Mbeat oktober

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AUSGABE2 010 15 OKTOBER

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Zurück in die Zukunft!

JURASSIC WORLD CD

GAME

DVD

BLU-RAY

DES MONATS:

DES MONATS:

DES MONATS:

DES MONATS:

Hurts

Assassin’s Creed – Syndicate

Spy – Susan Cooper Undercover

San Andreas


Frozen © Disney

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Frozen © Disney ist erhätlich bei Google Play. Google Play ist eine eingetragene Marke von Google Inc. Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht!


Jahrescharts | CD

Editorial Ja, ist denn bald schon wieder Weihnachten? Ganz offensichtlich! Denn während wir die ersten Septemberwochen mit der Finalisierung der Oktober-mbeat zubringen und die Trainingseinheiten in Vorbereitung auf die Wiesn nach oben schrauben, verbreitet sich bereits multimedialer Lebkuchenduft in unseren Redaktionsräumen. In Gestalt und Form mal wieder viel zu vieler Veröffentlichungen und Ankündigungen, die es schon im Oktober schwierig machen, sich für einige der unzähligen Highlights zu entscheiden.

Immerhin in Bezug auf unseren Titelhelden Chris Pratt waren wir uns relativ schnell sicher: Der hat seit „Guardians Of The Galaxy“ eine unfassbare Karriere hingelegt, die nur ihren vorläufigen Höhepunkt mit „Jurassic World“ erfährt – wir warten eigentlich nur noch auf die Bekanntgabe, dass Pratt auch den neuen Indiana Jones gibt. Für ein mittelgroßes Wohnzimmerbeben sorgt hingegen nicht nur „The Rock“, sondern auch die immer komischer (und handfester) werdende Melissa McCarthy, an deren Seite in „Spy“ aber vor allem Jason Statham künftige BondAmbitionen unfassbar komisch unter Beweis stellt. Und bis hierhin haben wir die musikalischen Ausrufezeichen noch nicht einmal erwähnt. Aber auch Hurts verdienen umfangreiche Berichterstattung. Außerdem unsere (neben David Alaba – Gratulation zum Erreichen der EM!) Lieblingsösterreicher von Wanda, Revolverheld oder Alice Cooper, der sich mit den Hollywood Vampires auf Grenzgängen zwischen Film- und Rockkultur befindet. War’s das? Natürlich nicht. Denn erfahrungsgemäß brummt es vor allem im Konsolenbereich gewaltig. Weshalb noch vor „Fallout“, „Call Of Duty“ & Co. „Assassin’s Creed – Syndicate“ sich um den vorweihnachtlichen Zeitfresser-Award bewirbt. Ein redaktionsinterner Wettbewerb, bei dem auch „Halo 5: Guardians“, „LEGO Dimensions“ und – einmal mehr – „Uncharted“ ein gewichtiges Wörtchen mitreden dürfen. War nicht gerade noch Sommerloch? Die Erinnerung verblasst im Angesicht des nahenden Winters. Aber keine Angst! Wir bleiben dran! Eure mbeat-Redaktion Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro. Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Bei batteriebetriebenen Artikeln sind die Batterien, wenn nicht anders angegeben, im Preis nicht enthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. E-Mail: info@mueller.de. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de.

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Inhalt | Oktober 2015

54 San Andreas

30 Jurassic World

BLU-RAY 54

BLU-RAY DES MONATS: San Andreas

58 Assassin’s Creed – Syndicate

GAMES 58

NEWS 06 07

34 Spy – Susan Cooper Undercover

Minions | Sam Smith | Fall Out Star Wars | Zurück in die Zukunft

62 63 64

08 Hurts

65 66 67

GAME DES MONATS: Assassin’s Creed – Syndicate LEGO Dimensions Halo 5: Guardians Might & Magic – Heroes VII Uncharted – The Nathan Drake Collection Guitar Hero Live Tony Hawk’s Pro Skater 5 NBA 2K16 REVIEWS

68 Alles steht Kopf

DVD / BLU-RAY CD 08 10 12 13 14 15 16 18 19 20 21 22

04

CD DES MONATS: Hurts Wanda Revolverheld Hollywood Vampires Beatsteaks Disclosure Jean Michel Jarre The BossHoss Rea Garvey Chvrches Peaches Gary Clark Jr. Lana Del Rey Editors Eagles of Death Metal REVIEWS

30 34 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46

TITELSTORY: Jurassic World DVD DES MONATS: Spy – Susan Cooper Undercover A World Beyond Mara und der Feuerbringer Raw Like Sushi Miss Bodyguard Gespensterjäger Kind 44 Der Nanny Last Knights Lost River Love & Mercy Gomorrha – Staffel 1 The Leftovers – Staffel 1 Powers – Staffel 1 House Of Cards – Staffel 3 REVIEWS

KINO 68 70 71 72 73

Alles steht Kopf Der Marsianer Sicario American Ultra Black Mass Macbeth KINOFAHRPLAN Oktober

SONSTIGES 03 74

Editorial Charts | Vorschau | Impressum


DIE TIPPS IM OKTOBER Auch in diesem Jahr präsentiert Müller A zusammen mit der mbeat monatlich ganz z besondere Themen. b

Musik-Tipps

Hollywood Vampires „Hollywood Vampires” Seite 13

Don Henley „Cass County” Seite 23

RDGLDGRN „LP 2” Seite 26

Disclosure „Caracal” Seite 14

Helen Schneider „Collective Memory” Seite 23

Parkway Drive „Ire” Seite 26

Chvrches „Every Open Eye“ Seite 18

The Dark Tenor „Sympony Of Light (Second Edition)” Seite 22

Carly Rae Jepsen „Emotion“ Seite 22

Cœur de Pirate „Roses“ Seit 22

Violetta „Live In Concert“ Seite 23

Selena Gomez „Revival” Seite 25

Miss Platnum „Ich war hier” Seite 25

Mic Donet „Rise And Shine” Seite 25

Kwabs „Love + War” Heft No. 9 Seite 23

Lukas Graham „Lukas Graham (Blue Album)” Heft No. 8 Seite 20

Film-Tipps

Mara und der Feuerbringer Seite 37

Detektiv Conan – Folge 18 Seite 37

Last Knights Seite 42

Lost River Seite 42

Love & Mercy Seite 43

Anarchie Seite 46

Vice Seite 46

The Voices Seite 46

Tracers Seite 47

Pound Of Flesh Seite 48

The Walking Deceased Seite 48

Secret Agency Seite 48

Zu Ende ist alles erst am Schluss Seite 51

Aloha Seite 51

Tipp4U präsentiert von


News | Oktober 2015

MAXIMALE MINIONS In den Kinos haben sie die Rekorde purzeln lassen, jetzt wird es Zeit, das Weihnachtsgeschäft von unten aufzurollen. Die „Minions“ haben nach ihren „Gastauftritten“ in den „Ich – Einfach unverbesserlich“-Filmen die Führungsrolle übernommen. Und entern ab dem 12. November endlich auch die Heimkinos. Bei Müller übrigens auch im exklusiven BD-Steelbook als „3-Movie-Collection“. Vorbestellbar auch im Müller-Onlineshop!

POSTAPOKALYPSE NOW! Jet ist es amtlich: Alle Fans der legendären „Fallout“-Reihe, die Jetzt es kaum erwarten können, sich in die versprochene nächste Generation des Open-World-Gamings zu stürzen, dürfen aufatmen. n Wenn das möglicherweise am heißesten erwartete Spiel der W Vorweihnachtszeit am 10. November in die Regale kommt, so V ttut es das komplett ungeschnitten, allerdings mit einer USKFreigabe von 18 Jahren. Mehr zum grafisch opulenten Überflieger in der nächsten mbeat!

SMITH. SAM SMITH. Er wird stets ebenso gut gehütet wie Inhalt und Informationen zum neuen Film selbst: der Name der Interpretin oder des Interpreten, der den neuen Bond-Titeltrack intonieren darf. Im Falle von „Spectre“, der ab dem 5.11. in den Kinos startet, ist die Katze mittlerweile zusammen mit der Single „The Writings On The Wall“ aus dem Sack. Kein Geringerer als GrammyGewinner Sam Smith darf sich unter die illustre Schar weltberühmter Bond-Interpreten mischen. Und der Titelsequenz so seine ganz eigene(n) Note(n) verleihen.

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Oktober 2015 | News

STEEL WARS „Das Erwachen der Macht“, es nähert sich mit großen Schritten seiner Leinwandpremiere am 17. Dezember dieses Jahres. Und die ganze Galaxie ist in heller Aufregung über das, was uns hier möglicherweise (und hoffentlich) erwartet. In der Zwischenzeit können sich Fans und Sammler nicht nur an der neuen „Complete Edition“ gütlich halten, die bereits ab 12. Oktober mit neuem Artwork auf Blu-ray erscheint, sondern auch an limitierten und exklusiven Sammler-Blu-ray-Steelbooks, die mit unterschiedlichen Charakteren der Saga präsentiert werden. Stichtag hierfür ist der neunte November. Und Fans sollten schnell sein, wenn sie eines der raren Teile bald schon ihr Eigen nennen wollen.

DIE ZUKUNFT IST JETZT Endlich ist es so weit: Marty McFly und sein DeLorean kommen bei uns in der Zukunft an. Und zwar am 21. Oktober, jenem Tag, der in „Zurück in die Zukunft II“ mit Hoverboard und ähnlichem futuristischen Schnickschnack auf den 80er-Jahre-Bengel gewartet hat. Für Fans Grund genug, den Termin gebührend zu feiern. Für TNT FILM darüber hinaus die Gelegenheit, die komplette Trilogie am selben Tag ab 18.20 Uhr in sein Programm zu hieven. Mehr noch: Zusammen mit den UCI Kinos bringt man die klassische Zeitreisetrilogie zur Feier des Tages noch einmal auf die große Leinwand. Und eines ist sicher: Wir reisen an! Auf dem Hoverboard!

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CD des Monats

Hurts ADIEU TRISTESSE Vom Arbeitsamt auf die Weltbühne – diesen Weg legte das britische Synthie-PopDuo Hurts – bestehend aus Theo Hutchcraft (28) und Adam Anderson (31) – im Jahr 2010 mit dem Hit „Wonderful Life“ quasi über Nacht zurück. Am 9. Oktober erscheint nun ihr bereits drittes Album „Surrender“, auf dem sie mit einem feierfreudigen Sound der Melancholie vergangener Tage ein Stück weit abschwören.

Fühlst du dich in Berlin zuhause? Absolut. Es fühlt sich nicht nur wie ein zweites Zuhause an, sondern wie ein Zuhause. Deutschland war das erste Land, das uns einen Plattenvertrag angeboten hat. Und letztendlich zeigt auch die Sache mit dem Hotel, wie gut die Deutschen zu uns sind. Wir werden hier für das akzeptiert, was wir sind, und niemand stellt blöde Fragen. Und ihr gebt auch zurück: Auf der letzten DeutschlandTour gehörte der Song „Ohne dich“ von Selig zum Hurts-Repertoire. Das Lied liebe ich! Eine deutsche Austauschschülerin hatte mir die Selig-Platte mal nach dem Deutsch-Unterricht vorgespielt –

Theo, im Berliner Hotel The Weinmeister gibt es den Hurts zu Ehren ein eingerichtetes Zimmer. Wie kam es dazu? Theo Hutchcraft: Wir haben dort einige Male übernachtet, und irgendwann sagte uns das Hotelmanagement, dass sie den Hurts und 80 BPM unserer Single „Stay“ gerne ein Zimmer widmen möchten – mit Songzeilen und unseren Fotos an den Wänden. Hast du in dem Raum auch schon mal übernachtet? Das habe ich! Es war allerdings eine recht merkwürdige Erfahrung: Du wachst auf und starrst auf die Riesenbilder von dir und deinem Kumpel. Im ersten Moment lässt dich das wie ein Rockstar fühlen, aber dann denkst du nur noch: In was für einem seltsamen Traum bin ich hier? Seitdem meidest du das Hotel? Nein, gar nicht. Als ich mal Silvester dort genächtigt habe, war jemand anderes in dem Raum. Da habe ich dann eine Notiz unter der Tür durchgeschoben mit den Worten: „Frohes Neues! Ich hoffe, ihr habt Spaß in dem Zimmer, Theo.“ Die müssen gedacht haben, ich sei der Hoteldirektor! (lacht)

»Manchester hatte immer einen großen Einfluss auf uns, auch durch Bands wie New Order, die Dance-Sounds auf vielfältige Art in ihre Musik einbauen. Aber für dieses Album war es gut für uns, Manchester den Rücken zuzukehren« 08


CDFeatures des Monats | CD

und ich habe sie danach ständig gehört und auch viele andere Musik aus eurem Land. Ich hab wirklich eine ganze Sammlung deutscher CDs! Wenn wir besagten Song dann selbst spielen, komme ich immer gut drauf, weil es mich an meine TeenagerZeit erinnert. Vor fünf Jahren bist du von Manchester nach London gezogen. Gehst du viel aus? Schon, denn ich habe jetzt viele Freunde dort. Aber Adam und ich sind ja auch viel unterwegs mit der Band. Allein im letzten Jahr, als wir die neuen Songs fürs Album geschrieben haben, waren wir vier Monate in Los Angeles, danach in New York, Ibiza, Schweden und in Montreux, umgeben von dem

atemberaubenden Alpenpanorama. Wir wollten eigentlich nur Urlaub machen, aber die Songs kamen dann ganz von alleine aus uns raus. Die neuen Stücke sind mitunter sehr tanzbar. Hat das damit zu tun, dass ihr das erste mal nicht im trüben Manchester aufgenommen habt? Manchester hatte immer einen großen Einfluss auf uns, auch durch Bands wie New Order, die Dance-Sounds auf vielfältige Art in ihre Musik einbauen. Aber für dieses Album war es gut für uns, Manchester den Rücken zuzukehren. Wir haben ziemlich viel Zeit in unseren Leben damit verbracht, in uns hineinzuhorchen. Aber diesmal guckten wir in den blauen Himmel und haben voller Freude in die Welt nach draußen geblickt. Dadurch konnten wir die Dämonen, die uns beim letzten Album so viel Schmerzen bereitet hatten, abschütteln. Was für Dämonen waren das? Wir hatten einfach eine schwierige Phase! Wir waren davor drei Jahre auf Tour, haben zu viel gefeiert und waren total erschöpft. Unser Lebensstil ging den Bach runter. Deshalb wurden auch die Songs düster. An dem Tag, als wir die fertigen Aufnahmen für „Exile“ der Plattenfirma übergaben, waren wir heilfroh, dass es vorbei war. Aber diesmal war es anders, die Albumaufnahmen waren wie Therapie. Dementsprechend freudevoll und energetisch ist die Platte. Der neue Hurts-Song „Lights“ klingt jedenfalls ungewohnt funky und sexy. An wen habt ihr dabei gedacht? Das ist unsere Hommage an Prince! Und eine Aufforderung zum Tanzen, auch wenn man ein gebrochenes Herz hat. Denn jeder tanzt an einem bestimmten Punkt in seinem Leben mal allein. Und das hat auch etwas Gutes: Du musst dich nicht darum sorgen, dass dir jemand auf die Füße tritt. (lacht) Habt ihr eure Melancholie denn nun ganz abgelegt? Nein, die wird bei den Hurts niemals sterben! Die Seite gehört einfach zu uns, auch als Menschen. Hurts | „Surrender“ | VÖ 09.10. | Vertrieb Sony

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CD | Features

Wanda WIENER GLUT In regelmäßigen Intervallen kommt eine Band daher, die augenblicklich NerdAlarm auslöst, alle Sicherungen durchbrennen lässt, eine Welle der Hysterie losbricht. Wanda bringen den Schmäh zum Swag, haben die besten Songs – und animieren bei ihren Konzerten zu spontanen Verbrüderungsszenen. Ein Wort, das das Wesen der eingeschworenen Gang aus Wien mit fünf Buchstaben auf den Punkt bringt: Amore. Der Titel ihres Debütalbums, das Thema ihres Signature-Songs „Bologna“, das, wofür es sich zu leben und zu leiden lohnt. Wanda 80 BPM haben viel Liebe für uns, mit ihrem zweiten Album geben sie uns ein „Bussi“. Und wir halten nach der linken auch die andere Wange hin, zu bittersüß sind die schnapsgetränkten Geschichten im Wiener Dialekt über Leben, Liebe und Tod, über die Suche nach einem Weg durch das Gewirr aus Scheitern und Weitermachen, als dass man ihnen widerstehen könnte. Über Wanda muss man nicht reden, Wanda muss man erleben. Marco (Gesang) und Manuel (Gitarre) wissen das. Hätte eine Band wie Wanda auch aus einer anderen Stadt kommen können? Manuel: Natürlich. So Typen wie wir, nur aus Köln, hätten verdammt gut funktioniert (lacht). Man hat das Gefühl, dass die Österreicher, zumindest wie sie medial vermittelt werden, immer etwas Spleeniges haben, damit aber ganz gut leben können. Manuel: Die Österreicher sind angstfrei. Marco: Österreichische Kunst ist sehr unmittelbar, sehr hart. Wie kommt es, dass man bei euch das Gefühl hat, ihr seid am Leben? Marco: Weil es immer um Leben und Tod geht. So empfinde ich das.

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Ihr habt Swag, der ist nicht aufgesetzt. Woher kommt der? Marco: Keine Ahnung. Wenn ich mich das frage, bin ich psychisch erledigt (grinst). Introvertiert wirkt ihr jedenfalls nicht. Marco: Mensch, verherrliche dich! Bitte jeder! Musik ist keine Zauberei. Das ist nichts als eine Tradition. Jeder kann singen, jeder kann ein Lied schreiben. Manuel: Guter Rock ist immer drei Noten, drei Akkorde. Marco, wie schreibst du deine Texte? Marco: Ich brauche einen Tisch. Und unbedingt einen Stuhl, einen Aschenbecher, ein Packerl Tschick und zwei Radler. Ich bin keiner, der in der U-Bahn irgendetwas sieht und gleich ein Lied drüber schreiben will. Ich bin kein Beobachter, kein Voyeur. Texte entstehen bei mir eher instinkthaft. Ich bin ein klassischer Rock-Musiker, mehr nicht. In den Texten schimmert ein gewisses dem Schicksal Ausgeliefertsein durch. Marco: Scheitern und wieder aufstehen, das ist alles. Man wird im Leben von einer Station zur nächsten getreten. Wer damit umgehen kann, den bewundere ich. Wie autobiografisch ist das „Ich“ in den Texten? Marco: Mal so, mal so. Ein Text ist viel zu kurz, als dass man sich so richtig veräußern könnte. Es hat sicher was mit mir zu tun. Aber was wahr ist und was Lüge, da hab nicht mal ich selbst den Überblick Wanda | „Bussi“ | VÖ 02.10. | Verdrüber. trieb

Universal

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CDFeatures des Monats | CD

Entdeckerrabatt PROZENTE AUF TALENTE

Musik

Kim Simmonds & Savoy Brown „The Devil To Pay“ Seite 22

Thorbjørn Risager & The Black Tornado „Songs From The Road“ Seite 22

Helen Schneider „Collective Memory“ Seite 23

John Grant „Grey Tickles, Black Pressure“ Seite 26

Cäthe „Vagabund“ Seite 26

!!! „As If“ Seite 27

Eric Marienthal & Chuck Loeb „Bridges“ Seite 28

Film

„Sam O’Cool“ Seite 50

„Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama“ Seite 50

„Best Of Bundesliga – Die Chronik“ Seite 51

10 % Entdeckerrabatt COUPON AUSSCHNEIDEN, VORLEGEN UND 10 % SPAREN! COUPON GÜLTIG VOM 01.10. BIS 30.10.2015 *Diesen Rabatt erhalten Sie nur beim Kauf eines der oben abgebildeten Produkte in Verbindung mit die diesem Coupon. Pro Produkt nur ein Coupon einlösbar. Verrechnung mit Kassenbon, keine Barauszahlung. Irrtum vorbehalten. Solange Vorrat reicht. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Nicht kombinierbar mit anderen Preis- und Rabattaktionen. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro. Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichenGründenistnichtjederderhierbeworbenenArtikelinjederFilialeerhältlich.BeibatteriebetriebenenArtikelnsinddieBatterien,wennnichtandersangegeben,imPreisnichtenthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. E-Mail: info@mueller.de. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de.

