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4.2 Kohlearten, nutzung und Wertschöpfungskette

Mit der Verlangsamung der Weltwirtschaft und dem weit verbreiteten Ziel, angesichts von Umweltverschmutzung und Umweltproblemen eine weniger kohlenstoffintensive Stromerzeugung zu erreichen, ging der Verbrauch von Kohle im Jahr 2019 zurück. Die Tiefe und Kombination dieser Dynamik in den vielen Volkswirtschaften der Welt waren unterschiedlich und folglich reagierte der Kohlemarkt verschieden: Große asiatische Volkswirtschaften wie China und Indonesien erhöhten ihren Kohleverbrauch, während die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und Indien ihren Verbrauch senkten.

China ist mit 2.866 Mt, 53,0 % des globalen Anteils, nach wie vor der größte Kohleverbraucher weltweit. An zweiter Stelle folgt Indien mit 585 Mt, 0,4 % weniger als im Vorjahr. Die USA und die Europäische Union sind beim Kohleausstieg führend. Beide haben für 2019 einen historisch niedrigen Verbrauch berichtet, sind aber mit 397 Mt bzw. 253 Mt immer noch die dritt- und viertgrößten Kohleverbraucher der Welt. Auf diese vier Märkte entfallen drei Viertel des weltweiten Kohleverbrauchs. Indonesiens Kohleverbrauch erreichte 2019 mit 115 Mt ein historisches Maximum.

Die verschiedenen Arten von Kohle und Kohleabbau sind aus Sicht der Klimaschädlichkeit nicht signifikant unterschiedlich. Deshalb stellt sich die Frage, ob die detaillierte Beschreibung notwendig ist.

Unter den verschiedenen Kohlearten dominieren zwei Hauptsorten, die nach deren Verwendung benannt sind:

– Kesselkohle, auch Kraftwerkskohle genannt, wird hauptsächlich zur

Stromerzeugung eingesetzt. – Kokskohle, auch als metallurgische Kohle bekannt, wird hauptsächlich in der

Stahlproduktion verwendet.

Andere wichtige Nutzer von Kohle sind Tonerde-Raffinerien, Papierhersteller sowie die chemische und pharmazeutische Industrie. Aus den Nebenprodukten der Kohle können verschiedene chemische Produkte hergestellt werden. Raffinierter Steinkohlenteer wird bei der Herstellung von Chemikalien wie Kreosot, Naphthalin, Phenol und Benzol verwendet. Aus Koksöfen zurückgewonnenes Ammoniakgas wird zur Herstellung von Ammoniaksalzen, Salpetersäure und landwirtschaftlichen Düngemitteln verwendet. Tausende von verschiedenen Produkten haben Kohle oder Kohlenebenprodukte als Bestandteile: Seife, Aspirine, Lösungsmittel, Farbstoffe, Kunststoffe und Fasern, wie Rayon und Nylon.

Kohle ist auch ein wesentlicher Bestandteil bei der Herstellung von Spezialprodukten:

– Aktivkohle – wird in Filtern zur Wasser- und Luftreinigung und in

Nierendialysegeräten verwendet. – Kohlefaser – ein extrem festes, aber leichtes Verstärkungsmaterial, das im

Bauwesen, im Fahrzeug- und Flugzeugbau und für Sportartikel verwendet wird. – Siliziummetall – wird zur Herstellung von Silikonen und Silanen verwendet, die wiederum zur Herstellung von Schmiermitteln, wasserabweisenden Mitteln,

Harzen, Kosmetika, Haarshampoos und Zahnpasten verwendet werden.

Kohle wird nach wie vor in erster Linie für die Erzeugung von Energie verwendet, wobei im Jahr 2017 weltweit 66,5 % und in den OECD-Ländern 82,3 % der primären Kohle für diesen Zweck eingesetzt wurden. In den OECD-Ländern sank der Anteil von Energie, der aus primärer Kohle als Brennstoff erzeugt wird, im Jahr 2018 auf einen neuen Tiefstand von 25,2 %, gegenüber 26,7 % im Jahr 2017 und 44,4 % im Jahr 1985. Der Einsatz von Kohle zur Strom- und Wärmeerzeugung stieg im Jahr 2018 gegenüber 2017 um 3,3 % oder 166 Mt. Im Gegensatz dazu verbrauchte der gesamte Industriesektor, insbesondere die Eisen- und Stahlindustrie, weniger Kohle als im Vorjahr. Der Anteil des Haushalts-, Gewerbe- und öffentlichen Dienstleistungssektors am Gesamtverbrauch blieb mit 2,5 % relativ gering.

Abbildung 2: Verwendungen für Kohle nach Ländern

Quelle: IEA www.iea.org/data-and-statistics/charts/primary-coal-s-breakdown-by-activity-for-selected-economies-1978-2018

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