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Gemeinden als Energiepioniere

Den Strom vor Ort nutzen, regionale Wertschöpfung generieren, Geld sparen und dazu der Umwelt etwas Gutes tun: Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) machen es möglich. Viele Gemeinden möchten diese Vorteile nutzen und im Hinblick auf die Energiewende eine Vorreiterrolle einnehmen. Einige von ihnen haben mittlerweile Nägel mit Köpfen gemacht und eine Erneuerbare Energiegemeinschaft in der Rechtsform Genossenschaft gegründet. Mit an Board ist meist auch die örtliche Raiffeisenbank. Wir stellen unsere drei jüngsten Energiegenossenschaften vor.

Energiegenossenschaft Perg

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Die Stadtgemeinde Perg hat gemeinsam mit der Raiffeisenbank Perg die e rste „Erneuerbare Energiegemeinschaft“ in der Rechtsform Genossenschaft im Bezirk Perg gegründet.

B ei der Erzeugung von Strom aus nachhaltigen Energiequellen geht die Stadtgemeinde Perg mit gutem Beispiel voran. Neben den Wasserkraftwerken des stadteigenen E-Werks s ollen die Dächer von gemeindeeigenen Gebäuden noch stärker mit P hotovoltaikanlagen bestückt und der damit produzierte Strom lokal genutzt werden. Auch Mit-Initiator Raiffeisenbank Perg wird eine

Photovoltaik-Anlage errichten. Auf eigener Netzebene sollen Verbraucher und Produzenten zusammengeführt werden – die neugegründete Energiegenossenschaft Perg soll hierfür als Drehscheibe dienen.

Energiegenossenschaft Münzbach

Mittlerweile gibt es im Bezirk Perg eine zweite EEG in der Rechtsform Genossenschaft – die Energiegenossenschaft Münzbach. Neben der Marktgemeinde Münzbach ist auch hier die Raiffeisenbank Perg als zweites Gründungsmitglied mit dabei. Die Gemeinde betreibt Photovoltaik-

Anlagen auf dem Gemeindeamt, der Volksschule sowie beim Sportplatz. Auch beim neuen Musikheim wird eine Anlage angestrebt. Die neue Energiegenossenschaft soll zur Bewusstseinsbildung für die Bevölkerung im Hinblick auf Stromverbrauch u nd Energiewende beitragen. Es sind auch Infoabende für die Bevölkerung geplant.

Energiegenossenschaft Wallern

Die jüngste Neugründung wurde kürzlich in Wallern vollzogen. Auch hier hat sich die Marktgemeinde Wallern an der Trattnach mit der lokalen Raiffeisenbank Region Grieskirchen zur Energiegenossenschaft Wallern zusammengeschlossen, um künftig den vor Ort produzierten Strom gemeinsam zu nutzen. Nach dem Start der operativen Tätigkeit soll auch eine Informationsoffensive für die Einbindung der Bevölkerung stattfinden.

Einbindung vieler Akteure

Alle drei neuen Energiegenossenschaften haben gemeinsam, dass die G ründung lediglich mit zwei Mitgliedern – jeweils der Gemeinde und d er lokalen Raiffeisenbank – erfolgt ist, die Genossenschaft jedoch in absehbarer Zeit für interessierte Bürger und Unternehmen geöffnet werden soll. Die Erneuerbare

En ergiegenossenschaft ist nämlich d as optimale Modell für die aktive Einbindung vieler Akteure, wi e eben Privatpersonen genauso w ie Wirtschaftsbetriebe. Durch die Mi tgliedschaft in einer EEG können alle proaktiv die Energiewende unterstützen und damit zum Klimaschutz beitragen. Es wird die Möglichkeit geschaffen, gemeinsam lokale Energieressourcen zu nutzen und diese untereinander zu handeln. Neben dem positiven Beitrag für die Umwelt profitieren alle Beteiligten auch wirtschaftlich – nicht zuletzt etwa durch die sehr attraktiven rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf Netzgebühren und Abgaben. Ein Erfolgsmodell a uf allen Linien.

Bürgergenossenschaft ermöglicht Begegenungszentrum

Gemeinsam wollen sie schaffen, was alleine nicht möglich wäre. Die Bürger von St. Oswald bei Haslach nutzen die Kraft des Miteinander und möchten im Ortskern ein Begegnungszentrum errichten. Die Gründung einer Bürgergenossenschaft macht dieses Vorhaben möglich.

Im Rahmen eines Agenda21-Prozesses hat die Gemeinde gemeinsam mit der SPES Zukunftsakademie ein Konzept zur Belebung des Ortskernes ent wickelt. Geplant ist, das leerstehende Gebäude der a lten Volksschule bzw. ehemaligen Raiffeisenbank zu einem multifunktionalen Begegnungszentrum auszubauen. Damit wird das Ortszentrum aufgewertet und ein leerstehendes Gebäude einer neuen, sinnvollen Nutzung zugeführt. Neben gastronomischen Räumlichkeiten werden Multifunktionsräume f ür die Vereine und für verschiedene Aktivitäten der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Für die Umsetzung des Projektes wurde die Bürgergenossenschaft St. Oswald gegründet – über eine breite Beteiligung der Bevölkerung an der Genossenschaft soll die Finanzierung für das Begegnungszentrum sichergestellt werden. Damit nehmen die St. Oswalder ihre Zukunft selbst in die Hand und verwirklichen gemeinsam ihre Idee für mehr Lebensqualität in ihrer Heimatgemeinde.

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