Vanity of object. Tom Vack

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VACK TOM

VANITYOF OBJECT


Mit dem von Tom Vack selbst gewählten Titel »Vanity of Object« delegiert der Fotograf die Eigenschaft der Eitelkeit an das von ihm zu fotografierende Objekt. Dass den Objekten Eitelkeit unterstellt werden kann, liegt nahe, wenn man sie als Widerspiegelung der Ideen ihrer Entwerfer interpretiert. Der in Chicago gebürtige Tom Vack begann seine Karriere als Industriefotograf, bevor er Mitte der 80er Jahre durch seine Arbeit für Michele De Lucchi nach Mailand kam, wo er seine Profession als Designfotograf erkannte und seine Wahlheimat fand. Seitdem arbeitet Tom Vack für namhafte internationale Firmen sowie für renommierte Designpersönlichkeiten. Tom Vack hat eine eigene, zeitgenössische und unverwechselbare Bildsprache erschaffen. Er inszeniert das Objekt wie auf einer Bühne, er subjektiviert den Blick und dokumentiert den Gegenstand nicht im Sinne einer größtmöglichen Objektivität. Das Objekt steht allein im Zentrum oder es wird Teil von Szenerien, die mit maximaler Reduktion angedeutet werden: Landschaft, Architektur, Stilleben oder Interieur. Immer sind Tom Vacks Fotografien menschenleer, nie wird der Gegenstand im Gebrauch oder in seiner natürlichen Umgebung gezeigt. Sein Umraum definiert sich vor allem durch Farbe und Licht, dessen Quelle unsichtbar bleibt. Weil die Bildgrenzen fließend sind, wird der szenische Raum ins Unendliche erweitert. Der Hintergrund kann weiß oder schwarz sein, und er kann in Schattierungen verlaufen. So wird er zu einer Folie, vor der sich das Objekt deutlich abhebt. Diese Expressivität und die plastischen Schatteneffekte lassen Reminiszenzen an den Film Noir entstehen. Die Perfektion dieser Fotografie definiert sich durch absolute Präzision und Konzentration auf das Objekt und seine Schönheit. Sie ist geprägt von komplexer Komposition, sinnlicher, oft mysteriöser Atmosphäre sowie einer gesättigten und kostbaren Farbigkeit des Lichts. Die Fotografie von Tom Vack ist nicht vergleichbar mit traditioneller Werbeoder Produktfotografie. Die Entwicklung einer neuen Designsprache ab den 80er Jahren begleitete Tom Vack mit der Entwicklung einer neuen visuellen Gestalt.

Die Neue Sammlung freut sich daher besonders, das eindrucksvolle Oeuvre dieses Fotografen nun erstmals in einer Ausstellung präsentieren zu können. Sie zeigt mit Tom Vack nicht nur eine herausragende Position der Fotografie, sondern kann mit seinen Fotografien von Entwürfen wichtiger Gestalter auch Designgeschichte präsentieren. Schließlich setzt sie damit eine für das Haus programmatische Tradition fort, denn bereits früh, seit Ende der 1960er Jahre, ist Sachfotografie ein Sammlungs- und Ausstellungsthema der Neuen Sammlung. Ich danke meinem Vorgänger Florian Hufnagl, der die Ausstellung initiierte und Tom Vack für dieses Projekt begeistern konnte, sowie den Konservatorinnen der Neuen Sammlung Corinna Rösner und Petra Hölscher für die verantwortliche Realisierung. Ich danke der Architektin Ester Pirotta, Mailand, für die Ausstellungsgestaltung und Hagen Sczech, München, für die Lichtberatung sowie den Entwerfern Peter Zizka und Michael Lenz von Heine Lenz Zizka, Frankfurt am Main, die das visuelle Erscheinungsbild der Drucksachen zur Ausstellung gestaltet haben, wie vor allem die vorliegende Publikation. Die hier versammelten Statements aus vier Kontinenten beleuchten auf sehr individuelle Weise das Verhältnis der Auftraggeber zum Porträtisten ihrer Arbeit - auch für diese Beiträge mein ausdrücklicher Dank. Mein Dank gilt PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V. für die großzügige Unterstützung der Ausstellung. Der größte Dank aber gebührt dem Künstler selbst, der mit großem Engagement und Einsatz die Ausstellung konzipierte und die Vorbereitungen intensiv begleitete. In seinen ungewöhnlichen Fotografien wird eine eigene Welt erschaffen. Tom Vack zeigt kein Abbild eines Objekts, er entwickelt aus der Originalität des Objekts heraus eine adäquate visuelle Sprache, die zu neuen Formen führt. In der Fotografie von Tom Vack findet das Objekt damit noch eine Erhöhung. – Angelika Nollert, Kunsthistorikerin. Direktorin Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich.

With the title »Vanity of Object«, which photographer Tom Vack himself chose, he assigns the property of vanity to the photographed object itself. And attributing vanity to the objects themselves is quite plausible if one reads them as a reflection of the ideas of those who designed them. A native of Chicago, Tom Vack embarked on a career as an industrial photographer before arriving in Milan in the mid-1980s to work with Michele De Lucchi. There he recog­ nized that his was the profession of design photographer and Milan the city for him. Since then, Tom Vack has worked for renowned international companies and equally famous celebrity designers. Tom Vack has created a contemporary and unmistakable visual idiom all of his own. He stages the object as if it were on stage; he emphasizes the subjective eye and documents an object not in the sense of ensuring the greatest possible objectivity. The object stands on its own at the center of things, or becomes part of scenarios alluded to only after reducing them to the max: landscapes, architecture, still lifes or interiors. Tom Vack‘s photographs are always devoid of people; never is an object shown being used or in its natural surroundings. The setting is instead defined above all by color and by light, whereby the source remains hidden. Because the borders of the image are fluid, the scenic space extends out infinitely. The background can be white or black, or entail shades thereof. Meaning it morphs into a foil from which the object clearly stands out. This expressivity and the sculptural effects of shading bring to mind touches of film noir. The perfection of these photographs is the result of the absolute precision involved, the concentration on the object and its beauty. It is shaped by a complex composi­ tion, by a sensuous, often mysterious mood, and by the full and luxurious feel of the light. Tom Vack’s photographs are not comparable to traditional ad or product photography. Accompanying the emergence of a new design idiom in the 1980s, Tom Vack set about evolving a new visual idiom.

Die Neue Sammlung is especially proud to be able to present the impressive oeuvre Vack has created in the form of an exhibition. It shows not only how Tom Vack has created an outstanding position in photography, but how his photographs of objects by important designers also represent design history. Indeed, the exhibition continues the museum’s programmatic tradition, as at a very early stage, back at the end of the 1960s, objective product photographs became a topic of Die Neue Sammlung’s collection and exhibition activities. My thanks go to my predecessor Florian Hufnagl, who initiated the exhibition and got Tom Vack on board for the project, as well as to Die Neue Sammlung‘s curators Corinna Rösner and Petra Hölscher, who were in charge of realizing the show. I am grateful to Milan architect Ester Pirotta for devising the exhibition design and to Munich‘s Hagen Sczech for the lighting. And my thanks go to Frankfurt designers Peter Zizka and Michael Lenz of Heine Lenz Zizka, who came up with the visual identity for the printed material accompanying the show, and above all designed this publication. The statements presented here from across four continents all shed light in special ways on the relationship between client and the person portraying the client‘s work – and I am most grateful for these contributions. My thanks go to PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V. for their generous support for the show. And last but not least, my very special thanks go to the artist himself, who brought such commitment and effort to conceiving the exhibition and supporting its realization so strongly. His unusual photographs create a world of their own. Tom Vack does not show images of an object, but starting with the originality of the object he develops an appropriate visual language for it that leads to new shapes. In Tom Vack‘s photography the object is thus raised to an even higher status. – Angelika Nollert, Art historian. Director Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich.

ANGELIKA

NOLLERT


TOM

VACK Vanity Of Object: Eitelkeit hat auch ihre positiven Seiten. Betrachten wir sie als Beschäftigung mit dem eigenen Erscheinungsbild. Objekte sind die manifestierte Vorstellung des Designers von der Erscheinungsform der Objekte. Seine innere Reflektion von Form und Substanz, von Schönheit und ihren verschiedenen Ausdrucksformen, ob schlicht – opulent, minimalistisch – üppig, angepasst – ikonoklastisch, verspielt – ernsthaft, harmonisch – dissonant, oder so einzigartig und originell, dass sie in keine Kategorie passt. In der Tradition des Bauhaus lehrte man uns, dass die »Form der Funktion« zu folgen habe, eine eingängige Maxime, aber in ihrer Erfüllung nur schwer zu objektivieren. In den achtziger Jahren fand die Ablehnung dieses Leitgedankens ihren Höhepunkt, nunmehr galt das Gebot der Originalität. Die Frage, wie ein Stuhl oder eine Teekanne auszusehen hätte, wurde nun ganz anders beantwortet! Vor diesem Hintergrund begann ich mich mit Designfotografie zu beschäftigen. Ich versuchte als Botschafter der wichtigsten Vertreter dieser Revolution eine fotografische Entsprechung für ihr jeweiliges Credo zu finden. Das mache ich noch immer. - Tom Vack.

Vanity Of Object: Vanity does have its positive aspects as well. Let us think about it as concerned about one‘s appear­ ance. Objects themselves are the designer’s envisioning that an object manifests. His inner reflection of form and substance, of beauty, and its many natured expressions, be it modest - opulent, minimal - abundant, conforming - iconoclas­ tic, playful - serious, harmonious - dissonant, or something so unique and original, it cannot be categorized. Bauhaus tradition would have us believe that »form follows function«, a catchy phrase but a difficult compliance to objectively measure. The eighties brought to a zenith an abandonment of this maxim and established a new order of originality with new answers about what is the appearance of a chair or teapot! This was the context of my entrance into design photo­ graphy. I tried, as a messenger of some of the central figures of this revolution, to develop a photographic complement to their characters. I still do. - Tom Vack.


FLORIAN

HUFNAGL

Design darzustellen, bedarf der Inszenierung – kein Wunder, handelt es sich doch dabei um gestaltete Dinge des täglichen Gebrauchs, die dem Menschen so vertraut erscheinen, dass sie normalerweise nicht im Zentrum der Betrachtung stehen. Gleiches gilt für die Stadt, in der man lebt, oder die Landschaft, die einen umgibt: Sie wird wahrgenommen, aber nicht betrachtet. Im Jahr 1500 lenkte Gentile Bellini mit seiner Darstellung des Kreuzwunders vor der Brücke von San Lorenzo zum ersten Mal den Blick auf eine identifizierbare Stadt mit ihren charakteristischen Eigenschaften: Venedig mit seinen Kanälen, mit seinen Schiffen, Brücken und Palästen. Seither haben sich in der abendländischen Kunst mit ihrer Zeit sich jeweils wandelnde Stereotypen herausgebildet, die das gleichsam Normale durch spezielle Besonderheiten darzustellen versuchen. Nicht eine beliebige Fotografie des Eiger erregt das Interesse des Betrachters, es ist stets das Abbild der Eiger-Nordwand, die das Interesse auf sich zieht – ja, in einem zweiten Schritt kann dieses Bild zum Synonym werden für die Mächtigkeit oder auch Unwirtlichkeit der Alpen. Dies gilt auch für das berühmte Goethe-Portrait vor der Campagna. Es sind die in die Landschaft verstreuten Versatzstücke, die dem Betrachter das Bild der Antike, aber auch Italiens vermitteln und die im Kontrast zum Dichter und Denker des Nordens stehen. In der Kunst hatte jede Epoche ihre eigenen Wahrnehmungsparadigmen und entwickelte eigene zeitspezifische Darstellungsformen, die den vorangegangenen pointiert oder polemisch, jedoch meist kontrovers entgegentraten. Nicht anders ist es bei einem der jüngsten Gebiete menschlicher Gestaltung, dem Design. Denn Bemühungen des Bauhauses, seriell produzierte Gebrauchsgegenstände zu entwickeln, machten zwangsläufig einen weiteren Schritt nötig: Das anders gestaltete Objekt bedurfte einer anderen visuellen Kommunikation. Es ist das Verdienst von László Moholy-Nagy, dies mit seinem Eintritt in das Bauhaus 1923 erkannt zu haben, und es war seine Ehefrau Lucia, die dies mit ihren Aufnahmen sofort in die Tat umsetzte. Als weitere Gestalter am Bauhaus sich des Mediums der Fotografie annahmen, ergaben sich so unterschiedliche Darstellungsweisen, dass kein einheitlicher Stil oder gar eine spezifische Schule entstanden wäre, aber immerhin: Fotografie wurde in ihrer zentralen Bedeutung mit der Berufung von Walter Peterhans 1929 in das Lehrprogramm aufgenommen. Es ist aufschlussreich, die Produktfotografien des Bauhauses mit denen der Handwerker- und Gewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle zu vergleichen. Hier widmete sich der bei Paul Frankl promovierte Kunsthistoriker Hans Finsler dem Bereich Produktfotografie, die sich in ungleich stärkerem Maße mit handwerklich hergestellten Unikaten oder Kleinserien befasste. Es war die erste reguläre Klasse für Sachfotografie an einer deutschen Kunstschule. Als »Fachlehrer für Photographie« war Finsler jedoch auch außerhalb der Schule tätig; so verantwortete er etwa die Ausstellung »Neue Wege der Photographie« 1928 und nahm Aufträge von außerhalb an, unter anderem für die neuen Formen der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin, den Deutschen Lloyd oder die Schokoladenfabrik Most – Aufnahmen,

die in vielfältiger Weise für Werbeund Dokumentationszwecke eingesetzt wurden und weite Verbreitung fanden. Finslers Wechsel nach Zürich, wo er 1932 die Fotoklasse an der Kunstgewerbeschule begründete, sollte entscheidend für die Entwicklung der Designfotografie nördlich der Alpen bis weit in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hinein werden. Finsler hatte in der Schweiz nicht nur zahlreiche Schüler, sondern durch seine Freundschaft mit Sigfried Giedion, der ebenfalls von Halle nach Zürich gewechselt hatte, stand er mit seinen Aufnahmen im Zentrum der Moderne. Eine Insel der Produktivität, während das übrige Europa in Trümmer ging, und vor der Emigration der verfemten Avantgarde in die USA. So waren Finsler und sein fotografischer Stil Vorbild und Anregung für die sich parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung neu formierende Produktfotografie in Deutschland, die der »Guten Form« folgte und diese überhaupt erst visualisierte und damit das Bild der »Guten Form« prägte. Es waren Willi Moegle und Hansi Müller-Schorp, Adolf und Franz Lazi, die das Bild des deutschen Designs in den 50er und 60er Jahren überhaupt erst prägten. In krassem Gegensatz hierzu standen die an der Hochschule für Gestaltung in Ulm propagierten, vermeintlich objektiven Sachaufnahmen eines Wolfgang Siol oder Hartwig Koppermann, die die Produkte fast klinisch rein – streng ausgeleuchtet zeigten und so die neutrale Grundlage für die danach folgende grafische Gestaltung der Prospekte oder Anzeigen bildeten. Die enge Verbindung von Fotografie und Typografie bei der Darstellung von Design, die für Deutschland bis heute weitgehend charakteristisch ist, geht wohl auf Otl Aicher und seine Broschüren für die Firma Braun zurück und wird ähnlich auch von dem Leuchtenhersteller ERCO praktiziert. Einen wichtigen Beitrag in die gleiche Richtung leistete auch der Fotograf und Grafiker Anton Stankowski, der vor dem Krieg in Zürich tätig war... und danach von seinem Stuttgarter Atelier aus ebenfalls an der HfG Ulm lehrte. Auch eine der berühmtesten Werbekampagnen des Fotografen Charles Wilp zusammen mit der Agentur DDB, 1963 für VW – »Läuft und läuft und läuft und läuft...« – lebte in ihrer Einprägsamkeit von der Kombination Fotografie und Grafikdesign. Es ist aber auffallend, dass die Aufnahmen desselben Fotografen Charles Wilp für die bis dahin weitgehend unbekannte Limonadenmarke Afri Cola, die er 1968, in der Zeit der Revolte fertigte, in folgenden Jahrzehnten keinen erkennbaren Einfluss auf die Designfotografie in Deutschland hatten, und das obwohl die Bilder in ihrer ganzen Emotionalität den Grundkonflikt ihrer Zeit punktgenau trafen. Unter Verzicht auf jede zusätzliche grafische Gestaltung erreichte diese Werbekampagne ihre Wirkung ausschließlich durch die Aufnahme, die zwar das Produkt noch wortwörtlich in den Vordergrund stellte, ihre Bildmächtigkeit aber durch die Inszenierung erzielte. 20 Jahre später ging der italienische Fotograf Oliviero Toscani für Benetton mit seinen schockierenden Aufnahmen noch einen Schritt weiter: Die Abbildung eines Produktes wurde ersetzt durch den Slogan und Namen des Unternehmers, dies aber winzig und am Rande, um die Aussagekraft der Aufnahme, die

nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem Produkt zu tun hat, nicht zu schwächen. So schrieb sich diese Kampagne um so stärker ins öffentliche Bewusstsein. Dabei stand ursprünglich auch in Italien ausschließlich das Produkt und seine rein mit fotografischen Mitteln erzielte Wirkung im Zentrum der Darstellung. Wie kein anderer prägte Aldo Ballo mit seinen Fotografien jahrzehntelang das Bild des italienischen Designs in der Welt. Die Publizistin Isa Vercelloni bringt es mit den Worten auf den Punkt: »The international reputation acquired by Italian style, from the second half of the 1950s onwards, was partly due to the sharp, precise, winning image that circulated internationally by means of Aldo Ballo‘s photographic interpretation.« (Katalog Claudia Zanfi (Hg.), Fotografia e design: l‘immagine Alessi. Milano 2002). Manchmal bedarf es eben einer Revolution, um den Blick auf die Dinge zu verändern. So war es auch in den Jahren um 1980, als Alessandro Mendini und Ettore Sottsass mit Alchimia und Memphis und ihrer Funktionalismuskritik die Welt des Designs veränderten, was in logischer Konsequenz auch sukzessive eine Veränderung der fotografischen Darstellung des Designs zur Folge hatte. Von Stund an gab es nicht mehr eine oder besser gesagt: die eine Art der Darstellung, die eng um das Produkt kreiste. Mit der Postmoderne kam auch Pluralismus in die Designfotografie, und damit die Einbindung von Einflüssen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kultur, sei es Musik mit ihren Videos, seien es Film oder Theater, sei es Architektur, kurz: Die Trennung der verschiedenen Disziplinen wurde zugunsten einer neuen, bis dahin völlig unbekannten Komplexität aufgehoben – idealer Zeitpunkt für einen Neuanfang. Es war der italienische Architekt und Designer, Mitstreiter von Ettore Sottsass, Michele de Lucchi, der den in Chicago lebenden Fotografen Tom Vack entdeckte und ihn überzeugte, dass Mailand der Nabel der Designwelt sei. Aber auch diese war natürlich inzwischen international geworden. Und so ist es nicht verwunderlich, dass innerhalb kürzester Zeit auch andere Protagonisten eines neuen Designs wie etwa Philippe Starck aus Paris, Ron Arad aus London oder Ingo Maurer aus München den inzwischen in Mailand lebenden Fotografen beauftragten. Wie kein anderer verstand es Tom Vack, die Vorstellungen der neuen Produktgestaltung und ihrer Schöpfer in Bilder umzusetzen, ja: Nach der Präsentation eines Objektes auf dem Salone del Mobile in Mailand waren es zunächst dessen Bilder, die in alle Welt gingen und für Erstaunen und Aufmerksamkeit sorgten. Dies ging auch Hand in Hand mit den Veränderungen der Gesellschaft, für die zunehmend das Schlagwort »The picture is the message« an Bedeutung gewann. Tom Vack wurde so durch seine Produktaufnahmen, die Anregungen aus allen kulturellen Bereichen in sich verarbeiten, zum herausragenden Chronisten der postmodernen Design­ szene, und dies international. Das gilt sowohl für die Unternehmen wie auch für die Entwerfer, mit denen er zum Teil – wie etwa mit Ingo Maurer – inzwischen jahrzehntelang verbunden ist. Damit hat Tom Vack mit seinen Aufnahmen Design­ geschichte geschrieben. — Florian Hufnagl, Kunsthisto­ riker, 1990-2014 Direktor der Neuen Sammlung — The International Design Museum Munich.


