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Thema: Generationenübergreifendes :: S. 1, 2

Diversitäts-Referat in der Steiermark :: S. 11

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Gemeinsam etwas bewegen

Inhalt Editorial ���������������������������������������� 1 Impressum ��������������������������������� 12

Themen

Wir sind eine Kinder- und Jugendbewegung. Das lesen wir überall, so sind wir bekannt, das schreiben wir uns auf die Fahnen. Aber schauen wir uns unsere Mitgliederzahlen an, dann sehen wir durchaus auch viele Erwachsene. „Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder“ kommt also nicht von irgendwoher. Macht es das jetzt einfacher oder schwieriger? Ist das gut oder nicht? Müssen wir uns diese Frage überhaupt stellen, geschweige denn beantworten? Ist nicht die Frage viel wichtiger: Was machen wir draus? Und wie machen wir was draus? Von Katrin Mayer

Generationsnübergreifendes �����1-3 Medienkompetenz ....................... 3 Neues von HHH „Freigespielt“ Peru / HHH 2018-20 Uganda...... 7 Lebensmittel und ihre Gütesiegel.10 Vision2028.................................. 11

„Generationendialog“ – Was genau heißt das eigentlich?

Editorial Von Markus Höckner

Was ist eigentlich das Problem mit dem Alter? Einer meiner ersten Eindrücke war, dass das Thema Alter hier ein echt großes ist. Naja klar ist es für eine Kinder und Jugendbewegung vorteilhaft, wenn in der Öffentlichkeit jüngere Menschen „ihre“ Anliegen vertreten und für sie sprechen. Aber wer soll sie auf dem Weg dorthin begleiten?

Intern vs. extern Ich sehe hier zwei Welten, die der Öffentlichkeit (extern) und die der Organisation (intern). Beide können nicht gut ohne einander, denn irgendjemand muss das „Gesicht“ der Organisation sein, wenn auch im Moment meist „nur“ in den eigenen Medien. Auch dieser Spagat ist nicht ganz einfach, denn es

Schule für die Kinder und Jugendlichen, das berufliche Umfeld für uns Erwachsene; aber genauso das Bundesland, aus dem wir kommen, unser Elternhaus, unsere Freundschaften. Was ist jetzt das Spannende an diesem Thema? Spannend wird es dann, wenn Generationen zusammenkommen und gemeinsam Dinge umsetzen wollen, Projekte planen, eine Gruppe leiten. Oder wenn es darum geht, eine Aufgabe /eine Funktion an jemanden zu übergeben – wenn z.B. eine neue Generation übernimmt. Denn plötzlich funktioniert das bewährte „das hamma immer so g‘macht“ nicht mehr, weil neue Ideen dazu kommen und Bisheriges hinterfragt wird. Im Sinne von Tradition versus Moderne. erfordert von allen, die nicht mehr in dieses Bild passen, dass sie in die zweite Reihe zurücktreten und den „Jungen“ Platz in der ersten Reihe geben.

Tradition und Modernes – beides hat seine Berechtigung. Aber wir müssen uns immer wieder eines vor Augen halten: wir sind eine Bewegung! Und Bewegung heißt immer Dynamik, heißt auch, dass wir ein lebendes System sind. In diesem Sinne ist auch nicht vorhersagbar, wie sich dieses System weiterentwickeln wird. Denn jedes Mitglied unserer Bewegung – Kind oder Jugendlicher genauso wie wir Erwachsenen – das sich engagiert, sich einbringt, Ideen hat, bringt Bewegung in unsere Bewegung. Und das ist gut so. Denn natürlich müssen wir mit der Zeit gehen, damit die Kinder und Jugendlichen auch weiterhin zu uns kommen. Andererseits dürfen wir auch nicht aus den Augen verlieren, was uns ausmacht. Um diese Balance geht es. Damit dieses System nicht in eine der beiden Richtungen kippt, sollten wir uns also immer zwei Fragen stellen: Was würde passieren, wenn wir nie etwas verändern würden?

Berichte

• Du übergibst als langgediente/r GruppenleiterIn die Gruppe an ein jüngeres Team. • Du warst gerade auf der Startveranstaltung und beginnst mit der JugendleiterInnenausbildung, und dir steht dein erstes Gespräch mit deinem Gruppenausbildungsbetreuer (auch das ist ein neuer Begriff) bevor. • Die Landesbeauftragten der Stufen stellen die neuen Methoden vor, die sie gemeinsam mit den anderen Bundesländern erarbeitet haben. • Ein/e junge LeiterIn kommt nach einem Seminar mit vielen neuen Ideen nach Hause, die sie alle in der Heimstunde umsetzen will. • In einer GuSp-Patrulle sind nun zwei neu überstellte WiWö, die ganz andere Ideen einbringen und alles hinterfragen, was die Patrulle bisher ausgemacht hat. Das waren jetzt nur einige wenige Beispiele. Aber was uns diese Beispiele zeigen, ist, dass wir immer und überall damit konfrontiert sind. Ob die Kids in der Heimstunde, ich als Leiterin im Heimabend oder beim Gruppenrat, oder auch im Landes- oder Bundesverband. Vielleicht liegt die Lösung darin, sich genau das vor Augen zu führen und sich zu überlegen, wann ich schon in genau der umgekehrten Situation gewesen bin. Auch ich war mal jung und wollte neue Ideen einbringen – und jetzt will ich

