funktion jedoch aufgrund Jobwechsels und Übersiedelung in den Osten seit Herbst nicht mehr aus. Sie engagiert sich weiterhin für die PPÖ – das finden wir super!

TrainerInnenausbildung läuft, und läuft, … • 14 neue angehende TrainerIn­nen haben im Herbst 2011 mit der TrainerInnenausbildung begonnen. • Die Seminare Trainingskompetenz 1 und Trainingskompetenz 2 finden vom 4. bis 6. Mai 2012 im Bundeszentrum Wassergspreng statt. • Astrid Aichinger hat gemeinsam mit Michael Hauszer im Herbst die Lehrgangsleitung übernommen.

Woodbadgekurs 2012 in Vorbereitung • Für den Sommerkurs 2012 sind 53 TeilnehmerInnen angemeldet. • Das Mindestalter für die Teilnahme am Woodbadgekurs wurde nun einheitlich auf 21 Jahre festgelegt.

Neues Verbandsorgan: Der Bundespädagogikrat • Um eine bestmögliche Vernetzung der Landesausbildungen mit der Bundesausbildung zu gewährleisten, wurde auf der Bundestagung 2011 die Verankerung des „Bundespäda­ gogikrates“ beschlossen. Das neue Verbandsorgan ist für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Pädagogik innerhalb der PPÖ zuständig – beinhaltet also das Programm für Kinder und Jugendliche, sowie auch die Ausbildung der Erwachsenen im Verband. • Für den Austausch zwischen den wesentlichsten Bundesgremien der PPÖ wurde das Bundesleitungsteam als ständige Arbeitsgruppe geschaffen, das vor allem Koordinationsaufgaben wahrnimmt. Seine Mitglieder vertreten Bundesrat

bzw. Bundesleitung, Bundesjugendrat, den Bereich Internationales, Bundespräsidium bzw. Bundespräsidialrat, sowie natürlich auch den neuen Bundespädagogikrat.

Unser Großprojekt „Erneuerung des Ausbildungssystems“ • Die Analyse unseres bestehenden Systems ist in vollem Gange. Bundesbeauftragte und Landesbeauftragte für Ausbildung evaluieren gemeinsam erfolgversprechende neue Möglichkeiten. • Die Auswertung der OnlineUmfrage ist sehr aufwändig und wird bis Jahresende abgeschlossen. • VertreterInnen aller Länder in den Stufenarbeitskreisen und im Arbeitskreis für GruppenleiterInnen werden sich im Jahr 2012 intensiv mit der Erneuerung der JugendleiterInnenausbildung beschäftigen.


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www.pfadfinderInnen.at

Neuburg CIS – den Tätern auf der Spur Von Lisa Höllbacher, Gruppe Tennengau Mitte November fanden sich 12 KursteilnehmerInnen im gut versteckten Pfadfinderzentrum „Neuburg“ ein, um eine Mordfallserie zu lösen. Die NCIS (Neuburg Crime Institution for Scouts) war schon am Werke, den Mörder ausfindig zu machen, der mittels zwinkern die Kursteilnehmer ermordete. Unmittelbar nach unserer Ankunft gab es schon das erste Opfer. Wir ließen uns dadurch aber nicht von einem lustigen Abend abhalten, denn von überall aus Vorarlberg kamen die TeilnehmerInnen, wie auch aus Salzburg und Südtirol. Jede/r genoss die legere Atmosphäre, um einander kennenzulernen und es dauert nicht lange, da saßen alle an einem Tisch und lachten gemeinsam. Samstags startete die Ausbildung. Durch viele Spieleinheiten wurde das stramme Programm aufgelockert. Neben Einheiten wie

dem Erprobungssystem-Stationenlaufs, einer Modellheimstunde, die die TeilnehmerInnen selber planen mussten und „Demokratie in der WiWö Stufe“ wurde versucht die praktische Umsetzung nicht aus den Augen zu lassen und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Nach der Spirieinheit meinten alle „es war eine tolle Erfahrung, dieses doch relativ negativ besetzte Wort, mal anders zu erleben.“ Auch am Sonntag wurde noch fleißig „gschaffa“. Es standen Punkte wie Führungsverhalten und Singen ohne Gitarre am Plan. Nach diesen Übungen war jedem/ jeder TeilnehmerIn und auch dem Team ein Lächeln ins Gesicht geschrieben. Das wunderbare Essen, das gänzlich frisch zubereitet wurde, tat den Rest dazu, dass wir beim Ausstieg am liebsten noch ein bisschen im NCIS Team geblieben wäre. Im Namen aller TeilnehmerInnen möchte ich mich für das tolle Wochenende bedanken, das sowohl lustig als auch lehrreich war!

Thema Freiwilligentätigkeit

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Wir gratulieren den Gewinnern! Von Angelika Oberzalek Wir möchten zwei Gewinnerprojekte des Bundeswettbewerbes zum Thema Freiwilligkeit genauer vorstellen:

Caravelles der Gruppe Rankweil mit dem Projekt „Auf die Eier, fertig, los!“ Nach mehrwöchiger Vorbereitung veranstalteten die Caravelles die beliebte Ostereiersuche unter dem Motto „Auf die Eier, fertig, los!“. Am Karsamstag stürmten über 1.500 BesucherInnen den Rankweiler Frutzwald und die Sulner Pirateninsel, um nach den 8.000 versteckten Ostereiern zu suchen. Der grüne Wald erforderte viel Geschick und Geduld von den Teilnehmenden. Dank der vielen ehrenamtlichen HelferInnen und der Unterstützung der Sponsoren konnte im Mai 2011 eine neue Rekordsumme in Höhe von EUR 3.850,- an die Vorarlberger CliniClowns übergeben werden.