Exhibiting design requires a setting. This is hardly surprising as the items on display are objects that have been designed for everyday use, objects that appear so familiar to us that they are usually not at the center of our focus. The same applies to the city in which we live or the countryside that surrounds us – we are aware of them but do not look at them properly. In his portrayal of the Miracle of the Cross at the Bridge of San Lorenzo in 1500, Gentile Bellini for the first time directed his viewers’ attention towards an identifiable city with its own particular characteristics – Venice, with its canals, its ships, bridges and palaces. Since then, various stereotypes in Western art have emerged, changing with their times and attempting to portray what we call »ordinary life« by using certain special and distinctive features. It is not just any photograph of the Eiger that appeals to the viewers, it is always an illustration of the Eiger’s North Face that arouses their interest – indeed, to go one step further, this picture could be seen as a synonym for the power and the uninviting quality of the Alps. The same applies to the famous portrait of Goethe in the Campagna. It is the hodgepodge of items strewn around the landscape that conveys to the viewer not only a sense of the ancient world but also one of Italy, standing, as they do, in contrast with the poet and philosopher from the North. In art every era has had its own paradigms of perception and has developed its own time-specific forms of portrayal, adopting an approach to the preceding ones that is pointed or polemical, but usually contentious. Things are much the same in one of the most recent fields of human artistic endeavor: design. For the efforts of the Bauhaus to develop mass produced articles of daily use inevitably necessitated a further step, namely that these differently designed objects needed to be communicated in a different way. We have László Moholy-Nagy to thank for having realized this when he joined the Bauhaus in 1923. And it was his wife Lucia who immediately implemented this approach with her photographs. When other designers at the Bauhaus turned to the medium of photography their methods of portrayal happened to be so varied that a uniform style or even a specific school would never have come into existence. Never­ theless, photography, with its central significance, did find its way into the teaching program when Walter Peterhans was appointed in 1929. It is instructive to compare the Bauhaus’ product photographs with those by the Burg Giebichenstein College of Applied Arts and Crafts in Halle. In the latter case an art historian, Hans Finsler, who completed his doctorate under the supervision of Paul Frankl, was in charge of the discipline of product photography, which to a far greater extent placed the focus on handcrafted one-offs and small series. It was the first regular class in commer­ cial photography at a German school of art. However, Finsler also worked out­ side the school as a »specialist in­ structor in photography«; he was responsible for such exhibitions as »Neue Wege der Photographie« (New Ways in Photography) in 1928 and also accepted other outside commissions such as for Berlin’s State Porcelain Manufacturers, Deutscher Lloyd and the Most Chocolate Factory – photographs that

were used in all manner of ways including commercial and documentary purposes, and that became very widespread. Finsler’s transfer to Zurich in 1932, where he established the photo­ graphy class at the School of Arts and Crafts, was to become a crucial element in the development of design photography north of the Alps until long after World War II. In Switzerland, Finsler not only had numerous pupils, but through his friendship with Sigfried Giedion, who had likewise relocated from Halle to Zurich, his photographs came to be at the heart of modern art. An island of productivity whilst the rest of Europe was reduced to rubble and before the ostracized avant-garde started emigrating to the United States. Accordingly, Finsler and his photographic style both stimulated and set an example to the discipline of product photography, which was just becoming established in Germany, in parallel with the economic upswing. Product photography was interested in »Die Gute Form« (good shape) and was the very first to show just what »good shape« was and thus instrumental in conditioning people’s image of it. It was indeed Willi Moegle and Hansi Müller-Schorp, Adolf and Franz Lazi who shaped the image of German design in the 1950s and ‘60s in the first place. The ostensibly objective product photographs by the likes of Wolfgang Siol and Hartwig Kopperman propagated at the Ulm School of Design stood in a sharp contrast to this – they photographed the products using almost clini­ cally pure lighting, and were thus forming the neutral starting point for the subsequent graphic design used in promotional brochures and adverts. The close relationship between photography and typography in the portrayal of design, something that has remained very typical of Germany until the present day, can arguably be traced back to Otl Aicher and his promotional brochures for Braun. ERCO lighting manufacturer adopted a similar approach. Photographer and graphic designer Anton Stankowski, who was active in Zurich before the War and who then taught at the Ulm School of Design from his studio in Stuttgart, also made an important contribution of a similar kind. The striking thing about one of the most famous advertising campaigns by photographer Charles Wilp in collaboration with DDB agency in 1963 for Volkswagen – »Läuft und läuft und läuft und läuft...« (It runs and runs and runs and runs…) – is likewise the combination of photography and graphic design. However, it bears noting here that the shots the same photographer, Charles Wilp, took for the largely un­ known soft-drink brand Afri Cola in 1968, the era of revolt, did not have a recognizable influence on design photography in Germany in subsequent decades, even though, with all their emo­ tionality, these images portrayed the basic conflict of their time with utmost precision. Without recourse to any additional graphic design, this advertising campaign achieved its effect entirely through the photograph itself, which quite literally had the product at its forefront but derived the power of its image from the way it was staged. 20 years later, Italian photographer Oliviero Toscani went one step further with his shocking photographs for Benetton, replacing the image of the product by a slogan and the name of the company, albeit in tiny writing and right on the edge in order not to weak-

en the expressiveness of the photograph that no longer had anything at all to do with the product. As a result, this campaign became all the more firmly fixed in the public consciousness. In Italy too, the focus of portrayal was originally exclusively on the product and the effects that could be achieved purely by means of photo­ graphy. More than anybody else’s, Aldo Ballo’s photography shaped the perception of Italian design in the world for decades. Publicist Isa Vercelloni puts it in a nutshell: »The international reputation acquired by Italian style, from the second half of the 1950s onwards, was partly due to the sharp, precise, winning image that circulated internationally by means of Aldo Ballo’s photographic interpretation.« (Catalogue Claudia Zanfi (ed.), Foto­ grafia e design: l’immagine Alessi. Milano 2002). Sometimes, it takes a revolution to change the way people look at things. This was the case around 1980 when, with their criticism of functionalism, Alessandro Mendini and Ettore Sottsass with Alchimia and Memphis transformed the world of design. As a logical consequence, this resulted in a gradual change in the photographic portrayal of design. Thereafter it was no longer one or, to put it more accurate­ ly, the one kind of portrayal that was closely associated with the product. With the advent of postmodernism, pluralism also arrived in design photography and with it the integration of influences from all kinds of different fields of culture, whether they be music, with its videos, films or theater or architecture, in short, the distinction between the different disciplines was abolished in favor of a new, hitherto completely unknown complexity – an ideal moment for a new beginning. It was the Italian architect and designer Michele de Lucchi, a compatriot of Ettore Sottsass, who discovered Tom Vack, a photographer living in Chicago, and managed to convince him that Milan was the hub of the design world. But even this world had now become international. It is therefore not surprising that other protagonists of this new kind of design were also swiftly commissioning the same photographer, who was now living in Milan, designers such as Philippe Starck from Paris, Ron Arad from London and Ingo Maurer from Munich. Tom Vack understood, better than anybody else, how to transform the ideas behind this new kind of product design and the requirements of their creators into pictures; indeed, after the items in question had been presented at the Salone del Mobile in Milan it was initially their photographs that went round the world, generating amazement and attention. This development also went hand-in-glove with changes in society, changes that were increasingly expressed by the slogan »The picture is the message«. Accordingly, through his product photos that assimilated influences from all areas of culture, Tom Vack became an outstanding chronicler of the postmodern design scene, and this on an international scale. The same applies both to the companies and to the designers, with some of whom Vack has been associated for decades, designers such as Ingo Maurer. In this way, Tom Vack and his photographs have made design history. – Florian Hufnagl, Art Historian, Museum Director of Die Neue Samm­ lung from 1990 through 2014.


MARC

NEWSON Ich glaube, der »Sinn für Schönheit« ist ein sechster Sinn, der sich durch den Geist, den Körper und die Erinnerung ausdrückt und von irgendwoher, aus dem Unbekannten kommt, auch wenn er meines Erachtens hauptsächlich bewusst wahrgenommen wird. Das lässt mich an eins meiner Lieblingszitate denken: »Liebe zur Schönheit ist Geschmack; die Schöpfung von Schönheit ist Kunst.« (Love of beauty is taste. The creation of beauty is art. – Ralph Waldo Emerson) I think that »sense of beauty« is a sixth sense expressed through mind, body, memory and from somewhere beyond and unknown, although I think it is mostly consciously perceived. It reminds me of a favourite quote of mine: »Love of beauty is taste. The creation of beauty is art.«


Felt Chair, 1989 / Design: Marc Newson / Hersteller: Cappellini S.p.A., Meda (Lombardia) / Foto 1993 Felt Chair, 1989 / Design: Marc Newson / Manufacturer: Cappellini S.p.A., Meda (Lombardia) / Photo 1993


KONSTANTIN

GRCIC

Schönheit hat für mich weniger mit einer Vision als vielmehr mit Ent­ deckung zu tun. In meiner Arbeit verfolge ich kein konkretes Ideal des Schönen, sondern versuche vielmehr, offen zu sein für das Unerwartete und Überraschende. Das bedeutet nicht, dass ich mir keine Gedanken über Schönheit mache. Das Nachdenken darüber ist fester Bestandteil meines kreativen Schaffensprozesses. Ich betrachte Schönheit als eine Funktion, die wichtig ist für die Qualität von Design. Schönheit bezieht sich nicht nur auf das Aussehen, die Form eines Gegenstands. Die Intelligenz einer Idee ist schön, die Klarheit einer Funktion ist schön, die Einfachheit einer Konstruktion ist schön. Am Schluss ist Schönheit eine subjektive Empfindung und etwas, das sich immer wieder verändert. Oft finde ich das, was mir zunächst als roh und verstörend erscheint, langfristig am schönsten.

For me, beauty is more about discovery than about vision. I don´t think I ever work towards a specific ideal of beautiful, but rather try being open for the unexpected. This does´t mean that I am unconscious or passive about it. In fact, searching for beauty forms part of my creative thinking process. I consider beauty as a function which relates very directly to the quality of design. However, it isn´t necessarily about form, aesthetics. The intelli­ gence of an idea is beautiful, the simplicity of a function is beautiful, the economy of a construction is beautiful. In the end beauty is always subjec­ tive and always changing. I can´t really explain why, but usually it is those things which seem at first raw and unsettling that turn out to be most beautiful in the long run.


Chair One, 2004 / Design: Konstantin Grcic / Hersteller: Magis, Torre di Mosto (Veneto) / Foto 2006 Chair One, 2004 / Design: Konstantin Grcic / Manufacturer: Magis, Torre di Mosto (Veneto) / Photo 2006


EUGENIO

PERAZZA Eugenio Perazza — Gründer von Magis: Ich kenne Tom seit vielen (beinahe zehn) Jahren, und ich finde, seinen Arbeiten ist eine außergewöhnliche Normalität zu eigen, ein »Supernormal«, ähnlich wie bei Jasper Morrison und Naoto Fukasawa im Design. Aus Tom Vacks Fotos treten die Gegenstände immer genau so hervor, wie sie sind. Tom fügt nichts hinzu und nimmt auch nichts weg, es gibt kein Sichdarüberstellen oder Einverleiben. Er übersetzt äußerst getreu, und das ist eine sehr schwierige Aufgabe. Tom, der große Meister des Stillebens, weiß eben, dass das Objekt interessant sein muss und nicht das Foto. Daher empfinde ich seine Arbeiten als außergewöhnlich normal. Eugenio Perazza — founder of Magis: I’ve known Tom for many years now, in fact for almost a decade and in my opinion his works always exhibit an extraordinary sense of normality, a »supernormal« not dissimilar to Jasper Morrison and Naoto Fukasawa in the fields of design. In Tom Vack‘s photos, the objects appear always exactly the way they are. Tom doesn’t add anything or take anything away, there is no act of him imposing himself or incorporating things. He is a faithful translator and this is a very difficult task. Tom, the great master of still life that he is, simply knows that the object has to be interesting, and not the photo. And that is why I find his works exceptionally normal.


Spun (polycarbonate), 2007 / Design: Thomas Heatherwick / Hersteller: Magis, Torre di Mosto (Veneto) / Foto 2012 Spun (polycarbonate), 2007 / Design: Thomas Heatherwick / Manufacturer: Magis, Torre di Mosto (Veneto) / Photo 2012


TOSHIYUKI

KITA

Mein Empfinden für Schönheit speist sich, glaube ich, nicht aus einer einzigen Quelle, sondern aus der Gesamtheit all meiner Erinnerungen, und wohl auch aus der japanischen Kultur, wie ich sie seit meiner Kindheit erlebe. Es speist sich aus der Natur und ihrer Pflanzenwelt, den Tieren und Naturerscheinungen und aus vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, die ich hatte und noch haben werden. Ich traf Tom Vack vor mehr als 25 Jahren. Er ist ein Meister der Poesie von Licht und Schatten. Mit Aquos, dem ersten LCD-Fernseher der Welt, visualisierte Tom Vack seine Vision der kommenden Epoche in einem einzigen Foto anhand der Darstellung des Verhältnisses von Mensch und Technologie. Er kann etwas durch und durch Anorganisches nehmen und erhebt es in einen anderen Zustand.

I believe that my sense of beauty stems not from a single source, but from the collection of my lifetime memories, perhaps also from Japanese culture that I have experienced since my childhood up to this day. It stems from nature and its living plants, animals and natural phenomenons, and from many encounters with different people throughout my life and those still to come. I met Tom Vack more than 25 years ago. He is a master of light and shadow poetry. With the world‘s first liquid crystal TV, Aquos, Tom Vack introduced his vision of the next era by demonstrating the relationship between humans and technology in one photograph. He can take something quite inorganic and elevate it to another realm.


Aquos LCD TV, 2001 / Design: Toshiyuki Kita / Hersteller: Sharp, Osaka, Japan / Foto 2004 Aquos LCD TV, 2001 / Design: Toshiyuki Kita / Manufacturer: Sharp, Osaka, Japan / Photo 2004


PAKHALÉ

SATYENDRA

Licht und Schatten schaffen Empfindungen — Objekte haben kein Bewusstsein – aber sie haben die ihnen ureigene Kraft, diese Bewusstheit in uns heraufzubeschwören. Jedes Objekt, mit dem wir uns umgeben, spiegelt unsere Sehnsüchte, Hoffnungen und Wünsche. Überdies bewirken Objekte eine sensorische Reaktion. Für mich sind Objekte wie Gefährten, Symbole, die unsere zivilisatorische Welt bereichern. Objekte und ihre Umgebungen können uns viel mehr geben als profane Nützlichkeit. Ich finde es faszinierend, wie Objekte und ihre Umgebungen unsere Lebensweise mit Bedeutungen und sensorischen Eigenschaften aufladen können. In gewissem Sinne verbessern Objekte unsere körperliche Beziehung mit der Welt. Objekte unterstützen und zelebrieren unser Alltagsleben auf elementare Weise und geben uns ein Gefühl von Würde. Ein ganzheitlich gestaltetes Objekt muss für mich allen relevanten menschlichen Bedürfnissen Rechnung tragen; den ganzen Körper, Intellekt und alle Sinne, auch die ‚gefühlten Gedanken‘ einbeziehen. In unserer von Bildern beherrschten Welt ist es vor allem das Bild eines Objekts, durch welches es dem Rest der Welt kommuniziert wird. Daher spielt die Person, die diese Bilder von Objekten kreiert, eine maßgebliche Rolle bei der Erzeugung der ‘gefühlten Gedanken’ in unserer Wahrnehmung der Dingwelt. Ich habe Tom Vack einen ganzen Tag lang beobachtet, wie er mit größter Sorgfalt, Disziplin und Hingabe versucht hat, diesen poetischen, sinnlichen Moment einzufangen, während er den ‚Add-On‘-Heizkörper fotografiert hat. Als ich am Set in Venetien eintraf, sagte er sehr zuvorkommend zu mir: »Ich bin sicher, du hast dieses Licht schon unzählige Male gesehen, da du in Indien aufgewachsen bist« – und inszenierte dann auf wundersame Weise dieses erste Sonnenlicht eines Frühlingsmorgens, wie es einen Raum mit Erinnerungen und menschlicher Wärme erfüllt.

Light and Shadow weaves perception — Objects do not have awareness – but, they have innate power to evoke awareness within us. Each object we surround ourselves with, represents our aspirations, hopes, and desires. Above all, objects evoke sensorial response. For me, objects are like companions, symbols that enhance our human-made world. Objects and their environments we create can provide us with much more than their mundane utility. I am fascinated by how objects and their environments have the potential to recharge our life settings with meanings and sensorial qualities. In a sense, objects enhance our embodied relation with the world. Fundamentally, objects support and celebrate our day-to-day lives and give us a sense of dignity. For me, a holistically designed object ought to take all human needs into consideration; encompassing the whole body, intellect and all bodily senses including the ‚sense of thought‘. In our image driven world – the image of an object is what primarily communicates to the rest of the world. So the person who captures and creates that image of objects plays a cru­ cial role in evoking that ‘sense of thought’ as we perceive the man made world. I have observed Tom Vack working diligently through the day with rigor and deep concern capturing that poetic sensorial quality while shooting the ‘add-On radiator’. When I arrived at the set in Veneto, he courteously mentioned to me, »I am sure you have seen this thousands of times while growing up in India« - as he beautifully created that early spring morning sunlight entering a space that evokes memory and human warmth.


Add On, 2004 / Design: Satyendra PakhalĂŠ / Hersteller: Tubes Radiatori S.p.A., Resana (Veneto) / Foto 2011 Add On, 2004 / Design: Satyendra PakhalĂŠ / Manufacturer: Tubes Radiatori S.p.A., Resana (Veneto) / Photo 2011


INGO

MAURER

Licht hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert und ist mein Leben hindurch zu einer kreativen Leidenschaft geworden. Licht ist das Zentrum meines Schaffens, ob im kleinen Lichtobjekt oder in einer großen Installation im öffentlichen Stadtraum. In den Arbeiten von Tom Vack kann ich eine ähnliche Leidenschaft entdecken, schier unendlich mit Licht und Raum zu experimentieren. Seit nunmehr 30 Jahren komponiert er Licht und Schatten um meine Objekte herum und lässt sie so als eigenwertige Phänomene erscheinen. Das ist, eine Art von Geistesverwandtschaft, oder: im Sinne Goethes eine geistige Wahlverwandtschaft. Light has fascinated me since my childhood and has become a creative passion through my life. Light is the center of my work whether in small light objects or in large installations in public space. In the works of Tom Vack I can find a similar passion, endless experiments with light and space. For the past 30 years he composes light and shadows around my objects and makes them appear to be invaluable and independent phenomenas. This is a kind of spiritual kinship, in Goethe‘s senses a spiritual Wahlverwandschaft.


