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Thema: Konfliktkultur S. 1, 2

11. World Scout Youth Forum und Young Women‘s World Forum :: S. 8, 9

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Auch Streiten will gelernt sein

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RadeltZurArbeit.at

Inhalt Editorial 1 Impressum 4

Themen

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Streiten will gelernt sein �������

Was ist Konfliktmanagement? ..... 2

Niemand will wirklich streiten. Streiten ist böse, und böse Kinder werden in die Ecke gestellt. Aber es ist wichtig und wesentlich, sich auch mit unterschiedlichen Meinungen auseinanderzusetzen, zu argumentieren und zu lernen, wie man mit diesen unterschiedlichen Meinungen umgehen kann

PPÖ Imageanalyse ........................ 4

...interessantes Pfadiwissen ........ 10 Kindern eine Chance ................. 11 „Freiwilligentour“ im Rathaus.... 12

Berichte Actor – Actress, WBK 2011 ...

„An sich ist kein Ding gut oder schlecht, das Denken macht es erst dazu“ (William Shakespeare)

Jeder hat seine eigene Landkarte im Kopf Die einen arbeiten mit Kroki, die anderen mit GPS. Während die einen eine generelle Karte mit großen Zielvorstellungen bearbei­ ten, sind die anderen mit genauem Planquadrat unterwegs. Und alle wollen gemeinsam an einer Sache arbeiten.

Editorial Von Terry Pribil Ich bin müde. Die Arbeit im ehren­ amtlichen Bereich hat seine Höhen und Tiefen. Oft frage ich mich, wie ein harmonievolles Miteinander funktionieren kann, wenn sich so mancher in seiner Funktion bei den PPÖ beruflich bereichert oder private Initiativen voranstellt. Wie reagiert man professionell auf Ver­ balwatschen und klärt Probleme ohne emotional zu werden? Auch streiten will gelernt sein, besonders in einem ehrenamtlichen Umfeld, wo wir unser Herzblut investieren

Aus den Gruppen .................. 4, 12 Internationales ........................ 8, 9 2010 und 2011 im BZW ............ 11 Foto: © PPÖ/Paul Kubalek

Bei Auseinandersetzungen inner­ halb einer Bewegung, die ehren­ amtlich tätig ist, geht es selten um Geld, kaum um bessere Bezahlung als LeiterIn, sondern um die beste Umsetzung unserer Ideen, wie die Pfadfinderbewegung verwirklicht werden soll. Viele haben als Kind erfahren, wie schön es sein kann, Gemeinschaft zu erleben, Abenteu­ er zu bestehen, viele hatten Träu­ me, wie eine geglückte Kindheit und Jugend ausschauen könnte – aber nicht alle träumen den glei­ chen Traum. Viele Streitereien, zer­ mürbende Auseinandersetzungen bei den PfadfinderInnen, die im­ mer wieder damit enden, dass eini­ ge frustriert den Verband verlassen, gründen darauf, dass unterschied­ liche Vorstellungen nicht wirklich angesprochen werden oder verbis­ sen verteidigt werden.

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Unbehagen über die Art der Kommunikation muss sofort angesprochen werden

Bausteine der inneren Landkarte 1. Wir verwenden bestimmte Namen und Beschreibungen (Deutungen), Erklärungen, Be­ wertungen. 2. Wir ziehen bestimmte Schluss­ folgerungen. 3. Wir richten unsere Aufmerk­ samkeit auf eine bestimmte Weise aus und engen sie da­ durch ein. 4. Wir reagieren mit Lösungsversu­ chen nach gelernten Mustern. 5. Die dabei gemachten Erfah­ rungen wirken wiederum auf unsere innere Landkarte zurück. Landkarten helfen uns, uns in der Welt zu orientieren, aber sie sind nicht die Welt. Es ist gut und wichtig, sich für das einzusetzen, woran man

und schnell sauer reagieren, wenn es nicht nach unserem Wunsch vorangeht. Monika Fabjan hat dafür die richtigen Worte gefunden und gibt sinnvolle Hilfestellungen, wenn die Kommunikation kompliziert wird. Um bereits Konflikte so gut wie möglich zu vermeiden, gibt uns Stefan Mühlbachler wertvolle Tipps. Was eine Pfadfindergruppe attraktiv macht, erklärt Andi Furm auf Seite 3 und die Umfragegewin­ ner lächeln von Seite 4 und 5. In jedem Fall sorgt dieser ppö brief für Kurzweile aufgrund der Vielzahl von lokalen, pfiffigen, in­ ternationalen und erstaunlichen Berichten, die ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement ent­ standen sind. Dankeschön.

glaubt, was einem wichtig ist. Es ist aber auch wichtig, diese Überzeu­ gung so zu kommunizieren, dass ein offenes Gespräch möglich ist. Ein einsamer Leiter/eine Leiterin, die allein übrig bleibt, ist SiegerIn in ihrer Auseinandersetzung, ob sie auch GewinnerIn ist, das ist zu hinterfragen. Ganz sicher sind die Pfadfinder aber das Opfer. Daher ist es wichtig, beizeiten die richtige Art der Auseinandersetzung zu ler­ nen, sich darin zu üben, schon be­ ginnend bei den Kids.

Es ist eine Frage des Stils Lautstärke ersetzt nicht Argumente. Einschüchterung der Gesprächs­ partner mag zwar funktionieren, ist aber nicht gewinnbringend. Und sich einschüchtern lassen hilft auch nicht! Unbehagen über die Art der Kommunikation müs­ sen sofort angesprochen werden, sonst ist eine inhaltliche Auseinan­ dersetzung nicht möglich. Das ist leichter niedergeschrieben als ge­ tan. Wir wollen ja vielfach „nett“ zueinander sein, daher reagieren wir oft nicht auf rüpelhaftes Be­ nehmen und überlassen so das Feld jenen, die gelernt haben, sich mit aggressiver Wortwahl und Stimm­ gewalt durchzusetzen.

Kommunikation ist ein Prozess des Abgleichens von Landkarten Aspekte im Prozess der Gesprächsführung

1. Rapport herstellen (Andocken) Die Klärung, warum man sich ei­ gentlich zusammensetzt, eventuelle

Rahmen für das Gespräch verein­ baren, wie etwa einen Zeitrahmen. Wichtig dabei ist auch... • Empathisch Zuhören • Schlüsselwörter hören und nutzen • Leid und Lösungsversuche würdigen • Komplimente machen • Ja-Haltung aufbauen (Problem­ verhalten utilisieren)

Nachrufe auf Peperl Vavrik und Trude Kirchner ........................... 12

Infos & Termine grüntöne (GuSp).......................... 3 Vision2020 wirkt weiter (GL) ..... 3 CaEx-Plätze frei am Xeis 2011...... 3 Roverway 2012 in Finnland ......... 3 Vorstellung Neue Leitung des BJR .3 RaRo BuLeiLa 2011 ...................... 4 Dankeschön! (GWPG) ................ 4 Jamboree-Update ..................

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2. Problem klären und würdigen Gemeinsames suchen, was das Pro­ blem eigentlich ausmacht. Wenn es gelingt, eine klare Definition des Problems zu schaffen, dann ist der Prozess der Klärung um einiges kla­ rer und leichter zu bewältigen. Das Wort „würdigen“ mag im Zusammenhang mit Problem viel­ leicht eigenartig klingen, bedeu­ tet aber, dass ich anerkenne, dass mein/e GesprächspartnerIn mit einer bestimmten Sache, Situati­ on ein Problem hat. Das Problem klein reden, sich darüber lustig ma­ chen, verhindert ein konstruktives Gespräch. • Erkundungsfragen zum Problem und seinem Kontext • Zusammenfassen

Save the Date...

...für ein exklusives Event für alle Leiter­Innen der PPÖ in St. Georgen von 17. bis 20. Mai 2012. Genau Infos in Kürze, notier dir schon mal das Datum!

3. Ziel erkunden, klären und entwickeln • Was ist das Ziel des Gesprächs, wohin soll es führen? • Die Aufmerksamkeit gezielt auf Lösungspotenziale lenken, • von „Warum“ zu „Wofür“, von „Woher kommt es“ zu „Wohin soll es gehen“, von „Was habe ich falsch gemacht?“ zu „Was gelingt mir bereits?“ Fortsetzung auf Seite 2 >>

Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an: PfadfinderInnen Österreichs A-1050 Wien, Bräuhausg. 3-5

P.b.b. Verlagspostamt A-1050 Wien, Zulassungsnr. GZ 02Z033410 M

von Monika Fabjan

Erneuerung des Ausbildungs­ systems der PPÖ ........................... 5

* ist Trainerin in der Erwachsenenbildung. Monika ist bei den Pfadis speziell im Bereich Training und Weiterentwicklung von Verbänden tätig – Sie hatte Funktionen in Tirol, auf Bundesebene und beim WAGGGS Europakomitee inne.


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Thema: Konfliktkultur

Aufmerksamkeit gezielt auf Ressourcen lenken Was sind Hilfsmittel, wer sind Leu­ te, die bei der Problembewältigung helfen können?

Gespräch strukturieren durch Metakommunikation und Zusammenfassung Metakommunikation bedeutet, dass ich auch zwischendurch da­ rauf achte, wie das Gespräch läuft, ob auch alle gerecht zu Wort kom­ men… Durch Zusammenfassung wird gesichert, dass das Gespräch sich nicht ins Endlose ergießt und getroffene Übereinstimmungen nicht verloren gehen, sowie klare Gegensätze auch benannt werden.

Was ist Konfliktmanagement?

Ausblick anregen: Nächs­ ter kleiner Schritt für die Zukunft – Feedback geben und sich verabschieden Wie soll es weitergehen? Getrof­ fene Vereinbarungen klar festhal­ ten, nächste kleine Ziele benen­ nen. Diese Ziele sollen „meter“ (messbar, erreichbar, terminisiert, einfach und realistisch) sein. Wichtig ist auch ein klares Feedback. Ich sage, wie ich das Ge­ spräch, meinen Gesprächspartner erlebt habe, wie es mir mit den getroffenen Übereinkünften geht. Achtung: Ich –Botschaften! Und wenn es meinem Gesprächspartner anders ergangen ist, dann nehme ich das zur Kenntnis und beginne nicht eine neue Runde der Ausei­ nandersetzung!

„Unter Konfliktmanagement sind Maßnahmen zur Verhinderung einer Eskalation oder einer Ausbreitung eines bestehenden Konfliktes zu verstehen. Dazu zählen insbesondere die Konfliktberatung und die Mediation.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Konfliktmanagement)

von Stefan Mühlbachler

Foto: © PPÖ/Paul Kubalek

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Erkenntnisziel ist nicht die „Wahrheit“, sondern die Gangbarkeit von Lösungswegen bzw. Umsetzbarkeit von Ideen innerhalb der individuellen Erfahrung. (Konstruktivismus)

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sozialer umweltschonend! Verantwortung!

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klimaneutral!

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E-Mail stefan.muehlbachler@ wissenschaftscoach.at

„Konfliktmanagement bedeutet, dass sich die Interventionen hauptsächlich auf den Konfliktprozess richten, so dass die Konflikte einen guten Verlauf nehmen. …. Oft liegt dem Konfliktmanagement die Auffassung zugrunde, dass Gegensätze wesentliche Elemente des sozialen Lebens sind und deshalb die Konfliktparteien lernen sollten, mit ihnen weniger destruktiv umzugehen“ (Glasl, F. (2002). Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führungskräfte, Beraterinnen und Berater. Bern/ Stuttgart: Verlag Paul Haupt.

Streiten will gelernt sein. Und manchmal ist es auch wichtig, sich zu überlegen, ob es wert ist, sich zu streiten. Wenn es klar ist, dass es ein Thema, eine Sache ist, die mir wichtig ist, dann muss ich mich dafür einsetzen, schon um mir selbst treu zu bleiben. Wesentlich aber ist immer, dass die grundsätzliche Wert­ schätzung, die ich meinem Gegenüber entgegenbringe nie verloren geht.

Wir

* ist Landesleiter der Steirischen Pfadfinder­ Innen. Er arbeitet als systemischer Coach

Foto: © PPÖ Steiermark

>> Fortsetzung von Seite 1

waldgerecht!

