20 minute read

Innenarchitektur

Next Article
Architektur

Architektur

FÜR DESIGNAFFINE GÄSTE

ITALIENISCHES ARCHITEKTURJUWEL

von Christina Horisberger / Conzept-B

Die Villa Allungata auf Elba ist eine von zwei piccole case al mare, die der italienische Architekt und Gestalter Giò Ponti Anfang der 1960er-Jahre realisiert hat. FELIX PARTNER Architektur und Design aus Zürich haben das denkmalgeschützte Juwel im Parco Nationale originalgetreu renoviert.

Eingeschossige, weiss getünchte Bungalowhäuser inmitten der wilden Naturlandschaft gibt es auf Elba viele. Die Villa Allungata im Parco Nationale an der Ostküste der toskanischen Ferieninsel ist allerdings ein architekturhistorisches Juwel. Entworfen hat das Ferienhaus der bekannte italienische Architekt und Designer Giò Ponti Anfang der 1960erJahre im Auftrag einer englischen Immobilienfirma. Zehn Häuser, ein Hotel und ein Restaurant umfasste das damalige Bauprogramm. Gebaut wurden letztlich aber nur zwei Häuser, die Villa Ottogonale und die Villa Allungata.

BLICK ÜBERS MEER

Bevor Giò Ponti die Villa entwarf, beschäftigte er sich intensiv mit der Lage und dem Lichteinfall auf dem Grundstück sowie der traditionellen lokalen Bauweise. So interpretierte Ponti ein bei vielen alten Häusern immer wieder vorkommendes Element: das Hochziehen der Mauer mit ihrer speziellen Form über den Dachrand, interpretiert auf eine moderne Weise. Die Räume – das Wohnzimmer, die Loggia und die vier Schlafzimmer – richtete der Architekt vollumfänglich auf das Landschaftserlebnis mit dem unverbauten Meerblick aus. Betritt man die Schlafzimmer vom rückseitigen Erschliessungsbereich, kann man direkt durch die Terrassentüren aufs Meer blicken. Dank clever platzierter Fenster auf der Nordseite des Gebäudes meint man bereits beim Anblick der Bilder, die kühlende Brise zu spüren, die während der heissen Sommernächte durch die Räume zieht.

Der Architekt und Designer Giò Ponti realisierte vor 60 Jahren im Rahmen der Naturlandschaft Elbas diese Villa.

© Andrea_Diglas

JUWEL EINES FERIENHAUSES AM MEER

Die Isola d’Elba gilt als Ferienperle der Toskana. Sie bietet Entspannung an lauschigen Stränden, herrliche Ausflugsziele in einer mediterranen Naturlandschaft und kulturelle Highlights. Und im Parco Nationale im Osten der Insel mit unverstelltem Meerblick liegt die von Giò Ponti entworfene Villa Allungata. Das Ferienhaus, ein nationales italienisches Architekturdenkmal für design- und architekturaffine Gäste, bietet Platz für bis maximal sieben Personen.

www.villaallungata.com

© Andrea_Diglas

FELIX PARTNER Architektur und Design realisierten die aufwendige, aber gleichermassen rücksichtsvolle Sanierung.

VERWAHRLOSTER ZUSTAND

Die Villa Allungata gehörte während 25 Jahren einem Schweizer Filmemacher, bevor sie von FELIX PARTNER Architektur und Design in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege in Pisa restauriert wurde. Der Zustand vor dem Umbau war «absolut katastrophal», wie sich Peter Felix von FELIX PARTNER Architektur und Design erinnert: Das Dach und die Terrasse waren undicht, die Haustechnik und Ölheizung funktionierten nicht mehr und das Sockelgeschoss mit Garage war provisorisch abgestützt worden. Nicht mehr zu gebrauchen waren zudem die Küche und alle Bäder. «Das Potenzial von historischen Immobilien zu erkennen, auch wenn ihr Zustand noch so schlecht ist, gehört indes zu unseren Kernkompetenzen. Mit unserem professionellen Ansatz und unserer jahrzehntelangen Erfahrung können wir Kunden in dieser Hinsicht sehr gut beraten und sie von einer wertvollen Investition überzeugen», so Peter Felix.