One From The Heart, 1989 / Design: Ingo Maurer / Hersteller: Ingo Maurer GmbH, M端nchen / Foto 1989 One From The Heart, 1989 / Design: Ingo Maurer / Manufacturer: Ingo Maurer GmbH, Munich / Photo 1989


PHILIPPE

STARCK Mehr als das Objekt selbst, ausweglos im Materiellen befangen, und mehr als der Designer, oft allzu geschw채tzig, offenbart das Foto eines Objektes die Entwurfsidee, die Richtung, die Vision, die Intention. Und nat체rlich ist es nur die Intention, die z채hlt. More than the object itself, which is awfully concrete, more than the designer, often too effusive, the photograph of the object reveals first and foremost the project, the direction, the utopia, the intention. And of course, only the intention counts.


Lola Mundo, 1986 / Design: Philippe Starck / Hersteller: Driade S.p.A., Milan / Foto 1986 Lola Mundo, 1986 / Design: Philippe Starck / Manufacturer: Driade S.p.A., Milan / Photo 1986


MICHELE

DE

LUCCHI Lieber Tom, wir trafen uns auf einer Dachterrasse in Chicago, von der wir einen Ausblick auf die schönsten Hochhäuser der Welt hatten, wir saßen da an diesem wunderbaren und unvergesslichen Frühsommerabend mit ein paar Freunden beim Dinner, vielleicht im Mai oder Juni, jene Jahreszeit, wenn der strenge Winter innerhalb nur weniger Tage in einen heißen Sommer übergeht, wie du ihn aus Illinois kennst! Das waren die heroischen Tage in Memphis, du hattest gerade unsere Möbel, die Barry gekauft hatte, fotografiert und mit Rick die Bilder in einem kleinen Katalog mit transparenten Seiten arrangiert. Du hast uns die überraschende Gesamtwirkung vor Augen geführt, wie wir sie im Eifer des Gefechts gar nicht wahrgenommen hatten. Wir haben uns dann in Mailand wiedergetroffen, um Küchen zu fotografieren, und ich schaute dir bei deiner Arbeit zu. Dabei habe ich verstanden, dass die Fotografie ein komplexer Prozess ist und welche Vorbereitungen notwendig sind, bevor man überhaupt die Kamera in Position bringt. Ich dachte immer, man muss nur schauen, fokussieren, die Belichtung anpassen und den Auslöser drücken! Seit dieser Zeit bist du es, der die besten Bilder meiner Arbeiten gemacht hat, wir haben auch bei ein paar von Olivetti organisierten Ausstellungen in Australien und Neuseeland zusammengearbeitet. Eigentlich ging ich davon aus, dass es bei einer Stippvisite in Italien bleiben würde und du bald in die USA zurückkehren würdest. Aber am Ende warst du viel mehr Europäer als ich, du bist lange durch Italien, die Schweiz und Deutschland gereist und hast eine fotografische Spur hinter dir gelassen. Ich kenne niemanden, der, was seine Arbeit betrifft, so kohärent, hingebungsvoll und fokussiert ist. Jede Kulisse ist eine konstruierte Parallelwelt, »entfernt« genug, um als anders wahrgenommen zu werden, doch zugleich auch »nah« genug, um nicht abschreckend zu wirken. Es sind immer perfekt inszenierte Welten, in denen Raum, Licht und Farbe die Prota­ gonisten sind. Manchmal fehlt eines dieser Elemente, und doch spielt alles in völliger Harmonie zusammen. Die Luft als räumliche Komponente zwischen den einzelnen Objekten spielt immer eine Rolle, zwischen jenen im Vordergrund und denjenigen im Hintergrund, dem Vor- und Rücktreten wird

jeweils größte kompositorische Aufmerksamkeit gewidmet, um die Formen in absoluter Ausgewogenheit zu erfassen. Der Raum wird physisch greifbar, er ist geradezu materiell, unabhängig davon, ob du tatsächlich Materialien und unbearbeitete Oberflächen eingesetzt hast oder nicht, wie beispielsweise bei den Aufnahmen pharmazeutischer Produkte mit den komplett weißen Hintergründen und dem Gegenlicht. Der Raum wird häufig durch das Licht selbst konstruiert, welches du mit allergrößter Virtuosität ausrichtest und einzusetzen weißt. Lieber Tom! Das Vack-Licht ist einzigartig, unver­ kennbar. Ich habe dich bespitzelt und beobachtet, wie du das Set mit Licht und offener Linse haarfein malst! Selten gibt es nur eine einzige Lichtquelle. Meistens sind es mehrere, sorgfältig justiert, voneinander unabhängig und mit weichen Schatten abgesetzt. Das Licht formt die Objekte und verleiht ihnen Präsenz, nicht durch Schatten, vielmehr durch Nuancen auf den geschwungenen Oberflächen und noch mehr, ganz ohne Kontraste auf den ebenmäßigen Flächen. Je weniger Form es gibt, desto stärker unterläufst du die physikalische Welt, um die Szenerie aufzuladen, in Bewegung zu versetzen. Du verwendest winzige Leuchten mit gebündelten Lichtstrahlen, die du entlang der Ecken führst und aus- und anschaltest, als ob das Foto das Ergebnis der Handlung eines Performancekünstlers wäre. Vack-Raum, Vack-Licht und Vack-Farben, entschieden und intensiv, selbst noch bei der gewagtesten Entsättigung. Auch in deinen Aufnahmen von schwarzen Objekten vor einem weißen Hintergrund fehlt dieser Aspekt nicht! Schwarz ist mit Recht eine der Vack-Farben, vor allem, wenn es so tief und intensiv ist wie auf deinen Fotos. Ähnlich das Weiß, es braucht den Vergleich mit der Lebhaftigkeit der Primärfarben, die es konstituieren, nicht zu scheuen. Lieber Tom, ich weiß nicht, wie ich deine Fotos besser beschreiben könnte. Ich kann lediglich die Details hervor­ heben, die mich am meisten beeindrucken, allerdings etwas zögerlich, da du dann sofort erkennst, mit welcher neugierigen Aufmerksamkeit ich deine Fotos studiere. Ich muss gestehen, dass ich seit mehr als dreißig Jahren, seit diesem Abendessen über den Dächern von Chicago, versuche meinen Fotos etwas vom Zauber deiner Aufnahmen zu verleihen!

Dear Tom, We met on a Chicago rooftop, from which one could view the most beautiful skyscrapers in the world, and we had dinner with a few friends one wonderful and unforgettable evening in early summer, perhaps May or June, when the transition from the harshest winter to the hottest summer takes just a few days, like you are used to in Illinois! Those were the heroic days of Memphis and you had just photographed our furniture that Barry had bought and that you had arranged in a small catalog with transparent pages with Rick. Without realizing it you showed us that surprising overall effect that we, in the heat of the moment, had not even considered. We met again in Milan to photograph kitchens and, watching you work, I understood how much photography is a project and how much you need to organize the setup before arranging the camera. I thought it would be enough to look, focus, adjust the lighting and click! Since then you have taken the best pictures of my works and we even did some shows in Australia and New Zealand, organized by Olivetti. I thought you would only be stopping over in Italy and that soon you would return to the States. Instead you became more of a European than me, traveling through Italy, Switzerland, and Germany, always leaving the mark of your photos. I don’t know anyone as coherent, dedicated and focused on their own work. Every set is the construction of a parallel reality, far enough »away« to be seen as different and at the same time »close« enough to not frighten people and consequently put them off. They are always perfectly executed realities where they impact on the space, the lighting and the color in the manner of protagonists. Occasionally some­ one is absent and they all act in perfect harmony. There is always a spatial component with the air that penetrates be­ tween one object and the other, between the volumes at the front and those behind, between a front and a back combined with great attention to composition, with well controlled

and balanced forms. One can sense the space physically and it too is material, whether treated with true materials and unfinished surfaces or completely absent, as in all the white backgrounds and contrasting backlights in the recent photos of pharmaceutical products. The space is often constructed using light itself, which you maneuver and manipulate with real virtuosity. Dear Tom, Vack lighting is unique, unmis­ takable. I watched you and saw how you paint the set with light with an open lens! On occasion there is a single source. Most of the time there are several carefully calibrated ones, each independent and separate from the other and from areas of soft shadow. The light fashions the volumes and charges them with presence, not with shadow, but rather nuances on the curved surfaces and even more on the level ones with no profile. Indeed, the more form is missing, the more you challenge the physical world to set it vibrating, shake it and get it moving. You use tiny lights and with concentrated beams, which you direct along the edges and switch on and off as though the photo were the result of an action in the performance of a behavioral artist. Vack space, Vack light and Vack colors, decisive and intense even in the boldest of desaturations. Neither is this ever missing in your photos of black objects on a white background! Black is rightly one of the Vack colors, especially when it is as deep and intense as in your photos. And similarly white, which does not fear comparisons of vividness with any of the primary colors that constitute it. Dear Tom, I don’t know how to describe your photos and don’t know any better how to talk about them. I am able to cite the details that impress me the most but I hesitate because you would immediately find out that I always look at your photos with great attention. I must confess that for more than 30 years, since that dinner on the rooftops of Chicago, I have been trying to put into my photos a little of the magic there is in yours!


Electric iron (Prototyp), 1979 / Design: Michele De Lucchi / Hersteller: Girmi S.p.A., Omegna (Piemonte) / Foto 1988 Electric iron (prototype), 1979 / Design: Michele De Lucchi / Manufacturer: Girmi S.p.A., Omegna (Piemonte) / Photo 1988


ALESSANDRO

MENDINI

Ich begegnete Tom Vack 1994, also genau vor zwanzig Jahren. Gemeinsam mit den jungen Designern bei Philips hatte ich eine Reihe von Haushaltsgeräten für Alessi gestaltet: einen Wasserkocher, eine Saftpresse, einen Toaster und eine Filterkaffeemaschine. Wir präsentierten die Produktreihe im Groninger Museum in den Niederlanden, das gerade eröffnet worden war. Alberto Alessi, Philips und ich wollten außergewöhnliche Fotos der Objekte, daher wandten wir uns gemeinsam an Tom Vack. Alberto wünschte sich neue poetische Bilder für die Produkte seines Unternehmens. Philips legte Wert auf eine präzise technische Darstellung, und ich wollte meine vier Objekte nur einem feinfühligen Fotografen anvertrauen, der sie als skulpturale stimmungsvolle Symbole mit einer speziellen Aura und einem bestimmten atmosphärischen Moment aufnehmen würde. Ich habe bei der Gestaltung dieser Objekte vom Wasser gerundete Flusskiesel vor Augen gehabt, die der Hand schmeicheln würden und morgens noch ganz schlaftrunken benutzt werden können. Unsere drei Wünsche wurden wahr. Tom Vack hatte uns alle verstanden und inszenierte daraufhin Stilleben, die mit ihrem Licht, Schatten und der Farbe ein bisschen an Caravaggio erinnerten. Seither haben viele Designzeitschriften und Designbücher dieses außergewöhnliche und von mir so sehr geschätzte Projekt vorgestellt, das wir ausschließlich der überaus gelungenen visuellen Interpretation dieses ungeheuer raffinierten Fotografen Tom Vack zu verdanken haben. I met Tom Vack in 1994, exactly 20 years ago. Together with the young designers at Philips I had designed a series of four household appliances for Alessi: a water kettle, a juice squeezer, a toaster and a filter coffee machine. We were presenting them at the Groninger Museum in The Netherlands, which had just been inaugurated. Alberto Alessi, Philips and I wanted extraordinary photographs made. So all of us converged upon Tom Vack. Alberto because he hoped to find in him a new poetic image for his company‘s products. Philips because it demanded a certain technical concreteness of representation. And me because I wanted to entrust my four objects to a delicate interpreter who would transform them into sculptural symbols of sentiment that were immersed in a certain aura, a captivating atmosphere. I had made these objects a little like river stones, to be caressed and used in the morning almost with closed eyes. Our three wishes came true. Tom Vack had understood us all, and proceeded to make still lifes that were a bit like Caravaggio in their lighting, color and shadow. Since then, many design magazines and many design books have been spreading the word of this faraway project that I loved so much, whose one and only visual translator was the highly refined photographer Tom Vack.


Poltrona di Proust, 1978 / Design: Alessandro Mendini / Hersteller: Studio Alchimia / Foto 2006 Poltrona di Proust, 1978 / Design: Alessandro Mendini / Manufacturer: Studio Alchimia / Photo 2006


Ron Arad 1951 Tel Aviv – lebt in London Studium an der Kunstakademie in Jerusalem sowie 1974-1979 Studium an der Architectural Association, London. Unterricht bei Peter Cook, dem Mitbegründer der Architektengruppe Archigram. 1981 Gründung des Designbüros One Off Ltd. mit Caroline Thormann, 1989 Gründung des Design- und Architekturstudios Ron Arad Assoc. Ltd. mit Alison Brooks, daneben seit 2008 das Unternehmen Ron Arad Architects. Seit 1994 Ron Arad Studio in Como, Italien. 1981 mit Rover Chair erster Möbelentwurf; es folgten u.a. Arbeiten für Moroso, Vitra, Kartell, Poltronova, Driade, Alessi, Cappellini, WMF und Magis. Daneben entstanden »studio pieces« als Unikat oder Edition. 1994-1997 Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. 1997-2009 Professur für Produktdesign an der Royal Academy of Arts, London. 2002 Ernennung zum Royal Designer for Industry (RDI).

14 m wide and with an area of 850 sq. m on three levels, Bertram and his team create an elaborate children’s ride. Birsel+Seck Mit der Gründung des Produktdesignstudios Birsel + Seck in New York City beginnt die berufliche Zusammenarbeit des Ehepaares Ayse Birsel (geb. 1964, Izmir, Türkei) und Bibi Seck (geb. Paris). Ihr interkultureller Hintergrund und das unterschiedliche bisherige Schaffen prägen die kulturenübergreifende Formensprache, die sich auf die Bereiche Büro, Wohnen, Bad bis zum Automobilsektor erstreckt. 2009 entstanden neun Entwürfe für die Mailänder Show M`Afrique des Möbelherstellers Moroso. 2014 im Beirat der Ausstellung »Africa is Now« auf der Design Indaba Expo. Mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, kooperieren Birsel+Seck unter anderem mit den Firmen Dassault Systems, Hasbro, Herman Miller, Hewlett Packard, Moroso, Target und Toyota.

DESIGNER Ron Arad 1951 Tel Aviv – lives in London Studied at the Art Academy in Jerusalem and from 1974-1979 at the Architectu­ ral Association, London. Tuition under Peter Cook, co-founder of the group of architects Archigram. 1981 Founded the One Off Ltd. design studio with Caroline Thormann, 1989 founded the design and architecture studio Ron Arad Assoc. Ltd. with Alison Brooks, and additionally the firm Ron Arad Architects in 2008. Since 1994 Ron Arad Studio in Como, Italy. 1981 First furniture design with Rover Chair, followed by, among others, pieces for Moroso, Vitra, Kartell, Poltronova, Driade, Alessi, Cappellini, WMF and Magis. Simultaneously produced studio pieces as one-offs or editions. 19941997 Teaching post at the University of Applied Arts Vienna. 1997-2009 Professor of Product Design at the Royal Academy of Arts, London. 2002 Appointed Royal Designer for Industry (RDI). Ennio Arosio Der italienische Möbeldesigner Ennio Arosio – seit den 1970er Jahren für Hersteller wie MDF Italia tätig – gestaltete 1993 gemeinsam mit Silvano Mariani einen Spiegel für das von Alessandro Mendini kuratierte Projekt »33 Mirrors« in Mailand, an dem sich unter anderem auch Ettore Sottsass beteiligte. Ennio Arosio Italian furniture designer Ennio Arosio – who has worked for such manufacturers as MDF Italia since the 1970s – designed a mirror together with Silvano Mariani in 1993 for the project »33 Mirrors« in Milan, curated by Alessandro Mendini, whose other participants included Ettore Sottsass. Oliver Bertram 1973 Zürich – lebt in Wien 2001 Abschluss des Architekturstudiums an der ETH Zürich. Dort wird Bertram Assistent von Greg Lynn, dem er an die Universität für angewandte Kunst in Wien folgt. Lehrtätigkeit ebenda, aber auch an den (Kunst-)Hochschulen Innsbruck, Linz und Kassel. 2006 Gründung des Büros Different Futures in Wien, das sich den Bereichen Firmenrepräsentation und Markenentwicklung widmet. 2010 zusammen mit Johannes Mücke Gründung des Architekturund Designbüros Wideshot für Architektur, Filmausstattung und Videogaming. 2008 Entwurf des Raumschiffs Second Solar im Themenpark Sensapolis, Böblingen. Mit den Maßen von 36 m Länge, 15 m Höhe, 14 m Breite und 850 qm Fläche auf drei Etagen erschaffen Bertram und sein Team ein elaboriertes Kinderspielzeug. Oliver Bertram 1973 Zurich – lives in Vienna 2001 Graduated in Architecture at the ETH Zurich. While there becomes assistant to Greg Lynn, whom he follows to the University of Applied Arts Vienna. Teaching post at the latter university, as well as at University of Innsbruck Department of Engineering Science, University of Art and Design Linz and Kassel University. 2006 Founded the studio Different Futures in Vienna, working in the areas of company representation and brand development. 2010 Together with Johannes Mücke founded the architecture and design studio Wideshot for architecture, film equipment and video gaming. 2008 Designed the spaceship Second Solar in the theme park Sensapolis, Böblingen. Measuring 36 m long, 15 m high,

thodik und Produktionsentwicklung an der Akademie für Mode und Design, Hamburg. Florian Borkenhagen 1959 Frankfurt/Main – lives in Hamburg After studying Industrial Design at the Hamburg University of Fine Arts from 1980-1986 he worked first in Rome, then in Paris and Hamburg, and from 19961998 in Munich. Borkenhagen works in the fringe area between the disciplines, in the fields film equipment, stage design, furniture and interior design. His luminaires, furniture items and mobile seating sculptures made of everyday and found objects move between art and design. Since the 1990s increasing international teaching work, workshops and lectures in Europe and Africa. Took part in the documenta art exhibition in 1987 and 1997. Since 2005 Professor of Design specializing in design methodology and production development at the Academy of Fashion and Design (AMD), Hamburg.

Conspiracy in 1969, city vision No-Stop City in 1972 and designer collective Global Tools in 1973. Since 1967 industrial design work; 1973 Opened his own studio in Milan. 1982 Co-founded postgraduate design school Domus Academy, Milan. 1981-1988 Member of the designer group Memphis. 1987 Compasso d’Oro for his lifework as a designer and theorist. Currently Professor at the Faculty of Interior and Design at the Polytechnic University of Milan. Designs for companies such as Poltronova, Cassina, Vitra, Alessi, Murai, Artemide, Danese, Up&Up and Zanotta.

