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IWWERSCHWEMMUNGEN
from Muselzeidung 483
by Presss sarl
ZU SCHENGEN
IMMO BILIEN
Die Pandemie hat die Karten am Immobilienmarkt neu gemischt!
Die Wünsche und Nachfragen der Menschen bezüglich Immobilienkauf haben sich leicht verändert. Abstriche oder Kompromisse bei der Lage sind aktuell an der Tagesordnung. Im Gegensatz dafür entscheidet sich der Käufer 2021 für einen Balkon, einen Garten oder für mehr Wohnraum. Es wird sich intensiver mit den eigenen Wohnbedürfnissen beschäftigt, dadurch verschieben sich die Kriterien ein wenig. Unter dem Motto „raus aus der Stadt und zurück aufs Land“ erleben Vororte in vielen Regionen ein Comeback.
Immobilien in Randlage erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Ära der extremen Kaufpreissteigerungen könnte sich vor allen Dingen in Großstädten dem Ende zuneigen. Durch vermehrte HomeofficeArbeitsplätze können sich Interessenten auch im günstigeren Umland und in Randlagen nach Wohnungen und Häusern umsehen und nehmen weitere Wege zur Arbeitsstätte in Kauf. Dieser Trend zeichnet sich im Jahr 2021 vermehrt ab.
Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage weiter stark bleibt. Das Thema Wohnimmobilien ist auch 2021 ein großes Thema. Hier geht es um Lebensqualität und nicht nur um Wertsteigerung. In Wohnimmobilien zu investieren bleibt der Megatrend auch in diesem Jahr. Ganz viele Menschen in Luxemburg, aber auch Grenzgänger aus Deutschland denken darüber nach, in eine Wohnimmobilie zu investieren. Die Nachfrage bleibt laut Experten hoch, der Markt stabil.
MIETEN, BAUEN ODER KAUFEN?
Niedrige Immobilienkredite und steigende Mieten haben in den letzten Jahren immer mehr Mieter zum Nachdenken gebracht. Bei der Altersvorsorge überlegen immer mehr Menschen, in eine Immobilie zu investieren. Beim Blick auf den Kontoauszug verschlingen die Kosten für die Wohnung den größten Teil des monatlichen Budgets. Der Gedanke liegt nahe, das Geld lieber für den Vermögensaufbau in Form einer eigenen Immobilie zu nutzen, anstatt es dem Vermieter zu überweisen.
Ob Sie mieten, bauen oder kaufen – es hängt nicht nur von der Höhe der Immobilienzinsen oder Ihrer aktuellen Miete ab. Es spielen eine Reihe weiterer Kriterien eine Rolle. Einige – wie Eigenkapital oder die Verzinsung – lassen sich nur in harten Zahlen und nüchternen Überlegungen darlegen, weitere Faktoren sind immer der Ausdruck Ihrer individuellen Vorlieben und persönlichen Lebensentscheidungen. Ob Sie bauen anstatt zu kaufen, hängt immer davon ab, wie individuell Ihre Wünsche bezüglich des Hauses sind.
In der Regel beeinflusst die aktuelle Arbeitssituation diese Entscheidung am meisten. Der Arbeisplatz und die zukünftigen Aussichten über den Standort bestimmt in erster Linie, ob die ins Auge gefasste Wunschimmobilie zu Ihnen passt. Bei einer guten Verkehrsanbindung und der Aussicht, für immer an diesem Ort bleiben zu können, kann sich der Traum vom idyllischen Einfamilienhaus in ruhiger Lage auf dem Land erfüllen. Für Menschen, die keine langen Wege zur Arbeit zurücklegen möchten, keinen Wert auf Gartenarbeit legen und gerne „mitten im Geschehen“ sind, dürfte eine Eigentumswohnung in der Innenstadt, modern oder Altbau, wahrscheinlich besser passen.
ALS MIETER FLEXIBEL BLEIBEN
Wer aus beruflichen Gründen immer wieder mit einem Umzug an einen anderen Ort rechnen muss, braucht Flexibilität. Natürlich muss beim Umzug erneut mit deutlich höheren Mieten kalkuliert werden, doch wer beruflich nicht anders kann, wird das in Kauf nehmen. Meistens ist der Wiederverkauf einer Immobilie nach einer kurzen Zeitspanne ein weniger gutes Geschäft.
Die Entscheidung darüber, ob sie mieten, bauen oder kaufen, ist deshalb im Vorfeld die wichtigste Überlegung und ein Stück weit eine Lebensfrage. Sie sollten genau überlegen, was besser zu Ihnen und Ihren Zukunftsplänen passt. Bei dieser Entscheidung sollten Sie mit Vernunft den kurzfristigen und langfristigen Blick auf die finanzielle Situation keinesfalls außer Acht lassen.
