STAGIONE Magazin #2/2018

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DAS OPERNHAUS

#2

STAGIONE in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin November | Dezember 2018


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INHALT

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Oper im November Händels Teseo 8 Premiere in der Kammeroper Verdis Don Carlos 11 Oper im Dezember Webers Euryanthe 14 Kabarett in der Hölle Im Schatten der Venus 17 Elisabeth Kulman La femme c’est moi 18 Oper konzertant Salieris Tarare 19

Advent im Theater an der Wien und in der Kammeroper

22 Portraitkonzert Ilona Revolskaya, Sopran 23

Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser! Zauberhaft hat die Saison mit Händels Alcina begonnen, und einer weiteren Zauberoper Händels ist unsere nächste Premiere gewidmet. In seiner frühen Oper Teseo steht neben dem titelgebenden Helden eine vielschichtige Frau im Mittelpunkt: In einer weniger bekannten Episode ihres Lebens verliebt sich die berühmte Medea in den jungen Helden Teseo. Dass es sich bei Alcina und Medea um zwei völlig unterschiedliche Frauentypen handelt, wird die Inszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier verdeutlichen. Die musikalische Umsetzung übernehmen der Händel-Experte René Jacobs und die mit ihm vorbildlich eingespielte Akademie für Alte Musik Berlin. Mit Verdis Don Carlos setzen wir in der Kammeroper unsere Beschäftigung mit Schiller fort. Regisseur Sébastian Dutrieux ging das Wagnis ein, eine Fassung dieser berühmten Grand Opéra für die Bedürfnisse unseres Kleinen Hauses zu erstellen. Das Junge Ensemble wird dabei die individuellen Schicksale und Verstrickungen innerhalb der Familie des tragischen Thronfolgers offenlegen. Zum Auftakt unserer Beschäftigung mit dem Gesamtwerk von Carl Maria von Weber steht die Premiere von Euryanthe. Regisseur Christof Loy wird seinen persönlichen Blick auf die auf einem mittelalterlichen Epos beruhende Geschichte werfen, die wir Ihnen zum Abschluss des Jahres 2018 auch zu Silvester anbieten wollen. Unter der musikalischen Leitung von Constantin Trinks werden das ORF Radio-Symphonieorchester und der Arnold Schoenberg Chor aufzeigen, dass Weber mit Euryanthe nicht nur eine gern gespielte Ouvertüre, sondern eine vortrefflich durchkomponierte Oper gelungen ist. Eine weitere Neuheit, die zu Ostern 2019 zum ersten Mal stattfinden wird, möchte ich Ihnen schon jetzt vorstellen. Für den Osterflash 9-99 laden wir alle Opernbegeisterten zur aktiven Teilnahme in unser Haus ein. In vier Workshops können Sie die künstlerischen Tätigkeiten in einem Musiktheater vom Gesang über den Tanz und das Schauspiel bis zur Ausstattung selbst ausprobieren und vier Tage in der Karwoche unter professioneller Anleitung trainieren. Mit den zwei Opern von Händel und Weber bieten wir Ihnen in den kommenden Monaten zwei Raritäten der Operngeschichte an, die viel zu selten aufgeführt werden. Ich hoffe, Sie nehmen diese Premieren ebenso neugierig an wie bisher und wünsche Ihnen bewegende Stunden in den Spielstätten des Theater an der Wien. Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

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OPER IM NOVEMBER

Eifersucht kann die Welt verändern Moshe Leiser und Patrice Caurier inszenieren Händels Dramma tragico Teseo In der antiken Mythologie ist Theseus einer der strahlendsten Helden. Als Beschützer der Unterdrückten, als Vordenker der Regierungsbeteiligung der Bürger in Athen und nicht zuletzt als Frauenheld bot er bis ins 20. Jahrhundert Stoff für zahlreiche Opern, und viele der Episoden seines Lebens wurden für die Bühne bearbeitet. Georg Friedrich Händel kam erstmals 1710 nach London, wo das englische Publikum neugierig auf den jungen Komponisten wartete, der mit der Aufführung der Oper Agrippina in Venedig ein Jahr zuvor europaweit auf

TESEO Dramma tragico in fünf Akten (1713)

sich aufmerksam gemacht hatte. Mit seiner ersten Oper für London, Rinaldo, feierte Georg Friedrich Händel 1711 sofort einen großen Erfolg, den er mit Il pastor fido in der Folgesaison nicht wiederholen konnte. Für seine dritte Oper griffen Händel und sein Librettist Nicolas Haym auf die in Paris ausgesprochen populäre Tragédie lyrique Thésée von Jean-Baptiste Lully und Philippe Quinault aus dem Jahr 1675 zurück. In Händels Werken lassen sich zahlreiche Inspirationen feststellen und seine Opern weisen immer wieder nicht nur französische Einflüsse auf, denn Händel reiste viel, logierte an bedeutenden Höfen und das Urheberrecht war auch noch unbekannt. Teseo nimmt dennoch eine Sonderstellung in seinem Werk ein und zeigt als einzige fünfaktige Oper Händels den stärksten Bezug zur französischen Tragédie lyrique.

MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL LIBRETTO VON NICOLA FRANCESCO HAYM In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

René Jacobs

Inszenierung

Moshe Leiser

& Patrice Caurier

Bühne

Christian Fenouillat

Kostüm

Agostino Cavalca

Licht

Christophe Forey

Medea

Gaëlle Arquez

Egeo

Christophe Dumaux

Teseo, sein Sohn

Lena Belkina

Agilea

Mari Eriksmoen

Clizia

Robin Johannsen

Arcane

Benno Schachtner

Fedra

Soula Parassidis

Priester der Minerva

Florian Köfler

Akademie für Alte Musik Berlin Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Mittwoch, 14. November 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 16. / 18. / 21. / 23. / 25. November 2018, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 11. November 2018, 11.00 Uhr

Entweder Molière oder Racine Die Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier sehen in dieser Vorlage den Ausgangspunkt für ihre Inszenierung. „Die Geschichte von Teseo basiert auf einem Libretto, das Philippe Quinault für Jean-Baptiste Lully geschrieben hat. Aber Händel hat natürlich keine Tragédie lyrique komponiert. Doch er übernimmt die Einteilung in fünf Akte und den Umstand, dass in einer französischen Tragédie lyrique tragische Elemente nicht mit komischen vermischt wurden. Diese Vermischung war im französischen Theater dieser Epoche undenkbar, es gab den Komödianten Molière, und es gab den Tragiker Racine. Einen Dramatiker wie Shakespeare, der für alle Gattungen schrieb und sogar in einem Stück miteinander vermischte, gab es damals in Paris nicht.“ Seit 1982 arbeiten der in Antwerpen geborene Moshe Leiser und der aus Paris stammende Patrice Caurier als unzertrennliches Regieduo zusammen. Im Theater an der Wien erarbeiteten sie zuletzt Giovanni Paisiellos Vertonung von Il barbiere di Siviglia nach Beaumarchais unter der musikalischen Leitung von René Jacobs. Die Tragédie lyrique folge einem deutlich erkennbaren Handlungsaufbau, sagen Leiser und Caurier einstimmig. „Im ersten Akt wird die Exposition der Handlung dargestellt, die im zweiten Akt noch einmal gesteigert wird, und im dritten Akt folgt dann der tragische Höhepunkt. Der vierte ist ein anekdotischer Akt, der noch einmal die Handlung beruhigt, ehe im fünften Akt alles auf den Höhepunkt zuläuft.“

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Diese Struktur bleibe bei Händel grundsätzlich erhalten, aber die Tragédie lyrique sei eine textbezogene Gattung gewesen: „Das Publikum wollte den Text von Quinault hören, und die Musik von Lully diente diesem Text, reine Arien gab es noch keine. Um die Konzentration des Publikums nicht zu überfordern, wurden zwischen den Texten Ballette und Divertissements aufgeführt, die wiederum bei Händel fehlen. Der Text von Quinault ist bei Händel in die Rezitative eingeflossen und der Schwerpunkt liegt in den Arien, die für Händel natürlich das Wichtigste waren. In Händels Teseo ist zwar die Grundstruktur einer Tragédie lyrique erkennbar, aber es gibt große Unterschiede in der Art, wie er diese Vorlage dann für London umsetzte.“ Die Voraussetzungen, Theseus’ Geschichte auf die Opernbühne zu bringen, waren in Paris und London schon rein sprachlich grundlegend anders. „Für London haben Händel und sein Librettist Haym viele Verse von Quinault gestrichen, weil das Publikum in Paris diese Texte auf französisch verstanden hat, während das englische Publikum in London die italienischen Texte weniger gut verstehen konnte.“ Teseo ist nur teilweise in der Handschrift von Händel erhalten geblieben, konnte aber dank späterer Abschriften rekonstruiert werden. „Wir mussten aufgrund dieser Quellenlage sowieso eine eigene Fassung für diese Produktion erstellen und haben mit René Jacobs auf einige für das Verständnis grundlegende Passagen des Originaltexts von Quinault zurückgegriffen“, sagen Leiser und Caurier. Der Kampf um wahre Liebe Nach dem französischen Vorbild übernahmen Händel und Haym für ihre Oper, die sie wohl nach der französischen Tragédie mit der damals ungewöhnlichen Gattungsbezeichnung Dramma tragico bezeichneten, den italienisierten Namen des Helden, richteten ihren Fokus aber ganz auf die weiblichen Hauptrollen, vor allem auf die Zauberin Medea. „Die Oper heißt zwar Teseo, dennoch ist er nicht die Hauptfigur. Die zwei wichtigsten Rollen dieser Oper sind Agilea und Medea. Sie verkörpern den Kampf zwischen wahrer Liebe und Eifersucht. Teseo steht als Objekt in der Mitte dieses Kampfes und dramaturgisch ist er dadurch natürlich eine wichtige Figur.“ Die mächtige Medea hat Egeo, den König von Athen, im Krieg unterstützt, dafür stellt er ihr eine Heirat mit ihm in Aussicht. Doch Medea liebt eigentlich Teseo, den jungen Helden, der ebenfalls auf der Seite der Athener kämpft. Teseo aber liebt Prinzessin Agilea, Egeos Mündel, die seine Liebe erwidert. Nach gewonnener Schlacht entscheidet Egeo, lieber Agilea als Medea heiraten zu wollen, und verspricht Medea seinen ihm unbekannten Sohn, der nicht am Hof aufgewachsen ist. Die Zauberin