So war es eine Knochenarbeit, die zu erhaltenden Elemente herauszuschälen und diese auch in der Restaurierungsphase zu

schützen. Bei der Instandsetzung folgten die Architekten dem Grundsatz, das Gebäude wo immer möglich originalgetreu wiederherzustellen. Zum Glück stellte sich heraus, dass die eigentliche Bausubstanz weitgehend erhalten werden konnte. Das Pultdach wurde indes gänzlich erneuert, das Fundament mit der Garage neu erstellt und der Hang mit einer Mauer gestützt. Dies eröffnete zugleich die Möglichkeit, einen Pool in den Garten zu integrieren, in welchem neu auf rund 5000Quadratmetern Zitronen, Oliven und Feigenbäume wachsen.

LUFTIGE RAUMHÖHEN

Nicht nur die Anzahl der Schlafzimmer für insgesamt sieben Personen und das Wohn und Esszimmer haben entgegen der schlichten Erscheinung der Architektur etwas sehr Grosszügiges. Auch besitzt jedes Schlafzimmer ein eigenes Bad mit Oberlichtern und eine luftige Raumhöhe von drei Metern. Die handglasierten Keramikfliesen mit ihrer auffälligen Geometrie schaffen eine starke Identität. Wie durchdacht Ponti die Jahreszeiten berücksichtigt hat, zeigt sich unter anderem in der Loggia im Südwesten: Sie ist gut beschattet und besitzt zugleich ein Cheminée für kühlere Abende.

AMBIENTE DER 1960ER-JAHRE

Die Bäder haben FELIX PARTNER Architektur und Design erneuert, aber ebenfalls zurückhaltend materialisiert – unter Beibehaltung der alten Holztüren und mit dem Einsatz von Türdrückern von Giò Ponti sowie Armaturen, die in die Zeit der 1960erJahre passen. Dies gilt auch für die Möblierung. Im Haus findet sich Vintage Design von Giò Ponti, wie etwa seine wabenförmigen Couchtische. Die Designs von Ponti wurden durch eine private Sammlung von typischen Designklassikern jener Jahre ergänzt. «Die aufwendige und zugleich rücksichtsvolle Restauration und Renovation der Villa Allungata hat uns erneut bewusst gemacht, wie virtuos Giò Ponti die Räume und die Innenarchitektur auf die Umgebung ausgerichtet und dabei die traditionelle Architektur der Insel berücksichtigt hat», sagt Peter Felix. «Das Ferienhaus am Meer atmet nun wieder den Geist jener Jahre, in denen es erbaut wurde.»

© Heinz Unger

Der Charme der 1960er Jahre wurde dank der Sanierung zu neuem Leben erweckt.

CHRISTINA HORISBERGER

arbeitet bei der ConzeptB GmbH.

www.conzeptb.ch

Was immer Sie planen. Planen Sie mit dem passenden Hitzeschutz.

Bereits bei der Planung gilt es, sommerliche Überhitzung miteinzubeziehen und dagegen vorzubeugen. Vorsorgen ist effizienter, als später für teures Geld technische Nachrüstungen vorzunehmen.

minergie.ch/hitzeschutz

ES IST NOCH LUFT NACH OBEN

DIE DIGITALISIERUNG DER GASTROBETRIEBE

Interview mit Reto Keller von Ursula Ammann

Kochgeräte, die über das Internet miteinander kommunizieren, Gerichte gemäss vorprogrammierten Rezepten eigenständig zubereiten und sich per Smartphone oder Tablet steuern lassen – das und vieles mehr sieht die «Küche 4.0» vor. Doch ist sie tatsächlich das oft propagierte Zukunftsmodell für Gastrobetriebe? Reto Keller, Absolvent des MAS in Business Administration an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, hat in seiner Masterarbeit die Digitalisierungspotenziale für die professionelle Küche unter die Lupe genommen.

Es gibt digitale Insellösungen für heutige Gastroküchen, aber kaum vernetzte Systeme.

Welchen Bezug haben Sie zur

professionellen Küche?