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CD | Features

Revolverheld HOCHKONJUNKTUR Johannes Strate, 35 und seit 13 Jahren Sänger von Revolverheld, konnte direkt vor unserem Gespräch einen kurzen Moment der Muße genießen. „Ich habe gerade eine Kinderküche für meinen Sohn aufgebaut“, erzählt er am Telefon. Jetzt kann sich der fast dreijährige Emil ein Spiegelei aus Holz braten und schon mal dafür üben, demnächst seine Eltern zu bekochen. Doch nicht nur privat läuft bei Strates alles rund, auch und gerade im Job hechten die vier Revolverheld-Freunde von einem Triumph zum nächsten. Im vergangenen Jahr mit „Lass uns gehen“ erdrutschartig den Bundesvision Song Contest gewon80 BPM nen, dieses Jahr den Echo als „Beste Gruppe national Rock/Pop“ erhalten und als Tüpfelchen auf dem i bat dann auch noch der altehrwürdige Musiksender MTV die Band zu einer ihrer renommierten Akustiksessions, was die Band natürlich hocherfreut gleich zusagte. Das im April dieses Jahres im heimischen Hamburg in der Friedrich-Ebert-Halle aufgenommene Album heißt „MTV Unplugged in drei Akten“, es klingt großartig und fährt das ganz große Besteck auf. Mit Orchester und zahlreichen befreundeten Gästen spielen sich die Jungs durch ihr in zehn Jahren kultiviertes und bereits

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reichhaltiges Reservoir an Hits. Revolverheld-Lieder stecken ja immer voller Sehnsucht und Aufbruchstimmung, Strate besingt Fragestellungen (Stadt oder Land? Gehen oder bleiben? Noch ein Bier?), die jeder von sich selbst kennt, auch deshalb kommt die Truppe so gut an. Und zwar nicht nur bei den Hörern, sondern auch bei den Kollegen, von denen viele auf dem Album mitmachen. Rea Garvey singt zum Beispiel mit auf „Das kann uns keiner nehmen“, Annett Louisan ist in „Spinner“ dabei, Johannes Oerding veredelt „Sommer in Schweden“ und in „Immer in Bewegung“ kommt sogar der große Heinz Strunk zum Einsatz. „Das Unplugged-Album ist ein weiterer wahrgewordener Traum“, sagt Strate. „Als Kind liebte ich a-ha und danach entdeckte ich Nirvana, deren MTV-Unplugged-Album ich immer noch unglaublich großartig finde.“ Revolverheld | „MTV Unplugged in drei Akten“ | VÖ 09.10. | Vertrieb Sony

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Features | CD

Beatsteaks SÜSSE 20

Hollywood Vampires BIS(S) ZUM LETZTEN DRINK Gruselrocker Alice Cooper und Schauspielpirat Johnny Depp haben die coolste Platte des Jahres aufgenommen! „Hollywood Vampires“ nennen sie Werk und Projekt, so wie die 1972 von Cooper eröffnete Trinkhölle am Sunset Strip, in der die Rockstars ein90 BPM und ausgingen. Aufnahmebedingung für den Club war die Fähigkeit, andere unter den Tisch zu trinken. „Wir lebten wie Vampire, nur tranken wir Alkohol statt Blut“, erzählt Cooper (67) beim Interview in London. Wer war besonders gut in der Disziplin? „John Lennon war ziemlich gut darin, aber Keith Moon von The Who schlug jeden. Denn er machte alles exzessiver als andere.“ Viele von Coopers Musikerfreunden kamen nicht lebend aus der Sache raus. Als er vor drei Jahren neben Johnny Depp in „Dark Shadows“ mitspielte, kam den beiden die Idee für eine Platte als Hommage an verstorbene Rockstars. „All die Typen, mit denen wir tranken, aber die längst nicht mehr unter uns sind: von John Lennon über Jim Morrison bis hin zu Jimi Hendrix.“ Die Sache hat nur einen Schönheitsfehler: Depp, der nun auf der Platte Gitarre spielt und im Background singt, ist mit seinen 52 Lenzen zu jung, um damals dabei gewesen zu sein. „Johnny ist ein Ehrenvampir“, lacht Cooper. „Als wir uns am Set des Films trafen, trank Johnny noch jede Menge. Mittlerweile hat er wie ich den Alkohol aufgegeben. Aber Rock ’n’ Roll ist er natürlich immer noch.“ Auf dem Album mischen auch noch Joe Perry, Perry Farrell, Dave Grohl, Sir Paul McCartney, Slash und Brian Johnson mit. Die Platte enthält neben tollen Coverversionen von Songs von The Who, The Doors und T. Rex auch ein Spoken-Word-Intro von „Dracula“ Christopher Lee sowie zwei selbst geschriebene Songs. Dass der Rausschmeißer „My Dead Drunk Friends“ wie ein Piratenlied anmutet, ist kein Zufall. Cooper: „Als wir den aufnahmen, sagte ich zu Johnny: ‚Mach mal den Jack Sparrow!‘“ Hollywood Vampires | „Hollywood Vampires“ VÖ 11.09. | Vertrieb Universal

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Das ist mal eine Leistung: Die Beatsteaks werden stolze 20, sehen aber keineswegs alt aus und klingen auch nicht so. Im Gegenteil: Ihre aktuelle Single „Ticket“ ist wieder dynamisch, kraftvoll und extrem eingängig – und das begleitende Video zeigt die Ber90 BPM liner im Fitnessstudio unter der knüppelharten Ägide von Drill-Instruktor und Sänger Arnim, der selbst einen Detlef D! Soost in den Schatten stellt. „Ich wollte schon immer mal ein richtiges Arschloch sein und die anderen in der Band so richtig fertig machen. Das war endlich die Gelegenheit dazu, weil es nämlich sonst ganz anders aussieht: Da kommandieren sie eher mich herum“, so der 41-Jährige. Dabei, und das betont er, geht es ihm und seinen vier Mitstreitern Bernd, Peter, Thomas und Torsten immer noch um den Spaß an der Musik und um die Chemie dieses außergewöhnlichen Bandgefüges. Dinge, die auch nach zwei Dekaden, sieben Alben, unzähligen Hits und gigantischen Tourneen nie langweilig geworden sind. Weshalb die Beatsteaks auch mittlerweile auf einer Stufe mit den Ärzten und den Toten Hosen stehen, zu den erfolgreichsten deutschen Bands zählen und sich durch ihre Live-Präsenz und ihre stilistische Vielfalt auszeichnen. Genau die lässt sich auf der Compilation „23 Singles“ nachvollziehen, die nun – rechtzeitig zum Jubiläum – ihre bisherigen Single-Auskopplungen vereint bzw. um die beiden neuen Stücke „Ticket“ und „Mad River“ ergänzt. Eine Werkschau, die den eindrucksvollen Werdegang vom Sex-Pistols-Support über die Epitaph-Jahre bis hin zu Künstlern mit Major-Deal dokumentiert – und durch eine unwiderstehliche Mischung aus Rock, Ska, Punk und Pop glänzt. Auf die nächsten 20 Jahre! Beatsteaks | „23 Singles“ | VÖ bereits erschienen | Vertrieb Warner

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CD | Features

Disclosure PERFEKTE HARMONIE Die Journalisten, spätestens seit Oasis immer scharf auf Bruderzwist, können einpacken, hier gibt es nichts zu sehen. „Wir streiten so gut wie gar nicht“, sagt Howard Lawrence. Die Londoner LawrenceBrüder Guy (24) und Howard (21) harmo80 BPM nieren also prächtig, sowohl im Alltag als auch im Studio. Musik machten die beiden schon immer, früher spielten sie in Bands, was auch erklärt, dass sie für ein Produzentenduo recht unschüchtern wirken. Guy ist mehr der Mann an den Maschinen, Howard singt (sofern sie dafür keinen Gast engagieren), textet und ist der Melodienexperte. Dass die zwei mit ihrem Debütalbum „Settle“ maßgeblich halfen, House Music im Mainstream und im Radio zu verankern, war keine Absicht. Guy: „Wir folgen weder dem Trend noch versuchen wir, eine Revolution einzuleiten. Dass es so gekommen ist, behagt uns natürlich sehr.“ Gleichwohl bleibt Disclosure trotz Ruhm und Rummel gelassen und ähnelt dabei dem Sänger, den man mit der Single „Latch“ Ende 2012

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gleich mitnahm ins Berühmtsein: Sam Smith. „Wir waren ein Haufen ganz normaler Kids, keiner ahnte, was passieren würde. Sam war zu der Zeit Barkeeper.“ Man lernte sich über den gemeinsamen Kollaborateur Jimmy Napes kennen, Smith hat nun als Vokalist auch auf Disclosures neuem Album „Caracal“ (nämlich im Song „Omen“) seinen Auftritt. „Caracal“, benannt nach der geheimnisvollen luchsähnlichen Wildkatze, die vor allem in Ost- und Südafrika heimisch ist, klingt klar songorientierter als „Settle“. Unter den Gesangsgästen sind Lorde („Magnets“), Kwabs („Willing & Able“), aber auch einige noch unbekannte Kollegen wie Jordan Rakei oder Brendan Reilly, der die bewegende Ballade „Moving Mountains“ singt. „Wir haben das Tempo etwas rausgenommen“, erklärt Guy, „es gibt mehr langsame Stücke und keine instrumentalen Clubnummern. Jedes einzelne Stück ist ein vollwertiger Song. Und die Inspiration kam mehr von R&B und Soul als von House.“ Disclosure | „Caracal“ | VÖ erschienen | Vertrieb

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Features | CD

Jean Michel Jarre gilt als Pionier der elektronischen Musik. Zu Zeiten von Punk und Disco spielte er „Oxygène“ ein, die erfolgreichste französische Platte aller Zeiten. Der heute 67-Jährige ist aber auch der Erfinder von Konzerten als gigantisches Massener80 BPM eignis. Man erinnere sich nur an seinen Auftritt im Jahr 1997 zum 850. Geburtstag von Moskau, dem 3,5 Millionen Fans vor Ort beiwohnten. Mit „Electronica 1: The Time Machine“ erscheint nun sein erstes Studioalbum seit acht Jahren. Es ist das wohl ambitionierteste und vielfältigste Werk seiner Laufbahn. Mit über 30 namhaften Künstlern verschiedener Genres und Kulturen arbeitete Jarre an den beiden neuen Werken (das zweite wird im Frühjahr veröffentlicht), die vier Dekaden von elektronischer Musik repräsentieren sollen. „Ich wollte mich mit Künstlern umgeben, die eine Inspiration für mich waren und sind“, erklärt Jarre beim Gespräch in Hamburg. „Es ist meilenweit von einem dieser typischen Feature-Alben à la David Guetta entfernt, wo sich Musiker nur noch MP3-Files zumailen. Ich habe jeden einzelnen Künstler persönlich gefragt und war mit ihm im Studio. Die Grundidee der Platte war also auch, ein Statement für mehr Miteinander abzugeben. Denn wir alle glauben ja, durch das Internet eng miteinander verbunden zu sein, aber in der Realität halten wir nicht mal mehr Smalltalk mit unserem Nachbarn.“ Auf Teil eins verschmelzen Moby, Boys Noize, Vince Clarke, Massive Attack, Air und Tangerine Dream ihren Trademark-Sound mit dem Wohlklang von Jarre. Das klingt fett und manchmal auch überraschend. So geht Jarre mit The Whos Pete Townshend eine dynamische Disco-Dance-Kollaboration ein und zaubert mit Pianist Lang Lang eine schöne Jazz-Ambient-Nummer aus dem Ärmel.

Jean Michel Jarre

Jean Michel Jarre | „Electronica 1: The Time Machine“ | VÖ

16.10. | Vertrieb Sony

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Nur je

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

Traumhafte 3 CD-Sets zum Knallerpreis! 6,99v Wagner: Genie und Wahnsinn Die Größten Momente der Klassik Bach · Beethoven · Mozart Bach: Genie des Barock Klavier Träumerei Klassik Harmonie Die großen Meisterwerke für Gitarre Klassik for Lovers Baby-Klassik Babyträume Klassik Festival Sonntagsfrühstück

www.sonymusicclassical.de

Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multimedia-Abteilung. Nur solange der Vorrat reicht! Gültig bis 31.10.15. 15 Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer-Müller Filialen mit Multimedia-Abteilung


CD | Features

The BossHoss WILD THINGS Die Cowboys Alec Völkl und Sascha Vollmer haben sich 15 Jahre mit ernstzunehmender Musik beschäftigt – und keiner wollte sie hören. Bis sie eines Abends aus einer Bierlaune heraus anfingen, bekannte Popsongs in Country-Mucke zu verwandeln und The 80 BPM BossHoss gründeten. Die Resonanz: pure Begeisterung – und auf einmal klopfte auch noch die Plattenfirma an die Tür. „Das war ein Spaßprojekt, nicht als etwas Ernstes geplant und dann ist es plötzlich ernst geworden!“, verrät Sänger Alec. Das ist jetzt zehn Jahre und neun Alben her – und wird mit einem lauten Yee-haw und einem krachenden Doppelalbum, getauft „Dos Bros“, gefeiert. Eine CD ist gefüllt mit bunt gecoverten Hits wie „No Diggity“ von Blackstreet oder Marilyn Mansons „The Beautiful People“, aber auch hochkarätigen Special Guests wie Xavier Naidoo, Nena, Rea Garvey und mehr. „Wir dachten uns: Komm, wir haben angefangen mit Coversongs, damit hat uns die große Masse der Fans entdeckt und abgefeiert, jetzt tun wir denen ’nen Gefallen und machen das noch mal!“, verrät Alec. Die zweite CD ist – Trom-

Rea Garvey KLARE WORTE

90 BPM

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Wenn man Rea Garvey das Stichwort Pegida gibt, hört er gar nicht mehr auf zu reden. Gott sei Dank sei diese Bewegung nicht repräsentativ für Deutschland, ereifert sich der Sänger: „Die meisten Deutschen wünschen sich, dass Flüchtlinge einen menschenwürdigen Platz in der Gesellschaft

melwirbel! – in Nashville entstanden. „Ein Trip, um ein bisschen Atmosphäre aufzuschnappen, die Heimat und das eigene Studio zu verlassen, aber auch, um mit anderen Songschreibern etwas zu machen, die schon mit Hintz und Kuntz auf dieser Welt geschrieben haben. Wir haben pro Tag ein bis zwei Leute getroffen: ein kurzes Hallo, ein kurzer Kaffee und dann Gitarre raus und los“, erzählt Alec. Aber keine Angst: The BossHoss haben zwar mit einem ordentlichen Schuss TexMex-, SouthernRock- und Americana-Einflüssen nachgewürzt, sind aber ihrem Signature-Sound treu geblieben. Nach wie vor gilt: „Wenn du nem Typen in Nashville unsere Musik vorspielst, würde der sagen: ‚That’s not Country Music!‘ Dann würden wir sagen: ‚Ja, richtig, das ist BossHoss!‘“, lacht Alec. The BossHoss | „Dos Bros“ | Vertrieb Universal | VÖ bereits erschienen

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finden können.“ Er selbst, ein gebürtiger Ire, weiß jedenfalls nur Gutes darüber zu berichten, wie es sich als Ausländer, nein, besser: „als Gast“ hierzulande lebt: „Ich habe eigentlich von Anfang an angenehme Erfahrungen gemacht.“ Deswegen mahnt er auf seinem neuen Album „Prisma“ seine Hörer mit Liedern wie „Echo me“ oder „Armour“ zum Lautwerden. Sie sollen denjenigen, die Hass predigen, Paroli bieten – satte EGitarren verleihen dieser Forderung Nachdruck. So viel Zielstrebigkeit mag zumindest diejenigen überraschen, die den 42-Jährigen bisher bloß als großen Gefühlsbarden wahrgenommen haben. Für Garvey selbst sind seine klaren Worte lediglich eine Fortsetzung dessen, was er immer getan hat: „Ich habe schon als Student gegen die Dinge aufbegehrt, die mir nicht gepasst haben.“ Verbissen war er dabei nie, er hat sich stets seine positive Grundeinstellung bewahrt. Aber können ihm die Nachrichten seinen angeborenen Optimismus nicht manchmal vermiesen? Tatsächlich ziehen sie ihn runter. „Früher gab es jeden Tag wenigstens eine erfreuliche Meldung“, grübelt er. „Heute dreht sich alles um negative Ereignisse.“ Wenn er die Tristesse nicht mehr erträgt, klinkt er sich mal für ein paar Tage aus dem Weltgeschehen aus. Sich einfach auf sein privates Glück und seinen beruflichen Erfolg zu konzentrieren, käme trotzdem nicht für ihn infrage: „Selbstverständlich will ich wissen, was auf diesem Planeten passiert. Sonst könnte ich ja nicht für eine bessere Zukunft eintreten.“ Rea Garvey | „Prisma“ | VÖ 02.10. | Vertrieb Universal

dl


„ Features | CD

CD-HIGHLIGHTS

++++ + ++

JE

The Bee Gees

Eric Clapton

Bob Marley

John Lee Hooker

Kool & The Gang

La Música De Cuba

Nana Mouskouri

Georges Moustaki

Music From Africa

Luciano Pavarotti

Edith Piaf

Reggae Greatest

Romantic Pan Pipes

The Temptations

Tina Turner

Vive La France

Songs Of The Native Americans

Das Entertainment Magazin von

Native American Indians

++

6,99

ANGEBOT GILT VOM 05.10. BIS ZUM 31.10.

EUR

O

Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-MediaAbteilung.

17


CD | Features

Chvrches WÖLFIN IM SCHAFSPELZ Lauren Mayberry wirkt, als könne sie kein Wässerchen trüben: Die 27-jährige Schottin ist eine zierliche Kindfrau, die ganz leise redet und ab und zu verlegen kichert. Dabei steckt hinter der schüchternen Mädchenfassade eine engagierte 80 BPM Feministin, studierte Journalistin und ein echter Wolf im Schafspelz. So hat sie sexistische Hassmails, die Chvrches von anonymen Internet-Trollen erhal-

ten, zum Anlass für einen Rundumschlag in der britischen Tageszeitung The Guardian genommen – und gilt seitdem als Vorkämpferin gegen virtuelles Mobbing. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine solche Popularität erlange – und dann noch, weil ich sage, was ich denke. Aber es ist toll, dass Widerstand honoriert wird, und ich würde mir wünschen, dass die Kommunikation im Netz andere Züge annimmt.“ Zumal die Schotten keinen Anlass zur Kritik bieten: Ihr Debüt „The Bones Of What You Believe“ war ein Bestseller, wurde bei 364 Konzerten präsentiert und fand sogar seinen Weg ins Vorprogramm von Depeche Mode: „Absoluter Wahnsinn“, kichert Lauren. „Ich war noch nie so nervös.“ Dagegen wirkt sie in Bezug auf ihr zweites Album „Every Open Eye“ extrem selbstbewusst – was sie auch sein darf: Die elf Songs, die das Trio erneut selbst produziert hat, erweisen sich als atmosphärisch dichter Elektro-Pop mit cleveren Arrangements und ebensolchen Texten. Darin sinniert Lauren über verflossene Beziehungen und wie man sie a) überwindet und b) etwas Positives daraus macht. „Ich bin keine Beziehungsexpertin, aber ich habe es geschafft, zu all meinen Ex-Freunden ein tolles Verhältnis aufzubauen, das sogar besser ist als zu der Zeit, da wir ein Paar waren. Das ist schon eine Leistung, oder?“ In der Tat! Chvrches | „Every Open Eye“ | VÖ bereits erschienen | Vertrieb

Universal

ma

Peaches DAS GESAMTKUNSTWERK „Ich hatte das Gefühl, als hätte ich so ziemlich alles probiert – und dass ich dringend etwas anderes brauche. Das habe ich bekommen“, lacht Merrill Beth Nisker alias Peaches. Womit die 90 BPM Wahlberlinerin aus Toronto eine vierjährige Auszeit von der Musik meint, in der sie sich an Musicals, DJ-Sets, einer italienischen Oper, Performances sowie einer eigenen Film-Dokumentation versuchte. „Das war eine aufregende Zeit“, so die 46-Jährige. „Doch dann wollte ich mich wieder um Peaches, die Musikerin, kümmern und schauen, welchen Effekt all diese Dinge auf sie haben.“ Das Ergebnis ist verblüffend: Die elf Stücke auf ihrem Comeback-Album „Rub“, die in einer Garage in Los Angeles entstanden („weit weg von allem, was mich ablenken könnte“), sind purer elektronischer Minimalismus mit zahlreichen Industrial-Anleihen, aber eben ohne Gitarren, ohne Schlagzeug und ohne Bass. Die Faszination und die Kraft liegen vielmehr in der hypnotischen Monotonie der Beats. Also in bester SuicideManier, deren Mastermind, Alan Vega, Peaches denn auch eine ungenierte Hommage namens „Sick In The Head“ widmet. An-

18

sonsten fährt sie Gäste wie Kim Gordon (Ex-Sonic-Youth) und Feist auf, fordert in „Dick In The Air“ das Ende von Techno-Klischees, befasst sich mit der Absurdität von plastischer Chirurgie („Vaginoplasty“) und rechnet in „Free Drink Ticket“ und „Dumb Fuck“ mit ehemaligen Beziehungen ab. „Ich war einfach sauer“, verrät sie, „und das musste raus.“ Wie sie die neuen Stücke ab Anfang Oktober live präsentiert, erklärt sie dagegen zum wohlgehüteten Geheimnis. Nur so viel: Die Laser Butt Plug Show aus dem „Light In Places“-Video hat sie wohl nicht dabei. „Das würde ich nicht hinkriegen …“ Schade! Peaches | „Rub“ | VÖ bereits erschienen | Vertrieb

Indigo

ma


Features | CD

Gary Clark Jr. DER TAUSENDSASSA Er hat lange gebraucht, um sich durchzusetzen – fast 15 Jahre ist Gary Clark Jr. durch Texas getingelt und hat zwei Indie-Alben aufgenommen. Doch erst mit seinem Major-Debüt „Blak And Blu“ von 2012 ist der spindeldürre Schlacks richtig durchgestartet: Support80 BPM Slots für Eric Clapton, die Stones und B.B. King, dazu Aufnahmen mit den Foo Fighters sowie Sheryl Crow und nicht zuletzt ein Grammy samt 500.000 verkaufter Alben

in den USA – für den heute 31-Jährigen ein echter Traum. „Ich kann das immer noch nicht fassen. Eben dass es erst so lange gedauert hat und dann regelrecht explodiert ist. Das war eine wundervolle Erfahrung – und ich hoffe, es geht so weiter.“ Worüber er sich mit seinem neuesten Werk „The Story Of Sonny Boy Slim“ nun wirklich keine Sorgen machen muss. Denn die zwölf Songs, die er komplett im Alleingang eingespielt hat, sind eine Lehrstunde in Sachen Black Music: Clark Jr. nutzt den traditionellen Blues als Ausgangspunkt, um von ihm zu R&B, Soul, Funk, Disco und HipHop zu wechseln, mal mit Falsett- oder Samtstimme zu singen, Helden wie Sly Stone, George Clinton, Lenny Kravitz oder Marvin Gaye hochleben zu lassen und die volle stilistische Bandbreite plus musikhistorische Relevanz der afroamerikanischen Musik abzubilden. „Ich bin hier ein bisschen auf einer Mission“, lacht der Künstler. „Aber in der heutigen Zeit, die so schnelllebig und oberflächlich ist, ist es wahnsinnig wichtig, die Leute daran zu erinnern, wo alles herkommt – und dass es das auch immer noch gibt.“ Präsident Obama, ein bekennender Fan, hat persönlich nach einer CD gefragt. „Natürlich werde ich ihm eine schicken“, so Clark. „Ich fühle mich schließlich geehrt.“ Gary Clark Jr. | „The Story Of Sonny Boy Slim“ VÖ

bereits erschienen | Vertrieb

Warner

ma

Frozen © Disney

Neu - variabel aufladbar!

