Rudolf Bauer 1. Oktober 2017 – 31. Januar 2018 Oktober 1, 2017 – January 31, 2018 Rebay-Haus Teningen
Originale Werke, Lithografien und Briefe Original works, lithographs and letters
Rudolf Bauer Originale Werke, Lithografien und Briefe Original works, lithographs and letters
Š 2017 FÜrderverein Hilla von Rebay e.V. Teningen
Impressum / Imprint Herausgeber / Editor: Förderverein Hilla von Rebay e.V. Teningen Projektmanagement / Project management: Christina Beck-Nägele, Bernd Müller, Brigitte Scheelen Redaktion / Editorial staff: Katharina Aschenbrenner, Christiane Grathwohl-Scheffel, Martha Putz, Brigitte Scheelen Übersetzung / Translation: Christina Beck-Nägele, Ortwin Vollmer Gestaltung / Design: Karl-Heinz Grimm (quad.rat Freiburg), Wolfgang Hetz Fotografie / Photography: Roland Krieg, Tanja Truöl Druck / Print: Druckerei Herbstritt GmbH Auflage / No. of copies: 350 Printed in Germany 2017
Inhalt / Content
Vorwort / Preface
1
Rudolf Bauer Chronologie / Chronology
11
Rudolf Bauer Biografie / Biography 20 Rudolf Bauer Malerei / Paintings 42 Rudolf Bauer Karikaturen / Cartoons 50 Rudolf Bauer Lithografie / Lithography 64 Rudolf Bauer Gefängniszeichnungen / Prison Drawings
80
Sammlung Rebay-Haus: Rudolf Bauer Lithografie / Lithography
86
Sammlung Rebay-Haus: Rudolf Bauer baut, Stufe Eins Tanzbilder / Stage One Dancing Couples
96
Sammlung Rebay-Haus: Die Krater / The Craters
104
Danksagung / Thank you 106 Rebay-Haus Teningen 108 Quellen und Bildnachweis / Acknowledgments
110
Rudolf Bauer Austellung 1. Oktober 2017 – 28. Januar 2018 Rebay-Haus, Teningen
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Vorwort Die Vorgeschichte des heutigen Rebay-Hauses, seine Entwicklung von einem Mietshaus im Besitz der Gemeinde zu einer Erinnerungsstätte für Hilla von Rebay hin zu einem kleinen Museum mit eigener Sammlung und beachtlichen Sonderausstellungen, nimmt ihren Anfang in einer Initiative, die im Jahr 1999 von der TheodorFrank-Realschule in Teningen ausgegangen ist. In einem vom Kultusministerium geförderten Projekt für besonders befähigte Schülerinnen und Schüler der damaligen 8. bis 10. Klassen sollten Personen aus dem eigenen Ort, ihre Lebensgeschichten und Lebensumstände, erforscht werden. Mit dieser Biografiearbeit war der Gedanke verbunden, auch die Ortsgeschichte besser kennen zu lernen und somit das Umfeld des eigenen Aufwachsens. Indem die Schülerinnen und Schüler – begleitet von ihren Lehrerinnen Martha Putz und Brigitte Scheelen – die Spuren der Menschen erforschten, die diese zu ihren Lebzeiten hinterlassen hatten, konnte eine andere Identifikation mit dem tagtäglichen Umfeld erfolgen. Das Rebay-Projekt nahm ungeahnte Fahrt auf und führte die Schülergruppe zusammen mit ihren Lehrerinnen schließlich sogar nach New York ins deutsche Generalkonsulat, ins GuggenheimMuseum und in die Public Library. Eine erste Ausstellung mit den Forschungsergebnissen wurde im Teninger Rathaus im Jahr 2000 ausgerichtet und eine Broschüre erstellt. Das alles fand viel Beachtung, sogar ein Landespreis für Heimatforschung in Baden-Württemberg wurde 2002 verliehen. Seitdem ist viel geschehen. Durch den langjährigen Einsatz und das Engagement vieler Menschen ist es zum heutigen Rebay-Haus gekommen. Die Geschichte ist dokumentiert auf der Homepage des Museums (www.hilla-rebay.de). Auf zwei Etagen ist die ständige Sammlung zu sehen mit Familienbildern aus den frühen Jahren bis hin zu Collagen und ungegenständlichen Werken Hilla von Rebays und einem umfangreichen Dokumentationsteil mit Briefen und Fotografien aus ihrem Leben. Außerdem zeigt das Museum in regelmäßigen Abständen Sonderausstellungen. So waren in den vergangenen Jahren u.a. Druckgraphiken von Hans Arp zu sehen und frühe Collagen Hilla Rebays aus der Sammlung des Guggenheim-Museums in New York.
und mit Leihgaben der Weinstein Gallery, San Francisco, erweitert. Rowland Weinstein betreut den Nachlass von Rudolf Bauer, dem Künstler, dem Hilla von Rebay sich seit ihrem Kennenlernen 1916 in der „Sturm“-Galerie in Berlin, privat und beruflich verbunden fühlte. Rudolf Bauer war selbst verschiedene Male in Teningen im Rebay-Haus zu Gast. Als die Familie von Rebay, nachdem sie ihr Haus in Hagenau im Elsass 1918 mit dem Ende des 1. Weltkriegs verlassen musste, im Jahr 1919 in Teningen ein neues Zuhause fand, feierte Rudolf Bauer dort zusammen mit Hillas Familie das Weihnachtsfest. Von da an kam er, wie seiner Korrespondenz zu entnehmen ist, verschiedene Male nach Teningen. Aus den Jahren 1921, 1922, 1925 und 1929 sind Briefe erhalten. Im August 1930, auf der Reise, die Hilla von Rebay mit dem Ehepaar Guggenheim durch Europa unternahm, war auch Rudolf Bauer bei dem Besuch und Kennenlernen der Guggenheims und Hillas Eltern in Teningen anwesend. Während dieses Aufenthalts haben Hilla von Rebay und Rudolf Bauer ein Testament verfasst, in dem sie sich gegenseitig als Erben einsetzten. Es war eine für beide mit Bedeutung verbundene Reise. Das letzte Mal scheint Rudolf Bauer an Ostern 1931 in Teningen gewesen zu sein. Viele Jahre später, nach seinem Tod 1953, schrieb seine Witwe, Luise Bauer geb. Huber, an Hilla von Rebay, Rudolf Bauer habe sich gewünscht, in Teningen beerdigt zu werden. Dazu ist es nicht gekommen. Nachzulesen ist das alles in der ausführlichen, von den Schülern erarbeiteten und von Martha Putz und Brigitte Scheelen aktualisierten Biografie Rudolf Bauers in dieser Publikation. Eine Rückkehr nach Teningen findet für Rudolf Bauer jedoch auf andere Weise statt. Über sechs Dezennien nach seinem Tod wird im Rebay-Haus eine umfangreiche Ausstellung gezeigt, die mit Werken aus den frühen Jahren, Karikaturen, Skizzen und Druckgrafiken, sowie den selten zu sehenden prisondrawings – den Zeichnungen aus dem Gestapo-Gefängnis – bis hin zu hochkarätigen abstrakten Gemälden aus den 1920er Jahren bestückt ist.
Christiane Grathwohl-Scheffel
Die aktuelle Ausstellung ist dem Maler und Graphiker Rudolf Bauer gewidmet. Es werden Werke des Künstlers aus den eigenen Beständen des Rebay-Hauses gezeigt
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Rudolf Bauer Exhibition October 1, 2017 – January 28, 2018 Rebay-Haus, Teningen
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Preface The story of the Rebay-Haus as we know it today, its development from a building with three flats owned by the municipality to a memorial to Hilla von Rebay located on the first floor, and then to a small museum, with a collection of its own and quite formidable special exhibitions started with an initiative in 1999 at Theodor-Frank-Realschule (a secondary school) in Teningen. A project for particularly capable students of grades 8 – 10 at the time, sponsored by the Ministry of Cultural Affairs of Baden-Württemberg, set out to research local personalities and their personal histories and circumstances. The underlying idea of this biographical approach was to open the students‘ eyes to the history of their home town, and thus to the circumstances of their own upbringing. The students – under the guidance of their teachers Martha Putz and Brigitte Scheelen – researched the traces left by people throughout their lifetime, and so arrived at a deeper understanding of their own everyday world. This research project acquired quite a momentum of its own: the students and their teachers were able to fly to New York, conduct interviews at the German Consulate General, and the Guggenheim Museum, and do some research in the New York Public Library. A first exhibition presenting the results of this research was set up at Teningen town hall in 2000, and a substantial brochure was printed. All of this created a lot of public attention. In 2002, the group was even presented with a Baden-Württemberg Award for Research into Local History. Much has happened since then. Many dedicated people worked for more than 17 years to bring about the Rebay-Haus as we have come to know it. The details of this story are documented on the museum‘s homepage (www.hilla-rebay.de). The permanent collection is on display on two floors. It ranges from early portraits of the family (oil paintings) to collages and non-objective works by Hilla von Rebay to an extensive documentation section including letters and photographs covering many aspects of her life. In addition, the museum puts on special exhibitions at regular intervals. In the past years the museum showed, among other things, prints by Hans Arp and early collages by Hilla von Rebay from the Guggenheim collection in New York. The current exhibition is dedicated to the painter and graphic artist Rudolf Bauer. It highlights works from the museum’s own collection and includes substantial loans
from the Weinstein Gallery in San Francisco. Rowland Weinstein looks after Rudolf Bauer’s estate -- Bauer is the artist with whom Hilla von Rebay, since making his acquaintance in 1916 in the “Sturm” Gallery in Berlin, formed a lifelong attachment both professionally and personally, even though it eventually became stormy and unhappy. Rudolf Bauer was a guest at Rebay Haus in Teningen on several occasions. When the Rebay family, having had to leave their home in Hagenau, Alsace, in 1918 at the end of World War I, found a new home in Teningen in 1919, he was there to celebrate Christmas with Hilla and her family. From that point on, as we know from his correspondence, Bauer visited Teningen a number of times. There are letters extant from 1921, 1922, 1925, and 1929. In August 1930, when Hilla von Rebay travelled through Europe in the company of Irene and Solomon Guggenheim, Bauer was also present when the Guggenheims visited Teningen and met Hilla’s parents. During this visit, Hilla von Rebay and Rudolf Bauer set up a last will, appointing each other as heirs. It was a journey fraught with significance for both of them. It seems that the last time Bauer stayed in Teningen was in 1931, at Easter. Many years later, after Rudolf Bauer’s death in 1953, his widow, Louise Bauer née Huber, wrote to Hilla von Rebay that her husband had longed to be buried in Teningen. This did not come to pass. All of this information can be found in the detailed biography of Rudolf Bauer included in this publication. It was compiled by students and brought upto-date by Martha Putz and Brigitte Scheelen. Rudolf Bauer returns to Teningen in a different way, however. More than six decades after his death Rebay-Haus presents quite an extensive exhibition. It comprises works from his early years, caricatures, sketches, and prints along with the rarely shown prisons drawings – made in a Gestapo prison – as well as high-caliber non-objective oil paintings dating back to the 1920s.
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Rudolf Bauer Chronologie / Chronology
Rudolf Bauer Chronologie 1889 Geboren in Lindenwald, Deutschland (jetzt Polen), der Sohn eines Ingenieurs. 1904-10 Umzug nach Berlin, veröffentlicht Karikaturen und Illustrationen in Zeitungen und Zeitschriften; Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Berlin. 1912 Kunsthändler Herwarth Walden eröffnet die Avantgarde-Galerie Der Sturm. Bauer lernt Walden kennen. 1915 Erste Gruppenausstellungen in der Galerie Der Sturm. 1916 Bauer lernt Hilla Rebay von Ehrenwiesen kennen, eine 25-jährige Baroness und Kunststudentin. 1917 Erste Einzelausstellung in der Galerie Der Sturm mit 120 abstrakten Werken 1918 Schreibt den ersten wichtigen theoretischen Aufsatz „Die kosmische Bewegung“. Zweite Einzelausstellung in der Galerie Der Sturm. Gruppenausstellung bei Georg Kleis, Kunsthandel, Kopenhagen. Mitbegründer der Novembergruppe mit Rudolf Belling, Otto Freundlich und Max Pechstein. 1919 Teilt Studio und Wohnung mit Hilla von Rebay. Gründung der kurzlebigen Kunstgruppe Die Krater mit Hilla von Rebay und Otto Nebel.
1920 Dritte Einzelausstellung in der Galerie Der Sturm. Ausstellung in Rom als Mitglied der Novembergruppe, organisiert von Filippo Tommaso Marinetti, dem Begründer des Futurismus. Katherine Dreier gründet die Société Anonyme, New York. In ihrer Herbstausstellung stellt sie Werke von Bauer, Man Ray, Kurt Schwitters und anderen aus. 1921 Fünf weitere Société Anonyme Ausstellungen, u.a. Worcester Art Museum, Worcester, Mass. Schreibt das Vorwort zum Katalog anlässlich der 100. Ausstellung der Gruppe Der Sturm. Seine grafischen Arbeiten erscheinen in Monatsschrift für Kultur und die Künste, ebenfalls herausgegeben von der Galerie Der Sturm. Veröffentlicht eine Lithographie im Rahmen eines Bauhaus-Portfolios. 1922 Ausstellung: Société Anonyme, Smith College, Northampton, Mass. und unter anderem Detroit Institute of Fine Arts. 1923 Ausstellung: Vassar College, Poughkeepsie, NY, Société Anonyme. Der Sturm veröffentlicht ein 175-seitiges Werk: Einblick in Kunst, Expressionismus, Futurismus, Kubismus, worin die 150. Ausstellung seit der Gründung dokumentiert wird. 1926 Große Berliner Kunstausstellung. 1927 Hilla von Rebay geht in die Vereinigten Staaten. Einzelausstellung Königspalast, Berlin.
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1928 Von Rebay trifft den reichen Solomon R. Guggenheim und porträtiert ihn. Sie ermutigt ihn währenddessen, nicht-gegenständliche Kunst zu sammeln. 1930 Treffen mit Kandinsky in Dessau, wo dieser am Bauhaus unterrichtet. Von Rebay reist mit den Guggenheims nach Europa, um nicht-gegenständliche Künstler kennenzulernen. Sie treffen Kandinsky in Dessau und Bauer in Berlin. Bauer gründet seine eigene Galerie Das Geistreich in Berlin, von Guggenheim im Austausch gegen Gemälde finanziert. Bauer erhält ein monatliches Einkommen von Guggenheim. 1931 Lässt eine aufwändige Kunstmappe mit dem Titel Das Geistreich drucken, mit Schriften über nichtgegenständliche Kunst und Reproduktionen seiner Arbeiten. Vorlesungen an deutschen Schulen und Universitäten. 1932 Das Geistreich stellt Werke von Kandinsky und Bauer aus. Walden schließt die Galerie Der Sturm und zieht nach Russland. 1933 Ausstellung: Modern European Art im Museum of Modern Art, New York. Auf der Titelseite der Museums-Publikation ist sein Gemälde Symphonie abgebildet. 1934 Erneute Ausstellung im Museum of Modern Art, New York, in Modern Works of Art. 1935 Manifest: „Eppure Si Muove“ (Und sie bewegt sich doch).
1936 Guggenheim zeigt zum ersten Mal öffentlich seine Sammlung nicht-gegenständlicher Gemälde in der Gibbes Memorial Art Gallery in Charleston, SC. Bauer ist erstmals in den USA und nimmt an dieser Ausstellung teil, ebenso an der Einzelausstellung im Arts Club of Chicago. Rückkehr nach Berlin. 1937 Guggenheim-Sammlung wird in der Philadelphia Art Alliance gezeigt. Ausstellung: Entartete Kunst, München. Mindestens eine seiner Zeichnungen wird ausgestellt. Ausstellung: Innovation, une nouvelle ère artistique in der Galerie Chanth, Paris. Auf dem Cover des Ausstellungskatalogs: Bauers Punkte (1936). Große Gruppenausstellung: Origines et développement de l’art international indépendant, Musée du Jeu de Paume (Anbau des Louvre für moderne Kunst), Paris. Das Museum erwirbt ein Gemälde von Bauer. Besucht beide Pariser Ausstellungen und kehrt nach Berlin zurück. 1938 Das Geistreich wird geschlossen. Verhaftung in Berlin, Bauer wird in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Zweite Ausstellung der Guggenheim Sammlung in der Gibbes Memorial Art Gallery. Freilassung mit Hilfe der Familie von Rebay und Solomon Guggenheims.