schaffen: den Wert von Vielfalt in unserer Gesellschaft deutlich zu machen und damit die Grundlage für ein gutes Zusammenleben in der nicht-migrantischen Gesellschaft zu leben. Es werden Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, Ländern und Hintergründen in die Aktivitäten der Pfadfindergruppe eingebunden. Menschen aus Afrika wurden eingeladen, in Wolfurt Kinder zu schulen, MigrantInnen aus unterschiedlichen Ländern stellten vor, ob, bzw. wie bei ihnen Weihnachten gefeiert wird, welchen Hintergrund Bekleidung, das Fotografiert werden, Essen, Feiern, Tanzen, Singen etc. hat. So soll migrantischen MitbewohnerInnen in Wolfurt gezeigt werden, mit welchem Interesse ihre Eigenheiten kennengelernt werden und gleichzeitig schon durch die Einbindung in Sommerlager, Gruppenstunden, Aktionen, Elternabende, Filmabende etc. gemeinsam ausprobiert wird, wie diese Vielfalt gemeinsam so gelebt

werden kann, dass beide Seiten daraus Nutzen ziehen. Beim gemeinsamen Start in das vergangene Pfadijahr haben wir in Wolfurt lebende Italiener, Schweden, Pakistanis, Bulgaren, Türken, Philippinos und Bolivianer eingeladen, mit uns einen interkulturellen Postenlauf zu gestalten. In den Heimstunden waren Gäste aus Spanien, Serbien, Weißrussland, der Türkei, Togo, Kolumbien und vielen anderen Ländern zu Gast. Für den Elternabend – eine Reise in 80 Minuten um die Welt – wurden mit Menschen aus aller Welt Tänze, Märchen und Lieder einstudiert und vor vollem Haus präsentiert. Insgesamt haben wir bisher über 25 Veranstaltungen mit unterschiedlichsten TeilnehmerInnen und Gruppen gemacht – von der Heimstunde mit fünf Jugendlichen bis zum Elternabend mit 300 BesucherInnen. Wir gratulieren außerdem recht herzlich den Gruppen Braunau, Kaltenleutgeben, Graz 10 und Wien 29!

Foto: © PPÖ/Gruppe Wolfurt

Mit ihrem Projekt zeigte die Gruppe Wolfurt den Wert von Vielfalt in unserer Gesellschaft

Engagem es en lig

Freiwillig! Umsonst – undSsonst? ST ON ST? UMD SON

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14 .10 .2

UN s j u Barbara Die Bundesjugendvertretung und Nationalratspräsidentin Prammer veranstaln g er M en a e tjunger teten am 14. Oktober eine Enquete zum freiwilligen Engagement Menschen ue q n E

teien präsentiert. Diese bekräftigten einhellig, dass es bessere RahT S N ? menbedingungen O T S S UMD SON für Freiwillige und UN ein Freiwilligengesetz s ju n n g er M e geben soll. Die Natia Vorschläge für ein te ue onalratspräsidentin unEnq Freiwilligengesetz terstrich in ihrer Rede den Die Ergebnisse der Workshops besonderen Wert von freiwilligem wurden dann im Plenum der Na- Engagement, da die jungen Mentionalratspräsidentin Barbara schen damit Verantwortung für Prammer und den anwesenden die Gesellschaft übernehmen und Parlamentsabgeordneten aller Par- diese aktiv mitgestalten. Engagem es en lig

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Beim Workshop „Qualität in der Ausbildung“ waren die PPÖ gefragte Experten

Foto: © Paul Feuersänger

Junge PfadfinderleiterInnen – junge Menschen generell – zahlen derzeit doppelt drauf, wenn sie sich ehrenamtlich engagieren, denn sie bekommen für ihre freiwillige Arbeit keinen Lohn und bekommen auch nicht die Zeit, die sie investieren, angerechnet. In Zeiten von Familienbeihilfekürzungen, flexibleren Arbeitszeiten und strafferen Studienplänen kann das durchaus Schwierigkeiten machen. Dies ist einer der Gründe, warum die TeilnehmerInnen in Workshops beispielsweise an den Forderungen für ein Freiwilligengesetz feilten. Das Palais Epstein war mit rund 100 Leuten zur Gänze gefüllt und die PPÖ wurden durch mehrere Leute vertreten, die sich als TeilnehmerInnen, Workshopleiter und Workshop-Berichterstatter aktiv einbrachten. Die Workshops deckten zahlreiche für PfadfinderInnen relevante Themen ab, wie z. B. die Qualität in der Ausbildung, die Anerkennung von Kompetenzen und Erfahrungen, die in Kinder- und Jugendorganisationen

erlangt werden, oder die Möglichkeiten, wie man freiwilliges Engagement politisch stärker fördern könnte.

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Von Klaus Schreiner

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Beim Grundlagenseminar lösten die NCIS eine Mordfallserie

Die Pfadfindergruppe Wolfurt bemüht sich seit vielen Jahren, auch Kinder, Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund für die Mitwirkung zu gewinnen. Mit dem Gruppenlager im Jahr 2009 startete die Gruppe einen mehrjährigen Prozess, um eine wichtige Grundlage für das funktionierende Zusammenleben zu

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Foto: © PPÖ/Miriam Rusch

Gruppe Wolfurt mit dem Projekt „United Colours – Integration beginnt bei uns“



Wer die Welt kennt, kann sie auch verstehen.

Mit unserer globalen Verbundenheit steht uns die ganze Welt offen. Auf Auslandslagern lernen wir fremde Kulturen und uns selbst kennen. Wir reisen gemeinsam, planen alles selbst und brauchen kein Reiseb端ro. Wenn unsere Sprache nicht ausreicht, geben wir uns die linke Hand, denn die kommt vom Herzen. So machen es alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen der Erde.

www.pfadfinder.at


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ppö brief 3/11

Impressum, Suche nach Freiwilligen

Der Bundesverband der PPÖ sucht dringend Verstärkung für sein WWW- und EDV-Team! Wir suchen dringend Unterstützung bei der Betreuung unseres Webauftritts unser unserer MS Dienste. Gefragt sind interessierte, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere in folgenden Bereichen: • Rechtschreibsichere RedakteurInnen für unsere Website (auch im Sinne einer Endkontrolle auf Barrierefreiheit) • GrafikerInnen für unsere Website • FotografInnen für unsere Website • TechnikerInnen für die Betreuung unserer MS Dienste (ActiveDirectory, SharePoint,...) • CMS-ProgrammiererInnen (Plone/Zope/Python,...) • jede/jeden, die/der das EDV-Team sonst noch unterstützen will Wir bieten interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten in einem hoch motivierten Team und die Chance am „Drehen von großen Rädern“ zum Wohl der Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Österreich. Je nach Einsatzgebiet ergeht dieser Aufruf an Interessierte aus ganz Österreich.

