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Gert Mair aus Niederdorf: Seine schweren Schicksalsschläge und seine großen Erfolge

In der Handwerkerzone Nr. 10 von Niederdorf steht er - der Meisterbetrieb für Beschichtungen aller Art wie Industrieböden, Kunstharzbeschichtungen und Bodensanierung. Ein von Gert Mair, seiner Frau Astrid und seinen Mitarbeitern geführter Familienbetrieb, der in den letzten Jahren ein zulässiger Partner für die Verlegung, Sanierung und Instandhaltung verschiedenster Systeme für Böden und Wände geworden ist. In den trefflich ausgestalteten Räumlichkeiten dieses Betriebes hat die PZ Herrn Mair Gert besucht und mit ihm ein beeindruckendes Gespräch geführt. Mit großer Freude und Begeisterung führte nun Gert den PZ-Reporter durch die Büro- und Ausstellungsräume, die schon bald den Eindruck erweckten, dass hier eine große Persönlichkeit wirkt, die viel über die schweren Schicksalsschläge aber auch von den großen Erfolgen zu berichten weiß. Vor einer großen Ausstellungsfläche mit Bildern von großen vor allem auf den Sport bezogenen Persönlichkeiten, mit Diplomen und Anerkennungsschreiben, mit Bildern aus seiner Familie und Errungenschaften in seiner sportlichen Tätigkeit bleibt Gert stehen und berichtet mit viel Enthusiasmus, mit Freude über die inhaltlichen Schwerpunkte aus seinem inhaltsreichen Leben, wobei er auch seinen Blick immer wieder auf seine sportliche Tätigkeit, seine Auszeichnungen, auf seine Freunde und auf seine Familie verweist, was alles ihm sehr viel bedeutet und seinem Leben Freude und Inhalt gegeben hat. Weiters führt Gert weiter durch seine vielseitig gestaltete Ausstellung mit Erinnerungsstücken und Gegenständen aus dem Rodelsport, auf Kleidung und Ausrüstung der Sportler, die ihm viel bedeuten und worüber er viel zu erzählen weiß.

HÖHEN UND TIEFEN

In einem darauf folgenden Gespräch in seinem Büro konnte man von seinem von schweren Schicksalen getroffenen und großen Erfolgen gekennzeichneten inhaltsreichen Leben Großartiges erfahren. Es ist einfach erstaunenswert, wie er sein Leben gemeistert hat, wie er durch viele kaum

GERT MAIR

Erfolge und Rückschläge

vorstellbare Schicksalsschläge gefallen ist und dabei aber immer wieder die Kraft und den Mut zu einem neuen Anfang gefunden hat. Dabei weist er auch auf eine Widmung des Landeshauptmannes Luis Durnwalder hin, die ihm stets in Erinnerung geblieben und ihm besonders zu Herzen gegangen ist, nämlich, „dass es im Leben nicht darauf ankommt, wie oft man gefallen ist, sondern wie oft man wieder aufgestanden ist“. Und fürwahr, Gert Mair ist ein wahrhaft stets nach oben strebender Mensch, der immer wieder aus seinem Tiefpunkt einen Ausweg gefunden hat, der mit Mut, Fleiß, eigener Kraft und besonderer Anstrengung es zum Erfolg gebracht und sein Leben gemeistert hat. Gert ist weiters ein tief gläubiger Mensch, der im ständigen Gebet die Hoffnung nie aufgegeben und die Hilfe Gottes gesucht und gefunden hat. Dabei weist

er auch immer wieder auf die Hilfe seiner herzensguten Gattin, seiner zwei Kinder, seiner lieben Mutter und seines Onkels Ernst hin, die alle mit viel Aufopferung und Einfühlungsvermögen ihm in den Tiefpunkten seines Lebens viel geholfen und Unschätzbares geleistet haben, wofür er ihnen immer wieder einen aufrichtigen und von tiefem Herzen kommenden Dank ausspricht. Nicht zu vergessen sind dabei auch seine Freunde, die es immer gut mit ihm meinten und besonders seine Ärzte und Therapeuten, die nicht nur die „Verschreiber von Medizinen“ und „Behandler seiner Krankheit im mediziOnkel Ernst MairGert Mair Vater Siegfried Mair Onkel Bruno Nöckler nischen Bereich“ waren, EinedererfolgreichstenSportlerfamilienSüdtirols sondern die in freundschaftlicher VerbundenMair Gert und seine sportlich ebenfalls erfolgreichen heit und im einfühlsamen Familienmitglieder. Gespräch zur Genesung seiner Krankheit viel beigetragen haben. Nicht zu vergessen ist seine sportliche Tätigkeit, die ihm viel Kraft und Ausdauer gegeben hat. Was aber im Gespräch ganz besonders zum Ausdruck kam, waren seine Bescheidenheit, seine Herzlichkeit, seine „Menschlichkeit“, seine Dankbarkeit, seine positive Lebenseinstellung, sein Glauben an Gott und seine ganze Lebenshaltung, die er immer wieder von der positiven Seite zu sehen vermochte, mit der Einstellung, dass alles im menschlichen Leben, auch Krankheit und Schicksalsschläge einen Sinn hat. Nur, so sagt er immer wieder „darf man sich nicht gehen lassen, sondern man muss selbst einen Betrag leisten, man muss an sich selber arbeiten, man muss sich anstrengen und sich bemühen, einen Ausweg zu finden“. Was Gert Mair besonders auszeichnet, ist nun seine Zufriedenheit, sein Erfolg, seine >>