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Patrice Caurier & Moshe Leiser

nimmt den Wortbruch Egeos gelassen hin, denn sie hofft nun, dass der unbekannte Sohn nie auftauchen wird, und sie Teseo heiraten kann, wenn praktischerweise die Konkurrentin Gattin von Egeo wird. Medea findet heraus, dass niemand anderer als Teseo der verschollene Sohn des Königs ist und möchte ihr Wissen zu ihren Gunsten nutzen. An seinem Schwert kann König Egeo jedoch im entscheidenden Moment seinen Sohn Teseo erkennen, da er ihm dieses einst eigenhändig mitgegeben hat. Reumütig verzichtet Egeo zugunsten seines Sohnes auf Agilea und der fluchenden Medea bleibt nur noch ihre verzweifelte Flucht. Für Moshe Leiser und Patrice Caurier sei es wichtig, „dass das Publikum, wenn es Medea zum ersten Mal sieht, sofort spürt, dass diese Frau eine mörderische Vergangenheit hat. Der mythologische Aspekt interessiert uns weniger als Medeas emotionale Vorgeschichte. Der Kern dieser Oper ist für uns die Eifersucht. Wir wollen zeigen, dass Eifersucht eine unglaublich starke, destruktive Emotion ist, aus der nahezu übernatürliche Kräfte erwachsen können. Medeas Eifersucht ist so unglaublich stark, dass sie in der Lage ist, die Welt um sie herum zu ändern. Sie sagt, dass sie die Kraft hat, um die Hölle zu öffnen und um Furcht zu verbreiten. Aber Medea muss auch erkennen, dass sie es nicht vermag, ein Herz zu erweichen, um geliebt zu werden. Sie verfügt über große Kräfte, aber das sind negative Kräfte.“ Aus Text und Musik heraus werde deutlich, meinen Leiser und Caurier, dass Egeo niemals ernsthaft emotional an Medea interessiert gewesen sei. Dieses Desinteresse beruhe auf Gegenseitigkeit, auch Medea habe den


König nie geliebt: „Das ist eine politische Beziehung im Kampf um die Macht. Egeo benötigt Medea, aber er fürchtet auch ihre Kräfte. In ihrem einzigen gemeinsamen Duett wird offensichtlich, dass ihre Beziehung nicht auf Liebe basiert. Als Medea erfährt, dass Egeo nicht an ihr interessiert ist, nimmt sie das gelassen auf. Ihre Liaison ist eine reine Zweckgemeinschaft. Wir spüren vielmehr, dass Medea sich davor fürchtet, sich jemals wieder ernsthaft zu verlieben. Sie zögert, weil sie sich noch gut daran erinnern kann, was geschehen ist, als sie sich zum letzten Mal verliebt hat. Medea weiß, was drohen kann, wenn die Liebe endet.“ Leiser und Caurier wollen wie in jeder Inszenierung dem Publikum auch für Teseo einen klar erkennbaren Ort der Handlung zeigen. Da sie nicht an Götter glauben, wollen sie aber die Handlung nicht vor dem antiken Tempel der Minerva in Athen beginnen lassen. Dieses Bild sei ihnen von der Gegenwart zu weit entfernt. „Wir siedeln die Oper am Ende eines Krieges im Zwanzigsten Jahrhundert an. Wir wollen nicht zu dick auftragen, aber es soll das Ende der 1940er-Jahre angedeutet werden. Uns geht es darum, dem Publikum ein sofort verständliches Bild zu zeigen. Wir wollen von niemandem verlangen, ein barockes Libretto zu lesen, um der Handlung folgen zu können.“ Daher finde die visuelle Umsetzung in einem englischen Palast statt: „Dort können wir einen König und sein Umfeld auftreten lassen, und der Unterschied zwischen normalen Menschen und der politischen Obrigkeit wird sofort deutlich. Anfangs wird dieses Szenario, in dem alle Beteiligten nach vielen Regeln agieren müssen, realistisch aufgezeigt, aber wenn Medea beginnt, diese Welt zu verändern, werden wir diese Strukturen aufbrechen.“ Der ganze erste Akt spiele noch im Krieg: „Alles, was passiert, hat seine Ursache in diesem Krieg. Daher ist dieser visuelle Rahmen, den wir zeigen, szenisch wichtig, um der Handlung folgen zu können. Ab dem zweiten Akt befinden wir uns in einer Situation nach dem Krieg und die Vorgänge im Palast haben an Normalität gewonnen. Doch dann erscheint Medea und es herrscht eine andere Art von Krieg.“ Medea soll dabei keine eindimensionale, dämonische Figur sein. „Ihre Eifersucht und ihre Verzweiflung prägen ihren Charakter. Wenn sie am Ende erkennt, dass sie nicht glücklich sein kann, dann kann sie auch nicht zulassen, dass jemand anderer glücklich wird. Natürlich empfinden wir auch Mitleid mit ihr und wollen menschlich wie bei jeder anderen Figur verstehen, warum sie nicht anders handeln kann. Uns interessiert die menschliche Ursache für ihr Tun. Wenn die Oper, woran wir glauben, ein Spiegel des menschlichen Lebens sein soll, dann dürfen wir keine Comicfiguren mit Superkräften zeigen, sondern Menschen mit all ihren Schwächen fernab jeder Zweidimensionalität.“

Gaëlle Arquez

Figurine für Gaëlle Arquez als Medea

Gedanken von Agostino Cavalca, Kostümbildner zu Teseo „Für mich bedeutet das Zeichnen einer Figur auf Papier schon immer eine Reise in das Innerste ihrer Seele und Dramaturgie. Eine Suche nach ihrer Persönlichkeit, die dann durch den Regisseur sichtbar und auf der Bühne lebendig gemacht wird, damit die Zuseher sich in ihnen widerspiegeln können oder sich an jemand erinnern, der sie schon einmal waren – zumindest in ihren Träumen. Dank der Zusammenarbeit und dem Verständnis „meiner“ Interpreten erwachen meine Entwürfe zum Leben und werden viel mehr als ein Kostüm...“

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PREMIERE IN DER KAMMEROPER

Auf Wiedersehen in einer Welt, wo das Leben besser ist Sébastien Dutrieux inszeniert in der Kammeroper seine Fassung von Giuseppe Verdis Don Carlos

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Schiller ist der Dichter, dessen Dramen der belesene Verdi mit vier Opern am häufigsten als Vorlage verwendet hat, und Verdi ist damit auch der Komponist, der die meisten Opern basierend auf Schiller komponiert hat. Für die Pariser Oper komponierte Verdi die fünfaktige Grand Opéra Don Carlos nach Schillers dramatischem Gedicht Don Karlos, Infant von Spanien. Trotz seiner Liebe zu Paris konnte sich der Meister der italienischen Oper auch diesmal nicht an der Seine durchsetzen. Die Proben verliefen schwierig, die Oper musste gekürzt werden, und die Uraufführung fiel durch. Für Wien überarbeitete Verdi seinen Don Carlos und kürzte ihn auf vier Akte. An der Donau blieb der Misserfolg aus, diese neue Fassung wurde erst gar nicht aufgeführt. Erst die italienische Fassung, die 1884 in der Mailänder Scala aufgeführt wurde, brachte den erhofften Erfolg. Dennoch war Verdi mit der vieraktigen italienischen Fassung nicht zufrieden und erstellte eine weitere, diesmal fünfaktige italienische Fassung. Heute liegt Don Carlos in sieben verschiedenen Fassungen vor und neben der italienischen Fassung von 1884 werden vermehrt die verschiedenen französischen Fassungen aufgeführt. Der belgische Schauspieler und Regisseur Sébastien Dutrieux hat für die Kammeroper eine eigene Fassung für das Junge Ensemble erstellt, die er unter der musikalischen Leitung von Matteo Pais auch selbst inszenieren wird. Im Gespräch erläutert Sébastien Dutrieux seinen Zugang zu Verdis Grand Opéra und warum sich Don Carlos für eine Kammeropernfassung eignet.

Was hat Sie denn angeregt, sich neben der Schauspielerei auch der Regie zuzuwenden? Ich sehe mich eigentlich noch immer hauptsächlich als Schauspieler. Aber mein Interesse an der Oper und am Theater ist umfassend. Ich war vor meiner Tätigkeit als Schauspieler immer schon ein leidenschaftlicher und fleißiger Besucher und verbringe meine ganze Zeit im Theater und in der Oper. Wenn ich sage „meine ganze Zeit“, dann meine ich wortwörtlich meine ganze Zeit. In der Oper kann ich natürlich meine Liebe zur Musik mit meiner Leidenschaft für das Theater verbinden. Daraus ist mein Wunsch entstanden, auch Opern zu inszenieren. Als ich in den Niederlanden gelebt habe, habe ich damit begonnen, Sängern und Sängerinnen Schauspielunterricht zu geben, und der nächste Schritt ist es dann gewesen, selbst kleinere Projekte zu realisieren. Diesen Frühling habe ich in Straßburg die Kinderoper Sindbad inszeniert und zuvor habe ich kleinere Produktionen in Oslo verantwortet. In der Kammeroper habe ich Workshops für das Junge Ensemble gegeben, und es war eine große Freude für mich, als angefragt wurde, ob ich auch eine Inszenierung übernehmen möchte.