Wir haben dein Interesse geweckt? Dann melde dich bitte bei Thomas Pfitzner bundespraesidiumssekretaer@ppoe.at oder unter +43 664 8482937

Impressum ppö brief Medieninhaber, Verleger und Herausgeber Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Stöberplatz 12, 1170 Wien Tel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95-44 bundesverband@ppoe.at www.pfadfinderInnen.at Redaktion Teresa Pribil|redaktion@ppoe.at Design & Layout Paul Kubalek | grafik.kubalek.priv.at Hersteller Grasl Druck & Neue Medien Anzeigenannahme Monika Zimmerl, Stöberplatz 12, 1170 Wien Tel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95-44

E-Mail: bundesverband@ppoe.at Danke an Marisa Fedrizzi für‘s Korrekturlesen! Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Pfadfinder und Pfadfinderinnen Öster­ reichs“, Stöberplatz 12, 1170 Wien. Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Der ppö brief ist eine unabhängige Zeitschrift, die alle wichtigen Entwicklungen im Bereich der Kinder und Jugendarbeit, vor allem nach pfadfinderischen Gesichtspunkten, beobachtet und kommentiert. Weiters dient sie der Kommunikation zwischen der Verbandsleitung und den Leitungspersönlichkeiten sowie den Freunden und Interes-

sierten an der Entwicklung des Verbandes. Die Inhalte dürfen in unveränderter Form und unter Quellenangabe zur Gänze oder auszugsweise reproduziert werden. Inhalt vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Eingelangte Manuskripte, die nicht mit der Redaktion abgesprochen oder angefordert sind, werden möglicherweise nicht abgedruckt. Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung, sind dem Herausgeber vorbehalten.

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Bist du in keiner Pfadigruppe aktiv, muss das AMS* herhalten

Was oft mit einem Scherz beginnt...

Das war mein Gedanke, als der Bundesverband zur „Hilfe für Japan“-Aktion aufrief. Und so kam es, dass am 4. November 2011 im AMS Schönbrunnerstraße in Wien ein kleines Charity-Event der besonderen Art stattfand...

... geht meistens mit einer ambitionierten Idee weiter und endet mit einem beeindruckenden Ergebnis

Mit der Spende der PPÖ organisierten die japanischen Pfadfinderinnen ein Sommerlager für Kinder und Jugendliche aus Fukushima Mehr unter http://asia.wagggsworld.org/en/news/21333

und Freundeskreise zerrissen. Vor allem die Kinder leiden unter psychischen Spätfolgen, da sie den Ort verloren haben, an dem sie aufgewachsen sind. Susanna berichtete von nachhaltigen Projekten der PPÖ wie zB. ein Hilfsprojekt, das seit 1986 für betroffene Kinder aus der Region Tschernobyl bis zum heutigen Tag betrieben wird: „Unser Ziel war es, JugendleiterInnen aus der Ukraine auszubilden, um Kindern und Jugendlichen aus der betroffenen Region in der Pfadfinderbewegung

neue Perspektiven zu geben.“ Partnergruppenprojekte gibt es in Österreich bis heute. Nun wurde aus einem euphorischen Bericht ein sehr nachdenklicher und ich möchte ein kurzes Ergebnis präsentieren. In eineinhalb Stunden wurden 505,31 Euro für „Hilfe für Jwapan“ gesammelt. Mein Dank geht an die tatkräftigen UnterstützerInnen und die Sponsoren Helmut Sacher Kaffee, Akakiko Restaurant, Siebenstern Bräu, AMS und PPÖ. *Arbeitsmarktservice

Philipp Pertl, Susanna Hasenauer, Kenichiro Tanaka, Herbert Fritz und Barbara Urban

Foto: Claudia Sporkenbach

Der Spendenaufruf an meinem Arbeitsplatz führte zur Einladung der Bezirks- und Gerichtsvorsteher, Leitungen der Landes- und Bundesorganisationen des AMS und KollegInnen aus anderen Geschäftsstellen. „Sauber,“dachte ich mir, „da hast du dir was angefangen! Zivilisten sind ganz anders zu betreuen als Pfadis!“ Prominenz musste her, Kaffee und Kuchen, vielleicht eine kleine Tombola? Man muss den Gästen was bieten! Zwei Anrufe später sicherten ein Vertreter der Japanischen Botschaft sowie PPÖ Vizepräsidentin Susanna Hasenauer ihre Teilnahme und Mitarbeit zu. Die Begeisterung war groß und so auch das nächste Problem. Wer führt die Interviews? Wie kann die Veranstaltung vom zähen Vortrag zum lebendigen Infoaustausch werden? Ein Moderator! „Du, Philipp, ich hätte mal gern ein Problem, also vielmehr hab ich es schon. Ich brauche einen Profi, der mir aus der Patsche hilft! Geht das?“ Philipp Pertl unterstützte ehrenamtlich und professionell. Am 4. November kamen etwa sechzig Gäste, darunter Geschäftsstellenleiter Herbert Fritz, der Bezirksvorsteher Manfred Wurm, die Vize-Chefin des AMS Wien Dr. Ingeborg Friehs, der Direktor des japanischen Informations- und Kulturzentrums Kenichiro Tanaka und die Vizepräsidentin der PPÖ Susanna Hasenauer. In seinem Interview berichtete Kenichiro Tanaka von 20.000 toten und vermissten Menschen nach der Katastrophe in Japan. 400.000 BewohnerInnen wurden evakuiert, allein aufgrund des Tsunamis bewegt sich der Schaden zwischen 160 und 250 Mrd. Euro. In den betroffenen Gebieten sind ganze Ortschaften ausradiert, Familien

Von Terry Pribil und Georg Achleitner

Foto: © WAGGGS

Von Barbara Urban

Es war einmal eine Holzhütte, die auserwählt wurde, die „PPÖBotschaft“ in Schweden zu beherbergen. BesucherInnen als auch TeilnehmerInnen aus aller Welt sollten sofort erkennen, dass hier österreichische Herzlichkeit und spannende Infos über unser Land zu finden waren. Attraktionen wie „I love Austria“- oder „No kangaroos in Austria“-Anstecker oder selbst genähte Edelweißhalstuchknoten bescherten der Holzhütte großen Andrang, nicht zuletzt, um auch Faironika, die rot-weiß-rote Kuh kennenzulernen. Umgeben von einer 2D-Schneelandschaft kam die Hütte richtig gut zur Geltung, wirklich authentisch dieser Auftritt.