Freude mit allem, was ihm tagtäglich begegnet, sein Bezug zu seiner lieben Familie, zu seiner Frau Astrid und seiner beiden Kinder Sara und Moritz die er als seinen größten Reichtum bezeichnet. Auf die Frage „Was ihm im Leben wichtig ist und was das Leben sinnvoll macht“ antwortet Gert „Nicht Geld, Besitz, Ruhm, Stress, Erfolg um jeden Preis sondern Lebensfreude, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Gesundheit, Familie und Freunde, bewusstes sowie sinnvolles Erleben und Gestalten der uns geschenkten Zeit“. KG begann bereits im Jahre 1989 als erster Südtiroler Betrieb mit der Verlegung von Böden- und Wandbeschichtungen aller Arten (Kunstharzbeschichtungen, Industriebeschichtungen und dgl.), mit Spezialisierung im dekorativen, biologischen und denkmalgeschützten Bereichen. Inzwischen hat sich das Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf erworben und sein Kundenkreis hat sich ständig erweitert.

SEINE SCHWEREN SCHICKSALSSCHLÄGE

Das Rodel-Olympiamuseum in Niederdorf ist Partner für Olympia 2026. Dort gibt es viele Widmungen. Vater Siegfried hat die erste Olympiamedaille im Rodelsport für Südtirol und für Italien geholt. Er starb am Tag der Erstkommunion von Gert. hen ereignete sich am Tag der Erstkommunion von Gert. Gert, so sagt er mit rührender und getrübter Stimme, hat immer noch das Bild vor seinen Augen, wie sein Vater wegfuhr, um seine Tante zur Feier seiner ersten heiligen Kommunion abzuholen. Er kehrte aber nicht mehr zurück. Das normal mit Freuden erfüllte Fest der Ersten hl. Kommunion wurde für Gert und seine Familie wohl ein „Leidensfest“ erfüllt mit großem Leid und Schmerz. Von 2012 bis 2020 litt Gert an einer schweren Krankheit, die er besiegte. Kraftfeld durch die wunderbare Familie: Moritz, Sarah, Astrid und Gert.

SEINE BERUFLICHE TÄTIGKEIT

Auch beruflich trat Gert in die Fußstapfen seines Vaters Siegfried, indem er in die 1963 gegründete Baufirma Josef Siegfried Mair einstieg, die nach dessen Tod im Jahre 1977 von Gerts Mutter Aloisia Nöckler Mair sowie von seinem Onkel Ernst als Geschäftsführer übernommen worden war und konsequent weitergeführt wurde. Gert absolvierte mit großem Erfolg die Ausbildung zum Maurermeister mit Spezialisierung, die er im Jahr 1993 mit dem Erwerb des Meisterbriefes abschloss. Gemeinsam mit seinem Onkel Ernst führte Gert nun den inzwischen florierenden Maurerbetrieb, wobei er den Schwerpunkt auch auf die Errichtung von biologischen und denkmalgeschützten Bauten legte. Gert übt seinen Beruf mit viel Interesse, Freude und Begeisterung aus und dies hat ihm auch in der Zeit seiner schweren Krankheit sehr geholfen. Die Firma Mair Wenn Gert auch im beruflichen und vor allem im sportlichen Bereich auf Grund seiner Begeisterung und seines großen Einsatzes große Erfolge aufzuweisen hat, dürfen aber seine schweren Schicksalsschläge nicht übersehen werden, die sein Leben einerseits gewaltig trübten, andererseits aber auf Grund seiner Zuversicht, seiner positiven Einstellung zum Leben, seines immer wieder neuen Anfangens nach den schweren Stunden, nach seinen Tiefpunkten und in seiner Hoffnung sowie im Glauben an Gott, dass sich alles früher oder später wieder zum Positiven ändern wird, er seinem Leben immer wieder neuen Inhalt verlieh. Am 15. Mai 1977 starb sein Vater Siegfried bei einem Autounfall. Er war 38 Jahre alt und sein Handwerksbetrieb war hoch verschuldet, da erst die Betriebshalle und das Wohnhaus neu gebaut worden waren. Das mit dem Autounfall tragische Gesche-

