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BIWEP: Gebt den Familien das Kommando

BILDUNGSWEG PUSTERTAL Gebt den Familien das Kommando

Sie ist wieder da und die Kinder haben sie bereits mit nach Hause gebracht: Die neue Broschüre „Familienwege“ des Bildungsweg Pustertal. Das ganze Pustertal dreht sich wieder um die Familien und Kinder! Eine breite Palette von Veranstaltungen soll dazu beitragen, dass wir in den Familien gut aufeinander achtgeben, dass unsere Kinder stark wie die Löwen werden, dass wir ihnen mit Respekt begegnen und dabei immer wieder lautes Kinderlachen hören.

Die schöne Aufgabe des Bildungsweg Pustertal ist es, lebenspraktische und kreative „Familienwege“ aufzuzeigen, damit wir alle die täglichen Herausforderungen in unseren Familien gut und mit mehr Gelassenheit meistern können. Die Sammlung der verschiedenen Vorträge, Workshops und Seminare in der Broschüre sowie auf www.biwep.it soll dabei helfen – geplant von engagierten und vor Ort vernetzten Menschen, die ein gutes Gespür dafür haben, was Familien gerade jetzt und genau in dieser Ortschaft brauchen.

NAH AN DER LEBENSWELT

Die Themen sind vielfältig. Sie tauchen ein in die spannende und mitunter auch anstrengende Welt des Eltern-Seins. Sie fragen nach Haltung, Sprache und Humor in der Erziehung und auch danach, welches Bild wir von uns und unseren Kindern haben. Iris van den Hoeven, eine bekannte Erziehungswissenschaftlerin, die ihre Vorträge nah an der Lebenswelt der Familien gestaltet, gleichzeitig wissenschaftlich fundiert vorgeht und auch noch ziemlich unterhaltsam ist, wird einmal mehr als Referentin – diesmal im Kulturhaus in Niederdorf – mit dabei sein. Zu einer Gesprächsrunde unter Vätern lädt der Bildungsausschuss Toblach in die Bibliothek „Hans Glauber“ ein – moderiert von Alex Unteregger, Strukturleiter vom Burgerhof in Prags. Dort haben alle interessierten Väter die Möglichkeit, sich in gemütlicher Atmosphäre untereinander auszutauschen. In der Runde anwesend sein werden außerdem Peter Koler vom Forum Prävention, Andreas Conca, Primar der Psychiatrie in Bozen sowie Michael Bockhorni, Präsident des Vereins väter aktiv – mit ihrer Expertise werden sie die Gespräche und persönlichen Geschichten der Väter bereichern. Dies sind nur zwei von einer ganzen Rei-

Informativ: Die neue Broschüre liegt schon auf.

he von Veranstaltungen, bei denen explizit wir als Eltern und Erziehende angesprochen werden.

GEMEINSAME FAMILIENZEIT

Doch die aktuellen „Familienwege“ gehen nicht nur pädagogischen Fragen nach, sondern bieten uns echte Auszeiten zusammen mit unseren Kindern in der Natur. „Ab in den Wald und genießen“ heißt es beispielsweise beim „Waldbaden“ in St. Johann: Eine gute Gelegenheit, um unsere Sinne zu erfrischen und einmal ganz bei uns zu sein – fern aller Ablenkung von Internet, Smartphone und Computerspielen. Und noch ein weiteres Mal sind es die Bildungsausschüsse im Ahrntal, die im Frühsommer zu einer Erlebniszeit für Familien einladen, diesmal zum Thema „Sicher wandern in der Natur – Theorie und Praxis“. Am Vormittag wird über das Vermeiden von Risiken gesprochen und anschließend mit Hilfe einer topografischen Karte eine gemeinsame Wanderung ausgearbeitet. Nach der Mittagspause werden die Schuhe nochmal sicherheitshalber fest geschnürt und dann kann die Familienwanderung – bestens gewappnet und ausgerüstet – auch schon losgehen.