eines Scherzes des Kontingentleiters Stefan und der Energieverbindungen des Truppbetreuers Georg wurde diese Idee binnen einer Woche realisiert: Eine ÖkosolarTestanlage mit 1400 Watt Nennleistung (soviel braucht etwa ein Staubsauger) lieferte den Strom für den Jamboree-Brandstempel. Innerhalb von zwei Stunden war die Photovoltaikanlage montiert und lieferte während des ganzen Lagers Energie. Meist war der Hinweis auf unsere Energiequelle ein guter Einstieg für ein Gespräch zum Thema Nachhaltigkeit und Alternativenergie mit Jugendlichen wie Erwachsenen aus vielen Ländern. Wir waren stolz zeigen zu können, was in kleinem Rahmen möglich ist.

Einzigartig

Schon mal an Alternativ­ energielösungen für dein Pfadfinderheim gedacht?

Etwas machte das Headquarter allerdings einzigartig am gesamten Gelände, das zumindest so groß wie der erste Wiener Gemeindebezirk war, das musste schon was Tolles sein! Das Headquarter war nämlich das einzige Gebäude mit einer Photovoltaikanlage. Dank

Wenn es für das Jamboree-Headquarter funktioniert, dann rentiert es sich vielleicht auch für dein Pfadfinderheim. Dazu gibt es einen interessanten Artikel über das Niedrigenergieheim der Gruppe Gallneukirchen-Engerwitzdorf auf www.pfadfinder.at .

Brandstempel sind am Jamboree immer gefragt

Vom Headquarter funkelt die Photovoltaikanlage

Fotos: © PPÖ/Paul Kubalek

ppö brief 3/11

Das Friedenslicht in jungen Händen

Von Eli Alberti, Landesjugendrätin in Tirol Besonders die Jugend engagiert sich weltweit für Frieden, was man bei der diesjährigen Friedenslichtfeier in Wien wieder gut sehen konnte. Etwa 1000 TeilnehmerInnen aus 16 Ländern feierten gemeinsam den Frieden und holten sich am 10. Dezember das Licht aus Betlehem. Die Idee des Friedenslichtes wird hoch geschätzt und großflächig unterstützt. So reisten viele ziemlich weit, um das ORF-Friedenslicht zu Hause verteilen zu können – den längsten Weg hatten die argentinischen Pfadfinder­ Innen. Den christlich-ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche zur „Heiligen Familie“ hielten eine

Sarah mit dem FriedenslichtMaskottchen aus Deutschland

evangelische Priesterin sowie ein anglikanischer, ein orthodoxer und ein katholischer Priester. Die Feier folgte dem Motto „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht“. Zur besinnlichen Atmosphäre trugen die sechs Transparente bei, die im Vorfeld vom Bundesjugendrat gestaltet wurden. Darauf zeigten sich Sehnsüchte bzw. Grundbedürfnisse, die allesamt ohne Frieden nicht realisierbar sind − gestaltet als Symbol mit Begriff in vier Sprachen: Würde, Freiheit, Ausgeglichenheit, Geborgenheit, Sinn und Abenteuer. Zu jedem Begriff wurde ein kurzer Text vorgetragen. Die jungen TeilnehmerInnen aus aller Welt verabschiedeten sich nach der Verteilung des Lichtes und einer eigentlich zu kurzen Feier. Die Jugend kümmert sich um die Weitergabe des Friedenslichtes

Das Friedenslicht wurde an die internationalen Pfadfinderdelegationen und an die VertreterInnen der Landesverbände verteilt

an alle Menschen. Von vielen Pfadfindergruppen in Österreich gibt es am 24. Dezember oder früher Aktionen zur Weitergabe.

Der Bundesjugendrat der PPÖ möchte sich an dieser Stelle bei allen OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen für eine schöne und gelungene Feier bedanken!

Fotos: © PPÖ

Die weltweite Verbundenheit bekommt man bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern nicht nur auf internationalen Lagern zu spüren – besonders der Gedanke von Friede und Geschwisterlichkeit kommt in vielen kleinen und großen Aktionen zum Tragen. Wir als Teil von WOSM und WAGGGS setzen mit der Friedenslicht-Aktion wieder ein Zeichen für den Frieden.


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Vermischtes

Jahresrückblick und Vorschau auf viel Neues im Wassergspreng

welcome

Jänner: Das Team nimmt an einer Feuerwehrübung teil und bekommt eine Einschulung im Umgang mit dem Defibrillator Februar: die Arbeiten an der Küche schreiten voran, ein neuer Geschirrspüler und ein Konvektomat werden installiert, dies macht einige Umbauten nötig, die auch mit der Zeit erledigt werden. März: Teamwochenende: • Die Veranda wurde wieder eingedeckt • unter den Sitzbänken in der Arena wurden Kokosmatten verlegt • das gesamte Haus wurde wegen der anhaltenden WLAN-Schwierigkeiten internetverkabelt • die Betten in der Mühle wurden teilweise von ihren Fußenden befreit • Arbeiten im Gelände Ebenfalls immer wieder am Programm: Die Sanierung (Ausräumung) des Kanals unter dem Haus bzw. des Baches. Dafür wurden im Bachlauf bei der Feuerhalle Pumpen versenkt, das Wasser abgepumpt (umgeleitet) und der Kanal/Bach geräumt. Die Brücke Richtung Julahain war nicht schwerlasttauglich, daher wurde sie im Zuge dieser Arbei-

Nächtigungszahlen 1. Jänner 2010 bis 30. September 2011: 3840 Nächtigungen, davon 3040 Pfadfinder und 800 Gäste, Buchungslage auch für den Herbst sehr gut. ten ebenfalls neu errichtet. September: Das BZW ist mit einer Seite auf Facebook vertreten, zwei Administratorinnen schauen drauf, dass immer Neues auf der Seite gepostet wird. September/Oktober: Großpro­ jekt Wiesensanierung – Die Wiese 1 wurde komplett saniert. Dazu wurde die Abfahrt auf die Wiese verbreitert und verstärkt, die Böschung abgegraben und über 500 m Drainagierungen verlegt (sowie gleich Leerverrohrungen Richtung Teamseilgarten) Anfang November kamen dann unwahrscheinlich viele LKWs ins BZW. 110 Fuhren Erde wurden auf die Wiese aufgebracht, anschließend war die Walze im Einsatz. Die Wiese ist nun komplett planiert. Die Aussaat ging sich leider nicht mehr aus, gleich im Frühjahr wird sie in Angriff genommen. Das bedeutet zwar eingeschränkten Zugang zur Wiese zu Beginn der Saison, ab dem Sommer steht aber ein toller Zeltplatz zur Verfügung.