DER SCHWERE AUTOUNFALL

Am 18. August 1982 erlitt sein Onkel und Firmpate Bruno Nöckler einen schweren Autounfall mit tödlichem Ausgang. Zu diesem Unfall kam es, als Bruno Nöckler, der bekannte Schirennläufer mit der italienischen Schinationalmeisterschaft an einem Trainingslager in Neuseeland teilnahm. Im Jahr 1987, 10 Jahre später, fast am Tag genau und nur 5 km vom Ort entfernt, wo sein Vater Siegfried tödlich verunglückte, erlitt Gert einen schweren Autounfall, den ein betrunkener Autofahrer verursachte. Gert erlitt dabei fast die gleichen Verletzungen, an denen sein Vater gestorben war. Er überlebte und wie durch ein Wunder konnte er weiterleben. Gert selbst hatte zahlreiche Schnittwunden am ganzen Körper, einen Milzriss, eine Leberquetschung, innere Blutungen, einen Kreuzbandriss, ja er war in äußerster

Lebensgefahr. Dass er das alles überlebte, verdankte er, wie er zu berichten weiß, seiner lieben Mutter, die ihn fürsorglich pflegte und alles für ihn tat, um ihm zu helfen. Gert erholte sich und durfte weiterleben.

Die schweren Schicksalsschläge von Gert nahmen aber kein Ende. Der größte Schlag war wohl mit seiner tückischen Krankheit verbunden von der er, wie er sagt, wohl beinahe durch ein Wunder geheilt wurde. Zu Beginn des Jahres 2011 erkrankte Gert an einer besonderen Form von Epilepsie, die sich vor allem in einer Reihe von großen und kleinen Anfällen manifestierte. Oft traten an einem Tag gleich mehrere Anfälle auf. Er musste jeden Tag, vor allem nachts rund um die Uhr überwacht und kontrolliert werden, da er jederzeit einen Anfall haben und durch Ersticken, Umfallen, Stürzen und auf Grund einer Vielzahl anderer Gefahrensituationen somit in Lebensgefahr gebracht werden könnte. Er verlor immer mehr an Gewicht und war teilweise so schwach, dass er zwischendurch fast umkippte. Noch dazu hatte Gert starke Erinnerungsverluste. Vor allem das Langzeitgedächtnis fiel zum Teil völlig aus. Etwa 80 % dieses Gedächtnisses gingen dabei verloren. Nur durch ständiges Recherchieren seiner Vergangenheit gelang es ihm allmählich die betreffenden Gedächtnisinhalte wieder zu finden, diese aufzuarbeiten und neu zu speichern und so den Verlauf seines bisherigen Lebens wieder zu rekonstruieren. Schlimm war weiters, dass Gert keine sportlichen Tätigkeiten mehr ausüben durfte und auf seine Tätigkeit als Yoseikan BudoAthlet sowie -Trainer, auf das Wandern und auf vieles andere verzichten musste.

Gert Mair feierte auch großartige Erfolge im Yoseikan-Budo-Sport, wo er bis zur Weltspitze vorrückte.