1939 Ausstellung der Guggenheim-Sammlung im Baltimore Museum of Art. Handbuch der Sammlung mit 415 nicht-gegenständlichen und 309 gegenständlichen Werken. Die Sammlung besteht aus 215 Werken Bauers und 103 Kandinskys. Eröffnung des Museum of Non-Objective Painting mit der Guggenheim Sammlung, Kuratorin von Rebay, am 1. Juni in der 24 East 54th Street in Manhattan, nur ein Block vom Museum of Modern Art entfernt. Die Ausstellung heißt “Art of Tomorrow”. Galeriekonzeption und -design sind stark von Bauers Das Geistreich beeinflusst. Ausstellung: Le Salon des Réalités Nouvelles, wurde zum Teil von Robert Delaunay für die Galerie Charpentier in Paris organisiert. Bauer trifft im August in den Vereinigten Staaten ein. Er wohnt einige Monate bei Hilla von Rebay in ihrem Haus in Greens Farms, Connecticut und bezieht dann ein Haus in Deal, New Jersey. Unterschreibt einen Vertrag mit Guggenheim, in dem er angeblich unwissentlich zustimmt, 110 Werke an die Guggenheim Foundation zu übereignen, im Gegenzug erhält er anstelle einer pauschalen Bezahlung eine monatliche Apanage in Höhe von 1.250 Dollar. Er wird die Vertragsbedingungen und die Kontrolle der Foundation über sein Werk sein gesamtes Leben lang in Frage stellen. 1941-1945 Ausstellung der Guggenheim Foundation in San Diego Art Gallery, Galerien in Massilon, Ohio und Springfield, Mass.; Dallas Art Museum; Pennsylvania State Center; The Arts Club, Washington DC; einem Museum in La Plata, Argentinien und im Everhart Museum, Scranton, Pa.
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1942-43 Hilla von Rebay, die immer noch deutsche Staatsbürgerin ist, wird kurzzeitig wegen möglicher Naziverbindungen (unbegründet) von der US-Regierung verhaftet. Bauer hingegen genießt völlige Freiheit, da er vor den Nazis gerettet wurde. Nach ihrer Freilassung bestätigt Guggenheim erneut Rebay als Direktorin. 1943 Frank Lloyd Wright wird von Hilla von Rebay beauftragt, für die Guggenheim Sammlung ein Museum zu entwerfen. Bauer ist erbost über diese Entscheidung, da er von einem deutschen Architekten ausgegangen war, möglicherweise einem ehemaligen Bauhaus-Lehrer, von denen mehrere in den USA leben. 1944-1945 Hilla von Rebay ist über die Liebesbeziehung zwischen Rudolf Bauer und Luise Huber, seiner österreichischen Haushaltshilfe, empört, und es kommt vor Gericht zu einem öffentlichen Streit, den von Rebay 1945 gewinnt. Nach der Urteilsverkündigung heiratet Bauer Luise Huber. 1946 Ausstellung: Cubist and Non-Objective Paintings, John Herron Art Museum, Indianapolis. 1947 Zweite Ausstellung: Salon des Réalités Nouvelles, Paris; Ausstellung wird in Mannheim und Zürich gezeigt. 1948 Das Museum of Non-Objective Painting zieht in die Fifth Avenue 1071 (an den Standort des jetzigen Solomon R. Guggenheim Museums). Gruppenausstellung der ständigen Sammlung mit Werken Bauers.
Rudolf Bauer Chronologie 1949 Solomon R. Guggenheim stirbt im Alter von 88 Jahren. Tenth Anniversary exhibition (10jähriges Jubiläum), Guggenheim Museum, New York. 1950 Ausstellung: Galerie Ferdinand Möller, Berlin. 1952 Ausstellung: Evolution to NonObjectivity, Guggenheim Museum, New York. Hilla von Rebay muss die Leitung des Museums an James Johnson Sweeney abgeben. Die meisten von Bauers Bildern verschwinden danach im Museumsarchiv. 1953 Stirbt am 28. November im Alter von 64 Jahren an Lungenkrebs in seinem Haus in Deal. 1955 Ausstellung: Art of Tomorrow: Bauer-Kandinsky-Rebay, Exhibition of Non-Objective Painting, Florida Southern College, Lakeland. 1959 Das von Frank Lloyd Wright entworfene Solomon R. Guggenheim Museum wird mit einer Gruppenausstellung ohne Bauer eröffnet. Wright ist sechs Monate vor der Fertigstellung des Gebäudes gestorben, von Rebay wird nicht zur Eröffnung eingeladen. 1967 Von Rebay stirbt im Alter von 77 Jahren. Ausstellung: Seven Decades, A Selection, Guggenheim Museum. 1968 Ausstellung: Acquisitions of the 1930s and 1940s im Guggenheim Museum: eine Hommage an Hilla von Rebay.
1969 Einzelausstellung: Galerie Gmurzynska, Köln. 1970 Einzelausstellungen: HuttonHutschnecker Gallery, New York; Städtisches Museum, Wiesbaden; Galerie Withofs, Brüssel; Ausstellung: The Non- Objective World: 1914-1924, Annely Juda Fine Art, London. 1972 Ausstellung: The Museum of Non-Objective Painting, Washburn Gallery, New York. 1973 Ausstellung: The Non-Objective World: 1914-1955, Annely Juda Fine Art, London, eine Erweiterung der Ausstellung von 1970, anschließend im University Art Museum, University of Texas in Austin gezeigt. Einzelausstellung: Galerie Gmurzynska, Köln. Einzelausstellung: Galerie Valentien, Stuttgart. 1974 Ausstellung: De Stijl Circle et Carré, Galerie Gmurzynska, Köln Einzelausstellung: Galleria del Levante, Mailand. 1976 Einzelausstellung: Rudolf Bauer 1889-1953: The Constructivist Years, Leonard Hutton Galleries, New York. Ausstellung: Guggenheim Museum Collection: Paintings 1880-1945, Guggenheim Museum, New York. 1981 Ausstellung: Herwarth Walden und Der Sturm: Artist and Publications, La Boetie Gallery, New York.
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1985 Retrospektive: Rudolf Bauer 1889-1953, Museum Moderner Kunst/Museum des 20. Jahrhunderts, Wien. Anschließend: Staatliche Kunsthalle, Berlin. Ausstellung: Vom Klang der Bilder: Die Musik in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Staatsgalerie, Stuttgart; The Twenties in Germany, CDR Fine Arts Ltd., London. 1987 Einzelausstellung: Borghi & Co., New York. Ausstellung: 20th Century Masters: Paintings, Watercolors, Drawings and Prints, Lafayette Park Gallery, New York. 1988 Ausstellung: Rudolf Bauer, Rolph Scarlett, Hilla Rebay, Sid Deutsch Gallery, New York. Einzelaustellung: Rudolf Bauer: Bilder aus den 1930er Jahren und satirischen Zeichnungen 1910-1930, Galerie & Edition Schlegl, Zürich. 1989 Ausstellung zum 100. Geburtstag, organisiert von Portico, New York. Anschließend Fiorella Urbinati Gallery, Los Angeles, dann Art Cologne in Köln, Struve Gallery, Chicago und Philadelphia Art Alliance. 1991 Ausstellung: Degenerate Art: The Fate of the Avant-Garde in NaziGermany, Los Angeles County Museum of Art, anschließend Art Institute of Chicago. 1992 Ausstellung: Paintings, Watercolours and Graphics, Harcourts Modern, San Francisco.
1995 Ausstellung: Die neue Wirklichkeit: Abstraktion als Weltentwurf, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein, Deutschland. Ausstellung: Champions of Modernism: Non-Objective Art of the 1930s and 40s and its Legacy, Castle Gallery, College of New Rochelle, NY; anschließend Mary Washington College-Galleries, Fredericksburg, VA; Gibbes Museum of Art, Charleston, SC; Sunrise Museum of Art, Charleston, West Virginia; Brevard Museum of Art and Science, Melbourne, Fla.; und Polk Museum of Art, Lakeland, Fla. Ausstellung: Okkultismus und Avantgarde, Schirn Kunsthalle Frankfurt. 1996 Ausstellung: Abstraction in the 20th Century: Total Risk, Freedom, Discipline, Guggenheim Museum, New York. Ausstellung: The Museum of NonObjective Painting, Snyder Fine Art, New York. 1999 Ausstellung: The American Century: Art and Culture, 1900-1950, Whitney Museum of American Art, New York. 2000 Ausstellung: Four Non-Objective Painters, Katharina Rich Perlow Gallery, New York. Ausstellung: The Art of Rudolf Bauer: From Berlin to New York 1910-1940, Connaught Brown Gallery, London. 2003 Ausstellung: The Omnipotent Dream: Man Ray, Confluences and Influences, Turchin Center for the Visual Arts, Appalachian State University, Boone, NC 2004 Ausstellung: European Art between the Wars, Nassau County Museum of Art, Roslyn Harbor, NY.
2005 Ausstellung: Berlin Drawings and Prints of the 1920s and 1930s, Boca Raton Museum of Art, Boca Raton, Fla. Ausstellung: Art of Tomorrow: Hilla Rebay und Solomon R. Guggenheim, Guggenheim Museum, New York, anschließend Museum Villa Stuck, München, Schlossmuseum Murnau und Deutsche Guggenheim, Berlin. Einzelausstellung: Master Drawings from the Concentration Camps, Tobey Fine Arts, New York. (Bauer war nicht im KZ, sondern im Gestapo-Gefängnis.) Ausstellung: A Baroness in Westport, Westport Historical Society, Westport, Conn. Ausstellung: Hilla Rebay and the Museum of Non- Objective Painting, DC Moore Gallery, New York. 2006 Ausstellung: Société Anonyme: Modernism for America, Armand Hammer Museum, University of California, Los Angeles; anschließend Phillips Collection, Washington, DC; Dallas Museum of Art; Frist Center for Visual Arts, Nashville und Yale University Art Gallery, New Haven, Connecticut. Ausstellung: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, und Kunstmuseum Bonn. 2007 Einzelausstellung: Weinstein Gallery, San Francisco. 2008 Dokumentarfilm über Bauers Leben von KRON-4-TV, San Francisco: Betrayal: The Life and Art of Rudolf Bauer. 2010 Ausstellung: Works on Paper, Weinstein Gallery, San Francisco.
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2012 Ausstellung: Der Sturm: Zentrum der Avantgarde, Von der HeydtMuseum, Wuppertal, vertreten durch Sinfonie 23 (Leihgabe Weinstein Gallery) und Con Brio 5 (Leihgabe MUMOK, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien). 2013 Ausstellung mit sechs Werken auf Papier: Draw and Shoot: Fashion Illustrations and Photography from the Collection Boca Raton Museum of Art. 2014 Ausstellung: The Realm of Spirit - A Rudolf Bauer Retrospective, Weinstein Gallery, San Francisco. Theaterstück mit dem Titel „Bauer“ von Lauren Gunderson, San Francisco Playhouse, San Francisco. Ausstellung im deutschen Konsulat, New York: Rudolf Bauer: Forgotten 20th Century Master Painter (Vergessener Maler des 20. Jahrhunderts). Ausstellung Sotheby’s S2 Gallery in New York, Rudolf Bauer: Tomorrow Today. 2015 Zum 50-jährigen Jubiläum der Galerie Gmurzynska’s bei der Art Basel Miami Beach. 2016 Realm of the Spirit (Geistreich): Solomon R. Guggenheim Collection und Gibbes Museum of Art, Gibbes Museum of Art, Charleston, S.C. Ausgestellt wurde Bauers Aquarell Raum, 1932 2017 Visionaries: Creating a Modern Guggenheim Ausstellung im Guggenheim Museum, New York. Ausstellung im Museum of NonObjective Painting: Die Entstehung des Guggenheim, Leila Heller Gallery, New York; anschließend Weinstein Gallery, San Francisco. Ausstellung: Rudolf Bauer, RebayHaus, Teningen.
Rudolf Bauer Chronology 1889 Born in Lindenwald, Germany (now Poland), the son of an engine fitter. 1904–10 Settles in Berlin and publishes elaborate cartoons and illustrations for newspapers and magazines; studies at the Academy of Fine Arts, Berlin. 1912 Art dealer Herwarth Walden opens the avant-garde Galerie Der Sturm. Bauer meets Walden. 1915 Exhibits in Galerie Der Sturm group show for the first time. 1916 Through the Der Sturm group, meets Hilla Rebay von Ehrenwiesen, a 25-year-old baroness and art student. 1917 First solo exhibition at Galerie Der Sturm; includes 120 abstract works.
Katherine Dreier founds the Societe Anonyme; its fall exhibition, held in New York, includes works by Bauer, Man Ray, Kurt Schwitters, and others. 1921 Included in five Societe Anonyme exhibitions, among them a show at the Worcester Art Museum, Worcester, Mass. Writes “Manifesto of Painting,” which serves as the main text for the publication celebrating the 100th exhibition by the Der Sturm group. Graphic work reproduced in Monatsschrift fur Kultur und die Künste, also published by Galerie Der Sturm. Publishes a lithograph as part of a Bauhaus portfolio. 1922 Included in Societe Anonyme exhibitions at Smith College, Northampton, Mass., and Detroit Institute of Fine Arts, among others.
1930 Meets Kandinsky at Dessau, where he is teaching at the Bauhaus. Rebay travels to Europe with the Guggenheims to introduce them to the Non-Objective artists in person. They meet Kandinsky in Dessau and Bauer in Berlin. Bauer founds his own gallery in Berlin, in part with funds supplied by Guggenheim, through Rebay, in exchange for paintings. He calls it Das Geistreich, which translates as Realm of the Spirit, but also means ingenious. Guggenheim pays Bauer a monthly remuneration. 1931 Produces a deluxe portfolio titled Das Geistreich, which includes writings on Non-Objective art an reproductions of his work. Lectures in German schools and universities. 1932 Mounts exhibition at Das Geistreich: Werke von Kandinsky und Bauer. Walden closes Galerie Der Sturm and moves to Russia.
1918 Writes first important theoretical essay, “The Cosmic Movement.” Second solo exhibition at Galerie Der Sturm. Exhibits in Der Sturm group show at Georg Kleis Kunsthandel, Copenhagen. Co-founds the Novembergruppe with Rudolf Belling, Otto Freundlich, and Max Pechstein.
1923 Exhibits at Vassar College, Poughkeepsie, N.Y., as part of a Societe Anonyme show. Der Sturm publishes 175-page volume, Einblick in Kunst, Expressionismus, Futurismus, Kubismus, documenting the 150th exhibition since its founding. 1926 Included in the exhibition Grosse Berliner Kunstausstellung.
1933 Included in the exhibition Modern European Art at the Museum of Modern Art, New York. His painting Symphony, in the Guggenheim collection, is featured on the cover of the museum’s bulletin.
1919 Shares studio with Rebay. Founds short-lived art group with Rebay and Otto Nebel called Die Krater.
1927 Hilla Rebay sails to the United States. Solo exhibition Royal Palace, Berlin.
1934 Exhibits again at the Museum of Modern Art, New York, in Modern Works of Art.
1928 Rebay meets the wealthy Solomon R. Guggenheim and begins a portrait commission. As she paints him she encourages Guggenheim to start a collection of Non-Objective art.
1935 Publishes a manifesto, “Eppure Si Muove (And Still It Moves).”
1920 Third solo show at Galerie Der Sturm. Exhibits work in Rome as part of a Novembergruppe exhibition organized by Filippo Tommaso Marinetti, the founder of Futurism and a friend of Bauer.
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1936 Guggenheim publicly exhibits his Collection of Non-Objective Paintings for the first time, at the Gibbes Memorial Art Gallery in Charleston, S.C. Bauer attends this exhibition, his first visit to the U.S. A solo exhibition follows at the Arts Club of Chicago, which he visits. Returns to Berlin.
1937 Guggenheim collection presented at the Philadelphia Art Alliance. Work is included in Degenerate Art show in Munich. Included in Innovation, une nouvelle ère artistique at the Galerie Chanth, Paris; Bauer’s Points (1936) is reproduced on exhibition catalogue cover. Large group exhibition, Origines et développement de l’art international indépendant, takes place at the Musée du Jeu de Paume (an annex of the Louvre for modern work) in Paris and includes Bauer; museum acquires one painting by Bauer. Visits both Paris exhibitions, returning to Berlin after each show. The Nazis order Das Geistreich closed. 1938 Is arrested by the Nazi government around March in Berlin and placed in a Gestapo prison. Second exhibition of Guggenheim collection at Gibbes Memorial Art Gallery takes place. Is released with the help of the von Rebay family and Solomon Guggenheim. 1939 Exhibition of Guggenheim collection at the Baltimore Museum of Art; handbook of collection is published, which includes 415 Non-Objective works and 309 works “with an object.” Collection has 215 Bauer works and 103 works by Kandinsky. The Museum of Non-Objective Painting, housing the Guggenheim collection and curated by Hilla Rebay, opens on June 1 at 24 East 54th Street in Manhattan, one block away from the Museum of Modern Art. The exhibition is called The Art of Tomorrow. The gallery concept and design are strongly influenced by Bauer’s Das Geistreich.
Selections from the Guggenheim collection are included in Le Salon des Réalités Nouvelles, an exhibition organized in part by artist Robert Delaunay for the Galerie Charpentier in Paris. Arrives in the United States in August. Lives several months with Rebay at her home in Greens Farms, Connecticut, eventually moving to a house in Deal, New Jersey. Signs contract with Guggenheim, in which he unwittingly agrees to “sell” 110 works to the Guggenheim Foundation in exchange for a monthly stipend of 1,250 dollars based on interest income instead of a lump-sum payment. Will dispute the contract terms and the Foundation’s control of his art for the rest of his life. 1941–45 Included in Guggenheim Foundation loan shows at the San Diego Art Gallery; galleries in Massilon, Ohio, and Springfield, Mass.; Dallas Art Museum; Pennsylvania State Center; The Arts Club, Washington, D.C.; a museum in La Plata, Argentina; and Everhart Museum, Scranton, Pa. 1942–43 Rebay, still a German citizen, is briefly arrested by the U.S. government for possible Nazi connections (unfounded). Ironically, Bauer is allowed total freedom because he was rescued from the Nazis. Guggenheim reconfirms Rebay as director when she is cleared of the charges. 1943 Through Rebay, Frank Lloyd Wright is commissioned to design a museum as a permanent home for the Guggenheim collection. This decision infuriates Bauer who had been led to believe the architect would be a German, perhaps a former Bauhaus instructor, several of whom are living in the United States.