Das sind zwei ganz allgemeine De­ finitionen von Konfliktmanage­ ment, wie sie schnell einmal bei einer Google Suche erscheinen. Ab wann reden wir nun wirklich von Konfliktmanagement? Dann, wenn wir beginnen, einen Konflikt zu bearbeiten oder „professionelle“ Hilfe durch eine Beratung, ein Coaching oder eine Mediation bei­ zuziehen? Oder schon vorher? Ich tendiere zu „schon vorher“. Denn sobald ich mir eingestehe, dass in einer gewissen Situation ein Kon­ flikt besteht bzw. schon früher, wenn ich feststelle, dass Konflikt­ potenzial besteht, kann ich bereits beginnen, Maßnahmen zu setzen, damit ein Konflikt gar nicht erst entsteht bzw. nicht eskaliert. Konfliktmanagement beginnt schon dort, wo es darum geht, Konflikte zu vermeiden.

Und was kann jeder selber tun?

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wir jedoch erst einmal bei uns selbst anfangen – uns fragen, „Was stört mich hier und jetzt genau?“, „Was habe ich beobachtet?“, „Was löst es in mir aus?“, „Was fühle ich? Ärger, Enttäuschung, Frust?“, „Welches Bedürfnis habe ich, das dadurch nicht erfüllt wird?“, „Wie kann ich dieses Bedürfnis mittei­ len?“. Haben wir diese Dinge in uns erkannt, können wir eine Bitte an unser Gegenüber aussprechen. Und wenn wir vor der Bitte auch noch unsere Beobachtungen, Ge­ fühle und Bedürfnisse beschreiben, stehen die Chancen durchaus gut, dass wir verstanden werden und unsere Bitte auch ernst genom­ men wird. Diese durchaus logische Abfolge hat einen Namen und wurde von Marshall B. Rosenberg in seinem Buch als „Gewaltfreie Kommunikation“ beschrieben – es lohnt sich, da einmal hinein zu schnuppern und es auszuprobie­ ren.

dern. Mehr über Streitkultur lest ihr im Artikel von Monika Fabian (ab Seite 1).

Und wenn wir nun doch streiten?

bedeutet nichts anderes als „das eigene Bild neu einzurahmen bzw. auch in einen größeren Rahmen einzubinden“. Was heißt das nun genau? Man kann sich z.B. fragen, „Was ist das Positive/das Gute an dieser Situation?“ „Welchen Nutzen kann ich trotzdem daraus ziehen?“ Am besten ist es, ein Re­ framing mit einem Coach gemein­ sam durchzuführen. Aber man kann sich auch selbst vor ein Blatt Papier setzen und darauf los stür­ men – ein kreatives Brainstorming, um für sich selbst etwas Gutes aus dem ungelösten Konflikt mitneh­ men zu können. Wichtig dafür ist, dass man kreativ und offen für alles ist und mit der Bereitschaft zur Veränderung an das Brainstor­ ming herangeht. Wie anfangs erwähnt, gibt es kein Kochrezept für Konfliktlö­ sung und -management. Jede Per­ son geht anders mit Konfliktsitu­ ationen um. Die einen brauchen Konflikte, um auf irgendeine Art und Weise von ihnen zu profitie­ ren, andere wiederum mögen sie überhaupt nicht und machen so­ weit wie möglich einen Bogen um sie. Egal wie man Konflikten begeg­ net und egal wie „perfekt“ man im Umgang mit seinen Mitmenschen ist, irgendwann einmal ist jede/je­ der von uns mit einer Konfliktsitu­ ation konfrontiert und dann kann man ja versuchen, sich an ein paar Dinge, die in diesem ppö brief be­ schrieben sind, zu erinnern.

Was aber tun, wenn wirklich gar nichts mehr geht? Wenn es nun trotz allem Bemü­ hen, trotz aller möglichen Ver­ suche einer lösungsorientierten Herangehensweise aussichtslos erscheint, dass der Konflikt gelöst werden kann und zu einem für alle annehmbaren Ergebnis führt, dann ist es oft das Beste, wenn man sich einmal zurückzieht. Da­ mit man für sich selbst dann doch noch zu einem halbwegs zufrie­ denstellenden Ergebnis kommt und nicht mit einem schlechten Gefühl „die Arena“ verlässt, gibt es die Möglichkeit des sogenann­ ten Reframings. Diese Methode kommt ursprünglich aus der sys­ temischen Familientherapie und

Foto: © PPÖ/Paul Kubalek

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Wie bei so vielen Dingen im Le­ ben, geht es bei Konflikten um Menschen und ihre Eigenheiten, ihren Charakter, ihre Werte, ihre Rituale, ihre eigene Sichtweise. Und wie so oft im Zusammenle­ ben gilt auch hier: ein Kochrezept gibt es nicht. Klar ist, wir können unsere jeweiligen Konfliktpartner­ Innen in ihrem grundsätzlichen Wesen nicht ändern. Wir können aber Bedürfnisse artikulieren und Bitten formulieren. Dazu müssen

28.04.11 09:29

Bei allen Emotionen, die auf uns zukommen, wenn wir uns in einem Streit wieder finden, ist es vor allem einmal wichtig, sachlich zu bleiben. Das Zauberwort jedoch (idealerweise bei jeder Kommuni­ kation) ist meiner Meinung nach „Wertschätzung“. Begegnen wir unseren GesprächspartnerInnen mit der notwendigen wertschät­ zenden Haltung, signalisieren wir „Du bist bzw. unser Problem/ unser Konflikt ist mir nicht egal. Ich bin an einer Lösung, die gut für uns beide ist, interessiert. Ich nehme deine Argumente, deine Sicht der Dinge wahr.“ Eine of­ fene Körperhaltung ist hier ebenso hilfreich wie eine positive Mimik. Vermeiden sollte man „Ja, aber…“ und Fragen nach dem „Warum“. Ein „aber“ nach einer Zustim­ mung wertet diese im selben Atem­ zug auch schon wieder ab, und bei einer Frage nach dem „Warum“ bringt man erstens die Gesprächs­ partnerin/den Gesprächspartner in eine Verteidigungssituation und verlässt zweitens die lösungsorien­ tierte Ebene und fokussiert mehr auf das Problem. Ebenso kontra­ produktiv ist es, Wertungen abzu­ geben, unser Gegenüber sozusa­ gen „abzustempeln“. Wir können in die andere/den anderen nicht hineinschauen. Wir können le­ diglich unsere eigenen Eindrücke und/oder Wahrnehmungen schil­


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Foto: © PPÖ

Grünzeug

++ Laut WOSM ist selbst bestimmtes Lernen und persönliche Entfaltung ein Baustein der Pfadfindermethode. Als LeiterInnen bieten wir den Guides und Spähern Lernsituationen an, doch was sie daraus lernen und mitnehmen ist recht individuell. Vor diesem Hinter­ grund erscheint ein stärker individua­ lisiertes Erprobungssystem wünschens­ wert, das Lernen aus eigenem Antrieb fördert. Am Frühjahrsarbeitskreis haben sich die grünen ExpertInnen mit dieser Frage auseinandergesetzt. ++ Auf der Bundesleitungskonferenz im März 2011 gab Katharina Schnitzer ihren Rückzug aus der Bundespatrulle bekannt. Wir danken ihr ganz herzlich für die schöne Zeit und die großartige Zusammenarbeit und wünschen alles Beste für die bevorstehenden Abenteuer des Lebens! ++ Ihre Ausbildung zum Grünprofi haben abgeschlossen Nicole Stelzer aus OÖ, Günther Marincelj aus Wien und Ulrich Koberg aus der Steiermark. Wir gratulieren recht herzlich!

... und noch auf der Suche nach einem Sommerlager 2011 … und bereit für ein Sommerlager mit 400 TeilnehmerInnen … und mögt sowohl das Feeling eines Großlager als auch die Intimität eines Gruppenla­ gers … und wollt Euer Som­ merlager mit Ausblick aufs Gebirge verbrin­ gen

Dann seid Ihr soeben fündig geworden! Vom 9. bis 19. Juli 2011 findet das steirische Landeslager „Xeis – Wasser, Fels und Wir“ in der Kaiserau bei Ad­ mont in der Obersteier­

mark statt. Die Kaiserau bietet ein einmaliges, romantisches Bergpa­ norama, einen großen Lagerplatz umgeben von weitläufigen Wäl­ dern und somit eine ideale Ku­ lisse für ein gemütliches Lager in der Natur, mit einem tol­ len Programm von Rafting bis Klettern, vom geschirr­ los Kochen bis zur Sautro­ gregatta. Es gibt noch Restplätze beim „Xeis – Wasser, Fels und Wir“, dem Steirischen Sommerlager 2011. In­ formiert euch unter www.scout.at/xeis und meldet euch bis 31. Mai unter xeis.st@scout.at! Wir freuen uns auf Euch! Das Xeis-Team

Entdecke Finnland am Roverway 2012 Roverway ist eine gemeinsame Veranstaltung der WAGGGS- und WOSM-Europa-Regionen für 16- bis 22-jährige Ranger und Rover aus der ganzen Welt. Von Christoph Mayer, BB RaRo Ass Das Haupt-Event findet von 20. bis 28. Juli 2012 in Finnland statt. Diese neun Tage bestehen aus zwei Programmteilen.

Der Pfad In Gruppen von 50 Personen vier Tage in einer Region in Finnland verbringen. Jeder Pfad ist unter­ schiedlich und die Themen reichen von kulturellen Exkursionen bis hin zu Hikes in den finnischen Wäldern.

Zum Abschluss des Roverway kommen hier alle zusammen auf einen Lagerplatz.

Durch zahlreiche Aktivitäten am Camp bietet sich die Gelegenheit, eine Vielzahl von PfadfinderInnen aus aller Welt zu treffen. Der Lager­ platz liegt im Evo Naturpark, zirka 150 km nördlich von Helsinki. Ranger und Rover im Alter von 16 bis 22 Jahren können sich ab September 2011 anmelden. Für alle, die bereits älter sind, gibt es die Möglichkeit, im International Service Team (IST) mitzuar­ beiten. Weitere Infos gibt es ab Mitte Juni auf der Homepage des österreichischen Kon­tingents (www. roverway.at) bzw. auf www.roverway.fi.

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Vision2020 wirkt weiter – Die attraktive PfadfinderInnengruppe Vision2020, die bundesweite Veranstaltung für GruppenleiterInnen im vergangenen Jahr, hat hoffentlich viele TeilnehmerInnen zur visionären und strategischen Arbeit in ihrer Gruppe motiviert. Die nun beginnende Serie „Vision2020 wirkt weiter“ soll in Zukunft einerseits von solchen Aktivitäten berichten, andererseits werden hier auch Hintergrundinformationen zur visionären und strategischen Arbeit in der Gruppe aufbereitet. Von Andreas Furm, BB GL Ass

Was macht eine Pfadfinder­Innengruppe attraktiv? In den Jahren 2005/2006 haben die dänischen PfadfinderInnen ein Beratungsunternehmen mit der Analyse beauftrag, „wie die attraktive PfadfinderInnengrup­ pe aussieht“. Als attraktiv wurden jene 40 % angesehen, welche einen

Mitgliederzuwachs in den letzten 10 Jahren hatten, speziell wur­ den davon jene betrachtet, die ein überdurchschnittliches Wachstum – gemessen an der regionalen Be­ völkerungsstruktur – aufwiesen. Die Analyse sollte zeigen, welche Faktoren diese attraktiven Pfadfin­ derInnengruppen gemein haben. Das spannendste und hoff­ nungsvollste Ergebnis der Umfrage

Das Ergebnis der Untersuchung sind fünf zentrale Thesen hinsichtlich der „attraktiven“ Pfad­fin­der­In­nengruppe: Kinder und Jugendliche werden ernst genommen Die attraktive Gruppe geht we­ nig Kompromisse ein – sie stellt die Kinder und Jugendlichen in das Zentrum ihrer Aufmerksam­ keit und fordert eine bewusste Entscheidung zum Dabeisein ein.