Sie sind auch Schauspieler. Was glauben Sie hat den Komponisten Verdi am Dichter Schiller gereizt? Sébastien Dutrieux Die Stücke von Schiller sind hochdramatisch und es ist ihm gelungen, in jedem seiner Dramen ein eigenes Universum zu erschaffen. Solche Stoffe hat Verdi gesucht. Wenn wir an Don Carlos denken, dann eröffnet sich sofort eine eigene Welt vor uns. Dieser Kosmos, den Schiller erschaffen hat, wirkt sich auf Komponisten inspirierend aus, weil Bilder auch Musik hervorrufen können. Die Personen bei Schiller sind charaktervoll und jede einzelne Szene ist präzise aufgebaut, das hat Verdi musikalisch sicherlich angeregt.

Sie werden Don Carlos nicht nur inszenieren, sondern sind auch für die Ausstattung verantwortlich. Wie ist es dazu gekommen? Wenn mir eine Produktion angeboten wird, dann ist es für mich nur natürlich, dass ich mich auch um die Ausstattung kümmere. Sobald ich mich mit einem Stück beschäftige, sehe ich sofort, wie ich es gerne visuell umsetzen möchte. Ich respektiere die Schönheit der Oper und möchte die Originalität jedes Werks bewahren. Es ist mir nicht daran gelegen, klassische Stücke zu transformieren, ich möchte vielmehr einer Oper dazu verhelfen, sich selbst zu offenbaren.

Wollen Sie sich ganz in Richtung Opernregie entwickeln? Ich kann ganz ehrlich sagen, dass mir nicht daran gelegen ist, eine große Karriere als Schauspieler oder als Regisseur zu machen. Viel lieber lasse ich mich von meiner Leidenschaft leiten. Ich bin der Schönheit, die auf einer Bühne geschehen kann, verfallen und diese Passion treibt mein Leben an.


Sébastien Dutrieux

Als Sie den Auftrag erhalten haben, eine Grand Opéra für die Kammeroper zu adaptieren, wie haben Sie begonnen? Als ich mich mit Don Carlos beschäftigte und wusste, dass wir eine Fassung für die Kammeroper erstellen, war es meine Idee, mich auf das Familiendrama in der Handlung zu fokussieren, ähnlich wie es Ibsen und Strindberg gemacht haben. Es stand von Anfang an fest, dass wir in der Kammeroper keinen Chor haben werden. Ich konnte mich daher ganz auf die Mitglieder dieser königlichen Familie konzentrieren und die Oper nach dieser Vorgabe kürzen. Weil ich ein Träumer bin, habe ich begonnen, mir einzelne Szenen vorzustellen, und wie ich die Lücken, die zwangsläufig entstanden sind, visuell anregend auffüllen kann. Aber die Fassung für die Kammeroper folgt ganz der Kontinuität von Verdi. Auch die Musik stammt ausschließlich von Verdi und ist für ein kleineres Orchester und Ensemble arrangiert worden.

daher Teil meiner Arbeit, aus diesen unterschiedlichen französischen Libretti eine Fassung für die Kammeroper zu erstellen. Ich habe mich dabei immer für die dramatischste Version entschieden.

Verdi hat die Oper mehrfach überarbeitet, Don Carlos liegt in sieben verschiedenen Fassungen vor. Wie entstand die Fassung für die Kammeroper? Aus den unterschiedlichen französischen Versionen eine Fassung für die Kammeroper zu erstellen, war nicht immer leicht. Verdi hat Don Carlos häufig umgearbeitet und auch italienische Fassungen erstellt, die dann wieder teilweise ins Französische übersetzt wurden. Es war

Bei Schiller handeln die Figuren aus gesellschaftspolitischen Gründen, bei Verdi scheinen mehr private als ideelle oder politische Motive ausschlaggebend zu sein. Welchen Schwerpunkt haben Sie gelegt? Mein Fokus richtet sich ganz auf das menschliche Drama, aber dem historischen und politischen Kontext können wir nicht entkommen. Die Handlung ist in einem Pavillon angesiedelt, in den sich Don Carlos flüchtet,

Die historischen Personen, auf denen Schillers Drama basiert, waren unglaublich jung: Don Carlos wurde mit 15 Jahren als Thronfolger anerkannt und mit Elisabeth verlobt, er starb mit 23 Jahren. Sein Vater, König Philippe II., heiratete mit 33 Jahren Elisabeth als seine dritte Frau. War es Ihnen wichtig, diese Geschichte mit einem jungen Ensemble zu spielen? Die Sängerinnen und Sänger des Jungen Ensembles sind vom Alter her nahe an den historischen Vorbildern, die Schiller inspiriert haben. Dass in dieser Produktion junge Menschen junge Charaktere darstellen, war zwar keine ursprüngliche Intention, aber mich berührt diese Tatsache.

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um seinem Vater zu entkommen. Ich möchte andeuten, dass dieser Schauplatz sich hinter dem königlichen Palast befindet. Zeitlich möchte ich mich von Ibsen leiten lassen und die Inszenierung im späten 19. Jahrhundert ansiedeln, das möglichst zeitlos wirken soll. In diesen Pavillon, dem heimlichen Rückzugsort von Don Carlos, dringen ständig die anderen Figuren ein. Vater-Sohn-Beziehungen spielen bei Verdi generell eine große Rolle. Durch die Ehe mit Philippe wird Don Carlos’ Geliebte Elisabeth zu seiner Stiefmutter. Welche Rolle spielen diese nahezu inzestuösen Verbindungen für Sie? Es muss eine seltsame Situation sein, wenn die eigene Geliebte plötzlich zur Stiefmutter wird. Aber für Don Carlos ist es noch weniger akzeptierbar, dass sein eigener Vater die von ihm geliebte Elisabeth heiratet. Carlos muss nicht nur miterleben, wie ihm sein Vater seine große Liebe raubt, sondern gleichzeitig auch, wie er sich mit seinem besten Freund Posa verbündet. Sein Vater nimmt ihm alles, was Don Carlos wichtig ist, und das lässt ihn als gebrochenen Mann zurück. Die Beziehung zwischen Philippe und seinem Sohn war niemals glücklich, aber diese Ereignisse lässt die Vater-Sohn-Beziehung am Boden zerstört zurück. Philippe fühlt sich als Vater und König ebenfalls völlig einsam und allein gelassen. Dem Inquisitor gesteht er, dass Carlos sein Herz mit bitterer Traurigkeit erfülle. Auf Französisch ist das ein unglaublich schöner Satz: „Carlos remplit mon cœur d’une tristesse amère.“ Der Text von Joseph Méry und Camille du Locle ist phantastisch. Im französischen Libretto wird die Handlung fernab jedes bombastischen Klischees ausgedrückt, und jeder Satz wirkt auf mich wie ein Gedicht. Die Familiengeschichte wird noch komplizierter: Am Ende erscheint ein Mönch als Karl V., Vater von Philippe und Großvater von Don Carlos. Welche Rolle spielt er in Ihrer Inszenierung? Der Mönch tritt in der Kammeroper nur geisterhaft in Erscheinung, ich werde ihn nicht zeigen. In Don Carlos treten einige Geister zu Tage, als personifizierten Geist nehme ich Karl V. wahr, aber über der ganzen Geschichte schwebt auch der Geist des Glücks, der sich den Charakteren aber nie offenbart. Mir gefällt auch die Vorstellung, dass diese ganze Oper vom Geist Schillers durchdrungen ist. Das lässt sich zwar auch über die anderen Schiller-Vertonungen von Verdi sagen, aber ich empfinde es nicht in diesem Ausmaße wie hier, Don Carlos ist weit mehr als eine Adaption. Schillers Geist ist allgegenwärtig. Don Carlos hat sowohl bei Schiller als auch bei Verdi ein offen anmutendes Ende. Wie sehen Sie diesen ungewöhnlichen Schluss?

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Die Magie des Don Carlos liegt für mich darin, dass das Ende völlig mysteriös bleibt. Das ist ein dunkler Schluss, denn eigentlich besiegt das Leben alle Charaktere. Auch wenn Don Carlos vom Geist Karls V. scheinbar gerettet wird, empfinde ich das als trauriges Ende, weil ich empfinde, dass er nicht wirklich gerettet wird. Dieses Ende erscheint mir wie eine Schleife, die an die Ereignisse zu Beginn der Oper erinnert und die ich in meinem Ende visuell gerne zeigen würde. Diese Schleife kann ein Teufelskreis sein, aber es liegt auch ein Moment der Hoffnung in diesem Schluss. Wenn Elisabeth und Carlos gemeinsam singen, dass sie sich in einer Welt wiedersehen werden, wo das Leben besser ist, dann liegt darin ihre ganze Hoffnung auf ein besseres Schicksal. Von diesem poetischen Satz ist mein Ende inspiriert: „Au revoir dans un monde où la vie est meilleure.“

DON CARLOS Grand Opéra in fünf Akten (1867) MUSIK VON GIUSEPPE VERDI LIBRETTO VON JOSEPH MÉRY UND CAMILLE DI LOCLE ORCHESTERFASSUNG VON FLORIAN C. REITHNER In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Matteo Pais

Inszenierung, Bühne, Licht Sébastien Dutrieux Bühne

Agnes Hasun

Kostüm Constanza Meza-Lopehandia Philippe II. Dumitru Mădărăsan * ´ Don Carlos Andrew Owens Élisabeth de Valois

Jenna Siladie *

Rodrigue, Marquis de Posa Kristján Jóhannesson * La Princesse Eboli

Tatiana Kuryatnikova *

Le Grand Inquisiteur

Ivan Zinoviev

Thibaut

Ilona Revolskaya *

Wiener KammerOrchester *Junges Ensemble Theater an der Wien

Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper

PREMIERE Mittwoch, 28. November 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 30. November 2018, 2. / 5. / 7. / 11. /  14. / 18. / 21. / 27. Dezember 2018, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 25. November 2018, 11.00 Uhr Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien


