T dersee fukushima dortmund 2014

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Nachwirkungen der ReaktorenKatastrophe von Fukushima

Thomas Dersee Gesellschaft f체r Strahlenschutz e.V. www.strahlentelex.de Dortmund, 7. M채rz 2014


Fukushima-Stadt, 09.11.2012 „Stehen wir‘s durch! Fukushima“ www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

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Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Durchhalteparolen und falsche Strahlenmessungen beim behรถrdlichen Umweltmonitoring Hakodate, 20.11.2012 www.strahlentelex.de


Amtliche Meßpunkte (monitoring posts) zur Ermittlung der Ortsdosisleistung in der Präfektur Fukushima: 644 Meßpunkte in der Region Norden der Präfektur Fukushima, 412 in der Region Soma-Futaba, 474 in der Region Iwaki, 285 in der Region Süden, 830 in der Region Mitte, 86 in der Region Minami-Aizu und 410 in der Region Aizu der Präfektur Fukushima. www.strahlentelex.de


Untersuchung von 48 amtlichen Umweltradioaktivitätsmeßpunkten (monitoring posts) in Kōriyama-shi, 14.9.2012. Angegeben ist hier, wieviel Prozent das amtliche Meßgerät im Vergleich zum Wert des Hitachi ALOCA-Prüfgeräts TCS-172B anzeigt. Dabei liegt der Meßpunkt 1 (MP/①) so nah wie möglich am Sensor des amtlichen Meßpunktes, der Meßpunkt 2 (MP/②) 2 Meter vom Sensor des amtlichen Meßpunktes entfernt in 1 Meter Entfernung vom Erdboden und der Meßpunkt 3 (MP/③ 5 Meter vom Sensor des amtlichen Meßpunktes entfernt in 1 Meter Entfernung vom Erdboden. MP/④ist der Durchschnittswert von 4 Messungen im Umkreis des amtlichen Meßpunktes in 1 Meter Entfernung vom Erdboden. Dabei wurde nach Möglichkeit über nicht-dekontaminiertem Erdboden gemessen. Autoren: Yoshida Kunihiro, Anshinanzen Project Minami-Soma, Naibu-hibaku-kenkyūkai (ACSIR), Nemoto Yoshimitsu, Himawari project Minamisoma, Bürger aus Kōriyama, Satō Shōsuke: Untersuchung der amtlichen Umweltradioaktivitätsmeßpunkte (monitoring posts) in Kōriyama-shi, Soma, Minami-Soma und Iitate, 14.09.2012. www.geocities.jp/ansinanzen_project/index.html

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Öffentliche Veranstaltung mit Prof. Tetsuji IMANAKA, Fukushima-Stadt, 18.11.2012 www.strahlentelex.de

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Dosismessungen der Katastrophenhelfer wurden ebenfalls manipuliert The Asahi Shimbun, 21.07.2012

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Ortsdosisleistungen in Japan vor dem 11. M채rz 2011; lt. MEXT, 1990-1998 www.strahlentelex.de


Abbildung 1: Ergebnisse der zweiten Untersuchung der Strontium-90-Verteilung, ergänzt um die Ergebnisse der ersten Verteilungsuntersuchung der Bodenbelastung Die Ergebnisse der ersten Untersuchung wurden unter Berücksichtigung der physikalischen Halbwertzeit von Strontium-90 (= 28,79 Jahre) auf den 9.2.2012/Heisei24 umgerechnet. Quelle: MEXT 12.9.2012/Heisei24, Anhang 5

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Legende im Kasten unten rechts:

Strontium-90 Fallout (Bq/m²) zum Zeitpunkt 13.1.2012 gefüllte Kreise: Beprobungspunkt/Meßpunkt Andreaskreuz: AKW Fukushima Dai-ichi (I)