GESTALTER Birsel+Seck The foundation of the product design studio Birsel + Seck in New York City saw the beginning of the professional collaboration of Ayse Birsel (born in 1964, Izmir, Turkey) and her spouse Bibi Seck (born in Paris). Their intercultural background and different prior work experiences inform their cross-cultural formal language, which encompasses the areas of office, home living, bathroom and even the automobile sector. 2009 Nine designs for the Milan show M’Afrique by furniture manufacturer Moroso. 2014 Advisory board members for the exhibition »Africa is Now« at Design Indaba Expo. Numerous awards and collaborations among others with firms Dassault Systems, Hasbro, Herman Miller, Hewlett Packard, Moroso, Target and Toyota. Bisjak/Graf/Richter Die Videokünstlerin und Grafikerin Michaela Bisjak (*1968 Karlsruhe, lebt in München), der Diplom-Ingenieur Markus Graf (*1966 Konstanz, lebt in Karlsruhe) und der gelernten Industriemechaniker Kai Richter (*1971 Bretten, lebt in Karlsruhe) studierten gleichzeitig Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, u.a. bei Volker Albus. 1997 entwarfen die drei Diplom-Designer zusammen das Möbelstück »Deutsche Bank«, das 1998 durch Nils Holger Moormann hergestellt und vertrieben wurde. Das aus verschiedenen Sitzelementen aus Holz bestehende, individuell zusammenstellbare Banksystem zitiert den traditionellen Bauernstuhl und Brettschemel. Die Arbeit wurde auf der durch Volker Albus 1998 mitinitiierten Ausstellung »bewußt, einfach« des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) gezeigt. Bisjak/Graf/Richter Video artist and graphic designer Michaela Bisjak (born in 1968 in Karls­ ruhe, lives in Munich), Engineering gradu­ ate Markus Graf (born in 1966 in Konstanz, lives in Karlsruhe) and industrial mechanic Kai Richter (born in 1971 in Bretten, lives in Karlsruhe) studied Product Design together at Karlsruhe University of Art and Design (HfG) under Volker Albus, among others. In 1997 the three graduates designed the furniture piece »Deutsche Bank« together, produced and distributed by Nils Holger Moormann in 1998. The modular bench system consisting of various wooden seating elements cites the traditional rustic chair and plank chair. The joint design was shown at the exhibition, co-initiated by Volker Albus in 1998, »bewußt, einfach« (conscious, simple) by the Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Florian Borkenhagen 1959 Frankfurt am Main – lebt in Hamburg Nach Studium des Industriedesigns an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg 1980-1986 zunächst in Rom, dann in Paris und Hamburg, 1996-1998 in München tätig. Borckenhagen arbeitet im Grenzbereich zwischen den Disziplinen, in den Bereichen Filmausstattung, Bühnenbild, Möbeldesign und Innenarchitektur. Seine Leuchten, Möbelstücke und mobile Sitzskulpturen aus Alltagsgegenständen und Fundstücken bewegen sich zwischen Kunst und Design. Seit den 1990er Jahren vermehrt internationale Lehrtätigkeit, Workshops und Vorträge in Europa und Afrika. 1987 und 1997 war er auf der Documenta vertreten. Seit 2005 Professor für Design mit Schwerpunkt Entwurfsme-

Ronan & Erwan Bouroullec 1971 und 1976 Quimper – leben in Paris Ronan Bouroullec graduierte an der École Supérieure des Arts Décoratifs und gründete 1996 ein eigenes Designbüro in Paris, wo ihm sein Bruder bereits als Student assistierte. 1997 Präsentation des Entwurfs »Cuisine désintégrée« auf dem Salon du Meuble in Paris; dort entdeckte Giulio Cappellini die Brüder und erteilte ihnen den ersten Auftrag. Mit dem Ende seines Studiums an der École nationale supérieure d`arts, CergyPontois wurde Erwan Bouroullec 1999 Partner des Designbüros. Durch die Begegnung mit Rolf Fehlbaum 2000 Beginn der Kollaboration mit Vitra. 2011 Compasso d‘Oro für den Steelwood Chair. Weitere Auftraggeber sind u.a. Alessi, Axor, Estab­ lished and Sons, Flos, Hay, Issey Miyake, Kvadrat, Ligne Roset, Magis, Mattiazzi und Mutina. Neben Produktdesign widmen sich die Bouroullecs experimentellen und architektonischen Projekten (Floating House, 2006). Ronan & Erwan Bouroullec 1971 and 1976 Quimper – live in Paris Ronan Bouroullec graduated from the École Supérieure des Arts Décoratifs and founded his own design studio in Paris in 1996, where his brother assisted him even as a student. 1997 Presentation of the design »Cuisine désintégrée« at the Salon du Meuble in Paris; there Giulio Cappellini discovered the brothers and gave them their first commission. On completing his studies at the Ècole nationale supérieure d’arts, Cergy-Pontois Erwan Bouroullec became a partner of the design studio in 1999. Their collaboration with Vitra began after meeting Rolf Fehlbaum in 2000. 2011 Compasso d’Oro for Steelwood Chair. Further clients include Alessi, Axor, Established and Sons, Flos, Hay, Issey Miyake, Kvadrat, Ligne Roset, Magis, Mattiazzi and Mutina. In addition to product design, the Bouroullecs realize experimental and architectural projects (Floating House, 2006).

Andrea Branzi 1938 Florenz – lebt in Mailand Branzi war Mitinitiator und Mitwir­ ken­ der an entscheidenden Schnittstellen der postmodernen Avantgarde. In der Abschlussphase seines Architekturstudiums 1966 Mitbegründung der Gruppe Archizoom in Florenz. Mitarbeit an Projekten wie Superarchitettura 1966, Center of Eclectic Conspiracy 1969, der Stadtvi­ sion No-Stop-City 1972 und des Designerkollektivs Global Tools 1973. Seit 1967 tätig im Bereich des Industriedesigns; 1973 Eröffnung des eigenen Studios in Mailand. 1982 Mitbegründer der postgradualen Design-Schule Domus Academy, Mailand. 1981-1988 Mitglied der Entwerfergruppe Memphis. 1987 Compasso d‘Oro für sein Lebenswerk als Designer und Theoretiker. Bis heute Professur an der Fakultät Interieur und Design am Polytechnikum, Mailand. Entwürfe für Unternehmen wie Poltronova, Cassina, Vitra, Alessi, Murai, Artemide, Danese, Up&Up und Zanotta. Andrea Branzi 1938 Florence – lives in Milan Branzi was co-initiator and participant at decisive interfaces of the postmodern avant-garde. In the final phase of his Architecture degree in 1966 co-founded the Archizoom group in Florence. Parti­ cipated in projects including Super­ architettura in 1966, Center of Eclectic

Buol & Zünd Die ausgebildeten Hochbauzeichner Lukas Buol (*1964 Basel) und Marco Zünd (*1966 Basel) studierten in den 1980er Jahren Architektur an der Ingenieurschule beider Basel, Muttenz (Technikum). 1991 gründen sie das gemeinsame Architekturbüro Buol & Zünd in Basel. Neben Architekturprojekten im In- und Ausland sowie der Gestaltung von Möbeln üben sie Lehrtätigkeiten an Institutionen wie der ETH Zürich aus. Das 1993 zuerst für den Eigengebrauch entwickelte und mehrfach ausgezeichnete Regalsystem D-Zoll aus gebogenem Aluminiumblech wird durch Nils Holger Moormann vertrieben. Buol & Zünd The trained architectural draftsmen Buol (born 1964 in Basel) and Zünd (born 1966 in Basel) studied Architecture in the 1980s at Ingenieurschule beider Basel, Muttenz (today the FHNW School of Engineering). 1991 Founded the joint architecture studio Buol & Zünd in Basel. Alongside realizing architecture projects in Switzerland and ab­ road plus furniture design, they teach at institutions including ETH Zurich. The multi-award-winning shelf system D-Zoll (1993), initially designed for personal use and made of bent sheet aluminum, is distributed by Nils Holger Moormann. Achille Castiglioni 1918 Mailand – 2002 Mailand Castiglioni zählt zu den Klassikern des italienischen Designs seit der Nachkriegszeit. Studium der Architektur mit anschließender Promotion am Polytechnikum in Mailand 1944. Seit 1947 Teilnahme an allen Mailänder Triennalen. 1954 Gründung eines Architekturbüros gemeinsam mit seinen Brüdern Pier Giacomo und Livio. 1956 Mitbegründer des ADI (Associazione per il disegno industriale). 1969-1980 Dozent für Industrie-Design am Polytechnikum Turin, ab 1981 Ordinarius am Polytechnikum, Mailand. Neben architektonischen Konzepten und Ausstellungen gestaltete er u.a. technische Geräte, Möbel (wie den Ready-Made-Hocker Mezzadro 1957oder den Hocker Sella 1957) und Leuchten. Er erhielt mehrmals den Compasso d‘Oro, etwa 1979 für die Leuchte Parentesi, Entwurf 1970. Zu Castiglionis Auftraggebern zählten Unternehmen wie Arredoluce, Artemide, Alessi, De Padova, Poltrona Frau, Flos und Zanotta. Achille Castiglioni 1918 Milan – 2002 Milan Castiglioni counts among the classics of post-War Italian design. Studied Architecture, subsequently completing a doctorate at the Polytechnic University of Milan in 1944. Participation in all editions of Milan Triennale as of 1947. 1954 Founded an architecture studio together with his brothers Pier Giacomo and Livio. 1956 Co-founded the ADI (Associazione per il disegno industriale). 1969-1980 Industrial design lecturer at the Polytechnic University of Turin, as of 1981 full professor at the Polytechnic University of Milan. Along­ side architectural concepts and exhibitions he designed, among other things, technical devices, furniture (such as the readymade stool Mezzadro [1957] or Sella stool [1957]) and luminaires. He was awarded the Compasso d’Oro several times, for example in 1979 for the luminaire Parentesi, design 1970. Castiglioni’s clients included firms such as Arredoluce, Artemide, Alessi, De Padova, Poltrona Frau, Flos and Zanotta. Chiaramonte & Marin Der Architekt Alfredo Chiaramonte (*1961 Bologna) und der Industriedesigner Mario Marin (*1964 Venedig) gründeten 1989 ihr gemeinsames Studio in Venedig. Ihre vielfältigen Erfahrungen im Produkt- und


Grafikdesign, Interior Design und in der Glaskunst führen zu Entwürfen an der Schnittstelle unterschiedlicher Diszi­ plinen (etwa die Gläser Arundo für Emu, mundgeblasen von Nason Moretti). Für den Möbelhersteller Emu entwarf das Designerduo nicht nur Produkte, sondern auch den flagship store in Rom. Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Miniforms, Emu Group, Bonaldo, Vistosi, Nasonmoretti, Andromeda International, Hoffman Italia, Renault Italia, Moulinex, Artificia, Gemina Publishing Group und Vistosi. Chiaramonte & Marin Architect Alfredo Chiaramonte (born in 1961 in Bologna) and industrial designer Mario Marin (born in 1964 in Venice) founded their joint studio in Venice in 1989. Their wide-ranging experience in product and graphic design, interior design and glass-making resulted in designs at the interface of different disciplines (e.g. the Arundo glasses for Emu, hand blown by Nason Moretti). The designer duo not only designed products for furniture manufacturer Emu, but also the flagship store in Rome. Collaboration with companies including Miniforms, Emu Group, Bonaldo, Vistosi, Nasonmo­ retti, Andromeda International, Hoffman Italia, Renault Italia, Moulinex, Artificia, Gemina Publishing Group and Vistosi. Aldo Cibic 1955 Schio (Vicenza) – lebt in Mailand Cibic begann 1979 die Mitarbeit bei Ettore Sottsass in Mailand, wurde 1980 dessen Partner bei Sottsass Associati und gehörte im selben Jahr zu den Gründern der Designergruppe Memphis unter Leitung von Ettore Sottsass. 1989 eröffnete er sein eigenes Studio Cibic & Partner, das in den Bereichen Architektur, Interior Design, Ausstellungs­ gestaltung und Produktdesign agiert. Cibic lehrt an der Domus Academy, sowie Industrial Design am Mailänder Polytechnikum und an der IUAV Hochschule für Architektur in Venedig. Honorarprofessor der Tongji Universität, Shanghai. Aldo Cibic 1955 Schio (Vicenza) – lives in Milan Cibic moved to Milan in 1979 to work with Ettore Sottsass, becoming his partner the following year at Sottsass Associati. That same year, 1980, marked the creation of Memphis, of which Cibic was one of the designers and founders, under the guidance of Sottsass. In 1989, he founded his own studio Cibic & Partners, working in the fields of architecture, interior design and product design in Italy and abroad. Teaches Industrial Design at the Domus Academy, at the Milan Polytechnic and at the IUAV University of Architecture of Venice, as well as doing research on the relationship between design and society. Honorary Professor at Tongji University, Shanghai. Luigi (Lutz) Colani 1928 Berlin – lebt in China 1946 Studium der Malerei und der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin. 1948 Studium der Aerodynamik an der Sorbonne, Paris. 1953 Materialforschung und High Speed Re­ search bei dem Flugzeugunternehmen Mc­ DonellDouglas, Kalifornien. 1954 Rückkehr nach Europa und Entwurf der Karosserie des Sportautos C112. Erweiterung der Design­ tätigkeit auf Möbel, Entwurf der Kugelküche für Poggenpohl 1971. 19721981 Studio auf Schloss Harkotten. Die visionären Arbeiten Colanis sind geprägt durch ihre organisch-biomorphe Formen­ sprache. Gründung eines Colani-Design-Centers in Japan 1973 und in Bern 1986. Lehrtätigkeit in Japan (1983) und Shanghai (1995). Tätigkeiten als freischaffender Entwerfer für Unternehmen wie BMW, VW, Lancia, Fiat, Canon, Rosenthal, Villeroy&Boch, Sony, Vobis und COR. Ab 1972 Zusammenarbeit mit Boeing, Thyssen und Rockwell (NASA). Luigi (Lutz) Colani 1928 Berlin – lives in China 1946 Studied Painting and Sculpture at the Berlin University of Fine Arts. 1948 Studied Aerodynamics at the Sorbonne, Paris. 1953 Materials research and high-speed research at aircraft company McDonell-Douglas, California. 1954 Returned to Europe and designed the chassis of the sports car C112. Expanded design work to include furniture; designed the ball kitchen for Poggenpohl

in 1971. 1972-1981 Studio at Schloss Harkotten. Colani’s visionary works are shaped by their organic-biomorphic formal lan­ guage. Colani design centers established in Japan in 1973 and in Bern in 1986. Teaching posts in Japan (1983) and Shanghai (1995). Worked as freelance designer for firms like BMW, VW, Lancia, Fiat, Canon, Rosenthal, Villeroy&Boch, Sony, Vobis and COR. As of 1972 cooperation with Boe­ ing, Thyssen and Rockwell (NASA). Michele De Lucchi 1951 Ferrara – lebt in Mailand 1969-1975 Architekturstudium an der Kunsthochschule, Florenz. Noch während des Studiums 1973 Gründung der Gruppe Carvart, 1976 Eröffnung eines eigenen Studios in Florenz. Im folgenden Jahr Umzug nach Mailand, 1978 erste Entwürfe für die Designergruppe Alchimia. Seit 1979 für das Unternehmen Olivetti tätig. Erste Zusammenarbeit mit Ettore Sottsass. 1981 Mitbegründer der Gruppe Memphis, für die er bis 1987 zahlreiche Entwürfe gestaltete. 1986 Gründung seines Studios in Mailand, 1990 der Produktmarke Produzione Privata (mit Sibylle Kicherer). De Lucchi ist sowohl als Architekt wie als Designer von Produkt- und Graphikdesign bis zu Ausstellungsgestaltung tätig. Lehraufträge an der Domus Academy in Mailand, Cranbrook Academy of Art, Michigan und seit 2001 an der Ca’-Foscari-Universität, Venedig. Für seine Schreibtischleuchte Tolomeo erhielt er den Compasso d‘Oro. Weitere Entwürfe für Arflex, Cappellini, Artemide, Rosenthal, Fontana Arte u.a. Michele De Lucchi 1951 Ferrara – lives in Milan 1969-1975 Studied Architecture at Florence University of the Arts. 1973 Carvart group established while still studying, 1976 opened his own studio in Florence. Moved to Milan the following year, 1978 first designs for the designer group Alchimia. Designs for the company Olivetti as of 1979. First collabora­ tion with Ettore Sottsass. 1981 Co-founded the Memphis Group, for which he produced numerous designs until 1987. 1986 Founded his studio in Milan, 1990 the product brand Produzione Privata (with Sibylle Kicherer). De Lucchi works as both an architect and a designer (product, graphic and exhibition design). Teaching posts at the Domus Academy in Milan, Cranbrook Academy of Art, Michigan and since 2001 Ca’ Foscari University, Venice. He was awarded the Compasso d’Oro for his desk lamp Tolomeo. Further designs for Arflex, Cappellini, Artemide, Rosenthal, Fontana Arte, and others. Rodolfo Dordoni 1954 Mailand – lebt in Mailand Nach dem Abschluss seines Architekturstudiums im Jahre 1979 am Mailänder Polytechnikum übernahm Dordoni bis 1989 die Art Direction des Familienunternehmens Cappellini, das er zu einem der zentralen Unternehmen des zeitgenössischen Designs verwandelte. Seit 1997 prägt Dordoni als künstlerischer Leiter die Produktpalette des Polstermöbel-Produzenten Minotti. Seit 1995 Zusammenarbeit mit Dolce&Gabbana, u.a. mit Innenausstattungen von Läden, Showrooms oder Wohnräumen. 2005 Studiogründung in Mailand gemeinsam mit Alessandro Acerbi und Luca Zaniboni. Entwürfe für Unternehmen wie Artemide, Cassina, Dornbracht, Driade, Emu, Flos, Fontana Arte, Foscarini, JAB, Minotti, Molteni, Moroso, Olivari, Pamar, Roda, RB Rossana, Sambonet, Serralunga, The Rug Company und Venini. Rodolfo Dordoni 1954 Milan – lives in Milan After graduating in Architecture from the Polytechnic University of Milan in 1979 Dordoni served as art director of the family-owned company Cappellini until 1989, transforming it into one of the most important contemporary design companies. Starting in 1997 Dordoni was the artistic director who masterminded the product range of upholstered furniture manufacturer Minotti. Since 1995 collaboration with Dolce&Gabbana, among other things on fitting out stores, showrooms or living spaces. 2005 Founded a studio in Milan with Alessandro Acerbi and Luca Zaniboni. Designs for firms such as Artemide, Cassina, Dornbracht, Driade, Emu, Flos, Fontana Arte, Foscarini, JAB, Minotti, Molteni, Moroso, Olivari, Pamar, Roda, RB Rossana,

Sambonet, Serralunga, The Rug Company and Venini. Charles und Ray Eames Charles Eames 1907 St. Louis, Missouri 1978 St. Louis, Missouri Ray Eames geb. Bernice Alexandra Kaiser 1913 Sacramento, Kalifornien - 1988 Los Angeles Die Zusammenarbeit des Architekten Charles Eames mit seiner späteren Frau, die seit 1930 bei Hans Hofmann in New York Malerei studierte, begann mit ihrem gleichzeitigen Aufenthalt an der Cranbrook Academy of Art bei Detroit. Nach der Heirat 1941 zog das Paar nach Los Angeles und gründete ein gemeinsames Büro. 1949 Bau des Case Study House. Die Arbeit von Charles und Ray Eames umfasste die Bereiche Architektur, Fotografie, Film, Ausstellungs- und Kommunikations-Design sowie Möbeldesign und war wegweisend für das internationale Design nach 1945. Zu ihren Klassikern zählen etwa der Lounge Chair von 1956 oder die Alu Chairs EA 107/108 von 1958. Die Möbelentwürfe des Ehepaars wurden und werden durch die Unternehmen Hermann Miller und Vitra hergestellt. Charles and Ray Eames Charles Eames 1907 St. Louis, Missouri – 1978 St. Louis, Missouri Ray Eames née Bernice Alexandra Kaiser 1913 Sacramento, California – 1988 Los Angeles The collaboration of architect Charles Eames and his later wife, who had been studying Painting in New York under Hans Hofmann since 1930, began with their simultaneous attendance at Cranbrook Academy of Art near Detroit. After marrying in 1941, the couple moved to Los Angeles and founded a joint studio. 1949 Construction of the Case Study House. Charles and Ray Eames’ work encompassed the fields of architecture, photography, film, exhibition and communication design as well as furniture design and blazed a trail for international design after 1945. Their classics include, for example, the Lounge Chair of 1956 and the aluminum chairs EA 107/108 of 1958. The couple’s furniture designs were and are still produced by the companies Hermann Miller and Vitra. Fauxpas Herwig Huber 1965 Buchloe – lebt in München Peter Großhauser 1964 Donauwörth – lebt in Berlin 1985 in Augsburg gegründet, war Fauxpas ein von 1989 bis 1994 in München betrie­ benes Studio für experimentelles Design, Innenarchitektur, Rauminstallation und Konzeption im Geiste des Neuen Deutschen Designs der 80er Jahre. Die experimentellen, skulpturalen Möbel und Objekte der beiden Autodidakten entstanden direkt an der Werkbank, im spielerischen Umgang mit Material und Form und überraschend in ihrer rauhen Funktionalität und Reduktion. Der durch Nils Holger Moormann vertriebene Kerzenhalter Viktor/Viktoria von 1990 wurde mehrfach ausgezeichnet. Seit der Auflösung von Fauxpas betreiben beide Entwerfer eigene Studios. Während Huber den experimentellen Charakter des Neuen Deutschen Designs weiterführt und in Eigenproduktion vorwiegend Einzelstücke oder Kleinserien realisiert, wandte sich Großhauser der freien künstlerischen Arbeit zu. Fauxpas Herwig Huber 1965 Buchloe – lives in Munich. Peter Grosshauser 1964 Donauwörth – lives in Berlin Established in 1985 in Augsburg, Fauxpas was a studio operating in Munich from 1989 until 1994 for experimental design, interior design, spatial installation and conception in the spirit of the New German Design of the 1980s. The experimental, sculptural items of furniture and objects by the two selftaught designers were created right on the workbench, with a playful approach to material and form and surprising in their raw functionality and reduction. The candleholder Viktor/Viktoria of 1990, distributed by Nils Holger Moormann, won numerous awards. Since the dissolution of Fauxpas the two designers have run their own studios. Whereas Huber continues the experimental character of New German Design and primarily produces one-offs or small series by himself, Grosshauser opted to focus on freelance artistic work.