OPER IM DEZEMBER

Szenische Wiederbelebung Mehr als eine Ouvertüre: Mit Euryanthe schuf Carl Maria von Weber die erste deutsche „Große romantische Oper“ „Wenn andere spazieren gehen, da muss ich bei der Ouvertüre stehen!“, dichtete Carl Maria von Weber am 17. Oktober 1823 entschuldigend an seinen Sohn aus Wien nach Dresden. Der Komponist, als fürsorglicher Vater bekannt, hatte den Namenstag seines Sohnes vergessen. Weber stand unter Druck. Zwei Jahre zuvor hatte er mit Der Freischütz in Berlin einen aufsehenerregenden Erfolg erzielt. Rasch hatte sich das romantische Werk im gesamten deutschen Sprachraum durchgesetzt und von seiner nächsten Oper wurde ein ähnlicher Erfolg erwartet. Auftrag aus Wien Von Domenico Barbaja, dem Pächter sowohl des Theaters an der Wien als auch des Kärntnertortheaters, hatte Weber nach dem Freischütz-Erfolg einen Opernauftrag erhalten. Da er sich mit dem Librettisten Johann Friedrich Kind überworfen hatte, wandte sich Weber an die Dichterin Helmina von Chézy, Mitglied des Dresdner Liederkreises. Chézy schlug eine Vertonung des Romans Die schöne Magelone ebenso wie den MelusineStoff vor, Weber entschied sich unter den vielen Vorschlägen für den mittelalterlichen Roman de la violette um den fiktiven Grafen Gerard von Nevers und seine Geliebte Euryanthe. Chézy hatte bereits 1804 für Friedrich Schlegels Sammlung romantischer Dichtungen des Mittelalters die Geschichte der tugendsamen Euryanthe von Savoyen beigetragen und nach der Verserzählung des mittelalterlichen Dichters Gerbert de Montreuil aus dem Französischen übersetzt. Die Autorin hatte sich zwar in Dresden als Dichterin etablieren können, aber sie verfügte über kaum Theatererfahrung und hatte noch nie ein Libretto verfasst. Dazu hatte Weber eine Neuheit im Sinn, Euyranthe sollte eine durchkomponierte „große romantische Oper“ auf Deutsch werden und kein romantisches Singspiel mit Dialogen wie es Der Freischütz gewesen war. „Große Opern“ aber gab es bislang nur in italienischer oder französischer Sprache. Weber und Chézy arbeiteten lange und nicht immer harmonisch am Libretto. Sie trafen sich regelmäßig und kommunizierten per Briefe, sie erstellten Fassungen und verwarfen sie wieder. Auch aufgrund der vielen Verpflichtungen Webers verzögerte sich die Fertigstellung. Helmina von Chézy war ehrgeizig und sie musste es sein, die Tochter der Dichterin Caroline Louise von Klencke lebte von ihrem Ehemann Antoine-Léonard de

Chézy, einem französischen Orientalisten, getrennt und musste allein für ihre zwei Söhne sorgen. Sie wollte den Operntext möglichst schnell als ihre Dichtung veröffentlichen, was Weber ablehnte. Umgekehrt beschwerte sich der genaue Weber, der seine Briefe nummerierte, dass seine Librettistin ihre Schreiben nicht einmal datiere. Neunmal soll das Libretto vollständig umgearbeitet worden sein, ehe die Geschichte endgültig fertiggestellt war: In einer phantastischen Ritterzeit ist der edle Graf Adolar mit der empfindsamen Euryanthe verlobt. Den Grafen Lysiart hingegen hatte sie abgewiesen. Aus Eifersucht will er nun die Liebe des Paares zerstören, und er provoziert Adolar, der nicht müde wird, die Reinheit und Treue seiner Braut zu preisen, zu einer gewagten Wette um deren Standhaftigkeit. Allerdings gelingt es Lysiart nicht, Euryanthe zu verführen. Also greift er zu einer List und verbündet sich mit der ebenfalls eifersüchtigen Eglantine, die unglücklich in Adolar verliebt ist. Ihr gelingt es, Euryanthe ein peinliches Familiengeheimnis zu entlocken, das sie niemandem weiterzusagen hatte schwören müssen: Adolars Schwester Emma hat sich aus Liebeskummer mit Gift aus einem Ring umgebracht, und ihr Geist schweift nun ruhelos umher. Erlöst werden kann sie erst, wenn den „Ring, aus dem sie Tod getrunken, der Unschuld Träne netzt im höchsten Leid.“ Dieser Ring, aus Emmas Gruft entwendet, wird zum Corpus Delicti, das Adolar glauben lässt, Euryanthe hätte ihn Lysiart samt dem Geheimnis in einer Liebesnacht anvertraut. In Anwesenheit der nichts ahnenden Euryanthe wird vor dem ganzen Hof die Wette beendet; Adolar verliert Besitz und Braut. Öffentlich verstößt er Euryanthe, der es vor Entsetzen und Unverständnis die Sprache verschlägt. Sie vermag sich nicht zu verteidigen, gilt für schuldig und wird von Adolar in der Wildnis ausgesetzt. Im letzten Moment entdeckt sie dort der König und rettet sie vor dem Hungertod. Euryanthe findet ihre Sprache wieder und erzählt nun alles über die Intrige, die sie nach langem Nachdenken im Wald durchschaut hat. Als Eglantine und Lysiart heiraten wollen, ereilt das böse Paar die Rache des Schicksals: Unter dem Druck ihrer Schuld wird Eglantine wahnsinnig und verrät alles. Tiefe Reue erfasst nun Adolar, bis der König ihm die tot geglaubte Euryanthe zuführt. Die gütige Liebende verzeiht Adolar die idiotische Wette und den falschen Verdacht. Die Liebenden sind wieder vereint,

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Vorbild und wurde für die Uraufführung im Theater an der Wien mühsam adaptiert. Helmina von Chézy war bereits vor Weber in Wien eingetroffen und versprach sich viel von der Premiere, mit den Einnahmen wollte sie die Ausbildung ihrer Söhne unterstützen. Brieflich forderte sie von Weber daher weitere 600 Taler Honorar, der entnervt seiner Frau schrieb, dass er sich „diese fatale Person vom Halse schaffen“ wolle. Trotz der konfliktreichen Entstehung verlief die Premiere am 25. Oktober 1823 im Theater am Kärntnertor gut, die meisten Wiener Kritiker lobten die Aufführung. Weber nahm für die zweite Vorstellung einige Kürzungen vor und dirigierte auch noch eine dritte Vorstellung, ehe es ihn wieder nach Dresden zog. Euryanthe war wohlwollend, aber nicht euphorisch aufgenommen worden. „Von der Chézy habe ich nichts mehr gesehen“, schrieb er in seinem letzten Brief aus Wien an seine Frau nach Dresden, „und das ist das Beste. Man zieht gewaltig über ihre Dichtung her, und sie schreibt Gegenkritiken. Meinetwegen, sie soll mich nur ungeschoren lassen.“

EURYANTHE Große romantische Oper in drei Aufzügen (1823) MUSIK VON CARL MARIA VON WEBER LIBRETTO VON HELMINA DE CHÉZY In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Regisseur Christof Loy

und auch der Geist Emmas ist erlöst, denn die Tränen der unschuldigen Euryanthe haben ihren Ring benetzt. „Sie soll mich nur ungeschoren lassen“ Ende August 1823 konnte Weber Euryanthe bis auf die Ouvertüre endlich fertigstellen und im September traf er in Wien ein. In den Geschäften entdeckte er Stiche seines Portraits und im Kärntnertortheater besuchte er die 68. Vorstellung von Der Freischütz. Er wurde in Schönbrunn von der kaiserlichen Familie empfangen und von Beethoven nach Baden eingeladen, wo der fast taube Komponist gerade an seiner 9. Symphonie arbeitete. Beide waren sich darin einig, wie schwierig es sei, einen guten deutschen Operntext zu finden, auch Beethovens Fidelio basierte auf einem französischen

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Musikalische Leitung

Constantin Trinks

Inszenierung

Christof Loy

Bühne

Johannes Leiacker

Kostüm

Judith Weihrauch

Licht

Reinhard Traub

Dramaturgie

Klaus Bertisch

Euryanthe

Jacquelyn Wagner

Adolar

Norman Reinhardt

Lysiart

Andrew Foster-Williams

Eglantine

Theresa Kronthaler

König Ludwig VI.