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CD | Features

Lana Del Rey SANFT WIE DIE SÜNDE Dass Lana Del Rey mit neuer Musik nicht allzu lange fackeln wollte, kündigte sie bereits beim Interview zum letztjährigen Album „Ultraviolence“ an. „Im Moment habe ich sehr, sehr viele Ideen“, sagte sie. „Das neue Album wird in eine ganz andere 90 BPM Richtung gehen und sehr spannend werden. Es wäre dumm von mir, wenn ich meine Kreativität zurückhalten würde.“ Und Dummheit ist so ziemlich das Letzte, was man mit dem 30-jährigen Weltstar in Verbindung bringt, deren neues Album dann tatsächlich rasch fertig wurde und „Honeymoon“ heißt. Als Produzent und Co-Songschreiber ist nicht mehr wie beim Vorgänger Dan Auerbach von den Black Keys, sondern wieder jener Rick Nowels dabei, der schon für Stimmung und Klangfarbe auf Lanas Debüt „Born To Die“ zuständig war. Eine gute Entscheidung. Gemeinsam fahren sie all die Elemente auf, die schon für dunkelerotische Gänsehautmomente wie Del Reys Megahit „Video Games“ oder ein paar verträumt-melodische Sonnenstrahlen wie „Summertime Sadness“ gut waren. „High By The Beach“, die erste Single, betört wieder mit diesen hingetupften Beats, das Stück ist nicht richtig schnell, aber von den 14 „Honeymoon“Songs das singletauglichste. Im Video, auch ganz toll, schießt Lana, wunderschön anzusehen wie immer, mit einer Riesenwumme am Strand einen Hubschrauber ab. Ansonsten beeindruckt die Sanftheit dieser Songs. Nie wird Lana Del Rey laut, nie fährt sie aus der Haut, geschweige denn aus der Rolle. Sehr im Vordergrund ist diesmal ihr Gesang, dazu spielt gelegentlich ein Orchester, etwa im Titelstück, was das Gefühl, einem traurigen, sakral-elegischen Meisterwerk zuzuhören, noch verstärkt. Zu „God Knows I Tried“ klimpert dann mal eine Westerngitarre, „Music To Watch Boys To“ klingt so dunkel-melodisch-verträumt wie der Titel und wenn Lana in „Salvatore“ ausgiebig von „Soft Ice Cream“ singt, kann ein Mensch mit Herz und Sinnlichkeit gar nicht anders, als dahinzuschmelzen. Lana Del Rey | „Honeymoon“ | VÖ bereits erschienen | Vertrieb

20

Universal

sr

Editors BOOTCAMP MIT AUSSSICHT „Eigentlich wollten wir nur ein paar Demos aufnehmen, mit denen es später ins Studio gehen sollte“, stöhnt Editors-Bassist Russell Leetch. „Dafür haben wir uns den einsamsten Flecken Erde ausgesucht, den es gibt – die schottische Westküste, wo der 80 BPM Hund begraben ist. Klar, die Landschaft war spektakulär und man konnte bis nach Irland blicken, aber der nächste Pub war acht Kilometer entfernt. Und wir hatten nichts außer uns und der Musik.“ Weshalb der sechswöchige Aufenthalt auf einer entlegenen Farm zum echten Bootcamp wurde. Doch die Band aus Birmingham hat immerhin ein komplettes Album aufgenommen – und das in derart guter Qualität, dass es keines Produzenten und keines weiteren Studioaufenthalts bedurfte. „Wir haben noch nie so schnell, so sauber und so ökonomisch gearbeitet“, grinst Sänger Tom Smith. „Was bedeutet, dass wir in Extremsituationen besonders gut funktionieren.“ Zumal das Quintett auch wieder seinen Hang zu mystischer Schwarzmalerei und synthetischer Popmusik ausgelebt hat – viel stärker als auf dem rockigen Vorgänger „The Weight Of Your Love“ von 2013. „Damals hatten wir zwei neue Bandmitglieder und mussten beweisen, dass wir es immer noch drauf haben“, so Russell. „Da ist man natürlich dynamischer, schnörkelloser und direkter. Jetzt haben wir mehr experimentiert und unserer minimalistischen Ader Freilauf gelassen.“ Wobei sie auf zwei Stücken von Slowdive-Frontfrau Rachel Goswell begleitet werden, auch mal mit DiscoElementen flirten und jede Menge lyrisches Drama auffahren. „Das gehört bei uns einfach dazu und wird sich vermutlich niemals ändern – nicht einmal bei dem schönsten Ausblick der Welt.“ Die Highlands lassen grüßen … Editors | „In Dreams“ | VÖ 02.10. | Vertrieb

RTD

ma


Features | CD

Eagles of Death Metal ... LASSEN DIE HOSEN RUNTER! Seventies Rock, Boogierock, Classic Rock: wie auch immer man es nennen mag, es erlebt mit Bands wie Dead Lord, Märvel, Black Trip und allen voran Kadavar gerade ein derart vitales Revival, dass Lederjackenträgerherzen höher schlagen. Zeit 90 BPM für die Eagles of Death Metal, sieben Jahre nach dem letzten Album ein neues Lebenszeichen von sich zu geben. Schließlich haben sie ja den Retro-Trend ordentlich mit angeschoben. „Zipper Down“ gibt schon mit dem Cover die Richtung vor, denen die elf Tracks musikalisch folgen – allein bei diesem Punkt Dank an das gute großformatige Vinyl. Jesse Hughes und Queens-of-the-Stone-AgeBeau Josh Homme wissen, wie man bei den Fans punktet, wahrscheinlich weil sie selbst nie aufgehört haben, Fanboys zu sein: ihr viertes Album veröffentlichen die beiden

auch als schwarzes Gold und Kassette. Bei den Eagles of Death Metal ist Rock ’n’ Roll eben immer noch mehr als Musik, es ist ein Lifestyle – was auch der Albumtitel ausdrücken soll. „Ich verstehe ‚Zipper Down‘ wirklich als Ausdruck einer Einstellung, ja einer richtigen Lebensphilosophie“, kommentiert Hughes. „Man sollte den Reißverschluss nicht hoch-, sondern ihn runterziehen, einfach alles raushängen lassen.“ Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ... So gerät „Zipper Down“ auf unvergleichliche EoDM-Weise zum Seelenstriptease. Josh und Jesse nahmen sämtliche Instrumente und Gesangsparts im Alleingang auf, nachdem sie bis auf das Duran-Duran-Cover „Save A Prayer“ alle Songs zusammen geschrieben hatten. Die Meister sind zurück, lasst die Reißverschlüsse surren! Eagles of Death Metal | „Zipper Down“ VÖ

02.10. | Vertrieb

Universal

mw

21


CD |

Reviews Rock & Pop

The Dark Tenor

Carly Rae Jepsen

Eisbrecher

„Symphony Of Light (Se-

„Emotion“

„Schock Live“

cond Edition)“

Vertrieb

bereits erschienen

Vertrieb

bereits erschienen

bereits erschienen

Vertrieb

Universal

Sony

Universal

70 BPM

80 BPM

80 BPM

Aus dem Dunkel ins

Mit ihrem zweiten Al-

Die Erfolgskurve von

Licht ging es für den Dark Tenor bereits im

bum „Kiss“ und der Single „Call Me Maybe“

Eisbrecher zeigt seit Jahren steil nach oben.

vergangenen Jahr, als er seine „Symphony

gelang der Sängerin und Songwriterin aus

Die Pioniere der Neuen Deutschen Härte um

Of Light“ zum ersten Mal zur Veröffentlichung

Kanada 2012 der weltweite Durchbruch. Auf

Sänger Alexander Wesselsky präsentieren nun

brachte. Eine kommerziell vielversprechende

„Emotion“ erweist sich Carly Rae Jepsen er-

erstmals in der mehr als zehnjährigen Band-

Mischung opulenter Popmusik mit (etwas auf-

neut als aufmerksame Geschichtenerzäh-

geschichte einen Live-Mitschnitt. Am 3. Juni

gesetzt wirkender) Mystik und unsterblichen

lerin, die in Songs wie „Run Away With Me“

dieses Jahres verwandelte die Formation den

Klassik-Melodien von Mozart, Tschaikowski

und „I Really Like You“ immer genau den

Circus Krone in München in einen tobenden

& Co. Gesanglich lässt sich der ausgebildete

richtigen Ton trifft. Trotz der eindrucksvollen

Hexenkessel. Das Ergebnis: ein mitreißender

Opernsänger auf jeden Fall nichts zu Schul-

Zahl an Produzenten und Songwriter-Gästen,

zweieinhalbstündiger Konzertfilm mit allen

den kommen. Und wer ein Faible für dunkel-

darunter Namen wie Scott „Scooter“ Braun,

wichtigen Songs der Band von „Volle Kraft vor-

düstere Romantik à la Tim Burton hat, der ist

Greg Kurstin und Zachary Gray, klingt das Al-

aus“ und „Willkommen im Nichts“ über „Him-

jetzt nochmals herzlich eingeladen, ins Licht

bum wie aus einem Guss und überzeugt mit

mel, Arsch und Zwirn“ und „Vergissmeinnicht“

dieser Symphony zu treten, die in ihrer „Se-

einem erstaunlich vielschichtigen Sound. Zu

bis hin zu „Miststück“ und „Schlachtbank“.

cond Edition“ noch einmal einige zusätzli-

den weiteren Höhepunkten der Platte zählen

Neben dem kompletten Konzert mit 23 Songs

che Inhalte für die Fans bereithält. Und das

Nummern wie „All That“, der von Ariel Rechts-

enthalten die Doppel-DVD und die Blu-ray

blühende Genre des Klassik- und Pop-Cross-

haid perfekt in Szene gesetzte Titel „When I

auch noch einen knapp einstündigen Reisebe-

overs weiter am Leben erhält.

Needed You“ sowie der mit Unterstützung

richt der vergangenen Tournee der Band, einen

von Sia Furler entstandene Track „Boy Prob-

Soundcheck-Mitschnitt sowie ein paar aktuel-

lems“.

le Videoclips.

kl

Cœur de Pirate

rw

rw

„Roses“

Kim Simmonds & Savoy Brown

„The Devil To Pay“

Thorbjørn Risager & The Black Tornado

„Songs From The Road“

bereits erschienen

Vertrieb

Universal

bereits erschienen

Vertrieb 80 BPM

in-akustik

80 BPM

80 BPM

bereits erschienen

Vertrieb

in-akustik

„Chansons mit Tattoos“

Unglaubliche 50 (!!)

Studiert hat er am re-

hat der SPIEGEL einst geschrieben und die jun-

Jahre führen Savoy Brown mit ihrem Band-

nommierten Musikkonservatorium von Kopen-

ge Kanadierin Béatrice Martin vielleicht ein

leader Kim Simmonds nun schon die briti-

hagen, als Vorbilder nennt er B. B. King und

bisschen zu sehr auf die Diskrepanz zwischen

sche Blues-Szene an – mit dem aktuellen

Ray Charles: Thorbjørn Risager, der es bereits

Sound und – immer noch sehr apartem –

Wurf „The Devil To Pay“ als insgesamt 45.

2005 zum dänischen Bluesmusiker des Jahres

Erscheinungsbild reduziert. Wobei: Versteht

Albumrelease. Beeindruckende Zahlen, die

gebracht hat und der nicht wenigen seit zehn

man die Höhen und Tiefen in ihrem Leben

sich in immer noch eindrucksvollem Sound

Jahren als einer der wichtigsten Musikexporte

als Bilder, die sich in ihre Musik eingebrannt

widerspiegeln, getragen vom legendären Gi-

unseres nördlichen Nachbarn gilt. Das hat er

haben, dann könnte – zumal in Bezug auf

tarrenspiel des Frontmannes, der das Album

nicht nur unter eigenem Namen unterstrichen,

ihr drittes Album „Roses“ – durchaus etwas

innerhalb kürzester Zeit im April dieses Jah-

sondern auch mit seiner zum Oktett ange-

dran sein am Vergleich. Hier nämlich spricht

res in New York eingespielt hat. Trotz klas-

wachsenen Formation The Black Tornado, die

sie erstmals – und das überwiegend auch auf

sischem Blues und zeitlosen Wahrheiten,

es mit „Too Many Roads“ im vergangenen Jahr

Englisch – über die harten Zeiten in ihrem Le-

die er transportiert, ist „The Devil To Pay“ –

auch auf Platz drei beim Preis der deutschen

ben, die nun mit Partner und Kind endlich ab-

gerade in Zeiten, in denen handgemachte

Schallplattenkritik gebracht hat. „Songs From

geschlossen zu sein scheinen. Entsprechend

Musik an Bedeutung zu verlieren droht – ein

The Road“ bietet nun das energiegeladene

melancholiegetränkt ist ein Teil der Songs,

musikalisches Kind des 21. Jahrhunderts.

Live-Set zum Erfolgsalbum. Und zwar nicht

die zudem noch mehr Pop wagen als zuvor –

Und – zumindest für Simmonds selbst – das

nur auf CD, sondern auch auf beigefügter Live-

zu verdanken nicht nur dem Rap-Feature von

vielleicht beste Album, das man bisher auf-

DVD. Im Spannungsfeld zwischen Rhythm &

Allan Kingdom, sondern auch der Beteiligung

genommen habe.

Blues, Jazz und Soul ein mitreißender Wurf.

von Björn Yttling. Hübsch!

22

kl

kl


Reviews Rock & Pop

The Sheepdogs

Don Henley

Violetta

„Future Nostalgia“

„Cass County“

„Live In Concert“

02.10.

Vertrieb

Warner

Ladies

and

Vertrieb

bereits erschienen

Vertrieb

Universal

80 BPM

90 BPM

bereits erschienen

| CD

Universal

70 BPM

gents,

Das Gründungsmitglied

Ein Crossover-Hit der

wir präsentieren: Die erste nicht gesign-

der Eagles verbeugt sich auf seinem ersten So-

etwas anderen Art ist der unglaubliche Erfolg

te Band, die es auf das Cover des Rolling

lo-Album seit 15 Jahren musikalisch vor dem

von „Violetta“, die ihr Dasein als Heldin ei-

Stone geschafft hat, die Sheepdogs! Ken-

im Nordosten gelegenen Gebiet Cass County

ner beliebten Disney-Soap begonnen hat, es

nen hierzulande viel zu wenige, obwohl den

in Texas und dürfte damit einige seiner Fans

aber längst auch im echten Leben zum musi-

kanadischen Classic-Rockern bereits mit

überraschen. Eine bewegende Hommage mit

kalischen Star gebracht hat. Damit setzt sich

ihrem 2013er-Album der Durchbruch glück-

vielen Gästen wie Vince Gill, Dolly Parton, Ali-

in der Realität fort, was in der Fernsehserie

te. „Future Nostalgia“ ist jetzt noch besser

son Krauss, Mick Jagger und Country-Legende

begonnen wurde – und zwar in den größten

als der Vorgänger – schon nach den ersten

Merle Haggard, die ihn direkt zu seinen mu-

Hallen und vor begeistertem jugendlichen Pu-

fünf Songs stellt sich bei uns ein Gefühl re-

sikalischen Wurzeln führt. „Ich bin in Texas

blikum. Nachzuhören auf diesem Mitschnitt

gelrechter musikalischer Glückseligkeit ein:

geboren und aufgewachsen“, erklärt Don Hen-

ihrer 2014er-Europatournee, der neben 20

absolut entertaining, immer harmonisch,

ley. „Ich bin ein Südstaatler und Texaner. Es

Livetracks auch fünf neue Bonussongs enthält,

mal überschäumend, mal abschweifend – die

ist also eine ganz natürliche Entwicklung für

die schon mal auf die seit September laufende

Sheepdogs sind wie melodiegewordener Surf

mich. Es zeigt, wer ich bin und woher ich kom-

zweite Staffel der Serie einstimmen. Übrigens

’n’ Turf vor kalifornischem Sonnenuntergang,

me.“ Man hört Songs wie „Take A Picture Of

erscheint „Live In Concert“ neben der Stan-

wirken wie ein teuflischer Mix aus Baldrian

This“ oder dem mit Martina McBride entstan-

dard- auch in einer Deluxe-Version, die auf

und Koks, betonen immer die Eingängigkeit,

denen „That Old Flame“ an, wie viel Spaß Don

DVD elf ihrer größten Hits als Karaoke-Videos

während die Kompositionen fantasievoll va-

Henley bei den Aufnahmen mit Produzent Stan

zum Mitsingen enthält und jeden Fan dazu ein-

riieren und Ewan Curries Stimme die einzige

Lynch in Nashville und Dallas hatte.

lädt, den Popstar in sich selbst zu entdecken.

Konstante ist – boogie rockin’!

rw

cl

kl

Helen Schneider

Bryan Adams

Chris Cornell

„Collective Memory“

„Get Up“

„Higher Truth“

bereits erschienen

Vertrieb

16.10.

Vertrieb

SPV

90 BPM

bereits erschienen

Vertrieb

Universal

Universal

80 BPM

80 BPM

30 lange Jahre ist es

Was macht man, wenn

her, dass Helen Schneider – immerhin schon

man nur neun Songs hat? Bryan Adams beant-

herzerwärmend wie auf seinem jüngsten So-

über 40 Jahre auf den Brettern, die die Welt

wortet die Frage auf seinem 13. Studioalbum

lo-Album hat man Chris Cornell noch nie ge-

bedeuten, unterwegs – zuletzt ein Album

auf seine Art: Er packt einfach vier der Stücke

hört. Auf „Higher Truth“ ist überhaupt nichts

mit eigenen Songs veröffentlich hat. Eigen

noch als Akustikversionen mit auf die Platte,

laut oder grungeig oder dissonant, an Cor-

in dem Sinn, dass die zwölf Songs von „Coll-

verkauft es als Fan-Highlight und schon ist das

nells Band Soundgarden erinnert allenfalls

ective Memory“ speziell für sie geschrieben

Dutzend voll! Aber da es sein erstes Album

noch die markante Stimme, und auch seinem

wurden. Von Linda Uruburu (Texte) und ihrem

mit selbstgeschriebenen Songs seit 2008 ist,

vorherigen Solowerk, dem von Timbaland

Gitarristen Jo Ambros (Musik), die Schneider

dürften sich Fans tatsächlich freuen. Der ka-

produzierten Hochglanzpopalbum „Scream“,

zwölf Songs förmlich auf die Seele geschrie-

nadische Alleskönner besingt darauf den gu-

ist er meilenweit in Richtung Ruhe und Erha-

ben haben. Irgendwo zwischen Folk, Pop

ten alten Rock ’n’ Roll und feiert ihn auch im

benheit entronnen. Von vorne bis hinten lie-

und dem Rock der 60er- und 70er-Jahre, mit

Sound aufs Vorzüglichste. Gleich der Opener

fert Chris Cornell eine sparsame akustische

dem die Gesangs- und Musical-Legende (und

„You Belong To Me“ ist ein waschechter Rocka-

Instrumentierung, viel Stimme und Atmo-

Schauspielerin) einst ihre ersten großen Er-

billy-Song und die Wertschätzung für das Gen-

sphäre. Dazu in Stücken wie „Never Forget My

folge feiern durfte. Übrigens speziell auch in

re zieht sich wie ein roter Faden durch die für

Broken Heart“ einen guten Schuss Romantik.

Deutschland und der DDR, wo sie 1982 als

Adams Verhältnisse herrlich unpolierte Platte.

Produziert hat ausgerechnet Rock-Fachmann

erste internationale Künstlerin im Palast der

Vielleicht liegt das auch an dem englischen

Brendan O’Brien und als Inspiration dürfte

Republik auftreten durfte. Ein Teil Geschichte

Produzenten Jeff Lynne, der vorrangig mit Ka-

neben Nick Drake und den späten Beatles

also, der sich im Kollektivgedächtnis festge-

libern wie den Beatles, Roy Orbison und Tom

auch Eddie Vedders Solo-Ausflug „Ukulele

setzt haben dürfte …

Petty zu tun hatte.

Songs“ getaugt haben.

Das Entertainment Magazin von

kl

ksch

So

romantisch

und

sr

23


CD |

Reviews Heavy

Five Finger Death Punch

Graveyard

Trivium

„Innocence & Decadence”

„Silence In The Snow“

„Got Your Six“

Vertrieb

bereits erschienen

Vertrieb

bereits erschienen

02.10.

Vertrieb

Warner

Warner

Warner 80 BPM

90 BPM

90 BPM

Selten genug kommt

Die Hardrock-Band aus

es vor, dass eine Rockband sich tatsächlich

Schweden hat sich mit ihrem neuen Album

Florida ist bekannt für ihren vielschichtigen

von Album zu Album steigert und entwickelt.

ein wenig mehr Zeit gelassen. Drei Jahre nach

Sound. Auf seinem siebten Studioalbum, ent-

Five Finger Death Punch aus Las Vegas ist

ihrem letzten Longplayer „Lights Out“ prä-

standen unter der Regie von Produzent Micha-

ein solcher Sonderfall. Während die meisten

sentiert das Quartett um Sänger und Gitarrist

el „Elvis“ Baskette (Slash, Alter Bridge), liefert

Kollegen früh ihren kreativen – und oft auch

Joakim Nilsson eine weitere Dosis zeitloser

das Quartett um Sänger und Gitarrist Matt

kommerziellen – Höhepunkt haben, sind die

Rockmusik. Graveyard haben sich auch dies-

Heafy einmal mehr beeindruckende Qualitäts-

fünf vielseitig interessierten Heavy-Musiker

mal wieder deutlich von der Vergangenheit

arbeit ab. Angetrieben von Neuzugang Mat

(Gitarrist/Songschreiber Zoltan Bathory ist

inspirieren lassen und überzeugen auf „In-

Madiro am Schlagzeug, überzeugen Trivium

Martial-Arts-Kämpfer, Pilot und Rennfah-

nocence & Decadence“, aufgenommen im

auf „Silence In The Snow“ mit elf mitreißen-

rer) seit Gründung vor zehn Jahren auf dem

berühmten Atlantis Studio in Stockholm, mit

den, hochmodernen Metal-Songs wie „Blind

Weg nach vorne. „Got Your Six“, das sechs-

bluesgetränkten Hardrock-Hymnen wie „Ma-

Leading The Blind“ und „The Ghost That’s

te Album, dürfte nun endgültig den Ruf von

gnetic Shunk“, „Too Much Is Not Enough“ und

Haunting You“. „Der Plan war, uns auf große

der „bekanntesten Band, die keiner kennt“

„The Apple And The Tree“. Positiv hat sich

Metal-Hymnen zu konzentrieren“, erklärt Bas-

(Bathory) beenden. Mit krachender Wut,

zudem die Rückkehr von Original-Sänger/

sist Paolo Gregoletto. „Das war im Grunde al-

lauten Gitarren, sehr viel Melodie („Wash It

-Gitarrist Truls Mörck in die Band ausgewirkt,

les, was wir wollten.“ Und genau das gelingt

All Away“) und akustischen Runterkommern

der Gründungsmitglied Rikard Edlund am

der Band über weite Strecken. Trivium begeis-

(„Digging My Own Grave“) ist das Album ein

Bass ersetzt und beim Titel „From A Hole In

tern in Stücken wie „Pull Me From The Void“

wahrhaftig überzeugender Knaller.