Zwar komme ich nicht aus der Gastronomiebranche, dennoch weist mein Berufsalltag einige Berührungspunkte mit der professionellen Küche auf. Seit einiger Zeit arbeite ich als Projektleiter im Bereich der Elektronikentwicklung in einer kleinen Firma. Unser Hauptprodukt sind Induktionsgeneratoren für gewerbliche Kochfelder. Zudem entwickeln und verkaufen wir thermische Steuerungen für Koch, Brat, Frittier und Warmhaltegeräte. Einer unserer Kunden – ein Hersteller von gewerblichen Kochgeräten – macht sich derzeit Gedanken, seine Produktpalette den Ansprüchen an eine digitale und vernetzte Küche anzupassen. Er hat uns diesbezüglich um eine Einschätzung gebeten. Diese Herausforderung nahm ich zum Anlass, meine Masterarbeit dem Thema «Digitalisierungspotenziale für die professionelle Küche» zu widmen.

Es gibt die Prognose, dass Profiküchen in naher Zukunft digitalisiert und vernetzt sein werden. Was hat es mit der sogenannten «Küche 4.0» auf sich? Die «Küche 4.0» ist eine Adaption der «Industrie 4.0». Unter Letzterer versteht man, dass Maschinen, aber auch Maschinen und Menschen über das Internet of Things miteinander verbunden sind und kommunizieren können. Diese vernetzten Objekte lassen sich dann beispielsweise als ganzes System virtuell abbilden und steuern. Daraus ergeben sich in der Industrie viele Chancen. Man kann beispielsweise individueller, flexibler sowie effizienter produzieren, die Einsatzfähigkeit der Mitarbeitenden steigern und Geschäftsmodelle erweitern.

Worin liegen die Chancen für die Küche?

Im Zusammenhang mit der «Küche 4.0» sieht man den Vorteil der Digitalisierung und Vernetzung unter anderem darin, dass sich durch smarte Geräte Energie einsparen lässt. Als weiteres Potenzial gilt die automatische Protokollierung der Hygienedaten. So überwacht die Spülmaschine zum Beispiel selbst, ob die Spültemperatur genügend hoch ist. Und der Kombisteamer ist in der Lage, die Kerntemperatur des Fleisches zu messen, sodass eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden kann. Die Hersteller betonen auch immer wieder, dass weniger Fachpersonal notwendig sei, weil sich Garmethoden und abläufe auf dem Gerät vorprogrammieren lassen. So kann beispielsweise eine Hilfskraft einfach das Gargut in den Kombidämpfer schieben und das entsprechende Programm starten, ohne die spezifischen Zeit und Temperaturverläufe genau zu kennen. Ein namhafter Hersteller von Kochsystemtechnik wirbt sogar damit, dass sich 90 Prozent aller globalen Rezepte allein mit einem intelligenten Kombidämpfer und einer MultifunktionskippBratpfanne herstellen lassen.

Wie klar zeichnet sich die «Küche 4.0» jetzt schon ab?

Es gibt einige Geräte, die digitalisiert sind. Die Schwierigkeit ist aber deren Vernetzung, die es für eine systemübergreifende Kommunikation und eine komplette Automatisierung der Küche bräuchte. Denn der wahre Nutzen der Digitalisierung entsteht dann, wenn sich möglichst viele Geräte miteinander vernetzen und in ein Küchenleitsystem einbinden lassen. Ein solches System würde es erlauben, die Küche mit all ihren Objekten virtuell abzubilden – zum Beispiel über eine App auf dem Handy. Von dort könnte man sämtliche Funktionen überwachen und steuern.

«Ein solches System würde es erlauben, die Küche mit all ihren Objekten virtuell abzubilden.»

Existieren solche Systeme noch nicht? Zwar bieten verschiedene Kochgerätehersteller entsprechende Lösungen an, doch diese sind weitgehend auf das eigene Produktsortiment sowie auf Produkte mit hohem Technisierungsgrad begrenzt – beispielsweise auf Kaffeemaschinen, Geschirrspüler, Kombidämpfer oder Backstationen. Für Geräte der klassischen Kochtechnik, dazu zählen Kochplatten, Fritteusen oder Wasserbäder, sind kaum vernetzbare Systeme auf dem Markt zu finden. Damit ein