Abbildung 3: Verhältnis der Falloutmenge von Cäsium-137 zur Falloutmenge von Strontium-90 in der ersten Untersuchung Senkrechte: Strontium-90 (Bq/m²), Waagerechte: Cäsium-137 (Bq/m²) Legende Kasten oben rechts: Rauten: Ergebnisse der 1. Untersuchung vom 14.6.2011/Heisei23, Kreis: Ergebnis der 2. Untersuchung vom 13.1.2012/Heisei24 Legende ungerahmter Kasten im Schaubild Mitte rechts: An den meisten Meßpunkten war die Menge des Strontium-90 größenmäßig 1/1000 der Menge des Cäsium-137 Legende Kasten oben links: Das Verhältnis von Strontium-90 zu Cäsium-137 lag im Vergleich zu den anderen Meßpunkten hier besonders hoch (Meßergebnisse aus Soma-shi)  Das Verhältnis Strontium-90 zu Cäsium-137 war mengenmäßig 1/10, daher war der Fallout von Strontium-90 im Verhältnis zu Cäsium-137 hier besonders hoch. Legende Kasten unten rechts: Am Meßpunkt Soma-shi (1. Meßpunkt) waren 5 Bodenproben genommen worden, von denen jedoch nur eine bei der ersten Untersuchung analysiert worden war. Im Rahmen der zweiten Untersuchung wurden nun die restlichen 4 Proben analysiert. Beachte: Hier sind die 2 Proben angezeigt, die über der Nachweisgrenze lagen.  In der Tendenz lag das Verhältnis Strontium-90 zu Cäsium-137 bei 1/1000 und damit im Rahmen der an den anderen Meßpunkten gefundenen Relation. Quelle: MEXT 12.9.2012/Heisei24, Anhang 9

Die Aktivitätsverhältnisse von Strontium-90 zu Cäsium-137 schwanken dem japanischen Wissenschaftsministeriums MEXT zufolge stark zwischen 1 zu 10 und 1 zu 1000.

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ICRP-Seminar, Rathaus Date, 10.11.2012 www.strahlentelex.de

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Geschäft speziell mit Produkten aus der Präfektur Fukushima, Tokyo, 08.11.2012 www.strahlentelex.de

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Öffentliche Erläuterung des Schilddrüsen-Screeningprogramms, Fukushima-Stadt, 09.11.2012

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Knoten und Zysten nehmen in den Schilddrüsen japanischer Kinder stetig zu Stand August 2013 lt. Verwaltung der Präfektur Fukushima (Asahi Shimbun Digital, 20.8.2013)

Unter 18 Jahre alte Personen in der Präfektur Fukushima zur Zeit der Katastrophe: 360.000 Bis August 2013 untersuchte Kinder: 193.000 Zahl der durch Operation bestätigten Krebsfälle: 18 Zahl der noch nicht operierten Krebsverdachtsfälle: 25 Zahl der gutartigen Schilddrüsen-Tumore: 1 Unter 38.114 bis April 2012 zuerst untersuchten Kindern aus Evakuierungsgebieten und Kontrollzonen wurden Zysten zu 35,1 Prozent und Knoten zu 1 Prozent gefunden. Unter weiteren 42.060 Kindern aus Fukushima Stadt wurden bis Ende August 2012 zu 43,7 Prozent Zysten und Knoten gefunden.

Zum Vergleich: Normal sind 1-2 Krebsfälle pro 1 Million Kinder und weniger als 1 Prozent mit Schilddrüsenzysten. www.strahlentelex.de


東地区を基準にした有病オッズ比 がん症 例数

一次検診 受診者数

平成23年度地域(近い地域) (in 2011 untersuchte nahe Regionen)

14

41,561

3.11

北(福島市・桑折町ほか) (Fukushima-Stadt)

12

50,246

2.21 (0.58-14.53)

中(二本松市・本宮市ほか) (Nihonmatsu, Motomiya-shi)

11

17,776

5.72

(1.42-37.98)

郡山市 (Koriyama-shi)

21

54,120

3.58

(0.98-22.66)

南(白河市・西郷町ほか) (Shirakawashi, Saigo-machi)

6

16,756

3.31

(0.70-23.82)

いわき市 (Iwaki-shi)

8 2

46,201 18,471

1.60 1

(0.37-11.03)

いわき市を除く東地区** (östliche Gebiete außer Iwaki-shi)

目安は、1倍より大きいこと

POR* (95% C.I.) * (0.81-20.22)