2012 wird einige Neuerungen bringen In Anbetracht aller bisher geleisteten Dinge und der vielen, die da noch kommen sollen, hat das Team beschlossen, den Winter 2011/12 auch mal der „Hirnarbeit“ zu widmen. Einige Vorbesprechungen hat es bereits gegeben, Anfang Jänner wird dann die „große Ideenfindung“ stattfinden. Das Team und einige Gäste werden zwei Tage intensiv an einem Leitbild für das BZW arbeiten. Impulse dafür gab auch die „Centers Managers Conference“, auf der das BZW das erste Mal vertreten war. Ziel ist es, ein Konzept für die nächsten 10 Jahre zu erstellen, das nicht nur die „groben Arbeiten“, die momentan vor allem an den Teamwochenenden erledigt werden, plant, sondern auch Strukturen und „Soft facts“ berücksichtigt. Wir werden wieder berichten, wie es uns mit dieser Arbeit geht. Liebe Grüße, Euer BZW Team

Die Centers Managers Conference ist eine alle zwei Jahre stattfindende Konferenz für Mitglieder von Leitungsteams von Pfadfinderzentren in Europa. Das BZW war das erste Mal vertreten. Von Marisa Fedrizzi

together with all the neighbourhood associations

GELEBTE NACHBARSCHAFT 2012 Ein Treffen der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs mit unseren Nachbarverbänden vom 1. bis 12. August 2012 Noch ist es Zeit, dich und deine Patrulle / Gruppe zu diesem internationalen Event anzumelden. Zahlreiche Nachbarverbände haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Unser gemeinsames Programm nimmt nun Gestalt und Leben an. „Scout on tours“ bringt euch an sehenswerte Orte im Alpen - Adria - Raum. Campsite-Activities – „Talent - O - Rama“ - fordern euren Einsatz und eure Kreativität. Zwischendurch bucht ihr im „Camp - tour - office“ den Sprung ins kühle Nass. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Landesverband Kärnten freuen sich, bei der „Gelebten Nachbarschaft 2012“ auf dich, deine Patrulle, deine Gruppe! Mehr Informationen unter: www.techuana2012.at Fragen beantwortet: office@techuana2012.at

Ende Oktober versammelten sich PfadfinderInnen aus elf Ländern und siebzehn verschiedenen Pfadfinderzentren in Jambville, etwa 40 km außerhalb von Paris. Jambville ist ein ehemaliges Schloss in einem riesigen Parkgelände. Im Sommer lagern dort jedes Wochenende zwischen 800 und 1000 PfadfinderIn­ nen. In mehreren Häusern stehen über 200 Betten zur Verfügung. Zielsetzung der Centers Managers Conference ist eine Vernetzung der Pfadfinderzentren europaweit und damit vor allem der Erfahrungsaustausch. Zusätzlich wer­den Inputs geboten, mit denen in Kleingruppen weitergearbeitet wird. Ein „Konferenzauftrag“ wird von internationalen Kleingruppen ebenfalls ausgeführt – diesmal galt es, ein Video über das Konferenzthema „open“ im Zusammenhang mit Pfadfinderzentren zu erstellen.

In der kurzen Zeit kamen dabei grandiose Werke heraus! Die Input-Einheiten standen unter den Themen „Branding“, „Challenge“ und „Change“ und gaben einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Vermarktung von Pfadfinderzentren.

Interessante Punkte • In Großbritannien wird ver­ stärkt auf das Angebot von Aktivitäten gesetzt. Sie nennen sich Scout Activity Centers und bieten Komplettpakete im Outdoorbereich an. Die britischen Girl Guides möchten mit ihren Zentren vor allem unter der Woche Konferenzgruppen ansprechen und werben mit der Kombination von Arbeit und Outdoor. • In vielen Ländern arbeiten hauptamtliche Manager in den Pfadfinderzentren, Österreich gehört zu den wenigen Ländern,

deren Zentren hauptsächlich ehrenamtlich geführt sind. • In Bulgarien gibt es seit kurzem ebenfalls ein Pfadfinderzentrum, deren LeiterInnen sich von Anfang an um eine gute Vernetzung bemühen. • Die Vermarktung der Pfadfinderzentren läuft sehr unterschiedlich, ebenso verschieden sind die angesprochenen Zielgruppen. • Die Leitung der Zentren ist ebenfalls ein interessanter Punkt: Bei manchen Zentren gibt es „Perioden“, wo nach maximal 8 Jahren eine neue Leitung eingesetzt wird. Oft sind zwei Personen an der Spitze des Teams. Alles in allem bot die Konferenz einen grandiosen Überblick über die Arbeit von Pfadfinderzentren in vielen europäischen Ländern. Die entstandenen Kontakte werden bei der Bewerbung der Zentren und der weiteren Entwicklung helfen.