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1944-1945 Hilla is very upset about the love affair between Rudolf Bauer and Luise Huber his Austrian housekeeper and Hilla is taken to court because of slander. She wins the lawsuit in 1945. Bauer marries Luise Huber. 1946 Included in Cubist and NonObjective Paintings, John Herron Art Museum, Indianapolis. 1947 Included in the second Salon des Réalités Nouvelles, Paris; exhibition travels to Mannheim and Zurich. 1948 The Museum of Non-Objective Painting moves to 1071 Fifth Avenue (where the current Solomon R. Guggenheim Museum now stands). Museum presents a group exhibition of its permanent collection, which includes Bauer’s work. 1949 Solomon R. Guggenheim dies at age 88. Tenth Anniversary exhibition at the Guggenheim Museum, New York 1950 Included in exhibition at Galerie Ferdinand Möller, Berlin. 1952 Included in Evolution to NonObjectivity, Guggenheim Museum, New York. Hilla Rebay is forced to resign from the directorship of the Guggenheim Foundation by Harry Guggenheim and is replaced by James Johnson Sweeney. Subsequently most of the Bauer collection is relegated to the Museum’s storage. 1953 Dies of lung cancer at his home in Deal, on November 28, at the age of 64.
Rudolf Bauer Chronology 1955 Art of Tomorrow: Bauer Kandinsky - Rebay, Exhibition of Non-Objective Painting takes place at Florida Southern College, Lakeland. 1959 Solomon R. Guggenheim Museum, designed by Frank Lloyd Wright, opens with a group exhibition, in which Bauer is not included. Wright has died six months prior to the building’s completion; Rebay is not invited to the opening. 1967 Rebay dies at her home at age 77. Bauer is included in Seven Decades, A Selection, at the Guggenheim Museum. 1968 Acquisitions of the 1930s and 1940s, a tribute exhibition to Rebay at the Guggenheim Museum, includes works by Bauer. 1969 Solo exhibition at Galerie Gmurzynska, Cologne. 1970 Solo exhibition at HuttonHutschnecker Gallery, New York. Solo exhibition at Städtisches Museum, Wiesbaden. Solo exhibition at Galerie Withofs, Brussels. Included in the exhibition The NonObjective World: 1914–1924, Annely Juda Fine Art, London. 1972 Included in The Museum of Non-Objective Painting at Washburn Gallery, New York.
1973 Included in exhibition The NonObjective World: 1914–1955, Annely Juda Fine Art, London, an expanded version of its 1970 exhibition; it travels to the University Art Museum, University of Texas, Austin. Comprehensive solo exhibition at Galerie Gmurzynska, Cologne. Solo exhibition at Galerie Valentien, Stuttgart. 1974 Included in De Stijl: Circle et Carré, Galerie Gmurzynska, Cologne. Solo exhibition at Galleria del Levante, Milan. 1976 Solo exhibition, Rudolf Bauer 1889–1953: The Constructivist Years, at Leonard Hutton Galleries, New York. Included in The Guggenheim Museum Collection: Paintings 1880–1945, Guggenheim Museum, New York. 1981 Included in Herwarth Walden and Der Sturm: Artist and Publications, La Boetie Gallery, New York. 1985 Retrospective exhibition, Rudolf Bauer 1889–1953 takes place at the 20er Haus (Museum of the Twentieth Century), Vienna; travels to Staatliche Kunsthalle, Berlin. Included in Vom Klang der Bilder: Die Musik in der Kunst des 20 Jahrhunderts, Staatsgalerie, Stuttgart. Included in The Twenties in Germany, CDR Fine Arts Ltd., London. 1987 Solo exhibition at Borghi & Co., New York. 20th Century Masters: Painting, Watercolors, Drawings and Prints at Lafayette Parke Gallery, New York.
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1988 Rudolf Bauer, Rolph Scarlett, Hilla Rebay takes place at Sid Deutsch Gallery, New York. Rudolf Bauer: Bilder aus den 1930er Jahren und satirische Zeichnungen 1910–1930 at Galerie & Edition Schlegl, Zurich. 1989 Rudolf Bauer: Centennial Exhibition, organized by Portico New York; travels to Fiorella Urbinati Gallery, Los Angeles; Cologne Art Fair; Struve Gallery, Chicago; and Philadelphia Art Alliance. 1991 Included in Degenerate Art: The Fate of the Avant-Garde in Nazi Germany, Los Angeles County Museum of Art, which travels to the Art Institute of Chicago. 1992 Rudolf Bauer: Paintings, Watercolors and Graphics at Harcourts Modern, San Francisco. 1995 Included in Die neue Wirklichkeit: Abstraktion als Weltentwurf at the Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein, Germany. Included in Champions of Modernism: Non-Objective Art of the 1930s and 40s and Its Legacy, which travels through 1998 to Castle Gallery, College of New Rochelle, N.Y.; Mary Washington College Galleries, Fredericksburg, Va.; Gibbes Museum of Art, Charleston, S.C.; Sunrise Museum of Art, Charleston, W.V.; Brevard Museum of Art and Science, Melbourne, Fla.; and Polk Museum of Art, Lakeland, Fla. Included in Okkultismus und Avantgarde, Schirn Kunsthalle Frankfurt.
1996 Included in Abstraction in the 20th Century: Total Risk, Freedom, Discipline, at the Guggenheim Museum, New York. Included in The Museum of NonObjective Painting at Snyder Fine Art, New York. 1999 Included in The American Century: Art and Culture, 1900–1950, Whitney Museum of American Art, New York. 2000 Included in Four Non-Objective Painters at Katharina Rich Perlow Gallery, New York. The Art of Rudolf Bauer: From Berlin to New York 1910–1940 at Connaught Brown Gallery, London. 2003 Included in The Omnipotent Dream: Man Ray, Confluences and Influences, Turchin Center for the Visual Arts, Appalachian State University, Boone, N.C. 2004 Included in European Art between the Wars, Nassau County Museum of Art, Roslyn Harbor, N.Y. 2005 Rudolf Bauer: Berlin Drawings and Prints of the 1920s and 1930s at the Boca Raton Museum of Art, Boca Raton, Fla. Art of Tomorrow: Hilla Rebay and Solomon R. Guggenheim at the Guggenheim Museum, New York, includes many works by Bauer; it travels in 2005–06 to Museum Villa Stuck, Munich, and Schlossmuseum Murnau; and Deutsche Guggenheim, Berlin. Solo exhibition, Master Drawings from the Concentration Camps, at Tobey Fine Arts, New York. (Bauer was never actually in a concentration camp; his confinement was in a Gestapo prison).
Included in Hilla Rebay: A Baroness in Westport, Westport Historical Society, Westport, Conn. Included in Hilla Rebay and The Museum of Non-Objective Painting at DC Moore Gallery, New York. 2006 Part of the Société Anonyme: Modernism for America exhibition at the Armand Hammer Museum at the University of California, Los Angeles; it will travel through 2010 to The Phillips Collection, Washington, D.C.; Dallas Museum of Art; Frist Center for Visual Arts, Nashville; and Yale University Art Gallery, New Haven, Conn. Included in an exhibition of work from the Guggenheim Museum collection at Kunst-und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, and the Kunstmuseum Bonn. 2007 Comprehensive solo exhibition at Weinstein Gallery, San Francisco. 2008 Documentary produced on Bauer’s life by KRON-4 TV, San Francisco: Betrayal: The Life and Art of Rudolf Bauer. Airs on KRON-4, as well as Ovation cable TV. Selected for the Jersey Shore Film Festival and the Strasbourg International Film Festival. 2010 Exhibition of works on paper at Weinstein Gallery; catalogue produced with extensive essay by German art scholar and former Museum of Modern Art Chief Curator, Peter Selz. 2012 Der Sturm: Zentrum der Avantgarde, Von der Heydt-Museum, Wuppertal, Germany, represented by Sinfonie 23 (lent by Weinstein Gallery) and Con Brio 5, lent by MUMOK, Museum Moderner Kunst, Siftung Ludwig, Vienna.
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2013 Six works on paper included in Draw and Shoot: Fashion Illustrations and Photography from the Collection at Boca Raton Museum of Art. 2014 The Realm of the Spirit—A Rudolf Bauer Retrospective at Weinstein Gallery, San Francisco. Bauer, a play by Lauren Gunderson, opens at the San Francisco Playhouse, San Francisco. Exhibition at German Consulate, NYC: Rudolf Bauer: Forgotten 20th Century Master Painter. Sotheby’s S2 Gallery exhibition in NY, Rudolf Bauer: Tomorrow Today. 2015 Included in Galerie Gmurzynska’s 50th anniversary booth at Art Basel Miami Beach. 2016 Included in Realm of the Spirit: Solomon R. Guggenheim Collection and the Gibbes Museum of Art, Gibbes Museum of Art, Charleston, S.C. The exhibition features Bauer’s watercolor Space, 1932, on the cover. 2017 Included in Visionaries: Creating a Modern Guggenheim exhibition at the Guggenheim Museum, New York. Included in The Museum of NonObjective Painting: The Birth of the Guggenheim, Leila Heller Gallery, New York; traveled to Weinstein Gallery, San Francisco. Exhibition: Rudolf Bauer, Rebay-Haus, Teningen, Germany.
Rudolf Bauer Biografie / Biography
Rudolf Bauer Biographie Die hier abgedruckte Biographie von Rudolf Bauer ist eine in Abstimmung mit der Weinstein Gallery im Herbst 2017 gekürzte und überarbeitete Version der im Rahmen eines Schülerprojekts der Theodor-Frank Haupt-und-Realschule Teningen 2011/12 erstellten Biographie. Die Projektleiterinnen Martha Putz und Brigitte Scheelen danken den Schülerinnen Lisa Adami, Luisa Becker, Anika Helmle, Selina Minke, Sabrina Rubione and Isabell Würstlin.
Rudolf Bauer wird am 11. Februar 1889 in Lindenwald, Schlesien, geboren. Als er drei Jahre alt ist, zieht er mit seinen Eltern und seinen beiden Schwestern nach Berlin. Gegen den Willen seines Vaters studiert er dort an der Akademie der Künste. Nach einem heftigen Streit bricht er den Kontakt zu seiner Familie ab. Da er zeichnerisch sehr begabt ist, finanziert er seinen Lebensunterhalt mit satirischen Zeichnungen und bildet sich autodidaktisch weiter. 1914 wird er Chefredakteur der Zeitschrift „Lustiges Echo“, die nach Kriegsausbruch eingestellt wird. Seine gesellschaftskritischen Karikaturen erscheinen auch in den satirischen Zeitungen „Ulk“, „Fliegende Blätter“ und in der Beilage des Berliner Tageblatt. 1912 lernt er den Kunsthändler Herwarth Walden kennen, in dessen Sturm-Galerie und gleichnamiger Zeitschrift er ab 1915 als Mitarbeiter beschäftigt ist. Die Werke Kandinskys werden in der Galerie ausgestellt und Bauer ist von ihnen begeistert.
In dieser Zeit beginnt er, abstrakt zu malen. Regelmäßig werden nun seine Werke zusammen mit Werken von Chagall, Kandinsky, Klee, Léger oder sogar in Einzelausstellungen im „Sturm“ gezeigt. Herwarth Walden schätzt seine Fachkenntnisse. 1916 trifft er in der Galerie zum ersten Mal Hilla von Rebay. Diese scheint vom ersten Augenblick an von dem schlanken, großgewachsenen und eleganten Künstler begeistert zu sein. Im Winter 1916/17 besucht sie die „Sturmabende“, wo sie neben Bauer auch andere Künstler trifft. Bauer gilt als kühl, arrogant und manchmal schwierig. Trotzdem fühlt sich Hilla zu ihm hingezogen, was durch ihren regen Briefwechsel mit ihm bezeugt wird. Erst nach etwa einem Jahr werden ihre Briefe vertrauter; jetzt schreiben sie sich fast täglich.
Rudolf Bauer als junger Mann / as young man Weinstein Gallery, San Francisco
1918 bekennen sie sich gegenseitig ihre Liebe in ihren Briefen. Sie ist sein „Baby“, er ihr „Pappi“, was einiges über die Beziehung der beiden aussagen mag. Nachdem die von Rebays ihren Besitz im Elsass und ihr Vermögen infolge des 1. Weltkriegs verloren haben, leben sie mit ihrer Tochter in einer kleinen Wohnung in Gotha. Hilla lässt sich von Rudolfs sozialistischen Ideen anstecken. Außerdem möchte er, dass sie zu ihm nach Berlin zieht. Es kommt deshalb immer wieder zum Streit mit ihrer Familie.
1920 treffen sie Otto Nebel in Berlin und gründen mit ihm gemeinsam die Künstlergruppe „Die Krater – das Hochamt der Kunst“. Bauer nennt sich nun „Bautama“.
Ihre Eltern sind auf Grund der schlechten Versorgungslage dagegen. Trotzdem schlägt sie Bauer vor, ein gemeinsames Atelier in Berlin zu beziehen. 1919 geht der Plan in Erfüllung.
Katherine Dreier - Société Anonyme
1918 gehören Rudolf Bauer und Hilla von Rebay zu den Gründungsmitgliedern der „Novembergruppe“.
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Die amerikanische Galeristin Katherine Dreier ist bereits auf ihn aufmerksam geworden und stellt seine Werke zusammen mit Bildern von Duchamp und Kurt Schwitters in den USA aus. „In diesen frühen Jahren hatten wir keinen anderen Künstler, dessen Werke das Publikum so ansprachen und auf so viel Resonanz stießen.“
Rudolf Bauer Biography The Rudolf Bauer biography included in this catalog is a version of the biography elaborated in a school project of the Theodor-Frank Haupt-und-Realschule Teningen in 2011/12, abridged and revised in accordance with the Weinstein Gallery in autumn 2017. The project managers Martha Putz and Brigitte Scheelen would like to thank the students Lisa Adami, Luisa Becker, Anika Helmle, Selina Minke, Sabrina Rubione and Isabell Würstlin.
Rudolf Bauer is born on February 11, 1889, in Lindenwald, Silesia (Poland since 1945). At the age of three, he moves to Berlin with his parents and two sisters. Against his father’s will, he studies at the Academy of Arts in Berlin. After a severe dispute with his father, he breaks all ties with his family. Since he is a very talented graphic artist, he earns his living with satirical drawings and further develops his skills by self-teaching. In 1914, he becomes the chief editor of the magazine Lustiges Echo that goes out of business at the beginning of the war. His socio-critical caricatures are printed in the satirical journals Ulk, Fliegende Blätter and in the supplement of the daily newspaper Berliner Tageblatt. In 1912, he meets the art dealer Herwarth Walden and is employed by his Sturm Gallery and the journal of the same name. Kandinsky’s works are displayed in the gallery and Bauer is thrilled by them. He then begins abstract painting. His works are displayed on a regular basis together with the works of Chagall, Kandinsky, Klee, and Léger and also in a solo exhibition at the Sturm Gallery.
Herwarth Walden holds Bauer’s professional expertise in high esteem. In 1916, he meets Hilla von Rebay in the gallery for the first time. From the first moment on, she seems to be fascinated by the slim, tall and elegant artist. In winter 1916/17, she attends the “Sturm soirées”, where she meets with Bauer and other artists. Bauer is regarded as reserved and sometimes difficult. Hilla still feels drawn to him as can be seen by their frequent exchange of letters. However, only after one year do their letters become more intimate and they correspond almost daily. In 1918, they admit their mutual love in their letters. She is his “Baby” and he is her “Pappi,” which may hint at the tenor of their relationship. After the von Rebays have lost their property in Alsace and their fortune due to the First World War, they live with their daughter in a small apartment in Gotha. Hilla has disputes with her parents because Rudolf imbues in her an enthusiasm for socialistic ideas. He wants Hilla to come to Berlin. He wants her to live with him. This results in repeated quarrels with her parents, but Hilla nevertheless suggests sharing an atelier in Berlin. The plan becomes reality in 1919. In 1918, Rudolf Bauer and Hilla von Rebay are among the founding members of the Novembergruppe. In 1920, they meet Otto Nebel in Berlin, and together they establish the artist group Die Krater – das Hochamt der Kunst (the craters - the high mass of art). He begins to call himself ”Bautama”.
Der Sturm, Rudolf Bauer, (Rudolf Bauer Archive, San Francisco)
The American gallery owner Katherine Dreier has already taken notice of Bauer and displays his works together with paintings of Marcel Duchamp and Kurt Schwitters in the USA. “We had no artist in those early years whose work so appealed to the public in general and received so much response.” Katherine Dreier - Société Anonyme
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Bauer, inzwischen ein angesehener Avantgarde-Künstler, ist nach wie vor auf Hillas finanzielle Unterstützung angewiesen. Sie bzw. ihre Eltern bezahlen die Atelierwohnung in Berlin, denn von vierhundertfünfzig Mark im Monat, die ihm Walden bezahlt, kann man in diesen Zeiten nicht leben. Hilla wohnt abwechselnd in Berlin oder Teningen, wo ihre Eltern inzwischen ein Haus gekauft haben.