Naoto Fukasawa 1956 Yamanashi Präfektur – lebt in Tokio Bis 1980 Studium des Produktdesign an der Tama Kunsthochschule, Tokio. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Entwerfer bei Seiko Epson arbeitete er 1989-1996 bei ID TWO, San Francisco. 1996 Aufbau und Leitung des IDEO Büros in Tokio, wo er 2003 sein eigenes Studio gründete. Neben Entwürfen für Unternehmen wie Apple, Artemide, Driade, B&B Italia, Boffi, Epson, Danese, Magis, Thonet, Moleskine, Samsung, Nava Design Milano oder NEC – darunter die Sitzmöbel-Kollektion Déjà-vu für Magis – realisierte Fukasawa Projekte wie Super Normal (2006 mit Jasper Morrison), den Workshop With­ out Thoughts, die Produktlinie ±0 oder die Ausstellung »TEMA HIMA: the Art of Living in Tohoku« 2011 (mit Taku Satoh) für 21/21_Design Sight. Der mehrfach prämierte Kreativchef des Unternehmens Muji ist einer der Direktoren des Museums 21_21 Design Sight in Tokio und seit 2014 Dozent für Integriertes Design an der Tama Kunsthochschule. Naoto Fukasawa 1956 Yamanashi prefecture – lives in Tokyo Until 1980 studied Product Design at Tama Art University, Tokyo. After working for several years as a designer at Seiko Epson, he worked at ID TWO, San Francisco from 1989-1996. 1996 Set up and headed IDEO studio in Tokyo, where he founded his own studio in 2003. Alongside designs for firms such as Apple, Artemide, Driade, B&B Italia, Boffi, Epson, Danese, Magis, Thonet, Moleskine, Samsung, Nava Design Milano and NEC (including the seating collection Déjà-vu for Magis) Fukasawa realized projects including Super Normal (2006 with Jasper Morrison), the workshop Without Thoughts, product line ±0 and exhibition »TEMA HIMA: the Art of Living in Tohoku« 2011 (with Taku Satoh) at 21_21 Design Sight. The multi-awardwinning creative head of the firm Muji is one of the directors of the museum 21_21 Design Sight in Tokyo and since 2014 lecturer on Integrated Design at Tama Art University. Ernst Gamperl 1965 München – lebt in Steingaden, Oberbayern Nach Ausbildung zum Schreiner und auto­ didaktischem Erlernen des Holzdrehens gründete Gamperl 1990 seine eigene Werkstatt im Allgäu. 1991−1992 Meisterschule bei Prof. Gottfried Böckelmann in Hildesheim, Abschluss als Drechslermeister. Werkstattumzüge führten ihn nach München und in das italienische Vesio di Tremosine, schließlich wieder nach Bayern. 1996 entwarf er eine Schalen­ kollektion in limitierter Auflage für Driade. Seine international vielfach ausgezeichneten und ausgestellten Objekte und Gefäße entstehen als Unikate in der Auseinandersetzung mit den natur­ gegebenen Eigenschaften von Holz. Ernst Gamperl 1965 Munich – lives in Steingaden, Upper Bavaria After training as a carpenter and teaching himself turnery, Gamperl established his own workshop in the Allgäu in 1990. 1991−1992 Master student under Prof. Gottfried Böckelmann in Hildesheim, qualifying as master wood turner. He moved his workshop to Munich and Ve­ sio di Tremosine, Italy, and finally back to Bavaria. 1996 Designed a limited edition collection of bowls for Driade. His objects and receptacles, which have seen numerous international awards and exhibitions, are one-offs, bearing witness to the natural properties of wood. Massimo Iosa Ghini 1959 Bologna – lebt in Mailand Studium der Architektur in Florenz , ab 1985 am Polytechnikum, Mailand. 1986 Beginn der Zusammenarbeit mit der Entwerfergruppe Memphis und erste Entwürfe im Industriedesign. Sein erster Möbelentwurf, der Sessel Numero Uno (Moroso, 1986), spiegelt bereits die Ästhetik des Bolidismo wider, eine 1986 von ihm mitbegründete Architektengruppe. 1990 Gründung des Unternehmens Iosa Ghini Associati mit Niederlassungen in Bologna und Mailand. 1991 Entwurf des Paravent Rodi für Lisar, 1992 der Küche Americana für Giemmegi. Als Innenarchitekt, Entwerfer und Art Director Zusammenarbeit mit Firmen wie Cassina, Poltrona Frau, Roche Bobois, Flos, Duravit, Alessi,


Snaidero, Yamagiwa, Omnitel, Superga, Ferrari, Alitalia, Banca Mediolanum und Ritzenhoff. Massimo Iosa Ghini 1959 Bologna – lives in Milan Studied Architecture in Florence, from 1985 at the Polytechnic University of Milan. 1986 Beginning of collaboration with the Memphis design group and first industrial designs. His first furniture design, the armchair Numero Uno (Moroso, 1986), already reflects the aesthetic of Bolidismo, a group of architects he co-founded in 1986. 1990 Founded the company Iosa Ghini Associati, with branches in Bologna and Milan. As interior designer, designer and art director he worked with firms including Cassina, Poltrona Frau, Roche Bobois, Flos, Duravit, Alessi, Snaidero, Yamagiwa, Omnitel, Superga, Ferrari, Alitalia, Banca Mediolanum and Ritzenhoff. Stefano Giovannoni 1954 La Spezia – lebt in Mailand Nach dem Abschluss des Architekturstudiums in Florenz im Jahre 1978 gründete er in den frühen 80ern mit Guido Venturi das Studio King-Kong. Dessen erstes Projekt, die Serie Girotondo für Alessi 1989, die Serie Family Follows Fiction, ebenfalls für Alessi und zugleich seine erste Auseinandersetzung mit transluzenten Objekten aus Kunststoff, sowie sein Barhocker Bombo für Magis 1996 sind heute fest mit seinem Namen verknüpft. 1991 Gestaltung des italienischen Pavillons für die Ausstellung Les Capitales Européennes du nouveau design des Centre Pompidou in Paris. Giovannonis Tätigkeitsfelder sind sowohl Industrial und Interior Design als auch Architektur. Die lange Liste seiner Auftraggeber umfaßt u.a. Amore Pacific, Artsana, Bisazza, Cederroth, Deborah, Elica, Fiat, Hanssem, Helit, Honeywell, Inda, KDDI, Kokuyo, Laufen, Lavazza, LG Hausys, L‘Oreal, Magis, Maletti, Meglio, Nestlé, Nissan, NTT Docomo, Oras, Promelit, Pulsar, Replay, Samsung, Seiko, Siemens, Star, Telecom und Toto. Stefano Giovannoni 1954 La Spezia – lives in Milan After graduating in Architecture in Florence in 1978 he founded the studio King-Kong with Guido Venturi in the early 1980s. Their first project, the series Girotondo for Alessi in 1989, the series Family Follows Fiction, like­ wise for Alessi and at the same time his first exploration of translucent plas­ tic objects, plus his bar stool Bombo for Magis in 1996 are firmly associated with his name today. 1991 Designed the Italian pavilion for the exhibition Les Capitales Européennes du nouveau design at the Centre Pompidou in Paris. Giovannoni’s fields of activity are both industrial and interior design as well as architecture. The long list of his clients includes, among others, Amore Pacific, Artsana, Bisazza, Cederroth, Deborah, Elica, Fiat, Hanssem, Helit, Honeywell, Inda, KDDI, Kokuyo, Laufen, Lavazza, LG Hausys, L’Oreal, Magis, Maletti, Meglio, Nestlé, Nissan, NTT Docomo, Oras, Promelit, Pulsar, Replay, Samsung, Seiko, Siemens, Star, Telecom and Toto. Michael Graves 1934 Indianapolis – lebt in Princeton Ab 1954 Architekturstudium in Cincinnati, an der Harvard University in Cambridge und an der American Academy in Rom. 1962-2001 Lehrauftrag an der Princeton University. 1964 ebenda Gründung eines eigenen Architekturbüros. Graves gehörte zur Architektengruppe der New York Fives, die ihre Inspiration aus dem Frühwerk Le Corbusiers erhielt. In den 70er Jahren Gastprofessuren in Texas, New York und Los Angeles, Beginn der Tätigkeit im Produktdesign, ab 1982 Erweiterung auf Inneneinrichtung, Teppiche, Tapeten, Leuchten, Geschirr, Schmuck und Stoffe. Mit der Teilnahme an dem, 1979 von Alessandro Mendini für Alessi initiierten Projekt Tea & Coffee Piazza, für das Graves ein wie Mikroarchitektur erscheinendes Service entwarf, beginnt seine über Jahre andauernde Zusammenarbeit mit Alessi. Es entstanden Entwürfe wie der Wasserkessel mit Flöte in Vogelform, 1985, die zu Ikonen der Designgeschichte Italiens wurden. Entwürfe u.a. für Walt Disney Company, Swid Powel, Cleto Munari, Sasaki, Markuse, WMF, Steuben Glass, Waechtersbacher Keramik,

Twergi Belvedere Studio und Sawaya & Moroni. Michael Graves 1934 Indianapolis – lives in Princeton From 1954 studied Architecture in Cincinnati, at Harvard University in Cambridge and at the American Academy in Rome. 1962-2001 Teaching post at Princeton University. 1964 Founded his own architecture studio in Princeton. Graves was a member of the group of architects New York Fives, which drew inspiration from the early work of Le Corbusier. In the 1970s guest professorships in Texas, New York and Los Angeles, started working in product design, as of 1982 expanded activities to include interior furnishings, carpets, wallpaper, luminaires, crockery, jewelry and fabrics. His participation in the project Tea & Coffee Piazza, initiated in 1979 by Alessandro Mendini for Alessi and for which Graves designed a service looking like micro-architecture, marks the beginning of his long-time collabo­ ration with Alessi. He produced designs ­ such as the Kettle with Bird Whistle, 1985, which became icons of Italian design history. Designs among others for Walt Disney Company, Swid Powel, Cleto Munari, Sasaki, Markuse, WMF, Steuben Glass, Waechtersbacher Keramik, Twergi Belvedere Studio and Sawaya & Moroni. Konstantin Grcic 1965 München – lebt in München Nach einer Ausbildung zum Möbeltischler am Parnham College, England, studierte er 1988-1990 Industriedesign am Royal College of Art, London. 1990-1991 Assistenz im Studio Jasper Morrison und Eröffnung eines eigenen Studios (KGID) in München. Als visionärer Praktiker bezieht Grcic seine vermeintlich simplifizierende Formensprache aus der Auseinandersetzung mit Designgeschichte, Materialien, Technologien und Produktionsverfahren. Er erarbeitet konzept­ geleitete Entwürfe für Möbel (Chair One für Magis, 2004), Leuchten und Einrichtungsobjekte und erhielt mehrmals den Compasso d‘ Oro (Leuchte Mayday für Flos 2001, Stuhl Myto für Plank 2011). Moroso, ClassiCon, Driade, Iittala, Lamy, Magis, Moormann, Moroso, SCP, Thomas/ Rosenthal, Krups, Muji, Authentics, BD Ediciones, Mattiazzi, Arflex Japan, Nespresso, Serafino Zani, Maharam und Vitra zählen zu seinen Auftraggebern. Konstantin Grcic 1965 Munich – lives in Munich After training as a cabinet maker at Parnham College, UK, he studied Industrial Design at the Royal College of Art, London from 1988-1990. 1990-1991 Assistant at Jasper Morrison’s studio and opened his own studio (KGID) in Munich. A visionary practitioner, Grcic shapes his supposedly simplifying formal language from an exploration of design history, materials, technologies and production processes. He creates concept-driven designs for furniture (Chair One for Magis, 2004), luminaires and furnishing objects and has received the Compasso d’Oro several times (luminaire Mayday for Flos, 2001, chair Myto for Plank, 2011). Moroso, ClassiCon, Driade, Iittala, Lamy, Magis, Moormann, Moroso, SCP, Thomas/Rosenthal, Krups, Muji, Authentics, BD Ediciones, Mattiazzi, Arflex Japan, Nespresso, Serafino Zani, Maharam and Vitra count among his clients. Thomas Heatherwick 1970 London – lebt in London 1991 Abschluss des 3D-Design-Studiums am Polytechnikum Manchester, anschließend Studium am Royal College of Art, London. Terence Conran wird Mentor Heatherwicks. 1994 Gründung eines eigenen Studios mit Werkstatt in London. Seine vielfältigen Arbeiten umfassen Architektur, urbane Infrastruktur bis zu Skulptur und Produktdesign. Innovative Großprojekte wie Rolling Bridge, 2002, im Paddington Basin, 2005 East Beach Cafe in Littlehampton, 2012 Neuentwurf der Doppeldeckerbusse Londons sowie Entwurf des olympischen Beckens veranschaulichen dies. Die durch Experimente mit Materialien und Prozessen und innovatives Denken geprägten Projekte – etwa Seed Cathedral, UK-Pavillon der Weltausstellung 2010 in Shanghai oder der Sessel Spun, 2007, für Magis – führten zu vielfachen Auszeichnungen, u.a. RIBA Lubektin Preis 2010 und der Orden »Order of the British Empire« 2013.

Thomas Heatherwick 1970 London – lives in London 1991 Graduated in 3D Design at Manches­ ter Polytechnic, going on to study at the Royal College of Art, London. Terence Conran became a mentor to Hea­ therwick. 1994 Founded his own studio with a workshop in London. His diverse works encompass architecture and urban infrastructure through to sculpture and product design, as illustrated by major innovative projects such as Rolling Bridge, 2002, in Paddington Basin, the 2005 East Beach Cafe in Littlehampton, 2012 redesign of London’s doubledecker busses and the design of the Olympic pool. The projects, which bear witness to experiments with materials and processes as well as innovative thinking (e.g. Seed Cathedral, UK pavilion at the 2010 World Expo in Shanghai or armchair Spun, 2007, for Magis) led to various awards, including the RIBA Lubektin award in 2010 and »Order of the British Empire« in 2013. Heine/Lenz/Zizka Die 1989 gegründete Agentur für visuelle Kommunikation Heine/Lenz/Zizka in Frankfurt am Main und Berlin gestaltet Erscheinungsbilder und Markenauftritte vom Verpackungsdesign über Kommunikationsmittel bis zum Corporate Design. Die Gründer Achim Heine, Michael Lenz und Peter Zizka lernten sich beim Studium der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung Offenbach kennen. Achim Heine (* 1955) war Mitbegründer des experimentellen Designstudios Ginbande (1985-1995); Professor für Produktgestaltung an der Universität der Künste Berlin, Präsidiumsmitglied Rat für Formgebung, Mitglied Art Directors Club Deutschland. Michael Lenz nimmt Lehraufträge für Typografie an der Universität der Künste Berlin wahr. Peter Zizka (* 1961) gründete die Konzeptkunstgruppe MEMORY; diverse internationale Ausstellungen, 2011 Praxis-Stipendiat der Villa Massimo, Rom. Vorstand Deutscher Designer Club, Mitglied Art Directors Club Deutschland. Zu den Auftraggebern von HLZ gehören unter anderem Audi AG, Credit Suisse, Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Kulturstiftung der Länder, Leica Camera (Corporate Design/Produktdesign), Leica Microsystems, Messe Berlin, Messe Frankfurt, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Städel Museum und Liebighaus Frankfurt a.M. Heine/Lenz/Zizka The visual communication agency, founded in 1989, based in Frankfurt/Main and Berlin designs corporate and brand identities from packaging design to communications to corporate design. Founders Achim Heine, Michael Lenz and Peter Zizka met while studying Visual Communication at the Offenbach University of Art and Design (HfG). Achim Heine (born 1955) co-founded the experimental design studio Ginbande (1985-1995); professor of Product Design at the Berlin University of the Arts; board member of the German Design Council; member of the Art Directors Club Deutschland. Michael Lenz lectures in Typography at the Berlin University of the Arts. Peter Zizka (born 1961) founded the Concept Art group MEMORY; various international exhibitions, 2011 practical scholarship at Villa Massimo, Rome. He is President of the Deutscher Designer Club and a member of the Art Directors Club Deutschland. HLZ’s clients include Audi AG, Credit Suisse, Hessen State Ministry of the Environment, Rural Affairs and Consumer Protection, Kulturstiftung der Länder, Leica Camera (corporate design/product design), Leica Microsystems, Messe Berlin, Messe Frankfurt, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Städel Museum and Liebighaus Frankfurt/Main. Toshiyuki Kita 1942 Osaka, Japan – lebt in Osaka 1964 Studienabschluss in Industriedesign am Naniwa-College, Osaka, wo er 1967 ein eigenes Studio gründet. Ab 1969 Mitarbeit in den Studios von Mario Bellini und Silvio Coppola. 1971 Studiogründung in Mailand. Kitas Wirken zwischen Italien und Japan findet Niederschlag in seiner Formensprache sowie in der Synthese von zeitgenössischen Technologien und traditionellem japanischem Kunsthandwerk. Mit der Idee zu der Sitz-Skulptur Saruyama 1967 für Moroso erweiterete er seinen Tätigkeitsbereich auf Möbeldesign (Sessel Wink, 1981; Multilingual Chair,