Ihr seid CaEx…

Das Camp

Stufen: GuSp, CaEx, RaRo. Bundesjugendrat

www.pfadfinderInnen.at

Teamgeist ist zentral Alle JugendleiterInnen einer at­ trak­ tiven Gruppe bilden ein Team! Es gibt ergebnisorientierte Besprechungen und einen pro­ fessionellen, sozialen Umgang miteinander. Die Jugendleite­ rInnen werden durch ein Grup­ penleitungsteam intensiv be­ treut. Leadership als Grundlage Die attraktive Gruppe wird von

Erkennst du deine Gruppe wieder? Eine andere attraktive Gruppe in deiner Nähe? Glaubst du deine Gruppe könnte attraktiver und er­ folgreicher sein, wenn sie die eine oder andere These übernehmen

einem visionären und erfah­ renen, aber auch pragmatischen Gruppenleitungsteam geleitet. Die Gruppenleitung muss zu­ sätzlich keine Stufe betreuen und kann sich daher voll auf die Administration und Orga­ nisation, sowie vor allem das „nursing“ („bemuttern“) der JugendleiterInnen kümmern. Hohe Ansprüche und Ziele Die attraktive Grup­ pe setzt sich ehrgeizige Ziele! Sie betreibt he­ rausfordernde Pfadfin­ derInnenarbeit, nimmt an nationalen und inter­ nationalen Lagern und Aktionen teil und führt öffentliche Veranstal­ tungen, sowie große, her­ zeigbare Projekte durch. könnte? Die Definition von „attraktive“ PfadfinderInnengruppe ist in die­ sem Fall stark quantitativ geprägt, allerdings sind die sich daraus er­ gebenden fünf Thesen eine starke qualitative Ansage, die sich auch jede österreichische Pfadfinder­

war: externe Faktoren (Anzahl und Qualität der Alternativangebote, Bildungsstand bzw. Einkommen der umliegenden Bevölkerung, An­ zahl der Kinder- und Jugendlichen in der Umgebung der Gruppe…) haben nur einen Anteil von 20%. 80% der Erfolgsfaktoren hat die PfadfinderInnengruppe selbst in der Hand: attraktive Aktivitäten und die Qualität der JugendleiterInnen! Vereinfachung – Konzentration auf das Wesentliche Die JugendleiterInnen einer attraktiven PfadfinderInnengrup­ pe leiten einfach und unkom­ pliziert. Sie können sich auf die Arbeit mit ihren Kindern- und Jugendlichen konzentrieren. Heim, Material und das Rund­ herum bilden eine feste Grund­ lage – die Eltern helfen mit. Es gibt einen Jahreskalender mit einer Vielzahl an fixen Aktivi­ täten, die sich teilweise auch routiniert wiederholen lassen.

In­ nengruppe zu Herzen nehmen könnte. 2008 hat Elisabeth Nowak eine Diplomarbeit mit einem ähnlich gelagerten Thema über die Nieder­ österreichischen PfadfinderInnen verfasst. Dazu mehr beim nächs­ ten Mal…


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Gilwellparkgruppe, Aus den Gruppen, RaRo

Ein Dankeschön Liebe Woodbadgeträgerin, lieber Woodbadgeträger! Wir möchten Dir an dieser Stelle Danke sagen! Danke dafür, dass du der Bewe­ gung immer noch verbunden bist und du durch deine Mitgliedschaft bei der Gilwellparkgruppe einen Beitrag zur Unterstützung der ak­ tiven Ausbildung leistest. Danke, dass du es uns durch deine Spende ermöglichst, die eine oder andere Anschaffung für die Bundesausbil­ dung zu finanzieren. Danke, dass du uns deine aktu­ elle Adresse zukommen lässt. Wir

R U P P E

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Ambiente aus, trefft euch, tauscht euch aus. Und wenn du so R ein Treffen organisiert A P L L hast, schick uns doch ei­ nen kurzen Bericht und ein Foto an gilwellparkgruppe@ppoe.at.

Ausflug der Wiener Runde am 28. Mai 2011 Die Wiener Runde trifft sich am 28. Mai 2011 ab 15 Uhr beim Auf­ laufheurigen der Pfadfindergilde Baden beim Heurigen Ramberger, Mühlgasse 14, 2500 Baden. Der Erlös dieser Aktion kommt der „Kinderherzhilfe international“ von Dr. Gregor Wollenek zugute. Wir freuen uns schon auf dein Kommen!

Meine Pfadfindererfahrungen – eine Liebeserklärung Ein Bericht von einer berührenden Veranstaltung in der Pfadfindergruppe Völs Von Bernhard Linhofer, ARO der Pfadfindergruppe Völs Am Abend des 19. Nov. 2010 stell­ te Jasmin Scheiblauer – 27 Jahre alt mit Down Syndrom – ihr Buch vor. Jasmin ist als Wichtel zu uns gekom­ men und hilft seit einigen Jahren als Assistentin ihrer Begleiterin und Leiterin Gertrud Lamprecht. Jasmin besuchte auch schon ein Einstiegs­ seminar und interessiert sich sehr für alles, was Pfadfinder heißt. Weil es ihr bei den Pfadfindern so gut gefällt - sie hat sicher noch kein Lager oder Unternehmen ver­ säumt – hat sie alles zusammenge­ tragen und unter dem Titel „Meine Pfadfinder Erfahrungen“ öffentlich

vorgestellt. Das ganze Werk ist in 42 Kapitel gegliedert und ziemlich umfangreich. Nach ihren Worten hat sie 4 Monate daran gearbeitet. Es beinhaltet Erinnerungen an alle Lager und Unternehmungen, viele Fotos und für Interessierte ein Le­ xikon. Das ganze Buch ist eine einzige Liebeserklärung an die Pfadfinder. Allein das Vorwort sagt alles: Liebe Eltern! Pfadfinder sind supertoll. Jugendliche von heute gehen einfach auf den Computer oder schauen Fernsehen und sind zu Hause und haben es langweilig. Man geht mit Jugendlichen in die frische Luft, um sich zu bewegen und das in der Natur.

Warum sind Jugendliche bei den PfadfinderInnen? Was zieht sie an? Was lehnen sie eher ab?

Bei den Pfadfindern ist man in der Natur und man bewegt sich in der frischen Luft und zugleich mit Freundinnen. Pfadfinder gehen regelmäßig wandern im Wald. Man ist jeden Tag in der frischen Luft. Pfadfinder ist ein Abenteuer, man erlebt vieles. Ich habe viel Pfadfinder Erfahrungen gemacht und weiß, was Pfadfinder bedeutet „Pfadfinder immer Pfadfinder“. Es ist ziemlich sinnvoll, dass Ihr Kind zu den Pfadfindern geht und Ihr Kind kann sich die Pfadfinder anschauen und hineinschnuppern, was wir bei den Pfadfindern machen, vielleicht kriegen sie auch Lust zu den Pfadfindern zu gehen. Viel Spaß wünscht Jasmin Scheiblauer.

Von Christoph Hofbauer, Bundesleiter Welches Image haben die Pfadfin­ der? Welche Bilder von uns wur­ den in der Vergangenheit kommu­ niziert? Werden die von den PPÖ intern als positiv besetzten Werte/ Dinge/Bilder/Eigenschaften extern von Jugendlichen auch positiv be­ wertet? Diesen und ähnlichen Fragen haben Eva-Maria Peter (Soziolo­ gin) und Gert Hufnagl (TrainerBerater-Moderator) in einer vom Bundesrat in Auftrag gegebenen Analyse nachgespürt: Extern mit­ tels Telefonumfrage bei 500 Ju­ gendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren, intern mittels Online­ fragebogen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all jene Leiterinnen und Leiter, die ihre Ju­ gendlichen zum Mitmachen ange­ regt haben: über 900 GuSp, CaEx und RaRo haben daran teilgenom­ men! Es liegen nun die ersten Roh­ daten vor, damit werden sich die Verbandsgremien in den nächsten Monaten auseinandersetzen. Im

17. bis 18. September 2011, Bad Goisern/Salzkammergut, Luise-Wehrenfennig-Haus Das RaRo-Bundes-LeiterInnentref­ fen bietet dir die Möglichkeit, dich im Rahmen eines Wochenendes mit anderen RaRo-BegleiterInnen aus ganz Österreich auszutau­ schen. Unser Treffen findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Ein Rahmenprogramm sorgt für Kurzweile, und für gemütliches Zusammensein bleibt natürlich auch noch Zeit.

Foto: © PPÖ Gruppe Völs

Der Wilderer, ein sozialer Rebell und Volksheld, der sich das Recht holt, welches die „hohen Herren“ dem „kleinen Mann“ genommen hatten. Dafür nahm man auch in Kauf, eingesperrt und in Eisen ge­ legt zu werden. Wildschützen wur­ den magische Kräfte und besondere erotische Wirkung zugeschrieben.

ner Haselnussrute werden die glü­ henden Scheiben aus dem Feuer ge­ angelt. Bevor die Scheibe über eine Rampe katapultiert wird, wird die Rute mit der Scheibe daran noch kräftig durch die Luft geschwun­ gen, um sie ordentlich zum Glü­ hen zu bringen. Dann schlägt man von unten auf ein schräggestelltes Brett, so dass sich die Scheibe von der Rute löst und in hohem Bogen durch den Nachthimmel gleitet. Wenn der Abschlag gut gelingt, gleichen die glühenden Holzschei­ ben kleinen Sternschnuppen. Es wird gesagt, dass ein guter Flug der

Auf den Almen fanden sie nicht nur vor den Jägern Unterschlupf, sondern auch bei den Sennerinnen innige Zuneigung. Auf die Unter­ stützung seines Dirndls, das ihn sogar aus dem Gefängnis auslöste, konnte sich der Schütz verlassen… Anmeldung: per e-Mail bei Markus Prötsch: raro@ooe.pfad­ finder.at bis 15. Juni 2011 (Zwei Tage nach dem Bundespfingsttref­ fen!) Deine Anmeldung gilt erst mit dem Eingang deines Teilnah­ mebeitrags als fix gebucht. Kosten: EUR 37,– einzuzahlen bis 15. Juni 2011 auf das Konto: Konto-Nr. 10.508.810 (OÖ Pfadfinder/innen) IBAN: AT881860000010508810 BLZ 18600 (VKB Bank) BIC: VKBLAT2L

Impressum ppö brief

Noch ein Brauch aus dem Ländle, gelebt von den Pfadis Lustenau... Im Ländle gibt es zahlreiche alte Traditionen, um den Winter zu vertreiben. Neben dem über die Landesgrenzen Vorarlbergs be­ kannten Funkenabbrennen gibt es auch das weniger bekannte „Schiibo Schlacho“ (auf Deutsch: „Scheiben Schlagen“). Die Pfadfindergruppe Lustenau lässt diesen alten alemannischen Feuerbrauch seit mehr als zwei Jahrzehnten alljährlich wieder auf­ leben. Dabei werden etwa armdi­ cke Holzscheiben mit einem Loch in der Mitte ins Lagerfeuer gelegt, bis sie zu glühen beginnen. Mit ei­

Nina Steiner (Caravelle aus Klosterneuburg-Weidling) freut sich über ihren Gewinn und wird den neuen iPod mit Klängen von Green Day, Linkin Park,... füttern.

RaRo-BundesLeiterInnentreffen 2011

Der Wildschütz

Schiibo Schlacho

Herbst werden wir darüber ausführ­ lich im PPÖ-Brief berichten! Es sei vorab nur so viel „verraten“: wir sind gut am Weg, unser Selbstbild ist mit dem Fremdbild oftmals ver­ gleichbar. Und: in vielen Bereichen (grade bei den hehren „Prinzipien“ wie Erscheinungsbild, Werte, Pro­ grammangebot, ...) führen wir zu­ meist eine „Erwachsenendiskussi­ on“: wir sprechen unsere Sprache, selten die der Jugendlichen! Fazit der Autorin / des Autors: Die Pfadfinder haben schlum­ merndes Potential! Und: Man ist nicht bei den Pfadfindern, man ist Pfadfinderin bzw. Pfadfinder!

Scheibe das Glück für den Schläger im nächsten Jahr voraussagt. So heißt es alljährlich am Schii­ bosonnta (eine Woche nach dem Funkensonntag) in Lustenau: Im Füürli lit a Schiibo, si glüiht am ganzo Rand, wär wondrbar zum Schlacho am gächo Schiibostand. (aus „Buobostritt“ von Hannes Grabher)

Übersetzung: Im Feuer liegt eine Scheibe, sie glüht am ganzen Rand. Sie wäre wunderbar zum Schlagen am steilen Scheibenstand.