Reto Keller, Absolvent des MAS in Business Administration

KüchenmonitoringSystem attraktiv würde, müssten möglichst viele Geräte einer Küche unterschiedlicher Hersteller vernetzt werden können und mit einheitlichen Daten und Schnittstellen arbeiten. Im Jahr 2018 wurde erstmals durch einen Arbeitsausschuss für Grossküchengeräte eine Spezifikation, die Norm DIN SPEC 18898, verfasst. Diese legt eine Kommunikationsschnittstelle für gewerbliches Küchenequipment fest. Allerdings fällt auf, dass es sich bei den 16 aufgeführten Gerätetypen vor allem um Geräte für die Zubereitung, die Nachbereitung und die Reinigung handelt. Über Systeme zur Vorbereitung wie Gemüsewaschmaschinen oder Kartoffelschälanlagen finden sich keine Schnittstellendefinitionen. Bei den Herstellern, die bereits eigene Plattformlösungen anbieten, dürfte das Interesse, in einem solchen Verbund mitzuwirken und ihre Geräte einer allgemeinen Norm anzupassen, ohnehin gering sein, weil sie dadurch ihre Monopolstellung in Gefahr sehen.

Wie gross ist der Markt für digitalisierte und vernetzte Küchen?

In der Realität zeigt sich ein eher ernüchterndes Bild. Ein Küchenplaner, den ich im Rahmen meiner Masterarbeit interviewt habe, hatte bisher noch keine einzige Anfrage, eine Küche zu digitalisieren. In der Schweiz scheint die «Küche 4.0» kaum ein Thema zu sein. In Deutschland, wo die Norm DIN SPEC 18898 ihren Ursprung hat, ist dies schon eher der Fall. Der Markt ist dort zwar auch nicht besonders gross, doch es gibt ein paar Prestigeprojekte. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass «Industrie 4.0» in unserem Nachbarland besonders stark propagiert und gefördert wird.

Was halten Gastronominnen und Gastronomen selbst von der «Küche 4.0»?

Die Gastronomie ist in erster Linie auf preiswerte und robuste Küchengeräte mit langer Lebensdauer angewiesen. Die Bereitschaft, doppelt so viel auszugeben, weil das Gerät noch über eine Schnittstelle zum Auslesen von Daten verfügt, ist eher klein. Für viele stehen die Mehrkosten in keinem guten Verhältnis zum zusätzlichen Nutzen. Dazu kommt, dass die Komplexität bei der Bedienung digitaler Geräte zunimmt. Gastronominnen und Gastrominnen möchten sich und ihre Mitarbeitenden nicht mit Technik überfordern, sondern ihre Zeit ins Kochen investieren. Das erklärt auch, warum bei vielen digitalen Geräten nicht das volle Potenzial ausgeschöpft wird. Darüber hinaus gibt es bei einer digitalisierten und vernetzten Küche noch andere Nachteile: Sobald ein Gerät ans Internet of Things angeschlossen ist, können theoretisch auch Hackerangriffe darauf stattfinden.

Ob Landgasthof, Selbstbedienungsrestaurant oder Kantine: Gastronomische Betriebe und ihre Küchen sind sehr unterschiedlich. Gibt es solche, bei denen sich Digitalisierung und Vernetzung eher lohnen als bei anderen?

Bei Grossbetrieben lohnt es sich definitiv eher. So macht es beispielsweise bei der Backstation in einem grossen Hotel Sinn, wenn die Prozesse in den Öfen programmierbar sind, damit nicht rund um die Uhr ein Bäcker vor Ort sein muss, sondern auch das Servicepersonal Brot oder Croissants fachgerecht aufbacken kann. Wenn es im Betrieb einen Küchenleiter gibt, der mehrheitlich im Büro am PC sitzt und gewisse Abläufe von dort aus überwachen will, ist eine digitalisierte Küche ebenfalls nicht verkehrt. Wenig Nutzen bringt sie aber dort, wo verschiedene Arbeiten auf wenig Leute verteilt sind. Dort, wo der Chef meist selbst noch am Herd steht und die Lage überblickt, so wie es in vielen Restaurants der Fall ist.

Personalgewinnung und Personalkosten gehören nachweislich zu den ausgeprägtesten Problemfeldern der Gastronomie. Inwiefern könnte man diesen mit einer digitalisierten Küche entgegenwirken?