2000). Ab 2000 Entwicklung der innovativen TV-Produktlinie Aquos für Sharp. Seit 2003 Professur für Produktdesign an der Kunsthochschule Osaka. Entwürfe für Unternehmen wie Accademia, Bernini, Bilumen, Casas, De Padova, Felicerossi, Fréres, Interprofil, Johoku Wood Works, Kreon, Magis, Mariage, Nihon Yoshokki, Sugahara Glass, Takara Belmont, Thonet, Toto und Wittmann. Toshiyuki Kita 1942 Osaka, Japan – lives in Osaka 1964 Completed studies in Industrial Design at Naniwa College, Osaka, where he founded his own studio in 1967. As of 1969 he worked in the studios of Mario Bellini and Silvio Coppola. 1971 Founded a studio in Milan. Kita’s life and work between Italy and Japan is reflected in his formal language and in the synthesis of contemporary technologies and traditional Japanese arts and crafts. With his idea for the seating sculpture Saruyama for Moroso in 1967 he expanded his field of activity to include furniture design. From 2000 he developed the innovative TV product line Aquos for Sharp. Since 2003 Professor of Product Design at Osaka University of Arts. Designs for companies such as Accademia, Bernini, Bilumen, Casas, De Padova, Felicerossi, Fréres, Interprofil, Johoku Wood Works, Kreon, Magis, Mariage, Nihon Yoshokki, Sugahara Glass, Takara Belmont, Thonet, Toto and Wittmann. Toyo Ito 1941 Keijō (heute Seoul, Korea) – lebt in Tokio 1965 Abschluss des Architekturstudiums an der Universität Tokio. 1965-1969 Arbeit für das Architekturbüro von Kiyonori Kikutake, einem Vertreter des Metabolismus. 1971 Gründung eines eigenen Studios in Tokio. Itos konzeptionelle Architektur, in der die Durchdringung der baulichen Substanz durch Licht von wichtiger Bedeutung ist, was u.a. bei der 2000 gebauten Mediathek in Sendai charakterisierend wirkt, ist auch bei seinen Möbelentwürfen, wie dem Armsessel Suki für Driade von 1987, deutlich erkennbar. Ito ist international durch Lehraufträge (New York, Rotterdam), Ausstellungen (1991 Victoria & Albert Museum, London; 2006 Nationalgalerie, Berlin) und internationalen Auszeichnungen (2008 Compasso d‘Oro, 2013 Pritzker Prize) präsent. Toyo Ito 1941 Keijō (present-day Seoul, South Korea) – lives in Tokyo 1965 Graduated in Architecture from the University of Tokyo. 1965-1969 Worked for architecture studio Kiyonori Kikutake, a representative of Metabolism. 1971 Founded his own studio in Tokyo. Ito’s conceptual architecture, in which the penetration of the building substance by light is highly significant (characteristic among others of the Sendai Mediatheque, built in 2000) is also clearly discernible in his furniture designs, such as the armchair Suki for Driade of 1987. Ito’s international presence is borne out by teaching posts (New York, Rotterdam), exhibitions (1991 Victoria & Albert Museum, London; 2006 National Gallery, Berlin) and international awards (2008 Compasso d’Oro, 2013 Pritzker Prize). Axel Kufus 1958 Essen – lebt in Berlin Nach Lehre als Bau-und Möbelschreiner 1977-1979 in Kempen Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Richard Mühlemeier. 1983 erhielt Kufus seinen Meisterbrief im Tischlerhandwerk an der Holzfachschule Bad Wildungen. In den 80er Jahren experimentierte Kufus mit Material- und Konstruktionskombinationen und entwickelte in Kooperation mit der Bildhauerin Ulrike Holthöfer Möbel-Unikate, die dem Neuen Deutschen Design zugerechnet werden. Bis 1987 Studium des Industrial Design an der Universität der Künste, Berlin. 1986-1994 Teilhaber der Crelle Werkstadt in Berlin und Gründung des Büros Utilism International für Ausstellungsdesign und Stadtplanung. International bekannt wurde Kufus durch das für Nils Holger Moormann entworfene, mehrfach ausgezeichnete System-Regal FNP (Flächennutzungsplan). Weitere Entwürfe u.a. für Cappellini, Magis oder NOMOS Glashütte. Seit 1988 zusammen mit seiner Frau Sybille Jans-Kufus Werkstudio für Produktdesign, Innenarchitektur und Ausstellungsgestaltung in Berlin.


Axel Kufus 1958 Essen – lives in Berlin On completion of an apprenticeship in carpentry and cabinet making from 1977-1979 in Kempen, collaboration with sculptor Richard Mühlemeier. In 1983 Kufus qualified as a master joiner at the school for wood technology in Bad Wildungen. In the 1980s he experimented with material and structural combinations and developed one-off items of furniture in cooperation with sculptor Ulrike Holthöfer that were later classified under New German Design. Until 1987 he studied Industrial Design at Berlin University of the Arts. 1986-1994 Partner of Crelle Workshop in Berlin and founded the studio Utilism International for exhibition design and urban planning. Kufus achieved international recognition with his multi-award-winning shelf system FNP, designed for Nils Holger Moormann. Further designs among others for Cappellini, Magis and NOMOS Glashütte. Since 1988 he and his wife Sybille Jans-Kufus have run a studio for product, interior and exhibition design in Berlin. Wolfgang Laubersheimer 1955 Bad Kreuznach – lebt in Köln Bis 1989 Ausbildung zum Industriekaufmann bei Siemens und Studium der Metallbildhauerei an der Fachhochschule für Kunst und Design, Köln. 1982 Mitbegründung der Gruppe Unikate, aus der sich 1985 Entwerfergruppe und Galerie Pentagon entwickelte. Mit Pentagon war Laubersheimer durch das Interieur Café Casino auf der Documenta 8, 1987 in Kassel vertreten. Schließung der Pentagon Galerie 1990 und Produktionsübernahme durch Laubersheimer selbst. Beginn der Zusammenarbeit mit Nils Holger Moormann. Moormann produzierte das 1984 entworfene Gespannte Regal, das exemplarisch für das Neue Deutsche Design der 80er Jahre stehen kann. Laubersheimer ist seit 1992 Professor für Produktionstechnologie an der International School of Design (KISD), Köln. Wolfgang Laubersheimer 1955 Bad Kreuznach – lives in Cologne Until 1989 traineeship in Industrial Business at Siemens and course of study in Metal Sculpture at the Cologne University of Applied Sciences. 1982 Co-founded the group Unikate, which spawned the designer group and gallery Pentagon in 1985. With Pentagon Laubers­ heimer was represented at Documenta 8, 1987 in Kassel with the interior Café Casino. 1990 Closure of Pentagon gallery, with Laubersheimer himself taking over produc­ tion. Beginning of collaboration with the firm Moormann. Moormann produced Gespanntes Regal, designed in 1984, which can be seen as a prime example of New German Design of the 1980s. Laubersheimer has been Professor of Production Technology at the Köln International School of Design (KISD), Cologne since 1992. Silvano Mariani — Siehe Ennio Arosio Silvano Mariani — See Ennio Arosio Ingo Maurer 1932 auf der Reichenau – lebt in München Nach einer Ausbildung als Typograph in Konstanz und in der Schweiz absolvierte der heute auf Leuchten und Lichtinstallationen spezialisierte Industriedesigner 1954-1958 ein Grafikstudium in München. Ab 1960 dreijähriger Aufenthalt als freier Entwerfer in San Francisco und New York, anschließend Rückkehr nach Deutschland. 1966 Gründung des Unternehmens Design M, später: Ingo Maurer GmbH, in München. In dessen Rahmen entwickelt, produziert und vertreibt Ingo Maurer seine eigenen Entwürfe; seit den 1990er neben der Gestaltung von Leuchten für die serielle Herstellung auch Lichtinstallationen bzw. Licht- und Farbkonzepte für den privaten und den öffentlichen Raum. Maurer betreibt seit 1999 einen Showroom in New York, seit 2008 einen zweiten in München. Maurer erhielt u.a. für sein Lebenswerk 2010 den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, 2011 den Compasso d`Oro. Ingo Maurer 1932 Reichenau – lives in Munich After training as a typographer in Konstanz and Switzerland Maurer, today an industrial designer specializing in luminaires and light installations,

studied Graphic Design in Munich from 1954-1958. From 1960 he spent three years working as a freelance designer in San Francisco and New York, subsequently returning to Germany. 1966 Founded the company Design M, later: Ingo Maurer GmbH, in Munich. With his company Ingo Maurer develops, produces and distributes his own designs; since the 1990s in addition to luminaire designs for series production also light installations or light and color concepts for private and public space. Maurer has had a showroom in New York since 1999, and a second in Munich since 2008. Awards received include the Design Award of the Federal Republic of Germany for his lifework in 2010, and the Compasso d’Oro in 2011.

Alessandro Mendini 1931 Mailand – lebt in Mailand Bis 1959 Studium der Architektur am Polytechnikum Mailand. 1973 Mitgründer des Designerkollektivs Global Tools. 1979 Mitarbeit im Studio Alchimia. Mit Andrea Branzi 1982 Gründung der postgradualen Design-Schule Domus Academy in Mailand. Mit seinem Bruder Francesco Mendini 1989 Gründung des Studio Mendini. Als Theoretiker des italienischen Avantgardedesigns prägte er Architekturzeitschriften wie Casabella (1970-1976), Modo (1977-1981) und Domus (1979-1985). Sein Werk umfasst Gebrauchsgegenstände, Möbel und Inneneinrichtungen wie Installationen und architektonische Entwürfe. Im Rahmen des Studio Alchimia entwickelte er das Konzept des Banal-Design bzw. Re-Design, in dem Gegenstände des Alltags durch neue Farb- und Formgebung zu neuen ironischen Objekten mutieren. Tätigkeit als Designberater und Entwerfer u.a. für Alessi, Swatch, Bisazza, Philips, Swarovski, Venini und Zanotta. Neben Ehrenmitgliedschaften (u.a. in der New Yorker Architectural League) erhielt Mendini 1979 und 1981 den Compasso d‘Oro für seine theoretische Arbeit. Alessandro Mendini 1931 Milan – lives in Milan Until 1959 studied Architecture at Milan Polytechnic University. 1973 Co-founded the designer collective Global Tools. 1979 Worked at Studio Alchimia. 1982 Founded with Andrea Branzi the postgraduate design school Domus Academy in Milan. 1989 Founded Studio Mendini with his brother Francesco Mendini. As a theorist of Italian avant-garde design he shaped architecture magazines such as Casabella (1970-1976), Modo (19771981) and Domus (1979-1985). His work encompasses commodity items, furniture and interior furnishings such as installations and architectural designs. At Studio Alchimia he developed the concept of banal design or re-design, in which everyday objects mutate into new, ironic objects thanks to new colors and forms. Worked as a design consultant and desig­ ner among others for Alessi, Swatch, Bisazza, Philips, Swarovski, Venini and Zanotta. In addition to honorary memberships (e.g. of the New York Architectural League) Mendini received the Compasso d’Oro in 1979 and 1981 for his theoretical work. George Nelson 1908 Hartford, Connecticut – 1986 New York 1928-1931 Studium der Architektur an der Yale University of Fine Arts, 1932-1934 an der Amerikanischen Akademie in Rom. 1935-1949 editorische Tätigkeit bei der Zeitschrift Architectural Forum. 1944 zusammen mit Henry Wright Entwurf des Storagewall-Konzepts, ein modulares Regalsystem, welches 1945 zur Zusammenarbeit mit der Hermann Miller Corp. führte. Für dieses Unternehmen entwarf er zahlreiche Möbel, Uhren und Kunststoffgeschirr. 1947 Gründung seines auf Industriedesign spezialisierten Architekturbüros. 1968 entwickelte er die Schreibmaschine Editor 2 für Olivetti. Als Designdirektor von Hermann Milller 1946-1972 gelang es Nelson, Gestalter wie Charles und Ray Eames, Isamu Noguchi und Alexander Girard dauerhaft in das Unternehmen Hermann Miller zu integrieren. Weitere Zusammenarbeit u.a. mit Vitra. George Nelson 1908 Hartford – 1986 New York 1928-1931 Studied Architecture at Yale University of Fine Arts, 1932-1934 at the American Academy in Rome. 1935-1949

Editor at the magazine Architectural Forum. 1944 Designed together with Henry Wright the storage wall concept, a modular shelving system that in 1945 led to collaboration with Hermann Miller Corp. Created numerous furniture, clock and plastic tableware designs for this company. 1947 Founded his architecture studio, specializing in industrial design. 1968 Developed the typewriter Editor 2 for Olivetti. As design director of Hermann Milller from 1946-1972 Nelson succeeded in permanently integrating designers such as Charles and Ray Eames, Isamu Noguchi and Alexander Girard into the company Hermann Miller. Further collaboration among others with Vitra. Marc Newson 1963 Sydney – lebt in London Studium des Schmuckdesign bis 1984 am College of Art in Sydney, wo er 1986 erstmals ausstellte. 1987 Aufenthalt in Tokio. 1985 wurde Newson durch seine Sitz-Skulptur Lockheed Lounge bekannt. Diese steht – wie seine Sitz-Skulpturen Felt Chair, Orgone Chair und Stretch Lounge von 1989 oder die 1990 für das japanische Unternehmen Idée gestalteten Peddigrohrstühle sowie die im gleichen Jahr entworfene schwarze Pod-Uhr – für die eigenwillige Formensprache, die Newson als »pod-design« (pod= Samenhülse, Frucht) bezeichnet. 1988 Gestaltung seiner markanten Arbeit Embryo Chair für das Powerhouse Museum in Sydney. Newson verantwortet bei Quantas den Bereich Creative Design. Entwürfe für Unternehmen wie Boucheron, Dom Perignon, Shiseido, OWO, Cappellini, Biomega, Flos, Moroso, KDDI, Alessi und Ajinomoto. Marc Newson 1963 Sydney – lives in London Studied Jewelry Design until 1984 at the College of Art in Sydney, where he held his first exhibition in 1986. 1987 Lived in Tokyo. 1985 Became known with his seating sculpture Lockheed Lounge. Like his seating sculptures Felt Chair, Orgone Chair and Stretch Lounge of 1989 or the wicker chairs he designed in 1990 for Japanese firm Idée and the black Pod watch, also 1990, it stands for the individual formal language that Newson terms »pod design«. 1988 Designed his striking piece Embryo Chair for the Powerhouse Museum in Sydney. At Quantas Newson is creative design head. Designs for companies including Boucheron, Dom Perignon, Shiseido, OWO, Cappellini, Biomega, Flos, Moroso, KDDI, Alessi and Ajinomoto. Christophe Pillet 1959 Montargis, Frankreich – lebt in Paris Studierte Architektur und Industriedesign an der Ecole des Arts Décoratifs in Nizza (Abschluss 1985), 1986 Master an der Domus Academy, Mailand. Seit 1988 arbeitet Pillet in Paris, zunächst bei Philippe Starck, seit 1993 in seinem eigenen Studio in den Bereichen Product und Interior Design, Innenarchitektur, Ausstellungsgestaltung und Art Direction. Zu seinen Auftraggebern zählen unter anderem Cappellini, Daum, JC Decaux, Driade, Ecart International, Emu, L’Oréal, Lacoste, Moroso, Renault, Serralunga, Shiseido, Shu Uemura und Whirlpool. Christophe Pillet 1959 Montargis, France – lives in Paris 1985 Graduated at the Ecole des Arts Décoratifs in Nice, France, 1986 Master degree at Domus Academy, Milan. Since 1988 Pillet has been working in Paris, at first with Philippe Starck, from 1993 in his own studio in the fields of product and interior design, architecture, scenography and artistic direction. He works, amongst others, with companies such as Cappellini, Daum, JC Decaux, Driade, Ecart International, Emu, L’Oréal, Lacoste, Moroso, Renault, Serralunga, Shiseido, Shu Uemura and Whirlpool. Aldo Rossi 1931 Mailand – 1997 Mailand 1949-1959 Architekturstudium und Promotion am Polytechnikum Mailand. Schüler von Ernesto N. Rogers. 1956 Mitarbeit bei Marco Zanuso und Ignazio Gardella. 1955-1964 redaktionelle Arbeit bei der Zeitschrift Casabella. Wiederholte Planung und Organisation der Mailänder Triennale (1964, 1973), 1985 Leitung der Architektur-Biennale in Venedig, für die

1980 der Entwurf der schwimmenden Architektur Teatro del Mondo entstand. Vielfältige Lehrtätigkeiten u.a. in Mailand (1965-1971), Zürich (1972-1975) und in den USA (1976-1980). Im Produkt- und Möbeldesign wurde Rossi u.a. mit dem Stuhl Teatro für Molteni 1983, dem Sessel Parigi für Unifor 1989 und 1979 mit der Teilnahme an dem von Alessi initi­ ierten Projekt Tea & Coffee Piazza bekannt. Ebenfalls für Alessi entwarf der Architekt Rossi 1982 die Espresso­ kanne La Conica. Als Hauptvertreter der Postmoderne erhielt er 1991 den Pritzker-Preis. Aldo Rossi 1931 Milan – 1997 Milan 1949-1959 Studied Architecture and received his doctorate at Milan Polytechnic University. Student of Ernesto N. Rogers. 1956 Worked for Marco Zanuso and Ignazio Gardella. 1955-1964 Editor at the magazine Casabella. Repeatedly involved in planning and organizing the Milan Triennale (1964, 1973), 1985 head of the Venice Architecture Biennale, for which he designed the floating building Teatro del Mondo in 1980. Diverse teaching posts e.g. in Milan (19651971), Zurich (1972-1975) and the USA (1976-1980). In product and furniture design Rossi became known among others for the chair Teatro for Molteni (1983), armchair Parigi for Unifor (1989) and his participation in the project Tea & Coffee Piazza in 1979, initiated by Alessi. Architect Rossi also designed the espresso pot La Conica for Alessi in 1982. As a key representative of Postmodernism, he received the Pritzker Prize in 1991. Bořek Šípek 1949 Prag - lebt in Prag 1964-1968 Studium im Fachbereich Möbel­ design an der Kunstgewerbeschule in Prag, bis 1974 Studium der Architektur und Philosophie in Hamburg und Stuttgart. Assistenz an der Fakultät für Industriedesign an der Universität Hannover. Seit 1979 als freischaffender Entwerfer tätig, zugleich Übernahme von Lehraufträgen, so etwa in Prag, Wien und Liberec. 1983 Gründung eines eigenen Architektur- und Designbüros in Amsterdam, dort auch Gründung der Firma Alterego 1986 gemeinsam mit David Palterer. Der Durchbruch gelang dem Architekten, Glaskünstler, Möbel- und Interior Designer mit seinen Arbeiten für Driade. Seine oftmals opulente Formensprache bezeichnet Šípek selbst als neobarock. Zusammenarbeit mit Alessi, Ajeto, Arzenal, Cleto Munari, Feder`s Glass, Leitner, Quartett, Sawaya&Moroni, Sévres, Swarowski, Vitra und Wittmann. 1990 bis 2003 war er im Auftrag des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel zuständiger Architekt für die Prager Burg. Bořek Šípek 1949 Prague – lives in Prague 1964-1968 Studied in the Furniture Design faculty at the Prague School of Arts and Crafts, until 1974 studied Architecture and Philosophy in Hamburg and Stuttgart. Assistant at the Industrial Design faculty at the University of Hanover. From 1979 worked as a freelance designer while also assuming various teaching posts, for instance in Prague, Vienna and Liberec. 1983 Founded his own architecture and design studio in Amsterdam, where he also founded the company Alterego in 1986 with David Palterer. The architect, glass artist, furniture and interior designer’s breakthrough came with his works for Driade. Šípek himself, now an internationally renowned designer, describes his frequently opulent formal language as Neo-Baroque. Collaboration with Alessi, Ajeto, Arzenal, Cleto Munari, Feder’s Glass, Leitner, Quartett, Sawaya&Moroni, Sévres, Swarowski, Vitra and Wittmann. 1990-2003 Commissioned by Czech President Václav Havel as architect responsible for Prague Castle. Ettore Sottsass 1917 Innsbruck - 2007 Mailand Einer der Heroen und ständigen Erneuerer des italienischen Designs. Studierte bis 1939 Architektur am Polytechnikum in Turin. 1947 Eröffnung des eigenen Studios und Beginn seiner selbständigen Tätigkeit auf den Gebieten Architektur, Malerei, Keramik, Schmuck, Möbel, Tapisserie und Industriedesign. 1956 arbeitete Sottsass bei George Nelson in New York. 1958-1980 Entwerfer und Design-Berater


für das Unternehmen Olivetti. 1975 Gründungsmitglied der Gruppe Global Tools, 1978-1979 Mitwirken im legendären Studio Alchimia. 1980 Gründung des Ateliers Sottsass Associati. 1981 rief Sottsass die Gruppe Memphis ins Leben, die die Designentwicklung des folgenden Jahrzehnts entscheidend prägte. Entwürfe für Driade, Poltronova, Alessi, Artemide, Zanotta u.a. Mehrmals mit dem Compasso d‘Oro ausgezeichnet. Ettore Sottsass 1917 Innsbruck - 2007 Milan One of the heroes and continual innovator of Italian design. Until 1939 studied Architecture at Turin Polytechnic University. 1947 Opened his own studio and began independent work in the fields of architecture, painting, ceramics, jewelry, furniture, tapestry, and industrial design. 1956 Worked for George Nelson in New York. 1958-1980 Designer and design consultant for the firm Olivetti. 1975 Founding member of the group Global Tools, 1978-1979 worked in the legendary Studio Alchimia. 1980 Founded the studio Sottsass Associati. 1981 Initiated the Memphis Group, which had a crucial influence on the development of design in the following decade. Designs for Driade, Poltronova, Alessi, Artemide, Zanotta, and others. Received the Compasso d’Oro several times. Philippe Starck 1949 Paris – lebt in Paris 1965-1967 Studium an der Ecole Nissim de Camondo, Paris. 1969 Gründung einer Firma für aufblasbare Häuser; 1971-1972 Art Décorateur bei Pierre Cardin. 1979 Gründung der Firma Starck Product. Seit 1973 Gestaltung verschiedener Bars, Restaurants (z.B. Café Costes, Paris, 1984), Hotels sowie - 1982 - der Arbeits- und Privaträume des französischen Präsidenten im Elysée-Palast. 1986 wurde Starcks Designbüro um die Bereiche Architektur und Industriedesign erweitert. Ab 1986 Lehraufträge an der Domus Academy in Mailand und an der Ecole des Arts Décoratifs in Paris. Entwürfe für Unternehmen wie Alessi, Aprilia, Axor, Kartell, Microsoft und Puma.