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Bräuhausgasse 3-5, 1050 Wien Tel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95-44 bundesverband@ppoe.at www.pfadfinderInnen.at Redaktion Teresa Pribil|redaktion@ppoe.at Design & Layout Paul Kubalek | grafik.kubalek.priv.at Hersteller Grasl Druck & Neue Medien Anzeigenannahme Monika Zimmerl, Bräuhausgasse 3-5, 1050 Wien Tel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95-44 E-Mail: bundesverband@ppoe.at Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Pfadfinder und Pfadfinderinnen Öster­ reichs“, Bräuhausgasse 3-5, 1050 Wien.

Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Der ppö brief ist eine unabhängige Zeit­ schrift, die alle wichtigen Entwicklungen im Bereich der Kinder und Jugendarbeit, vor allem nach pfadfinderischen Gesichtspunk­ ten, beobachtet und kommentiert. Weiters dient sie der Kommunikation zwischen der Verbandsleitung und den Leitungspersön­ lichkeiten sowie den Freunden und Interes­ sierten an der Entwicklung des Verbandes. Die Inhalte dürfen in unveränderter Form und unter Quellenangabe zur Gänze oder auszugsweise reproduziert werden. Inhalt vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Einge­ langte Manuskripte, die nicht mit der Re­ daktion abgesprochen oder angefordert sind, werden möglicherweise nicht abgedruckt. Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung, sind dem Herausgeber vorbehalten. Gefördert vom

Foto: © PPÖ

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sind immer bemüht, die Adressen der Mit­ glieder aktuell zu halten I L um so die Möglichkeit zu W E haben, dir mit der jährlichen Aussendung beziehungsweise über den PPÖ-Brief Informationen zu­ kommen zu lassen. In den Bundesländern sind wir weiterhin bemüht, lokale Runden der Gilwellparkgruppe aufzubau­ en. Aber vielleicht willst auch du selbst einen Beitrag dazu leisten und dich gemeinsam mit ande­ ren WoodbadgeträgerInnen tref­ fen. Jedes Mitglied der Gilwell­ parkgruppe kann so ein Treffen organisieren. Du kennst ein paar WoodbadgeträgerInnen in deiner Region? Dann macht euch doch einen Termin in einem netten

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Von Biggi Stockinger-Hofer, Leiterin der GWPG

Ö S T E R

R

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PPÖ Imageanalyse

H I S C H I C E


ppö brief 1/11

Erneuerung des Aus­ bildungssystems der PPÖ

Actor – Actress

Die Onlinebefragung ist abgeschlossen. Es wird nun an der Auswertung der Ergebnisse gearbeitet

Ein Bericht vom Woodbadgekurs 2011, dem gruppenbezogenen Selbsterfahrungsseminar der PPÖ

Susi & Gerald, Bundesbeauftragte für PfadfinderInnenausbildung Die Mitgliederbefragung war ein großer Erfolg – 1.096 Jugendlei­ terInnen, GruppenleiterInnen und FunktionärInnen gaben im Zeitraum Dezember und Jänner Rückmeldung zu den Stärken und Schwächen des bestehenden Sys­ tems, sowie ihren Bedürfnissen an die Ausbildung.

Befragten die Ausbildung in der Gruppe trotzdem als gut organi­ siert einschätzen. Zu denken gibt allerdings, dass ein Viertel ihre Leitungstätigkeit entweder alleine oder mit anderen Unerfahrenen startete. Bei zwei Drittel der Befragten kam es zu Verzögerungen im Lau­ fe ihres Ausbildungsweges. Der Hauptgrund lag darin, dass sie ein Seminar terminlich nicht wahr­ nehmen konnten oder zu dieser

Von Biggi Stockinger-Hofer Achten auf die Bedürfnisse von Mädchen und Buben bzw. von Frauen und Männern, hinterfragen der Rollenbilder beider Geschlech­ ter – über diese Thematik machten sich 38 TeilnehmerInnen aus 7 Bundesländern in der Karwoche Gedanken. Gemeinsam mit dem Seminarteam konnten sie sich in unterschiedlichen Arbeitsgruppen

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darin, sich für diese Woche ein ge­ meinsames Ziel zu setzen, um das Programm entsprechend zu gestal­ ten. Auf die eigenen Bedürfnisse zu schauen und auf die der anderen Rücksicht zu nehmen, ist dabei ein wichtiger Knackpunkt. Einige „Aha-Erlebnisse“ beweisen, dass die TeilnehmerInnen viel über Grup­ penprozesse und ihre eigene Rolle in einer Gruppe gelernt haben. Natürlich spielt der Erfah­ rungsaustausch eine ganz wichtige

Sie schnitzen ihre WoodbadgeHolzperlen, erleben einen selbst or­ ganisierten Nachmittag außerhalb des Lagergeländes und verbringen so manch lange Nacht mit ange­ regten Gesprächen und intensiven Diskussionen.

Rolle, viele neue Ideen für die Ar­ beit mit den Kindern und Jugend­ lichen bzw. auch mit Erwachsenen und im Team können mitge­ nommen werden. Der spezielle Semi­ narrahmen ermögli­ cht Schritte zur ganz persönlichen Wei­ terentwicklung – die einzelnen Vorhaben sind in unterschied­ lichen Zeitfenstern zu erledigen und reichen weit über die Seminarwoche hinaus.

In­ nen und MitarbeiterInnen für Verpflegung, Organisation und als Betreuerinnen der Teamkinder.

Das Team Besonderer Dank gebührt dem Woodbadgeteam. 26 Personen ar­ beiteten ehrenamtlich als Trainer­

Über 1000 Onlinefragebögen wurden ausgefüllt

Vielen herzlichen Dank an alle, die den umfangreichen Fragebo­ gen online ausgefüllt haben. Als Dankeschön wurde unter den Teil­ nehmerInnen ein Zelt „Ferret III“ von VAUDE verlost, das Roman Polt aus Wien gewonnen hat. Wir gratulieren! Im Moment werden die Roh­ daten professionell ausgewertet, um neben weiteren Rechercheer­ gebnissen und Experteninterviews als wesentliche Basis für die Kon­ zepterstellung in das Erneuerungs­ projekt einzufließen, das bis Herbst 2013 abgeschlossen sein soll.

Hoher Stellenwert Ein erster Blick auf einige Kernant­ worten zeigt, dass Ausbildung of­ fenbar einen hohen Stellenwert hat und gerne absolviert wird. Nö­ tige Kompetenzen werden persön­ lich, in der PfadfinderInnengruppe und auf Seminaren erworben, wo­ bei beispielsweise angegeben wur­ de, dass der Umgang mit Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern bei­ nahe ausschließlich in der eigenen Gruppe erlernt wurde, und für Hintergrundwissen und Planungs­ methoden das Lernen auf Semi­ naren eine große Bedeutung hatte. Diese Aussage ist zwar nicht verwunderlich, es wird jedoch aktuell kaum Ausbildungsunter­ stützung (Methoden, Behelfe) für die Gruppe angeboten – hier besteht Handlungsbedarf. Interes­ sant ist daher, dass drei Viertel der

Zeit keines angeboten wurde. Ein Seminarbesuch in anderen Bun­ desländern wird weitgehend ak­ zeptiert oder sogar als Bereiche­ rung eingeschätzt.

Besonders wichtig ist den Befragten am Ausbildungssystem... • Erlernen der für das eigene Tätigkeitsfeld benötigten Kompetenzen unter Berück­ sichtigung von bestehendem Vorwissen • Aufbauendes System abge­ stimmt auf zunehmende Verantwortung • Unterstützung innerhalb der eigenen Gruppe • Methodensammlungen oder Online-Angebote • Ausgewogene Mischung aus Eigenverantwortung und Kontrolle • Öffentliche Anerkennung der Ausbildung (z.B. ein zertifiziertes System)

Nächste Schritte Dem bestehenden System werden wie vermutet Defizite in einigen dieser Bereiche zugeschrieben, daher werden wir uns bemühen unser System künftig kompetenz­ orientierter, flexibler und transpa­ renter zu gestalten. Das werden die großen Herausforderungen in der Designphase, die im Herbst 2011 startet.

darüber austauschen und neue Zu­ gänge/Sichtweisen kennenlernen. Schauplatz dieses Seminars war wieder einmal das PPÖBundeszentrum Wasserg­ spreng (in der Hinter­ brühl südwestlich von Wien). Obwohl es in der Nacht noch empfindlich kalt war, konnte die meiste Arbeitszeit bei traum­ haftem Wetter im Frei­ en verbracht werden.

Das Thema „Geschlechterbezogenes Arbeiten“ Für einige ist dieses Thema nicht greifbar; andere denken vielleicht, dass gerade bei den PPÖ eh schon viel passiert oder, dass es egal ist was man macht, es wird schon passen. Es trifft zu, dass die PPÖ dies­ bezüglich schon ganz gut unter­ wegs sind und eine gewisse Vorrei­ terrolle haben. Dennoch ist es von großer Bedeutung, wieder einmal den Blick darauf zu richten, wie wir ganz konkret dem pädagogischen Auftrag gerecht werden können Mädchen zu stärken und Buben zu fördern. Besonders geht es da­ bei um Programm, den Rahmen und die Struktur, in der gearbeitet wird – egal, ob wir mit Burschen und Mädchen arbeiten oder mit Frauen und Männern. Und auch die Vorbildwirkung der LeiterInnen ist von größter Wichtigkeit, denn diese hat einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

Der Alltag in der Runde Sechs Runden (Spechte, Kuckuck, Wildtauben, Eulen, Stiere, Schnep­ fen) – ebenfalls zusammen­ gesetzt aus Frauen und Männern aus ganz Österreich, den Stu­ fen bzw. Gruppen­ leiterInnen/Funk­ tionärInnen leben gemeinsam. Sie tei­ len sich ein Zimmer, essen gemeinsam und tauschen sich abends mit ihren RundenbetreuerInnen zu verschiedenen Themen aus.

Nachbereitung und Abschluss des Woodbadgekurses Ein Wiedersehen gibt es Mitte Sep­ tember beim Nachbereitungstref­ fen im BZW. Dieses Wochenende bietet die Chance, die Seminarwo­ che nochmals aus der Distanz zu betrachten und erste umgesetzte Ziele zu präsentieren. Weiters wird Unterstützung zur Umsetzung der noch nicht erledigten Ziele, die sich die TeilnehmerInnen während der Karwoche selbst gesetzt haben angeboten. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit der Woodbadgearbeit. Diese dient dem per­ sönlichen Transfer und wird innerhalb von drei Jahren in schriftlicher oder mündlicher Form ab­ geschlossen. Danach ist es soweit und die selbst gefertigten Woodbadge-Perlen werden feierlich verliehen.

Die Arbeit in den Seminargruppen

Roman Polt (Bildmitte) (WiWö Leiter der Gruppe Wien 1) hatte für das Zelt gleich Verwendung beim Feuerworkshop in Gars am Kamp.

Sechs verschiedene Seminargrup­ pen (zusammengesetzt aus Frauen und Männern verschiedener Bun­ desländer und Stufen/Gruppenlei­ tung/FunktionärInnen) beschäf­ tigen sich mit zielorientiertem Arbeiten. Der Auftrag besteht

Die Seminargruppen beschäftigen sich mit zielorientiertem Arbeiten

Fotos: © PPÖ

Foto: © TSA/Paul Kubalek

Ausbildung

www.pfadfinderInnen.at



www.pfadfinderInnen.at/2011

Wir sind freiwillig!

Wir machen Kinder- und Jugendarbeit auf höchstem Niveau und ohne Honorar! Unser Engagement wäre ohnehin unbezahlbar.

Tausende Erwachsene lassen sich Woche für Woche, Jahr für Jahr darauf ein, mit jungen Pfadfinderinnen und Pfadfindern nach der ganzen Welt zu greifen und gemeinsam ihre Ideen für eine friedliche Zukunft umzusetzen.

gefördert vom


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ppö brief 1/11

Internationales

11. World Scout Youth Forum in Blumenau, Brasilien Für die Pfadfinder und Pfadfinde­ rinnen als weltgrößte Kinder- und Jugendorganisation (mit über 40 Mio. PfadfinderInnen) ist Jugend­ partizipation schon seit über 40 Jahren ein wichtiges Thema. Um dies auf Weltebene zu realisieren gibt es vor der Weltkonferenz, dem höchsten WOSM-Gremium, das Youth Forum, bei dem sich junge PfadfinderInnen mit den Themen der Weltkonferenz beschäftigen.