IMMER WIEDER AUFSTEHEN

Gert gab aber nicht auf. Immer wieder versuchte er, wenn er tief gefallen war, wieder aufzustehen und neue Kräfte zu gewinnen. Dank seiner positiven Einstellung zum Leben, seiner hervorragenden Unterstützung durch seine Frau und seine Kinder, durch seinen Mut und seine Kraft, die er im Glauben und im ständigen Gebet vor allem in der Mooskirche gefunden hat und vor allem dank der professionellen Hilfe seitens der Ärzte und des Personals der Uniklinik Innsbruck (Gert nennt sie die „Klinik unter Freunden“) sowie seiner Therapeuten wurde der im Jahre 2011 erkrankte Gert wie durch ein Wunder im Jahre 2020 voll und ganz geheilt. Am 14. Februar 2020, also am Valentinstag, erhielt Gert vom Ärzteteam der Klinik Innsbruck, wo eine umfangreiche und intensive Nachkontrolle durchgeführt worden war, die wunderbare Nachricht, dass sich kein einziger Anfall mehr manifestiert hatte und dass er nun wieder vollständig gesund ist. Man kann sich die Freude wohl kaum vorstellen, die er empfand, als er diese Nachricht erhielt, die er dann seiner lieben Frau und seinen Kindern mitteilen konnte. Nun ist Gert völlig gesund und kann mit viel Freude seine berufliche und sportliche Tätigkeit ausüben und seinem Leben wieder neuen Inhalt verleihen. Er ist, wie er selbst sagt, „zu seinem wunderschönen und gewissermaßen dritten Leben zurückgekehrt, wofür er eine riesengroße Dankbarkeit empfinde. Das Wesentliche im Leben seien nicht die vielen Erfolge, so schön sie auch sein mögen, sondern die menschlichen Werte und der Wert des Lebens als solches, das allen Rückschlägen zum Trotz stets lebenswert, sinnvoll und wertvoll ist“. Gert ist und war stets ein „nach weiter strebender Mensch“, der trotz seiner vielen und schweren Schicksalsschläge nie stehen geblieben ist, der immer wieder aufgestanden ist und einen neuen Anfang gefunden hat, was alles ihm letztlich Zufriedenheit und Freude gebracht hat. Wie könnten doch im übertragenen Sinn die letzten Worte in Goethes Faust 2 zum Leben von Gert Mair passen: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“. // Johann Passler

AUS SEINEM LEBEN

Gert Mair wurde am 12. März 1969 in Niederdorf geboren und wuchs dort mit seinem Bruder Edi sowie seinen Schwestern Karin und Gaby in einer der bekanntesten und erfolgreichsten Sportlerfamilien Südtirols auf. Sein Vater Siegfried Mair und sein Onkel Ernst Mair waren sehr erfolgreiche Sportler im Kunst- sowie im Naturbahnrodeln und sein Onkel Bruno Nöckler war Mitglied der Schinationalmeisterschaft Italiens, für die er eine Reihe ausgezeichneter Platzierungen holte. So wuchs Gert in einer Familie auf, in welcher der Sport einen großen Stellenwert hatte und der ihr durch die beeindruckenden sportlichen Erfolge einen entsprechenden Bekanntheitsgrad verschaffte. Bald schon wurde aus dem jungen Gert ein begeisterter Sportler. Mit großer Begeisterung pflegte er zunächst den Freizeitsport, fand aber bald schon eine besondere Neigung zum Leistungssport, wobei er besonders im Sportbereich Yoseikan Budo großartige Erfolge erzielte. Wie sein Vater Siegfried ist Gert aber nicht nur ein äußerst erfolgreicher Sportler sondern stellte sich auch in den Dienst der Vereine und Verbände, deren Wohlergehen ihm stets eine großes Anliegen war. Gert unterstützt stets seine Freunde im Verein, besonders die Sektionsleiterin sowie Trainerin Verena Niederkofler und den Trainer Anton Oberhammer, die den Vorzeigeverein mit über 350 Mitgliedern (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) seit 25 Jahren mustergültig führen und mit denen Gert immer freundschaftlich verbunden geblieben ist. Auf Grund seines Einsatzes, seiner Begeisterung, seiner mustergültigen Tatkraft konnte er großartige Erfolge erzielen: • 1993 - Vizeweltmeister im Yoseikan Budo bei der WM Brixen (Italien) • 1995 - Vizeweltmeister im Yoseikan Bu-

do bei der WM in Brig (Schweiz) • 1997 - 3. Platz bei der Weltmeisterschaft im Yoseikan Budo in Quèbek (Kanada) • 1999 - Weltcupsieger im Yoseikan Budo in Lille (Frankreich) • 2000 - Vergleichskämpfe mit der Europaauswahl in den größten Kampfsportschulen Japans • Siebenfacher Italienmeister und mehrfacher Regionalmeister in verschiedenen

Yoseikan-Disziplinen • Weitere Ehrungen und Auszeichnungen vom Bürgermeister von Niederdorf und vom Landeshauptmann • Vizeitalien- und Landesmeister im Schisport (Slalom und Riesenslalom) und viele weitere Erfolge bis zu seinem schweren

Autounfall im Jahre 1987, nach welchem er seine hoffnungsvolle Karriere als Schirennläufer beendete. //

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