Holz voa da Hittn WiWöBuLeiLa.. 4 RaRo reden mit – Roverway 2018.. 5 CMC ’17 ...................................... 5 Nach Indien deligiert: WAGGGS-Weltkonferenz............. 6 WOSM Youth Forum & World Conference, Baku.............. 7 15th World Scout Moot in Island .. 16

Infos & Termine RaRoter Faden Update................... 4 100 Jahre Rover Scouts................. 5 aufZAQ: Kinder- und Jugendarbeit kann was?................ 6 Internationales: Jamboree, Events in Frankreich .................... 6 Termine....................................... 12 Vermischtes............................12-13 57. und 58. Pfadfinderlotterie.... 14 Mittelposter zum Herausnehmen: Vision2028 – Seiten 8/9

Die TrägerInnen Die PPÖ überleben die nächsten 110 Jahre aber nicht, wenn auf den unermüdlichen Einsatz von allen über 30 verzichtet werden muss, oder dieser immer wieder kleingeredet wird. In der Phase zwischen 20 und 30 Jahren passiert im Leben der Jungen so viel (z.B. Berufsausbildung, Einstieg in die Arbeitswelt, Familiengründung etc.), dass es schon fast fahrlässig ist, die gesamte Verantwortung auf die Schultern dieser Gruppe zu legen. Und selbst wenn das funktionieren würde, wie schaut dann die Weitergabe dieser Erfahrungen aus? Für so manche Funktion im Verband braucht es – am besten vielfältige – Erfahrung, um diese gut wahrnehmen zu können – auch ein Aspekt der Strukturen, und diese Diskussion läuft ja im Moment…

Aber auch: Was würde passieren, wenn wir alles verändern würden? In der Kommunikation über mehrere Generationen hinweg sollten wir immer mit Gedanken zu diesen beiden Fragen zusammenkommen, denn wie gesagt – beides hat seine Berechtigung. Und dann eben diese Gedanken miteinander teilen. Das Kennenlernen der Standpunkte des anderen, der anderen Genera-

das Traditionelle nicht aufgeben. Oder aber genau umgekehrt. Wie ist es mir damals ergangen und wie hätte ich es gerne gehabt? Vielleicht schaffen wir es dann, gemeinsam etwas zu bewegen! 1) www.duden.de/rechtschreibung/ Generation, 12.11.2017 2) www.duden.de/rechtschreibung/ Dialog, 12.11.2017

Österreichische Post AG, MZ02Z033410M, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Stöberplatz 12, 1170 Wien

Auch innerhalb unserer Bewegung findet man verschiedene Generationen. Und damit sind nicht unbedingt nur die Altersstufen Biber bis RaRo gemeint. Eine weitere Möglichkeit, Generationen im Sinne der Pfadis zu sehen, ist, nach den Methoden, die man selbst als Kind oder später als LeiterIn bei den Pfadis kennengelernt hat, zu differenzieren – die folgenden Begriffe aus der jüngeren Vergangenheit zeigen sehr gut, dass sich einiges tut. Was wir in unserer Pfadizeit erlebt haben, prägt uns genauso wie unser Umfeld. Dazu gehören die

Miteinander - Füreinander

Aufsichtspflicht........................... 15

Foto: © PPÖ/Paul Kubalek

Was bedeutet das jetzt für uns Pfadfinderinnen und Pfadfinder?

Alles gut und schön – aber wer braucht das jetzt überhaupt?

Foto: © PPÖ/Gruppe Salzburg Maxglan

Zur Beantwortung dieser Frage zerlegen wir den Begriff zuerst einmal in die beiden Bestandteile „Generation“ und „Dialog“. Der Duden versteht unter dem Begriff Generation die „Gesamtheit der Menschen ungefähr gleicher Altersstufe [mit ähnlicher sozialer Orientierung und Lebensauffassung]“1. Für „Dialog“ findet man die Beschreibung „Gespräche, die zwischen zwei Interessensgruppen geführt werden mit dem Zweck des Kennenlernens der gegenseitigen Standpunkte o.Ä.“2. Gut, das hätten wir vermutlich auch ohne Duden hinbekommen.

sicherheitshalber!........................ 15

tion und das Darlegen der eigenen Standpunkte ist der erste Schritt am Weg zu einer produktiven gemeinsamen Arbeit.


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