Die Aufgaben des WSYF... ...können in zwei Kategorien aufge­ teilt werden: • Pädagogische Aufgaben: Vorbe­ reitung junger PfadfinderInnen auf die Arbeit auf der Weltebe­ ne. Vor allem die Vorbereitung auf die Weltkonferenz mit Erund Aufarbeitung der Themen. • Institutionelle Aufgaben: a. Beschluss von Recommendations (Empfehlungen) Dies sind Empfehlungen des Youth Forum an das WorldScout-Committee, welches die operative Arbeit von WOSM durchführt. Mit ihnen drückt das Youth Forum aus, was bei den PfadfinderInnen passieren soll. Dies geschieht in den mei­ sten Fällen dann auch, ist aber im Gegensatz zu den „Resolu­ tions“ der Weltkonferenz nicht bindend. b. Wahl der 6 Youth Advisors Die Youth Advisor sind nicht stimmberechtigte Mitglieder des

World Scout Committee und vertreten dort die Meinung jun­ ger PfadfinderInnen. Sie werden aus und von den TeilnehmerIn­ nen des Youth Forum für drei Jahre gewählt.

Was auf dem WSYF 2011 geschehen ist Für Österreich nahmen mit un­ serem Beauftragten für Internati­ onales (Helmut Spießberger) und dem Leiter des Bundesjugendrat (Martin Danler) erstmals zwei Per­ sonen teil. Sechs neue Youth Advisor aus Norwegen, Dänemark, dem Li­ banon, Jordanien, Brasilien und Moldawien wurden gewählt. Mit

30 Recommendations gab es einen neuen Rekord. Eine Vielzahl dieser Empfehlungen wurde auf der Welt­ konferenz wieder aufgegriffen und in Resolutionen umgewandelt.

Bedeutende Recommendations Jugendpartizipation. Verschiedene Recommendations betrafen das Thema Jugendpartizipation, u.a. wurde der Antrag des World Scout Committee nach einer Quote von jungen Menschen im World Scout Committee vom Youth Forum un­ terstützt. Damit soll sichergestellt werden, dass Jugendpartizipation in allen Regionen und auf allen Ebenen passiert. Ein weiterer Vor­ schlag ist, dass – wie es in Groß­ britannien bereits üblich ist – junge PfadfinderInnen als SprecherInnen für die Bewegung ausgebildet und eingesetzt werden. Dies führt dazu, dass junge Personen besser ausge­ bildet und eingebunden werden. Außerdem verfügen die Pfadfinder­ Innen damit über ein junges Ge­ sicht in der Öffentlichkeit. Zusammenarbeit. Ein wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit anderen (Jugend-)Organisationen (Es nahmen etwa Vertreter der YMCA (Weltorganisation christ­ licher Jugendlicher), des Roten Kreuzes usw. am gesamten Youth Forum teil). Menschenrechte. Eine wichtige Empfehlung, die auch von uns Österreichern unterstützt wurde, ist, dass die Menschenrechte (Hu­ man Rights) ein wichtiger Teil und Grundsatz von WOSM werden. Dies ist sehr gut mit unserer Arbeit als weltweite Organisation, die Frie­ denserziehung leistet, verknüpfbar, die Inhalte werden Großteils bereits gelebt und vermittelt.

Internet. Der Wunsch nach einer Internetplattform, auf der Akti­ onen und Ideen (vor allem für den Werbebereich gedacht) geteilt wer­ den können, wurde ebenfalls emp­ fohlen. UNO-Resolutionen. Die Recom­ mendation “Youth peace and secu­ rity” besagt, dass sich die Pfadfin­ derInnen für eine entsprechende UNO-Resolution einsetzen sollen, selbst Methoden dazu erarbeiten und es in bestehende Projekte, wie den „World Scout Award“, Messen­ gers for Peace, aber auch Jamborees etc. involvieren sollen. Diese wäre analog zur Resolution „Women, peace and securtiy“ zu sehen und soll die entscheidende Rolle der

Lösungsansätze entwickelt. Dies ist besonders wichtig, weil mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung weniger als 25 Jahre alt ist und, dass in den nächsten zehn Jahren 1,3 Milliarden junge Menschen auf den Arbeitsmarkt kommen werden, wovon aber nur 0,3 Milliarden ei­ nen Job finden werden. Umwelt. Auch diverse Recommen­ dations zum Thema Umwelt wur­ den beschlossen, so werden zum Beispiel zukünftig Unterlagen für das Youth Forum nur noch digital verteilt. Einer der wichtigsten Punkte auf dem World Scout Youth Forum war natürlich das Vernetzen, sowie

Im Plenum des World Scout Youth Forums

jungen Menschen in Friedens- und Sicherheitsfragen in unserer Welt hervorheben und auch dafür sor­ gen, dass man sich auf UNO-Ebe­ ne mit dem Thema beschäftigt und

der Erfahrungs- und Wissensaus­ tausch. Auch in diesem Punkt wa­ ren wir sehr erfolgreich und konn­ ten viel erreichen.

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Fotos: © PPÖ

Von Martin Danler, Leiter des BJR


Von Terry Pribil, Assistentin der Bundesleitung

Foto: © PPÖ

Jährlich, unmittelbar nach dem Aschermittwoch, treffen sich Pfad­ finderInnen aus allen deutschspra­ chigen Verbänden Europas, um sich über die Landesgrenzen hinaus zu vernetzen, Best Practises aus­ zutauschen und Kooperationen zu fördern. In Duisburg nahmen an die 65 Personen teil und tausch­ ten sich zum Thema „Pfadfinden im Wandel der Gesellschaft“ aus. Unter anderem war „Migration“ ein zentrales Thema, bei dem die TeilnehmerInnen während Ex­

kursionen in ein ökumenisches Gemeinschaftszentrum inmitten eines Einkaufszentrums oder in eine Moschee oder dem ehema­ ligen Stahlwerk (Arbeitsstätte für viele Menschen unterschiedlichs­ ter Herkunft) zu Diskussionen an­ geregt wurden. Hier wurden neue Ideen gesponnen und Impulse für die Arbeit im eigenen Verband mit­ genommen. Für die Abhaltung dieser Konferenz gibt es einen Turnus, demzufolge Österreich 2012 an der Reihe ist. Die Planung dieser Tagung (24. bis 26. Februar 2012 in Wien) ist be­ reits voll im Gange.

Die PPÖ Delegation sammelte Ideen für die bevorstehende Konferenz 2012 in Wien

Goose Network Meeting auf dem Zellhof Von Michael Holzmann Ende November 2010 versammel­ ten sich Pfadfinderzentren- Mana­ ger aus ganz Europa zum jährlichen „Goose Network Centre Managers Meeting“ im Pfadfinderdorf Zell­ hof. Obwohl die Saison längst vor­ bei war, wehte vom 19. bis 21. November 2010 ein internatio­ naler Wind über den Lagerplatz. Pfadfinderzentren-Manager aus Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Spanien und Schweden waren zum jährlichen Treffen des „Goose Network“ gekommen, dies­ mal auf dem Zellhof. Das „Goose Network“ wurde 2002 gegründet und umfasst 18 Guide und Scout Centres aus elf Ländern. Ziel des informellen Netzwerks ist die Zu­ sammenarbeit bei Programm- und Umweltthemen und der Austausch auf persönlicher Ebene. Auf dem Programm des dreitä­ gigen Meetings stand neben dem allgemeinen Erfahrungsaustausch des Netzwerks die Planung des nächsten Camp Staff Seminars, des International Centre Day und der

Zellhof: Das ständige internationale Großlager im Salzburger Flachgau

Zukunft des Staff Exchange – aber auch für gemütliche abendliche Plauderrunden und eine Besichti­ gung der Stadt Salzburg fand sich Zeit.

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Young Women’s World Forum 2011 Vom 19. bis zum 26. März hat heuer bereits zum zweiten Mal das Young Women’s World Forum in England (Pax Lodge, London) stattgefunden Von Julia Krepl Im Oktober 2010 von Girlguiding UK ausgerichtet, war das zweite von insgesamt drei Foren eine An­ gelegenheit der vier Weltzentren von WAGGGS. In dieser einen Woche wurden in Pax Lodge, Our Chalet, Our Cabana und Sangam Teilnehmerinnen aus allen Teilen der Erde willkommen geheißen. Ich hatte die dabei großartige Mög­ lichkeit, Österreich in Pax Lodge, London zu vertreten. Im Vorjahr wurde am YWWF 2010 von den Teilnehmerinnen eine „Declarati­ on“ ausgearbeitet – eine Erklärung, die helfen soll, die Millennium Entwicklungsziele (MDGs) der UNO zu erreichen. Im heurigen Jahr galt es nun, dieser Deklarati­ on auch Taten folgen zu lassen und am Ende einer informativen und sehr spannenden Woche erste Pro­ jektpläne für die jeweiligen Länder zu erstellen. Am ersten Tag des Forums, dem Anreisetag, erhielten wir die Mög­ lichkeit das Weltzentrum, dessen Umgebung und Londons Sehens­ würdigkeiten bei Nacht zu erkun­ den. Die offizielle Eröffnung des Forums wurde dann am nächsten Tag in allen vier Schauplätzen zur selben Zeit abgehalten. Alle 200 Teilnehmerinnen aus 85 Ländern der Welt hatten dort via Skype die Möglichkeit, gemeinsam den Beginn des Events zu feiern. Auch das Programm, das uns in den darauffolgenden Tagen angebo­ ten wurde, war in allen Weltzen­ tren dasselbe. Basierend auf dem „Learning-by-doing“ -Prinzip, lag der Schwerpunkt des gesamten

Forums auf so genannten „Capa­ city-building workshops“. Diese Einheiten dienten zur Erweiterung unserer Fähigkeiten in vielen ver­ schiedenen Bereichen: dem Aufbau eines besseren Selbstwertgefühls, dem Erwerb von neuen Kommuni­ kations- und Fürsprachetechniken und dem Umgang mit einem mul­ tikulturellen Arbeitsumfeld. All diese für uns teilweise neuen In­ halte konnten wir dann gegen Ende der Veranstaltung in einer Exkursi­ on auch anwenden. In gemischten Kleingruppen besuchten wir am fünften Tag des Forums verschie­

Foto: © The Young Women‘s World Forum 2010

Deutschsprachige Konferenz in Duisburg

Fotos: © PPÖ

Internationales

www.pfadfinderInnen.at

dene NGOs in London und Umge­ bung, um deren Arbeit im Bereich der Millenium Entwicklungsziele zu erforschen und am nächsten Tag den anderen Teilnehmerinnen zu präsentieren. Ein großer Teil des Forums galt auch WAGGGS, de­ ren Arbeit im Bezug auf die Aus-, Fort- und Weiterbildung junger Frauen und die MDGs. Beson­ ders an den Abenden des Forums

wurde für uns Teilnehmerinnen die Möglichkeit geschaffen, uns besser kennen zu lernen sowie kulturelle und gesellschaftliche Hintergründe auszutauschen. Am Ende des Forums war es nun die Aufgabe jeder einzelnen von uns, einen persönlichen Projektplan zu erstellen. Dabei ging es darum, Ziele für uns und unsere Länder im Bezug auf die MDGs zu setzen an denen wir in den kommenden Mo­ naten arbeiten wollen, um somit dem Ziel das sich die UNO bis ins Jahr 2015 gesetzt hat etwas näher zu kommen. Auch war es wichtig, sich zu überlegen, wen und was wir dafür als Unterstützung brauchen um unser Projekt im jeweiligen Land auch durchführen zu kön­ nen. Mein persönliches Ziel ist es, die Millennium Entwicklungsziele und ihre Wichtigkeit in Österrei­ ch bekannter zu machen. Daher lautete mein Versprechen am Ende des Forums: „I pledge to tell, teach and take action.“ Das Young Women’s World Forum 2011 war nicht nur eine sehr lehr­ reiche, sondern auch unglaublich spannende Woche. Ich hatte in dieser kurzen Zeit die Möglichkeit viel zu lernen, das Wissen dann mit nach Hause genommen, 40 hoch motivierte junge Frauen aus allen Teilen der Erde kennengelernt und mit ihnen gearbeitet. Zurück in Österreich bin auch ich sehr mo­ tiviert, meinen Projektplan weiter zu verfolgen und die Millennium Entwicklungsziele als persönlichen Schwerpunkt meiner Arbeit in der Pfadfinderei beizubehalten.