Stefan Cerny

ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)

Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Mittwoch, 12. Dezember 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 15. / 17. / 19. / 28. / 31. Dezember 2018, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 9. Dezember 2018, 11.00 Uhr


Während die Dichterin Weber vorerst seinen Frieden ließ, wollte sie sich in Wien als Dramatikerin etablieren. Im Dezember 1823 wurde ihr „Großes romantisches Schauspiel in vier Aufzügen, mit Chören, Musikbegleitung und Tänzen“ Rosamunde im Theater an der Wien uraufgeführt. Die Musik stammte von Franz Schubert, der in seinen Hoffnungen auf einen Theatererfolg einmal mehr enttäuscht wurde. Der Weber-Biograph Christoph Schwandt sieht in Schubert einen „unmittelbaren Euryanthe-Geschädigten“, „weil die ausgebliebene Freischütz-mäßige Sensation der Weber-Oper das Interesse an neuen deutschen Werken in Wien schwinden ließ. Schuberts Fierrabras blieb zeit seines Lebens unaufgeführt“. Auch in Dresden 1824 und in Berlin 1825 wurde Euryanthe zunächst erfolgreich aufgeführt. „In dieser Oper sind Sachen, um die Sie Gluck und Mozart beneiden müssten“, lobte Ludwig Tieck die Oper in einem Brief an Weber. Doch zunehmend wurden vor allem die Mängel des Textbuchs kritisiert und Euryanthe verschwand von den Spielplänen. Weber hatte mit Euryanthe zwar einen Achtungserfolg erarbeitet, aber dauerhaft durchsetzen konnte sich die Oper nicht. Während es Der Freischütz als inoffizielle deutsche Nationaloper in der Saison 2017 im deutschsprachigen Raum auf neunzehn Produktionen brachte, wurde Euryanthe im selben Zeitraum kein einziges Mal szenisch aufgeführt. Nur die Ouvertüre gilt als Höhepunkt unter Webers Orchesterwerken und wird häufig im Konzertsaal gespielt. Rehabilitierung der Euryanthe Eine durchkomponierte deutschsprachige Oper zu komponieren, dürfte Webers ehrgeizigstes Projekt gewesen sein, dem er sich mit seiner ganzen, für ihn typischen Begeisterungsfähigkeit gewidmet hat. „Innerhalb der Entwicklung der Oper markiert die Euryanthe ein Datum von außerordentlicher Bedeutung“, rehabilitiert der französische Dirigent, Komponist und Schriftsteller René Leibowitz das Werk: „Ihre dramatische Wucht, die erstaunlich ausdrucksvolle Kraft der Deklamation und die gesanglichen Linien im allgemeinen, die sehr neue und gewagte Behandlung des Orchesterapparates und besonders die formale Anordnung verschiedener Szenen und Akte, all das bildet einen Komplex von Eigenschaften und die gleiche Menge fruchtbarer Keime, die zur Etablierung des Wagnerschen Musikdramas geführt haben.“ In einer Zeit, die sich „hellsichtig und bewusst dünkt“, scheint es Leibowitz höchst erstaunlich, dass man „wirklich noch nicht versucht hat, ein Werk wieder aufzuwerten, das wenigstens einen ähnlichen Platz einnehmen müsste wie der berühmte Freischütz. Tatsächlich kann man behaupten, dass sich Weber in der Euryanthe mit tiefgehenderen und komplexeren Problemen befasst

und diese gelöst hat als in irgendeinem seiner früheren Werke.“ Die musikalischen Qualitäten der Euryanthe sind für Leibowitz so beschaffen, „dass sie es nicht verfehlen können, jeden zu begeistern, der imstande ist, die Sprache der Töne zu verstehen. Das dürfte genügen, um die Opernregisseure anzuregen, einen neuen Wiederbelebungsversuch eines unterschätzten großen Meisterwerks zu starten.“

Jacquelyn Wagner übernimmt die Titelrolle der kaum gespielten Weber-Oper Euryanthe

STAGIONE #2 | 13


KABARETT IN DER HÖLLE

Liebesgöttin im Weltall Georg Wacks und sein Ensemble präsentieren ihr zehntes Kabarettprogramm Im Schatten der Venus Im Herbst 1906 eröffneten die Volksschauspieler und Theaterunternehmer Sigmund und Leopold Natzler das Theater und Cabaret „Die Hölle“ im Souterrain des Theater an der Wien, das sich als eines der führenden Unterhaltungsetablissements im deutschsprachigen Raum etablieren konnte. Im heutigen Pausenraum, der damals in prachtvollem Jugendstil und mit Logen ausgestattet war, traten Fritz Grünbaum, Karl Farkas, Hans Moser, Hugo Wiener oder Mela Mars, dem Geist des französischen Cabarets verpflichtet, auf, Franz Lehár und der junge Robert Stolz schrieben einaktige Varietéoperetten. 1938 erlebten die Künstler der Hölle die wahre Hölle, sie wurden beraubt, vertrieben und ermordet. Fritz Grünbaum und Fritz Beda-Löhner waren die bekanntesten Opfer. Hugo Wiener und Karl Farkas konnten rechtzeitig entkommen. Im März 2010 erinnerte Georg Wacks gemeinsam mit Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Thoma und Christoph Wagner-Trenkwitz mit dem Programm Tanz der Blinden an diese untergegangene Zeit des Wiener Kabaretts. Die Künstler ehrten die Humoristen mit der Aufführung ausgewählter Nummern, die sie vom Staub der Jahrzehnte befreiten und mit anarchischer Groteske anreicherten. „Man tut diesen Künstlern nichts Gutes, wenn man sie museal, altvaterisch, einem von alten Hüten gelangweilten Publikum im Sinne einer missverstandenen Erinnerungskultur vorsetzt. Wir zeigen die Lebendigkeit, den Witz, die Lebensfreude dieser Menschen und ihrer Kunst. Das und die Leidenschaft meines Ensembles springt natürlich auf das Publikum über und macht jeden Abend zu einem Fest.“ Diese Art des Kabaretts, auch eine Form der historischen Aufführungspraxis, wurde in ihrer Neuheit erfolgreich angenommen. Die Vorstellungen waren ausverkauft und ein Programm folgte auf das nächste, heuer feiert das zehnte Programm in derselben Besetzung seine Premiere. „Das erste, Tanz der Blinden, war ein Testlauf und wir wurden für ein zweites engagiert“, erinnert sich Georg Wacks an die Anfänge. „Direkt nach der zweiten Premiere wurden wir noch am selben Abend von Roland Geyer für ein weiteres eingeladen. Diese Abfolge blieb bis heute gleich und jetzt feiern wir unsere zehnte Premiere.“ Die Zukunft spielt für Georg Wacks keine Rolle, an ein baldiges Ende denkt das Ensemble nicht, denn „auch die Zukunft wird letztendlich bei uns im historischen Kabarett landen.“

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Der Fundus der Vergangenheit ist groß, aber nicht jedes Stück altert gleich. Viele tagespolitische oder gesellschaftskritische Nummern von damals sind heute entweder nicht mehr verständlich oder nicht lustig, andere bleiben jung oder werden zunehmend wieder tagesaktuell. „Die Vergangenheit überholt uns. Wir machen historisches Kabarett und sind dennoch am Puls der Zeit. So hat unsere mittlerweile dritte Liveübertragung der Tanzolympiade Chemnitz heuer plötzlich politische Brisanz gewonnen.“ „Ausgangspunkt für alles, was wir tun, bleibt das jüdische Kabarett und dessen Geist und Witz, die dort allgegenwärtig waren. Aus der Selbstironie, dem über sich selbst lustig machen, entsteht eine ungeheure Kraft und daraus resultierende Freiheit. Diese Nummern haben häufig hohes Niveau, manchmal gar keines und oft beides. Ich bemerke immer wieder das Phänomen, dass unser Publikum, während es sich vor Lachen schüttelt, gar nicht glauben kann, was es da auf der Bühne sieht, was wir da oben für einen Schabernack treiben. Ich sehe immer wieder fassungslose Gesichter von Menschen, die dann im Laufe des Abends völlig aufgehen in dieser Welt, die wir kreieren und schließlich herzhaft mit uns gemeinsam singen. Das ist sehr schön.“ Von Anfang an wurden die fünf Darsteller vom Ensemble Albero Verde begleitet. „Christina Renghofer, unsere Pianistin, meine künstlerische Assistentin und geliebte Ehefrau – ich halte viel von Familienbetrieben – bereitet im Vorfeld mit mir die Musik auf, die dann vom Ensemble Albero Verde gemeinsam arrangiert wird. Die Grundlage unserer Form des Kabaretts ist die Qualität der Musik und der Musiker. Die Geigerin Barbara Klebel-Vock etwa spielt mit dem Concentus Musicus auf der großen Bühne Händel und mit uns in der Hölle Kabarett. Reinhold Brunner an der Klarinette, unser Mann fürs Zeitgenössische, ist vom Klangforum bis zu den Wiener Philharmonikern in allen bedeutenden Klangkörpern zuhause. Zusammen mit Rainer Ullreich, Spezialist für Alte Musik und Instrumentenbauer, und Ruth Ferlic am Cello strahlt das gut zusammengespielte Team eine ebensolche Spielfreude wie Präzision aus. Dieses hohe Niveau des Ensembles erlaubt uns darstellerische Freiheiten, die wir sonst nicht hätten.“ Das Jubiläumsprogramm Im Schatten der Venus spannt seinen Bogen, wie der Titel andeutet, vom ewig Weiblichen bis in die unendlichen Weiten des Weltraums, und


Georg Wacks kündigt an, als Conférencier diesmal mit doppelter Warpgeschwindigkeit durch den Abend zu führen. Selbst wenn es dezidiert kein Best of-Programm werden wird, treten auch alte Bekannte der vergangenen Programme in neuem Gewand auf. Im vom italienischen Maler Giorgio de Chirico, Vorläufer der Surrealisten, inspirierten Bühnenbild von Stefan Fleischhacker trifft Elena Schreiber als Venus von Milo auf Superman, den Mann aus Stahl, tanzt Stefan Fleischhacker den von Schiele inspirierten Neulengbacher Holzschnitttanz und wird die deutsche Rheinschönheit Lorelei aus der Tiefe des Flusses mit einer Gershwin-Melodie verehrt, ehe alles in einem großen Fest der Liebe mit John und Yoko endet. Traditionell präsentiert Marie-Theres Arnbom begleitend zum Programm die Jubiläumsausstellung Kabarett am Ende 1918 – 1938 – 1968, in der neu verschollene Artefakte aus der Welt des Kabaretts präsentiert werden. Die Recherche mit kabarettistischem Spürsinn in den Archiven der Vor- und Zwischenkriegszeit führt immer wieder zu überraschenden Entdeckungen von Werken, die von jungen Künstlern geschaffen wurden, die heute für eine völlig andere Ästhetik bekannt sind. Bereits zum wiederholten Mal wird auch in Im Schatten der Venus ein Lied von Arnold Schönberg auf dem Programm stehen, der nur in der Hölle als lustiger Komponist bezeichnet werden kann. Diesmal stammt das Lied „Wenn ich heut nicht deinen leib berühre“ aus dem Liederzyklus Das Buch der hängenden Gärten nach Texten des Symbolisten Stefan George, der 1910 im Wiener Ehrbar-Saal, der heute noch existiert, geschrieben wurde.