Vermischtes... Scenes Von Hans Hopfgartner Bejáráson a TECHUANA Cserkészpark vezetöivel Noch nie gehört? Sztrilich Pál? Wir werden zwar nicht den Planeten retten – aber vielleicht, oder sicher sogar, eine wunderschöne Landschaft in Ungarn in ein Scout Centre „verwandeln“. Wie das? Magyar Cserkészszövetség MCsSz (HSA) - so heißt der Ungarische Pfadfinderverband – hat mit 1. November

einen großen Zeltplatz übernommen. Darauf soll und wird ein Pfadfinderzentrum entstehen. Um allen Anforderungen von WOSM an ein echtes Pfadfinderzentrum gerecht zu werden, hat man uns- das Techuana Team- eingeladen nach Budapest zu kommen, den Zeltplatz zu besichtigen und mitzuhelfen, alle Kriterien zur Verleihung von Scenes „Scout Centre of Excellence for Nature and Environment“ durch WOSM zu erfüllen. Haben wir gemacht, Poldi Amla-

cher (Obmann Techuana Club) und ich waren vor Ort, schöne Landschaft, nette, freundliche Leute, große Begeisterung, ehrliche Freude. Den Planeten retten? Ein ganz kleines Stück nur, aber jeder ein ganz kleines Stück? Wird das dann nicht größer? Wir bleiben mit den Ungarischen Pfadfindern im Kontakt, sie werden auch an der „Gelebten Nachbarschaft 2012“ in Techuana teilnehmen, ein kleine Rate zur Rettung des Planeten? Ich glaube schon.


www.autofreiestadt.at Video: http://tiny.cc/i5opk Von Johanna Tradinik Wiener Landesjugendrat Antworten, Rückmeldungen bitte an: landesjugendrat@wpp.at

Was brennt dir auf der Zunge? Lass uns davon wissen und wir versuchen zwei Meinungen dazu einzuholen: redaktion@ppoe.at

Von Sonja Wellenhofer Das Fotoshooting für die 52. Lotterie war ein voller Erfolg, unsere 4 Topmodels kamen heuer aus Salzburg, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien. Wir danken Regina, Conny, Niklas und Simon, dass sie sich zur Verfügung gestellt haben und um die Wette gestrahlt haben. Achtung: Der Lospreis ändert sich, ein Los kostet heuer EUR 2,–. Der Gewinnanteil für Gruppen bleibt aber wie bisher bei 35 % des

Lospreises, das entspricht jetzt EUR 0,70. 500.000 Lose werden in ganz Österreich mit eurer Hilfe in der Zeit vom 25. Jänner bis zum 18. April 2012 verkauft. Erstmals können wir heuer ein besonderes Zuckerl unter allen teilnehmenden Gruppen verteilen. Jede Pfadfindergruppe, die 50 oder mehr Lose verkauft, erhält einen Gutschein der Firma Hervis in der Höhe von EUR 100,–. Wir möchten euch damit herzlich für euren Einsatz danken. Natürlich gibt es auch weiterhin Preise für fleißige Losverkäufer.

• Lospreis: EUR 2,– • Beginn Losverkauf 25. 1. 2012 • Ende Losverkauf 1 8. 4. 2012 • Losrückgabe und Abrechnung 25. 4. 2012 • Ziehung Mittwoch 16. 5. 2012 • Verlautbarung des Ziehungsergebnisses in der Wiener Zeitung und auf der Homepage 25. 5. 2012 • Beginn der Gewinn­ auszahlung 30. 5. 2012 • bunte Dreiecke der Losver­ käufer­Innen einsenden bis 31. 5. 2011 • Ende der Gewinn­ auszahlung 18. 7. 2012

Baden-Powell Peak Von Geo Gegenhuber. NEU Online auf www.nutzlosespfadiwissen.at

u Der in Nepal, direkt an der chinesischen Grenze und etwa 100 Kilometer westlich des Mount Everest gelegene Berg Urkema Peak, wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Pfadfinderbewegung in BadenPowell Peak (5718m) umbenannt. Als beste Zeit für eine Besteigung gelten die Monate April und September. u Der Regisseur Cecil B. De Mille (Die zehn Gebote) kündigte 1958 an, einen Spielfilm über Baden Powells Leben, mit David Niven in der Hauptwolle zu planen. Kurz darauf beendete der Tod des Filmmoguls allerdings diese Pläne. u Am 5. April 2002 veranstaltete die Pfadfinder-Gilde Mülln einen Quizabend im Pfadfinderheim. u Im April 1910 mieteten BPs Schwester Agnes und zwei ihrer Freunde ein Lokal für die gerade

entstehende Girl Guide Bewegung. Zu dieser Zeit bekam die Organisation auch ihre erste Sekretärin, Miss MacDonald – um ein Jahresgehalt von nur 91 Pfund. Da zu dieser Zeit die Girl Guides keine besonders großen finanziellen Mittel zur Verfügung hatten und noch von Spenden lebten, entlohnte Miss MacDonald die beiden jungen Mädchen, die als Hilfskräfte im Sekretariat arbeiteten, anstatt mit einem Gehalt mit Stenographiestunden. u Die jeweils ersten Buchstaben der Kapitel des Buches „The Left Handshake: The Boy Scout Movement during the War, 19391945“ von Hilary Saint George Saunders ergeben zusammen das Pfadfindermotto „be prepared“ (Allzeit bereit). Die ersten Worte der Kapitel sind: Bravery, Enterprise, Purpose, Resolution,

Endurance, Partnership, Assurance, Reformation, Enthusiasm and Devotion. u Die Adresse der Pfadfindergruppe Wien 88 „Vienna International Scout Group“ ist Straße der Menschenrechte 1 u Die Organisationseinheit, die sich in Österreich (Pfadfinder-) Gruppe nennt, heißt in Deutschland Stamm und in der Schweiz Abteilung.

Prominente Pfadfin­derInnen Pierre Brice (Schauspieler), Roger Federer (Tennisspieler), Gerald Ford (38. US-Präsident), Lafayette Ronald Hubbard (Science-Fiction-Autor und Begründer der Scientology-Sekte), Nikolaus Harnoncourt (Dirigent), Sterling Moss (Rennfahrerlegende)

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52. Pfadfinderlotterie

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Die Teilnahme der PPÖ am Autofreien Tag 2011 hat besonders in Wien einiges an Staub aufgewirbelt. Warum aber ist es wichtig, dass sich die PPÖ bei dieser Aktion engagieren? Nun ja – Staub ist gleich ein gutes Stichwort! Gerade im November wurden in Wien über Wochen hinweg die Grenzwerte für die Feinstaubbelastung überschritten, teilweise um ein Vielfaches.