* 有病オッズ比(95%信頼区間) **二次検査受診割合80%以上の4市町村

95%C.I.の下の方の値が1倍より大きいと、いわゆる「統計的有意差がある」ことに


Schilddrüsenuntersuchungen Verlautbarung Anfang Februar 2014

• Insgesamt 245.131 per Ultraschall untersuchte Kinder. • Darunter 74 mit Schilddrüsenkrebs und Krebsverdacht. • Davon bisher 33 per Operation bestätigt. • Die Erkrankungsrate soll damit von 0,35 vor der Reaktorenkatastrophe seit März 2011 auf bisher 13 je 100.000 Kinder angestiegen sein. www.strahlentelex.de


Totgeburten und S채uglingssterblichkeit in Japan Masao Fukumoto, Kristina Voigt*, Ralf Kusmierz, Hagen Scherb* * Helmholtz Zentrum M체nchen, Strahlentelex 650-651, 06.02.2014

Thomas Dersee, www.strahlentelex.de


Totgeburten und S채uglingssterblichkeit in Japan Masao Fukumoto, Kristina Voigt*, Ralf Kusmierz, Hagen Scherb* * Helmholtz Zentrum M체nchen, Strahlentelex 650-651, 06.02.2014

Fr체hsterblichkeit (< 1 Jahr) in 11 exponierten japanischen Pr채fekturen Thomas Dersee, www.strahlentelex.de


Totgeburten und S채uglingssterblichkeit in Japan Masao Fukumoto, Kristina Voigt*, Ralf Kusmierz, Hagen Scherb* * Helmholtz Zentrum M체nchen, Strahlentelex 650-651, 06.02.2014

Totgeburtlichkeit in den hoch exponierten japanischen Pr채fekturen Ibaraki, Fukushima, Miyagi und Iwate Thomas Dersee, www.strahlentelex.de


Fehlbildungen in Bayern vor und nach Tschernobyl Hagen Scherb, Kristina Voigt Helmholtz Zentrum München, Strahlentelex 652-653, 06.03.2014

Die angeborenen Fehlbildungen nehmen je 1 Millisievert pro Jahr signifikant um 51 % zu. Vor Tschernobyl gab es 3 bis 6 Prozent angeborene Fehlbildungen, je nach Definition und betrachtetem Schweregrad. 1 mSv/a entspricht hier einer Bodenbelastung von ca. 46.600 Bq/m² Cs-137 und 23.300 Bq/m² Cs-134. Thomas Dersee, www.strahlentelex.de


„Einmütig – Gib niemals auf Fukushima!“ Hitachi

Hakodate, 20.11.2012

福 島第一原発の、左から2号機、3号機、4号機。8月1日には1号機と2号機の原子炉建屋の間にある排気塔(左の塔)付近で 毎時1万ミリシーベルトの放射線 量が計測された。/A sign that says Never Give Up. One heart, Fukushima.From left: No. 2, No. 3, No.4 Reactor. On August 1st, 10,000 milli sieverts /hour of radiation was measured between the No.1 and No.2 Reactor


Schaufenster eines Wohnungsmaklers, Fukushima-Stadt, 10.11.2012 „Stehen wir‘s durch, Fukushima!“ „ „Dieses Geschäft unterstützt das Schadensabkommen mit der Präfektur Fukushima“ www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


„Lächelndes Gesicht, Alle, in Fukushima, das wir lieben“

Fukushima-Stadt, 12.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


„Sich anlächeln gemeinsam lächeln von jetzt an bis auf ewig halten wir‘s durch in unserem geliebten Fukushima“

„Mit aller Kraft unterstützen wir die Heimat und Fukushima“

Fukushima-Stadt, 12.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


„Fukushima läßt sich nicht unterkriegen“ „Die Kyowa-Gruppe liefert leckere und sichere Nahrungsmittel nach ganz Japan“ Fukushima-Stadt, 12.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Sapporo, 21.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


„Halte durch, Uhrenturm!“ – Sapporo, 21.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Neueinteilung der Evakuierungszonen Zuvor: Verbotszone

Umkreis bis 10 km

Evakuierungszone

Das restliche Gebiet bis 20 km

Betreten nur mit Genehmigung und Schutzkleidung

Neu seit 28. Mai 2013: „Zone noch unbestimmter Rückkehr“

Die Ortsdosisleistung überschreitet 50 mSv/Jahr.