IM SCHATTEN DER VENUS Ein außerirdisch schönes Jubiläumsprogramm EINE PRODUKTION DER ARMIN BERG GESELLSCHAFT IM AUFTRAG DES THEATER AN DER WIEN IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM LETZTEN ERFREULICHEN OPERNTHEATER LEO. Konzeption & Inszenierung Georg Wacks Ausstattung

Stefan Fleischhacker

Elena Schreiber

Licht

Franz Tscheck

Mit

Elena Schreiber

Stefan Fleischhacker

Martin Thoma

Georg Wacks

Christoph Wagner-Trenkwitz

Ensemble „Albero Verde“ Violine

Barbara Klebel-Vock

Rainer Ullreich

Cello

Ruth Ferlic

Klarinette

Reinhold Brunner

Klavier

Christina Renghofer

Ausstellung

Marie-Theres Arnbom

PREMIERE Dienstag, 6. November 2018, 20.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 7. / 8. / 10. / 11. / 27. / 29. November 2018, 1. / 3. / 4. Dezember 2018, 20.00 Uhr

STAGIONE #2 | 15


FREUNDESKREIS

Opernfreundschaft Die Freunde Theater an der Wien unterstützen die Arbeit des Opernhauses an der Wienzeile Der Verein Freunde Theater an der Wien unterstützt seit 2007 unter der Leitung von Präsident Sigi Menz das Theater an der Wien als Spielstätte für innovatives Musiktheater. Mit seinem Engagement möchte der Verein den Stellenwert des Theaters an der Wien in der internationalen Opernwelt bekräftigen, während das angebotene Programm den Mitgliedern immer wieder ermöglicht, einen Blick hinter die Kulissen eines Opernhauses zu werfen und in direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern zu treten.

• Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement- und Kartenbestellung • Programmheft gratis • Besuch einer Generalprobe pro Jahr • Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet zur Vorbestellung von Getränken, Brötchen etc. gegen Bezahlung (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915) • Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem Intendanten und KünstlerInnen des Theater an der Wien

MITGLIED ¤ 50,– p.a. • Sie werden laufend persönlich über alle Aktivitäten des Theater an der Wien und des Vereins informiert • Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte • Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations DVD, das Jahrbuch und den Bildkalender des Theater an der Wien • Regelmäßige Zusendung des Theater an der Wien-Magazins STAGIONE • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung und Kartenabholung an der Tageskasse

JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) ¤ 10,– (Aufnahmegebühr für eine 2-Jahres-Mitgliedschaft) • Zusendung des Theater an der Wien-Magazins STAGIONE sowie des Jugend an der Wien-Magazins • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen • Einmal pro Jahr Jugendtreff mit Opernfachleuten

FÖRDERER ¤ 350,– p.a. In Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder (siehe oben) können Sie als Förderer folgende weitere Vorteile in Anspruch nehmen:

ARCADIA Mitglieder, Förderer/innen und Jugendmitglieder erhalten gegen Vorweis der Mitgliedskarte einen Nachlass von 10 % im Arcadia Opera Shop, Kärntner Str. 40, 1010 Wien, und am Arcadia-Verkaufsstand im Theater an der Wien. Ausgenommen sind Druckwerke (Bücher etc.). KONTAKT Für Rückfragen steht Ihnen die Generalsekretärin des Vereins, Frau Brigitte Gampe, unter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: freunde@theater-an-der-wien.at gerne zur Verfügung.

Bitte senden Sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an

BEITRITTSERKLÄRUNG Verein FREUNDE Theater AN DER WIEN

Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei. Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse: Name: ____________________________________________________ Adresse: ______________________________________________ Tel: _____________________ Fax: ______________________________ E-Mail: _______________________________________________ Mitglied ¤ 50,– p. a.

Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,– (einmalige Aufnahmegebühr, gilt 2 Jahre)

Förderer ¤ 350,– p. a.

Zutreffendes bitte ankreuzen!

Datum: ____________ Unterschrift: ______________________________ Einwilligung zur Verarbeitung Ihrer Daten gemäß Datenschutzgrundverordnung Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zum Zweck: Marktforschungs-, Marketing,- und Werbezwecke, Newsletter für die Kundenverwaltung. Ich stimme zu, dass meine persönlichen Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mailadresse) durch die Vereinigte Bühnen Wien GmbH zum angegebenen Zweck automationsunterstützt verarbeitet werden. Diese Zustimmung kann ich jederzeit mittels Brief an das Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien oder per E-Mail an oper@theater-wien.at widerrufen, ohne dass die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung berührt wird. _____________________________, am _____________________ Ort Datum

____________________________________________ Unterschrift

Weitere Informationen gemäß Art. 13 DSGVO finden Sie unter datenschutz.theater-wien.at


KONZERT

Beglückend, befreiend und beflügelnd Elisabeth Kulman präsentiert ihr Soloprogramm La femme c’est moi Im März 2014 debütierte Elisabeth Kulman, eine der international profiliertesten österreichischen Opernsängerinnen, im Theater an der Wien in einer nicht nur für die jüngste Geschichte des Hauses prägendsten Aufführungsserien. Unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt, einem seiner letzten Dirigate, wirkte die Mezzosopranistin in der Mozart-Da Ponte-Trilogie mit und sang den Cherubino in Le nozze di Figaro und die Despina in Così fan tutte.

„Als mutierender Cherubino zeigt Elisabeth Kulman, wie sich Charakterdarstellung und vokale Vollendung verbinden lassen“, wurde ihr Auftritt im Standard gewürdigt und über Così fan tutte stand in der Presse: „Ein Kabinettstück für sich lieferte daneben wieder Elisabeth Kulman als frivole Despina, die, als Doktor und Notar verkleidet, ehrwürdig eine Oktave tiefer sang.“ Im Frühjahr 2015 gab die gebürtige Burgenländerin überraschend ihren frühen Rückzug von der Opernbühne bekannt, sie wolle sich fortan auf konzertante Vorstellungen und Liederabende konzentrieren. Darüberhinaus engagiert sich Kulman seit 2013 bei der Initiative „art but fair“, die für gerechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen im Kulturbetrieb eintritt. Mit ihrem Soloprogramm La femme c‘est moi, das sie im Rahmen des OsterKlang 2017 im Theater an der Wien erstmals in Wien präsentierte, zeigte Kulman, wie weitläufig sie den Begriff des Liederabends versteht und verband dramaturgisch begründet Wagner-Melodien mit der Seeräuberjenny und Edith Piafs Je ne regrette rien. Bei ihren Liederabenden lasse sie ihrer Kreativität freien Lauf, meint Kulman, und niemand rede ihr drein: „Das ist sehr beglückend, befreiend und beflügelnd.“ La femme c‘est moi soll ein Programm „für spitzfindige Opernkenner“ ebenso sein wie für ein Publikum, das „mit Oper noch nichts am Hut“ habe.

LA FEMME C’EST MOI

Elisabeth Kulman

Idee & Konzept

Elisabeth Kulman

Arrangements

Tscho Theissing

Gesang

Elisabeth Kulman

Violine

Aliosha Biz

Viola, diverse Instrumente

Tscho Theissing

Cello

Franz Bartolomey

Kontrabass

Alois Posch

Klarinetten & Saxophone

Gerald Preinfalk

Akkordeon

Maria Reiter

Klavier

Eduard Kutrowatz

Licht

Michael Temme

AUFFÜHRUNG Dienstag, 20. November 2018, 19.00 Uhr

STAGIONE #2 | 17


OPER KONZERTANT

À la Tarare Christophe Rousset leitet Tarare, die dritte und letzte Oper Salieris für Paris Drei Opern hat der Wiener Hofkapellmeister Antonio Salieri für Paris komponiert. Mit Les Danaïdes, das er statt Gluck, der einen Schlaganfall erlitten hatte, komponierte, feierte er 1784 einen großen Erfolg. Salieri kehrte mit dem Textbuch zu Les Horaces nach dem Drama von Pierre Corneille nach Wien zurück, das einen weiteren Höhepunkt in seiner Karriere an der Seine versprach. Die Oper wurde im Dezember 1786 zum ersten Mal aufgeführt und fiel durch. Nach drei Aufführungen wurde die Oper abgesetzt und Salieri musste erkennen, wie schwierig das Pariser Publikum zu gewinnen ist. Doch er ließ sich nicht entmutigen. Der Dichter Pierre Augustin Caron de Beaumarchais war nach seinen subversiv-frechen Komödien Der Barbier von Sevilla und Figaros Hochzeit eine europaweite Berühmtheit und schrieb für Antonio Salieri sein einziges Opernlibretto Tarare. Das gemeinsame Werk der beiden großen Namen Beaumarchais und Salieri erweckte die Neugier der Pariser. Allein 400 Wachen, rund um die

TARARE

Pariser Oper postiert, sollen notwendig gewesen sein, um den großen Andrang am Premierenabend zu regeln. Tarare wurde für mehrere Jahre der größte Erfolg der Pariser Oper und beeinflusste selbst die französische Mode. Wer auf sich hielt, war „à la Tarare“ gekleidet. Zwei Jahre vor der Französischen Revolution verflocht Beaumarchais in eine orientalisch inspirierte Komödie seine beissende Kritik an den Auswüchsen des Despotismus, die das Pariser Publikum verstand und liebte. Der tyrannische Sultan Atar von Hormus hasst seinen tugendhaften Soldaten Tarare, liebt aber dessen schöne Ehefrau Astasie. Er lässt sie rauben und versteckt sie unter falschem Namen in seinem Harem. In seiner Verzweiflung wendet sich der unwissende Tarare ausgerechnet an den Despoten um Hilfe. Der französische Dirigent und Cembalist Christophe Rousset, Gründer des Ensembles Les Talens Lyriques, stellte Les Danaïdes bereits 2013 im Theater an der Wien vor, 2016 folgte die konzertante Aufführung von Les Horaces. Mit Tarare vervollständigt Rousset jetzt Salieris Pariser Trilogie, die Hauptrollen übernehmen wie schon bei Les Horaces Bariton Jean-Sébastien Bou als despotischer Atar und Tenor Cyrille Dubois in der Titelrolle.