Personaleinsparungen sind ein häufig vorgebrachtes Argument in der Digitalisierungswelt. Ich bezweifle aber, dass man dieses in jedem Fall auf die Gastrobranche anwenden kann. Hier muss man auch wieder unterscheiden: In einem Grossbetrieb mag es möglich sein, durch intelligente Geräte Fachkräfte vereinzelt zu kompensieren. In kleineren Restaurants, die auf individuelles Handwerk setzen, braucht es weiterhin Köchinnen und Köche – nur schon, um die Speisen richtig abzuschmecken. Bei den Interviews, die ich im Rahmen meiner Masterarbeit geführt habe, war auffallend, dass Personen mit starkem Praxisbezug zum Küchenumfeld die Digitalisierung nicht als Heilmittel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sehen. Überhaupt zeigen sie sich der «Küche 4.0» gegenüber viel weniger euphorisch als Personen, die einen technischen Bezug zum Thema haben.

Sie haben sich auch die Frage gestellt, welches betriebswirtschaftliche Potenzial die Digitalisierung der professionellen Küche für Küchenhersteller bietet. Zu welcher Erkenntnis sind Sie gekommen?

Vor dem Hintergrund, dass automatisierte Prozesse praktisch nur in Grossküchen einen Nutzen bringen, ist das betriebswirtschaftliche Potenzial ernüchternd. Denn Grossküchen machen einen sehr geringen Teil unter den Gastronomiebetrieben aus. Es wäre also mit sehr kleinen Stückzahlen zu rechnen und diese müssten sich die Hersteller erst noch untereinander aufteilen. Die Digitalisierung einzelner Geräte kann unter Umständen Sinn machen – insbesondere beim HACCPReporting, wozu beispielsweise die automatisierte Temperaturüberwachung der Kühlgeräte zählt. Es lohnt sich jedoch kaum, die gesamte Produktpalette den Anforderungen der «Küche 4.0» anzupassen. Denn die Investitionen wären enorm hoch, die Nachfrage aber sehr klein.

Wie Sie in Ihrer Arbeit festhalten, könnten sich Hersteller von Küchengeräten, die sich bisher wenig mit Digitalisierung auseinandersetzten, gezwungen sehen, auf den Zug aufzuspringen. Sie haben deshalb Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Wie lassen sich diese zusammenfassen?

Es sind drei Punkte, die ich empfehle. Erstens: Es gilt, keine neuen Probleme für die Gastronomiebetriebe zu schaffen. Diese Gefahr besteht, wenn die Hersteller in einen blinden Aktionismus verfallen und durch überstürzte Digitalisierungsversuche eine anfällige Technologie an ihre Kundschaft weitergeben. Die zweite Empfehlung: Wenn man Änderungen plant, dann besser in kleinen Schritten. Die gesamte Produktpalette anzupassen, ist mit einem sehr hohen Investitionsrisiko verbunden, zumal man sich immer auf einen Technologiewandel gefasst machen muss. Meine dritte Empfehlung, von proprietären Systemen abzusehen, richtet sich hauptsächlich an Hersteller, die noch keine Vernetzungslösungen anbieten. Denjenigen, die bereits mit eigenen Systemen am Markt präsent sind, lege ich nahe, den Schnittstellenstandard zu unterstützen. Dies aus dem Grund, dass für Kunden, die an einer «Küche 4.0» interessiert sind, herstellereigene Insellösungen nicht ausreichen.

RETO KELLER

ist Absolvent des MAS in Business Administration an der OST – Ostschweizer Fachhochschule.

www.ost.ch/de

Die analoge Küche braucht es weiterhin – beispielsweise beim Abschmecken.

Bei grossen Lösungen kann eine Digitalisierungsstrategie ihre Vorteile ausspielen.

VIELSEITIGE UND NACHHALTIGE TEPPICHFLIESEN

VON DER NATUR INSPIRIERTE FARBEN UND SANFTE BASISNOTEN

von Lone K. Halvorsen

Teppichfliesen sind für viele eine beliebte Alternative zum häufig eingesetzten Teppichboden. Sie bieten Wärme und den Gehkomfort, den man von Teppichen erwartet, haben jedoch gleichzeitig den Vorteil, dass sie in verschiedenen Grössen, Mustern und Materialien miteinander kombiniert werden können.