Trotz persönlicher Differenzen versucht Hilla schon zu Beginn der zwanziger Jahre seine Werke über ihre Beziehungen zum Adel und Großbürgertum, also bei Bekannten und Verwandten, zu vermarkten. Dabei muss sie bald feststellen, dass der Konflikt zwischen einem Leben mit dem mittellosen Künstler Rudolf Bauer und ihrer Familie und deren gesellschaftlichen Vorstellungen ihrer Gesundheit sehr schadet.
Bauer seinerseits pflegt das Künstlerleben. Schon 1920 beklagt sich Hilla in ihren Briefen über sein Auftreten. Denn von dem eleganten Mann, den Hilla 1916 in der Galerie getroffen hat, ist wenig übriggeblieben. Sie, die Generalstochter, hält ihn, den Hungerleider, für ein Genie und vergöttert ihn – er andererseits lobt ihre Arbeiten, um sie dann wieder umso heftiger zu kritisieren.
„Mehr und mehr hielt Hilla den Künstler Rudolf Bauer für das große Genie, dessen Förderung und Erhaltung sie ein Leben lang ihre Schaffenskraft zugestand.“
Die Eltern in Teningen missbilligen diese Beziehung. Sie kennen Rudolf, Hilla hat ihn das erste Mal Weihnachten 1919 nach Teningen eingeladen. In seinen Briefen schreibt er, wie gut es ihm hier gefällt und wie gerne er immer dorthin kommt. 1921 kündigt Bauer nach einem Streit mit Walden seine Stellung in dessen Galerie und lebt hauptsächlich vom Verkauf seiner Karikaturen. Er wohnt weiterhin im gemeinsamen Atelier in Berlin, das die Rebays nach wie vor finanzieren. Bauer ist ein Einzelgänger, einerseits liebt und umwirbt er Hilla, anderseits ist er nicht gewillt, wirklich auf sie einzugehen.
(Roland v. Rebay, 06.02.2001) Rudolf Bauer ist nach wie vor von den Werken Kandinskys, der inzwischen aus Russland nach Deutschland zurückgekehrt ist, begeistert. Er hat sich dessen Auffassung, was wirkliche Kunst ist, zu eigen gemacht und schreibt: „- Um in das Reich der Kunst zu gelangen, muss der Mensch fliegen, seine Seele vibrieren können. - Die Kunst ist das Reich der Seele, wie die Natur das Reich des Körpers. - Neue Malerei begnügt sich nicht damit, eine der Natur untergeordnete Stellung einzunehmen. - Kunst ist eine Welt für sich und kann keine Welt für Natur sein. - Künstler soll selbst der Schöpfer sein: Kunst ist eine Geburt. - Kunst kann man nur außerhalb der Natur schaffen, es ist das, was aus dem Inneren des Künstlers kommt. - Bild soll etwas Gebildetes sein. - Man soll nicht wiedergeben, was schon besteht, sondern Neugabe ist Kunst, etwas Neues schaffen. - Die innere Notwendigkeit wird durch das Gefühl geboren. >>
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Hilla und Rudolf, ca. 1920 Solomon R. Guggenheim Museum, New York Hilla and Rudolf, ca 1920 Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Even though Bauer has become a respected avant-garde artist, he still depends on Hilla’s financial support. She, or rather her parents, pay for the atelier apartment in Berlin because at that time one cannot make ends meet with the 450 Marks per month Walden pays. Hilla lives alternately in Berlin and in Teningen, where her parents now own a house. Bauer cultivates the bohemian way of life. Already in 1920, Hilla starts to complain about his behavior, as there is not much left of the elegant man Hilla met in the gallery in 1916. She, the daughter of a general, takes him, the pauper, for a genius and idolizes him - he praises her works only to criticize them even more harshly in the next moment. Her parents in Teningen disapprove of their relationship, particularly after they have met Bauer for the first time at Christmas 1919. In his letters he enthuses about how well he liked it in Teningen and that he always likes to come back. In 1921, after an argument with Walden, Bauer quits his job in Walden’s gallery and makes a living selling his caricatures. He still lives in the atelier in Berlin that he shares with Hilla and her parents continue to pay the rent. Bauer is a loner who on the one hand loves and courts Hilla, but on the other hand is not willing to devote himself to her. Künstlerische Fotografien von Bauer / Artistic Photography from Bauer Weinstein Gallery, San Francisco
Despite their personal disagreements, she begins to sell his works through her connections with the aristocracy and the upper classes, i.e. friends and family in the early 1920s. She soon finds out that the discord between a life with the penniless artist Rudolf Bauer and her family and their social views is very harmful to her health. 25 | R U D O L F B AU E R
“More and more, Hilla considers the artist Rudolf Bauer to be a great genius, whom she promoted and supported with all her creative power all her life.“ (Roland v. Rebay, February 6, 2001) Rudolf Bauer continues to be fascinated by the works of Kandinsky who has returned from Russia to Germany in the meantime. He has adopted Kandinsky’s opinion on what art really is and writes: “- To reach the realm of art, man must fly and his soul must be allowed to vibrate. - Art is the realm of the soul as nature is the realm of the body. - New painting is not content with taking a position inferior to nature. - Art is a world apart and cannot be a world for nature. - The artist himself is to be the creator: art corresponds to a birth. Art can only be created beyond nature, it is what comes from the artist’s soul. - A picture is to be something refined. - The point is not to reproduce the existing but to create something new. - The inner necessity is created by emotion. - Emotion is the law. - An artist is free in his creativity and forms. - The freer the artist, the higher his art. - The richer the accumulator in which he stores his experiences in nature, the freer becomes the artist so that he will leave his contemporaries behind because they stick to their dogmas and a substitute of art. >>
>> - Das Gefühl ist das Gesetz. - Ein Künstler schafft frei und seine Formen. - Je freier der Künstler ist, umso höher ist seine Kunst. - Je reicher der Akkumulator, zu dem er in sich das Erleben in der Natur aufspeichert, umso freier wird der Künstler, dann entschwebt er seinen Zeitgenossen, die zurückbleiben müssen, weil sie an ihren Dogmen und dem Kunstersatz festgeklebt sind. - Der Künstler entschwebt der Erde und steigt in das All, in das Unendliche, in das Kosmische. - Kunst ist eine seelische Angelegenheit. - Kunst muss gefühlt werden. - Kunst ist wie Musik. - Bilder von Menschen oder Natur sind leblos. - Kunst bildet, fühlt ein Bild. - Gehirn und Intellekt sind machtlos dem Erlebnis gegenüber. - Kunst ist göttlich, Abbild irdisch. - Man hat nicht das Recht, Kunst abzulehnen, solange man sie nicht erfahren hat; und man hat sie nicht erfahren, solange man sie ablehnt. - Malerei und Musik sind dasselbe: sie sind Kunst.“ (Archiv Rebay-Haus Teningen) 1925 entschließt sich die gesundheitlich angeschlagene Hilla nach Italien zu gehen, um dem Konflikt zwischen ihren Eltern und Rudolf Bauer, in dessen Mittelpunkt sie steht, zu entfliehen. Unglücklich bleibt er in Berlin zurück. Hilla ist von ihm sehr enttäuscht.
Guggenheims, Rebays and Bauer in Teningen, Archiv Rebay-Haus Teningen Guggenheims, Rebays and Bauer in Teningen, Archive Rebay-Haus Teningen
1927 reist Hilla mit einer Freundin in die USA. Ihre Eltern unterstützen diese Reise, da sie hoffen, dass sie sich dort endgültig von Bauer lösen wird. Der Briefkontakt zwischen Rudolf und Hilla bricht nicht ab, sie schreiben sich fast täglich Briefe über den Atlantik hinweg. Sie schickt ihm weiterhin Geld, obwohl sie dieses selbst nur schwer entbehren kann. In seinen Briefen schreibt Bauer, wie sehr er die Amerikaner und ihre Kunst verachtet. Dennoch versucht Hilla Bauers Bilder kaufkräftigen amerikanischen Bekannten schmackhaft zu machen. Er weiß das zu schätzen. Da er schlecht Englisch spricht, denkt er nicht an einen Neuanfang in New York, wo Hilla inzwischen lebt, sondern zieht es vor, sich von Hilla vermarkten zu lassen. Trotz dieses inneren Konflikts bleibt er ihr engster Vertrauter und Berater und versorgt sie mit immer neuen Ideen. Hilla trifft ihn in den folgenden Jahren bei jedem Aufenthalt in Europa.
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Die finanzielle Lage beider verbessert sich entscheidend, nachdem Hilla 1928 Solomon Guggenheim getroffen hat. Während sie ihn portraitiert, lernt sie den Millionär näher kennen und es gelingt ihr, ihn für die Werke Bauers zu begeistern. Sie überzeugt ihn, dass er sich ein Denkmal setzen könnte, indem er die Werke Bauers, Kandinskys und anderer nicht-gegenständlicher Maler sammelt. Guggenheim geht auf den Vorschlag ein. Von nun an schickt Bauer seine Bilder und Werke anderer Künstler, die er direkt bei ihnen kauft, gegen entsprechende Bezahlung in Dollar nach New York. 1929 reist Hilla zum ersten Mal mit dem Ehepaar Guggenheim nach Europa. Solomon kauft sein erstes Bild von Kandinsky, das Bauer seinen Werken beigelegt hat. Außerdem ist er bereit, den Druck von Kunstmappen mit Werken Hillas und Bauers zu finanzieren. Da Irene Guggenheim in der Schweiz erkrankt, kommt es nicht zu dem von Hilla geplanten Treffen zwischen dem Mäzen und dem Künstler Bauer.
In 1927, Hilla travels to the USA with a friend. Her parents are in favor of this trip, they hope that she will finally separate from Bauer for good. But Bauer and Hilla continue to stay in contact by exchanging letters over the Atlantic almost daily, and Hilla continues to send him money although she can hardly spare it. In his letters, Bauer writes how much he despises the Americans and their art. He is still thrilled by Kandinsky’s works. Hilla continues to promote Bauer’s paintings to her well-funded American acquaintances. He appreciates that. Rebay, Guggenheim und Bauer, ca. 1930, Solomon R. Guggenheim Museum, New York Rebay, Guggenheim and Bauer, ca 1930, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
>> - The artist wafts away from the earth and climbs into outer space, the infinite, the cosmic. - Art is a matter of soul. - Art must be felt. - Art corresponds to music. - Paintings of human beings or nature are inanimate. - Art forms, feels a painting. - The brain and the intellect are powerless against the experience. - Art is divine, the image is mundane. - Nobody has the right to reject art as long as one has not experienced it, and it has not been experienced as long as one rejects it. - Painting and music are the same: they are art.“ Bauer in Teningen, im Hintergrund die Elzbrücke / the Elz bridge in the back Weinstein Archive, San Francisco
(Archive Rebay-Haus Teningen) In 1925, being in poor health, Hilla decides to flee to Italy from the conflict between her parents and Bauer of which she is the center. Bauer unhappily stays behind in Berlin. This disappoints Hilla very much.
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Since his English is not good, he does not consider a new start in New York where Hilla now lives, but rather lets Hilla sell his works. Despite this inner conflict, he remains her most intimate friend and counselor and constantly supplies her with new ideas. Hilla meets him during each of her sojourns in Europe in the years to follow. Their financial situation radically improves after Hilla has met the millionaire Solomon Guggenheim in 1928 and they have gotten to know each other better while she painted his portrait. She succeeds in filling him with enthusiasm for Bauer’s works. She convinces him that he can create a memorial for himself by collecting the works of Bauer, Kandinsky, and other non-objective painters. Guggenheim accepts the suggestion. Bauer sends some of his paintings and several of other painters from Germany to New York in exchange for the corresponding payment in dollars. He knows the artists and mostly buys the works directly from them.
Sie selbst trifft ihn nach vier Jahren zum ersten Mal in der gemeinsamen Berliner Wohnung wieder, deren Miete sie immer noch zur Hälfte bezahlt. Sie ist enttäuscht, wie wenig er inzwischen gemalt hat, und entsetzt, wie leichtsinnig er mit dem noch nicht verdienten Geld umgeht. Mit dem von Guggenheim zur Verfügung gestellten Geld (75.000 Dollar) kauft Bauer Bilder bei Künstlern und Galeristen, bezahlt die geplanten Mappen und leistet sich ab diesem Zeitpunkt einen luxuriösen, extravaganten Lebensstil. Hilla muss ihn immer wieder zur Sparsamkeit ermahnen, unter anderem wegen der zu teuren Mappen, die sich schlecht verkaufen. 1930 treffen sich Bauer, Hilla und das Ehepaar Guggenheim anlässlich einer weiteren Einkaufstour durch Europa in Sachen Kunst. Bauer hat im Auftrag Hillas den Besuch bei Kandinsky, der als Lehrer im Bauhaus in Dessau arbeitet, vorbereitet. Man findet sich gegenseitig sympathisch. Guggenheim kauft vier Bilder Kandinskys, darunter die Composition 8, worüber der Künstler sehr glücklich ist; ebenso freut sich Paul Klee, dem Hilla ein Bild abkauft. Die Bilder der Sammlung werden später in der Suite Solomon Guggenheims im Plaza Hotel in New York einem ausgesuchten und interessierten Publikum gezeigt. Die Suite Guggenheims wurde dafür nach den Vorstellungen Hillas im Bauhausstil renoviert, um die Werke Bauers und Kandinskys angemessen präsentieren zu können.
Ein Bild Bauers, das an der rechten Wand im Schlafzimmer Solomon Guggenheims hing (Triptychon Symphony Third Movement No. 134), erzielte 2011 bei einer Auktion in Köln im Auktionshaus VAN HAM einen Verkaufspreis von 610.000 Euro. Zum Abschluss der Reise besucht die Reisegesellschaft Hillas Eltern in Teningen. Da Hilla und Rudolf kein Paar mehr sind, ist die Beziehung zu den von Rebays entspannter. Was sie wahrscheinlich nicht wissen, ist, dass Hilla und Rudolf sich in einem Testament 1925 in Teningen gegenseitig als Erben einsetzen (Archiv Rebay-Haus Teningen). Nach beider Tod soll alles an die Guggenheim Stiftung übergehen. 1930 mietet Bauer eine elegante Villa in Berlin für 2.000 Reichsmark im Monat, eine damals enorme Summe, um darin einen Kunstsalon für gegenstandslose Malerei einzurichten. „Das Geistreich“ ist das erste Museum dieser Art. Es werden Bilder von Bauer, Kandinsky und Rebay gezeigt. Die Ausstellungsräume sind mit schwarzem Samt ausgeschlagen, und Bauer führt die Besucher persönlich durch die Sammlung.
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Das Geistreich, Innenansicht / Inside Weinstein Gallery, San Francisco Das Geistreich, Außenansicht / Outside Weinstein Gallery, San Francisco
„Bedenkt man, dass Bauer das erste Museum für nicht-gegenständliche Kunst in Berlin und der westlichen Welt überhaupt eingerichtet hat, gebührt ihm kunsthistorisch ein besserer Platz, als er in der Kunstgeschichte einnimmt.“ (Roland v. Rebay, 06.02.2001)
Bauer uses Guggenheim’s money (75,000 dollars) to buy paintings from artists and gallery owners and pay for the planned portfolios, and he begins to live a more extravagant lifestyle. Hilla must repeatedly admonish him to be economical, also due to the fact that the portfolios are expensive and hard to sell.
Bauers Testament, Archiv Rebay-Haus Teningen Bauer‘s Last Will, Archive Rebay-Haus Teningen
In 1929, Hilla travels to Europe with Mr. and Mrs. Guggenheim for the first time. Solomon buys his first Kandinsky, a painting Bauer included with his own works. Furthermore, he is willing to finance the printing of portfolios of Hilla’s and Bauer’s works. However, Irene Guggenheim falls ill in Switzerland, and the meeting between the patron of the arts and the artist Bauer planned by Hilla does not happen. But she meets Bauer for the first time in four years in their shared apartment in Berlin, half of the rent of which she still pays. She is disappointed by how little he has painted and appalled by the careless way he spends money not yet earned.