In den nächsten 5 Jahren werden 20 mSv/Jahr wahrscheinlich nicht erreicht .

„Zone der Vorbereitung auf ODL zwischen 50 die Aufhebung der Evakuie- und 20 mSv/Jahr. rungsanordnung“ Innerhalb von 2 Jahren werden voraussichtlich 20 mSv/Jahr erreicht.

Die Evakuierten dürfen sich hier frei bewegen und ihren Berufen und Geschäften nachgehen, aber noch nicht hier wohnen.

„Rückkehr zum normalen Leben“

Wohnen ist wieder erlaubt.

20 mSv/Jahr sind erreicht www.strahlentelex.de


effektive Dosis • 20 mSv/a (≈ 2,3 µSv/h) → 110 (ICRP) bis 1.100 von 100.000 Menschen sterben dadurch später jährlich zusätzlich an Krebs. • 50 mSv/a (≈ 5,7 µSv/h) → 275 (ICRP) bis 2.750 von 100.000 Menschen sterben dadurch später jährlich zusätzlich an Krebs. www.strahlentelex.de


Selbsthilfe und Proteste Nach der Katastrophe von Fukushima wurden in Japan mehr als 100 Bürgermeßstellen gegründet. www.strahlentelex.de


Öffentliche Vorführung der Bürgermeßstelle in Kyoto, 17.10.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Bürgermeßstelle Yokohama, 04.11.2012 www.strahlentelex.de

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Bürgermeßstelle Tokyo, 07.11.2012 www.strahlentelex.de

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Bürgermeßstelle Sapporo, 21.11.2012 www.strahlentelex.de

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Bürgermeßstelle Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

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Bürgermeßstelle Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

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Bürgermeßstelle Koriyama, 15.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Bürgermeßstelle Koriyama, 15.11.2012 www.strahlentelex.de

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Bürgermeßstelle Oguni, 14.11.2012 www.strahlentelex.de

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Fukushima Kaigi, Fukushima-Stadt, 11.11.2012 www.strahlentelex.de

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Fukushima-Stadt, 11.11.2012 www.strahlentelex.de

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„Genpatsu zero“ („Keine AKWs“)

„Vollständige Entschädigung für den Atomunfall“

Fukushima-Stadt, 11.11.2012 www.strahlentelex.de

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Dekontaminierungsversuche

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Butsuganji-Tempel, Fukushima-Stadt, 12.11.2012 www.strahlentelex.de

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Soma, 17.11.2012 www.strahlentelex.de

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Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

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Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

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Fukushima-Stadt, 09.11.2012 www.strahlentelex.de

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Date-shi, Oguni, 14.11.2012 www.strahlentelex.de

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Iitate, 13.11.2012 www.strahlentelex.de

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Grundschule Oguni, 14.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Grundschule Oguni, 14.11.2012 www.strahlentelex.de

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Minami-Soma, 14.11.2012 www.strahlentelex.de

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Minami-Soma, 14.11.2012

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Koriyama, 15.11.2012 www.strahlentelex.de

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Messungen der Ortsdosisleistungen in Japan im Herbst 2012

Gesamtbelastung während einer sechswöchigen Reise vom 15.10. bis 24.11.2012: 227 Mikrosievert (µSv) Anteil der beiden Flüge ca. 82 µSv oder 36 % Im Vergleich zu einem Aufenthalt in Deutschland bei 0,1 µSv/h: Mehrbelastung von 126 µSv oder 125 Prozent Anteil der beiden Flüge daran: 63 Prozent Im Vergleich zu einem Aufenthalt in Japan vor der Reaktorenkatastrophe mit 0,04 bis 0,05 µSv/h: Mehrbelastung 147 µSv oder 184 % Die hier dokumentierten eigenen Messungen der Ortsdosisleistung wurden sämtlich mit dem Strahlenmeßgerät Gamma-Scout Nr. 51509 der Firma GAMMA-SCOUT GmbH &Co. KG, Schriesheim, Deutschland, vorgenommen und beziehen sich stets auf einen Meter Abstand vom Erdboden. Laut Kalibrierungs-Zertifikat des Instituts für Radiochemie und Strahlenschutz der Fachhochschule Mannheim beträgt die Abweichung vom Referenzgerät für den Meßbereich der Ortsdosisleistung von 0,1 bis 10 µSv/h weniger als ± 5%. Die angegebenen 24-Stunden Tagesmittelwerte errechnete das mitgeführte Gerät aus den im 5-Minuten-Abstand über 24 Stunden gespeicherten Werten der Ortsdosisleistung als arithmetisches Mittel. www.strahlentelex.de