The Wall“ auch gleich wieder mit seiner Stim-

mit einer ansteckenden Dynamik und jeder

me Akzente setzt.

Menge prägnanter Riffs.

sr

rw

Die

Metal-Band

aus

rw

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Aktionszeitraum: 01.10.15 – 31.10.15

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Reviews Urban & Electronica

St Germain

Selena Gomez

Faithless

„St Germain“

„Revival“

„Faithless 2.0“

09.10.

Vertrieb

Vertrieb

Warner

80 BPM

09.10.

02.10.

Vertrieb

Universal

| CD

Sony

80 BPM

70 BPM

20 Jahre, nachdem er

Während Kollegin Mi-

Es ist ein kleiner Trend

mit „Boulevard“ dem Jazz ein Zuhause in der

ley Cyrus die musikalische Neuerfindung mit

in diesem Herbst, 20 Jahre alte Alben noch

House-Musik gegeben hat (bzw. umgekehrt),

ihren Dead Petz fulminant abgeschlossen

einmal in aufpolierter Form neu zu veröffent-

und noch einmal 15 seit seinem letzten

hat, ist Ex-Teenstar-Kollegin Selena Gomez

lichen. Demnächst kommt Alanis Morissette

Longplayer „Tourist“ meldet sich mit Ludovic

noch mittendrin in der musikalischen und

mit „Jagged Little Pill“, Garbage bringt das

Navarre einer der einflussreichsten französi-

menschlichen Neuorientierung, die spä-

Debüt erneut raus und auch die englischen

schen Elektroniker der 90er-Jahre mit einem

testens mit ihrem „Bad Chick“-Auftritt in

Dance-House-Pop-Helden Sister Bliss, Maxi

neuen Album zurück. Das versteht sich – wie

„Spring Breakers“ begonnen hatte. Nach

Jazz und Rollo mischen mit einem Jubiläums-

die erste Single-Auskopplung „Real Blues“ –

dem Vorboten „Good For You“ zeigt nun auch

album mit, obwohl die Band eigentlich vor

als neuerlicher weltmusikalischer Trip, der

das Album, dass die 23-Jährige mittlerweile

vier Jahren in Rente gegangen (im Sommer

sich nicht nur – in besagter Single – des le-

weiß, was gut für sie ist. „Revival“ ist zwar

aber für ein paar Open-Air-Shows wieder

gendären Bluesmusikers Lightnin’ Hopkins

nicht in jeder Hinsicht die radikale musika-

aktiv geworden) ist. „Faithless 2.0“ ist eine

annimmt, um ihn in die groovende Zukunft

lische Neuerfindung, auf jeden Fall aber der

gelungene Kombination aus Best-of und

zu überführen, sondern der auch mit afrika-

richtige Schritt in Sachen mehr Tiefgang und

Remix-Album, so hat sich der schwedische

nischen Musikern und ihrem traditionellen

Songwriter-Persönlichkeit. Denn erstmals

Superstar-DJ Avicii des größten Faithless-

Instrumentarium einen warmen Weltmusik-

hat sich die Gomez hier auch als Songwrite-

Klassikers „Insomnia“ angenommen, auch

klang schafft, der sich mit dem typischen St-

rin für ihr eigenes Material hervorgetan und

Tiesto, Rudimental oder Armin van Buuren

Germain-Sound der Frühzeit verbindet. Ganz

so eine ganz neue Seite vor ihren Fans „ent-

sind hier tätig. Feine Werkschau, aber wer

so, als wäre er nie weg gewesen ...

blößt“. Hübsch ...

sich nicht auch die Originalversionen an-

ss

ss

hört, verpasst was.

sr

Miss Platnum

Mic Donet

Eska

„Ich war hier“

„Rise And Shine“

„Eska“

02.10.

Vertrieb

bereits erschienen

Vertrieb

Universal

Vertrieb

Universal

Indigo

90 BPM

80 BPM

70 BPM

09.10.

Vielleicht ist sie doch

Der Weg, den Mic Do-

Seit ihrer Zusammen-

etwas überhastet zu Werke gegangen. Jeden-

net auf seiner Metamorphose vom Break-

arbeit mit u. a. Grace Jones, Zero 7, Bobby

falls kommt man beim Hören von „Ich war

dancer der Münchner B-Boy-Crew Step 2 Diz

McFerrin oder dem Cinematic Orchestra gilt

hier“ um eine leichte Enttäuschung nicht he-

zum gefeierten Soul-Star durchwandert hat,

die britische Sängerin als eines der größten

rum, denn so packend wie das erst ein Jahr

war ein langer und steiniger. Doch vielleicht

Talente der britischen Musikszene. Ein Ge-

alte „Glück und Benzin“ ist das neue Album

musste er sie ja erleben, die Enttäuschungen

heimtipp, der den meisten trotz gefeierter De-

nicht. Ruth Renner alias Miss Platnum, gebo-

und Rückschläge, um an ihnen zu wachsen.

büt-EP 2013 noch verborgen geblieben war.

ren in Rumänien, mit acht Jahren nach Berlin

Sein Weg hat ihn stark gemacht, seine Stim-

Bis sich endlich Radiolegenden der Marke

gekommen, hat zwar ein paar nette Stücke

me geformt, seinen Ausdruck geprägt. Wenn

Gilles Peterson der „Ultimate Ausnahmemusikerin und Jazz Piano

dabei, zum Beispiel „Bleib Rudel“ oder „Er’s

Mic Donet den forschen Opener „Bulletproof“

Collection Vol.1“ -stimme angenommen haben, um ihre Kunde

guter Hund“. Ein Teil der Songs aber zündet

seines dritten Albums mit der Line „Just when

hinaus in die Welt zu tragen. Da gehört Eska

nicht richtig, klingt etwas bemüht pubertär

I thought it was perfect, you shot a hole in my

auch hin. Denn nicht nur gesanglich lässt sie

(„Mädchen sind die besseren Jungs“) oder

chest“ eröffnet, dann klingt das nicht aufge-

die Konkurrenz aus R&B, Jazz und Electronica

konventionell (wie die Liebesballade „Lauf zu

setzt, sondern einfach nur echt. „Rise And

meilenweit hinter sich, auch in Sachen sti-

dir“). Dass Platnum es besser kann, hat sie

Shine“ steht für die Stärke Donets, insbeson-

listische Bandbreite führen Produzenten wie

hinreichend bewiesen – „Lila Wolken“, das

dere bei Downtempo-Tunes seine Stimme voll

Matthew Herbert und Louis Hackett das bes-

Duett mit Marteria und Yasha, ist ein moder-

und ganz entfalten zu können. Derart viel Prä-

te aus Soul, Folk, Psychedelia und Electronik

ner Klassiker. Setzen wir auf eine vorüberge-

senz hat keine Aufpeppung mit Pop-Effekten

zusammen, um das selbstbetitelte Album von

hende Formschwäche, die Fans freilich trotz-

nötig, Mic Donet weiß mit Stimme, Herz und

Eska zu einem der aufregendsten Debüts des

dem reichlich Futter liefert.

Offenheit zu überzeugen.

Jahres werden zu lassen.

Das Entertainment Magazin von

sr

mw

cb

25


CD |

Reviews Alternative

John Grant

RDGLDGRN

Parkway Drive

„Grey Tickles, Black

„Red Gold Green LP 2“

„Ire“

Pressure“

Vertrieb

09.10.

Vertrieb

09.10.

bereits erschienen

Vertrieb

Universal

Indigo

RTD

100 BPM

90 BPM

90 BPM

Es muss was dran sein

Ja, sie haben einen

Auf „Atlas“ und mitt-

am Ruf Reykjavíks, auf das Gemüt seiner Be-

unaussprechlichen Bandnamen. Und ja, sie

lerweile vier Alben, mit denen sich die Aus-

wohner zu schlagen. Seit der Arbeit am gefei-

haben im Studio schon mit Dave Grohl und

tralier zu den ungekrönten Königen des Me-

erten Vorgänger „Pale Green Ghosts“ lebt der

Pharrell Williams zusammengearbeitet. Zur

talcore aufgeschwungen haben, folgt Ende

ehemalige Czars-Frontmann – der übrigens in

besseren Aussprache: Die Band heißt Red

September der Zorn. Und zwar in Gestalt

Deutschland Deutsch und Russisch studiert

Gold Green. Zum besseren Verständnis: Grohl

ihres fünften Albums „Ire“, das die inhaltli-

hat – in der isländischen Hauptstadt, die be-

und Williams sind coole Dudes, noch so geer-

chen und musikalischen Entwicklungen der

reits den Sound der „Ghosts“ nachhaltig mit-

det, dass sie für spontane Aktionen zu haben

beiden Vorgängeralben mit wütenden Riffs

bestimmt hat. Solo-Album Nummer drei bricht

sind. Dass das Trio aus der Nähe von Wa-

auf ein komplett neues Level hievt. Gut ist

trotzdem teilweise mit der im Titel angetease-

shington D.C. trotz Promi-Unterstützung und

den Jungs um Sänger Winston McCall of-

ten Midlife-Crisis („Grey Tickles“) bzw. Alb-

veritablem Hit („I Love Lamp“) noch keinen

fenbar längst nicht mehr gut genug, Erfolg

träumen („Black Pressure“). Noch immer gibt

Superstars-Status hat, das dürfte sich bald

scheinbar nur am Level der Kreativität zu

es hier elegisch-orchestralen Melancholie-Pop

ändern. Denn auf Album Nummer zwei verfei-

messen, die sich in „Ire“ Bahn brechen darf

(Titeltrack), dazwischen funkt es aber mit den

nern Marcus (RED), Andrei (GOLD) und Pierre

wie noch nie zuvor in der Karriere der Jungs

„Snug Snacks“ und an MC 900 Ft Jesus gemah-

(GREEN) ihr unkategorisierbares Amalgam aus

von Down Under. Auf dem Metalcore-Markt

nenden Rap-Passagen oder dem treibenden

Rap, Indierock, Go-Go und Hardcore-Mindsta-

wird ihr neues Meisterwerk deshalb für ein

„Guess How I Know“ gewaltig. Ein vielseitiger

te. Mit ausgeprägtem Hang zum Groove federn

mittelschweres Beben sorgen, das weit über

und großer Wurf also. Schon wieder! Und Bes-

RDGLDGRN elegant über treibende Beats, ge-

den fünften Kontinent hinaus auch bei uns

tenlistenkandidat ...

schmackssicher mit zuckersüßen Chören ver-

zu spüren sein wird.

cb

poppt. Sollte klappen mit dem Ruhm ...

kl

mw

Bob Moses

Cäthe

Elvis Perkins

„Days Gone By“

„Vagabund“

„I Aubade“

bereits erschienen

Vertrieb

02.10.

Vertrieb

GoodToGo

90 BPM

02.10.

Vertrieb

Sony

80 BPM

Cargo

80 BPM

Bei diesen Bob Mo-

Nie wirkte Cäthe so

Als Sohn von Holly-

ses handelt es sich nicht um den berühmten

authentisch wie jetzt. Nicht zuletzt ist das ih-

wood-Legende Anthony Perkins muss man

amerikanischen Jazz-Drummer, sondern um

rem Umzug von Hamburg nach Berlin zu ver-

sich keine Sorgen um seinen Lebensunterhalt

das Produzenten-Duo Tom Howie und Jimmy

danken. Mit der Gitarre in der Hand wartete

machen – man hat einfach Geld, darf seinen

Vallance. Zwei Kanadier, die mittlerweile in

sie in ihrem WG-Zimmer auf Inspiration – mit

Hobbys frönen und seine Spleenigkeit ausle-

Berlin residieren, aber ihre ersten Sporen in

Erfolg. In ihren Liedern hat sie sich von fest-

ben. Weshalb Elvis (er heißt wirklich so) schon

der New Yorker Underground-Szene um das

gefahrenen Denkmustern losgelöst, sie ist er-

mal sechs Jahre zwischen zwei Alben pausiert,

Marcy Hotel Kollektiv verdienten. So weit, so

wachsen geworden. Welches Stück könnte das

das Ganze als kauziges Lo-Fi-Epos im Sinne

verwirrend. Dafür ist die Musik der beiden

besser untermauern als „Müder Drache“, das

der 90er anlegt und sich wahrscheinlich einen

ein wunderbarer Grenzgang zwischen akus-

mit Selbstironie den Kampf mit den eigenen

feuchten Dreck um Verkäufe schert. Hier geht

tischen und elektronischen Instrumenten. Da

Dämonen schildert? Auch in „Foto“, einer Re-

es um Selbstverwirklichung, ums arty, cool

treffen Samples, Beats und mystische Synthie-

miniszenz an ihren Vater, macht die Sängerin

und hip Sein sowie um den Spaß unter Freun-

Sounds auf Gitarren, Klavier und Percussions.

keinen Hehl aus ihren Gefühlen. „Yeah Yeah“

den. So steuern die Kollegen von Dearland und

Sprachfetzen und Geräuschkulissen paaren

kommt als chansoneskes Wiegenlied daher,

Lavender Diamond jede Menge skurrile Instru-

sich mit einem angenehmen Gesang und aus-

„Glaub mir, Honey“ steht in der Tradition von

mente (Zebra-Trommeln, Lichtschalter, Spiel-

ufernde Tracks treffen auf durchstrukturierte

Bob Dylan. Wer’s kaum glauben kann, dass

zeugklavier, tibetische Schellen etc.) bei –

klassische Popsongs. Zudem hat das Ganze

Cäthe so gereift ist, den dürfte spätestens

wodurch folkige Kleinode zwischen kauzig,

etwas ungemein Chilliges und Relaxtes – wie

die Abschlussballade überzeugen. Diese Frau

schräg und psychedelisch entstehen, für die

Wellnessklänge für den stressigen Großstadt-

weiß einfach, wie man kitschfrei deutschspra-

man viel Geduld und Weltoffenheit braucht.

dschungel.

chigen Pop macht.

26

ma

dl

ma


Reviews Alternative

Kagoule

Golden Void

Girl Band

„Urth“

„Berkana“

„Holding Hands

bereits erschienen

Vertrieb

bereits erschienen

Vertrieb

Warner

With Jamie“ VÖ

RTD

bereits erschienen

Vertrieb 80 BPM

90 BPM

Es ist schon okay, wenn

| CD

RTD

80 BPM

Breit-

An diesem Album wer-

in „Gush“ die großen Nirvana anklingen und

wand-Gitarren. Ausufernde Soli. An den Rän-

den sich – dazu muss man kein Prophet sein –

„Adjust The Way“ an die nicht minder großen

dern des bekannten musikalischen Gitarren-

die Geister scheiden. Einfach weil man das

frühen Smashing Pumpkins erinnert. Kagoule

universums mäandernder Psychedelic-Sound.

Debüt der Iren wahlweise als genial oder kom-

aus Nottingham sind eine junge Band. Und

Golden Void klingen genau so, wie man sich

plett dilettantisch einstufen kann. Da werden

der Grunge der 90er-Jahre ist für eine solche ja

eine Psychedelic-Band aus der Bay Area um

ruppiger Post-Punk, infernaler Noise-Rock,

nicht der schlechteste musikalische Einfluss.

San Francisco Mitte/Ende der 70er eigentlich

rudimentärer Krach und viel Schwarzmalerei

Vor allem dann nicht, wenn er lediglich Auf-

vorstellt. Nur haben sie noch nicht mitbekom-

mit provokanten, wütenden Texten aufgetischt

hänger für ein durchweg aufregendes Debüt

men, dass wir uns in der zweiten Dekade des

bzw. auch schon mal Spoken Word oder unflä-

ist, das die Dringlichkeit der Indierock-Heroen

dritten Jahrtausends befinden. Weshalb weiter

tige Kraftausdrücke bemüht. Wobei sich die

von einst mit dem unbeschwerten Vorwärts-

fleißig und womöglich unter Zuhilfenahme ir-

Youngster aus Dublin auf The Fall, The Birthday

drang britischer Kellerrock-Combos vereint

gendwelcher Halluzinogene an Gitarrenleitern

Party oder The Pop Group beziehen. Das Be-

und mindestens auch noch den Irrwitz der

in den Himmel gebastelt und an frühe Black

sondere an diesen versierten Alt-Revoluzzern

frühen Pixies („Damp Sand“) mit aufnimmt. In

Sabbath ebenso erinnert wird wie an Düster-

ist allerdings, dass sie richtige Songs schrei-

Großbritannien hat man das bereits erkannt

rock der Marke Pentagram. Handwerklich über

ben und diese auch anspruchsvoll arrangie-

und den nächsten kleinen Hype ausgerufen.

jeden Zweifel erhaben, wird das Quartett mit

ren. Girl Band – selbst wenn der Name toll ist –

Kein Wunder: Produziert wurde das junge Trio

Album Nummer zwei so endgültig zum Vorrei-

müssen in puncto Songwriting und Produkti-

von Ross Orton, der bereits am Sound von

ter einer kalifornischer Psychedelic-Renais-

on dagegen noch viel lernen. Nur: Die Attitüde

Arctic Monkeys, MIA und The Fall entschei-

sance. Für die auch in der Zukunft noch Platz

und die Power stimmen schon jetzt.

dend mitwirken durfte.

ist ...

cb

Stoner-Rock.

ss

Fever The Ghost

Darwin Deez

!!!

„Zirconium Meconium“

„Double Down“

„As If“

bereits erschienen

Vertrieb

bereits erschienen

Vertrieb

Indigo

80 BPM

ma

RTD

90 BPM

16.10.

Vertrieb

RTD

Geiles

Coverartwork,

90 BPM

Der schwermetalllas-

Darwin Deez, bürger-

tige erste Stuhlgang eines Neugeborenen?

lich Darwin Smith und nach einem Abstecher

oder? Und irgendwie passt auch der Sound auf

Wer lässt sich einen solchen Albumtitel ein-

in die Provinz nun wieder wohnhaft in New

dem sechsten Album der Dance-Punk-Pioniere

fallen? Und vor allem: Wie nüchtern war er

York, ist einer dieser ideenreichen Indiepop-

von Chk Chk Chk zum irre grinsenden Affen. Ist

dabei? Eine Frage, die sich bei dem Quartett

Gesellen, denen man noch viel mehr Mas-

wild, funky, eingängig, gut gelaunt, unbere-

aus Los Angeles fast von selbst beantwortet:

senbekanntheit wünschen würde, als sie

chenbar und leicht chaotisch. Wobei sich das

Casper, Bornabin, Nicolas und Mason sind

haben. „Double Down“ ist das dritte Album

US-Quintett zwei Jahre nach „Thr!!!er“ von sei-

stark geschminkte, kosmische Liebeskinder

des Anfangdreißigers, der vor vier Jahren mit

ner vielleicht eingängigsten Seite zeigen darf.

in Glitzerklamotten, die mit das Bekiffteste

der Single „Radar Detector“ einen Klassiker

Wie um dem Ruf, ausschließlich in eingeweih-

und Durchgeknallteste seit Langem bieten:

für Kenner ablieferte, und es dürfte seine

ten Indie-Kreisen funktionieren zu können,

Ihr Debüt ist ein 12-Song-Trip, der von sin-

poppigste Arbeit bislang sein. „Kill Your At-

mit einem überzeugten „As If“ entgegenzu-

fonischem Größenwahn über liquiden Pop,

titude“, eine zupackende Rock-’n’-Roll-Num-

treten. „Every Little Bit Counts“ jedenfalls hat

60s-Psychedelia, mellow Leisetreter bis hin

mer, wurde von der BBC schon als „Hottest

das Zeug zum globalen Indie-Tanzflächenhit,

zu orgiastischem Krach reicht. Wobei die

Record of the World“ ausgezeichnet, „Time

„Ooo“ falsettiert sich in Hot-Chip-Höhen und

vier auch mal ein esoterisches Mantra an-

Machine“ klingt nach dem Pop eines Micha-

„Freedom“ braucht sich als klassische Disco-

stimmen, auf den Spuren des Yellow Magic

el Jackson, „Last Cigarette“ oder „The Mess

hymne vor den 70ern nun wirklich nicht ver-

Orchestras wandeln oder ihre Form von (ent-

She Made“ vereinen auf schwungvolle Weise

stecken. Viel Dance und wenig Punk also, da-

rückter) Tanzmusik servieren. Die Flaming

fröhlichen Pop mit persönlichen Geschichten

für der Wurf, der auf offene Ohren auch beim

Lips, Brian Wilson und Jellyfish dürften zu

über kaputte oder gerade kaputtgehende Be-

letzten verschlossenen „Nichts-Hören-Affen“

Tränen gerührt sein.

ziehungen. Eine ganz feine Platte.

treffen sollte.

Das Entertainment Magazin von

ma

sr

cb

27


CD |

Reviews Jazz

Mariza „Mundo“ VÖ

09.10.

