Beispiele für förderfähige Programme Beispiel 2
Thema Orte Dauer Zielgruppe Schulfächer
Majdanek und Bełzec, Jüdisches Leben und Holocaust Majdanek, Bełzec und Lublin 5 Tage Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe Il Geschichte, Politik, Religion
Zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz haben sich das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) und die Bethe-Stiftung zu einer gemeinsamen Förderung der Fahrten deutscher Jugendgruppen zu den Gedenkstätten in den ehemaligen NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern in Polen entschlossen. In einer Zeit, in der Zeitzeugen immer weniger werden, obliegt es den authentischen Orten, Jugendliche zu einer Auseinandersetzung mit Fragen der Geschichte und der Gegenwart anzuregen: Von der systematischen Judenverfolgung durch die Nazis bis zu Gewaltexzessen und Fremdenfeindlichkeit heute. Die Kraft des Ortes macht solch ein „plastisch anschauendes” Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame europäische Zukunft über Theorie und Unterricht hinaus möglich. Die neue Förderung der Bethe-Stiftung und des DPJW, die von der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. und dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) verwaltet wird, verfolgt das Ziel, möglichst vielen Jugendlichen durch Zuschüsse eine Fahrt mit einem qualifizierten pädagogischen Konzept zu ermöglichen.
Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau
Montag, 1. Tag Vormittags Anreise mit Flugzeug (Warszawa, Lublin, Kraków) Nachmittags Stadtgeschichte Lublin, Jüdisches Viertel, Haus der „Aktion Reinhardt“ Abends Tagesrückblick, Formulierung von Fragen für die Folgetage Dienstag, 2. Tag Vormittags Lager Majdanek, Ausstellung „Häftlinge“ Nachmittags Individuelle Beschäftigung mit dem Lager: Workshops Abends Tagesrückblick Mittwoch, 3. Tag Tagesexkursion nach Bełzec Vormittags Anfahrt, Besichtigung des Memorials, Ausstellung Nachmittags Rückfahrt Abends Tagesrückblick Donnerstag, 4. Tag Vormittags Lublin nach dem II. Weltkrieg Nachmittags Freizeit Abends musikalischer Ausklang Freitag, 5. Tag Rückflug
Die Förderung orientiert sich formal an der bisherigen Förderung des DPJW und stockt sie auf. Die Voraussetzung für die höheren Zuschüsse zu den Reise- und Programmkosten sind ein Teilnehmerbeitrag von mind. 30 € pro Person und zusätzliche, vom Antragsteller zu akquirierende Drittmittel.
Förderkriterien
Voraussetzungen für die Förderung • schulische oder außerschulische Gruppen mit Jugendlichen ab 14 Jahren • mindestens 2 pädagogischen Begleiter • mindestens 4 Tage Reisedauer (davon drei Tage am Ort der Gedenkstätte und ein Tag mit Bezug zum Gastgeberland) • Thematisierung des Holocausts und Schaffung der Bezüge zur Gegenwart der jungen Menschen • gedenkstättenpädagogische Begleitung durch einen anerkannten Träger der außerschulischen Bildung (alternativ: Nachweis gedenkstättenpädagogischer Kompetenzen des begleitenden Lehrpersonals) • intensive Vor- und Nachbereitung aller Teilnehmenden • Dokumentation der Erfahrungen der Schüler im Rahmen einer Nachbereitung Ausdrücklich begrüßt werden Programme mit Begegnungen mit polnischen oder anderen ausländischen Gruppen vor Ort. Interessenten aus Mecklenburg Vorpommern können sich über gesonderte Programme bewerben. Informationen unter www.ibb-d.de/gedenkstaetten
Internationales Bildungs- und Begegnungswerk
IBB-Hauptsitz Bornstraße 66 44145 Dortmund
Grenzen überwinden: Nicht nur zwischen Ländern, sondern auch in den Köpfen. Mit diesem Ziel vor Augen organisieren wir seit mehr als 25 Jahren von unserem Sitz in Dortmund aus eindrucksvolle Fahrten, anspruchsvolle Schülerbegegnungen, interkulturelle Trainings und internationale Konferenzen. Verständigung und Versöhnung brauchen gerade im Verhältnis zu den Opfern des nationalsozialistischen Terrors den kritischen Blick auf die Geschichte. Begegnung und Bildung in den Gedenkstätten des Holocausts und des Vernichtungskrieges sind ein zentraler Bestandteil unseres Programms. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit sind sehr lebendige Beziehungen zu Belarus. Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB Dortmund) betreibt die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ in Minsk und die Geschichtswerkstatt Minsk auf dem Territorium des ehemaligen Minsker Ghetto und es betreut und begleitet das „Förderprogramm Belarus“. Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit unter www.ibb-d.de
Förderung von Gedenkstättenfahrten
Förderung von Gedenkstättenfahrten
Die Bethe-Stiftung und das Deutsch-Polnische Jugendwerk fördern ab 2015 schulische und außerschulische Gedenkstättenfahrten für Jugendliche ab 14 Jahren zu den NS-Vernichtungslagern in Polen. Gefördert werden Fahrten zu den Gedenkstätten in Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Chełmno nad Nerem, Bełzec und Stutthof.