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A-1060 Wien, Stumpergasse 16

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Jeder an einer halbwegs befahrenen Straße lebende Mensch könnte ein Lied von der täglichen Belastung durch Abgase und Dreck singen – nur würde es im Autolärm untergehen. Wer mit Kinder in einer Großstadt unterwegs ist – als LeiterIn ist man das ja immer wieder – merkt genau, dass eine Stadt meist eher auf die Bedürfnisse von Autos als von Menschen zugeschnitten ist. Eine Stadt mit weniger Autos schafft mehr Lebensqualität für alle – durch bessere Luftqualität, weniger Lärmbelästigung und mehr Sicherheit auf den Straßen. Der Autofreie Tag, jedes Jahr am 22. September, ist ein Aktionstag für Lebensqualität und Umgestaltung der Stadt/der Umgebung in eine für alle lebenswertere. Als PfadfinderInnen wollen wir ein verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft führen, uns kritisch mit uns und der Umwelt auseinandersetzen, einfach und naturverbunden leben und unsere Welt ein bisschen besser verlassen als wie sie vorgefunden haben – wir dürfen bei diesem Aktionstag nicht fehlen!

cout-Card I rS

Wessen Freiheit ist gemeint, wenn mensch sich die Freiheit eines „autofreien“ Tages nimmt? Und auf wessen Kosten? Gerade am Ring in Wien, der am „Autofreien Tag“ Schauplatz einer Verkehrsblockade war, herrscht kein Mangel an Verkehrsflächen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Die Freiheit vom Auto ist eine schöne Sache – Autofahren verursacht Lärm, hohen Ressourcenverbrauch und klimafeindliche Abgase. Selbst AutofahrerInnen mit ausgeprägter ‚Freude am Fahren‘ (© BMW) wissen das. Wer wäre nicht gerne frei davon? Im wirklichen Leben aber gibt es die ,freie Fahrt für die freien BürgerIn­nen‘ (© ADAC) ohnehin nicht mehr. Das wirkliche Leben besteht aus Stau, Parkplatzknappheit und enormer Verkehrsdichte. Wer Auto fährt, ist in der Regel dazu aus irgendeiner Notwendigkeit gezwungen. Die Freiheit vom Auto ist etwa für abertausende PendlerInnen ein unerreichbares Privileg. Eine im aktionistischen Eifer des Weltverbesserns leider gerne übersehene Tatsache ist es, dass (Auto)Mobilität Wohlstand und für breite Bevölkerungsschichten Zugänge zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben schafft. Der Entwicklung sinnvoller Mobilitätsalternativen ist nicht damit gedient, einfach eine Verkehrsa-

der wie die Ringstraße zu besetzen und damit den AnrainerInnen die Freiheit zu nehmen, mit ihrem Auto nach Hause zu gelangen. Die Suche nach Lösungen befördert es nicht, künstlich einen Stau zu erzeugen und die Betroffenen zu zwingen, im Stop and Go Lebenszeit zu vergeuden. So entstehen nur Unverständnis und Aggression bei den in ihrer Freiheit Eingeschränkten – und erhöhte Abgaskonzentrationen durch den er­zwun­genen Stau auf den Ausweichrouten obendrein. Schade, dass die PPÖ durch ihre Beteiligung an diesem aufwändigen und teuren Spektakel Mitverantwortung für eine solche Zwangsmaßnahme übernommen und nicht zuletzt angesichts der Zusammensetzung der InitiatorInnenallianz ihren guten Ruf der Überparteilichkeit aufs Spiel gesetzt haben. Name der Redaktion bekannt

... Ausrüstung, Geschirr, Rucksäcke, Schlafsäcke, Zelte !

Leserbriefe zum Thema PPÖ-Beteiligung am Autofreien Tag.

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Pro & Kontra Kontra Mit Zwang zur Freiheit

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Pro & Kontra, Lotterie, Nutzloses Pfadiwissen

www.pfadfinderInnen.at

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Jamboree in Schweden, Thema Kinderrechte

Noch einmal Jamboree...

Camp in Camp – Wir schnuppern schwedische Sommerlagerluft Wenn man am 1. August um halb 7 am Lagerplatz des Jamboree-Trupps K+K vorbeigeht, kann man schon ein reges Treiben beobachten. Das liegt aber nicht daran, dass sich in diesem Trupp nur Frühaufsteher befinden, sondern dass heute „Camp in Camp“ angesagt ist.

von Fanny Kafka

Für die, denen der Jamboree-Jargon mit seinen Fachausdrücken nicht vertraut ist, bedeutet das, dass sich der Trupp in einzelne Patrullen aufteilt und sich mit Patrullen anderer Länder zusammengewürfelt auf eine Reise begibt. Das Ziel dieser Reise ist ein schwedisches Guides und Späher Sommerlager. Da sich erstens ein großer Teil der schwedischen Pfadfinder am Jamboree befindet und es zweitens nicht genug Sommerlager in der Umgebung gibt, findet diese Camp-Aktion für alle Jamboree-Teilnehmer zu unterschiedlichen Tagen innerhalb einer Woche statt. Und nun zurück zum Tagesablauf: Auf den Bus wartend, verdrückten schon viele ihr Lunchpaket, andere schliefen unter der überraschend heißen schwedischen Sonne. Die eineinhalb Stunden des Wartens vergingen wie im Flug und eher man es sich versieht, sind schon alle (in unserem Bus waren Patrullen aus Portugal, Frankreich, Schottland, Trinidad und Tobago und Ungarn) unterwegs. Wir sorgten während der Fahrt