Vertrieb

Warner

Eric Marienthal & Chuck Loeb

The Roger Cicero Jazz Experience

„Bridges“

„The Roger Cicero Jazz

Experience“

bereits erschienen

Vertrieb 90 BPM

VÖ 02.10.

in-akustik

80 BPM

80 BPM

Vertrieb Sony

Mariza wäre zu Recht

Zwei Pfeiler moderner

Nein, das ist kein neu-

empört, wenn man sie als distanzierte Frau ab-

Jazzmusik haben sich mit Gitarrist Chuck Loeb

es reguläres Roger-Cicero-Album mit Big

tun würde. Auf ihrem neuen Album „Mundo“

und Saxofon-Legende Eric Marienthal zusam-

Band, jazzangehauchtem Pop und mehr

kehrt die portugiesische Fado-Sängerin ihr In-

mengetan, um mit „Bridges“ Brücken nicht nur

oder weniger (selbst-)ironischen Songtexten

nerstes nach außen, sie lässt ihre Hörer mit Lie-

zwischen beider Instrumenten zu schlagen (er-

über die vielen Missverständnismöglichkei-

dern, die größtenteils eigens für sie geschrieben

gänzt um Bassist John Patitucci), sondern auch

ten zwischen Mann und Frau. Vielmehr hat

wurden, in ihre ganz persönliche Welt eintreten.

zwischen unterschiedlichsten Spielarten des

Cicero, der mit 18 im Bundesjugendorches-

Ihre Sehnsucht nach Tiefe wird mit organischen

Jazz, die hier zu einem warm klingenden Gan-

ter den Jazz zu lieben lernte, seine Wurzeln

Instrumenten ausgeleuchtet. Mal singt sie voller

zen zusammengefügt werden. Mal inspiriert

besucht, und dies in kleiner Besetzung im

Hingabe ein Liebeslied, mal frönt sie ihrer Weh-

von Keith Jarrett („Crossing“), dann wieder von

Quartett mit Maik Schott (Klavier), Hervé

mut. Von zeitgenössischen Nummern schlägt

brasilianischen Samba-Klängen („Lucky Sou-

Jeanne (Kontrabass) und Matthias Meusel

sie mühelos eine Brücke zu traditionellen Stü-

thern“) oder bedächtigem Walzer-Rhythmus

(Schlagzeug). Gemeinsam spielen sie sich

cken. Weil das Geschlecht für sie in der Musik

(„Noir“), bewegen sich beide Musiker absolut

gewieft durch ein Repertoire englischspra-

keine Rolle spielt, spricht sie in der Milonga „Ca-

sicher auf einem Parkett, das mit Smooth Jazz

chiger Standards wie „Moody’s Mood“, aber

prichosa“ aus der Perspektive eines Mannes.

nur unzureichend umschrieben wäre. Denn

auch durch jüngere Klassiker wie Paul Si-

Bei „Padoce De Céu Azul“ trumpft sie mit einem

„Bridges“ ist nicht nur tiefgründiger, sondern

mons „50 Ways To Leave A Lover“ oder „Tom

Mix aus kapverdischem Kreol und Englisch auf.

auch vielschichtiger als ein Großteil der Genre-

Traubert’s Blues“ von Tom Waits. Eindeutig

So trägt sie auf ihre Weise dazu bei, dass dieser

konkurrenz. Und für Fans beider Musiker eine

mehr Herzensangelegenheit als eine bloße

Klassiker (weiter-)lebt.

echte Empfehlung.

Fingerübung.

dl

ss

sr

VINYL CORNER Wie heißt es in unserem Eagles of Death Metal-Feature so schön: Gott sei Dank für das gute alte Vinyl, weil hier das großartige Artwork zu „Zipper Down“ erst so richtig schön zur Geltung kommt. Vom Retro-auf-die-Zwölf-Rock mal ganz zu schweigen. Bei u. a. Monster Magnet sind sie da im Oktober in guter Gesellschaft. Die veröffentlichen mit „Cobras And Fire“ nämlich eine „Höralternative“ zu ihrem „Mastermind“-Album – selbstverständlich auch auf schwarzem Gold mit schwerem Psych- und Soundtrack-Einschlag. Ein „Bussi“ hinterher gibt’s dafür von unseren österreichischen Bologna-Urlaubern von Wanda, deren neues Werk auf Vinyl (und inklusive MP3-Downloadcode) gleich noch mal so schön schrammelt wie auf CD und „Amore“ aus wirklich jeder Rille tropfen lässt. Gar nicht unter der Goldenen Schallplatte machen es die Editors mit ihrem

28

neusten Wurf „In Dream“: Das Vinyl tatsächlich goldfarben, eine Bonus-CD mit bei – hier werden tatsächlich Schallplattensammlerträume war. Apropos Träume: John Grant ist wieder da. Seine „Grey Tickles, Black Pressure“ sind wieder so großartig wie der gefeierte Vorgänger. Und überhaupt dermaßen gut aufgenommen, dass die Albträume und MiIdlife-Krisen des Ex-Czaren analog einfach noch einmal besonders klingen (übrigens inklusive Bonus-CD). Für die Hurts war Klang ohnehin noch nie ein Problem. Auch nicht auf „Surrender“, dem wir uns ebenso willenlos hingeben wie dem Hardcore-Sound der unvergleichlichen Boysetsfire, die mit ihrem selbstbetitelten Album nicht nur Kontraste setzen, sondern ihren ureigenen Weg konsequent fortsetzen (inkl. Downloadcode!).


Reviews Hörbücher

Jojo Moyes

Andy Weir

„Ein ganz neues Leben“

Tommy Jaud / Sean Brummel

Sprecherin

„Einen Scheiß muss ich“

Sprecher

Sprecher

berg

Luise Helm

bereits erschienen

Vertrieb

Argon

80 BPM

„Der Marsianer“

Tommy Jaud

Richard Baren-

VÖ bereits erschienen

bereits erschienen

Vertrieb

| CD

Argon

90 BPM

Vertrieb Random House

Mit „Ein ganzes hal-

Auf so etwas kann auch

bes Jahr“ hat es Jojo Moyes zu Weltruhm

nur einer wie „Vollidi-

als Hörbuchfassung, das passt wie Faust

gebracht, der auch mit ihren nie zu sehr

ot“ Tommy Jaud kom-

aufs Auge bzw. Mark Watney auf den Mars.

ins Kitschige abdriftenden Folgeromanen

men. Einen amerikanischen Ratgeber von

Schließlich lebt das Buch – überwiegend –

nie abgerissen ist. Ganz offensichtlich aber

einem amerikanischen Autor, den Jaud gleich

von der direkten Ansprache des Marsgestran-

hat sie das Schicksal von Louisa genauso

miterfunden und dann angeblich wieder ins

deten an den Leser, der zunehmend atemlos

wenig losgelassen wie ihre Leser, die das

Deutsche übertragen hat. Aus „Do the fuck

miterleben muss und darf, wie dem Surviva-

tragisch-schöne Ende einfach nicht wahr

whatever you want“ wird hier „Einen Scheiß

listen jede Überlebensidee wieder wie Sand

haben wollten. Jetzt – mit einigen Büchern

muss ich“, eine oft brüllkomische Abrechnung

zwischen den Fingern zerrinnt, während die

Abstand – hat Moyes offenbar einen Ansatz-

mit Ratgeberliteratur im Allgemeinen und un-

Rettungsmission vor immer unüberwindba-

punkt für eine Fortsetzung gefunden, von

serer erfolgsgetriebenen Burnout-Kultur im

reren Problemen steht. Schon als Buch ein

der sie verspricht, dass es weder Wiederauf-

Besonderen. „Die Leute sterben, weil sie zu

absoluter Pageturner, als Film ein sicherer

erstehungen von den Toten noch ähnliche

wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie

Hit von „Gravity“-Dimensionen, ist auch das

Soap-Momente zu erwarten gibt, dafür das

zu wenig Spaß haben“, heißt es da. Und genau

Hörbuch ein gefährlich spannendes Unter-

Wiedersehen mit etlichen alten Bekannten.

an dem Punkt setzt die rotzfreche Persiflage

fangen, von dem man sich zweimal überlegen

Gelesen von Luise Helm, die auch als Syn-

an, bei der es sich der Autor bzw. Überset-

sollte, ob man es im Auto hört. Nicht dass der

chronstimme von Scarlett Johansson stets

zer nicht nehmen lässt, sie seinem Publikum

Ausflug wie jener von Watney irgendwann

den richtigen Ton trifft.

gleich auch noch selbst vorzutragen.

einmal im Marsgraben endet …

ss

80 BPM

ss

„Der

Marsianer“

cb

AB 8. OKTOBER AUF DVD UND BLU-RAYTM ERHÄLTLICH

DVD D VD Das Entertainment Magazin von

B LU-RAY BLU-RAY

ERHÄLTLICH IN ALLEN TEILNEHMENDEN MÜLLER-FILIALEN MIT MULTI-MEDIA-ABTEILUNG! NUR SOLANGE DER VORRAT REICHT!

TM M

DISNEY.DE/A-WORLD-BEYOND

29

© 2015 Disney


Titelstory

Jurassic World GUARDIAN OF THE DINOSAURS Fast 15 Jahre, nachdem mit „Jurassic Park 3“ eine legendäre Filmreihe zu Grabe getragen wurde, folgt jetzt die spektakuläre Wiedererweckung. Der Blockbuster-Dino kehrt zurück.

30

90 BPM

Ein kleiner Exkurs zu Disney muss – über 20 Jahre nach der spektakulären Eröffnung des Jurassic Park auf der Isla Nubar – erlaubt sein: Aber der ehemalige Mäuse- und jetzt übermächtige „Star Wars“-Konzern hat mal wieder den richtigen Riecher gehabt. Und im demnächst die Kinos füllenden „Kleinen Dinosaurier“ der Kinder liebstes Urviech wieder mit Pixar-Leben gefüllt, im Jahr zuvor mit Chris Pratt den größten schnoddrigen Leinwandhelden seit Harrison Fords Han Solo (oder Indiana Jones) geboren. Kein Wunder also, dass die zunächst durchaus etwas argwöhnisch beäugte Wiederer-


Titelstory

weckung der Spielberg/Crichton-Franchise in diesem Frühjahr durch die Decke gegangen ist. Ein „Guardian Of The Galaxy“ als Zoowächter für prähistorische Urviecher, die – moderne Technik sei Dank – noch einmal spektakulärer und echter gerieten als noch in den drei Vorgängern, das konnte – gepaart mit dem unkonventionellen Blick von Indie-Filmer Colin Trevorrow („Safety Not Guaranteed“) – sogar die derlei Unterfangen sonst eher abweisend gegenüberstehende Filmkritik überzeugen. Das liegt auch an der schönen Metaebene, die der Jurassic World eine feine selbstironische Note verleiht. Denn ganz wie

Das Entertainment Magazin von

die angestaubte Franchise hat hier auch der seit den Ereignissen von vor 14 Jahren längst wieder eröffnete Saurierpark mit Alterserscheinungen zu kämpfen. Die hier zu begutachtenden und sogar zum Anfassen nahen Dinoherden haben längst nicht mehr die Anziehungskraft, die sich Parkbesitzer Masrani (Irrfan Khan) für seine Eventlocation – gemanaget von der ehr-

31


Titelstory

geizigen Claire (Bryce Dallas Howard) – wünscht. Es muss – wie im Eventkino – eine Neuheit her: Eine neue Hybridzüchtung, die als Indominus Rex mehr sein soll als nur die neue Hauptattraktion des Parks. Und genau hierin liegt auch das Problem. Der Indominus ist so intelligent und gefährlich, dass aus der gewünschten Parkattraktion eine tödliche Gefahr für Besucher und Angestellte wird. Ein Glück, dass sich mit Dinosaurierflüsterer Owen (Chris Pratt) ein – zumindest in Sachen prähistorische Tierwelt – einfühlsamer Verhaltensforscher vor Ort befindet, der sich zum coole Sprüche absondernden Helden mausern darf. Ebenso wie Claire, die von der gestrengen Managerin nur langsam über sich selbst hinaus in die weibliche Heldenfigur hineinwächst. Gemeinsam mit ihren zwei Neffen findet sie sich bald mittendrin im prähistorischen Kriegsgebiet wieder: Denn auf den Indominus hetzt man ausgerechnet für Kriegszwecke gezüchtete Velociraptoren – was freilich spektakuläre Actiontableaus (und ein wenig Kritik an der Hybris der Wissenschaft) zur Folge hat.

32

Das Ergebnis kann und sollte sich tatsächlich sehen lassen. Nicht nur wegen zahlreicher Anspielungen oder den sympathischen Helden, sondern vor allem – und so ist es ja auch gedacht – wegen der Dinosaurier, deren tricktechnische Entwicklung seit Teil drei wirklich atemberaubend ist. Schön, dass man sich zudem in Sachen 3D (für das Heimkino mit entsprechender Blu-ray-Technik verfügbar) nicht ebenfalls der Hybris hingegeben und die gefährlichen Raubtiere möglichst bedrohlich gen Zuschauer ausgerichtet hat. Wie bei den besten Vertretern der Gattung wird 3D hier vor allem dazu genutzt, die prähistorische Welt der Isla in der Tiefe erfahrbar zu machen. Ein weiterer Grund dafür, sich erneut diesem Eventkino mit Indie-Filmernote hinzugeben. Bleibt eigentlich nur eine Hoffnung: dass die bereits angekündigten Fortsetzungen anders als vor knapp zwanzig Jahren die Qualität halten können, die „Jurassic World“ zu einem der Filmereignisse dieses Jahres gemacht hat. cb

Jurassic World | Universal / USA 2015 | Regie Colin Trevorrow | Darsteller tba | FSK

12

Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Omar Sy | Features

tba | VÖ


CD-HIGHLIGHTS

++++ + ++

JE

Adya „Classic“

Adya „Classic 2“

Beatsteaks „Boombox“

Bee Gees „Number Ones“

Birdy „Birdy“

Michael Bublé „To Be Loved“

Eric Clapton „Clapton Chronicles – The Best Of“

Joe Cocker „Best Of Joe Cocker“

Phil Collins „...Hits“

Fleetwood Mac „Greatest Hits“

Hugh Laurie „Didn’t It Rain“

Led Zeppelin „Celebration Day“

++

5,55

ANGEBOT GILT VOM 05.10. BIS ZUM 31.10.

EUR

O

++++ + ++

Udo Lindenberg „MTV Unplugged“

Neil Young „Unplugged“

Linkin Park „Minutes To Midnight“

ZZ Top „Rancho Texicano – The Best Of“

++

7,99

JE

EUR

O

Peter Fox „Stadtaffe“

Seeed „Next“

Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-MediaAbteilung.


DVD des Monats

Spy SUSAN COOPER UNDERCOVER Komödiantische Wuchtbrumme in tödlicher Mission: Als Susan Cooper wächst Melissa McCarthy über sich selbst und angestaubte Agentenkomödienklischees hinaus – und findet nur in Jason Statham ihren herrlich selbstironischen Meister. Man kennt und hasst das mittlerweile eigentlich: Übergewichtige oder unterbelichtete Menschen, die zufällig zwischen den Fronten der Geheimdienste landen und so für allerhand Gelächter sorgen sollen. Und wenn wir ehrlich sind, dann haben wir uns auch von Melissa McCarthys neuestem Filmvehikel Ähnliches erwartet: 80 BPM eine schrille Spionageklamotte, die ihrem deutschen Untertitel in Sachen Intelligenz ebenbürtig sein würde. Mit den üblichen Pipikacka-Witzen, mit schrillen Klamotten und mit permanenten „Ich bin zu dick für den Job“-Anzüglichkeiten. Aber Regisseur Paul Feig („Brautalarm“, „Taffe Mädels“) kennt offenbar nicht nur seine Hauptdarstellerin besonders gut, sondern auch die Fallstricke des Genres. Weshalb es ihm mit „Spy“ auf ganzer Linie gelingt, durchaus handfestes Actionkino mit selbstbewusster Hauptfigur und cleverem Humor an den richtigen Stellen zu würzen. Wir jedenfalls können uns nicht daran erinnern, die McCarthy jemals in derart

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physischer Form aufräumen gesehen zu haben. Oder einen Jason Statham, der so komisch ist wie hier. Dabei beginnt alles wie ein neues Bond-Abenteuer. Mit dem smarten Jude Law als Agenten, der allerdings versehentlich den einzigen erschießt, der über gefährliche Waffenlieferungen Bescheid weiß. Schlimmer noch: Er gerät in die Hände der


DVD des Monats

schönen und skrupellosen Rayna Boyanov (Rose Byrne), die sich auch noch der Tatsache rühmen kann, sämtliche Geheimidentitäten der auf sie angesetzten Agenten zu kennen. Sehr zum Unmut des draufgängerischen Topagenten Rick Ford (Jason Statham), dessen aberwitzige Selbstüberschätzung einen eigenen Film füllen könnte, greift man deshalb auf die übergewichtige Analystin Susan Cooper (Melissa McCarthy) zurück, die im fernen Europa schon bald zeigen darf, dass mehr in ihr steckt als nur die zurückhaltende Schreibtischtäterin. Im Kampfeinsatz mindestens ebenso gefährlich wie mit ihrem losen Mundwerk, kommt sie der Waffenhändlerin bald schon gefährlich nahe. Und muss bald nicht nur mit üblen Handlangern aufräumen (und zwar richtig), sondern sich auch mit so manchem Seitenwechsel arrangieren. Immer mal wieder an ihrer Seite Rick Ford, der es sich nicht nehmen lassen will, den Undercovereinsatz mit seinen Methoden zu Ende zu bringen. Was teilweise aberwitzige Konsequenzen nach sich zieht.

Das Entertainment Magazin von

Tatsächlich ist es neben seiner Figur aber vor allem McCarthy selbst, die als Susan Cooper auf ganzer Linie überzeugen kann. Eben weil sie ihre Figur nicht als ungeschickte und übergewichtige Büromaus anlegt, sondern sie mit all dem unterfüttert, was eine echte Actionheldin braucht: eindrucksvoller Martial-Arts-Technik und geschicktem Einsatz von Handfeuerwaffen aller Art. So läuft sie in der cleveren Bond-Persiflage nie Gefahr, zur Witzfigur zu verkommen, sondern bleibt stets ernstzunehmende Agentin – an deren Seite allenfalls die Männerwelt zu präpotenten Aufschneidern degradiert wird. In der Auseinandersetzung mit stereotypen Spionagefilmdogmen gewinnt „Spy“ deshalb auch seinen oft klugen und stets äußerst unterhaltsamen Humor. Der hier völlig gleichberechtigt neben klassischer Agentenfilmaction stehen darf. Und das auch im noch ruchloseren Extended-Cut! cb

Spy – Susan Cooper Undercover | Fox / USA 2015 | Regie steller

Paul Feig | Dar-

Melissa McCarthy, Jude Law, Jason Sthatham | Features

tba

VÖ tba | FSK 16

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DVD Blu-ray | Features

A World Beyond TOMORROWLAND Eine neue Mission Impossible für „Die Unglaublichen“-Regisseur Brad Bird: Die Verfilmung einer Themenparkattraktion als retrofuturistische Zukunftsvision. Manche filmischen Visionen sind wohl auch der breiten Masse ein wenig zu visionär. Anders lässt sich der kometenhafte Absturz dieses hübschen Science-FictionMärchens mit Starbesetzung kaum erklären. Vielleicht fehlt es dem Kinopublikum ja ebenso an schöpferischer Fantasie wie den Menschen in dieser von Brad Bird 80 BPM („Mission Impossible“, „Die Unglaublichen“) und Damon Lindelof („Lost“) ersonnenen Welt, in der die Sechziger noch als Ära futuristischer Träume geschildert werden, während die Gegenwart das Träumen offenbar verlernt hat. Vielleicht lag es aber auch am deutschen Verleihtitel, der mit dem amerikanischen „Tomorrowland“ nun wirklich nicht mehr viel gemeinsam hatte.

Im Mittelpunkt dieser „Jenseitswelt“ steht die junge Casey Newton, die mit dem großen Wissenschaftler nicht nur den Namen sondern auch ihren Forschergeist teilt. Sie bekommt von einem geheimnisvollen Mädchen (das sich – wie sich später herausstellt – in einen Roboter verwandeln kann) einen Button zugesteckt, der ihr die atemberaubende Vision einer anderen Welt beschert. Doch als Casey nachzuforschen beginnt, gerät sie in höchste Gefahr. Erst in Frank White (George Clooney), als junger Mann selber ins Tomorrowland eingela-

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den, findet sie einen Verbündeten und auch eine Erklärung für das Geschehen: Vor Jahrzehnten hatten Visionäre der Marke Gustave Eiffel, Thomas Edison, Jules Verne und Nikola Tesla in ihrem gemeinsamen Traum von einer besseren Welt ein Paralleluniversum entdeckt, in dem sie das Tomorrowland gründeten. Doch nicht nur diese technologische Wunderwelt mit ihren fantastischen Maschinen, auch unsere gute alte Erde ist in Gefahr. Denn der fanatische David Nix („Dr. House“ Hugh Laurie), einst ebenfalls „Tomorrowländer“, hat ganz und gar nicht zukunftsträchtige Pläne für die Menschheit. Der Weltuntergang ist nur noch eine Frage der Zeit. Keine Frage der Zeit, aber des guten Willens ist es, sich unvoreingenommen auf dieses allzu früh als Flop abgetane Sci-Fi-Märchen einzulassen. Hier verbindet sich der Mystery-Touch von Lindelof mit der Fantasie eines Pixar-Zöglings zu einem einzigartigen und spektakulär visualisierten Abenteuer für die ganze Familie, das nicht nur in Sachen produktionstechnischer Aufwand überzeugen kann, sondern auch mit einer ganzen Reihe darstellerischer Hochkaräter. Ein zu Unrecht geschmähtes Filmspektakel, das sich eine zweite Chance redlich verdient hätte … ss

A World Beyond | Disney / USA 2015 | Regie

Brad Bird | Darsteller

George Clooney, Britt Robertson, Hugh Laurie | Features tba | VÖ 08.10. FSK 12


Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray

Mara und der Feuerbringer GÖTTERDÄMMERUNG Davon hat man sich beim Verleih sicher Größeres erwartet. Einen Fantasy-Hit mindestens von den Ausmaßen einer „Rubinrot“Trilogie, einen supererfolgreichen Auftakt zu noch mehr „Mara“-Filmen, die Wiederholung dessen, was Autor und Regisseur Tommy Krappweis mit der von ihm verfassten Buchtrilogie gelungen war: ein Bestsel70 BPM ler. Aber irgendwie wollte der Funke vom „Feuerbringer“ nicht auf das familiäre Publikum überspringen. Was mit Sicherheit nicht an der talentierten Hauptdarstellerin Lilian Prent liegt oder an ihren prominenten Begleitern von Jan Josef Liefers bis hin zu Esther Schweins. „Mara und der Feuerbringer“ ist vielmehr vielleicht ein wenig zu familiär – und sitzt mit seinem humorvollen Unterton (Krappweis ist auch Erfinder von „Bernd das Brot“) zwischen allen Stühlen. Die vierzehnjährige Mara wird hier von schrecklichen Visionen geplagt, die von der nordischen Götterdämmerung künden. Zusammen mit einem Professor für germanische Mythologie macht sie sich auf, das

Schlimmste zu verhindern. Dass das vor allem in den Actionsequenzen nie ganz das Niveau der Hollywood-Vorbilder erreichen kann, ändert dabei wenig am Unterhaltungswert des FantasyMärchens. Dem angesichts niedriger Zuschauerzahlen die Fortsetzung allerdings verwehrt bleiben wird. ss