VIELFÄLTIG UND ZUKUNFTSWEISEND

Die Saison für die neuen „Familienwege“ ist gestartet und verspricht, alles andere als eintönig zu werden. Die Bandbreite der Themen beginnt bei den süßen Träumen der Babys und erstreckt sich bis hin zu den belastenden Fragen, wenn der Tod in das Leben der Familie tritt. Dazwischen passt alles hinein: Wichtelmusizieren und Bilderbuchbabys, Kleinkinder und pubertierende Jugendliche, sich verändernde Beziehungen von Paaren und in den Familien, Yoga, Aromatherapie, besser Leben ohne Plastik, selbstgemachte Bienenwachstücher, Repair Cafés und vieles mehr. Dabei fällt auf, dass besonders Vorträge, Workshops und Initiativen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz mehr und mehr Platz in der Broschüre einnehmen – und bei weitem nicht nur dort auf dem Papier! Das Bedürfnis, nachhaltig und umweltbewusst zu leben ist in den Köpfen und Herzen der Menschen angekommen. Es ist zu einem großen Thema in unseren Familien geworden. Unsere Kinder und Jugendlichen wachsen mit der globalen Protestbewegung unter dem Namen Fridays for

Future auf. Sie gehen auf die Straße, um für einen effektiven Klimaschutz zu protestieren. Und sie bringen das Thema zu uns allen in die Familien herein. Ihr Anliegen ist es, dass wir unser Verhältnis zur Natur neu gestalten, dass wir alle unseren Beitrag leisten und nicht mehr gleichgültig, sondern achtsam und schützend mit unserer Umwelt und der Natur umgehen. Die neuen „Familienwege“ sind zukunftsweisend und anregend in vielerlei Hinsicht. Sie sind informativ, theoretisch gefestigt und oft auch sehr praxisnah. Sie sind lustig und unterhaltsam und manchmal berührend, sie sind aber auch hilfreich und unterstützend – auf alle Fälle sind sie bereichernd!

DER SOMMER GEHÖRT DEN KINDERN

Die Tage werden länger, die Sonne lacht und der Frühling kommt schon mit großen Schritten auf uns zu. Im Handumdrehen ist der Sommer da und unsere Kinder können in die langen – und manchmal auch lang ersehnten – Sommerferien starten. Endlich alle Zeit der Welt haben, um das Leben zu genießen! Lange ausschlafen oder aber ganz früh aufstehen, um etwas Schönes zu erleben, alleine zu Hause in der Hängematte chillen oder zusammen mit Freunden tolle Pläne aushecken – wie dem auch sei, die viele freie Zeit ist dazu da, dass sich unsere Kinder und Jugendlichen ausgiebig erholen und es sich einfach mal gut gehen lassen.

Der Gedanke an den Sommer und die – bei uns so langen – Ferien lösen bei vielen Eltern auf der anderen Seite aber auch mulmige Gefühle aus, denn sie fragen sich: Wohin in der ganzen Zeit mit den Kindern? Die Betreuungs- und Freizeitangebote zwischen Juni und September sind inzwischen zwar recht gut ausgebaut, dennoch erreichen sie Familien in den peripheren Gemeinden noch nicht besonders gut. Es gibt Angebote, die für manche Familien besser leistbar sind und solche, die einfach zu weit entfernt sind. Wiederum andere lassen sich zeitlich nicht mit unseren Arbeitszeiten vereinbaren. Umso wichtiger ist es, dass unsere Familien die richtigen Informationen zur richtigen Zeit bekommen, um besser und langfristig planen zu können.

ANGEBOTE IN GANZ PUSTERTAL

Auf der Informationsplattform www.kinderzeit.bz können Eltern nach einer Betreuung für ihre Kinder im Grund- und Mittelschulalter Ausschau halten. Vereine, Verbände, Jugenddienste, Genossenschaften, der Schulverbund und die Kindergärten geben dort laufend ihre Angebote ein – für das aktuelle Schuljahr und seit kurzem auch schon für diesen Sommer. Somit sind alle wichtigen Informationen über Kitas, Tagesmütter, Nachmittagsbetreuung, aktive Freizeit- und Sommerangebote im Pustertal auf dieser Plattform dargestellt. Eltern können schnell und einfach nach Alter des Kindes, Ort und Art der Betreuung und anderen Kriterien filtern, um so das passende Angebot für ihre Kinder zu finden. Diese bezirksweite Sammlung – die es mittlerweile seit 10 Jahren gibt – ermöglicht es, ein aktuelles Bild der Betreuungslandschaft im Pustertal festzuhalten. Es setzt sich aus vielen kleinen und größeren Angeboten von unterschiedlichen Akteuren und Organisationen zusammen – und es bildet einen Ist-Zustand ab, der auch Lücken sichtbar macht und Potenzial zur Weiterentwicklung aufzeigt.

Mit dem einziehenden Frühling wird auch wieder mehr Leichtigkeit und Lebenslust in der Luft liegen – wir können sie schon schnuppern. Dieser Sommer soll leicht, luftig und unbeschwert für unsere Kinder werden – das ist ihr gutes Recht! Denn – wie es Herbert Grönemeyer sagen würde: Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsinn ein Ende! // Gaby Taschler

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