Bei der neuen Teppichfliesenkollektion «Woven Gradience» kombiniert das Unternehmen Interface von der Natur inspirierte Farben mit sanften, zurückhaltenden Grautönen. Der modulare Bodenbelag ist so gestaltet, dass sich mit ihm einzigartige Verlegungen kreieren lassen. Die Farbauswahl zeichnet sich durch ausdrucksstarke, aber auch matte Farbtöne aus, die in sanfte, entspannende Grautöne übergehen, sodass Architekten und Designer spielend leicht Farbakzente in die Bodengestaltung integrieren können. Die Kollektion ist eine clevere neue Option für Büros, Hotels und Bildungseinrichtungen. «Das Team hat sich bei der Entwicklung von Woven Gradience von der natürlichen Verschmelzung verschiedener Farben und Texturen aus der Natur inspirieren lassen», so Mandy Leeming, Design Director EAAA. «Die Kollektion feiert die Farbvielfalt, aber auf eine Weise, die sich nahtlos in die Umgebung des Arbeitsplatzes einfügt. Indem wir strahlende, kräftige Naturtöne wie Rose, Emerald, Forest und Ocean sanft in neutrale Grautöne übergehen lassen, können wir einerseits visuell anregende Bodendesigns schaffen, die modern und frisch wirken. Andererseits erzielen die Grautöne in der Kombination eine dezente Optik, die Ruhe und Zurückhaltung ausstrahlt.»

PERFEKT KOMBINIERBARE FARBPALETTE

Während bei Teppichen die verbesserte Färbetechnologie in vielen verschiedenen Designs angeboten werden kann, nutzen die Designer auch bei Teppichfliessen ihre Fantasie. In verschiedenen Grössen, Formen und Farben wird es möglich gemacht, lebendige und dynamische Designs zu entwerfen. Diese sind für Anwendungsbereiche geeignet, bei denen die Vielseitigkeit gegenüber einem gewöhnlichen Teppich bevorzugt wird. Zudem lassen sich die Teppichfliesen wunderbar kombinieren und zusammenfügen und ermöglichen so die kreative Verlegung jeder einzelnen Fliese. Es können gar unterschiedliche Verlegearten angewendet werden, um die gewünschte Optik zu erzielen. Die Kollektion Woven Gradience umfasst zwölf Farbgebungen, die alle von Naturtönen inspiriert sind und auf verschiedene Weise verlegt werden können. Die acht kräftigen Farben sind Emerald, Ocean, Terracotta, Sunrise, Rose, Forest, Lagoon und Sage. Die Grautöne der Kollektion decken das gesamte Spektrum von Ink über Charcoal bis hin zu Stone und Pearl ab. Die kräftigen Farben können in unterschiedlichen Varianten mit den Grautönen kombiniert werden, um abwechslungsreiche Farbverläufe zu schaffen. Lebendiges Rosa verschmilzt mit wohltuenden Smaragdtönen und sattes Terrakotta geht harmonisch in beruhigendes Aqua über. Jeder Farbton ruht dabei auf sanften Grautönen. Der Einsatz verschiedener Farbgebungen, die ineinanderlaufen, eignet sich unter anderem, um Laufwege oder Zonen mithilfe des Bodenbelags zu kreieren. Optisch abgegrenzte Bereiche schaffen Struktur und geben dem Nutzer auch auf grösseren Flächen Orientierung. Damit bietet die Kollektion einen kreativen, funktionalen Ansatz für Büroräume, ohne Kompromisse bei Qualität, Design oder Nachhaltigkeit einzugehen.

DIE NACHHALTIGKEITSMISSION

Das global agierende Bodenbelagsunternehmen Interface hat sich auf CO2neutrale, textile, modulare und elastische Bodenbeläge spezialisiert. Gemeinsam mit den Kunden arbeitet es daran, Innenräume für höchste Ansprüche zu kreieren, die Wohlbefinden, Produktivität und Kreativität fördern und mehr Nachhaltigkeit schaffen. Die Kollektion Woven Gradience ist wie alle Bodenbeläge von Interface Teil des von Drittanbietern verifizierten Programms Carbon Neutral Floors™. Seit 1996 konnte das Unternehmen den CO2Fussabdruck seiner Teppichfliesenprodukte um über 76 Prozent reduzieren. Bisher nicht vermeidbare Emissionen gleicht Interface aus, indem der Hersteller Klimaschutzprojekte unterstützt. Dadurch sind die Produkte über ihren gesamten Produktlebenszyklus hinweg CO2neutral. Die neue Kollektion ist mit der PVC und bitumenfreien Rückenkonstruktion CQuest™Bio ausgestattet, die biobasierte und recycelte Materialien enthält. Bei einer Verlegung mit Teppichfliesen entsteht weniger Abfall als bei Teppichböden, denn einzelne Fliesen können ausgetauscht werden. Sollte es zu Beschädigungen kommen, ist es also nicht nötig, den gesamten Bodenbelag zu entfernen und zu entsorgen.