DePadova, Driade, Foscarini, Flos, Kartell and Moroso. For Emu Urquiola designed the steel furniture collection Re-Trouvé. Hannes Wettsein 1958 Ascona – 2008 Zürich Ausbildung zum Hochbauzeichner, Zürich. Anschließend Tätigkeit im Ausstellungsbau, autodidaktische Weiterbildung im Bereich Design und Architektur. 1982 freischaffendes Mitglied im Büro für Gestaltung, Zürich. 1991 Gründung eines eigenen Studios in Zürich. 19912001 Lehraufträge an der ETH Zürich und Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe. Die Tischleuchte Snodo für Belux, 1980, war sein erster realisierter Entwurf; 1987 internationaler Durchbruch mit dem Stapelstuhl Juliette für Baleri Italia. Entwürfe für weitere Unternehmen wie Cassina, Molteni & C. Spa und Maxdesign. Sein Wirkungsbereich erstreckte sich von Industriedesign (Leuchte Ypsilon, 1999) über Raumgestaltung und Set-Design bis zur Art Direc­ tion der Manufaktur Horgenglarus, 1998-2007. 2007 Auszeichnung mit dem RIBA Award. Hannes Wettstein 1958 Ascona – 2008 Zurich Trained as an architectural draftsman in Zurich. Worked in exhibition construction, taught himself design and architectural skills. 1982 Freelance member of Büro für Gestaltung, Zurich. 1991 Founded his own studio in Zurich. 1991-2001 Teaching posts at ETH Zurich and Karlsruhe University of Arts and Design. The desk lamp Snodo for Belux (1980) was his first design to be realized; 1987 saw his international breakthrough with the stackable chair Juliette for Baleri Italia. Designs for other companies such as Cassina, Molteni & C. Spa and Maxdesign. His field of activity encompassed industrial design (luminaire Ypsilon, 1999), spatial and set design and art direction of the chair and table manufactory Horgenglarus, 1998-2007. In 2007 he re­ ceived the RIBA Award.

Philippe Starck 1949 Paris – lives in Paris 1965-1967 Studied at the Ecole Nissim de Camondo. 1969 Founded a firm for inflatable houses; 1971-1972 art décorateur at Pierre Cardin. Founded the firm Starck Product in 1979. As of 1973 he designed various bars, restaurants (e.g. Café Costes, Paris, 1984), hotels, and – in 1982 – the offices as well as private rooms of the French president in the Élysée Palace. In 1986 his design office was expanded to include architecture and industrial design. Numerous awards; taught at the Domus Academy in Milan in 1986 and at the Ecole des Arts Décoratifs in Paris in 1987. Designs for firms including Alessi, Aprilia, Axor, Kartell, Microsoft and Puma. Patrizia Urquiola 1961 Oviedo, Spanien – lebt in Mailand Studium der Architektur am Polytechnikum, Madrid, seit 1989 bei Achille Castiglioni. 1990-1992 Assistenz von Castiglioni sowie von Eugenio Bettinelli an der ENSCI in Paris. 1990-1996 Leitung der Produktentwicklungsabteilung bei De Padova und Zusammenarbeit mit Vico Magistretti; 1996-2000 bei Lissoni Ass. Seit 2001 führt die mehrfach ausgezeichnete Designerin in Mailand ihr eigenes Studio für Produktdesign, Architektur, Installationen und Concept Creation. Entwürfe für Unternehmen wie Agape, Alessi, B&B Italia, Cappellini und DePadova, Driade, Foscarini, Flos, Kartell und Moroso. Für Emu entwarf Urquiola die Stahlmöbel-Kollektion Re-Trouvé. Patricia Urquiola 1961 Oviedo, Spain – lives in Milan Studied Architecture at Madrid Polytechnic University, from 1989 worked for Achille Castiglioni. 1990-1992 Assistant to Castiglioni and Eugenio Bettinelli at ENSCI in Paris. 1990-1996 Head of the product development department at De Padova and collaboration with Vico Magistretti; 1996-2000 worked for Lissoni Ass. Since 2001 the multi-award-winning designer has run her own studio in Milan for product design, architecture, installations and concept creation. Designs for companies including Agape, Alessi, B&B Italia, Cappellini and

& Coffee Piazza und Tea & Coffee Tow­ ers. Langjährige Zusammenarbeit mit den Großen des Designs und der Architektur, neben Mendini etwa Achille Castiglione, Michael Graves, Aldo Rossi, Richard Sapper, Ettore Sottsass, Philippe Starck, Matteo Thun, David Chipperfield, Massimiliano Fuksas, SANAA, Toyo Ito, Marcel Wanders, um nur wenige zu nennen. Alessi S.p.A. 1921 Giovanni Alessi founded Alessi manu­ factory; 1928 moved to Crusinallo. 1970 Alberto Alessi joined the company. Under his aegis and with Alessandro Mendini as advisor, the company transformed from a small metalworking plant to a globally active ideas factory. 1989 With the Twergi series the company started production with other materials such as wood, plastic, glass, porcelain, ceramic. Alessi served among other things as a multiplier of postmodern design, especially in Italy, and realized projects such as the Tea & Coffee Piazza and Tea & Coffee Towers, conceived by Mendini. Long-term collaboration with big names in design and architecture, alongside Mendini also Achille Castiglione, Michael Graves, Aldo Rossi, Richard Sapper, Ettore Sottsass, Philippe Starck, Matteo Thun, David Chipperfield, Massimiliano Fuksas, SANAA, Toyo Ito, Marcel Wanders, to name just a few. Belux AG 1971 durch Thomas Egloff und Heinrich Richner in Wohlen, Schweiz gegründet zur Entwicklung und Produktion von Leuchten für den Objekt- und Wohnbereich. Es entstanden Leuchten in enger Zusammenarbeit mit Designern wie Hannes Wettsein, Jo Niemeyer, Michele De Lucchi, Albert Schuppli, Jürgen Medenbach und Reto Schöpfer. Seit den 1990er Jahren Lizenzproduktion der italienischen Entwerfergruppen Alchimia und Memphis mit Arbeiten von Ettore Sottsass, Michele De Lucchi u.a. Seit 2001 gehört Belux zur Vitra-Gruppe und beauftragte u.a. Ronan und Erwan Bouroullec, Antonio Citterio, Naoto Fukasawa, Frank O. Gehry, Herzog & De Meuron und Hella Jongerius als Entwerfer. Belux AG 1971 Founded in Wohlen, Switzerland by Thomas Egloff and Heinrich Richner for the development and production of commercial and residential luminaires. Luminaires produced in close collaboration with designers such as Hannes Wett­ stein, Jo Niemeyer, Michele De Lucchi, Albert Schuppli, Jürgen Medenbach and Reto Schöpfer. Since the 1990s licensed production of Italian design groups Alchimia and Memphis with works by Ettore Sottsass, Michele De Lucchi, etc. Since 2001 Belux has been part of the Vitra Group and has commissioned, among others, designers Ronan and Erwan Bouroullec, Antonio Citterio, Naoto Fukasawa, Frank O. Gehry, Herzog & De Meuron and Hella Jongerius.

COMPANIES

Driade S.p.A. 1968 Gründung der Möbelfirma durch Enrico Astori und Adelaide Acerbi in Piacenza. Zwischen den Polen Pop Art und Arte Povera, Minimalismus und Memphis, „Neobarock“-Follies und Purismus oszillieren die Aktivitäten des Familienunternehmens Driade, das eng mit der Geschichte des italienischen Designs verbunden ist. Driade steht für eine kulturelle Haltung, die den ganzheitlichen Ansatz der Werkstättenbewegung aufgreift und neu interpretiert. Mit verspielten Objekten von Borek Šípek, Experimenten von Tokujin Yoshioka, modularen Regalsystemen von Antonia Astori oder den Werbekampagnen mit Produktaufnahmen von Fotografen wie Aldo Ballo, Gabriele Basilico und Tom Vack deckt Driade den gesamten Bereich des Wohnens ab. Weitere Zusammenarbeit mit u.a. Philippe Starck (Stuhl Costes, 1984), Massimo Morozzi (Bett Bibì Bibò, 1983) und Oscar Tusquets (Tisch Astrolabio, 1988).

objects by Borek Šípek, experiments by Tokujin Yoshioka, modular shelf systems by Antonia Astori and advertising campaigns with product photos by such photographers as Aldo Ballo, Gabriele Basilico and Tom Vack, Driade covers the entire field of home living. Further collaborations with Philippe Starck (Costes chair, 1984), Massimo Morozzi (Bibì Bibò bed, 1983) and Oscar Tusquets (Astrolabio table, 1988), among others.

Emu Group S.p.A. 1951 in Umbrien gegründet, profilierte sich Emu weltweit mit seinem Patent der Plastifizierung von Metall und ist bis heute Marktführer in der Herstellung von Metallmöbeln für den Außenraum mit Forschung und innovativen Technologien im Bereich Metallschutz, Schutzlacke etc. Auf das erste, 1961 inhouse entworfene Möbelstück folgten weitere, berühmt gewordene Produkte wie der Stuhl Rio (1966), der Bahama Lounge Chair (70er Jahre), der Ronda Chair (1995) oder die Kollektionen Luxor und Jerra. Die Palette reicht von Massenfertigung bis zu Kleinauflagen im Luxusbereich. Das Konzept des „zugänglichen Luxus“ seit 2005 führte zur Produktlinie Advanced, für die Emu mit Entwerfern wie Christophe Pillet, Jean Marie Massaud, Rodolfo Dordoni, seit 2007 mit Patricia Urquiola, Paola Navone, Carlo Colomb, Hoisl und Andreucci und Arik Levy zusammenarbeitet. Emu Group S.p.A. 1951 Founded in Umbria, Emu made its mark worldwide with its patented metal plasticizing process and is to this day market leader in the manufacture of outdoor metal furniture – and is renowned for research and innovative technologies in the fields of metal protection, protective coatings, etc. The first in-house-designed item of furniture (1961) was followed by further, now famous products such as the chair Rio (1966), Bahama Lounge Chair (1970s), Ronda Chair (1995) and collections Luxor and Jerra. The range stretches from mass production to small series in the luxury segment. Since 2005 the concept of “accessible luxury” has spawned the product line Advanced, for which Emu collaborates with such designers as Christophe Pillet, Jean Marie Massaud, Rodolfo Dordoni, and since 2007 with Patricia Urquiola, Paola Navone, Carlo Colomb, Andreucci & Hoisl and Arik Levy. Holly Hunt Enterprises Inc. 1983 Gründung durch Holly Hunt in Chicago, zunächst als Showroom, in dem Designer-Kollektionen präsentiert wurden. Heute produziert und vertreibt das Unternehmen Luxusgüter für den Wohnbereich. 1993 Produktions- und Vertriebslizenz für Entwürfe von Christian Liaigre für Nordamerika. 2014 Übernahme durch das Unternehmen Knoll. Christian Astuguevieille, Tristan Auer, Alison Berger, Solis Betancourt, John Hutton (19472006), Paul Mathieu, Christophe Pillet, Kevin Reilly, Ralph Rucci, Stefan Gulassa, Jean-Michel Wilmotte u.a. gehörten zu den Entwerfern für Holly Hunt.

UNTERNEHMEN Alessi S.p.A. 1921 Gründung der Manufaktur Alessi durch Giovanni Alessi; 1928 Verlegung nach Crusinallo. 1970 trat Alberto Alessi in das Unternehmen ein. In seiner Ägide und mit Alessandro Mendini als Berater wandelte sich das Unternehmen vom kleinen metallverarbeitenden Betrieb zur weltweit agierenden Ideenfabrik. 1989 öffnete sich das Unternehmen mit der Serie Twergi für andere Materialien wie Holz, Kunststoff, Glas, Porzellan, Keramik. Alessi wirkte u.a. als Multiplikator des postmodernen Designs insbesondere Italiens und realisierte Projekte wie die von Mendini konzipierte Tea

Driade S.p.A. 1968 Enrico Astori and Adelaide Acerbi founded the furniture company in Piacenza. The activities of the family company Driade, which is closely associated with the history of Italian design, oscillate between the poles of Pop Art and Arte Povera, Minimalism and Memphis, “Neo-Baroque” Follies and Purism. Driade stands for a cultural stance, which takes up and reinterprets the holistic approach of the workshop movement. With playful

Holly Hunt Enterprises Inc. 1983 Founded by Holly Hunt in Chicago, initially as a showroom presenting designer collections. Today the company produces and distributes luxury home living goods. 1993 Production and distribution license for designs by Christian Liaigre for North America. 2014 Taken over by Knoll. Christian Astuguevieille, Tristan Auer, Alison Berger, Solis Betancourt, John Hutton (19472006), Paul Mathieu, Christophe Pillet, Kevin Reilly, Ralph Rucci, Stefan Gulassa, Jean-Michel Wilmotte, and others were all designers for Holly Hunt.

Leica Camera AG Die 1986 entstandene Leica Camera AG, die neben Leica Microsystem GmbH und Leica Geosystems AG aus der Ernst Leitz Wetzlar GmbH hervorging, ist auf die Entwicklung von Fotoapparaten und Ferngläsern spezialisiert. Ausgehend von der Konstruktion der Ur-Leica durch Oskar Barnack 1914, trug das Unternehmen im 20. Jahrhundert maßgeblich zur Entwicklung der Fotografie und zu den Möglichkeiten der fotografischen Dokumentation bei. Im Jahre 2001 Re-Design und erneute Produktionsaufnahme der 1924/25 entstandenen Leica O-Serie mit der Nachbildung der zweiten Leitz-Leica mit Leitz Anastigmat 3,5/50.


Leica Camera AG Leica Camera AG, established in 1986 and a spin-off of Ernst Leitz Wetzlar GmbH alongside Leica Microsystem GmbH and Leica Geosystems AG, specializes in the development of cameras and binoculars. Starting with the construction of the original Leica by Oskar Barnack in 1914, the firm contributed significantly to the development of photography and the possibilities of photographic documentation in the 20th century. 2001 Redesign and renewed production of the 1924-5 Leica O series with the reproduction of the second Leitz-Leica with Leitz Anastigmat lens 3.5/50. Magis S.p.A. 1976 Gründung des Unternehmens für Einrichtungsdesign durch Eugenio Perazza. Das fabrikfreie Unternehmen steht für innovative Technologie und ungewöhnliche Ideen (wie das Dog House von Michael Young oder die Linie »me too« für Kinder). Als eine Art Produktverlag schafft es den individuellen Formvorstellungen der Entwerfer Raum. Umgesetzt wurden etwa Entwürfe von Designern wie Andries und Hiroko van Onck, Jasper Morrison, Stefano Giovannoni, Konstantin Grcic, Ronan und Erwan Bouroullec, Thomas Hea­ therwick (sein Hocker Spun erhielt 2014 den Compasso d‘Oro), Pierre Paulin oder Naoto Fukusawa – und nicht zu vergessen die Produktion des komplexen Poltrona di Proust von Alessandro Mendini als Magis Proust, hergestellt im Rotationsverfahren in Polyäthylen. Magis S.p.A. 1976 Eugenio Perazza founded the interior design company. The firm, with no factory, stands for innovative techno­ logy and unusual ideas (such as the Dog House by Michael Young or the »me too« line for children). As a kind of product publishing house, it gives space to designers’ individual formal ideas. Collaboration with designers including Andries and Hiroko van Onck, Jasper Morrison, Stefano Giovannoni, Konstantin Grcic, Ronan and Erwan Bouroullec, Thomas Heatherwick (for whose Spun stool Magis received a Compasso d‘Oro in 2014), Pierre Paulin and Naoto Fukusawa, not to mention Alessandro Mendini for the edition of his sophisticated Poltrona di Proust as »Magis Proust« in rotational-moulded polyethylene. Herman Miller, Inc. 1923 Gründung durch Dirk Jan DePree (1981-1990), zunächst mit traditionellem Möbelsortiment. Infolge der Weltwirtschaftskrise Neuausrichtung mit Herstellung zeitgemäßer (Büro-)Möbelentwürfe, initiiert durch den Entwerfer Gilbert Rhode. Hermann Miller entwickelte sich zu einem wichtigen Protagonisten des Mid-Century Modernism, vor allem in der Ära von George Nelson als Designdirektor 1946-1972. Hermann Miller besitzt die Herstellungs- und Vertriebsrechte der Entwürfe von Ray und Charles Eames und George Nelson für alle Gebiete außerhalb Europas und des Mittleren Ostens. 2008 Kooperation mit dem Entwerferstudio Birsel+Seck für die Produktion des Büromöbelsystems Teneo. Herman Miller, Inc. 1923 Founded by Dirk Jan DePree (18911990), initially with a traditional furniture range. Following the Great Depression reorientation towards pro­ duc­ tion of modern (office) furniture designs, initiated by designer Gilbert Rhode. Hermann Miller became a major protagonist of Mid-Century Modernism, above all in the era of George Nelson as design director 1946-1972. Hermann Miller owns the manufacturing and distribution rights to the designs of Ray and Charles Eames and George Nelson for all regions outside Europe and the Mid­ dle East. 2008 Cooperation with design studio Birsel+Seck for the production of the office furniture system Teneo. Nils Holger Moormann GmbH Der 1982 von Nils Holger Moormann gegründete Designvertrieb vertritt Gestalter mit experimentellem Ansatz und radikaler Formensprache, wie etwa Protagonisten des Neuen Deutschen Designs, darunter Wolfgang Laubersheimer (Gespanntes Regal). Spezialisiert auf die Zusammenarbeit mit jungen, noch unbekannten Designern und Realisierung kleiner Serien, die durch regionale Handwerker und Handwerksbetriebe produziert werden. Das individuell anpass-