Oper in einem Prolog und fünf Akten (1787) MUSIK VON ANTONIO SALIERI LIBRETTO VON PIERRE AUGUSTIN CARON DE BEAUMARCHAIS Konzertante Aufführung in französischer Sprache Musikalische Leitung

Christophe Rousset

Atar

Jean-Sébastien Bou

Tarare

Cyrille Dubois

Astasie

Karine Deshayes

Arthénée / le Génie du Feu Tassis Christoyannis Altamort / un Paysan

Philippe-Nicolas Martin

Urson / un Esclave /  un Prêtre

Jérôme Boutillier

Calpigi

Enguerrand De Hys

La Nature / Spinette

Judith Van Wanroij

Les Talens Lyriques Les Chantres du Centre de Musique Baroque de Versailles Eine Koproduktion von Les Talens Lyriques und dem Centre de Musique Baroque de Versailles Samstag, 24. November 2018, 19.00 Uhr

18

Cyrille Dubois


ORATORIUM IM THEATER AN DER WIEN

König der Chöre Robert King leitet Händels Messiah Georg Friedrich Händel zählt zu den wenigen Komponisten der Geschichte, dessen Musik seit seinem Tod bis heute kontinuierlich aufgeführt wird. Diese dauerhafte Beliebtheit wurzelt aber weniger in seinen heute beliebten Opern, die vielfach erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurden, sondern hauptsächlich in seinen Chören. Bei eigenen Händelfesten wurden im 19. Jahrhundert Chöre von 300 Mitwirkenden und Orchester mit 250 Musizierenden gebildet. Robert King, Spezialist für die Musik der englischen Renaissance, wird mit dem von ihm vor vier Jahrzehnten und nach ihm benannten King’s Consort, Händels Messiah in der Vorweihnachtszeit aufführen. Aus diesem berühmten Händel-Oratorium stammt auch sein berühmtester Chor, das viel gesungene „Hallelujah“. In England erhebt sich, wenn das „Hallelujah“ erklingt, auch die Queen und mit ihr selbstverständlich das ganze Publikum vor dem König der Chöre.

MESSIAH Oratorium in drei Teilen (1742) MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL LIBRETTO VON CHARLES JENNENS Konzertante Aufführung in englischer Sprache Musikalische Leitung

Robert King

Sopran

Julia Doyle

Alt

Hilary Summers

Tenor

Joshua Ellicott

Bass

David Wilson-Johnson

The King’s Consort Sonntag, 16. Dezember 2018, 19.00 Uhr

ADVENTSKONZERT IN DER KAMMEROPER

Stille Nacht Daniel Behle singt Weihnachtslieder Im Theater an der Wien gab Daniel Behle 2016 sein Rollendebüt als Flamand in Richard Strauss’ Capriccio, mit René Jacobs nahm er Die Zauberflöte auf und überzeugte als Tamino. Bei den Bayreuther Festspielen debütierte er 2017 als David in Die Meistersinger von Nürnberg, er nahm Schubert-Lieder ebenso auf wie Lieder über seine Heimatstadt Hamburg. Vielseitigkeit selbst ist kein

Qualitätskriterium, aber Daniel Behle singt sein weites Repertoire vom Barock bis zur Gegenwart mit den großen Namen der klassischen Musikwelt. Meine schönsten Weihnachtslieder heißt Behles dreizehntes Soloalbum, das er noch vor dem offiziellen Veröffentlichungskonzert in der Kammeroper präsentieren wird. Behle besinnt sich dabei im 70-minütigen Programm ganz auf die traditionellen Melodien der Weihnachtszeit, diese stille Nacht ist dem Kanon der deutschsprachigen Weihnachtslieder gewidmet.

MORGEN KOMMT DER WEIHNACHTSMANN Weihnachtskonzert mit Daniel Behle & friends Tenor

Daniel Behle

Klavier

Christian Koch

Donnerstag, 6. Dezember 2018, 19.30 Uhr

Daniel Behle

Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

STAGIONE #2 | 19


Kunst ist Teil unserer Kultur. Kunst und Kultur sind eine Bereicherung für Geist und Seele. Aus diesem Grund fördert Raiffeisen etablierte Institutionen sowie junge Talente der Musik, Bühne und bildenden Kunst. So stärken wir die Region und erhalten das kulturelle Erbe Österreichs. raiffeisen.at

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OSTERFLASH

Wir machen Oper Machen Sie mit beim Opernworkshop! RAUS AUS DEM ALLTAG | REIN INS THEATER Erstmals können Opernfreunde vom 15. bis zum 18. April 2019 im Theater an der Wien die praktische Seite der künstlerischen Arbeit eine Woche lang kennenlernen. • Sie SINGEN gerne, aber bisher nur zu Hause? Oper ist Ihre geheime Leidenschaft? Dann rein ins Vergnügen, treffen Sie Gleichgesinnte und lassen Sie sich mitreißen! • Sie SPIELEN gerne und wollten sich immer schon mal auf der Bühne ausprobieren: lieben, leiden, lachen, streiten und in großen Gesten lauthals schmachten? Dann los! • Sie träumen davon, einmal über die Bühne zu TANZEN? Die Schritte einer Choreografie auszuprobieren und Ausdruck in Bewegung zu bringen? Jetzt haben Sie Gelegenheit dazu! • Sie lieben die Welt des Theaters und der Oper und möchten erleben, was sich hinter den Kulissen verbirgt? Backstage erforschen, Lichteffekte entdecken, Kostümfundus durchforsten und die Unterbühne erkunden? An vier Tagen gehört die Bühne Ihnen: Es wird geprobt, gesungen, gespielt und getanzt – im Mittelpunkt stehen Freude, Spaß und Leidenschaft. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Jeder Tag beginnt mit gemeinsamen Proben auf der Bühne und bietet am Nachmittag vier Workshops zur Auswahl: Tanz, Schauspiel, Gesang und Backstage. Die WorkshopleiterInnen sind Profis aus den Bereichen Chorgesang (Arnold Schoenberg Chor), Tanz, szenisches Spiel sowie Ausstattung und Kostüm. Kosten für TeilnehmerInnen: ¤ 99,– | bis 18 Jahre: ¤ 39,– Preis für Mitglieder des Vereins Freunde Theater an der Wien: ¤ 39,– Kontakt, Information und Anmeldung: Mag.a Catherine Leiter, MA +43/664 886 281 30 osterflash@theater-wien.at

OSTERFLASH 9-99 Von 15. bis 18. April wird das Theater an der Wien zur Bühne für alle Workshops: Gesang | Schauspiel | Tanz | Backstage Chorleitung

Roger Diaz Cajamarca

Stimmbildung

Generose Gruber-Sehr

Regie / Schauspiel

Anna Katharina Bernreitner

Tanz

Katharina Strohmayer

15. bis 18. April 2019


PORTRAITKONZERT

Ilona Revolskaya, Sopran

J E T br

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D a s Ju n i m Po r g e E n s embl e t r a it

Die russische Sopranistin debütierte 2012 in Tschaikowskis Iolanta am Opernstudio des Moskauer Konservatoriums. Sie setzte ihr Studium am Salzburger Mozarteum und an der Solti Accademia di Bel Canto fort. 2016 wechselte sie an die Royal Academy Opera in London, wo sie in Händels Alcina ebenso wie in Mozarts Don Giovanni weitere Erfahrungen sammeln konnte. Welche musikalische Erfahrung hat Sie als Kind geprägt? Ich habe ein Lied aus dem sowjetischen Fernsehfilm D’Artagnan und die drei Musketiere nachgesungen, in dem es eine hohe Stelle auf „Merci beaucoup“ gibt, die ich den ganzen Tag gesungen habe. Ich erinnere mich, dass ich versucht habe, möglichst laut zu singen und je lauter ich sang, um so mutiger fühlte ich mich. Nach ein paar Tagen mit diesem Kunstgenuss haben meine Eltern entschieden, mich in einem Chor anzumelden. Damals habe ich begonnen mit anderen Kindern zu singen und es hat mir viel Freude bereitet, lange bevor ich meine professionelle Ausbildung als Musikerin begonnen habe. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne? Mit etwa fünf Jahren bin ich in einer Kindergarten-Aufführung von Buzzy-Wuzzy Fly aufgetreten. Wir spielten eine berühmte Kindergeschichte von Kornei Tschukowski, in der die Fliege Buzzy-Wuzzy auf einer Geburtstagsparty von einer Spinne entführt wird. Was für ein Drama! Aber natürlich endet alles glücklich und die Fliege wird von einem tapferen Moskito gerettet. Ich durfte die Hauptrolle Buzzy-Wuzzy spielen und war von meinem Kostüm begeistert. Ich trug einen hellen roten Hut und ein rotes Kleid. Es war ein großer Spaß, in dieser Aufführung zu singen und zu tanzen. Am meisten gefiel mir, dass ich meine Flügel bewegen konnte. Wann wussten Sie, dass Sie Sängerin werden wollen? Ich denke, dass ich das immer gewusst habe. Ich habe auch eine Zeit lang versucht, Klavier zu lernen. Aber ich