Scouting in stadiums Für das britische Scouting Magazine hat sich Pete Ellard, Schlagzeuger der Band „Scouting for Girls“, an seine Zeit bei den Pfadfindern erinnert (Übersetzung Paul Kubalek) „Mama Goose“ Sally (WAGGGS), „Grand Pa Goose“ Mark (WOSM)

Ebenfalls auf der Tagesordnung stand die Wahl des Gesamtkoor­ dinators des „Goose Network“ für die nächsten beiden Jahre. Neue „Mama Goose“ – so die liebevolle Bezeichnung – wurde die Austra­ lierin Sally Thornton. Die Leiterin des WAGGGS-Weltzentrums „Our Chalet“ in der Schweiz folgt damit auf den Niederländer Mark Knip­ penberg, Ex-Boss des WOSM-Welt­ zentrums Kandersteg. Der ehema­ lige „Papa Goose“ und nunmehrige „Grandpa Goose“ wünschte dem Netzwerk zum Abschluss einen si­ cheren und ruhigen Flug in die Zu­ kunft.

Alles hat mit den Wölflingen begonnen Dort habe ich Roy (Stride, Sänger und Gitarrist) kennengelernt. Er war mein Leitwolf. Die Pfadfin­ der waren eine tolle Gelegenheit neue Freunde kennenzulernen und wertvolle Erfahrungen zu sam­ meln. Mit ihnen habe ich viele interessante Orte in ganz Europa besucht. Man kann sagen, dass wir so gemeinsam auf unsere ersten Touren gegangen sind.

Ich habe mich auch als Freiwilliger engagiert

Du triffst neue Freunde, beschäf­ tigst dich sinnvoll und lernst Life

Irgendwie glaube ich, dass unser Weg als Band erfolgreich zu sein, ein guter war. Wir sind nicht durch „The X Factor“ oder irgendeiner anderen TV-Talente-Show bekannt geworden. Wir sind einfach eine Gruppe von Freunden, die sich irgendwann bei den Pfadfindern kennengelernt und gemeinsam be­ gonnen hat, Konzerte zu spielen. Ich glaube, dass Bands immer noch auf diese Weise erfolgreich werden können.

Ein Gig für Girlguiding UK Schon zum zweiten Mal sind wir jetzt eigens für die Pfadfinderinnen aufgetreten, und das ist wirklich nett. Vor 50.000 aufzutreten ist na­ türlich toll, aber so ein Publikum ist ein willlkommener Kontrast.

Heute nicht mehr so viele Abenteuer wie früher...

Roy war bei uns Explorerleiter und ich bin irgendwann sein Assistent geworden. Wir machen immer noch hin und wieder etwas für unsere alte Gruppe. Ich finde es großartig, wenn sich Erwachsene freiwillig engagieren, speziell wenn ihre Kinder dabei sind – quasi eine Familienangelegenheit.

Die Pfadfinder leisten Wichtiges für die Gesellschaft

Wir haben uns nie als Vorbilder gesehen

Skills. Da ist so viel dabei, was du in der Schule nicht mitbekommst – alle diese kleinen Dinge, die du in vielen Situationen im Leben ein­ setzen kannst und sonst nirgend­ wo lernst. Ich bin sehr stolz, ein Pfadfinder gewesen zu sein.

„Scouting for Girls“ (Pete Ellard in der Mitte mit überdimensionalem Musiker-Spezialabzeichen) mit zwei „Explorer Scouts“, die ihn interviewt haben

Foto: © The Scout Association/Scouting Magazine

ppö brief 1/11

Um für „War Child“, eine Initia­ tive, die sich um Kinder in Kriegs­ gebieten annimmt, Geld zu sam­ meln, sind wir vor kurzem von London nach Brighton geradelt. Das war schmerzhaft, aber groß­ artig, so etwas wieder einmal zu tun. Wir haben immerhin seit den Wanderungen mit den Pfadfin­ dern nichts Vergleichbares mehr gemeinsam getan. Scouting for Girls im Web: www.scoutingforgirls.com


ppö brief 1/11

Vermischtes

• Pfadfinder & Fußball: In der Österreichischen Fußballmei­ sterschaft 1932/33 haben die „Pfadfinder Innsbruck“ in der Tiroler Landesliga den 6. Platz gemacht. • Im Baden Powell House in London werden unter anderem PilatesKurse angeboten. • Woodbadge: Wölflingsführer­ Innen trugen zu Beginn der Woodbadgeausbildung einen Wolfszahn, als Zeichen dafür, dass sie die höchste Ausbil­ dung abgeschlossen hatten. Akela „Leader Trainer“ trugen zwei Wolfszähne. Die Bezeich­ nung für diese Sonderform war „Akela Badge“. Ab 1925 bekamen auch Wölflings­ führerInnen das „normale“ Woodbadge. • Die Patrullen des ersten Pfadfinderlagers auf Brownsea hießen Ravens (Raben), Wol­ ves (Wölfe), Bulls (Stiere) und Curlews (Brachvögel).

• Am Jubiläums-Jamboree (2007) in England wurde pro Minute eine Rolle Toiletten­ papier verbraucht. • 1918 wurde die Skolta Espe­ ranto-Ligo gegründet. Dieser internationale Verband ist ein Zusammenschluss der Esperanto sprechenden Pfad­ finderInnen und möchte die Esperanto- und die Pfadfin­ derbewegung näher zusam­ menbringen. Das Logo der Skolta Esperanto-Ligo (SET) vereint das traditionelle Espe­ rantosymbol (grüner, fünfza­ ckiger Stern) mit einer Hand, die den Pfadfinder­ gruß zeigt. • Der mit hohem Ansehen verbundene UN­ ESCO-Preis für Friedenserzie­ hung wird seit 1981 jährlich am Internationalen Friedens­ tag, dem 21. September verlie­ hen. Gleich in seinem ersten Jahr wurde der Preis der World Organization of Scout Movement (WOSM) verliehen. Der Preis ist mit ca. 60.000 US-Dollar dotiert. • Der Kaufpreis für das Gilwell Park-Gelände betrug £7000.

• Tarek Leitner ist nicht der ein­ zige Pfadfinder der heuer eine Romy gewonnen hat. Die Schauspielerin Ursula Strauß war lange Zeit aktive Pfadfinderin bei der Gruppe Pöchlarn/NÖ. Auch sie hat bereits zum zweiten Mal eine Romy gewonnen, diesmal in der Kategorie Beste Schauspielerin.

Foto: Bernhard Tötzl

Von Geo Gegenhuber

Zuletzt hat sie ihre Pfadfin­ dergruppe im Dezember 2009 beim Verkaufen der Weih­ nachtskerzen (Sozialprojekt mit jahrelanger Tradition in Pöchlarn) unterstützt.

Noch mehr prominente PfadfinderInnen ... Horst Köhler (ehem. deutscher Bundespräsident), Werner Heisenberg (Physiker, Nobelpreis­ träger 1932), Theodore „Teddy“ Roosevelt (26. US-Präsident), Roger Federer (Tennisspieler), Pete Ellard (Schlagzeuger „Scou­ ting for Boys“) – ein Interview mit ihm kannst du auf Seite 9 lesen.

athlete: Roger Schäli, pic: Claudia Ziegler, location: Sektor A - Gimmwald (CH)

kurioses, nutzloses (?) oder einfach interessantes Pfadfinderwissen...

www.salewa.com/rockshow

Ehrenbundesfeldmeister Dkfm. Franz Dunshirn ist 80 Von René Karla Am 1. April ist „unser“ Franz Dunshirn, letzter Bundesfeldmei­ ster (BFM) der Pfadfinder Öster­ reichs und erster der PPÖ, 80 Jahre alt ge­ worden. Wie soll man ein erfülltes Leben von 80 Jahren in ein paar Zeilen würdigen? Ich versuch’s erst gar nicht und beschränke mich auf einige Schlaglichter: Seit 1946 Pfadfin­ der, durchlief Franz eine lange pfadfinderische Laufbahn, mit verschiedenen Funktionen im LV Niederöster­ reich, dann als Bundeskommissär für die Pfadfinderstufe, und wurde schließlich 1975 zum Bundesfeld­ meister der Pfadfinder Österreichs gewählt, aus denen ein Jahr spä­ ter die PPÖ wurden. Die geglückte Fusion mit dem Mädchenverband ist und bleibt – ohne den Beitrag seiner damaligen MitstreiterInnen schmälern zu wollen – Franz Duns­ hirns herausragendster Verdienst. Nach seiner Tätigkeit als BFM stand Franz den PPÖ noch mehrere Jahre als Präsident, zwischendurch auch als Schatzmeister, zur Verfü­ gung. Er war immer da, wenn ihn die PPÖ gebraucht haben. Und das alles gelang ihm neben und trotz einer sehr anspruchs­ vollen, aber auch sehr erfolg­ reichen, beruflichen Tätigkeit, aus

der die fast 30 Jahre als kaufmän­ nischer Direktor des Stifts Kloster­ neuburg herausragen. Zielstrebig, aber immer be­ scheiden, Konsens suchend und auch findend, mit viel Vertrauen in seine Mitmenschen, voller Integrität und Aufrichtigkeit hat er uns allen, die wir mit ihm arbeiten oder ihm in seinen pfadfinde­ rischen Funktionen nachfolgen durften, eine hohe Latte gelegt. Auch wenn es Franz sicher nicht gerne hört, er ist einer der „Großen“ der österreichischen, ja auch der internationalen Pfadfin­ derbewegung: Er wirkte als österr. Vertreter im Kandersteg-Komitee, war langjähriger Treasurer der Eu­ roparegion WOSM, wofür er (als bisheriger einziger Österreicher) mit dem „Bronzenen Wolf“ des WOSM-Weltkomitees ausgezeich­ net wurde. Auf Ehrungen und Aus­ zeichnungen, von denen er viele hat, hat Franz allerdings nie viel Wert gelegt. Aber wenn ich ihm heute, im Namen der PPÖ, nach­ träglich herzliche Geburtstagwün­ sche überbringe, ihm noch viele gesunde Jahre im Kreise seiner Fa­ milie, an der Seite seiner wunder­ baren Gerti, wünsche, und dabei ein großes Dankeschön dafür sage, wie er vielen von uns die Pfadfin­ deridee vorgelebt hat, dann wird er sich sicher freuen, „unser“ Franz.

Foto: von der Familie zVg

PfadfinderInnen können (fast) alles – Esperanto sprechen, Fußball spielen, Pilates, zum Frieden erziehen...

ROCKSHOW 2011

CALL FOR CLIMBERS

Salewa sponsert das Österreichkontingent am Jamboree in Schweden

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Jamboree, Vermischtes

www.pfadfinderInnen.at

Vieles passiert im und um das Bundeszentrum Wassergspreng, auch wenn mehr als die Hälfte des ehrenamtlichen Verwaltungsteams auch für das Jamboree arbeitet, las­ sen wir es uns nicht nehmen, un­ ser aller BZW in Schuss zu halten. Die größte Neuerung 2010 war der Umbau der Küche. Der Ge­ schirrspüler hat die Mengen an Gästen, die bekocht werden wol­ len (und von der Küche begeistert sind) nicht mehr bewältigt, auch die Kochgeräte erreichten ihre Be­ lastbarkeit. Nun gibt es in der Kü­ che eine „Abwaschstraße“ und vor allem einen Konvektomat. Damit geht alles in größerer Menge… Unsere Küchenfee Elfi ist mitt­ lerweile auch mit allen Geräten vertraut und glücklich – nun kön­ nen die Gruppen gar nicht groß genug sein! Die AnrainerInnen im oberen Bereich des Geländes haben wir mit einer speziellen Maßnahme glücklicher gemacht (so hoffen wir): die Feuerarena hat nicht nur neue Sitzstufen, sondern auch eine Schallschutzwand bekommen, dass Lagerfeuer- und Liederabende von nun an für die Nachbarschaft et­ was leiser verlaufen. Auch das Feiern von runden Geburtstagen kam nicht zu kurz. Unsere gute Fee bei „allem was Holz heißt“, Edeltraud, feierte ihren 50er. Das Küchen­ team überraschte sie mit einer Torte in Form ihres Lieblingswerkzeugs, der Kreissäge. Noch etwas großartiges Neues hat das Jahr 2010 ge­

In nicht mal drei Monaten geht’s los!

bracht: Wir haben einen Teamseil­ garten von www.trainingsteam.at als Nachbarn bekommen. Viele Gäste haben diesen auch schon besucht, und auch das Team durfte die Geräte mal ausprobieren.