Ortsdosisleistungen in Mikrosievert pro Stunde (µSv/h) Datum

Ort

15.10.2012

Flug von Frankfurt/Main nach Osaka

16.10.2012

Kyoto

0,20

17.10.2012

Kyoto

0,15

18.10.2012

Kyoto

0,15

19.10.2012

Kyoto

0,15

20.10.2012

Kyoto

21.10.2012

Kyoto

0,15

22.10.2012

Kyoto und Nara

0,155

23.10.2012

Bahnfahrt von Kyoto über Okayama nach Kochi auf Shikoku

0,126

24.10.2012

Kochi, Bucht Katsurahama

0,12

25.10.2012

Kochi

0,12

26.10.2012

Bahnfahrt von Kochi über Kubokawa und Uwajima nach Matsuyama auf Shikoku

0,14

27.10.2012

Matsuyama,

0,168

28.10.2012

Matsuyama, Schloß und Onsen

0,164

29.10.2012

Schiffsfahrt von Matsuyama nach Hiroshima

0,166

30.10.2012

Hiroshima

0,172

31.10.2012

Bahnfahrt von Hiroshima über Shin-Yamaguchi nach Tottori

0,164

01.11.2012

Bahnfahrt von Tottori über Kyoto und Nagoya nach Gifu

0,154

02.11.2012

Gifu

0,157

03.11.2012

Gifu, Ausflug nach Takayama

0,15

04.11.2012

Bahnfahrt von Gifu nach Yokohama

0,134

05.11.2012

Bahnfahrt von Yokohama nach Tokyo

0,112

06.11.2012

Tokyo, Fahrt nach Kyu Saitama saikōkō, der alten WestOberschule von Saitama, in der die aus der 12 km von Fukushima Daiichi entfernt liegenden Stadt Futaba evakuierten Bürger untergebracht wurden

0,116

07.11.2012

Tokyo

0,131

08.11.2012

Tokyo

0,114

09.11.2012

Bahnfahrt von Tokyo nach Fukushima-Stadt

0,173

10.11.2012

Fukushima, Autofahrt nach Date, 9 km von Fukushima-Stadt entfernt

0,149

11.11.2012

Fukushima-Stadt

0,208

12.11.2012

Fukushima-Stadt

0,246

13.11.2012

Fukushima-Stadt, Ausflug nach Iitate, der Ortschaft, die mit 1 ½ Monaten Verspätung evakuiert wurde

0,217

14.11.2012

Fukushima-Stadt, Autofahrt nach Oguni, einem Nachbarort von Iitate, und Minamisoma an der Pazifik-Küste

0,265

15.11.2012

Fukushima-Stadt, Autofahrt nach Koriyama

0,185

16.11.2012

Fukushima-Stadt, Bahnfahrt nach Tsuchiyū-onsen

0,153

17.11.2012

Fukushima-Stadt, Bahnfahrt über Sendai und Watari sowie Busfahrt (Schienenersatzverkehr wg. Tsunami-Schäden) nach Soma

0,163

18.11.2012

Fukushima-Stadt

0,145

19.11.2012

Bahnfahrt von Fukushima über Sendai nach Aomori und weiter per Schiff nach Hakodate auf Hokkaido

0,118

20.11.2012

Bahnfahrt von Hakodate nach Sapporo

0,114

21.11.2012

Sapporo

0,118

22.11.2012

Bahnfahrt im Schlafwagen von Sapporo nach Ueno/Tokyo

0,118

23.11.2012

Bahnfahrten von Ueno nach Tokyo und Narita

0,135

24.11.2012

Flug von Tokyo/Narita nach München

Einzelwerte

24-Stunden-Tagesmittelwert

3,8 – 3,9

1,60

0,15

3,2-5,2

1,837

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Hakodate, 20.11.2012 www.strahlentelex.de

