Displaced* Ereigniskartografien
ally displaced persons, *Refugees, asylum-seekers, intern others of concern to returnees, stateless persons, and UNHCR
Anne Hegge Ereigniskartografien wisschenschaftliches Seminar 2013/14 Prof.‘ Dr.‘ C. Höfler Designtheorie & -Forschung
Köln International School of Design
Inhalt Projektbeschreibung
Prozess Reflektion
Quellen
Projektbeschreibung Das wissenschaftliche Seminar unter der Leitung von Prof.’ Dr.’ C. Höfler ist die erste Veranstaltung einer neuen Reihe mit dem Titel „Urban Design Research“, die sich auf ein disziplinübergreifendes Verständnis von Stadt gründet. Sie widmet sich der Untersuchung gegenwärtiger städtischer Phänomene und Strukturen, um daraus tragfähige Gestaltungskonzepte für die Umwelt zu entwickeln. Gemeinschaftliche Aktionen und Ereignisse in der Öffentlichkeit wie etwa Feste oder Proteste verwandeln den Ort in einen gemeinsamen Handlungsraum, der sich von Alltagsroutinen und -situationen deutlich unterscheidet. Im Seminar werden selbst gewählte öffentliche Ereignisse recherchieret, analysiert und in Form von Karten dokumentiert. Ereignisse zu kartografieren bedeutet letztlich, ein Beziehungsnetz zwischen verschiedenen Bewegungen, Handlungen und Räumen herzustellen. ausgewählte Texte zum sozialen und performativen Raum, zur Idee einer situationistischen Stadt und zur Frage der Aufzeichnung von Ereignissen und Prozessen sowie die Arbeiten von Marc Thiede, Jorinde Voigts Notationen, die Schwarmgrafiken von Aranda&Lasch und Activity Cluster von Stan Allen werden als Beispiele analysiert und diskutiert.
Jorinde Voigt Portfolio Nr 24 2013
Prozess Tausende Menschen flüchten aus Bor im Südsudan, die syrische Flüchtlingskatastrophe scheint, auch wenn sie aus den Medien zurücktritt, kein Ende zu nehmen. Infografiken und Karten in der europäischen Medienlandschaft, wie etwa dem Handelsblatt oder auf statista.de zeigen die Anzahl der Flüchtlinge, die nach Europa kommen, als bedrohliche Masse, die uns überflutet. In der ersten Phase recherchierte ich Fakten und Darstellungen zur Situation von Flüchtlingen in Europa sowie zu den Herkunftsländern der Flüchtlinge. In herkömmlichen Karten wird lediglich die Herkunft sowie derzeitiges Aufenthaltsland von Flüchtlingen dargestellt, der lange und beschwerliche Weg findet keine Bedeutung. Durch Blogeinträge von ehemaligen Flüchtlingen, Publikationen der FRONTEX zu illegalen Grenzüberschritten, Datenmaterial der UNHCR und anderen ließen sich zum Teil einige Flüchtlingsrouten zurückverfolgen. In der Darstellung sollte genau dieser Weg, der sich oft über mehrere tausend Kilometer hinwegzieht, herausgestellt werden. Als Gegenentwurf zu den feinen Linien der Flüchtlingswege entwickelte ich in der letzten Phase des Projekts eine Weltkarte, die die aktuelle Position und ungefähre Anzahl von Flüchtlingen zeigt. Bei dieser Darstellung war es mir besonders wichtig, dass sie keine Starrheit verkörpert. Alle Elemente auf der Weltkarte sind beweglich, somit kann auf jedem Teil der Erde eine Krise ausbrechen, können sich Flüchtlingsströme entwickeln, Flüchtlingscamps entstehen aber auch wieder vergehen.
286 Italy
Spain 79
79 5
6
7 33
80 680 9
37
960 ce 3 84
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Alle Wege des Marxismus f체hren nach Moskau! Darum CDU. Antisowjetisches Plakat der CDU zum Bundestagswahlkampf 1953. Bundesgesch채ftsstelle der CDU Bonn, 1953
The refugees routes to Europe Refugees, asylum-seekers, internally displaced persons (IDPs), returnees (refugees and IDPs), stateless persons, and others of concern to UNHCR by country/territory of asylum | end-2012 (ctnd)
Prozess
refugees routes to europe
central mediterranean route
and illegal border crossings 2012
illegal border crossings 2012 10,380 top three countries of origin Somalia: 3,390 Tunisia: 2,240 Eritrea: 1,890
?
Fl체chtlingsrouten nach Europa 2012. Darstellung von herkunftsl채ndern und illegalen Grenz체bertritten Quelle: Frontex
balkan route illegal border crossings 2012 37,220 top three countries of origin Afghanistan: 9,560 Syria: 7,130 Bangladesh: 4,600
Prozess
apulia and calabria
eastern europen route
illegal border crossings 2012 4,770
illegal border crossings 2012 1,600
top three countries of origin Afghanistan: 1,710 Pakistan: 1,160 Bangladesh: 500
top three countries of origin Georgia: 330 Somalia: 260 Afghanistan: 200
Fl체chtlingsrouten nach Europa 2012. Darstellung von herkunftsl채ndern und illegalen Grenz체bertritten Quelle: Frontex
western mediterranean route illegal border crossings 2012 6,400 top three countries of origin Algeria: 2,020 unknown: 1,410 Marroco: 500
?
Prozess
Aufenthaltsorte von Fl端chtlingen 2012 Quelle: UNHCR
Ausstellung und Pr채sentation 01/2014 KISD
Reflektion
Das wissenschaftliche Seminar hat mir mit meinem geografischen Hintergrund einen neuen Blickwinkel auf das Feld der Kartografie gegeben. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Visualisierungstechniken zur Darstellung raum-zeitlicher Begebenheiten habe ich Mut gefunden, mit der Linie zu experimentieren und ihr Vielfältigkeit zu entdecken. Die Recherche und Analyse einiger Arbeiten von Joringe Voigt oder Stan Allen haben mich fasziniert sowie inspiriert, von den klassischen Techniken der Kartografie abzusehen und der Linie Raum und Aussage zu schenken. Die erste Phase der Datenanalyse stellte sich als sehr zeitaufwändig heraus, diese Zeit hätte ich gerne für mehr Visualisierungsarbeiten genutzt. Neben der Darstellung der Flüchtlingsbewegungen hat Frau Prof. Dr. Höfler die Freiheit gegeben, auch in die dritte Dimension einzusteigen, sodass in der letzten Phase des Seminars eine reliefartige Karte entwickelt werden konnte. Die ständige Möglichkeit zur Beratung und Betreuung durch Frau Höfler hat während der Laufphase des Seminars Orientierung und Rückhalt gegeben. Insgesamt hat die Auftaktveranstaltung zur Reihe „Urban Design Research“ Interesse für kommende Veranstaltungen geweckt.
Quellen
UNHCR http://www.unhcr.org/51bacb0f9.html Frontex http://frontex.europa.eu/publications/
BBC https://www.facebook.com/bbcafrica
Le Monde Diplomatique http://mondediplo.com/blogs/mapping-europe-s-war-on-immigration World Without Torture http://worldwithouttorture.org/2013/07/30/the-experiences-of-somali-refugees-maltreatment-on-their-route-to-europe/
*decalpsiD neifargotraksingierE
,snosrep decalpsid yllanretni ,s rekees-mulysa ,seegufeR* ot nrecnoc fo srehto dna ,snosre p sseletats ,seenruter RCHNU