PORTRAITKONZERT

habe schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Ich habe auch einen Abschluss als Chorleiterin gemacht. Mit dem Gesangsstudium habe ich aber niemals aufgehört. Ich habe es immer geliebt, auf einer Bühne aufzutreten. Welche Rolle würden Sie auf keinen Fall singen wollen? Léo Delibes’ Lakmé, obwohl ich die Musik liebe. Was war das erste Musikalbum, an das Sie sich erinnern? Es hieß 100 große Operndiven und war ein Geschenk. Den stärksten Eindruck haben auf mich Joan Sutherland, Maria Callas in der Rolle der Rosina und die Partie der Königin der Nacht gemacht. Ich kann mich aber leider nicht mehr erinnern, wer die Königin der Nacht gesungen hat. Welches Buch lesen Sie gerade? Eine kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Noah Harari, ein interessantes Buch über die menschliche Geschichte vom prähistorischen Zeitalter bis heute. Was ist Ihr größtes Laster? Ich sage immer, was ich denke, ohne ein zweites Mal nachzudenken. Manchmal bereue ich dann, was ich gesagt habe. Aber darin liegt das Problem: Dann ist es zu spät. Betreiben Sie Sport oder halten Sie es mit Winston Churchill: No sports? Ich stimme Mr. Churchill teilweise zu. Vor Auftritten betreibe ich keinen Sport außer leichtem Stretching. An anderen Tagen aber kann ich durchaus Lust darauf haben, Gewichte zu heben.

ILONA REVOLSKAYA SOPRAN Klavier: Alevtina Sagitullina Donnerstag, 20. Dezember 2018, 19.30 Uhr Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Die Portraitkonzerte werden mit Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Kammeroper ermöglicht.

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Gesellschaft der Freunde der Kammeroper Wenn Sie das Junge Ensemble des Theater an der Wien fördern möchten, freuen wie uns über Ihre Mitgliedschaft. Infos: www.kammeroper.at


ENSEMBLE NOVEMBER / DEZEMBER TESEO

René Jacobs (Dirigent)

Moshe Leiser & Patrice Caurier (Inszenierung)

Gaëlle Arquez (Medea)

Christophe Dumaux (Egeo)

Lena Belkina (Teseo)

Mari Eriksmoen (Agilea)

Robin Johannsen (Clizia)

Benno Schachtner Soula Parassidis (Arcane) (Fedra)

Sébastien Dutrieux Dumitru Mădărăsan Andrew Owens ´ (Don Carlos) (Inszenierung (Philippe II.) & Bühne)

Jenna Siladie (Élisabeth de Valois)

Kristján Jóhannesson (Rodrigue, Marquis de Posa)

Tatiana Kuryatnikova (La Princesse Eboli)

Ivan Zinoviev (Le Grand Inquisiteur)

Ilona Revolskaya (Thibaut)

Enguerrand De Hys (Calpigi)

Judith Van Wanroij (La Nature /  Spinette)

Florian Köfler (Priester der Minerva)

DON CARLOS

Matteo Pais (Dirigent)

EURYANTHE

Constantin Trinks (Dirigent)

Christof Loy (Inszenierung)

Jacquelyn Wagner (Euryanthe)

Norman Reinhardt Andrew (Adolar) Foster-Williams (Lysiart)

Theresa Kronthaler Stefan Cerny (Eglantine) (König Ludwig VI.)

Jean-Sébastien Bou (Atar)

Cyrille Dubois (Tarare)

Karine Deshayes (Astasie)

Philippe-Nicolas Martin (Altamort /  un Paysan)

TARARE

Christophe Rousset (Dirigent)

Tassis Christoyannis (Arthénée / le Génie du Feu)

MESSIAH

Robert King (Dirigent)

LA FEMME C’EST MOI

Julia Doyle (Sopran)

Hilary Summers (Alt)

Joshua Ellicott (Tenor)

David Wilson-Johnson (Bass)

IM SCHATTEN DER VENUS

Georg Wacks (Konzeption & Regie /  Mitwirkender)

Jérôme Boutillier (Urson /  un Esclave /  un Prêtre)

Stefan Fleischhacker (Ausstattung /  Mitwirkender)

Elena Schreiber (Ausstattung / Mitwirkende)

Elisabeth Kulman (Idee, Konzept & Gesang)

Tscho Theissing (Arrangements)

MORGEN KOMMT DER WEIHNACHTSMANN

Martin Thoma (Mitwirkender)

Christoph WagnerTrenkwitz (Mitwirkender)

Daniel Behle (Gesang)

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Nadine Dellitsch Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Andrea Bräuer | Redaktionsschluss: 15. Oktober 2018 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S: Cover: Herwig Zens Medea | Nadine Dellitsch // S. 6 Moshe Leiser & Patrice Caurier © Peter M. Mayr // S. 7 Gaëlle Arquez © Ben Dauchez / Figurine für Gaëlle Arquez als Medea © Agostino Cavalca S. 9 Sébastien Dutrieux © Marco Borggreve // S. 12 Christof Loy © unbezeichnet // S. 13 Jacquelyn Wagner © Simon Pauli// S. 15 Im Schatten der Venus Ensemble © Herwig Prammer // S. 17 Elisabeth Kulman © Julia Wesely S. 18 Cyrille Dubois © Mirco Magliocca // S. 19 Daniel Behle © Marco Borggreve // S. 21 Szenenfoto aus Capriccioso © Herwig Prammer // S. 22 Ilona Revolskaya © Peter M. Mayr


6. NOVEMBER BIS 31. DEZEMBER 2018 Im Schatten der Venus

Eine Produktion der Armin Berg Gesellschaft im Auftrag des Theater an der Wien in Zusammenarbeit mit dem Letzten Erfreulichen Operntheater (LEO) Konzeption & Inszenierung: Georg Wacks | Ausstattung: Stefan Fleischhacker, Elena Schreiber | Ausstellung: Marie-Theres Arnbom Mit: Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Thoma, Georg Wacks, Christoph Wagner-Trenkwitz | Ensemble "Albero Verde" Premiere: Dienstag, 6. November 2018, 20.00 Uhr | Aufführungen: 7. / 8. / 10. / 11. / 27. / 29. November 2018, 20.00 Uhr 1. / 3. / 4. Dezember 2018, 20.00 Uhr | Tickets: € 20

Teseo

Dramma tragico in fünf Akten von Georg Friedrich Händel (1713) Dirigent: René Jacobs | Inszenierung: Moshe Leiser & Patrice Caurier | Mit: Gaëlle Arquez, Christophe Dumaux, Lena Belkina, Mari Eriksmoen, Robin Johannsen, Benno Schachtner, Soula Parassidis, Florian Köfler Akademie für Alte Musik Berlin | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Mittwoch, 14. November 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen: 16. / 18. / 21. / 23. / 25. November 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 11. November 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

La femme c’est moi

Szenischer Liederabend Idee, Konzept & Gesang: Elisabeth Kulman | Arrangements: Tscho Theissing Dienstag, 20. November 2018, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Dreamland – Charity-Gala für Unicef

Mit Yuri Revich, Ute Lemper, Nicole Beutler, Christiane Hörbiger, Mercedes Echerer, Hasmik Papian, Sumi Jo u.a. Donnerstag, 22. November 2018, 19.30 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Tarare

Eine Koproduktion von Les Talens Lyriques und dem Centre de Musique Baroque de Versailles Oper in einem Prolog und fünf Akten von Antonio Salieri (1787) Dirigent: Christophe Rousset | Mit: Jean-Sébastien Bou, Cyrille Dubois, Karine Deshayes, Tassis Christoyannis, Philippe-Nicolas Martin, Jérôme Boutillier, Enguerrand De Hys, Judith Van Wanroij | Les Talens Lyriques | Les Chantres du Centre de Musique Baroque de Versailles Samstag, 24. November 2018, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Don Carlos

Grand Opéra in fünf Akten von Giuseppe Verdi (1867) Dirigent: Matteo Pais | Inszenierung & Bühne: Sébastien Dutrieux | Mit: Dumitru Mădărăsan, Andrew Owens, ´ | Wiener KammerOrchester Jenna Siladie, Kristján Jóhannesson, Tatiana Kuryatnikova, Ivan Zinoviev, Ilona Revolskaya Premiere: Mittwoch, 28. November 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen:  30. November 2018, 2. / 5. / 7. / 11. / 14. / 18. / 21. / 27. Dezember 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Einführungsmatinee: Sonntag, 25. November 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Morgen kommt der Weihnachtsmann Weihnachtskonzert mit Daniel Behle & friends Tenor: Daniel Behle | Klavier: Christian Koch Donnerstag, 6. Dezember 2018, 19.30 Uhr | Tickets: € 10 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Euryanthe

Große romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber (1823) Dirigent: Constantin Trinks | Inszenierung: Christof Loy | Mit: Jacquelyn Wagner, Norman Reinhardt, Andrew Foster-Williams, Theresa Kronthaler, Stefan Cerny | ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Mittwoch, 12. Dezember 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen: 15. / 17. / 19. / 28. / 31. Dezember 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 9. Dezember 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Messiah

Portraitkonzert: Ilona Revolskaya KARTEN

Klavier: Alevtina Sagitullina | Donnerstag, 20. Dezember 2018, 19.30 Uhr | Tickets: € 10 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

FÜHRUNGEN

19.11. und 18. & 21.12.2018, jeweils 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7/5 (ermäßigt) Schulklassen: ¤ 3 | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43/1/58830 2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 8/2018 | DVR 0518751

Oratorium in drei Teilen von Georg Friedrich Händel (1742) Dirigent: Robert King | Mit: Julia Doyle, Hilary Summers, Joshua Ellicott, David Wilson-Johnson | The King’s Consort Sonntag, 16. Dezember 2018, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13


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