© Interface

Für den Einsatz in öffentlichen Räumen gibt es geeignete Lösungen.

© Interface

Teppichfliesen sind langlebig und vielseitig.

Interface Schweiz GmbH | Bederstrasse 109 | CH8002 Zürich | Tel.: +41 (0)44 913 68 00 | infoch@interface.com | www.interface.com

IKONISCHE FORMGEBUNG UND SCHLICHTE ELEGANZ

INDIVIDUELLE BAD-LÖSUNGEN IN HÖCHSTER QUALITÄT

von Lone K. Halvorsen

Das Badezimmer ist ein Ort der Ruhe, der Entspannung und des Komforts. Mit individuellen Lösungen soll ein eigener Charme vermittelt werden, bei dem nebst ansprechender Ästhetik ausgefeilte Funktionalität und beste Qualität überzeugen.

Inspiriert von japanischen Ritualen und deren Handwerkskunst.

Waschtische mit sanften Konturen.

Jedes Badezimmer hat seinen eigenen Charme, der nach individuellen Lösungen verlangt. Aus diesem Grund bietet das Unternehmen Duravit zahlreiche individuelle Einrichtungsmöglichkeiten für das Bad, sodass jeder seinen persönlichen Einrichtungsstil verwirklichen kann. Das Unternehmen strebt danach, anspruchsvolle Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit im Herstellungsprozess und beim Gebrauch der BadmöbelSets und Badkeramik den Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Demzufolge kooperiert das Unternehmen auch weltweit mit renommierten Designer*innen, denn mit dieser Expertise und Kunstfertigkeit werden hier aussergewöhnliche Entwürfe hergestellt, die neuartige Ansätze mit bewährten Gestaltungsmöglichkeiten vereinen sowie zeitgleich individuell, geschmackvoll und exklusiv sind.

EINE HOMMAGE AN DIE TRADITIONELLE HANDWERKSKUNST

Mit «Zencha» hat der angesehene Designer Sebastian Herkner – inspiriert von traditionellen japanischen Ritualen und deren Handwerkskunst – eine durchdachte Badkollektion entworfen, die ungewöhnliche Aufsatzbecken mit puristischen Möbeln kombiniert. Auffälligstes Gestaltungsmerkmal von Becken und Badewanne ist die abgerundete Form, die in einem grazilen, weich nach aussen gewölbten Rand mündet. Die doppelwandigen Sanitärobjekte aus DuraCeram® und DuraSolid® treffen auf modulare, geometrische Badmöbel mit einem feinen Rahmen. Sie sind aus Materialien wie Holz und Strukturglas gefertigt, die neben viel Stauraum eine besondere und hochwertige Haptik bieten. «Ich hatte seit jeher den Wunsch, eine BadSerie für Duravit zu entwickeln», sagt der Offenbacher Designer. Damit reiht er sich ein in die Riege renommierter Designer*innen wie Philippe Starck und Cecilie Manz, die Kollektionen für den deutschen Hersteller entworfen haben.

Ausgangspunkt für den Entwurf sind handgefertigte Teeschalen aus Keramik, die der Designer in Japan entdeckte. Ihre weichen, organischen Formen tauchen abstrahiert bei den Sanitärobjekten auf. Als bombierte Rechtecke gestaltet, werden sie nach unten hin bauchig und laufen mit einem feinen Schwung nach oben aus. Ebenso sinnlich sind die verwendeten Materialien: Die Becken werden aus DuraCeram® und die Badewannen nahtlos aus DuraSolid® gefertigt – beide überzeugen mit angenehm warmer Haptik und hochwertiger matter Optik. Herausragendes gestalterisches Merkmal ist zudem ein feiner Rahmen von lediglich sechs Millimetern Stärke. Er bildet eine gleichmässige Schattenfuge, die das Möbel elegant und leicht wirken lässt. Die Möbel der Kollektion sind modular aufgebaut und vielseitig einsetzbar – als offene Regale oder Schubladen mit Pushopen und Selbsteinzugstechnik. In Kombination mit dem Aufsatzbecken werden sie zu einem formschönen Eyecatcher im Badezimmer.