Mara und der Feuerbringer | Paramount / D 2015 | Regie Darsteller

Tommy Krappweis

Lilian Prent, Jan Josef Liefers, Esther Schweins | Features

Hör-

filmfassung | VÖ 01.10. | FSK 6

Raw Like Sushi ANIME-SPECIAL Zwei legendäre Reihen stehen im Mittelpunkt unseres kleinen Anime-Rundumschlags: „Dragonball Z“ und „Detektiv Conan“. Pünktlich zum 20. Jubiläum der legendären Anime-Serie um Son Goku (deren Manga-Vorlage 2014 sogar 30 Jahre alt wurde) hat sich Toei in Japan noch einmal des Klassikers angenommen, die damals produzierten Füllerepisoden entfernt und das Material digital neu bearbeitet. Das Ergebnis war das sehr viel getreuer dem Manga folgende „Dragonball Z Kai“ (AV Visionen), das zum 30. Jubiläum der Manga-Vorlage nun auch im zweimonatlichen Rhythmus in Deutschland erscheint. 98 Episoden der ersten Staffel werden dabei auf insgesamt sechs Boxen verteilt. Nicht minder legendär: „Detektiv Conan“, dessen 18. Film „Der Scharfschütze aus einer anderen Dimension“ (AV Visionen) im vergangenen Jahr in den japanischen Kinos zum nach „Lupin III vs. Detektiv Conan“ erfolgreichsten Film der Reihe wurde. Kein Wunder bei der atemlosen Spannung rund um einen mysteriösen Scharfschützen, der in Tokio scheinbar wahllos Menschen tötet und Verbindungen zum US-Militär zu haben scheint. Bei so viel Kult darf auch das Studio Ghibli nicht fehlen, das mit dem wunderbaren „Das Königreich

Das Entertainment Magazin von

der Katzen“ (Universum) die Fortsetzung seiner Collection auf Blu-ray erfährt. Mit dem Klassiker von Miyazaki-Schüler Morita lassen wir es für diesmal auch schon gut sein. Und wünschen viel Spaß beim Wiederentdecken heißgeliebter Anime-Helden. ss

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DVD Blu-ray | Features

Miss Bodyguard IN HIGH HEELS AUF DER FLUCHT „Hot Pursuit“ heißt dieses weibliche BuddyMovie im Original. Aber in Deutschland weiß man natürlich, wo man derartige Filme platzieren möchte: bei Fans der jüngsten Bullock-Komödien der Marke „Taffe Mädels“ oder „Miss Undercover“, weshalb wir uns schon fast darüber wundern müssen, dass am Ende nicht „Miss Mädel“ oder „Taffe Bo70 BPM dyguards“ aus dem Stoff geworden ist. Der unterscheidet sich tatsächlich herzlich wenig von seinen Artgenossen, abgesehen von der Tatsache vielleicht, dass hier auch noch eine dicke Portion „Midnight Run“ hinzugefügt wurde. Reese Witherspoon ist als verklemmte Polizistin Rose Cooper das genaue Gegenteil ihrer Schutzbefohlenen Daniella Riva (Sofía Vergara), die vor Lebenslust nur so sprüht und vielleicht auch deswegen auf der falschen Seite des Gesetzes an der Seite eines mächtigen Drogenbosses gelandet ist. Nun aber soll Daniella aussagen, Rose die widerspenstige Schöne zu diesem Zweck beschützen. Einer ersten Schießerei kann man zwar noch entkommen, aber nun ist Rose des Mordes verdächtig und beide Zanktanten auf der Flucht vor Gangstern und Cops. Wort- und Feuergefechte wechseln einander nun in schöner Folge ab, bevor nach nicht einmal neunzig Minuten schon wieder Schluss ist. ss

Miss Bodyguard | Warner / USA 2015 | Regie

Anne Fletcher | Darsteller

Reese Witherspoon, Sofía Vergara, John Carroll Lynch | Features VÖ

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15.10. | FSK

12

tba


Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray

Gespensterjäger WHO YOU GONNA CALL? Während in den USA Paul Feig an der Neuauflage der „Ghostbusters“ arbeitet, diesmal mit weiblichen Gespensterjägern, ist man in Deutschland – dank Bestsellerautorin Cornelia Funke – bereits weiter. Hier darf Anke Engelke als furchtlose Geisterjägerin Hedwig Kümmelsaft alle Register ihres komödiantischen Könnens 70 BPM ziehen und dem elfjährigen Tom Tomsky bei seiner selbst auferlegten Mission zur Seite stehen: dem schleimig-grünen Gespenst Hugo (das nicht von Ungefähr an den Slimer der US-Kollegen denken lässt) in sein ihm angestammtes Spukgemäuer zurückzuhelfen, da jenem sonst das Jenseits droht. Das Problem: Die Geistervilla wird vom bösen Eis-Gespenst in Beschlag gehalten, das keine Anstalten

macht, das Feld wieder zu räumen. Also muss der junge Tom nicht nur seine Ängstlichkeit besiegen, sondern auch die Kümmelsaft von seinem Vorhaben überzeugen. Und es gemeinsam mit dem grünen Hugo auch noch mit dem EisGespenst aufnehmen. Das Ergebnis kann in puncto Humor (Bastian Pastewka spricht das animierte Gespenst) und Animationen durchaus überzeugen und schielt mit seinen „Ghostbusters“- und „Men In Black“-Anleihen sowie dem jungen britischen Hauptdarsteller auch auf ein breiteres internationales Publikum. Das darf sich von „Gespensterjäger“ gut unterhalten fühlen. Auch wenn uns die Originale irgendwie immer noch lieber sind. ss

Gespensterjäger | Warner / D 2014 | Regie steller FSK

Tobi Baumann | Dar-

Anke Engelke, Christian Tramitz | Features

tba | VÖ

15.10.

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DVD Blu-ray | Features

Kind 44 VERBRECHEN IM PARADIES Kriminalität? Hat es im Sowjetreich unter Josef Stalin genauso wenig gegeben wie Eheprobleme. So zumindest will es die staatliche Propaganda. Und in der Sowjetunion des Jahres 1953 ist der ehemalige Waisenjunge Leo Demidow (Tom Hardy) als mächtiges Glied im Ministerium für Staatssicherheit integraler Bestandteil des Sys80 BPM tems. Zumindest so lange, bis seine Frau (Noomi Rapace) von einem Denunzianten fälschlicherweise als Verräterin gebrandmarkt wird. Trotz ehelicher Differenzen bekennt sich Leo zu ihr und wird mit seiner Frau in eine trostlose Industriestadt deportiert. Hier zeigt das Sowjetsystem seine grauenvolle Fratze schließlich in Gestalt einer misshandelten Knabenleiche, die Leo auf die Spur eines grausamen Serien-

mörders führt. Weil aber nicht sein kann, was nicht sein darf, sieht sich Leo erheblichen Problemen gegenüber. Denn die 43 anderen Fälle, zu denen er Bezüge herzustellen in der Lage ist, sind samt und sonders als Unfälle deklariert oder Unschuldigen in die Schuhe geschoben worden. Für den Geheimpolizisten wird die Suche nach Killer und Wahrheit zum Spießrutenlauf – und zum Weg, seine Ehe endlich in richtige Bahnen zu lenken. Bis es so weit ist, wird der Zuschauer allerdings Zeuge einer denkbar düsteren und trostlosen Inszenierung einer grauen und bleiernen Zeit, in der neben den Hauptdarstellern Tom Hardy und Noomi Rapace u. a. auch Gary Oldman, Vincent Cassel und Joel Kinnaman zu bewundern sind. ss

Kind 44 | Concorde / USA 2014 | Regie

Daniel Espinosa | Darsteller

Hardy. Noomi Rapace, Gary Oldman | Features 22.10. | FSK

Tom

Featurette, Trailer | VÖ

16

..

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Mitreißende Blu-ra

40

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Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray

Der Nanny KINDERSPASS MIT MATTHIAS Matthias Schweighöfer weiß, wie es geht, gelernt hat er schließlich beim Besten in Sachen Selbstvermarktung: Til Schweiger. Seit also der gute Matthias, in der Tat ja einer der begabtesten deutschen Schauspieler, festgestellt hat, wie steil das deutsche Publikum auf seichte, aber gut getimete Komödienkost steht, macht 70 BPM er nichts anderes mehr. Und pflegt gleichzeitig immer noch das Image des großen Kindes, das regelmäßig mit Joko & Klaas in bescheuerten Trinkspielen einen über den Durst trinkt, Buddy Joko auch mal in seinem Film mitspielen lässt und für deren Sendung „Mein bester Feind“ gern auch mal eine Gastrolle im Film hergibt. Crossmarketing nennt man das. Funktioniert hat das auch im Fall „Der Nanny“, der

es auf immerhin gut 1,7 Millionen Kinozuschauer gebracht hat, ohne sich zu weit vom FilmFilm-der-Woche-Rezept der Vorgänger zu unterscheiden. Diesmal spielt er allerdings den auf den ersten Blick nicht supersympathischen Baulöwen Clemens, der nicht nur seine beiden Kinder vernachlässigt, sondern aktuell gerne auch mal zur Zwangsentmietung schreitet. Im Falle von Horst (Milan Peschel) macht er sich allerdings einen besonderen Feind. Der nämlich heuert der Rache wegen als männliches Kindermädchen bei Clemens an. Hat aber die Rechnung ohne die aufmüpfigen Kids gemacht. Oder den Willen Schweighöfers, das Ganze trotzdem auf ein familientaugliches Wohlfühl-Happy-End zusteuern zu lassen. ss

Der Nanny | Warner / D 2015 | Regie

Matthas Schweighöfer | Darsteller

Matthias Schweighöfer, Milan Peschel | Features tba | VÖ 08.10. | FSK 12

KÜRZERE TAGE. LÄNGERES FILMVERGNÜGEN MULTI-DISC-BOXEN ZUM UNSCHLAGBAREN PREIS!

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DVD Blu-ray | Features

Lost River GOSLINGS VISIONEN

Last Knights Mit dem bildgewaltigen „Casshern“ und dem nicht minder eindrucksvollen „Goemon“ hat Regisseur Kazuaki Kiriya bereits einige visuelle Ausrufezeichen setzen können, denen er mit „Last Knights“ nun die amerikanische Adaption eines asiatischen Stoffes nachfolgen lässt. Im Prinzip erzählt „Die Ritter des letzten Ordens“ 80 BPM nämlich nichts anderes als die Legende der berüchtigten 47 Ronin. In einer nicht näher definierten mittelalterlichen Parallelwelt wird der mysteriöse Raiden (Clive Owen) zum Kommandanten (und schließlich sogar Erben) von Lord Bartok (Morgan Freeman), der allerdings bald in Ungnade beim kaiserlichen Gesandten Gezza Mott fällt. Der verurteilt Bartok nämlich zum Tode, würde sich am liebsten aber auch gleich Raidens und seiner Ritterschar entledigen. Die aber sinnen auf Rache. Was dramaturgisch jetzt vielleicht nicht der neueste Kniff ist, immerhin aber dazu führt, dass sich Fans brachialer Mittelalter-Action hier bestens aufgehoben fühlen. Zusätzlich zum eindrucksvollen Look punkten die „Last Knights“ nämlich mit einer – für derlei Filmprojekte – außerordentlich starken Besetzungsriege. Die den „Indie-Blockbuster“ in den USA bereits zum Überraschungserfolg hat werden lassen.

Es hat den Anschein, dass die Zeit langsam gnädiger mit Ryan Goslings Regiedebüt ist, als das die Filmkritiker noch nach der Premiere auf dem Festival von Cannes im Mai 2014 waren. Denn knapp anderthalb Jahre nach der Premiere zeigt sich, dass hier wohl doch einer den Negativhype vom anderen abgeschrieben hat. „Lost River“ mag jetzt 80 BPM nicht das Meisterwerk sein, das GoslingBuddy Refn beispielsweise mit „Drive“ vorgelegt hat, aber Goslings Film ist ein visuell zu jeder Zeit höchst eindrucksvoller, fiebrigmysteriöser Albtraum, der zudem von einer ganzen Reihe großartiger Darsteller profitiert. Uns ist es deshalb vollkommen egal, was wann wie von David Lynch oder Refn abgeguckt wurde, solange uns das Ergebnis packt. Und das tut es. Sowohl als albtraumhaftes Filmgemälde als auch als Kommentar auf die sozialen Zustände in den sterbenden Autoindustriestädten der USA. Iain De Caestecker gibt hier den jungen Bones, der mit seinem jüngeren Bruder noch bei seiner Mutter (Christina Hendricks) lebt, die es aus wirtschaftlichen Gründen nicht aus dem zunehmend verfallenden Lost River hinausschafft. Im Gegenteil: Während sich Bones mit gefährlichen Schlägertypen (Matt Smith) auseinandersetzen muss, lässt sich die Mutter vom mysteriösen Dave (Ben Mendelsohn) in den surrealen Horror-Stripclub von Cat (Eva Mendes) schleppen. Um sich und seine Mutter aus den Fängen der verrottenden Stadt zu befreien, muss Bones deshalb den Kampf mit dem metaphorischen Drachen aufnehmen. Auf limitierter 2-Disc-Blu-ray übrigens auch im Extended Cut!

ss

cb

DIE RITTER DES 7. ORDENS

Last Knights – Die Ritter des 7. Ordens | KSM / USA 2015 | Regie ki Kiriya | Darsteller

Morgan Freeman, Clive Owen | Features

Scenes, Trailer, Bildergalerie | VÖ 19.10. | FSK 16

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Kazua-

Behind the

Lost River | Tiberius / USA 2014 | Regie

Ryan Gosling | Darsteller

De Caestecker, Christina Hendricks, Ben Mendelsohn | Features VÖ 08.10. | FSK 16

Iain Trailer


Features | DVD Blu-ray

Love & Mercy GOOD VIBRATIONS

Zwei grundverschiedene Schauspieltypen spielen Beach-Boy-Legende Brian Wilson hier. Und das hat durchaus seine Berechtigung. Denn zwischen dem jungen und als Musiker erfolgreichen Wilson (Paul Dano) und dem dank schwerwiegenden psychischen Problemen zurückgezogen lebenden älteren Exzentriker (John Cusack) liegen 80 BPM Welten. Diese Diskrepanz hat sich Regisseur Pohland auch für sein stark gespieltes und aufschlussreiches Biopic zunutze gemacht: Er beginnt mit einem sichtlich gealterten und sozial inkompetenten Wilson und dessen aufkeimender Liebe zu Autoverkäuferin Melinda. Und springt immer wieder in die 60er-Jahre zurück, in denen die Beach

Boys um den genialen Brian ihre größten Erfolge haben. Ist es in der Vergangenheit (neben Brians bereits angeschlagener Psyche) der Vater, mit dem die größte Reibung besteht, so wird die erzählerische Gegenwart von Wilsons Psychodoc Eugene Landy (Paul Giamatti) dominiert. Der versucht mit aller Macht, Wilsons schöpferisches Genie in Zaum und die Kontrolle über dessen Werk zu behalten. Weshalb ihm die Beziehung zu Melinda ein Dorn im Auge ist. Zwischen diesen beiden Polen lässt Pohland den Beach Boy langsam wieder in Richtung selbstbestimmtes Leben tasten. Begleitet von der unvergesslichen Musik der Band, die dem Film ihren natürlichen Rhythmus gibt. cb

Love & Mercy | STUDIOCANAL / USA 2015 | Regie

W. Pohland | Darsteller

John Cusack, Paul Dano, Elizabeth Banks | Features tba | VÖ 15.10. | FSK 6

WEISSENSEE – die dritte Staffel ist da!

Staffel 1 DVD 2 Disc 9,99 €

Staffel 2 DVD 2 Disc 12,99 €

Staffel 3 DVD 2 Disc, 17,99 € Blu-ray 1 Disc, 19,99 € | ab 02.10.15

Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. Aktionszeitraum: 01.10. – 31.10.15

Gesamtbox DVD 6 Disc, 37,99 € Blu-ray 3 Disc, 39,99 € | ab 02.10.15

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DVD Blu-ray | Features

The Leftovers APOCALYPSE? NO!

Gomorrha – Staffel 1 Nachdem uns vor gut sieben Jahren bereits Matteo Garrone eine vielfach preisgekrönte Verfilmung zu Roberto Savianos packenddokumentarischem Mafia-Bestseller geschenkt hat, zieht Regiesprössling Stefano Sollima mit einer – zunächst exklusiv für Sky entstandenen – seriellen Neubearbeitung des Stoffes nach. Hier hat er freilich 90 BPM den nötigen Rahmen, um ein komplettes gesellschaftliches Panoptikum mafiöser Strukturen zu entwickeln. Was ihm so gut gelingt, dass einem das Zuschauen nicht gerade leicht gemacht wird. Nicht weil es an spannenden Höhepunkten fehlen würde, sondern weil es trotz Fokussierung auf die Familie Savastano und Ciro, die rechte Hand ihres Paten, an echten Identifikationsfiguren mangelt. Hier hat wirklich jeder Dreck am Stecken und den eigenen Vorteil im Blick, weshalb so etwas wie die klassische Heldenreise, ob nun von Gut zu Böse oder umgekehrt, schlicht überhaupt nicht stattfindet. Das ist es auf der anderen Seite aber auch, was „Gomorrha“ so unbedingt sehenswert macht. Hier wirkt nichts gekünstelt oder auf TVDramaturgiemaß hochpoliert, sondern zutiefst authentisch und schockierend. Ein hochrealistischer Einblick in die familiären, politischen und sozialen Verflechtungen miteinander konkurrierender Mafiaclans, der demnächst – wie das organisierte Verbrechen nicht nur in der Region – in die nächste Runde geht.

„The Leftovers“ ist im vergangenen Jahr als vielleicht deprimierendster und düsterster neuer Serienstart gefeiert worden. Und tatsächlich muss man sich auf das hier präsentierte Endzeitszenario einlassen können, um es in seiner ganzen erzählerischen Wucht würdigen zu können. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller 90 BPM von Tom Perrotta und verantwortet von „Lost“-Guru Damon Lindelof, werfen uns die „Leftovers“ gleich zu Beginn in ein Szenario, wie es bedrückender gar nicht sein könnte. Von einer Sekunde auf die andere verschwinden hier zwei Prozent der kompletten Weltbevölkerung. Ohne Spur, ohne Erklärung, ohne Abschied. Zurück bleiben am Boden zerstörte Angehörige und eine Gesellschaft, die die Bedeutung dieses einschneidenden Erlebnisses selbstverständlich hinterfragt. Hat man das biblische Jüngste Gericht erlebt, bei dem nur die Besten in den Himmelsstand erhoben werden, während 98 Prozent im irdischen Fegefeuer der Verlustängste verbleiben? Eine Antwort gibt „The Leftovers“ nicht (und hat das offenbar auch nicht vor!). Dafür wird hier von einer Welt erzählt, die ohne Hoffnung ist. Und von der Familie von Sheriff Garvey (Justin Theroux), die infolge der Ereignisse zerbrochen ist. Immer mehr schließen sich einer geheimnisvollen Sekte an, die mit Schweigegelübde und Kettenrauchversprechen der Ereignisse gedenkt, religiöse Gurus versprechen seliges Vergessen, lebensechte Puppen sollen die Illusion schaffen, die Familie wieder beisammenzuhaben. Das schürt Konflikte, die auf dramatische Weise aufbrechen. Und die in der just anlaufenden zweiten Season ihre Fortsetzung finden. Top!

ss

cb

DIE WELT GEHÖRT UNS

The Leftovers – Staffel 1 | Warner / USA 2014 | Schöpfer

Gomorrha – Staffel 1 | WVG / IT 2014 | Regie Stefano Sollima | Darsteller Salvatore Esposito, Fortunato Cerlino | Features bereits erschienen | FSK 16

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Behind the Scenes | VÖ

delof | Darsteller FSK

16

Justin Theroux, Liv Tyler | Features

Damon Lin-

tba | VÖ

08.10.


Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray

Powers DIE KOMPLETTE ERSTE SEASON Das Beste an dieser zunächst exklusiv für die Playstation entstandenen Serie ist ihr inhaltliches Konzept, das auf einer der besten Comicreihen des letzten Jahrzehnts beruht: der gleichnamigen Graphic-Novel-Serie von Brian Michael Bendis und Michael Avon Oeming. Hier wird uns ein Superheldenuniversum präsentiert, das von Sex, Gewalt, 80 BPM Drogensucht und medialer Selbstvermarktung durchzogen ist, weshalb Todesopfer unter den gottgleichen Helden keine Seltenheit sind. Ermittelt wird in diesen Fällen vom Ex-Superhelden Christian Walker (Sharlto Copley), der seine Kräfte eingebüßt hat und dieses Trauma über seine kriminalistische Tätigkeit zu kompensieren versucht. Verantwortlich für sein Dilemma ist sein ehemaliger Freund und Heldenkollege Wolfe (Eddie Izzard), der mittlerweile in einem Hochsicherheitstrakt untergebracht ist. Dort rausholen will ihn der mittlerweile mit „Powers“-Blut handelnde Johnny Royalle (Noah Taylor) –

was ihn auf Konfrontationskurs mit Walker und dessen neuer Partnerin Deena Pilgrim bringt. Das Ergebnis ist als Mischung aus Comicstory und Police-Procedural durchaus sehenswert, krankt allerdings ein wenig am offenbar beschränkten Budget. Ein Umstand, der sich im Rahmen einer – noch nicht bestätigten – zweiten Season hoffentlich beheben lässt. cb

Powers – Die komplette erste Season | Sony / USA 2014 | Regie David Slade u. a. | Darsteller Sharlto Copley, Michelle Forbes, Susan Heyward | Features tba | VÖ 15.10. | FSK 16

House Of Cards – Season 3 KALTER KRIEG Er wollte US-Präsident sein anstelle des US-Präsidenten. Und das hat Polit-Isnogud Frank J. Underwood (Kevin Spacey) – Vorsicht: Spoiler! – im Verlauf der zweiten Season auch geschafft. Weshalb sich viele gefragt haben, ob die gefeierte PolitthrillerSerie überhaupt noch genug Stoff für eine dritte Staffel finden würde. Wir können Ent80 BPM warnung geben: Sie konnte. Weil die Fallhöhe nun natürlich besonders groß ist und von allen Seiten am Stuhl des amtierenden Präsidenten gesägt wird. Namentlich sein in Staffel zwei schwer verletzter ehemaliger Chief of Staff am Zünglein an der Waage, die im Verlauf von 13 Episoden mal in diese, mal in jene Richtung ausschlägt, während Underwood versucht, außenpolitisch zu punkten, um die anstehenden Wahlen gewinnen zu können. Dafür muss nicht nur eine Lösung im schwelenden Nahostkonflikt her, sondern auch eine mögliche neue Entente mit dem – sehr an Wladimir Putin gemahnenden –

Das Entertainment Magazin von

russischen Präsidenten (Lars Mikkelsen). Das für Zuschauer der ersten Stunde und Serienmacher sicher Erschreckende: Phasenweise war das Geschehen so nah dran an der aktuellen Weltpolitiklage, dass man meinen hätte können, es sei Woche für Woche nach Ansicht der Nachrichten produziert worden. Ein echtes Gütesiegel also für diese Serie, die sich nach der etwas schwächelnden zweiten Season ganz offensichtlich wieder erholt hat. cb

House Of Cards – Season 3 | Sony / USA 2015 | Regie Darsteller

John Dahl u. a.