Japan, 15.10. – 24.11.2012, Annette Hack und Thomas Dersee


Es wird angenommen, daß allein in den ersten Tagen der Katastrophe allein an radioaktivem Cäsium (Cs-137 + Cs-134) 37 Billiarden (37·1015) Becquerel ins Meerwasser gelangten. Tabelle Präfektur Aomori Iwate Miyagi

Maßnahme Verbot* Verbot* Verbot*

betroffene Fischarten Pazifikdorsch (madara) Pazifikdorsch (madara) Barsch (suzuki); Pazifikdorsch (madara) (nur über 1 kg Gewicht); Kugelfisch (higanfugu); Flunder, Seezunge (hirame); schwarze Meerbrasse (kurodai) ausgewachsener Sandaal (meroudo) – Schleppnetzfang; freiwillige Grünling (ainame) Einschränkung Pazifikdorsch (madara); Plattfische (karei); junger Sandaal Fukushima Verbot* (ikanago); Barsch (suzuki); Klippenbarsch (mebaru); Seeigel (uni) – ingesamt 40 Arten nur experimentelle verschiedene Arten Tintenfisch (ika, tako); Wollkrabben (kegani), Muscheln (tsubugai, kichiji) Aquakultur Klippenbarsch (shiromebaru), Barsch (suzuki); Grunzfisch Ibaraki** Verbot* (nibe); Scholle, Seezunge (hirame); nicht ermittelt(komonkasube); Steinbutt (ishigarei) Sandaal (ikanago), ausgewachsener Sandaal(meroudo); freiwillige Grünling (ezoinainame); Kugelfisch (komonfugu); Einschränkung Klippenbarsch (usumebaru) Verbot*: die genannten Fischarten oder andere Lebensmittel in Verkehr zu bringen. 20.11.2012 Ibaraki** Die Fischereigenossenschaft der Präfektur Ibaraki hält aus eigenerHakodate, Initiative einen Grenzwert von 50 Bq/kg ein. Das entspricht der Hälfte des gesetzlichen Grenzwertes.

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Abbildung 1: Die von der nuklearen Katastrophe von Fukushima am st채rksten betroffenen Fischfanggebiete 61 und 67 im Nordpazifik. Quelle: FAO (IV-2000): FAO-Fanggebiete, FischInformationszentrum e.V., www.fischverband.de/faokarte

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Abbildung 7: Meeresströmungen im Nordpazifik. Quelle: NOAA National Oceanic and Atmospheric Administration (2007): “North Pazifik Ocean Currents”, (http://www.pmel.noaa.gov/np/pages/seas/npmap4.html) www.strahlentelex.de


Tabelle: Geänderte Grenzwerte für den Import von Nahrungsmitteln aus Japan in Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) Lebensmittel für Säuglinge und Kleinkinder

Milch und Milcherzeugnisse

Summe der Strontiumisotope, insbesondere Strontium-90†

75

125

Summe der Jodisotope, insbesondere Jod-131 Summe der Alpha-Strahlung emittierenden Isotope von Plutonium und Transplutoniumelementen, insbesondere Plutonium-239, Americium-241 Summe aller sonstigen Nuklide mit mehr als 10-tägiger Halbwertzeit, insbesondere Cäsium-134, Cäsium-137, außer Kohlenstoff-14 (C-14) und H-3 (Tritium)

100 (1) (zuvor 150)(2) 1

200 (1) (zuvor 400)(2)

(3)

Sonstige Lebensmittel, außer flüssigen Lebensmitteln 750

flüssige Lebensmittel

300 (1) (zuvor 500)(2) 1 (1) (zuvor 20)(2)

2000 10 (1) (zuvor 80)(2)

300 (1) (zuvor 500)(2) 1 (1) (zuvor 20)(2)

200 (1) (zuvor 1000)(2)

500 (1) (zuvor 1250)(2)

200 (1) (zuvor 1000)(2)