In 1930, Bauer, Hilla and Mr. and Mrs. Guggenheim meet on the occasion of another art shopping expedition through Europe. On behalf of Hilla, Bauer has prepared a visit with Kandinsky who teaches at the Bauhaus in Dessau. Kandinsky and the Guggenheims like each other. Guggenheim buys four of Kandinsky’s paintings, among them Composition 8, which makes the artist very happy. The same applies to Paul Klee as Hilla buys one of his paintings. Later, the paintings of the collection are shown to a select and interested American audience in Solomon Guggenheim’s suite in the Plaza Hotel in New York. For this purpose, Guggenheim’s suite is renovated in the style of Bauhaus according to Hilla’s design so that the works of Bauer and Kandinsky can be displayed in a suitable manner. One of Bauer’s paintings that used to decorate the right wall in Solomon Guggenheim’s bedroom (Triptychon Symphony Third Movement No. 134) was sold for 610,000 Euros hammer at the auction house VAN HAM in Cologne in 2011. At the end of their trip, the Guggenheims, Bauer, and Hilla visit her parents in Teningen. Since Hilla and Bauer are no longer a couple, the relationship with the von Rebays is more relaxed. They probably do not 29 | R U D O L F B AU E R
know that Hilla and Bauer named each other as inheritor in a testament executed in 1925 in Teningen (archive Rebay-Haus). After they have both died, everything is to fall to the Guggenheim Foundation. In 1930, Bauer rents an elegant villa in Berlin for 2,000 Reichsmarks per month, an enormous sum at that time, in order to establish an art salon for non-objective painting. Das Geistreich (the realm of the spirit) is the first museum of its kind. Displayed are paintings of Bauer, Kandinsky, and Rebay. The exhibition space is covered with black velvet, and Bauer himself shows the collection to the visitors. “Considering the fact that Bauer established the first museum of nonobjective art in Berlin and the Western world, he deserves a better place in the history of art than he currently has.” (Roland v. Rebay, February 6, 2001)
Bauer besitzt nun ein Auto mit Chauffeur, beschäftigt Gärtner und Hausangestellte, trägt Brillantringe und besitzt mehrere Maßanzüge. Als der italienische Futurist Fillippo Tommaso Marinetti ihn 1934 besucht, zeigen die Bilder einen stolzen Gastgeber, der inzwischen von silbernen Gedecken speist. „Wie vieles bei Bauer ist das Museum wohl eine Mischung aus Mystik und Eleganz.“ (Roland v. Rebay, February 6, 2001) Er hält sich exotische Tiere und lebt zum Entsetzen Hillas über seine Verhältnisse. Für sie und Guggenheim bleibt er ein unersetzlicher Partner, wenn es darum geht, die Sammlung der nicht gegenständlichen Malerei aufzubauen. Trotzdem überweist er ihm monatlich 9.000 Mark. Im Gegenzug schickt ihm Bauer seine neuesten Werke. Hilla preist weiterhin das Genie Bauer nicht nur bei Guggenheim an, sondern auch bei anderen Künstlern wie zum Beispiel Kandinsky, Nebel und Moholy-Nagy. Diese beobachten sein Treiben skeptisch und äußern Kritik. Hilla verteidigt ihn vehement. Sie hält ihn für den größten Künstler aller Zeiten, der von allen zu wenig geschätzt und gefördert wird. Besonders Kandinsky macht sie heftige Vorwürfe. In der Welt der Kunst verbreitet sich das Gerücht, Bauer kaufe Werke Kandinskys in Berlin an, um sie zu einem höheren Preis an Guggenheim weiterzugeben. Dies wird von Hilla dementiert.
Im Januar 1933 erscheint in Rudolf Bauers Galerie ein Gerichtsvollzieher, der wegen Steuerschulden (30.000 Mark) pfänden will. Bauer hat nie wirtschaftlich korrekt gearbeitet. Er denkt weder daran, die Schulden zu bezahlen, noch „Das Geistreich“ aufzugeben, obwohl Hilla ihm dazu rät. Im Gegenteil, er will ein Kulturministerium einrichten und schlägt sich selbst als Kultusminister bei Hindenburg vor. Ob er den Brief an diesen jemals abgeschickt hat, ist unklar. Er ist keineswegs ein Nazi, da er sich über diese des Öfteren abfällig äußert, sondern er ist ein unverbesserlicher Opportunist. Hilla von Rebay fordert Bauer auf, vorsichtiger zu sein, und schickt ihm immer wieder Geld zur Tilgung seiner Schulden. Mittlerweile ist die moderne Kunst in Deutschland gefährdet. Sie gilt als „entartet“ und soll auf Befehl der Nazis aus den Museen entfernt werden. Von dieser Entwicklung profitieren die Sammler in Amerika. Bauer kauft in Hillas Auftrag Werke von „entarteten“ Künstlern und den Museen zu niedrigen Preisen für die Sammlung Guggenheims auf. Dadurch wird die materielle Existenz der Künstler wie Kandinsky, Chagall, Nebel, Klee, die nun geächtet sind, gesichert. 1936 organisiert Hilla von Rebay in der Gibbes Memorial Art Gallery eine Ausstellung, in der zum ersten Mal die Solomon Guggenheim Sammlung gegenstandsloser Kunst öffentlich gezeigt wird. Vertreten sind Kandinsky, Léger, Delaunay, Klee, Modigliani, Moholy-Nagy, Seurat, Rebay und natürlich Rudolf Bauer. Sie präsentiert ihn als Meister und größtes Genie aller Zeiten, sowohl vor der Presse als auch in ihren Vorträgen. Rudolf Bauer ist auf
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Rudolf Bauer mit Löwe Aus Privatbesitz Rudolf Bauer with lion Private property
Einladung Guggenheims nach Amerika gereist und findet auch lobende Worte. Warum er nach diesem Erfolg nach Deutschland zurückkehrt, obwohl er wissen muss, dass Künstler, die wie er malen, inzwischen von den Nazis geächtet und verfolgt werden, viele schon Deutschland verlassen haben, ist nicht nachvollziehbar. Ein Grund könnte seine Unsicherheit in fremden Ländern und Sprachen sein.
He now possesses a car with chauffeur, employs a gardener and house personnel, wears diamond rings and owns several custom-made suits. When the Italian futurist Filippo Tommaso Marinetti visits him in 1934, the pictures show a proud host eating from silver place settings. “As with many things connected with Bauer, the museum is a mixture of mysticism and elegance.” (Roland v. Rebay, 2001) On the one hand, he keeps exotic animals and lives beyond his means to Hilla’s dismay. On the other hand, he is an indispensable partner for her and Guggenheim as to building the collection of non-objective art. Rudolf Bauer Aus Privatbesitz / Private property
Guggenheim grants Bauer 9,000 Marks per month. In return, Bauer sends him his latest works. Hilla continues to extol the genius of Bauer, also in comparison to other artists such as Kandinsky, Nebel, and MoholyNagy. They have reservations regarding his behavior and express criticism. Hilla defends him ardently. She regards him as one of the greatest artists of all time who is not sufficiently estimated and supported by the public. In particular, she bitterly rebukes Kandinsky. Hilla denies the rumor in the world of art saying that Bauer is buying paintings by Kandinsky in Berlin and selling them to Guggenheim for a higher price. In January 1933, a marshal enters Rudolf Bauer’s gallery who wants to impound for taxes due (30,000 Marks). Bauer has never worked cost-effectively. He neither considers paying his debts nor giving up Das
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Geistreich, although Hilla recommends it. On the contrary, he wants to set up a Ministry of Culture and in a letter to Hindenburg proposes himself as Minister of Culture. It is not clear whether or not he ever sent this letter. He is not a Nazi and he frequently makes disparaging remarks about the Nazis. Hilla repeatedly requests him to be more careful and again and again sends him money to pay his debts. In Germany, modern art is in danger by now. It is considered as “degenerate” and is to be removed from the museums on the Nazis’ order. Collectors in America take advantage of this development. On Hilla’s behalf, Bauer buys works from “degenerate” artists and museums for the Guggenheim collection. These purchases safeguard the livelihood of artists like Kandinsky, Chagall, Nebel, Klee, who are now ostracized. In 1936, Hilla von Rebay organizes a first public exhibition of the Solomon Guggenheim Collection of Nonobjective Art in the Gibbes Memorial Art Gallery. On display are Kandinsky, Léger, Delaunay, Klee, Modigliani, Moholy-Nagy, Seurat, Rebay and Rudolf Bauer. She presents him as the master and greatest genius of all time, to the press and also in her lectures. Upon Guggenheim’s invitation Rudolf Bauer travels to America and finds words of praise for the exhibition. It is hard to understand why Bauer returns to Germany after this success even though he must know that artists painting the way he does are now ostracized and persecuted by the Nazis, and many of them have already left Germany. One reason may be that he is made insecure by foreign countries and languages.
In Deutschland spitzt sich die Lage zu, als 1937 alle Gemälde der modernen Maler von den Nazis aus den deutschen Museen entfernt und in München in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt werden. Auch eine Zeichnung Bauers ist dabei. Da die Nazis an Devisen interessiert sind, werden viele Bilder an ausländische Sammler verkauft. So können viele wertvolle Gemälde in Sicherheit gebracht werden. 1937 präsentiert Hilla von Rebay eine Ausstellung der S. Guggenheim Sammlung in Philadelphia: 20 Chagalls, 37 Kandinskys, 50 Bauers, 6 Klees, 7 Légers, 6 Picassos sowie Bilder von Marc, Feininger, Modigliani, Delaunay, Nebel, Moholy-Nagys werden ausgestellt. 1937 wird die Lage für Rudolf Bauer in Deutschland schwierig. 1938 muss er „Das Geistreich“ aufgeben, weil ihm gekündigt wird. Hilla hofft, dass er nun endlich zur Emigration in die USA bereit ist. Auf ihrem Grundstück hat sie für ihn eine Scheune ausgebaut. Dort soll er leben und arbeiten. Rudolf lehnt diesen Vorschlag ab. Er stellt sich Größeres vor. Er will in Deutschland bleiben, wo er sich nach wie vor für die gegenstandslose Kunst einsetzen will. In dieser Zeit gerät Rudolf Bauer mit seiner Schwester Elly in Streit, zu der er seit Langem keinen Kontakt mehr gehabt hat. In seinen Briefen beschimpft er sie, die von den Nationalsozialisten überzeugt ist, und äußert sich dabei sehr abfällig über Goebbels. Sie bezeichnet ihn dagegen als Judenfreund.
The Holy One (1936, Öl/Leinwand), Weinstein Gallery San Francisco The Holy One diente 1938 als Deckblatt für Hilla von Rebays Guggenheim Katalog für die zweite Ausstellung in Charleston (1938) und später als Titelbild für den ersten Katalog der Guggenheim Sammlung in New York. Peter Selz (Rudolf Bauer: Works on Paper, 2010, S. 9) weist in seinen Ausführungen darauf hin, dass dieses Gemälde Wallace Harrisons ‚Trylon and Perisphere‘ inspiriert habe. Es war das Logo und die Hauptattraktion der Weltausstellung 1939/40 in New York. Der Trylon und die Perisphere bestanden aus einem spitzen Obelisk von über 212 Metern Höhe und einer weißen Kugel mit einem Durchmesser von 65 Metern.
„Dir scheint aber das viele Geld, das die verdreckten Schweine von Juden Dir für Deine Farbenkleckserei bezahlen lieber zu sein, als das Geld eines deutschen Arbeiters für ein anständiges Bild. Ich würde Dir dringend raten, mal aus Deinen höheren Regionen … herabzusteigen … Dies schreibt Dir Elly, Deine gewesene Schwester, denn unter diesen Umständen bin ich sie nicht mehr.“ (Archiv Rebay-Haus Teningen)
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Rudolf Bauer glaubt bis ans Lebensende, dass ihn seine eigene Schwester Elly bei den Nazis denunziert hat. Im März 1938 wird Bauer jedenfalls von der Gestapo verhaftet und kommt ins Gefängnis, wo er weiterhin ständig zeichnet. Da er anscheinend kein Papier bekommt, fertigt er auf der Rückseite von Hitler-Reden, die den Gefangenen aushändigt werden, mit Bleistift Skizzen an (Katalog S. 80).
The Holy One (1936, oil/canvas), Weinstein Gallery San Francisco The Holy One was used as cover picture for Hilla Rebay’s catalog for the second exhibition of the Guggenheim Collection in Charleston in 1938 and later as cover of the catalog for the first exhibition of the Guggenheim Collection in New York. Peter Selz (Rudolf Bauer: Works on Paper,2010, page 9) informs in his explanations that this painting inspired Wallace Harrison’s ‘Trylon and Perisphere’, the logo and main attraction of the New York World’ Fair in 1939/40. The Trylon and Perisphere monument was composed of a pointed obelisk with a height of over 212 meters and a white sphere with a diameter of 65 meters.
Trylon & Perisphere, Wallace Harrison, ca. 1939 Weinstein Gallery San Francisco
In Germany, the situation takes on threatening dimensions in 1937, when the Nazis remove all works by modern painters from German museums and display them in the exhibition Degenerate Art in Munich. The exhibition also includes one of Bauer’s drawings. Many works are sold to collectors from abroad because the Nazis are interested in foreign currency. Thus, many precious paintings are brought to safety. In 1937, Hilla exhibits the S. Guggenheim collection in Philadelphia: 20 works by Chagall, 37 works by Kandinsky, 50 works by Bauer, 6 by Klee, 7 by Léger, 6 by Picasso, as well as paintings by Marc, Feininger, Modigliani, Delaunay, Nebel and Moholy-Nagy. In 1937, Bauer’s situation in Germany becomes difficult. In 1938, he must give up Das Geistreich because he was given the notice to close. Hilla hopes that he is finally ready to emigrate to the United States. On her premises, she has converted a barn for him where he is to live and work. Rudolf rejects this suggestion. He has bigger ideas. He wants to stay in Germany where he wants to fight for non-objective art. At this time, Bauer quarrels with his sister Elly after not having contact with each other for a long time. In his letters, he insults her because she is convinced of the national socialists and he makes very disparaging remarks about Goebbels. She calls him a friend of the Jews.
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“You seem to prefer the large amount of money that the dirty Jewish pigs pay for your color smears to the money of a German worker for a decent painting. I do strongly recommend you to climb down off your high horse…… This was written by Elly, your former sister because under these circumstances, I am no longer your sister.” (Archive Rebay-Haus Teningen) Until his death, Rudolf Bauer believes that his own sister Elly has denounced him to the Nazis. In March 1938, Bauer is arrested by the Gestapo (German Secret Police) and sent to prison where he continues to draw constantly. Because he cannot get paper he uses the reverse sides of printed Hitler speeches that are given to the prisoners (see catalog page 80).
Hilla setzt über ihren Bruder, der bei der Wehrmacht arbeitet und überzeugter Nazi ist, alle Hebel in Bewegung, um ihn wieder freizubekommen, denn sie weiß, in welcher Gefahr er schwebt. Im Juli 1938 gelingt es Hugo von Rebay, wahrscheinlich mit dem Geld Guggenheims, Rudolf Bauer freizukaufen und ihm einen Pass zu verschaffen. Obwohl er diesen im Januar 1939 in den Händen hält, emigriert er erst im August – fünf Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – in die USA. Da er nicht zu Hilla ziehen will, macht er sich mit seinem Fahrer auf die Suche nach einem geeigneten Zuhause. Er findet dies nach einiger Zeit in Deal an der Küste von New Jersey, ein Anwesen mit Ausblick auf den Atlantik mit 350 Metern Privatstrand und 25 Zimmern. Auch seine drei Autos finden in der Garage Platz. Guggenheim bietet Bauer in einem Vertrag folgendes an: Er zahlt für die Villa 30.000 Dollar und die Personalkosten. Bauer hat laut Vertrag lediglich das Nutzungsrecht. Außerdem erlässt er ihm Schulden von 12.000 Dollar und legt für ihn Aktien im Wert von 300.000 Dollar an. Von deren Verzinsung erhält Bauer eine monatliche Rente von 1.250 Dollar. Im Gegenzug übergibt Bauer ihm 112 Werke, die in eine Stiftung übergehen. Damit kann Bauer seinen Lebensstil absichern. Er unterschreibt den Vertrag, der u.a. besagt, dass alle zukünftig von Bauer gemalten Bilder an diese Stiftung gehen. Da der Vertrag auf Englisch formuliert ist, hat er möglicherweise nicht alle Bedingungen vollständig verstanden.
Bauers Duesenberg / Bauer‘s Duesenberg, Weinstein Gallery San Francisco
Kurze Zeit später bittet er Guggenheim sein Aktienpaket aufzustocken, was dieser ablehnt. Er ist und bleibt unzufrieden und fühlt sich unterbezahlt, obwohl er in den USA kein einziges Bild mehr malt, wahrscheinlich, weil er den Vertrag mit Guggenheim als ungerecht empfindet. Er fühlt sich betrogen und verraten, auch von Hilla, die ihm zur Unterschrift geraten hat. Sie hat einen ähnlichen Vertrag mit Guggenheim unterschrieben und findet diesen in Ordnung. Bauer beginnt, Hillas berufliche Leistung als Leiterin der Guggenheim Foundation immer mehr in Frage zu stellen, und setzt sie auch als Künstlerin herab. Er schreibt ihr:
„Du lebst natürlich nicht wie eine Prinzessin, ganz im Gegenteil, das kann man wohl sagen. Immerhin, wie Du es und Dich auch drehen magst, denn was Kandinsky und ich zu wenig bekommen, das kriegst Du zu viel. Und Du lebst und giebst aus und stellst an, als ob DU die Nonobjektivity erfunden, als ob DU die vielen Kandinskys und Bauers gemalt hast, während Du doch nicht ein einziges von diesen fertigbringst, trotz Sekretärinnen und Chauffeuren und Butlern und Gärtnern und Maiden mit allem Drum und dran. Wenn die Foundation richtig organisiert und großzügig geleitet würde, müsste sie heute schon so viel Einfluss haben, dass sie nur den Telephonhörer abnehmen brauchte, um mit Washington zu telefonieren, dass alle von ihr vorgeschlagenen Künstler sofort und ohne bürokratische Umstände eine ständige Aufenthaltserlaubnis für ihre Kulturtätigkeit bekommen können, oder Bürger zu werden, wie es hunderttausende von Negern oder haha Nazisympathizer längst sind.“ (Archiv Rebay-Haus Teningen)
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Shortly afterwards, he asks Guggenheim to increase his stipend but Guggenheim refuses. Bauer still demands money from Hilla that she sends him together with silver and linen goods from her house. But Bauer is and remains unsatisfied and considers himself underpaid, although he does not paint a single picture in the USA, probably because he thinks that the contract with Guggenheim is unfair. He also feels deceived and betrayed by Hilla who advised him to sign it. She has signed a similar contract with Guggenheim and considers it acceptable. Luise und Rudolf Bauer / Louise and Rudolf Bauer, Weinstein Gallery San Francisco
Through her brother who works in the German Armed Forces and is a convinced Nazi, Hilla moves heaven and earth to free Bauer because she knows what danger he is in. In July 1938, Hugo von Rebay manages to buy Rudolf Bauer out of prison and to get him a passport, probably with Guggenheim’s money. Although Bauer receives the passport in January 1939, he only emigrates to the USA in August – 5 weeks before the beginning of the Second World War. Since he does not want to move in with Hilla, he starts to look for a suitable home with the help of his driver. Sometime later he finds an estate in Deal on the coast of New Jersey with a view of the ocean, 350 meters of private beach and 25 rooms.