bare, puristische FNP-Regal, 1989, von Axel Kufus, der Kerzenleuchter Viktor/ Viktoria von Fauxpas oder das von Moormann selbst entworfene, multifunktionale Lese-Möbel Bookinist, 2007, zählen zu den bekanntesten Entwürfen des ungewöhnlichen Unternehmens. Nils Holger Moormann GmbH The design distribution company founded by Nils Holger Moormann in 1982 repre­ sents designers with an experimental approach and radical formal language, such as protagonists of New German Design, e.g. Wolfgang Laubersheimer (Gespanntes Regal). It specializes in collaboration with young, unknown designers and realizing small series produced by regional artisans and craft businesses. The individually adjustable, puristic FNP shelf system, 1989, by Axel Kufus, the candleholder Viktor & Viktoria by Fauxpas, or the multifunctional reading chair Bookinist, designed by Moormann himself in 2007, are among the best-known designs by the extraordinary company. Produzione Privata Siehe Michele De Lucchi Produzione Privata See Michele De Lucchi Sottsass Associati 1980 von Ettore Sottsass zusammen mit Marco Zanini, Aldo Cibic und Matteo Thun gegründet. Das Tätigkeitsfeld der Gruppe umfasst die Bereiche Architektur, Innen­ einrichtung, Grafik und Industriedesign. Zu wichtigen Aufträgen gehören Arbeiten für Fiorucci (Inneneinrichtung), Esprit (Shops und Corporate Identity) und Alessi, in jüngerer Zeit für Emeco, Zumtobel und Serralunga. Sottsass Associati Founded in 1980 by Ettore Sottsass together with Marco Zanini, Aldo Cibic and Matteo Thun. The group worked in the areas of architecture, interior design, graphics, and industrial design. Some of the most important commissions are works for Fiorucci (interior design), Esprit (stores and corporate identity) and Alessi (since 1983 corporate identity), in the last years for Emeco, Zumtobel and Serralunga. Vitra AG 1950 Gründung der Vitra GmbH für Möbelbau durch Willi Fehlbaum als Erweiterung der einstigen Firma für Ladenbau. Vitras Einstieg in die Welt des Designs manifestierte sich vor allem ab 1957/58 als Lizenznehmer des amerikanischen Möbelherstellers Herman Miller für Entwürfe von Charles und Ray Eames, Alexander Girard, Isamu Noguchi und George Nelson. 1967 Realisierung des Panton Chair als erstem von Vitra mitentwickelten Produktes. Die seit 1977 durch Rolf Fehlbaum geleitete Firma übernahm 1984 alle Rechte der Eames- und Nelson-Modelle sowie der Textilien von Alexander Girard für Europa und den Mittleren Osten. 1988 Übernahme des dreidimensionalen EamesNachlasses. Neben Möbelproduktion und -entwicklung gehören zu den Aktivitäten des Unternehmens auch internationale Workshops sowie – in Verbindung mit dem 1989 eröffneten, privaten Vitra Design Museum und dessen Ausstellungen, Sammlungen und Publikationen – Archive und experimentelle Editionen. Vitra pflegt ein stetig wachsendes Netzwerk mit Entwerfern wie Ron Arad, Mario Bellini, Ronan und Erwan Bouroullec, Antonio Citterio, Konstantin Grcic, Alberto Meda, Jasper Morrison oder Hella Jongerius. Vitra AG 1950 Willi Fehlbaum founded Vitra GmbH for furniture production as an expan­ sion of the former shopfitting company. Vitra’s definitive move into the design world came around 1957/58 as licensee of the US furniture manufacturer Herman Miller for designs by Charles and Ray Eames, Alexander Girard, Isamu Noguchi and George Nelson. 1967 Realization of the Panton Chair, the first product co-developed by Vitra. 1984 The company, headed by Rolf Fehlbaum since 1977, assumed all rights for Eames and Nelson models, plus textiles by Alexander Girard, for Europe and the Middle East. 1988 Assumed the three-dimensional Eames estate. Alongside furniture production and development, company activities include international workshops and (in connection with the private Vitra Design

Museum opened in 1989 and its exhibitions, collections and publications) archives and experimental editions. Vitra maintains an ever larger network of designers including Ron Arad, Mario Bellini, Ronan and Erwan Bouroullec, Antonio Citterio, Konstantin Grcic, Alberto Meda, Jasper Morrison and Hella Jongerius.

xO Design 1984 durch Philippe Starck und Gérard Mialet Gründung der Produktmarke xO Design in Servon, Frankreich. Objekte von Philippe Starck – wie der Stuhl Dr. Sonderbar, 1983, oder der Tisch Sole Melipone, 1981 – bildeten den Ausgangspunkt der Marke, die mit ihren reflektierten, humorvollen und eleganten Entwürfen ihr Profil gewann. Dazu trugen auch Objekte wie der multifunktionale Hocker Bubu von 1991 bei, der auch als Beistelltisch und Aufbewahrung genutzt werden kann, oder die skulpturalen Hanteln Poaa mit Silber- oder Goldüberzug, 1999. Neben Philippe Starck gehören Christian Ghion (*1958), Eugeni Quitlet (*1972), Karim Rashid (*1960) und Marcel Wanders (*1963) zu den Entwerfern von xO Design.

xO Design 1984 Product brand xO Design founded by Philippe Starck and Gérard Mialet in Servon, France. Objects by Philippe Starck (like the chair Dr. Sonderbar, 1983, or table Sole Melipone, 1981) started off the brand, which became known for its intelligent, humorous and elegant designs. These included objects such as the multifunctional stool Bubu of 1991, which can also be used as a coffee table and storage unit, or the sculptural dumbbells Poaa with silver or gold coating, 1999. Alongside Philippe Starck, xO Design’s collaborators include Christian Ghion (born 1958), Eugeni Quitlet (1972), Karim Rashid (1960) and Marcel Wanders (1963).


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STORY. MY

Ich habe Gegenwartskunst, Architektur, Industrie- und Grafikdesign studiert. In Chicago bestand meine Arbeit aber vor allem darin, Bilder für Jahresberichte zu liefern. Während meiner Reisen quer durch die USA habe ich alle möglichen Industrieobjekte fotografiert, von Raketenanlagen bis zu Schlachthäusern. Die Arbeit war interessant, nachdem ich aber während meiner Tätigkeit in Italien ein wesentlich spannenderes Umfeld gefunden hatte, verlegte ich meinen Wohnsitz schließlich nach Mailand. Mitte der achtziger Jahre fand ich mich also in Mailand wieder und fotografierte Küchen für Michele De Lucchi. Ettore Sottsass hatte mit der Memphis Gruppe dem Design neue Impulse verliehen, es begann eine neue Phase der Erkundung und Entdeckung. Nicht nur im Industriedesign gab es eine Innovationswelle. Auch in der Musik, Mode, Architektur und im Grafikdesign fand man zu neuen Ausdrucksformen. Das indus­­ trielle Objekt sollte nun in seiner Gestaltung über das Credo ‘form follows function’ hinausgehen... Kurz darauf begegnete ich Philippe Starck in New York. Er kannte den Katalog, den ich für City, einen Design Store in Chicago, gemacht hatte und schlug mir sofort in Paris ein paar gemeinsame Projekte vor. Dies mündete in eine zehnjährige Zusammenarbeit als sein persönlicher Fotograf. In dieser Zeit lernte ich auch Ingo Maurer kennen und wir begannen zusammenzuarbeiten, was wir bis heute tun. Mit diesen Designern, die sich in kreativer und kultureller Hinsicht stark voneinander unterschieden, begann ich meine Suche nach einer fotografischen Ausdrucksform, die ihrem jeweiligen Stil entsprach. Das Objekt kam von ihnen, ich musste jedoch den Hintergrund schaffen. Mir ging es darum, ein Objekt im Bild darzustellen bzw. zu inszenieren, und nicht ein Bild von einem Objekt zu machen. Es sollte überdies Identität und Gehalt besitzen. Beeinflusst von Man Ray, Moholy-Nagy und dem Film Noir - die Filme hatte ich als Junge im Fernsehen gesehen - begann ich mit Licht zu experimentieren. Ich traf die bewusste Entscheidung, mich in meiner Arbeit von Naivität und unbewussten Erinnerungen leiten zu lassen und nicht diese glatte, elegante und saubere Form von Fotografie anzustreben. Ich setzte hartes Licht und filmische Beleuchtungstechniken ein, da sie Material und Oberfläche sowie Schatten in den Vordergrund treten lassen und ich auf diese Weise ein grafisches Foto erhielt. Es ging mir nicht um Nostalgie, vielmehr um eine neue Moderne. Ich begann Kulissen und Hintergründe einzusetzen, die ich häufig von Hand bemalt hatte. Im Laufe der Jahre arbeitete ich mit Ron Arad, Marc Newson, Massimo Iosa Ghini, Alessandro Mendini, Aldo Cibic,

Antonio Citterio und anderen. Ernst Gamperl kam in den späten neunziger Jahren auf mich zu. Kunst ist eine eigenartig fotografierte Kategorie. Sie wird immer in einem Schwebezustand präsentiert. Diesem Bereich gilt heute mein verstärktes Interesse. Die Dinge haben sich seit jenen Jahren, in denen das Design eine völlig neue Dynamik entwickelt hat, verändert. Es gibt nun neue Technologien für die Produktion und Visualisierung von Design. Für den Fotografen verändern aber natürlich die digitalen Kameras und Photoshop die Arbeitsabläufe. Photoshop hat die Fotografie bereichert, aber auch die Wahrnehmung beeinträchtigt. Zuvor hat man die Fotografie naiverweise als eine Abbildung von Realität betrachtet. Auf diese Weise hatten Dinge, die außerhalb der Realität schienen, aber auf dem Foto zu sehen waren, etwas Magisches an sich. Der Fotograf solcher Aufnahmen galt als Zauberer, dessen offenkundig unmögliche Tricks unvermeidlich die Frage nach sich zogen, wie er das geschafft habe. Nun haben wir die Antwort: Photoshop! Zuvor glich die Studiofotografie einer Art ‘Zen-Disziplin’, alles musste mit größter Konzentration zielführend auf diesen einen Moment der Belichtung ausgerichtet und abgestimmt werden. Ich kann mich noch erinnern, wie wir eine Woche an einer Kulisse gearbeitet haben, die Aufnahme war in einer sechzigstel Sekunde erledigt, und wir haben dann drei Stunden lang alles wieder abgebaut. Das heißt, Photoshop und die digitale Fotografie haben mir die Möglichkeit eröffnet, neue Ideen zu realisieren und präziseres Licht einzusetzen, um meine Objekte genau so in Szene zu setzen wie ich es mir vorstelle. Diese Vorgehensweise erfordert allerdings eine Zusammenarbeit für die Post Production eines Bildes. Eigentlich ist dies sogar häufig der arbeitsintensivere Teil des Prozesses. Fotografieren gleicht nun einer Erhebung fototechnischer Daten, die später neu zusammengefügt werden. Meine erste digitale Arbeit für einen Kunden machte ich 2002 mit Heine/Lenz/Zizka für Design Plus. Dies war durch meinen damaligen Fotoassistenten Stefan Geisbauer möglich. Ohne seine Hilfe und seine Erfahrungen, die er im digitalen Bereich gesammelt hatte, hätte ich nicht den Mut gehabt, den Wechsel zur digitalen Fotografie zu wagen. 2007 begann meine Zusammenarbeit mit Ester Pirotta für die Openeye Collection. Wir fotografierten zunächst spontan von dem Punkt aus, wo wir standen und was wir in diesem Moment sahen. Diese Bilder gehen auf den ‘Zen-Moment’ der Fotografie zurück, das ‘Sehen’ ist dabei ein besonderes Geschenk und Vergnügen, wie es sich aus dieser Arbeitsweise ergibt. Darüber hinaus schenkt uns die Fotografie die Gabe, das, was unsere Augen sehen, zu teilen. — Tom Vack, 2014

I had been educated in Contemporary Art History, Architecture, Industrial Design and Graphic Design. However, my work in Chicago was in annual reports. I travelled the United States and photographed every type of industry, from rocket cones to slaughter houses. The work was interesting but when I started working in Italy I found a much more exciting environment, so I changed my base gradually to Milan. In the middle of the eighties, I found myself in Milan, photographing kitchens for Michele De Lucchi. Design had been re-energized by Ettore Sottsass with the Memphis group, and was in a period of research and discovery. Industrial design was not the only area experiencing a new wave of manifestation. Music, fashion, architecture and graphics were also finding new languages of expression. In industrial design there was a new emphasis on the expression of an object as more than form that follows function... Shortly after I met Philippe Starck in New York. He knew the catalog I had made for City, a design store in Chicago, and immediately proposed some projects together in Paris. This led to a ten years collaboration as his personal photographer. In that period I met Ingo Maurer and we began our collaboration which still endures today. With these designers, each one different culturally and creatively, I began my search for a way to accompany the expressions they were producing. The object was theirs but the background was mine to create. I wanted to make an object in a picture rather than a picture of an object. It should also have an identity or logos. I began with light experiments influenced by Man Ray, Moholy-Nagy and the film noir movies I watched on TV as a boy. I made a conscious decision to allow naiveté and sub-conscious memories to be my guide rather than polished, slick and clean photography. I used hard light and cinema lighting techniques as they revealed material and surface as well as shadow to create a graphic in the photo. I did not want to create a nostalgia but a new modernism. I began to design sets and installations that I often hand painted myself. Over those years I worked with Ron Arad, Marc Newson, Massimo Iosa Ghini, Alessandro Mendini, Aldo Cibic, Antonio Citterio, among others. Ernst Gamperl came to me in the late nineties. He had seen my catalog for Ingo‘s MaMoNouchies and was interested in what I could do for his work. Art is a

curiously photographed category. It is always represented in a limbo atmosphere. This is an area I am interested today. The expression is there and a new accompaniment seems appropri­ ate too. Things have changed from those years of design re-awakening. New technologies of manufacturing and visualizing design. But, of course, as a photographer, digital cameras and Photoshop are the process changers. Photoshop has enhanced and detracted from the perception of photography. Before it, photography was naively seen as a representation of a reality and so things that seem outside of reality but were seen in a photograph took on an air of magic. The photographer of such work was seen as a type of magician doing tricks that, even if you knew were not possible, made you ask how did they do that. Now we have one answer that fits all: Photoshop! Also before it, studio photography was a type of ‚zen discipline‘, everything had to be prepared or engineered, with target concentration, for that one moment of the exposure. I can remember working on a set for one week and in a sixtieth of a second put it on film and then tearing it down in three hours. That said, Photoshop and digital photography has empowered me with a new process to realize a new set of ideas and precision of lighting to render my subjects as I would want. The process however requires a collaboration in the post production aspect of the image. In fact it is often the more work intensive part of the process. The process of shooting has become photo light data collecting, to be reassembled or remixed later. My first digital professional work was in 2002 with Heine/Lenz/Zizka for Design Plus. This was made possible by my then photo assistant Stefan Geisbauer. Without his help and prior digital experience I would not have felt the confidence to make the change to digital. Stefan has remained my technical partner all these years and I have to credit him as my technical legs without which I would not stand! He has since founded his own post production company, Redlight Design in Munich. In 2007 began my collaboration with Ester Pirotta working on OPenEYe collection. We started to make pictures spontaneously from where we stood and what we saw in that moment. These pictures go back to the ‚zen moment‘ of photography and the ‚seeing‘ that is one of the great gifts and joys of this process. The other gift of photography is the ability to share our eyes. — Tom Vack, 2014

BIOGRAPHY


IMPRESSUM

IMPRINT © 2014 Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich, Tom Vack, the authors Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung und Wiedergabe auf jegliche Weise (grafisch, elektronisch und fotomechanisch sowie der Gebrauch von Systemen zur Datenrückgewinnung) — auch in Auszügen — nur mit schriftlicher Genehmigung der Neuen Sammlung. Türkenstraße 15, 80333 München, info@die-neue-sammlung.de All rights reserved. No part of this work may be reproduced or used in any forms or by any means (graphic, electronic or mechanical, including photocopying or information storage and retrieval systems) without written permission by Die Neue Sammlung. Türkenstraße 15, 80333 München, Germany, info@die-neue-sammlung.de Editor Dr. Angelika Nollert, Director, Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich. Authors Michele De Lucchi, Designer. Konstantin Grcic, Designer. Florian Hufnagl, Art historian, 1990-2014 Museum Director of Die Neue Sammlung. Toshiyuki Kita, Designer. Ingo Maurer, Designer. Alessandro Mendini, Designer. Marc Newson, Designer. Angelika Nollert, Art historian, Museum Director of Die Neue Sammlung. Satyendra Pakhalé, Designer. Eugenio Perazza, founder of Magis. Philippe Starck, Designer. Tom Vack, Photographer. Photos Tom Vack. Coordination and academic support of the publication Dr. Corinna Rösner, Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich. Assistants Michaela Kreuter M.A., Sonja Nakagawa M.A., Sarah Donderer, Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich. Translations Gaines Translations, Frankfurt a.M. Graphic design Heine/Lenz/Zizka, Frankfurt/Berlin. Printed by Jadedruck. ISBN: 978-3-9813755-7-2. Made in Germany, 2014.

Die vorliegende Zeitung erscheint anlässlich der Ausstellung VANITY OF OBJECT. TOM VACK - DESIGN FOTOGRAFIE Veranstaltet durch Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich — in der Pinakothek der Moderne, München, Herbst/Winter 2014/15. www.die-neue-sammlung.de This newspaper is published on the occasion of the exhibition VANITY OF OBJECT. TOM VACK — DESIGN PHOTOGRAPHY, Organised by Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich — in Pinakothek der Moderne, Munich, autumn/winter 2014/15. www.die-neue-sammlung.de Exhibition concept Tom Vack, Milan/Munich. Exhibition design Ester Pirotta, Milan. Lighting consultant Hagen Sczech, Munich. Digital post production of Tom Vack‘s Photos Stefan Geisbauer, Munich. Video Interview Tom Vack bangertprojects. Coordination and academic support of the exhibition Dr. Petra Hölscher, Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich. Conservators Dipl.Rest. (Univ.) Tim Bechthold, Dipl.Rest. (Univ.) Barbara Schertel, Hanna Baumann, Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich. Museum technicians Michael Daume, Cornelius von Heyking, Die Neue Sammlung — The International Design Museum Munich. Ricardo Luna Pineda, Michal Szoltys, Pinakothek der Moderne. The exhibition has been supported by PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V., MAGIS SPA.


If you invest in beauty, it will remain with you all the days of your life. — Frank Lloyd Wright

The appearance of things changes according to the emotions; and thus we see magic and beauty in them, but, in reality, magic and beauty are in us. — Khalil Gibran


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