für musikalische Begleitung – das stellte sich als „Ice Breaker“ heraus, denn wenig später trällerten drei Portugiesen den österreichischen Klassiker „Fürstenfeld“. Im Gegenzug haben wir ein portugiesisches Trinklied gelernt. Zur großen Freude aller entdeckten wir bei unserer Ankunft am Lagerplatz einen nahegelegenen wunderschönen See. Von den Schweden sehr freundlich begrüßt, sogleich auf Lagerregeln und Tagesplan hingewiesen, starteten wir den Tag mit Zeltbeziehen und Lunch. Dabei beobachteten wir folgendes Ritual: die französische Gruppe bildete vor dem Essen einen Stehkreis um ihre Mahlzeit und setzten sich erst nach ein paar sehr lauten (französischen) Rufen nieder – sehr interessant. Am Programm stand ein Stationenlauf, den Gruppen aus mindestens drei Nationen gemeinsam absolvierten und dabei die schwedischen Bräuche kennenlernten. Wir tanzten um den Maibaum, aßen die Weihnachtskekse, die Lucia bringt und kosteten die Lakritzmäuse, die traditionell zu Ostern verspeist werden. Zwischendurch begegneten wir Guides, die als Elche verkleidet durch das Gelände schlichen (um das Schwedenfeeling zu verstärken). Meine Patrulle wurde von zwei schwedischen Jungs geleitet und

einer Einlage aus Rufen, die sich aus irgendeinem Grund nach Schlachtrufen anhörten, die sich einst Wikinger zuriefen, wenn sie feindlichen Wesen begegnen. Am Ende des Abends gab es noch eine „süße“ Überraschung – ein extra für Lagerfeuer kreiertes Waffeleisen, das in sekundenschnelle köstlichen Duft verbreitete und flaumig weiche und unwiderstehliche Waffeln produzierte. Dazu wurde „Jam“ und „Cream“ serviert und der Abend war perfekt.

für ihr Alter (9 und 11) konnten sie erstaunlich gut Englisch und waren nicht faul, jede Frage zu beantworten. Wir hatten sogar das Glück, die beliebteste Station „Kanufahren“ zu ergattern und paddelten mit Schwimmwesten ausgerüstet auf die „hohe See“. Wir veranstalteten Wettrennen und Wasserschlachten – unerklärlicherweise landete ich zum Schluss mit meinem ganzen Gewand im Wasser. Zurück in meiner österreichischen Patrulle zauberten wir auf bereitgestellten Öfen das Abendessen und lauschten der französischen Geräuschkulisse. Beim multikulturellen Lagerfeuer durfte jede Patrulle sein Land mit einem Lied oder Tanz vorstellen, was für große Begeisterung sorgte. Wir lernten allen Polka, die Portugiesen stellten sich mit einem Lied und Tanzschritten vor, das immer schneller und lauter wurde und die Ungarn brachten uns eine abgeänderte Version von „Wotan Schu“ bei. Die Gastgeber waren begeistert und bedankten sich mit

Tags darauf hieß es um 7.30 Uhr frühstücken, einem Geburtstagskind wurde in vielen verschiedenen Sprachen gratuliert und dann Morgensport betrieben. Der Vormittag stand zur freien Verfügung, die meisten nutzten nochmal die Gelegenheit, sich im kühlen Nass zu erfrischen (Wer weiß schon, wann die Duschen am Jamboreegelände wieder frei sind?). Zu Mittag standen bereits die Busse zur „Heimreise“ bereit und die neuen „Camp in Camp“-Teilnehmer bezogen die Zelte. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge saßen wir wieder im Bus und schon bald schliefen wir vor Erschöpfung tief und fest ein.

Foto: © PPÖ/Juliane Vymetal

* ist Pfadfinderin aus der Wiener Gruppe 39. Sie war Young Correspondent am Jamboree in Schweden letzten Sommer.

Kinder haben Recht(e)

Mit Schwimmwesten ausgestattet paddelten wir auf die "hohe See"

Camp in Camp ist eine grandiose Idee

SEI NETT ZUR MENSCHHEIT. WERDE PATE. 01 / 513 93 30 www.kindernothilfe.at

Fotos: © Joana Osório

Von Hannah Rinnhofer Alle Kinder dieser Welt haben ein Recht auf ausreichende Ernährung, Schulbildung und Gesundheitsversorgung. Sie verdienen Schutz, Aufmerksamkeit und Förderung, um ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben führen zu können. Diese Rechte sind in der UNKinderrechtskonvention am 20. November 1989 festgeschrieben und von nahezu allen Ländern (193) ratifiziert worden. Die Anliegen klingen selbstverständlich, neben Somalia hat jedoch die USA als einziges Mitglied der Vereinten Nationen die UN-Kinderrechtskonvention wegen parteipolitischer Konflikte und der Gesetzeslage in manchen Bundesstaaten immer noch nicht unterschrieben. Trotz der scheinbar großen Befürwortung für die Einhaltung der Kinderrechte weltweit werden in vielen Ländern Kinderrechte nach wie vor massiv verletzt – Kinderarbeit, Kinderhandel, Missbrauch und Ausbeutung stehen in vielen Ländern an der Tagesordnung. In Österreich scheinen diese Probleme für die meisten Menschen nicht relevant zu sein. „Kinderhandel oder Kinderarbeit?“ „Gibt’s bei uns doch nicht.“ Dennoch sollte sich jeder beim Kauf von Kleidung, Spielzeug oder Elektrogeräten fra-

gen: Warum können diese Waren so billig angeboten werden? Nicht selten lautet die Antwort: wegen ausbeuterischer Kinderarbeit. Aber auch in Österreich selbst ist die Umsetzung der Kinderrechte nicht vollständig durchgeführt. Es gebe „klare Schwachstellen“, kritisierte die Koordinatorin des Netzwerks Kinderrechte, Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez bei einer Fachtagung zum Thema Kinderrechte der Kindernothilfe Österreich. Mangelhaft ist ihrer Einschätzung nach das im Februar 2011 beschlossene Verfassungsgesetz über Kinderrechte. Hart ins Gericht ging die Expertin mit Regierungspolitikern, die die nur teilweise Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention mit dem höheren Schutzniveau in Österreich argumentiert hatten. So beinhaltet das Gesetz etwa kein Recht auf Bildung oder Gesundheit sowie keinen Schutz von Flüchtlingskindern. Daher gebe es derzeit in Österreich „ein bisschen Kinderrechte mit Einschränkungen“. Die PPÖ setzen sich im Netzwerk Kinderrechte gemeinsam mit anderen Organisationen für die Anliegen von Kindern ein. Wollt auch ihr das Thema Kinderrechte in eurer Heimstunde behandeln? Infomaterial dazu gibt’s zum Beispiel hier: www.kinderhabenrechte.at, www.kinderrechte.gv.at, www.kindernothilfe.at


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