Vom Marisa, Kontingentsleitung Die Zeit läuft. Jetzt sind es unter 100 Tage bis zum Start des größten Events 2011. In allen Bereichen wird un­ ter Hochdruck gearbeitet. Und da heißt es vor allem auch flexibel sein, weil sich nach wie vor Rah­ menbedingungen ändern und neue Informationen auch ange­ passte Reaktionen erfordern. „Irgendwie fallen immer mehr Puzzleteile auf den richtigen Platz“, so die Kontingentleiterin Marisa bei einem der letzten Treffen im Bundesverband: „Die Ordner mit allen Datenblättern sind fertig zum Verpacken, überall stapeln sich die „Haufen“, die auch die Reise nach Schweden antreten werden“. Die Ausrüstungsmuster sind bereits im Bundesverband gelandet und schauen spitze aus. Die ersten Jacken wurden beim IST Treffen Anfang Mai ausgegeben, alles an­ dere ist in der „Endphase“. Auch die Jamboree-Zelte sind produziert und warten in einer Halle auf den Weitertransport nach Schweden. Sie können nach dem Jamboree um EUR 250,– ge­ kauft werden (nähere Infos unter www.jamboree.at) Die „Faironika“, unser Mas­ kottchen für das Jamboree, ist auch schon startbereit. Die rot-weiß-rot gestreifte Kuh in Originalgröße wird vor dem österreichischen Headquarter stehen.

Die Belegungszahlen geben uns wieder recht – die Zahl steigt stetig Das Jahr 2011 ist geprägt vom Jamboree. Zahlreiche Planungs­ treffen, Besprechungen, Treffen von TeilnehmerInnen und IST und PatrullenbetreuerInnen haben im Gspreng stattgefunden, einiges an Material aus dem BZW wird eben­ falls nach Schweden reisen und uns dort gute Dienste leisten. Natürlich kommen auch die Ar­ beiten in Haus und Gelände nicht zu kurz, und wir freuen uns, dass wir wieder ein paar neue Gesichter bei den Teamwochenenden begrüs­ sen durften – Danke herzlichst! Ein lang gehegter Wunsch vieler größerer (vor allem männ­ licher) Besucher wurde während des Teamwochenendes erfüllt. Die Betten in der Mühle wurden zum Teil von ihren Fußenden befreit. Nun müssen sich die Gros­ sen nicht mehr zusammen­ ringeln oder quer schlafen. Die Internetverbindung wurde ebenfalls verbessert – die dicken Wände haben oftmals einen guten Emp­ fang verhindert. Kabel und Router in allen Stockwerken versprechen nun reibungs­ loses Surfen. So passiert dauernd etwas im BZW. Ständige Entwick­ lung bringt für BesucherInnen immer etwas Neues zu entde­ cken. Schau doch vorbei!

Faironika

Am 24. Juni geht‘s los Die Trupps haben sich mittlerweile mehrfach getroffen und sind be­ reit für das große Abenteuer, das am 24. Juli mit einem Verabschie­ dungsevent in Wien seinen Anfang nimmt. Die TeilnehmerInnen haben dann noch zwei Tage Zeit, um in Wien die letzten Vorbereitungen zu erledigen, bevor es dann per Bus und Fähre nach Schweden losgeht.

Informationen für Daheimbleibende Natürlich gibt es für alle, die da­ heim bleiben, die Möglichkeit, das Jamboree mitzuverfolgen. Es wird ein Jamboree-Radio und -TV sowie ein Jamboree-Magazin (alle zwei Tage) geben. An online-Versionen

(Download und Live-Stream) wird noch gearbeitet. Die Homepage www.world­ scoutjamboree.se wird auch lau­ fend aktualisiert, Fotos und Videos werden den Lageralltag zeigen. Das Österreichische Kontin­ gent wird natürlich auch infor­ mieren. Jugendliche aus fast allen Trupps (sog. Young Correspon­ dents) erzählen von ihren Erleb­ nissen und dokumentieren das Jamboree aus TeilnehmerInnensicht auf austria.simplyscouting.se. Eltern, Freunde, Verwandte, Be­ kannte werden so über das Jambo­ ree auf dem Laufenden gehalten. Das Web 2.0 leistet uns dabei gute Dienste – Blogs (siehe oben), Fa­ cebook, aber auch die Homepage werden von den Young Correspon­ dents mit Artikeln und Fotos gefüt­ tert. Ein Medien-Team wird einen Film über das Jamboree drehen, eine Foto DVD wird entstehen. So möchten wir allen die Möglichkeit geben, ein bisserl Jamboree „live“ zu erleben – und natürlich eine Er­ innerung für alle schaffen, die am Jamboree dabei waren. Der Jamboree-Song wur­ de ebenfalls bereits präsentiert – einfach reinhören und gleich mitsingen auf der Homepage www.worldscoutjamboree.se Uns bleibt nur noch, uns allen ein tolles Jamboree zu wünschen – wir freuen uns auf schöne Tage, viele BesucherInnen, traumhaftes Wetter und viele neue Freunde!

Wir danken unseren Sponsoren:

Kindern eine Chance Eine Initiative des Pfadfinders Mag. Stefan Pleger, bekannt von der Rumänienhilfe der Pfadfinder – Kinder von Coltesti, zur Unterstützung von Waisenkindern in Uganda

Von Philipp Pertl In Uganda leben tausende Waisen­ kinder ohne Unterstützung, ohne Möglichkeit in die Schule zu ge­ hen – einfach ohne Chance, dem Kreislauf aus Armut, mangelnder Bildung und Hoffnungslosigkeit zu entkommen. Viele von ihnen haben ihre Eltern durch AIDS ver­ loren, andere mussten das Eltern­ haus verlassen, weil nicht genug zu essen für alle da war. Die meisten landen auf der Straße und schlagen sich mit Betteln durch. Ian Mutebi war eines dieser Kinder. Er hat jahrelang auf der Straße in Kampala gelebt, bis er einen Unterstützer fand, der sein Schulgeld zahlte und ihm ein Zu­ hause gab. Mittlerweile ist Ian 22 Jahre alt und hat 2007 sein eigenes kleines Projekt zur Hilfe von Wai­ senkindern in Uganda gegründet. Rund vierzig Kinder hat er von der Straße geholt und ihnen in Zigo­ ti, sechzig Kilometer westlich von Kampala, ein Dach über dem Kopf gegeben. Doch das Geld reichte kaum für Essen, an das Bezahlen von Schulgeld war nicht zu denken. Aber Ian gab nicht auf. Stefan Pleger, langjähriges Vor­

standsmitglied von „Ärzte ohne Grenzen“ Österreich lernte Ian Mutebi und die Kinder im Jän­ ner 2008 kennen. Beeindruckt von dem Engagement des jungen Mannes und überzeugt von der Wichtigkeit der Unterstützung die­ ser Eigeninitiative in Uganda grün­ dete Stefan Pleger in Österreich mit seiner Lebensgefährtin Gabi Ziller die Initiative „Kindern eine Chance“. Sie hilft den Kindern in Zigoti und unterstützt darüber hi­ naus auch Familien, die sich um Waisenkinder kümmern. Kinder sollen ein Dach über dem Kopf be­ kommen, sie sollen zur Schule ge­ hen, etwas lernen können und als gebildete junge Erwachsene selbst ihr Leben in die Hand nehmen. Den Waisenkindern (es handelt sich vor allem um AIDS-Waisen) soll nachhaltig geholfen werden, das heißt Hilfe zur Selbsthilfe und bedeutet vor allem Schulbildung. Aber kein Kind kann lernen, wenn es hungrig ist. Es lernt nicht, wenn es nicht geschlafen hat, weil es keinen Platz zum Schlafen hat, oder wenn es krank ist, weil das Trinkwasser verschmutzt ist, oder es Malaria hat, weil kein Geld für den Kauf von Moskitonetzen da ist. Mittlerweile werden 240 Wai­

senkinder in Zigoti, St.Agnes und Madudu betreut. 75 davon leben in der St. Mary’s School in Zigoti wo von Kindern eine Chance ein neues

Foto: © Kindern eine Chance

Foto: © trainingsteam.at

Von Marisa Fedrizzi

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Jamboree-Update

2010 und 2011 im Wassergspreng

Foto: © PPÖ

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Österreich, die mit einer monatli­ chen Spende von mindestens EUR 10,– den Schulbesuch dieser Kinder ermöglichen. In Zigoti wurde ein

Farmerin Josephine zeigt den Kindern eine Bewässerungsmethode

Internatsgebäude errichtet wurde. Der größte Teil der Waisenkinder lebt aber bei Verwandten oder Nachbarn, und wird dort unter­ stützt. Bisher war es diesen Fami­ lien aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, die Kinder in die Schule zu schicken. Nun werden die Schulgebühren für die Kinder übernommen. Den größten finan­ ziellen Beitrag leisten 240 Paten in

zusätzliches Schulgebäude mit zwei Klassenräumen erbaut sowie die bestehenden Gebäude komplett re­ noviert. Da nicht nur die betreuten Kinder von der Initiative profitie­ ren sollen, wird darauf geachtet die Wirtschaft vor Ort zu stärken und möglichst alle Investitionen mit lokalen Anbietern in Uganda zu tätigen.

Demonstration Farm Ein weiteres Projekt ist der Aufbau der „Demonstration Farm“. Die meisten Menschen leben in der von Kindern eine Chance betreuten Region von der Landwirtschaft. Da durch die Bevölkerungsexplosion die Ländereien intensiver bebaut werden müssen und der Familien­ verbund nicht zuletzt aufgrund von AIDS zerbröckelt, wird landwirt­ schaftliches Wissen nicht mehr weitergegeben. Kindern eine Chance hat ein Grundstück erworben, das gemeinsam mit einer ausgebildeten Landwirtin bebaut wird. Hier kön­ nen die Kinder den Anbau unter­ schiedlicher Gemüsesorten lernen, wie man die Pflanzen bewässert, auch wenn wenig Wasser vorhan­ den ist, oder wie man Hühner, Kühe, Ziegen oder Schweine auf­ zieht. Die Völser Gilde und Pfadfinder­ gruppe versuchen Stefan durch Ak­ tionen zu unterstützen.

Nähere Informationen unter: www.kinderneinechance.at


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ppö brief 1/11

EYV 2011, Vermischtes

Aus den Gruppen

100 Jahre Gruppe Wien 1, St. Georg

Ein neues Pfadfinderheim in Arbeit Die Gruppe Kaltenleutgeben zeigt, was dazu benötigt wird und wie viele helfende Hände nötig sind. Außerdem findet ihr vielleicht ein paar Tipps und Tricks, um euch auch ein eigenes Heim zu bauen oder euer Heim zu vergrößern Nach Stilllegung und Wiederaufer­ stehung sind die „Kaleuer Pfa­dis“ seit knapp fünf Jahren wieder am aufsteigenden Ast. Im 3000-Ein­ wohner-Ort haben sie damals im Pfarrhof in einem kleinen Raum Unterschlupf gefunden, gerade groß genug für 13 GuSp, 10 CaEx und mittlerweile 5 RaRo. Für die 30 WiWö war der Platz schon zu eng, um den energiegeladenen Kleinen genug Platz zu geben. Sie waren von Beginn an im Pfarrsaal.