Kevin Spacey, Robin Wright, Lars Mikkelsen | Features

tba

VÖ 01.10. | FSK 12

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DVD Blu-ray |

Reviews Crime & Co

Altar – Das Portal zur Hölle

Anarchie

Life After Beth

KSM / USA 2014

Universal / UK 2014

Koch / GB 2014

Darsteller

Regie

Nick Willing

Darsteller VÖ 80 BPM

Regie

Olivia Williams

FSK

16

Jeff Baena

Darsteller

Ethan Hawke,

Aubrey Plaza,

Milla Jovovich

Dane DeHaan

FSK

bereits erschienen

Regie

Michael Almereyda

bereits erschienen

01.10.

FSK

16

80 BPM

16

80 BPM

Die Amerikaner mögen

Eigentlich gar nicht so

Im allgemeinen Zom-

vielleicht gerade erfolgreich sein mit ihrer Vari-

clever, so zu tun, als habe dieses qualitativ

bie-Rambazamba erfreut sich auch das Sub-

ante klassischen Geisterhaus-Horrors der Mar-

hochwertige Gangsterdrama irgendetwas mit

genre der Untoten-Komödie immer größerer

ke „Sinister“ und Co. Aber erfunden haben es –

den „Sons Of Anarchy“ zu tun. Weil so jeder

Beliebtheit. Diesmal mit „Parcs & Recreation“-

dafür bürgen nicht nur etliche Spukgemäuer –

halbwegs mitdenkende Kunde sofort glaubt,

Beauty Aubrey Plaza, die beim Wandern viel

die Briten. Davon zeugen nicht nur die neu be-

es mit einem trashigen Trittbrettfahrer zu tun

zu früh ums Leben kommt und einen recht

lebten Hammerstudios samt „Frau in Schwarz“,

zu haben. Dabei heißt der Film im Original

konsternierten Freund (Dane DeHaan) zurück-

sondern auch dieses atmosphärische Horror-

„Cymbeline“ und basiert – inklusive seiner

lässt. Der traut seinen Augen kaum, als er der

Highlight, dass stimmungsvolle Location mit

Dialoge – komplett und direkt auf dem gleich-

Verflossenen bei deren Eltern wieder über den

starken Darstellern paart und ansonsten das

namigen Shakespeare-Drama, das in die Ge-

Weg läuft. In Bester „The Returned“-Manier ist

übliche Genrevokabular durchdekliniert. Als da

genwart verlegt wurde und mit Top-Darstel-

das Mädel – ohne Erinnerung an ihren Tod –

wären: altes Gemäuer mit dunkler Vergangen-

lern glänzt. U. a. Ethan Hawke, Milla Jovovich,

aus dem Grab zurückgekehrt. Der Wiederauf-

heit, unbescholtene Familie mit Teenage-Kids

Ed Harris, Dakota Johnson und John Leguiza-

nahme der Großen Liebe steht also nichts

und ein uralter Fluch, der bald schon zur echten

mo sind im filmischen Experiment zu sehen,

mehr im Weg. Außer die dunklen Geheimnisse

Heimsuchung für die Neube-

das freilich eher an Luhrmanns

um Beth, die langsam an die

wohner wird. Ohne viel Blut, da-

„Romeo + Julia“ denken lässt

Oberfläche drängen. Schwarz-

für mit viel Gefühl – für echten

und – ja – auch ein paar Biker

humorig, romantisch und auch

Schrecken!

zum Inhalt hat.

mal ganz schön blutig!

cb

ss

Vice

The Voices

In Their Skin

Universum / USA 2014

Ascot / USA, D 2014

AL!VE / Kan 2012

Regie

Regie Marjane Satrapi

Regie

Darsteller

Darsteller

Brian A. Miller

Darsteller

Thomas Jane,

Ryan Reynolds,

Bruce Willis

Gemma

Kendrick

VÖ 06.10.

FSK

FSK

02.10. 16

80 BPM

80 BPM

Arterton,

Anna

FSK 16

ss

Jeremy P. Regimbal Selma Blair,

Joshua Close 02.10. 18

80 BPM

Früher hätten es solche

So Böses hatten wir

Es ist wie so oft im Hor-

Stoffe ins Kino gebracht, heute muss die DVD-

von „Persepolis“-Autorin und -Regisseurin

ror-Genre: Ein junges Paar muss den Tod der

Premiere langen. Was entweder ein Zeichen für

Marjane Satrapi gar nicht erwartet. Ihrem mär-

kleinen Tochter verarbeiten, was man am aller-

den schwächelnden Kinomarkt ist oder aber

chenhaften „Huhn mit Pflaumen“ lässt sie nun

besten wohl in der hintersten Provinz tun kann.

Beweis für die abnehmende Zugkraft eines

nämlich eine nicht minder versponnene Kil-

In der es – Genrekenner wissen das – aber sel-

Bruce Willis. Der spielt den Übeltäter in diesem

lermär folgen, in deren Mittelpunkt der unter

ten nur gutmeinende Nachbarn gibt. Insofern

brutal angerichteten „Westworld“- und „Blade

Wahnvorstellungen leidende Fabrikarbeiter

darf man auch durchaus misstrauisch sein, als

Runner“-Verschnitt, in dem die Welt der Bal-

Jerry (Ryan Reynolds) steht. Der wird von sei-

Jane und Bobby vor der Tür stehen und sich qua-

lerspiele längst nicht mehr nur virtuell genutzt

ner Flamme (Gemma Arterton) versetzt und

si selbst einladen. Die haben nämlich erschre-

wird. Statt „Call Of Duty“ & Co. geht es hier in

schließlich von seinen vermeintlich sprechen-

ckende Pläne mit der trauernden Kleinfamilie.

die titelgebende Welt, in der menschenähnliche

den Haustieren darauf angesetzt, die schnip-

Und der Originaltitel gibt schon die Richtung vor,

Roboter zum Kanonenfutter für gewaltbereite

pische Dame doch bitte zu zerstückeln. Weil es

in die es fortan geht. Immerhin: Das klassische

Spieler werden. Weil die Grenzen zwischen Re-

aber auch noch eine andere (Anna Kendrick)

Home-Invasion-Thema erfährt hier nicht nur eine

alität und Spiel fließend sind, versucht ein Po-

und ziemlich viele irre Fantastereien gibt,

hübsche Variation, es wird auch von kompeten-

lizist („Punisher“ Thomas Jane),

wächst sich „The Voices“ zur

ten Darstellern (u. a. Selma Blair,

dem Treiben Einhalt zu gebie-

blutig-bösen Komödie aus, die

James D’Arcy) vorgebracht. Die

ten. Natürlich auch nicht ohne

als echter Geheimtipp mit Star-

„In Their Skin“ weit über den

Waffengewalt ...

besetzung überzeugt.

Durchschnitt heben ...

46

ss

ss

ss


Reviews Reviews DVD Blu-Ray Blu-ray Crime & Co ||DVD

Poltergeist Fox / USA 2015

Titanium – Strafplanet XT-59

Regie

Ascot / RUS 2014

Regie

Regie

Darsteller

Gil Kenan

Darsteller

Sam Rockwell,

Extinction Sony / ESP 2015

Dimitrij Grachew

Rosemarie DeWitt

Darsteller

Anna Chipowskaja

FSK

FSK

22.10. 16

70 BPM

12

Matthew Fox,

Jeffrey Donovan

06.10.

FSK

70 BPM

Vinnie Jones,

Miguel Angel Vivas

bereits erschienen 16

80 BPM

Wir wundern uns ja ein

Wenn das mal der Herr

wenig, dass sich tatsächlich Darsteller für das

Putin sieht ... In „Titanium“ geht es – in

Originalität vergeben wir in Sachen neue

Remake des Tobe-Hooper-Klassikers gefun-

schöner russischer Science-Fiction-Traditi-

filmische Zombieapokalypse, die in dieser

den haben. Schließlich soll auf dem original

on – nämlich um eine hübsch grauslige Dys-

europäisch-amerikanischen

„Poltergeist“ ein Fluch gelegen haben, der so

topie, in der die künftige Menschheit längst

über Serienstars wie Matthew Fox („Lost“)

manchen Beteiligten in den Folgejahren das Le-

auch ins All rübergemacht hat. Mit teils ganz

und Jeffrey Donovan („Burn Notice“) herein-

ben gekostet hat. Immerhin Sam Rockwell und

schön diktatorischen Gesellschaftsformen,

bricht. Die haben beide dieselbe Frau geliebt,

Rosemary DeWitt haben sich nicht schrecken

die schon mal dazu führen können, dass die

die aber den Untoten zum Opfer gefallen ist.

lassen und sich für das von Horror-Ikone Sam

falsche Meinung ins Straflager bzw. auf den

Weshalb man nun – neun Jahre später – mit

Raimi produzierte Remake ins Horror-Haus

Strafplaneten führt. Blöd für die junge Ka-

deren Tochter auf einem abgelegenen bri-

begeben, in dem schon bald merkwürdige

tharina, die sich mit anderen Straffälligen

tischen Bauernhof die letzten Tage als ver-

Dinge geschehen. Vor allem rund um Töchter-

deshalb auf einem veritablen Todesmarsch

meintlich letzte Menschen fristet. Bis man auf

chen Madison, die bald schon verschwindet.

durch mörderisches Sumpfland befindet.

andere Überlebende trifft – und auf eine neue

TV-Störbild und so. Was dann folgt, ist zwar

Unter ihnen auch B-Movie-Baddie und Ex-

Bedrohung, die aus den bereits ausgestorben

ein bisschen Schema F, aber

Fußballer Vinnie Jones, der

gehofften Zombies hervorge-

das ist wohl ein anderer Fluch,

diese

getrickste

gangen ist. Stimmungsvoller

der meistens auf Remakes von

und budgetierte Nummer in-

Zombiehorror mit eigener Note

Horror-Hits zu lasten pflegt.

ternational adeln darf.

ist garantiert ...

ss

ordentlich

Zehn

ss

Extrabeats

Koproduktion

ss

Tracers

Redirected

Universum / USA 2013

Filmconfect / LT, GB 2014

Sword Of Vengeance

Regie Daniel Benmayor

Regie

Universal / UK 2015

Darsteller

Emilis Velyvis

Darsteller

Taylor Lautner,

Regie Jim Weedon

Vinnie Jones,

Adam Rayner

Gil Darnell

Darsteller

VÖ 09.10.

nabelle Wallis

FSK 12

FSK

bereits erschienen

Ed Skrein, An-

VÖ bereits erschienen

16

70 BPM

80 BPM

für

70 BPM

FSK 16

Eine Art „The Fast And

Das hat man auch nicht

Produzent: „Lass uns

The Furious“ im Parkouring-Milieu ist dieser

so oft: Ein litauisches (!!) Action- bzw. Thriller-

was machen, was mit möglichst geringem

nicht besonders originelle Action-Snack, in

perlchen, das sich nicht nur viel bei der bri-

Aufwand den bestmöglichen Profit erzielt!“

dem „Twilight“-Werwolf Taylor Lautner über

tischen Konkurrenz um „Bube, Dame, König

Regisseur: „Hmmm. Zombiefilme gehen na-

Häuser statt durch Wälder jagen darf. Grund

grAS“ abschaut, sondern dafür auch noch auf

türlich immer, aber da gibt’s grad zu viele. Wie

sind seine Schulden bei der chinesischen Ma-

Charaktergesichter wie Vinnie Jones zurückgrei-

wäre es mit einem Wikingerfilm? Die ‚Vikings‘

fia, deren Begleichung ihm die Aufnahme bei

fen kann. Im Mittelpunkt des Aberwitzes steht

laufen im Fernsehen ja ganz gut und ‚Game

ein paar jungen Parkourbegeisterten zu ver-

hingegen Scot Williams als Michael. Ein junger

Of Thrones‘ wird auch von allen geguckt.“

sprechen scheint. Hier betätigen sich neben

Brite, der blutüberströmt, aber reich in einem

Produzent: „Aber Geld für ein Drehbuch hab

der Dame des Herzens offenbar auch echte

Hotelzimmer erwacht, an das er sich nicht erin-

ich keines. Und Stars darfst Du auch nur aus

Kriminelle, deren Beutezüge auch unserem

nern kann. Zunächst. Dann nämlich dämmert

der zweiten Reihe nehmen!“ Regisseur: „Ge-

jungen Helden aus der Patsche helfen könn-

es ihm, dass er – statt seiner Freundin einen

bongt: Wir erzählen die Geschichte vom Nor-

ten. So weit, so dramaturgisch überschaubar.

Antrag zu machen – mit der Freundin ein Casino

mannensprössling, der nach Gefangenschaft

Aber in derlei Filmen geht es ja vor allem um

ausgeraubt hat. Und dass der Flug in den Süden

heimkehrt und Familie und Volk rächen will.“

die Schauwerte. Und die sind

nach Litauen umgeleitet worden

Zuschauer: „Geil! Schwerter!

dank

„Bourne“-Stuntkoordi-

ist. Nur der Anfang irrwitzig-

Action! Blut! Mittelalter! Schaut

nator Gary Powell durchaus

schwarzhumoriger Verwicklun-

aus wie ‚Vikings‘!“ mbeat: „Wie

gegeben.

gen …

gehabt!“

Das Entertainment Magazin von

ss

ss

cb

47


DVD Blu-ray |

Reviews Crime & Co

Berkshire County

Pound Of Flesh

AL!VE / USA 2014

WVG / KAN 2015

Regie

Aufrey Cummings

Darsteller

Alysa King,

Regie Ernie Barbarash

First Impact – Der Paketbombenjäger

Darsteller

Lighthouse / USA 2013

JCVD, Darren

Madison Ferguson

Shahlavi

Regie

Darsteller

FSK

bereits erschienen

bereits erschienen

FSK 18

18

70 BPM

80 BPM

80 BPM

Terry Green D. Strathairn

23.10.

FSK

12

Auch das haben wir

Ein Pfund Hack, das

Was im deutschen Ver-

schon (zu) oft gesehen. Ein hübsches Mädel,

ist im neuesten JCVD-Actioner gleich doppelt

leihtitel noch klingt wie billig heruntergekur-

das erst zum Sex gedrängt wird und sich an-

zutreffend. Nicht nur weil den reifen Muscles

belter Actionramsch, ist in Wirklichkeit ein toll

schließend als Star eines fleißig geteilten

from Brussels hier in Manila eine Niere ge-

besetzter historischer Thriller mit sehr viel pas-

Videos an der Schule gemobbt sieht. Ein ein-

raubt wird (die er doch der sterbenden Nichte

senderem englischen Originaltitel („No God,

sames Haus, in das sie sich zum Wundenle-

spenden wollte), sondern auch weil er infol-

No Master“). Hier geht es nämlich quasi um

cken und Babysitten zurückzieht. Und fiese

ge der Schandtat alles verhackstückt, was

die erste Kommunistenverfolgung in den USA

Eindringlinge, die mit Schweinemasken und

ihm in den Weg kommt. Das hat zwar nicht

der 1920er-Jahre, als Paketbombenanschläge

bösen Absichten aus dem gemütlichen Abend

den heftigen Impact, den Organraub-Thriller

ziemlich schnell italienischen Anarchisten in die

den puren Terror werden lassen. Home Invasi-

der Marke „Sympathy For Mr. Vengeance“

Schuhe geschoben werden sollen. Die Folge: Fal-

on nennt das die Genrepolizei. Und tatsächlich

noch hatten, aber mindestens ebenso wenig

sche Verdächtigungen, Deportationen und Ver-

ist „Berkshire County“ einer der stärkeren Ver-

Humor. Was Fans des 80er- und 90er-Jahre-

haftungswellen, denen sich ein wackerer Polizist

treter des Genres, dem es weder an Atmosphä-

Videotheken-Actioners sicher zu schätzen wis-

aber entgegenstellt. Womit er allerdings selbst

re noch an überraschenden Wendungen oder

sen. Zumal die Kollegenschar von Jean-Claude

in die Schusslinie gerät. Mit David Strathairn

dem unvermeidlichen Blutzoll

sich mittlerweile ja eher mit

und Ray Wise top besetzte

fehlt. Nur an richtig viel Bud-

Selbstironie herumschlägt an-

Terror-Parabel, welche trotz Ir-

get. Aber das sieht man dem

statt mit Händen und Füßen.

reführung im Titel sein Publikum

Film kaum an …

Respekt!

hoffentlich findet!

70 BPM

ss

ss

cb

The Walking Deceased

Secret Agency – Barely Lethal

The Reach – In der Schusslinie

WVG / USA 2015

Ascot / USA 2015

Universum / USA 2014

Regie Scott Dow

Regie

Darsteller

Darsteller

Scott Dow, Joey

Regie

Kyle Newman

J.-B. Leonetti

Darsteller

H. Steinfeld, S.

Oglesby

L. Jackson, J. Alba

J. Irvine

bereits erschienen

FSK 16

80 BPM

FSK

20.10. 12

80 BPM

FSK

M. Douglas,

bereits erschienen 16

So ziemlich jedes Genre

Nicht nur ausgespro-

Schön zu sehen, dass

war schon der Verballhornung durch mal mehr,

chen gut besetzt ist sie, diese Teenage-

sich Michael Douglas auch im fortgeschritte-

mal weniger talentierte Billigheimer ausgesetzt,

Agenten- und Actionthriller-Komödie, son-

nen Alter noch für fiese Rollen nicht zu schade

die mit Parodien gerne schnelle Kasse machen.

dern auch durchweg unterhaltsam. Hailee

ist. Hier spielt er den stinkreichen Städter John

Außer das florierende Zombiegenre. Insofern

Steinfeld („True Grit“) gibt hier die junge

Madec, der sich vom jungen Ben in die Mojave-

macht „The Walking Deceased“ ja auch durch-

Megan, die von Samuel L. Jackson im super-

Wüste führen lässt, um dort ein bisschen mit sei-

aus Sinn, zumal man mit der TV-Vorlage nicht nur

geheimen Eliteinternat zur „Nikita“-mäßigen

nem Jagdspielzeug rumzuballern. Blöd, dass er

den Namen des Hauptdarstellers, Sheriff Lincoln,

Profikillerin ausgebildet wird, sich während

einen Wanderer trifft. Und noch blöder (für Ben),

teilt, sondern auch dessen Schicksal. Aus seinem

eines Einsatzes aber absetzt, um das nor-

dass er den Mord zu vertuschen gedenkt. So

Koma erwacht, muss er feststellen, dass die Zom-

male

kennenzulernen.

soll nämlich nun auch Ben dran glauben. Aller-

bieapokalypse die Erde ziemlich verändert hat.

Inklusive Familie und erster großer Liebe.

dings nicht per Schießgewehr, sondern mangels

Während sich ein Teil der Überlebenden in „Dawn

Das aber will man ihr nicht so recht gönnen.

Wasser: Madec will seinen Führer mitten in der

Of The Dead“-Manier im Supermarkt verschanzt,

Nicht nur die Mitschüler können einem näm-

Wüste verdursten lassen. Hat aber nicht mit dem

betreibt Sohnemann einen Zombie-Stripclub.

lich echt das Leben schwer machen, sondern

Survival-Instinkt seines vermeintlichen Opfers

Geschmacklos? Sicher! Dämlich?

auch Jessica Alba, die hier als

gerechnet, das nicht so einfach

Total! Aber für Fans von zotigem

fiese Terroristin eine richtig

zu sterben bereit ist. Zum Glück

Brutalohumor sicher eine runde

gute Figur macht …

für den Zuschauer, sonst wäre zu

und blutige Sache.

48

ss

Highschool-Leben

ss

früh schon Schluss …

cb


2 103223 902002

Das Entertainment Magazin von

49


DVD Blu-ray | Reviews Family

Chloe rettet die Welt

Sony / USA 2015

Always Woodstock

Tiberius / USA 2015

Regie

Lighthouse / USA 2014

Regie

Darsteller

Ezna Sands

Darsteller

70 BPM

No Way Jose Adam Goldberg

Regie

A. Goldberg,

Rita Merson

G. Jacobs, F. Potente

Darsteller

son, Mira Sorvino

James Wolk, Katey Sagal

FSK

FSK

Dakota John-

15.10. 6

bereits erschienen

12

80 BPM

70 BPM

Allison Miller,

bereits erschienen

FSK

6

Wenn es denn nur im-

Zumeist ist Indie-Dar-

Ein bisschen sieht das

mer so einfach wäre: Da droht die globale und

steller Adam Goldberg eher in Nebenrollen zu

Ganze tatsächlich nach dem legendären Sum-

vom Menschen verursachte Klimakatastro-

bewundern. In „2 Tage Paris“ beispielsweise,

mer of Love in Woodstock aus. Zumindest auf

phe. Und was macht der Eskimoältestenrat: Er

wo er an der Seite von Julie Delpy deren ame-

den ersten Blick. In Wirklichkeit verbirgt sich

schickt mit dem jungen Theo einen der ihren in

rikanischen Freund spielen durfte. Für „No Way

hinter „Always Woodstock“ allerdings eine klas-

die westliche (bzw. vom Nordpol aus gesehen

Jose“ inszeniert er sich gleich mal selber. Wahr-

sische und wenig originelle RomCom mit musi-

südliche) Hemisphäre, um mit den dortigen

scheinlich sogar inhaltlich. Denn Titelfigur Jose

kalischem Einschlag, in der immerhin Katey Sa-

Ältesten Maßnahmen zur Besserung zu verab-

war mal Indie-Rocker, der aber nur noch kleine

gal („SoA“) ein echter Lichtblick ist. Inhaltlich

reden. Ist natürlich ein Culture-Clash der beson-

Brötchen backt und für den mit 40 Jahren auch

geht’s nämlich doch um das Übliche: Musikerin

deren Art, wenn dieser Eskimo plötzlich mitten

eine heftige Midlifecrisis im Anrücken ist. Das

Catherine verliert erst ihren Plattenvertrag und

in New York steht und von einem Ältesten erst

führt zur Trennung von der Freundin und dem

dann ihren Freund und tauscht deshalb New

einmal nichts zu sehen ist. Ein Glück, dass

Einzug bei einem Buddy, der gerade selber

York mit ihren familiären Wurzeln in Woodstock.