The estate’s garage also provides room for his three cars. In a contract, Guggenheim offers him the following: he will pay 30,000 dollars rent for the villa and also remunerate the personnel. According to the contract, Bauer only has the right of use. In addition, Guggenheim will abate his debts amounting to 12,000 dollars and buy stocks and shares for 300,000 dollars for him, from the interest of which Bauer will receive a monthly pension of 1,250 dollars. In return, Bauer will hand over 112 works that are incorporated into a foundation. Bauer can thus ensure his lifestyle. He signs the contract which stipulates among other things that all his future paintings will be included into the foundation. The contract was written in English and therefore he may not have completely understood the terms.
Bauer increasingly questions Hilla’s professional accomplishments as director of the Guggenheim Foundation and belittles her as an artist. He writes to her: “Of course, it is fair to say that you do not live like a princess, on the contrary. Anyway, as you may turn it or yourself, you get too much of what Kandinsky and I do not get. And you live and spend money and exhibit as if YOU invented non-objectivity and as if YOU painted the numerous Kandinskys and Bauers while you don’t achieve a single one of them despite your secretaries and chauffeurs and butlers and gardeners and maids with all the trimmings. If the foundation was organized and managed generously, it would already today be sufficiently important so that it would be enough to pick up the phone to be able to talk to Washington so that all the recommended artists would be granted a permanent residence permit for their cultural activity or could become citizens, just as hundreds of thousands of negroes or ha-ha Nazi sympathizers already have.” (Archive Rebay-Haus Teningen)
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Bauer ist frustriert. Er ist von Hilla und Guggenheim abhängig, da er nicht einmal die Sprache des neuen Landes fließend sprechen kann, sodass er unabhängig von ihnen auch nichts erreichen kann. Außerdem hat er sich vorgestellt, dass er die Position Hillas als Direktorin des Museums für „Non-Objective-Painting“, also die Sammlung Guggenheims (im Wesentlichen seine Bilder), übernehmen kann. Er wirft ihr vor, dass sie alles falsch mache und als Kuratorin und Direktorin der Guggenheim Foundation sowie auch als Künstlerin versagt habe. Nach wie vor lebt er auf viel zu großem Fuß und fühlt sich benachteiligt. Zwischen Rudolf Bauer und Hilla Rebay kommt es zum Streit, nicht zuletzt, weil Hilla erfährt, dass Bauer ein Liebesverhältnis mit seinem bildhübschen Hausmädchen, Luise Huber, hat. Hilla ist außer sich und rechnet in einem dreißigseitigen Brief mit ihm ab. Nach außen demonstrieren Hilla, Bauer und Guggenheim Einigkeit, treffen sich in ihrem Haus Franton Court mit anderen emigrierten Künstlern. Hans Richter schreibt in seinen Memoiren über dieses Treffen: „Zwei Macht-Besessene, die mehr als ein Jahrzehnt am gleichen Ende eines ergiebigen Stricks gezogen hatten, fanden sich plötzlich als Gegner vor. Die eine, von Natur und Erziehung ans Befehlen gewohnt, sozusagen im Generalstab geboren, erwartete, dass ihre Ansicht geteilt und ihren Befehlen gehorcht wurde. Der andere, zwar ohne Marschallstab im Tornister geboren, doch durch Jahre injizierten Größenwahns emporgeschwungen auf den Flügeln einer Kunst, die ihresgleichen nicht hatte, sah in Hilla
Léger, Hilla, Richter, Bauer im Garten von Franton Court, Archiv Rebay-Haus Teningen Léger, Hilla, Richter, Bauer in the garden of Franton Court, Archive Rebay-Haus Teningen
nur das Instrument göttlicher und gerechter Fügung – SICH SELBST – als den Erwählten. Seit all dem hatten sich frühere Liebes-Beziehungen offenbar völlig verbraucht. Liebe und Dankbarkeit ist nicht das Gleiche.“ (Hans Richter: Begegnungen von Dada bis heute – Briefe, Dokumente, Erinnerungen, Verlag M. Dupont Schauberg Köln 1975, S. 187) 1941 beginnt Bauer, nachdem Deutschland den USA den Krieg erklärt hat, eine Intrige gegen Hilla zu schmieden. Sie wird des Antisemitismus und der Spionagetätigkeit für die Deutschen bezichtigt, mit dem Erfolg, dass Hilla Rebay 1942 verhaftet und in Boston interniert wird. Ihre Stellung als Direktorin der Guggenheim Stiftung kann sie nun nur erschwert über ihre Sekretärin Marie Menken wahrnehmen. Dazu benötigt sie deren Hilfe. Was Hilla nicht weiß, ist, dass sie in Wirklichkeit mit Bauer gegen sie arbeitet.
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Vier Tage nach ihrer Verhaftung empfiehlt sich Rudolf Bauer in einem Schreiben an die Guggenheim Stiftung als neuer Direktor. Die Biographin, Sigrid Faltin, fasst in ihrem Buch Die Baroness und Guggenheim seinen Brief zusammen: „... ich bin der Schöpfer der Bewegung und Evolution, auf der die Stiftung beruht.“ Jetzt sei es an der Zeit, die Machtverhältnisse wieder richtig zu stellen, die da heißen: „... zuerst DER SCHÖPFER, welcher der Erfinder, Meister, kenntnisreiche Experte ist, der professionelle Leiter, Prophet und Ideengeber, ernannt und bestellt allein aufgrund seiner Qualifikationen, und nicht durch Beziehungen oder Händeschütteln mit Komplimenten und Berechnung. Nach dem Schöpfer kommt der Präsident. Nach dem Präsidenten der Vize-Präsident. Dann kommt der Direktor. Ihm gehorcht der Kurator. Aber niemals das krankhafte Gegenteil... Ist das klar? ...“ (zit. nach Sigrid Faltin, ‚Die Baroness und das Guggenheim‘, S. 196)
In 1941, after Germany declared war on the USA, Bauer begins to conspire against Hilla. Hilla will only learn about this later. She is accused of anti-Semitism and spying for the Germans. This results in Hilla being arrested in 1942 and interned in Boston. It is very difficult for her to administrate her position as director of the Guggenheim Foundation and she can only do so through her secretary Marie Menken who is really working against her with Bauer, unbeknownst to her.
Das Museum of Non-Objective Painting New York, 1939 Weinstein Gallery San Francisco
Bauer is frustrated. On the one hand, he depends on Hilla and Guggenheim; on the other hand, he does not even speak the language of the country fluently so that he cannot achieve anything without them. In addition, he imagined that he could take over her position as director of the Museum of Non-objective Painting, i.e. Guggenheim’s collection (mostly his works). He blames her for doing everything wrong and of being a failure as curator and director of the Guggenheim Foundation. Although he continues to live like a lord, he still feels underprivileged at the same time. Rudolf Bauer and Hilla Rebay start to fight, not least because Hilla learns that Bauer is having an affair with his pretty maid, Louise Huber. Hilla is frantic and calls him to account in a thirty-page letter. To the outside world, Hilla, Bauer, and Guggenheim stand united and meet with other emigrated artists in Hilla’s house Franton Court.
In his memoirs, Hans Richter writes about this meeting: “Two people obsessed by power who had been pulling at the same end of a productive rope for more than a decade, suddenly face each other as opponents. One of them, used to commanding by nature and upbringing, so to speak born in general staff, expected that her opinions were shared and her orders were obeyed. The other, although born without marshal’s baton in his knapsack, but swung upwards by years of injected megalomania on the wings of an art that was unparalleled, saw Hilla only as the instrument of divine providence – HIMSELF – as the chosen one. Since all this, their former love relationship had evidently been used up completely. Love and gratitude are not the same things.” (Hans Richter: Begegnungen von Dada bis heute – Briefe, Dokumente, Erinnerungen, Verlag M. Dupont Schauberg Köln 1975, page 187)
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Four days after her arrest, Rudolf Bauer writes to the Guggenheim Foundation and recommends himself as the new director. Sigrid Faltin, author of Hilla von Rebay’s biography, summarizes his letter as follows: “... I am the Creator of the movement and evolution on which the Foundation depends upon.” Now it is time to rectify the power relations which are the following: “... first THE CREATOR, who is the Inventor, Author, Master authoritative Expert, professional Leader, Prophet and Sponsor, appointed and ordered and installed only by his qualifications, but not by patronage or shaking hands with compliments and calculation. After the Creator follows the President. After the President the Vice-president. Then comes the director to whom responds the Curator. But never the ill-fated contrary ... Is that clear?....” (quoted in Sigrid Faltin, ‚Die Baroness und das Guggenheim‘, page 196)
Doch Guggenheim handelt nach all den Schmutzbriefen gegen Hilla anders als von Bauer erwartet. Offensichtlich vertraut er ihr und weiß ihre Arbeit zu schätzen, ja, in gewisser Weise ist er mit seiner Sammlung, die er finanziert hat, von ihr abhängig. Er beauftragt Hilla von Rebay, einen Architekten für den von ihr und Bauer gewünschten Neubau eines Museums für die Sammlung zu suchen. Im Juni 1943, mitten im Krieg, fragt Hilla bei Frank Lloyd Wright an, ob er diesen Tempel für Non-ObjectivePainting planen und bauen könne, in dem das Lebenswerk Bauers gezeigt werden soll. Zur gleichen Zeit verleumden Bauer und ihre Sekretärin sie weiter bei Guggenheim und der Presse. Solomon Guggenheim lädt Marie Menken daraufhin vor den Stiftungsrat. Sie bezichtigt Hilla erneut als Sympathisantin der Nazis. Dabei beruft sie sich auf Bauer. Guggenheim verteidigt Hilla erfolgreich und weist die Anschuldigungen zurück. Danach gibt Rudolf Bauer aber keineswegs seine Absicht auf, Hilla beruflich zu vernichten, um Direktor seines „Louvre der Gegenstandslosigkeit“ zu werden. Weiterhin übersetzt und erklärt Sigrid Faltin folgende Briefpassage Bauers: „Dear Missfoundation“, liebe MissStiftung, schreibt er ihr auf Englisch, vielleicht hilft ihm dabei Luise Huber. Sein Englisch ist gespickt mit Wortspielereien, so wie er auch auf Deutsch geschrieben hat: ,,Es soll in Ihr vernachlässigtes Wissen eingebimst werden, dass, nachdem ich seit nunmehr fast dreißig Jahren für Das Geistreich arbeite, das meine Schöpfung ist und dessen Ziele und Ideen nicht nur gebraucht, sondern mißbraucht und verdorben und sabotiert und degradiert und demonstrativ
verscherbelt wurden durch die Solomon R. Guggenheim Kommission‘‘, so beginnt sein Traktat, und es endet mit dem Namen, den er in gemeinsamen Krater-Zeiten gerne benutzte, „BAUTAMA BAUER BAUT“. (zit. nach Sigrid Faltin, Die Baroness und das Guggenheim, S. 202) 1945 wird ein Prozess eröffnet, in dem die Direktorin des Guggenheim Museums beschuldigt wird, Bauers Geliebte Luise als „Bettgenossin“, „Hure“, „Dahergelaufene“ bezeichnet zu haben. Hilla soll wegen der Beleidigungen Schmerzensgeld bezahlen. Die Presse bekommt Wind davon, und in einem Artikel der Regenbogenpresse über diesen „Zickenkrieg“ wird die Kämpferin für die gegenstandslose Kunst sowie diese Stilrichtung lächerlich gemacht. Bauer behauptet unter anderem in diesem Prozess, dass er schon lange vor Kandinsky gegenstandslos gemalt habe und dass er ein größeres Projekt als das Guggenheim Museum plane. Der Anwalt Guggenheims räumt die Beleidigungen ein, beweist aber, dass Hilla zuvor von Bauer verraten wurde, der ihr alles verdankt, nämlich künstlerischen Ruhm und Geld. Hilla gewinnt den Prozess und Bauer verliert, damit auch den Machtkampf um die Leitung des Guggenheim Museums. Kurze Zeit später heiratet er 1945 Luise Huber und setzt sie als Alleinerbin seiner Bilder ein, bricht also den Vertrag mit der Guggenheim Stiftung. Weiterhin schickt er böse Briefe mit üblen Verleumdungen über Hilla und Solomon Guggenheim an ihre gemeinsamen Freunde und Bekannten. Hilla überlässt ihm sechzig seiner Werke und sorgt umgekehrt über ihre Beziehungen dafür, dass das Ehepaar Bauer gesellschaftlich isoliert bleibt.
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Luise Bauer / Louise Bauer Rudolf Bauer Estate and Archive, San Francisco
Niemand nimmt ihn mehr ernst. Das Band zu Hilla, das beide jahrelang verbunden hat, ist zerrissen. Rudolf Bauer wird langsam aber sicher vergessen. Im September 1953 stellen die Ärzte fest, dass Bauer Lungenkrebs hat. Sein Leben lang ist er Kettenraucher gewesen. Völlig vereinsamt und verbittert stirbt er in Deal am 28. November 1953.
In 1945, a suit is filed in which the director of the Guggenheim Museum is accused of having called Bauer’s lover Louise a “bedfellow”, “whore”, “stray”. Hilla is to pay a compensation for these insults. The press gets wind of the story and the champion of nonobjective art and the art genre itself are ridiculed in a yellow press article on this “cat fight”. Among other things, Bauer claims that he started to paint non-objectively a long time before Kandinsky and that he plans a larger project than the Guggenheim Museum. Guggenheim’s lawyer admits the insults but can prove that Hilla had been disparaged by Bauer before. Hilla wins the process, and Bauer also loses the fight for the management of the Guggenheim Museum.
Rudolf Bauer in Franton Court, Aus Privatbesitz / Private property
But after all the disparaging letters against Hilla, Guggenheim does not act as Bauer expects. He obviously trusts her and respects her work. He tasks Hilla von Rebay with looking for an architect to build the new museum for the collection that she and Bauer have wanted for some time. In June 1943, in the middle of the war, Hilla asks Frank Lloyd Wright if he could design and build this temple for non-objective painting where Bauer’s lifework is to be shown. At the same time, Bauer and Hilla’s secretary continue to make disparaging remarks about her directed at Guggenheim and the press. As a result, Solomon Guggenheim summons Marie Menken to the foundation board where she calls Hilla a Nazi sympathizer. Guggenheim successfully defends Hilla and rejects the accusations. But even then Rudolf Bauer does not give up his ambition of destroying Hilla’s professional career in order to become the director of his “Louvre of non-objective art.”
Sigrid Faltin translates and explains the following passage of Bauer’s letter: “Dear Missfoundation“, he writes to her in English, maybe assisted by Louise Huber. His English is peppered with wordplays in the same way he writes in German: “It shall be drilled into your neglected knowingness, that, after I worked almost thirty years now for the mission of ‘Das Geistreich’, which is my creation and whose purpose, plans and ideas have been not only used but also misused and spoiled and sabotaged and degraded and cheapened demonstratively by the Solomon R. Guggenheim Commission”, it says at the beginning of his treatise and it ends with the name he liked to use during their shared times of the “Krater”, “BAUTAMA BAUER BAUT”. (quoted in Sigrid Faltin, Die Baroness und das Guggenheim, page 202)
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Shortly after, in 1945, he marries Louise Huber and makes her the sole heiress of his paintings thus breaking the contract with the Guggenheim Foundation. He also sends mean letters with insulting libels of Hilla and Solomon Guggenheim to mutual friends and acquaintances. Hilla lets him have 60 of his works but through her contacts takes care of socially isolating the Bauer couple. The connection between Bauer and Hilla that kept him afloat for years is broken. Rudolf Bauer falls into oblivion, slowly but surely. In September 1953, Bauer is diagnosed with lung cancer. He has been a chainsmoker all his life. Completely isolated and embittered, he dies in Deal on November 28, 1953.
Da Hilla 1952 als Direktorin des Guggenheim Museums nach dem Tod Solomons abgesetzt worden ist, sind seine Bilder inzwischen im Keller des Guggenheim Museums eingelagert worden. Sie versucht, noch eine Gedächtnisausstellung für ihn zu organisieren, aber der neue Direktor lehnt ab. Wenige Wochen später muss auch Luise Bauer die Villa in Deal laut Vertrag verlassen, in der sie mit Bauer zuletzt nur noch zwei Zimmer bewohnt hat. Nach eineinhalb Jahren schreibt Luise Bauer einen Brief an Hilla Rebay: „Er starb tatsächlich an gebrochenem Herzen, aber es gab auch Zeiten, da war er freundlich und milde. Dann sprach er von ihnen. Den schweren Kämpfen, die Sie gemeinsam bestanden, er sprach von Teningen, Ihrem Haus auf dem Land. Das bedeutete ihm ohne Zweifel alles, denn, und das ist der Anlass für meinen Brief, er äußert den Wunsch, dass seine Asche zurückgebracht werde an diesen Platz... Dieser große Meister muss Sie sehr geliebt haben. Dass es zerstört wurde, ist schade.“ (Archiv Rebay Haus Teningen) Es gibt einen mit Bleistift geschriebenen Antwortbrief Hillas, in dem sie sich bei Luise bedankt, dass sie sich „um den großen einsamen und verbitterten Künstler“ gekümmert hat.