EIN BADEZIMMER WIE EIN TAG AM STRAND

Wie das unbeschwerte Gefühl eines Kurzurlaubs am Meer: Die neue BadSerie «Soleil by Starck» schafft mit ausgesprochenen feinen Linien eine natürliche und ruhige Atmosphäre. Das kompakte Programm aus Waschtischen, WCs und Badewannen erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten im Bad um eine neue, von natürlicher Weichheit geprägte Option. Klar und zeitlos modern fügt sich das Design von Philippe Starck flexibel in eine Vielzahl von Einrichtungsstilen ein. Bei den Waschtischen erinnert die Form des Innenbeckens an die Silhouette vom Wind geformter Dünen. Die sanften Konturen mit fliessenden Übergängen kreieren dezente Grosszügigkeit und sind zudem leicht zu reinigen. Dank des ausgewogenen Verhältnisses von Beckengrösse, Armaturenplattform und Ablagefläche erweisen sich die Waschbecken als perfekte Alltagsbegleiter. Das Feingefühl in der Formgebung zeigt sich auch bei den WCs mit filigranem, leicht überstehendem Deckel, die sich unauffällig in den Raum integrieren. Dank Absenkautomatik schliesst der Deckel sanft und geräuschlos. Zudem ist er leicht zu greifen, ohne Sitz oder Keramik berühren zu müssen – ein essenzieller Pluspunkt in Sachen Hygiene. Die formale Sanftheit und den leicht angedeuteten Aussenrand des Waschtisches hat Philippe Starck auch meisterhaft auf das Design der Badewanne übertragen. Bei den Einbauwannen mit eingeformter Ablage für den Kopf sind mehrere Einsitzer sowie ein ZweisitzerModell in planungsfreundlichen Abmessungen erhältlich, die optional mit AirSystem ausgestattet werden können. Die freistehende, ovale Wanne ist ein Highlight und die samtige Optik und Haptik setzen auch kleine Bäder perfekt in Szene.

IKONISCHE FORMGEBUNG UND SCHLICHTE ELEGANZ

Nach der erfolgreichen Einführung von «White Tulip» hat Philippe Starck mit «Tulum» seine zweite Armaturenserie für Duravit entworfen. Das monolithische, auf elementare Komponenten reduzierte Design setzt gekonnt Akzente und zeigt sich enorm anpassungsfähig. Die ausgewogene Komposition aus runden und eckigen Formen schafft optische Klarheit. Die Armaturen fügen sich perfekt in unterschiedlichste Badinterieurs ein und passen zu den unterschiedlichsten Keramikserien. Zeitlosigkeit bedeutet für Philippe Starck, dass Objekte langlebig sind – auf materieller, kultureller und emotionaler Ebene. Beim Entwurf von Tulum setzt er diesen Gedanken mit einer gelungenen Symbiose aus Purismus und Eleganz um. Die schlanken, rechteckigen Geometrien von Auslauf und Griff verlaufen exakt parallel aus dem konischen Körper. Durch die Verbindung runder und eckiger Elemente passen die Armaturen zu runden, organisch geformten oder eckigen Sanitärkörpern. Der flache, hochwertig verarbeitete Auslauf ist exakt gleich breit wie der lange, elegante Hebelgriff. Er verleiht der Armatur ihre edle Optik und gewährleistet die einfache und präzise Einstellung von Wassermenge und temperatur. Ob in Chrom oder mit mattschwarzer Oberfläche, von den kompakten Waschtischarmaturen für das kleine Gästebad bis hin zu extrahohen Modellen für die Kombination mit Waschschalen – Tulum by Starck bietet mit verschiedenen Höhen für Waschtischmischer die jeweils exakt passende Lösung. Haptisch wie optisch vermittelt die Armaturenserie einen durablen Eindruck und überzeugt qualitativ mit langlebigen Keramikkartuschen und perfekt verarbeiteten Oberflächen.

Puristische, modulare Stauraummöbel prägen die Atmosphäre.

Eine gelungene Symbiose aus Purismus und Eleganz. Langer, elegant geformter Griff mit angenehmer Haptik.

Feine Linien und ruhige Optik sind stilprägend.

Duravit Schweiz AG | Bahnweg 4 | CH5504 Othmarsingen | Tel.: +41 (0) 62 887 25 50 | www.duravit.ch

This article is from: