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PRIORI – über 24 Jahre unterwegs

PRIORI – 30 Jahre unterwegs

Die Reiseorganisation PRIORI hat zwei Beine: Der eine Fuss steht seit zwei Dutzend Jahren in Madagaskar und der andere steht in Basel. PRIORIGründer und Chef Franz Stadelmann gibt Antworten auf Fragen zum Unternehmen.

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Warum ist PRIORI ein Spezialreiseveranstalter? Wir haben in Madagaskar 1994 begonnen und sind immer noch dort mit eigenem Büro und madagassischem Team. Das Madagaskarhaus in Basel ist quasi das Relais zwischen Nord und Süd. Und mit der «Reisegarantie» natürlich auch ein Schweizer Vertragspartner für die Reisenden. Im Madagaskarhaus beraten wir Reisewillige auf sehr individuelle und persönliche Art. Dank unserer eigenen Präsenz vor Ort können wir interessante Details in die Programme einbauen und bei Problemen auch schnell reagieren. Unsere Kommunikationslinien sind sehr kurz.

Und die anderen Destinationen? Mit jeder der weiteren Destinationen, in die wir Reisen organisieren, haben wir ganz spezielle, lokale Ankerpunkte. In Myanmar waren wir mit dem PRIORIReiseKnowhow quasi der Geburtshelfer eines burmesischen Reiseunternehmens und haben dadurch eine ganz besondere Beziehung zu diesen Menschen. In GuineaBissau arbeitet eine ehemalige PRIORIMitarbeiterin, die durch die Entwicklungshilfe dorthin gekommen und geblieben ist. In Äthiopien werden unsere Gäste von einem ehemaligen, dort tätigen Entwicklungshelfer, durch das Land geführt usw.

Warum das Herzstück Madagaskar? Das hat mit mir zu tun. Ich kam im Januar 1988 nach Madagaskar für die Schweizer Entwicklungshilfe (DEZA) und nach ein paar Jahren Projektarbeit (Basisgesundheit, Trinkwasser, Wiederaufbau nach Zyklonen) wollte ich selber etwas aufbauen und begann in Antananarivo mit der PRIORI. Somit beschäftige ich mich seit 30 Jahren mit Madagaskar und habe zudem Bücher und viele Reportagen geschrieben.

Madagaskar hatte Pest? Ja, so gut wie jedes Jahr gibt es Pestfälle, meist in der Regenzeit. Das ist ein Hygiene, Bewusstseinsund Kulturproblem. Im September 2017 war ein ungewöhnlich früher Pestausbruch, der dank massiven Eingreifens von internationalen Organisationen eingedämmt wurde. Es wird wieder Pestfälle geben, auch politische Krisen und Flugausfälle. Wir als Reiseorganisation haben gelernt, damit umzugehen und öffneten, wie immer, eine Hotline für Auskünfte zu dieser Thematik. Im Fall der Pest wurde sie intensiv genutzt.

Das «fair ankommen»Logo? Wir hatten eine Phase, in der wir dachten, wir müssten bei «fairen» Vereinigungen dabei sein und waren es dann auch, bis wir merkten, dass unter Sonnenblumen auch nur Steine liegen. Kaschierten Kommerz wollten wir nicht unterstützen. Andererseits haben wir bereits vor etwa 15 Jahren den Slogan «fair ankommen» geschaffen und nun wieder aktiviert. Auf eigenen Füssen läuft es sich am besten.

Ist «fair» nicht abgegriffen? Ja, Worte wie «fair» sind inzwischen so abgegriffen wie «abseits der Touristenpfade» und viele weitere Worte, die nur noch Hülsen sind. Wir haben unser «fair ankommen» wieder ausgegraben, weil wir es hatten, aber eines Tages werden wir es ersetzen.

Warum das Sozialengagement? Weil ich aus der Entwicklungshilfe komme, haben wir seit Beginn soziale Elemente in unsere Program

me eingebunden. Heutzutage ist es ja trendy geworden, dies zu tun. Wir unterstützen auch ganz aktiv den Verein «Tsarabe Madagaskar», der in Madagaskar soziale Projekte ermöglicht. PRIORI und «Tsarabe Madagaskar» sind jedoch getrennte Einheiten.

Piratenmuseum, wozu? Dies ist unser kultureller Beitrag für Madagaskar. Niemand kümmerte sich in Madagaskar um die Beantwortung von oft gestellten Fragen zur Piratenzeit vor 300 Jahren. Also haben wir uns diesem Thema gewidmet und das erste und einzige Piratenmuseum in Madagaskar geschaffen. Wir haben es selbst finanziert und unterhalten es auch.

CO2? Ja, CO2 ist zu einem Geschäft geworden wie der Aktienhandel. Leider. Wir haben bereits vor über zwanzig Jahren beschlossen, in unserem Rahmen und auf direkte Weise etwas zu tun. Für jeden Fernflug nach Madagaskar, den ein Gast über uns bucht, werden vor Ort von einer Dorfgemeinschaft fünf Bäume gepflanzt, die der Fluggast auch persönlich besuchen kann.

Ist PRIORI ein Pionier? Natürlich schwimmt unser Schiff auch nur auf Wasser. Aber unsere Stärke ist Ortspräsenz, Kreativität und vor allem Engagement. Wir haben viele Touren entwickelt, die dann kopiert wurden. Wir sind Pionier in Madagaskar in dem Sinne, dass wir noch nie Mitarbeiter in Krisenjahren entlassen haben. Wir haben alle durchgefüttert. Das ist letztlich unser Ziel: Wir wollen in Madagaskar und auch in unseren weiteren Reisezielen Menschen in unserem Umkreis ein korrektes Leben ermöglichen.

Unser Team in Basel

Franz Stadelmann Gründer, Geschäftsführer

Anke Betz Administration, Reiseorganisation Bettina Fong Yam Direktorin PRIORI Antananarivo

Astrid Dreier Buchhaltung, Administration

Peter Elliker Textbearbeitung, Reiseberatung

Ellen Spinnler Reiseberatung, Reiseleitung, Fotografin

Unser Team in Madagaskar

Bodo Andriantefiarinesy Reiseberatung, Reiseorganisation

Fanasina Rabetoandro Reiseberatung, Reiseorganisation Michaël Ravonjison Reiseorganisation, Guide

Lucie Razafindramiarana Hauspflege, Botengänge

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