125

(1) „Um die Übereinstimmung mit den derzeit in Japan geltenden Höchstwerten sicherzustellen, ersetzt dieser Wert vorläufig den in der Verordnung (Euratom) Nr. 3954/ 87 der Kommission festgelegten Wert.“ (2) Werte der EU-Verordnung 3954/1987 und EURATOM-Verordnung Nr. 779/90 (TschernobylSchubladenverordnung) Diese wurden mit der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 351/2011 der Kommission vom 11. April 2011 durch die japanischen Werte ersetzt. (3) Durchführungsverordnung (EU) Nr. 351/2011 der Kommission vom 11. April 2011 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 297/2011 zum Erlass von Sondervorschriften für die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln, deren Ursprung oder Herkunft Japan ist, nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima; Amtsblatt der Europäischen Union L97/20-23 v. 12.4.2011.

Höchstwerte für Futtermittel in Bq/kg Summe von Cäsium-134 und Cäsium-137

Summe der Jod-Isotope, insbesondere Jod-131

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500 „Um die Übereinstimmung mit den derzeit in Japan geltenden Grenzwerten sicherzustellen, ersetzt dieser Wert vorläufig den in der Verordnung (Euratom) Nr. 770/90 der Kommission festgelegten Wert.“ 2000 „Dieser Wert wird vorläufig festgelegt und ist der gleiche wie für Lebensmittel, bis eine Bewertung der Faktoren des Übergangs von Jod aus Futtermitteln in Lebensmittel vorliegt.“

† Anmerkung: Die Bestimmungen in Japan enthalten keine Höchstwerte für Strontium.

Hakodate, 20.11.2012


Tabelle 1 gemäß Anhänge I und II des Vorschlags der Europäischen Kommission für eine Verordnung des Rates COM(2013) 576 final vom 6.8.2013 HÖCHSTWERTE RADIOAKTIVER KONTAMINATION VON NAHRUNGSMITTELN Für Nahrungsmittel gelten folgende Höchstwerte: Nahrungsmittel (Bq/kg) Nahrungsmittel für 25 Säuglinge

Strontiumisotope, insbesondere Sr-90 Jodisotope, insbesondere I-131 Alphateilchen emittierende Plutoniumisotope und Transplutoniumelemente, insbesondere Pu-239, Am-241 Alle übrigen Nuklide mit einer Halbwertzeit von mehr als 10 Tagen, insbesondere Cs-134, 29 Cs-137

Milcherzeug26 nisse

24

Sonstige Nahrungsmittel (sofern nicht von geringer Be27 deutung)

Flüssige Nahrungs28 mittel

27

Neu:

Nahrungsmittel von geringer Bedeutung (gem. Anhang II)

75

125

750

125

7 500

150

500

2 000

500

20 000

1

20

80

20

800

400

1 000

1 250

1 000

12 500

24 Der Wert für konzentrierte Erzeugnisse und Trockenerzeugnisse wird auf der Grundlage des für den unmittelbaren Verbrauch rekonstituierten Erzeugnisses berechnet. Die Mitgliedstaaten können Empfehlungen hinsichtlich der Verdünnungsbedingungen abgeben, um die Einhaltung der in dieser Verordnung festgelegten Höchstwerte zu gewährleisten. 25 Als Nahrungsmittel für Säuglinge gelten Nahrungsmittel für die Ernährung von Säuglingen während der ersten 12 Lebensmonate, die für sich genommen deren Nahrungsbedarf decken und in Packungen für den Einzelhandel dargeboten werden, die gemäß den Artikeln 11 und 12 der Richtlinie 2006/141/EG der Kommission eindeutig als „Säuglingsanfangsnahrung“, „Folgenahrung“, „Säuglingsmilchnahrung“ oder „Folgemilch“ gekennzeichnet und etikettiert sind. 26 Als Milcherzeugnisse gelten die Erzeugnisse folgender KN-Codes einschließlich späterer Anpassungen: 0401, 0402 (außer 0402 29 11). 27 Nahrungsmittel von geringerer Bedeutung und die für diese Nahrungsmittel jeweils geltenden Höchstwerte sind in Anhang II aufgeführt. 28 Flüssige Nahrungsmittel gemäß Code 2009 und Kapitel 22 der Kombinierten Nomenklatur. Die Werte werden unter Berücksichtigung des Verbrauchs von Leitungswasser berechnet; für die Trinkwasserversorgungssysteme sollten identische Werte gelten. 29 Diese Gruppe umfasst nicht Kohlenstoff-14, Tritium und Kalium-40.