© Monster Ztudio
NEUE STANDARDS BEI LUXEMBURGER BANKEN AB 2021 BEI DER KREDITVERGABE
Es gibt gute Nachrichten – wer über einen Immobilienkauf nachdenkt, hat voraussichtlich in diesem Jahr kaum Darlehenszinsen zu erwarten. Nach den Erhebungen eines deutschen Baufinanzierungsvermittlers wurden am Ende des Jahres 2020 zehn Kreditinstitute über die Entwicklung der Bauzinsen befragt. Die Mehrheit der Banken geht davon aus, dass die Zinsen niedrig bleiben, weil die Notenbanken auch 2021 die Wirtschaft unterstützen werden. Die Folge davon sind niedrige Kapitalmarktrenditen und damit auch geringe Baudarlehenszinsen.
Ab dem 1. Januar 2021 gelten bei Luxemburger Banken neue Standards bei der Vergabe von Immobilienkrediten. Nachdem der „Comité du risque systémique“ (CERS) seine Empfehlungen der luxemburgischen Finanzaufsicht CSSF übergeben hatte, gelten ab Januar neue Regeln für Kredite zum Kauf von Grundstücken oder Immobilien. Als Ziel sollen Schwachstellen, die im Zusammenhang mit Immobiliendarlehen stehen, abgebaut werden.
Das Verhältnis zwischen dem Darlehensbetrag und dem Kaufpreis der Immobilie darf maximal 80 Prozent betragen – am Tag der Unterzeichnung des Kreditvertrages. Der Käufer benötigt damit mindestens ein Eigenkapital von 20 Prozent des Immobilienkaufpreises, so das allgemeine Prinzip.
Die Empfehlung des CERS sieht jedoch auch Ausnahmen vor. Wenn die Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers oder der Bank nicht beeinträchtigt wird, kann ein 100 Prozent-Darlehen für Erstkäufer bis zum vollen Kaufpreis der Immobilie gewährt werden. Die Grenze von 100 Prozent darf jedoch nicht überschritten werden.
Möchten Besitzer mit einem Hauptwohnsitz eine neue Wohnung kaufen, wurde eine maximale Grenze von 90 Prozent festgelegt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es aber möglich, ein Immobiliendarlehen bis zu 100 Prozent zu erhalten.
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GEWERBEIMMOBILIEN – HÖHERE RENDITEN BEI IMMOBILIEN IM VERGLEICH ZU STAATSANLEIHEN
Obwohl die Immobilieninvestitionen in Luxemburg nach dem Rekord im Jahr 2018 von damals mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr 2019 mit 1,6 Milliarden Euro rückläufig geblieben sind, lohnen sich aktuell Investitionen in Immobilien für Investoren doppelt. Sie erzielen eine augenscheinlich bessere Rendite als Staatsanleihen und die Zinsen sind niedrig wie nie zuvor.
Logistik-Immobilien stehen aktuell auf der Gewinnerseite. Durch den immensen Zuwachs im Online-Handel blieben die Spitzenmieten für Lagergebäude ab 5000 Quadratmeter im Jahr 2020 überall stabil und könnten aktuell sogar noch leichte Steigerungen erfahren, so der deutsche JLL-Experte Scheunemann.
Auch die Ferienimmobilien erleben 2021 durch den Lockdown mehr Nachfrage, besonders in Deutschland. Der Wert einer eigenen Ferienimmobilie ist vielen Urlaubern spätestens seit letztem Sommer klar geworden. Auch in dieser Nische sind die Preise aufgrund der großen Nachfrage wieder angestiegen. Noch nie haben so viele Menschen in Suchmaschinen nach „Ferienhaus, Ferienwohnung kaufen“ gesucht wie 2020. Die meisten Käufer wollten die Immobilie nicht vermieten, sondern sie als Zufluchtsort für den nächsten Lockdown nutzen.
Bereits vor der Pandemie sind die Immobilienpreise auf immer neue Rekordhöhen geklettert. Am Immobilienmarkt erkennt man jedoch die Reaktionen auf wirtschaftliche Krisen erst verspätet. Die Folgen von Corona könnten erst Mitte des Jahres 2021 in Form von fallenden Kaufpreisen oder Mieten sichtbar werden. Doch danach sieht es bisher überhaupt nicht aus.
© hansenn
TIPPS FÜR PRIVATANLEGER IM IMMOBILIENSEKTOR
Privatanleger, die in Wertpapiere aus der Immobilienbranche investieren, sollten sich im Bereich der Gewerbeimmobilien vor allem auf Büros konzentrieren. Ihnen hat die Krise am wenigsten anhaben können. Obwohl Marktbeobachter davon ausgehen, dass auch nach der CoronaKrise viele Bürokräfte noch ein bis zwei Tage die Woche zu Hause im Homeoffice arbeiten werden, wird das Büro die Pandemie gut überstehen. Es ist davon auszugehen, dass die Büromieten in großen Metropolen steigen werden. Nahezu alle Immobilieninvestitionen in Luxemburg wurden bereits 2019 auf dem Bürosektor verzeichnet, so ein Statement von JLL Luxembourg. Es war das Jahr mit dem historisch niedrigsten Leerstand von Büros im Land und die Mieten erzielten Rekordhöhen.