Der Wunsch Bauers, in Teningen begraben zu werden, geht nicht in Erfüllung, sein Grab ist nicht bekannt. Luise verwaltet Bauers Nachlass und versucht, mit Hilfe der Kölner Galerie Gmurzynska 1973 einen Markt für die Bilder Bauers zu finden, allerdings erlischt das Interesse an seinen Arbeiten nach kurzer Zeit wieder. Durch die Vermittlung von Bekannten und Jugendfreunden in Wien gelingt es ihr, dass 1985 im Museum moderner Kunst/Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, eine große Bauer-Retrospektive gezeigt wird, die später in Berlin in der Staatlichen Kunsthalle zu sehen ist. Rudolf Bauer und Hilla von Rebay träumten und planten einen Tempel für die nicht gegenständliche Kunst, um die Werke des Meisters zeigen zu können. Nur wenige Künstler wie Kandinsky betrachteten sie als ebenbürtig. Guggenheim konnte von Hilla für diese Vision begeistert werden und stellte das nötige Geld für die Sammlung und den Bau zur Verfügung. Bauer hat die Fertigstellung des Museums nicht erlebt, Hilla hat es nie betreten. 2005 wurden die Werke beider Künstler erstmals in der Ausstellung Art of Tomorrow im Guggenheim Museum New York gezeigt. Roland von Rebay über Hilla: „Letztlich lässt sich darüber streiten, ob sie ihre Kraft verschwendete. Ich bezweifle das, denn wenn als ihre große Leistung die Schaffung des Guggenheim Museums angesehen werden muss, war dies, so glaube ich, inspiriert durch Bauers Kunsttempel-Gedanken.“ (Roland v. Rebay, 06.02 2001)
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Guggenheim Museum, New York Privatbesitz / Private property
Rudolf Bauer, der ein Avantgardist der nicht-gegenständlichen Kunst gewesen ist und dieser Kunstrichtung sein ganzes Leben gewidmet hat, geriet in Vergessenheit. Seine Werke werden wieder in Museen und Galerien gezeigt. 2016 wurden sechs seiner Bilder in der Ausstellung The Realm of Spirit im Gibbes Museum ausgestellt. In den letzten Jahren erhält er jedoch wieder mehr öffentliche Aufmerksamkeit in der Welt der Kunst. Sein Schaffen wird von Kennern geschätzt, seine Bilder werden wieder ausgestellt und zu beachtlichen Preisen verkauft. 2017 war sein Werk im Guggenheim Museum in New York im Rahmen der Ausstellung Visionaries: Creating a Modern Guggenheim zu sehen.
One and a half years later, Louise Bauer writes in a letter to Hilla Rebay: “He actually died of a broken heart but there were also times when he was friendly and benignant. Then he talked about you. About the fierce battles you fought together, he talked about Teningen, your house in the country. Without any doubt, this meant everything to him and, this is the reason for my letter, he expressed the desire that his ash is taken back to that place… This great master must have loved you very much. It is a shame that he was destroyed.” (Archiv Rebay Haus Teningen)
Since Hilla is removed as director of the Guggenheim Museum after the death of Solomon in 1952, Bauer’s paintings are stored in the basement of the Guggenheim Museum. She tries to organize a memorial exhibition for him, but the new director refuses. A few weeks later, Louise Bauer has to leave the villa in Deal as stipulated in the contract. During his last months, Bauer and she had only lived in two rooms.
There is a pencil-written answer from Hilla in which she thanks Louise for looking after “the great, lonely and embittered artist.” Bauer’s wish to be buried in Teningen is not fulfilled, the location of his grave is unknown. Louise administers Bauer’s estate and with the help of the Galerie Gmurzynska in Cologne tries to find a market for Bauer’s paintings in 1973, but interest in his works wanes soon after. With the support of acquaintances and schoolday friends in Vienna, she succeeds in persuading the Museum of Modern Art/Museum of the 20th century in Vienna to organize a large Bauer retrospective in 1985. The same exhibition is later shown in the Staatliche Kunsthalle in Berlin. Rudolf Bauer and Hilla von Rebay dreamed and designed a temple for non-objective art to be able to show the master’s works. There were only a few artists such as Kandinsky that they regarded as equal.
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Hilla could inspire Guggenheim with this vision, and he contributed the money required for the collection and the construction of the museum. Bauer did not live to see the finished museum. Hilla never set foot inside. In 2005, works of the two artists were shown in the exhibition Art of Tomorrow in the Guggenheim Museum in New York for the first time. Roland v. Rebay about Hilla: “It can finally be debated whether she wasted her energy. I doubt it because when considering the creation of the Guggenheim Museum as her great achievement, I believe that she was inspired by Bauer’s conception of a temple of art.” (Roland v. Rebay, February 6, 2001) Rudolf Bauer, who had been an avantgardist of non-objective art and devoted his whole life to this form of art, fell into oblivion. In the course of the last years, he has been attracting more public attention in the world of art. His paintings are on display again in museums and galleries internationally. In 2016 seven Rudolf Bauer works were included in The Realm of the Spirit at the Gibbes Museum of Art, Charleston, S.C. Most recently in 2017 the Solomon R. Guggenheim Museum in New York included his work in the exhibition Visionaries: Creating a Modern Guggenheim.
Rudolf Bauer Malerei / Paintings
Flack Prim 1921, auf Papier (Detail) »o.T.«, undatiert Aquarell Mischtechnik auf Papier, 59 x 73,7 cm Flack Prim 1921,
Watercolor on paper, (Detail) »Untitled« (Child with toys), n.d. Mixed media on paper 16 1/2 x 12 1/2 inches
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Flack Prim 1921, Aquarell auf Papier, 46,99 x 61,59 cm Flack Prim 1921, Watercolor on paper, 18 1/2 x 24 1/4 inches
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Allegro V ca. 1918, Öl auf Karton, 59,69 x 85,09 cm Allegro V c. 1918, Oil on board, 23 1/2 x 33 1/2 inches
Ohne Titel 1919-1920 Öl auf Leinwand, 45,09 x 65,09 cm Untitled 1919-20 Oil on canvas, 17 3/4 x 25 5/8 inches
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Andante 1923, Pastell, Kohle, Tusche und Bleistift auf Papier, 48,9 x 32,39 cm Andante 1923, Pastel, charcoal, ink and pencil on paper, 19 1/4 x 12 3/4 inches
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Composition ca. 1918-1925, Mischtechnik auf Papier (Gouache, Ausziehtusche und Aquarell), 48,58 x 32,7 cm Composition c. 1918-25, Mixed media on paper (Gouache, india ink and watercolor), 19 1/8 x 12 5/8 inches
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Rudolf Bauer Karikaturen / Cartoons
ďƒ&#x; Ohne Titel (Kind mit Spielzeug), undatiert Mischtechnik auf Papier, 59 x 73,7 cm Untitled (Child with toys), n.d. Mixed media on paper, 16 1/2 x 12 1/2 inches
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Ohne Titel (Streitende Kinder) 1911, FARBE – Mischtechnik auf Papier (Aquarell, Gouache, Tusche und Bleistift), 47 x 41 cm Untitled (Squabbling kids) 1911, COLOR – Mixed media on paper (watercolor, gouache, ink & pencil), 12 3/8 x 10 1/8 inches
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Das Paar undatiert, Aquarell auf Papier, 50 x 43 cm The Couple n.d., Watercolor on paper, 13 5/8 x 10 1/2 inches
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Die ollen Dicken 1907, Aquarell und Gouache auf Papier, 65 x 52 cm Die ollen Dicken 1907, Watercolor and gouache on paper, 17 1/8 x 10 1/8 inches
ďƒ&#x; Ohne Titel (Spaziergang) 1909, SW Mischtechnik auf Papier (Tusche und Gouache), 49 x 42 cm Untitled (promenade) 1909, B&W - Mixed media on paper (ink and gouache), 12 5/8 x 10 1/8 inches
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Ohne Titel (Clown, Frau, Drehorgelspieler & Affe) ca. 1918-1925, SW – Mischtechnik auf Papier (Gouache, Bleistift und Tusche), 61 x 48 cm Untitled (Clown, woman, organ grinder & monkey) c. 1918-25, B&W – Mixed media on paper (gouache, pencil & ink), 15 1/4 x 10 1/4 inches
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Ohne Titel (An der Nase) ca. 1910-1917, SW Mischtechnik auf Papier, 78,74 x 86,36 cm
Ohne Titel (Clown mit 2 Tänzerinnen) ca. 1918-1925 SW Bleistift auf Papier, 52,7 x 44,4 cm
Untitled (By the nose) c.1910-17, B&W - Mixed media on paper, 17 3/8 x 10 5/8 inches
Untitled (Clown with 2 dancers), c. 1918-25, B&W - Pencil on paper, 15 1/8 x 11 3/8 inches
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Zumutung 1911, SW - Mischtechnik auf Papier (Pastell, Tusche und Bleistift), 57,8 x 49,5 cm Zumutung (“Impertinence�) 1911, B&W - Mixed media on paper (pastel, ink & pencil), 15 1/8 x 12 inches
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Ohne Titel (Aussteigende Frau) undatiert, FARBE - Mischtechnik auf Karton (Aquarell, Gouache und Tusche), 56 x 49 cm Untitled (Woman exiting carriage) n.d., COLOR - Mixed media on board (watercolor, gouache & ink), 14 x 11 1/2 inches
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Ohne Titel (Zwei Männer mit großen Bieren) ca. 1910-1915, FARBE - Mischtechnik auf Papier (Aquarell, Gouache und Tusche), 66 x 56 cm Untitled (Two men with large beers) c. 1910-15, COLOR - Mixed media on paper (watercolor, gouache & ink), 20 3/4 x 17 1/8 inches
Ohne Titel (Die Toilette) undatiert, Tusche und Gouache auf Papier 34,29 x 29,21 cm Untitled (La Toilette) n.d. Ink and gouache on paper 13 1/2 x 11 1/2 inches
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Ohne Titel (GrĂźner Schirm & 2 Frauen) undatiert, FARBE - Mischtechnik auf Papier (Gouache und Pastell), 45,09 x 30,8 cm Untitled (Green umbrella & two women) n.d. COLOR - Mixed media on paper (gouache & pastel) 17 3/4 x 12 1/8 inches
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Ohne Titel (Drei Frauen mit Badehauben am Strand) undatiert, FARBE - Mischtechnik auf Papier (Gouache und Pastell), 48,9 x 31,12 cm Untitled (Three women in bathing hats at the beach) n.d., COLOR - Mixed media on paper (gouache & pastel) 19 1/4 x 12 1/4 inches
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Rudolf Bauer Lithografie / Lithography
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Beschaulichkeit undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 29,8 x 23 cm Beschaulichkeit (Tranquility) (cubo nude encircled with lines) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, I9 x 8 3/4 inches
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Ohne Titel (Akt tanzend, Arme ausgebreitet) undatiert, Farblithographie, rote Tusche auf Papier, 40,6 x 33,6 cm Untitled (Nude dancer, arms out wide) n.d., Color Lithograph - red ink on paper, 9 3/4 x 8 1/4 inches
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Ohne Titel (Akt sich räkelnd) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 22,2 x 35 cm Untitled (Lolling nude) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 3 1/2 x 8 1/2 inches
67 | R U D O L F B AU E R
Ohne Titel (Kubistischer Akt, stehend) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 35,5 x 23 cm Untitled (Cubist nude, standing) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 9 1/4 x 4 3/4 inches
68 | R U D O L F B AU E R
Ohne Titel (Kubistischer Akt, sitzend) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 20,96 x 27,94 cm Untitled (Cubist nude, sitting) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 8 1/4 x 11 inches
69 | R U D O L F B AU E R
Ohne Titel (Futuristischer Akt, explodierend) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 26 x 20 cm Untitled (Exploding futurist nude) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 9 1/4 x 6 5/8 inches
70 | R U D O L F B AU E R
Ohne Titel (Trauer) (kubistischer Kopf aufgestĂźtzt) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 20,96 x 13,34 cm Untitled (Trauer) (Cubist headclutch) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 8 1/4 x 5 1/4 inches
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Ohne Titel (Akt angelehnt, mit erhobenen Händen) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 58,4 x 43,2 cm Untitled (Leaning nude, hands up) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 16 3/4 x 11 1/4 inches
72 | R U D O L F B AU E R
Ohne Titel (Akt auf dem RĂźcken liegend, mit ausgestreckten Armen) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 11,43 x 31,12 cm Untitled (Nude on back, arms outstretched) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 4 1/2 x 12 1/4 inches
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Ohne Titel (Akt mit erhobenen Händen) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 58,4 x 43,2 cm Untitled (Leaning nude, hands up) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 16 3/4 x 11 1/4 inches
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Ohne Titel (Akt Ăźber WaschschĂźssel gebeugt) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 40,6 x 32,4 cm Untitled (Nude bending over washing bowl) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 8 1/4 x 6 7/8 inches
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Ohne Titel (Akt bequem in Kissen) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 39,5 x 36,8 cm Untitled (Nude comfortable in cushions) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 10 3/4 x 10 inches
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Ohne Titel (Futuristische Frau) undatiert, SW-Litho, Tusche auf farbigem Papier (fliederfarben), 32,07 x 12,38 cm Untitled (Super futurist woman) n.d., B&W Lithograph - ink on colored paper (lilac), 12 5/8 x 4 7/8 inches
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Ohne Titel (Akt im Bett mit Vorhang) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 38,1 x 13,97 cm Untitled (Nude on bed w/curtains) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 15 x 5 1/2 inches
Ohne Titel (Akt ausgestreckt, RĂźckenansicht) undatiert, SW-Litho, Tusche auf Papier, 34,29 x 11,75 cm Untitled (Reclining nude, rear view) n.d., B&W Lithograph - ink on paper, 13 1/2 x 4 5/8 inches
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Gefängniszeichnung 1938, FARBE Farbstift auf Papier, 28,6 x 41,8 cm Prison Drawing 1938, COLOR - Colored pencil on paper, 5 1/2 x 7 inches
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Rudolf Bauer Gefängniszeichnungen / Prison Drawings
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Gefängniszeichnung (Vorder- und Rßckseite) 1938, SW Bleistift auf Papier, 17,8 x 21 cm PD 146 - Prison Drawing (double-sided image) 1938, B&W - Pencil on paper, 7 1/4 x 8 3/8 inches
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Gefängniszeichnung 1938, SW Bleistift auf Papier, 21 x 14,6 cm PD 148 - Prison Drawing, 1938, B&W - Pencil on paper, 8 1/4 x 5 3/4 inches
83 | R U D O L F B AU E R
Gefängniszeichnung 1938, SW Bleistift auf Papier, 33,6 x 36,2 cm PD 38 - Prison Drawing, 1938, B&W - Pencil on paper.7 1/2 x 8 3/4 inches
Gefängniszeichnung 1938, SW Bleistift auf Papier, 21 x 14,6 cm PD 148 - Prison Drawing, 1938, B&W - Pencil on paper, 8 1/4 x 5 3/4 inches
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Gefängniszeichnung (Vorder- und Rßckseite) 1938, SW Bleistift auf Papier, 17,8 x 20,3 cm PD 149 - Prison Drawing (double-sided image) 1938, 938, B&W - Pencil on paper, 8 1/4 x 7 inches
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Sammlung Rebay-Haus
Rudolf Bauer Lithografie / Lithography
Das Geistreich I., 1931, Privatdruck, Mappe I., 1-13, Dichtungen und Bilder von Rudolf Bauer, Charlottenburg-Westend, Ahorn-Allee 25, New York, gedruckt bei August Scherl, Berlin. Ausgaben A, B und C, Gesamtauflage 1313 Stück.
Das Geistreich I, 1931, privately published, Portfolio I, 1-13, literature and paintings by Rudolf Bauer, Charlottenburg-Westend, Ahorn-Allee 25, New York, printed by August Scherl, Berlin. Editions A, B and C, total edition 1313 copies.