Am 21. Mai findet im Garten unseres Pfarrheims am Antons­ platz 17 im 10. Wiener Gemein­ debezirk unser Jubiläums-Spielefest statt – ein Tag für Jung und Alt, mit der Möglichkeit, unsere Gruppe und die Pfadfinderei im Allgemei­ nen spielerisch kennenzulernen und in die verschiedenen Stufen hineinzuschnuppern. Der Höhe­ punkt ist ein gigantisches WeltballVolleyball-Match mit allen Gästen für einen guten Zweck. Zu un­ serem Spielefest sind alle Pfadfin­ der und Nicht-Pfadfinder herzlich eingeladen! Nach unserem Gruppenlager im Juli wird das Jubiläumsjahr mit dem offiziellen Hauptfestakt am 3. Oktober 2011 seinen Höhepunkt finden. Im Rahmen des Erntedank­ festes findet die Fahnenweihe un­ serer neuen Gruppenfahne statt und unseren Gruppenmitgliedern und Ehrengästen wird schließlich die Festschrift zum 100-Jahr-Jubi­ läum der Gruppe 1, St. Georg prä­ sentiert. Wenn sich auch in Zukunft so viele Menschen wie bisher mit Herz, Hand und Hirn für das Fort­ bestehen und die Weiterentwick­ lung unserer Pfadfindergruppe ein­ setzen, steht weiteren 100 Jahren Pfadfinderei bei der Gruppe 1, St. Georg nichts im Wege.

Ständiges Wachstum Nachdem die Gruppe ständig wei­ terwächst ist klar: Wir brauchen ein eigenes Pfadfinderheim. Doch leider, wie es eben so ist, geht das nicht von einem Tag auf den ande­ ren. Uns war bewusst, dass wir zum Heimbau noch viel brauchen: • Ein Grundstück • Ein Haus • Viiiiiel Geld • Material • Einen ganzen Haufen an hel­ fenden Händen

Das eigene Heim Kurze Ernüchterung – trotzdem gibt es die Projektvorstellung für die Eltern. Luki, unser Kassier meinte dazu: „Wir wachsen mit jeder neu­ en Herausforderung“. Dann große Freude. Einer unserer Eltern hat ein Grundstück mit großem Haus da­ rauf, braucht es nicht und schenkt es uns! – Die neue ToDo-Liste:

Infos zu unserem Spielefest und unseren anderen Jubiläums-Ver­ anstaltungen findest du unter: www.scout.at/wien1

Gertrude Kirchner

Fotos: © PPÖ

(29. 9. 1931 – 10. 4. 2011)

Trudes Pfadfinderlaufbahn be­ gann 1951 in Wien, wo sie bis 1964 unter anderem in den Gruppen Wien 20 und 18 als Wolfsmeister führte. 1975 grün­ dete sie die Gr. 19M als Teil der Gr. 18, wo sie als Gruppen-, Wichtel- und Guidesführerin viele Pfadfinderinnen prägte. Trude baute ab 1984 als Lan­ desbeauftragte für Inter­ nationales ein weltweites Netzwerk an Kontakten und Freundschaften auf, die sie immer zum Nut­ zen der Kinder und Ju­ gendlichen pflegte.

Ihre Teilnahme an fünf Jambo­ rees (Kanada, Australien, Holland, Korea und Chile), zwei Landesla­ gern (Vienna 90 und 2000) sowie unzähligen int. Lagern im In- und Ausland eröffnete ihr ein weites Spektrum an Pfadfindermethoden und -traditionen, das sie gerne vermittelte. Ihr Engagement wurde mit zahlreichen Ehrungen, un­ ter anderem dem Goldenen Ehrenzeichen 1987, gewür­ digt. Neben ihrer Tätig­ keit im Landesverband wid­ mete sich Trude engagiert dem Aufbau und Ausbau des Pfadfindermuseums.

Seit wir das Heim vor Augen haben, sind alle fleißig am Spenden sam­ meln und Sponsoren suchen. Be­ gonnen haben wir schon: Unkraut wird gerupft, Sträucher entfernt, der Putz wird erneuert, Tapeten heruntergerissen, Möbel entsorgt. Alle helfen mit: die WiWö im Gar­ ten, die GuSp und CaEx mit den Möbeln und die RaRo bei allen an­ deren Arbeiten. „Wir sind wirklich stolz darauf, dass unsere Kinder freiwillig so viel mithelfen“ bestätigt Adrian Csik, unser Gruppenleiter. Stoffi Hillebrand, als Projektlei­ ter, holt uns nach ausschweifenden euphorischen Ideen immer wieder auf den Boden zurück: „Das Haus ist zwar fertig, aber es ist immer noch sehr, sehr viel zu tun. Da das Haus sehr alt ist, müssen wir fast alles renovieren.“ Um unseren straffen Zeitplan einzuhalten, muss wirklich noch Einiges geschehen. Vor allem ist auch die Hilfe von Profis gefordert, denn das Haus ist vor einem Hang gebaut, der neu abgestützt werden

Bausteinaktion Um Geldmittel und Material auf­ zutreiben, haben wir die Bau­ steinaktion gestartet. Gegen eine Spende erhältst du von uns einen Miniaturbaustein. Viele Menschen haben uns bereits durch Material­ spenden geholfen, trotzdem freuen wir uns immer über weitere Unter­ stützung!

So soll unser Heim bald aussehen

Wenn auch du uns unterstützen möchtest Material oder helfende Hand: E-mail an: christoph.hillebrand@gmail.com Mit einer kleinen Spende: Konto: 500.249, BLZ: 32.667 Kennwort: Flösselgasse 7 Für weitere Infos: www.pfadfinder-kaltenleutgeben.net

„Freiwilligentour“ im Rathaus

(1919 – 2011)

Die PPÖ waren am 25. Jänner im Wiener Rathaus mit einem Stand vertreten Foto: © PPÖ

perl“ die Pfadfinder mit Verant­ wortung, Liebe und Umsicht. Er war jederzeit bereit, seinen jungen FührerInnen die Gele­ genheit zu geben, eigene Erfah­ rungen zu machen, ohne sie zu bevormunden. All seinen Einsatz für das Pfadfindertum leistete er neben seinem Beruf und seiner Familie, die ihn viele Jahre lang stark unterstützte. Dankbar für die gemeinsame Zeit wün­ schen wir ihm alles Gute am anderen Ort. Unsere Anteil­ nahme gilt seiner Familie. Von Armin Wallander, GL Wien 7 (von der Redaktion gekürzt)

Viele kreative Ideen und Baubeginn

muss. Das dürfen und können wir nicht selbst machen. Doch durch Förderungen von Seiten der Pfad­ finder, des Landes Niederösterreich und der Gemeinde Kaltenleutge­ ben dürfte das gelingen.

Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit

Josef „Peperl“ Vavrik Josef Vavrik widmete sich dem Pfadfindertum seit seinem 13. Lebensjahr. Er war ab 1935 Wölf­ lingsführer der Gruppe 13 und wurde 1937 zur Wehrmacht einge­ zogen. Auch während des Krieges und Kriegsgefangenschaft hielt er dem Pfadfindergeist die Treue und nahm jede Ge­ legenheit wahr, die Pfadfinderidee zu ver­ künden, selbst wenn ihm dies in Schwierigkeiten brachte. Ob als Wölflingsführer, Hilfsfeldmeister, Feldmeister, GF der Gruppe 4 oder Grup­ pengründer der Gruppe 7 (vormals Europa-ScoutGruppe 10) leitete „Pe­

• Ein Grundstück • Ein Haus • Viiiiiel Geld • Material • Einen ganzen Haufen helfender Hände Schaut doch schon viel kürzer und besser aus...

von Sarah Awad

* ist Ranger aus Inns­ bruck (Gruppe Pradl). Bei den PPÖ begeistert sie sich für… „Die Internati­ onalen Kontakte, die Großlager und die vielen Projekte, die wir ins Leben rufen. Die Pfadfinderei begleitet mich jeden Tag.“

Ich wollte natürlich auch dabei sein und live miterleben, was es ei­ gentlich alles gibt. Ich habe es als eine sinnvolle Veranstaltung erlebt, schade war nur, dass sie nur weni­ ge Jugendliche besuchten. Es hätte viel mehr Werbung gebraucht, um die Jugend auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen. Unser Stand mit hohem Drei­ bein war wirklich der originellste,

schiedene, interessante und infor­ ganisationen weitermachen und mative Stände für junge und ältere nicht aufgeben und versuchen, ihre Menschen. Da sieht man erst mal, Anliegen gemeinsam durchzubrin­ wie vielfältig die Freiwilligenorga­ gen, dann können bessere Rahmen­ nisationen sind. bedingungen geschaffen werden. Die Podiumsdiskussion und Die Veranstaltung hatte eine die Interviews haben am meisten gute Hintergrundidee, ich habe ei­ Spaß gemacht, denn da hatte man nige Infos von interessanten Orga­ wirklich die Chance, mal das, nisationen mitgenommen und was einem am Herzen liegt, auch einige nette Pfadfinder­ I& FREILLIG anzubringen bzw. darüber Innen R kennengelernt. Alles EI& G W F I L & L I zu diskutieren. Es war in allem WIwar es für mich FREILLIG W schon ganz interessant, auf alle Fälle wert, nach die Gedanken und Mei­ Wien zu fahren! Ich würd nungen der PolitikerInnen es sofort wieder machen, über freiwilliges Engagement nur sollte eben mehr Werbung I& zu hören. Ob sie das, was sie so gemacht werden. FREILLIG I& W FREILLIG nett sagen, auch wirklich umset­ I& W FREILLIG zen werden, das bleibt abzuwarten. W Wettbewerb zum Aber ein Anfang war es definitiv Bundesthema schon mal!

Freiwillig. Etwas bewegen! www.pfadfinder.at/2011

hab ich empfunden. Da wollte man gleich ein Lagertor und eine Feuer­ stelle dazubauen und eine Runde singen. Natürlich gab es viele ver­

Zum Europäischen Jahr für Frei­ willigentätigkeit 2011 suchen wir PfadfinderInnengruppen, die I& FREILLIG & I durch ihre Projekte das Bewusst­ E W FR ILLIG W sein und die Sensibilität gegen­ über freiwilligem Engagement in der Öffentlichkeit und auch in der eigenen Gruppe stärken und fördern. Eure Teilnahme bei die­ I& sem Wettbewerb zahlt FREILsich LIG aus, I& E W R F esILgibt IG tolle Preise – von Zelten L W bis T-Shirts ist für alle was dabei. Genaue Infos findest du unter Engagement www.pfadfinder.at/2011 Foto: Klaus Schreiner

Wir haben diesen stattlichen Ge­ burtstag zum Anlass genommen, 100 Jahre ehrenamtliches Engage­ ment zu feiern und all den Men­ schen im Umfeld der Gruppe 1, St. Georg zu danken, die mit ihrem Einsatz lebendige Pfadfinderar­ beit über einhundert Jahre hinweg möglich gemacht haben. Deshalb steht bei den Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr keine historische Nabelschau, sondern die Freude an der Pfadfinderei im Vordergrund. Wir können unser hundertjähri­ ges Bestehen schließlich auch nur deshalb feiern, weil mehrere Gene­ rationen von engagierten Pfadfin­ der-Schwestern und -Brüdern mit vollem Einsatz und viel Herzblut diese Freude an der Pfadfinderei bis heute gelebt haben. Deshalb auch an dieser Stelle ein großes Danke an alle LeiterInnen, Eltern, Helfer­ Innen und v.a. unsere Kinder und Jugendlichen für das Engagement in und für unsere Gruppe – ge­ stern, heute und morgen! Das 100-Jahr-Jubiläum feiern wir gleich mit mehreren Veran­ staltungen. Der Auftakt im Jän­ ner 2011 war unser traditioneller Pfadfinderball. Im Sommer veran­ stalten wir ein Jubiläumslager für die ganze Gruppe in Dänemark mit einem Jamboree-Besuch in Schweden. Um dieses große Projekt auch für alle Mitglieder finanziell erschwinglich zu machen, organi­ sierten wir eine Wikingerparty unter dem Motto „Wickie, Wine & Einser“, deren Erlös in die Lagerkassa fließt.

Foto: © PPÖ/ Florian Pich

2011 feiert die älteste Pfadfindergruppe Wiens Jubiläum

Dass freiwilliges heute immer noch zu wenig ge­ schätzt wird, ist eine traurige Tat­ sache, aber ich weiß, wenn die Or­

*) Grafik als ButtonvorlageFunter REI& LIG I& IL www.pfadfinder.at/2011 zumW Herunterladen FRE

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