Beispiele für förderfähige Programme Beispiel 1
Thema Orte Dauer Zielgruppe Schulfächer
Auschwitz mit eigenen Augen, Jüdisches Leben und Holocaust Auschwitz und Kraków 5 Tage Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I Geschichte, Politik, Religion
Montag, 1. Tag Vormittags Anreise mit Reisebus(Reiseantritt am Spätabend des Vortages) Nachmittags Stadtgeschichte Oswiecim/ Auschwitz, Jüdisches Zentrum, Jüdischer Friedhof Abends Tagesrückblick, Formulierung von Fragen für die Folgetage Dienstag, 2. Tag Vormittags Stammlager Auschwitz Nachmittags Individuelle Beschäftigung mit dem Stammlager: Sonderausstellungen Abends Tagesrückblick Mittwoch, 3. Tag Vormittags Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz Birkenau Nachmittags Gespräch mit einem Freiwilligen: Auschwitz heute Abends Tagesrückblick, Vorbereitung des Zeitzeugengesprächs, Abschied
Beispiel einer Förderung
Eine Gruppe mit 25 Jugendlichen und 2 Begleitpersonen macht eine viertägige Gedenkstättenfahrt von Stuttgart nach Lublin/Majdanek Gesamtkosten der Reise
8.500 €
Förderung der Reisekosten 27 Teilnehmende x 1.100 km x 0,10 €
2.970 €
Förderung der Programmkosten 27 Teilnehmende x 4 Tage x 60 Zloty (ca. 15 €) bei Unterbringung in einer Herberge
1.620 €
Sprachmittler 140 PLN x 4 Tage
140 €
Förderung gesamt (100 % DPJW-Fördersatz)
4.730 €
Anteil des DPJW
2.365 €
Anteil der Bethe-Stiftung
2.365 €
Voraussetzung für den Anteil der Bethe-Stiftung Drittmittel (50 %)
2.365 €
und Eigenbeiträge 25 Teilnehmende x 56,20 €
1.405 €
Gesamtbudget der Gruppe
8.500 €
Antragstellung
Anträge auf Förderung können eingereicht werden bei Internationales Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH Förderung Gedenkstättenfahrten Bornstr. 66 44145 Dortmund
Anträge müssen zum Stichtag vor Beginn der Studienfahrt vollständig vorliegen. Die Fristen für die Antragseinreichung sind zu den folgenden Stichtagen 01. November
für Fahrten, die im Januar, Februar und März stattfinden.
01. März
für Fahrten, die im April, Mai, Juni, Juli und August stattfinden.
01. Juni
für Fahrten, die im September, Oktober, November und Dezember stattfinden.
Sollten diese Fristen problematisch für Sie werden, wenden Sie sich bitte ans IBB.
Referenten Emilia Simon E-Mail Telefon Tel. Sprechzeiten
simon@ibb-d.de 0231 95 20 96 – 34 Di. und Mi., 09.00 – 16.00 Uhr
Anton Markschteder E-Mail Telefon
markschteder@ibb-d.de 0231 95 20 96 – 31
Donnerstag, 4. Tag Tagesexkursion nach Krakau Vormittags Geführter Stadtspaziergang: Marienkirche, Wawel, das jüdische Kraków Nachmittags Zeitzeugengespräch, Freie Zeit Abends Klezmer Konzert, Antritt der Rückreise
Weiterführende Informationen und die Bestellung unserer umfassenden Broschüre zu Gedenkstättenfahrten unter www.ibb-d.de/gedenkstaettenfahrten
Freitag, 5. Tag Vormittags Rückkehr zur Schule
Fotos: LucyP-Fotolia.com, Mechthild vom Büchel, IBB