1930/31 stellte Rudolf Bauer zwei Druckgraphikmappen zusammen. Eine mit Werken von Hilla von Rebay und eine mit seinen Arbeiten. In jeder Mappe waren 13 Motive versammelt. Bei Hilla von Rebay bildeten gegenständlichen Collagen die Vorlage, bei Rudolf Bauer ungegenständliche Aquarelle. Die Werke wurden mit einem fotografischen Verfahren auf eine lichtempfindliche Platte übertragen und anschließend in hoher Auflage mit einem frühen Verfahren der Offset-Lithographie gedruckt. In Rudolf Bauers Mappe war ein umfangreicher schriftlicher Exkurs (28 Seiten) zur ungegenständlichen Kunst enthalten. Die 13 nummerierten farbigen Drucke waren lose eingelegt und hatten ein Format von 43 x 60,5 cm. Die Finanzierung dieses aufwendigen Projekts übernahm Solomon Guggenheim. Die Mappen sollten ein Verkaufsschlager werden, Ideen der ungegenständlichen Kunst verbreiten und Geld für weitere Aktivitäten einbringen. Die Ausstattung der Mappen war hochwertig und die Verkaufspreise entsprechend hoch. Der wirtschaftliche Erfolg blieb jedoch aus. Nur wenige Mappen konnten verkauft werden. So befinden sich heute (nach unserem gegenwärtigen Wissensstand) in öffentlichen Sammlungen lediglich drei Exemplare der Geistreich I – Mappe, alle in den Vereinigten Staaten, eine im Guggenheim Museum New York, eine im Getty Research Institute in Los Angeles und eine in der Bibliothek der Bowling Green State University in Ohio.
In 1930/31, Rudolf Bauer compiled two portfolios with 13 graphic reproductions each. One containing works of Hilla von Rebay and one with his own works. In Hilla von Rebay’s portfolio, objective collages were reproduced, in Rudolf Bauer’s case non-objective watercolors. The works were transferred onto a light-sensitive plate and then printed in large numbers using an early offset lithography process. Rudolf Bauer’s portfolio included an extensive written essay (28 pages) on non-objective art. The 13 numbered color prints were loosely inserted in the portfolio and had the dimensions 43 x 60.5 cm (about 17 x 24 inches). Solomon Guggenheim financed this ambitious project. The portfolios were to be a big seller, spread the ideas of non-objective art and earn money for further activities. The portfolios had a layout of high quality and therefore sold for a corresponding high price. However, economic success failed to appear. Only few portfolios could be sold. As far as we know, only three copies of the Geistreich I portfolio are owned by public collections, all of them in the United States: one by the Guggenheim Museum NY, one by the Getty Research Institute in Los Angeles and one by the Bowling Green State University Library in Ohio.
Christiane Grathwohl-Scheffel
Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 8
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Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 2
Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 6
Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 4 ďƒ
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Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 7
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Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 5
Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 10
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Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 11
Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 13
Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 3 ďƒ
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Geistreich I 1931, Blatt/Sheet 9
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Sammlung Rebay-Haus
Rudolf Bauer baut Stufe Eins Tanzbilder / Stage One Dancing Couples
1920 gründeten Rudolf Bauer, Otto Nebel und Hilla von Rebay in Berlin die Künstlergruppe „Die Krater, das Hochamt der Kunst“. Gemeinsames Ziel war es, sich intensiv für die ungegenständliche Kunst einzusetzen und ihr zu allgemeiner Anerkennung zu verhelfen. Bauer verfasste ein gemeinsam unterzeichnetes Manifest mit dem Titel „Zeichnet Kriegsanleihe“, in dem die Vorhaben der Gruppe formuliert wurden. Man plante verschiedene Publikationen, eine Zeitschrift sollte herausgegeben werden und ein Mappen-Zyklus, um hauptsächlich an Rudolf Bauers Werken zu veranschaulichen, wie sich die anfänglich noch gegenständlichen Motive über verschiedene Zwischenstufen vom Gegenstand lösten und schließlich zu der von der Gruppe propagierten, einzig gültigen ungegenständlichen Kunst entwickelten. 1921 verließ Otto Nebel „Die Krater“. Das war das Ende dieser Künstlervereinigung und obwohl sie weiterhin in Verbindung blieben, löste sich der enge Gedankenaustausch zwischen den dreien auf. Von den ursprünglichen im Manifest angekündigten Vorhaben wurde lediglich eine Graphik-Mappe verwirklicht, die „Tanzbilder“. Die erste und einzige Mappe der Künstlergruppe „Die Krater, das Hochamt der Kunst“ erschien 1921 in einer Auflage von 95 Exemplaren. Der vollständige Titel lautet: „Rudolf Bauer Baut, Stufe eins. Tanzbilder, Krater DIE KRATER / Charlottenburg-Westend, Ahorn-Allee 25“. In ihr sind sechs Lithographien versammelt, die von Bauer gezeichnete Motive tanzender Paare wiedergeben, im Stil seiner frühen Gesellschaftskarikaturen. Die Mappen sind nummeriert und signiert. Den Mappen 1-20 ist eine handgedruckte Lithographie beigegeben.
In 1920, Rudolf Bauer, Otto Nebel and Hilla von Rebay founded the group of artists Die Krater, das Hochamt der Kunst (“the craters, the high mass of art”) in Berlin. Their common purpose was the intensive support of non-objective art to achieve general public appreciation. Bauer wrote a manifest titled “Zeichnet Kriegsanleihe” (subscribe war bond) signed by all of them, in which he elaborated the groups’ projects. They planned different publications and wanted to edit a magazine and a cycle of portfolios with the aim of illustrating by means of Bauer’s works how the initially objective motifs finally freed themselves from the object to develop into the only art accepted and propagated by the group - non-objective art - through several intermediate stages. In 1921, Otto Nebel left Die Krater. That was the end of this association of artists. And although they kept in touch it meant also the end of the close interchange of ideas between the three founders. The only project initially announced in the manifest that was actually realized was a portfolio of graphic works, the Tanzbilder. The first and only portfolio by the group of artists Die Krater, das Hochamt der Kunst was published in 1921 with an edition of 95 copies. The complete title read: Rudolf Bauer Baut, Stufe eins. Tanzbilder, Krater DIE KRATER / Charlottenburg-Westend, Ahorn-Allee 25. The portfolio included six lithographs reproducing dancing couples drawn by Bauer in the style of his early socio-critical caricatures. The portfolios are numbered and signed. Number 1-20 include a hand-printed lithograph.
Christiane Grathwohl-Scheffel
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Sammlung Rebay-Haus
Die Krater · Das Hochamt der Kunst / Zeichnet Kriegsanleihe The Craters · The High Mass of Art / Subscribe War Bond Manifest von Rudolf Bauer, Hilla von Rebay und Otto Nebel
Manifest by Rudolf Bauer, Hilla von Rebay and Otto Nebel
Das 1920 gemeinsam von der Künstlergruppe „Die Krater“ verfasste Manifest mit dem Titel Zeichnet Kriegsanleihe orientiert sich sprachlich und inhaltlich an zeitgleichen dadaistischen und politischen Texten und bezieht sich auf das Manifest des Futurismus, das elf Jahre zuvor (1909) von Filippo Tommaso Marinetti verfasst wurde. Es hat die Form einer mehrseitigen großformatigen Flugschrift, die in drei Teile unterteilt ist. Im ersten Teil geht es um das Anprangern der politischen Umstände, im zweiten Teil um die Kunst. Hier wird „Krater“ zum privaten Kunstministerium erhoben und in neun Programmpunkten die durchzuführenden Aufgaben entworfen. Der Kunst werden dabei religiöse Aspekte zugesprochen. Im dritten Teil werden die Nachteile erklärt Kriegsanleihen zu kaufen und stattdessen die Vorteile der Krateranleihen beworben. Durch diese Anleihen könne Freiheit erlangt, Künstler gefördert und zur Andacht der Kunst angeregt werden.
Language and content of the manifest written by the group of artists Die Krater in 1920 titled Zeichnet Kriegsanleihe are adapted to contemporary dadaistic and political texts and refer to the Manifest des Futurismus (manifest of futurism) published by Filippo Tommaso Marinetti eleven years earlier (1909). It has the form of a large-sized leaflet with several pages, including three sections. The first section denounces the political situation, the second deals with art. The Krater is made into a private Ministry of Art, and nine items on the agenda list the tasks to be carried out. Art is attributed religious aspects. The third section explains the disadvantages of buying war bonds and promotes the advantages of buying Krater bonds. These bonds make it possible to obtain freedom, support artists and encourage devotion to art.
In diesem Manifest finden sich viele Gedanken, die Rudolf Bauer zehn Jahre später in seinem privaten Museum „Das Geistreich“ umsetzte. Die hier entwickelten Ideen reichten bis in die Konzeption des 1939 von Hilla von Rebay konzipierten Museums of Non-Objective Painting in New York und mündeten schließlich in dem daraus hervorgegangenen Guggenheim Museum am Central Park.
This manifest includes many of the ideas that Rudolf Bauer implemented in his private museum Das Geistreich ten years later. The ideals developed here extended into the conception of the Museum of Non-Objective Painting in New York designed by Hilla von Rebay and finally led to the Guggenheim Museum on Central Park developed from this first museum.
Christiane Grathwohl-Scheffel
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Danksagung Ein Ereignis wie diese Ausstellung und der dazugehörige Katalog sind nur möglich, wenn viele Menschen etwas dazu beitragen. Erst viele einzelne Puzzleteile ergeben ein gelungenes Ganzes.
Dafür möchten wir sehr herzlich danken: Der Weinstein Gallery, besonders Rowland Weinstein und Kendy Genovese, deren Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Unterstützung eine Umsetzung in dieser Form erst möglich gemacht haben.
Der Gemeinde Teningen, insbesondere Herrn Bürgermeister Hagenacker für die finanzielle Unterstützung, und den Mitarbeitern im Rathaus für die Hilfe bei organisatorischen Fragen. Brigitte Scheelen, die bei ihrem Besuch in der Weinstein Gallery in San Francisco über das Rebay-Haus und die geplante Bauer-Ausstellung berichtete. Damit begann eine konstruktive Kooperation zwischen dem Rebay-Haus und der Weinstein Galerie. Der Projektgruppe der Realschule Teningen für die BauerBiographie, namentlich den Schülerinnen: Lisa Adami, Luisa Becker, Anika Helmle, Selina Minke, Sabrina Rubione und Isabell Würstlin sowie den Lehrerinnen Martha Putz und Brigitte Scheelen. Der Kuratorin des Solomon R. Guggenheim Museums, Karole Vail, Kim Bush vom Guggenheim Museum sowie der Familie von Rebay aus Wessling für die Unterstützung der Projektgruppe. Katharina Aschenbrenner, Sigrid Faltin, Christiane Grathwohl-Scheffel, Martha Putz, Brigitte Scheelen und Ortwin Vollmer für Redaktion und Inhalt des Katalogs. Roland Martin (Rahmenwerkstatt, Heimbach) für die zügige Anfertigung der Rahmen. Rolf Heinkelein (Heinkelein Werbung, Teningen) für Druck und Kostenübernahme des Banners für die Straßenwerbung. Unser Dank gilt auch allen nicht namentlich Erwähnten, die uns in der spannenden Zeit der Ausstellungsvorbereitung unterstützt haben.
Förderverein Hilla von Rebay Christina Beck-Nägele
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Bernd Müller
Thank you Large events like this exhibition and the related catalog are only possible with the contribution of many different people. But each individual part was important to realize the big picture.
The community of Teningen, notably our Mayor Mr. Hagenacker for the financial support, and the city hall employees for their assistance with organizational questions.
We therefore want to express our gratitude to:
Brigitte Scheelen, who visited the Weinstein Gallery in San Francisco and told them about the Rebay-Haus and the projected Bauer exhibition.
The Weinstein Gallery, in particular Rowland Weinstein and Kendy Genovese, whose willingness to cooperate was crucial to bring about this exhibition.
The project group of the Realschule Teningen for the Bauer biography, specifically the students: Lisa Adami, Luisa Becker, Anika Helmle, Selina Minke, Sabrina Rubione and Isabell Würstlin as well as the teachers Martha Putz and Brigitte Scheelen. The curator of the Solomon R. Guggenheim Museum, Karole Vail, Kim Bush from the Guggenheim Museum and the family von Rebay in Wessling for their support of the project group. Katharina Aschenbrenner, Sigrid Faltin, Christiane Grathwohl-Scheffel, Martha Putz, Brigitte Scheelen and Ortwin Vollmer for editing and contributing to the catalog. Roland Martin (Rahmenwerkstatt, Heimbach) for the speedy production of the frames. Rolf Heinkelein (Heinkelein Werbung, Teningen) for printing and sponsoring the banner for the street advertisement. We also want to thank all the other people who are not named here but who supported us during the exciting preparation of the exhibition.
Förderverein Hilla von Rebay Christina Beck-Nägele
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Bernd Müller
Foto / Photo: © Jörgens.Mi/Wikipedia
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Rebay-Haus Teningen
Das Haus wurde 1907 gebaut. 1919 erwarben es Herr und Frau von Rebay. Nach dem Tod der Eltern schenkte Hilla das Haus der Gemeinde Teningen mit der Auflage, es für einen guten Zweck zu nutzen und sich um die Pflege des Grabes zu kümmern.
The house was built in 1907. Mr. and Mrs. von Rebay bought it in 1919. After the death of her parents, Hilla gave the house to the community of Teningen under the condition that they should use it for a good cause and take care of her parents’ grave.
1999 wurde eine Schülergruppe der Realschule Teningen auf Hilla von Rebay aufmerksam gemacht. Sie recherchierten über die Teninger Bürgerin und sammelten Material und Werke. Eine erste Ausstellung fand im Teninger Rathaus statt. Die Lehrerinnen Martha Putz und Brigitte Scheelen baten den örtlichen Kulturverein um Unterstützung bei dem Aufbau einer Dauerausstellung. 2003 wurde diese als “Hilla-von-Rebay-Erinnerungsstätte” in der elterlichen Wohnung eröffnet.
In 1999, a group of students of the Realschule (secondary school) Teningen were advised of Hilla von Rebay. They started a research project on the former citizen of Teningen and collected material and works. The first exhibition was organized in the town hall. The teachers Martha Putz and Brigitte Scheelen asked the local Cultural Club for support with setting up a permanent exhibition. In 2003, this exhibition was opened to the public as a memorial to Hilla von Rebay on the former premises of her parents.
In den folgengenden Jahren entstanden verschiedene Dokumentationen, die zum Teil im Rebay-Haus käuflich erworben werden können. Zunächst wurde die Einrichtung von der Gemeinde Teningen getragen und vom Kulturverein Teningen und einer Projektgruppe der Theodor-FrankRealschule Teningen betreut. Im August 2012 wurde der Förderverein Hilla von Rebay gegründet, der nun für die Sammlung und das Haus zuständig ist.
In the following years, students compiled several documentations that are now for sale in the Rebay-Haus. In the beginning, the community of Teningen was responsible for the institution and the Cultural Club and the school took care of it and ensured the opening hours. In August 2012, the support association Hilla von Rebay was founded that has taken over responsibility for the collection and the house.
Umfangreiche Renovierungsarbeiten waren notwendig, die dank großzügiger Spenden und in etwa 6000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit erfolgreich durchgeführt wurden. Im Rahmen einer feierlichen Einweihung wurden die erweiteren Räume im Oktober 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu diesem Anlass erhielt das Museum im Rebay-Haus acht Leihgaben von der Rebay Foundation in New York: Aquarelle und Collagen aus dem Guggenheim Museum. Eine private Sammlerin aus Deutschland lieh dem Museum ein großformatiges Ölgemälde, das bis Juli 2017 ausgestellt wurde.
The necessary extensive renovations were made possible by generous donations and approximately 6000 hours of voluntary work. The newly renovated rooms of the museum were presented to the public in a grand opening in 2015. At this occasion, the Rebay Foundation in New York gave the museum 8 works of Hilla von Rebay as a loan: 8 watercolors and paper collages from the Guggenheim Museum. A private collector from Germany gave the museum a large oil painting that was on display until July 2017.
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Quellen und Bildnachweis Öffentliche Sammlungen:
Sekundärliteratur:
Berlinische Galerie, Berlin, Germany
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Ausst. Kat. San Francisco: Rudolf Bauer: Works on Paper, herausgegeben von Peter Selz, Weinstein Gallery, San Francisco, 2010. Ausst. Kat. San Francisco: The Realm of the Spirit. A Rudolf Bauer Retrospective at Weinstein Gallery, herausgegeben von n.a., Weinstein Gallery, San Francisco, 2014. Broll, Simon: Der Maler, der nicht malen wollte. Vergessener Künstler Rudolf Bauer, Quelle: www.spiegel.de (02.08.2017). Faltin, Sigrid: Die Baroness und das Guggenheim. Hilla von Rebay – eine deutsche Künstlerin in New York, Libelle Verlag, Regensburg, 2005. Lowy, Steven: Rudolf Bauer: A nonobjective point of view, in: Ausst. Kat. San Francisco: Rudolf Bauer, herausgegeben von Rowland Weinstein, Weinstein Gallery, San Francisco, 2007, S. 1-31. Lukach, Joan: Hilla Rebay – In Search of the Spirit in Art, Verlag George Braziller, New York, 1983. Neuburger, Susanne: „Kunst und nicht Natur“ – Zu Leben und Werk Rudolf Bauers, in: Ausst. Kat. Rudolf Bauer 1889-1955, Museum moderner Kunst / Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, in Zusammenarbeit mit Staatliche Kunsthalle Berlin, 23.5.-25.6. 1985 Wien, 4.7.198511.8.1985 Berlin, Wien, 1985, S.17-102.
Copyright für die Texte bei den Autoren, für die Übersetzungen bei den Übersetzern, für die Abbildungen siehe Bildnachweise.
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Acknowledgments Public Collections:
Secondary Literature:
Berlinische Galerie, Berlin, Germany
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Copyright for the texts with the authors, for translations with the translators, for the illustrations see picture references.
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Rebay-Haus Teningen Emmendinger Str. 11, D-79331 Teningen www.hilla-rebay.de