In der Kategorie von Nahrungsmitteln angeblich „geringer Bedeutung“, die die Extremaktivitäten nach Meinung der EU-Behörden aufweisen dürfen, sind aufgezählt: Knoblauch, Trüffeln, Kapern, Wurzeln oder Knollen von Maniok, Maranta und Salep, Topinambur, Süßkartoffeln, Sago, Schalen von Zitrusfrüchten oder von Melonen, Mate, Pfeffer, Vanille, Zimt, Gewürznelken, Muskat, Amomen, Kardamom, Anis, Fenchel, Koriander, Kreuzkümmel, Wacholderbeeren, Ingwer, Safran, Kurkuma, Thymian, Lorbeerblätter, Curry und andere Gewürze, Hopfen, Pektinate und Pektate, Agar-Agar und andere Verdickungsstoffe von Pflanzen, Kaviar und Kaviarersatz, Kakao, Hefen und zubereitete Backtriebmittel, mit Zucker haltbar gemachte Früchte und Nüsse, Fette und Öle von Fischen oder Meeressäugetieren, natürliche und synthetisch hergestellte Provitamine und Vitamine sowie ätherische Öle. Außerdem auch Pflanzen, Pflanzenteile, Samen und Früchte zur Herstellung von Riechmitteln oder zu medizinischen Zwecken, Insektenvertilgung und Schädlingsbekämpfung sowie Schellack.

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Mit der Hypothese denken: Das Mögliche geschieht immer. Das Unerwartete kann geschehen. Auch Ungeahntes kann geschehen. ̶ Nur wann es geschieht ist unklar. Yôtarô HATAMURA, von Juni 2011 bis September 2012 Leiter der Untersuchungs- und Gutachterkommission der japanischen Regierung zur Havarie im AKW Fukushima Daiichi am 11. März 2013 in Berlin www.strahlentelex.de


„Eine Wiederinbetriebnahme [der AKWs] unter der Voraussetzung ‚Wenn die Sicherheit feststellbar ist‘ darf nicht erfolgen, denn mit dem Unfall hat sich diese These als falsch erwiesen.“ Yôtarô HATAMURA, von Juni 2011 bis September 2012 Leiter der Untersuchungs- und Gutachterkommission der japanischen Regierung zur Havarie im AKW Fukushima Daiichi am 11. März 2013 in Berlin www.strahlentelex.de


„Unter der Voraussetzung und Annahme, daß ein Unfall geschieht, ist abzuwägen, ob wir – man selbst und die Bevölkerung – mit den Folgen auch ungeahnter Ereignisse noch weiter existieren und leben und die Art der neuen Existenz verantworten können.“ Yôtarô HATAMURA, von Juni 2011 bis September 2012 Leiter der Untersuchungs- und Gutachterkommission der japanischen Regierung zur Havarie im AKW Fukushima Daiichi am 11. März 2013 in Berlin www.strahlentelex.de


“Now, the Government is trying to pass one law called ‘Secret Preservation Act’ which is really the Censorship Act. Anything the Government designate the information as ‘Specific secret’, then anyone who investigate and/or try to know will be punished. Of course, no exception to a state of Fukushima NPP and/or radiation contamination. Japan as a state, is becoming and processing accurately to coming back to the militarism time, it seems.”

“Jetzt versucht die Regierung ein Gesetz namens ‚Secret Preservation Act‘ einzuführen, das in Wirklichkeit ein Zensurgesetz ist. Wer dann Informationen, die die Regierung als ‚Specific Secret‘ einstuft, versucht zu untersuchen oder zu erfahren, wird bestraft. Natürlich werden auch der Zustand der Fukushima AKW und/oder die Strahlenbelastungen davon nicht ausgenommen sein. Es scheint, der japanische Staat entwickelt sich in die Zeit des Militarismus zurück.“

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Private Mitteilung aus Japan vom 17. September 2013

Das Gesetz wurde inzwischen im Dezember 2013 verabschiedet.


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