Theo in der obdachlosen Chloe („50 Shades

tief in der Krise steckt. Nicht nur hier sucht

Hier darf sie von alten und neuen Freundinnen

Of Grey“-Star Dakota Johnson) Unterstützung

Jose fortan nach Unterstützung – auch auf der

fürs Leben lernen und sich ein bisschen verlie-

in der Mission Weltenrettung

Suche nach der Liebe seines

ben. Und sich schließlich doch

erhält. Und auch der Zuschauer

Lebens. Die von 70s-Rock-Klas-

noch mit ehemaligem Arbeit-

darf sich ob so viel menschlicher

sikern ebenso unterstützt wird

geber und ehemaligem Freund

Wärme richtig gut fühlen ...

wie von Franka Potente.

herumschlagen.

ss

ss

Die Legende von Oz – Dorothy’s Rückkehr

Sam O’Cool – Ein schräger Vogel hebt ab

Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama

Universum / USA 2013

WVG / F, B 2014

WVG / NOR 2015

Regie Will Finn

Regie

Darsteller

Sprecher

VÖ 70 BPM

ss

keine

bereits erschienen

FSK 0

„Sakrileg!“,

70 BPM

FSK

Regie

Christian De Vita

John. A. Andersen

Darsteller

K. Ullmann

bereits erschienen 0

90 BPM

FSK

K. H. Sydness

bereits erschienen 0

schreien

Weil gerade im Anima-

In Norwegen sind die

die einen, die anderen freuen sich auf ein neues

tionsfilmbereich die Kosten-Profit-Rechnung

Abenteuer von Käpt’n Säbelzahn längst so

Abenteuer aus dem von L. Frank Baum ersonne-

mangels Darsteller und Filmcrew eine recht

etwas wie Kinderzimmerallgemeingut. Mit

nen Universum von Oz. Freilich: Mit dem großen

einfache und günstige ist, lassen es sich mitt-

Büchern, Fernsehserien und zugehörigen

Filmklassiker oder dem jüngst veröffentlichten

lerweile auch die Europäer nicht nehmen, Dre-

Liedern. Weshalb der Sprung auf die große

James-Franco-Prequel hat „Die Legende von Oz“

amworks, Pixar, Disney und Co. in Sachen Trick-

Leinwand durchaus Sinn macht. Hier träumt

bis auf die meisten der Helden wenig gemein.

filmabenteuer Paroli bieten zu wollen. Qualitativ

der elfjährige Waisenknabe Pinky von einer

Aber das sollte zumindest ein junges Publikum

sieht das meistens sogar ganz gut aus. Wie im

„Karriere“ beim berüchtigten titelgebenden

nicht weiter stören. Das nämlich findet hier ein

Falle der belgisch-französischen Koproduktion

Käpt’n, wird stattdessen aber vom Barschen

hübsch animiertes Abenteuer vor, in dem die

„Sam O’Cool“, in der ein kleiner Vogel über sich

Björn entführt, der auf der Suche nach einem

kleine Dorothy zuerst in das vom Sturm übel ver-

hinauswachsen muss, um seinen Schwarm Zug-

legendären Schatz ist. So weit, so „Schatz-

wüstete Kansas zurückkehrt, schließlich wieder

vögel sicher ins afrikanische Winterdomizil zu

insel“. Der Rest aber ist wirklich hübsch

in Oz landet, wo sie Zinnmann, Vogelscheuche

geleiten. Auch hier paaren sich schräge Figuren

gemachtes und aufwändiges Kinderfilm-

und Löwe zu Hilfe eilen muss. Denn der verrückte

mit sozial verträglicher Botschaft, weshalb man

abenteuer, das irgendwo zwischen Taka-

Hofnarr will die Macht in Oz an

an dem von Unheilig mit einem

Tuka-Land und „Fluch der Ka-

sich reißen. Was es mit den alten

Titelsong unterstützten Kinder-

ribik“ ziemlich vieles richtig

und einigen neuen Freunden zu

spaß nichts wirklich schlecht

macht – pädagogisch wert-

verhindern gilt ...

finden kann.

voll, versteht sich!

50

ss

ss

ss


Reviews Arthouse

Zu Ende ist alles erst am Schluss

Every Thing Will Be Fine

Indigo / F 2014

Warner / D, KAN 2015

Regie Michael Berry

Regie

Regie Wim Wenders

Darsteller Ed Harris,

Darsteller

Michael Peña

Jan-Paul Rouve

Darsteller

80 BPM

| DVD Blu-ray

Michel Blanc,

Frontera Lighthouse / USA 2014

James Franco,

Annie Cordy

Charlotte Gainsbourg

VÖ bereits erschienen

VÖ 15.10.

FSK

02.10.

FSK

0

80 BPM

FSK 6

12

80 BPM

Wenn das Leben einem

Es ist keineswegs unge-

Wenn Clint Eastwood

manchmal tragikomische Streiche spielt, dann

wöhnlich, dass Deutschlands derzeit vielleicht

gerade nicht zur Stelle ist, dann darf Ed

befindet man sich nicht selten in einer dieser

wichtigster Regieexport mit allerhand Stars

Harris seinen Finger in die offene ameri-

charmanten französischen Komödien, deren

der Marke Franco, Gainsbourg oder McAdams

kanische Immigrationswunde legen und

melancholischer Unterton mal zum Schmun-

hantieren darf. Ungewöhnlich aber ist die He-

als (zunächst) Mexikaner-Hasser gar nicht

zeln, mal zum Nachdenken anregt. So auch im

rangehensweise an sein intimes Drama. Denn

glücklich darüber sein, dass sein Land re-

Fall von „Zu Ende ist alles erst am Schluss“, in

nach „Pina“ scheint Wenders Blut geleckt zu

gelmäßig von illegalen Einwanderern durch-

dem der junge Romain eigentlich Schriftsteller

haben in Sachen 3D. Weshalb er das Schuld-

quert wird. Als seine Frau getötet wird, fällt

werden möchte, aber viel zu viel mit seinen cha-

und-Sühne-Drama eines Schriftstellers, durch

sein Verdacht sofort auf den jungen Miguel,

otischen Verwandtschaftsverhältnissen zu tun

dessen Schuld ein Kind ums Leben gekommen

dessen Frau drüben in Mexiko an kriminel-

hat: Der Herr Papa geht gerade in Rente, Frau

ist, auch in der Tiefe auszuloten versucht. Aber

le Schlepper geraten ist. Doch als er tiefer

Großmama ins Seniorenheim, aus dem sie aber

auch ohne Blu-ray-3D-Technik überzeugt die

bohrt, weitet sich auch sein Fokus. Was den

unversehens ausbüxt. Das hat noch größere

Geschichte, in der klare Schuldzuweisungen

ehemaligen Kollegen des Ex-Sheriffs gar

Verwerfungen zur Folge, schließlich Romains

nicht möglich sind, das Leid aber allgegen-

nicht in den Kram passt. Aber gut zur stark

Odyssee nach Nordfrankreich,

wärtig spürbar ist. Was „Every

gespielten Mischung aus mo-

wo sich die Oma mit ein paar

Thing Will Be Fine“ freilich zu

dernem Western und Polit-

Weisheiten fürs Leben aufzuhal-

einem etwas schwer zu schlu-

Thriller passt.

ten scheint. Hübsch!

ckenden Brocken macht ...

Best Of Bundesliga – Die Chronik

Universum / F 2014

Fox / USA 2015

Regie

Darsteller

VÖ 90 BPM

Aloha – Die Chance auf Glück

Regie

Darsteller

FSK

keine

bereits erschienen 0

80 BPM

ss

Nur eine Stunde Ruhe!

Lighthouse / 1963-2015 k. A.

ss

Regie Cameron Crowe

Patrice Leconte

Darsteller Bradley Cooper,

Christian Cla-

vier, Carole Bouquet

Rachel McAdams

VÖ 08.10.

FSK

bereits erschienen 0

80 BPM

FSK 0

Die Saison 2015/2016

Früher hätte die Rolle

ist bereits in vollem Gange, da erscheint mit

wohl Louis de Funès gut zu Gesicht gestanden,

schen Schaffen von Cameron Crowe („Jerry

„Best Of Bundesliga – Die Chronik (1963-

aber auch „Monsieur Claude“ Christian Clavier

Maguire“, „Almost Famous“) mag „Aloha“ kein

2015)“ ein elf DVDs starkes Kompendium,

macht in der bösen Komödie von Altmeister

absolutes Ruhmesblatt sein, aber die Kritik, wel-

mit dem die DFL und Sport Bild noch einmal

Patrice Leconte eine ausgesprochen gute und

che die US-Presse für „Aloha“ teils über ihn aus-

zur Zeitreise durch über 50 Jahre bundesdeut-

mächtig genervte Figur. Dabei will er als Jazzfan

gegossen hat, hat seine stark besetzte Roman-

scher Ligageschichte einladen. Alle deutschen

Michel doch nur die eben erstandene Jazzrarität

ze dann doch nicht verdient. Immerhin Bradley

Meister – und das sind mehr als nur der allge-

in Ruhe anhören dürfen. Aber nicht nur die Sei-

Cooper, Emma Stone, Rachel McAdams und Bill

genwärtige FCB –, alle entscheidenden Tore,

tensprung-geständige Frau und seine eigene

Murray sind in der Hawaii-Dramödie zu sehen,

unvergessliche Stars und exklusives Bonus-

Affäre machen ihm einen Strich durch die Rech-

in der ein Ex-Militär (Cooper) nach verbocktem

material. Das summiert sich auf insgesamt

nung, sondern auch der Sohnemann und die

Afghanistaneinsatz nach Hawaii zurückkehrt,

über 20 Stunden Liga pur und damit auch auf

von ihm angeheuerten Schwarzarbeiter. Wäh-

um am Ort seiner frühen Erfolge noch einmal

einen echten Wissensvorsprung, mit dem sich

rend ein Wasserschaden das nachbarschaftli-

sein Glück zu versuchen. Nicht nur bei der Ex-

beim nächsten gemeinsamen Fußballabend

che Hausfest flugs in seine Wohnung umziehen

Freundin (McAdams), sondern auch bei einer

trefflich punkten lässt. Und das

lässt. Die Hölle also. Und ein

hiesigen jungen Pilotin (Emma

zu einem wirklich moderaten

wirklich kurzweiliger Komödien-

Stone). Und das ist in Sachen

Preis für die schicke limitierte

spaß mit etlichen Breitseiten

Inszenierung und Darsteller weit

Collector’s Edition.

gegen das elitäre Bürgertum.

über dem Genredurchschnitt.

Das Entertainment Magazin von

ss

Gemessen

am

filmi-

ss

51


DVD Blu-ray | Reviews Zapping

Boardwalk Empire – Staffel 5 Warner / USA 2014

The Knick – Die komplette erste Staffel

The Blacklist – Die komplette zweite Season

Regie

Warner / USA 2014

Sony / USA 2014

Tim van Patten

Darsteller

90 BPM

Regie

Steve Busce-

Darsteller

bereits erschienen

FSK

16

90 BPM

FSK

Regie Michael Watkins

Steven Soderbergh

mi, Michael Shannon

Darsteller James Spader

Clive Owen

VÖ 15.10.

bereits erschienen 16

80 BPM

FSK 16

Schön, dass die immens

Aua! Da tut zunächst

stark gestartete Prohibitions- und Mafiaserie ih-

schon das Hinsehen weh. Medizin, das war

wie eine Art „Schweigen der Lämmer“, hat sich

ren Zenit nicht allzu weit überschritten hat! Nach

um 1900 nicht nur eine reichlich blutige, son-

längst zum eigenen großen Serienhit gemau-

überschaubaren fünf Staffeln ist jetzt – mit nur

dern eine – dank nicht existierender Antibioti-

sert. In dem ein jahrelang vom FBI gesuchter

acht Episoden – Schluss. Und das – wie man

ka – oft auch ziemlich tödliche Angelegenheit.

Ex-Intelligence-Offizier (James Spader) aus hei-

so schön sagt – „with a bang“! Nicht umsonst

Gerade das ist es, was den TV-Ausflug von Star-

terem Himmel bei der Behörde auftaucht, und

heißt das Motto für das finale Geschehen rund

Regisseur Steven Soderbergh und Clive Owen

die Aufspürung anderer Schwerverbrecher ver-

um Nucky Thompson (Steve Buscemi) „No One

so sehenswert macht. Der Blick in ein früheres

spricht. Unter der Voraussetzung, seine Black-

Goes Quietly“. Sieben Jahre nach den Ereignis-

Medizinzeitalter, der ähnlich packend gerät

list mit der jungen Elizabeth Keen abarbeiten zu

sen der Vorgängerstaffel versucht Nucky trotz

wie beispielsweise „E.R.“, dank Zeitkolorit

dürfen. Das hat sich in der ersten Staffel bereits

großer Wirtschaftskrise, seine Unternehmungen

und schillernder Figuren (Owens Professor ist

zur weltumspannenden Operation ausgewach-

auf halbwegs legale Füße zu stellen. Vor allem

schwer kokainabhängig) aber zur toll ausge-

sen, die in Season zwei endlich ihre Fortsetzung

in Konkurrenz zum großen Lucky Luciano kein

statteten Geschichtsstunde in bewährter HBO-

erfährt. Inklusive weiterer Enthüllungen über

leichtes Unterfangen, dem immer wieder Rück-

Qualität wird. Zartbesaitete Gemüter seien

die Vergangenheit der beiden Hauptfiguren, die

blenden in die Jugend Thomp-

trotzdem gewarnt: Die hier ge-

uns noch einiges für die dritte

sons gegenübergestellt werden.

zeigten Operationen basieren

Season erwarten lassen, die in

Alles in allem: Ein starkes und

historisch korrekt auf echten

den USA bereits in den Startlö-

befriedigendes Serienfinale.

anatomischen Fotos.

chern steht.

ss

Weissensee – Die dritte Staffel

cb

angefangen

EuroVideo / D 2015 Regie

Universum / GB 2015

Darsteller

Regie Bahrat Nalluri

Don McKellar

Uwe Kokisch

Darsteller Peter Firth

VÖ 16.10.

FSK

Friedemann Fromm

FSK

Florian Lukas,

02.10. 12

Während

80 BPM

Sensitive Skin EuroVideo / KAN 2013 Regie

FSK 16

Kim Catrall,

22.10. 12

80 BPM

Schon in „Sex And The

land 83“ bereits die Welt erobert hat und auch

„Game Of Thrones“-Fans: Jon Snow lebt, zumin-

City“ hatte sie mit ersten Alterserscheinungen

hierzulande in den Ausstrahlungsstartlöchern

dest in diesem Kinoableger zur britischen Spio-

und der berühmt-berüchtigten Midlifecrisis zu

steht, kann sich „Weissensee“ schon länger der

nageserie „Spooks“, die sich in ihrer Heimat seit

kämpfen: Kim Catrall. Jetzt hat sie ihre eigene

Tatsache rühmen, eine der stärksten deutschen

Jahren größter Beliebtheit erfreut. In deren Mit-

(kanadische) Serie erhalten, in der sie in zu-

Serienproduktionen rund um die Geschichte

telpunkt steht mit MI5-Agent Harry Pearce aber

nächst sechs Folgen weiter mit all dem kämpfen

der ehemaligen DDR zu sein. Die steht zu Be-

ein anderer. Pearce ermittelt nach der gewaltsa-

darf, was mit dem Übertritt ins neue Lebenszeit-

ginn der aktuellen dritten Staffel kurz vor ihrem

men Befreiung eines Terroristen mitten in Lon-

alter jenseits der 50 zu tun hat. Also verkaufen

Ende, der Mauerfall sorgt für die rasend schnel-

don undercover, weil er die CIA hinter der Aktion

sie und Gatte Al das gemeinsame Haus und zie-

le Verschiebung der Machtverhältnisse. Mitten-

vermutet. Weil davon nicht alle beim MI5 wissen,

hen ins stylische Loft nach Toronto, wo zunächst

drin unsere Familie Kupfer, welche die Wende

wird der junge Agent Holloway (Kit Harington) auf

Hormontherapie und Friseur das Schlimmste

auf beiden Seiten, Staatsmacht und Bürger-

den vermeintlich mit dem Feind kollaborierenden

zumindest herauszögern sollen. Weil der arg

rechtsbewegung, erleben darf. Bis hin zum

Topagenten angesetzt. Und muss jenem bald

bemühte, aber hypochondrische Gatte das All-

Sturm auf das Ministerium für Staatssicherheit,

schon in einem wendungs- und actionreichen

gemeinempfinden auch nicht zu heben in der

der Anfang 1990 den weiteren

Spionageabenteuer tatkräftig zur

Lage ist, kommen bald auch

Rahmen für „Weissensee“ setzt.

Seite stehen. Und das lässt sich

andere Männer ins Spiel. Und

Das Ergebnis: Ein gesamtdeut-

auch ohne Serienvorkenntnisse

wir befinden uns bald wieder in

sches TV-Highlight.

bestens goutieren ...

vertrautem „SATC“-Terrain ...

ss

Aufatmen

Don McKellar

allen

52

„Deutsch-

hat

ss

Spooks – Verräter in den eigenen Reihen

Darsteller

80 BPM

Was

bei

ss

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53


Blu-ray des Monats

San Andreas EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN Die Erde bebt wieder: Für sein neuestes Actionspektakel darf sich „The Rock“ mitten hinein in „The Big One“ begeben – und Katastrophenkino auf Emmerichs Spuren erlebbar machen.

80 BPM

54

Eigentlich – da sind sich Erdbebenforscher so sicher wie über das Amen in der Kirche (oder, bei der Gelegenheit: den nächsten Emmerich-Katastrophenfilm) – ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Los Angeles „The Big One“ zu spüren bekommt: Jenes gefürchtete Beben, das durch die Verschiebung der tektonischen Platten am San-AndreasGraben dazu führen wird, dass in der Stadt der Engel kein Stein auf dem anderen bleibt. Und trotzdem tut man in der Glitzermetropole bei jedem kleinen der oft spürbaren Beben so, als werde man schon noch zu der Generation gehören,

die von der gewaltigen Naturkatastrophe verschont bleibt. Nur im Kino selbst gibt man sich (spätestens seit dem 70erJahre-Klassiker „Erdbeben“) den apokalyptischen Visionen eines im Erdboden versinkenden Los Angeles hin. Und weil unser Roland Emmerich das trotz „Day After Tomorrow“ und „2012“ noch nicht in letzter Konsequenz gezeigt hat, dürfen jetzt – nach ähnlichem Muster – Brad Peyton und sein Star Dwayne „The Rock“ Johnson ran. Der ist der Held dieser Geschichte, die – abgesehen von vielleicht noch imposanterer Zerstörungswut – ganz genau so abläuft, wie man es aus dem Katastrophenfilmgenre kennt. Ein integerer Wissenschaftler (Paul Giamatti) sagt ein verheerendes Beben voraus, wird aber geflissentlich überhört, weshalb es das verheerende Beben dann auch


Blu-ray Back indes theMonats Blu-Ray

gibt. Erst bricht der Hoover Dam, dann sämtliche Hoffnung, als die Westküstenmetropolen vom Beben der Stärke 9 überrascht und verheerend durchgeschüttelt werden. Mittendrin: Der vom Tod einer seiner beiden Töchter traumatisierte und in Scheidung von seiner Frau Emma (Carla Gugino) lebende Rettungspilot Ray – der hier freilich die Gelegenheit bekommt, sich in jeder Hinsicht zu rehabilitieren und zumindest das andere Töchterchen Blake (Alexandra Daddario) zu retten und die Beziehung zur Ex zu kitten. Denn nachdem der Neue an der Seite von Emma beider Tochter schnöde im Stich gelassen hat, ist es an Ray, erst Emma vom Dach eines Hochhauses zu retten und sich schließlich auf die Suche nach Blake zu machen. Und zwar in einem Katastrophenszenario, das

Das Entertainment Magazin von

55


Blu-ray des Monats

seinen Höhepunkt mit dem ersten Beben längst noch nicht erreicht hat. Für „The Rock“ und den Zuschauer bedeutet das vor allem eines: spektakuläre Stunts, digitale Zerstörungswut, kollabierende Häuser, atemberaubende Flugmanöver, wiedervereinte oder gebrochene Herzen und reichlich Pathos, das zwischen heiseren (imaginären) USA-Rufen, obligatorischem Flaggenschwenken und dramatischer Musik kaum Luft zum Atmen lässt. Für derlei Spektakel ist ein Medium wie die Blu-ray natürlich wie gemacht. Nur hier lässt sich

56

die Feinarbeit der Tricktechniker bis ins kleinste Detail nachvollziehen, bringt die Soundanlage auch das heimische Wohnzimmer zum Beben. Und wem das nicht genügt, der begibt sich via Blu-ray 3D einfach mitten hinein ins wüste Katastrophengeschehen. Der Roland hätte es besser kaum hinkriegen können ... ss

San Andreas | Warner / USA 2015 | Regie

Brad Peyton | Darsteller

Dwayne Johnson, Carla Gugino, Paul Giamatti | Features 02.10. | FSK

12

tba | VÖ


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Hin und weg

Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth

Drachenzähmen leicht gemacht 2

Nachts im Museum 3 – Das geheimnisvolle Grabmal

Exodus – Götter und Könige

Let’s Be Cops – Die Party Bullen

Gone Girl

Planet der Affen – Revolution

X-Men – Zukunft ist Vergangenheit

Wild – Der große Trip

Birdman

Saphirblau

Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh57

Das Entertainment Magazin mit vonMulti-Media-Abteilung. menden Schweizer Müller-Filialen


Game des Monats

58


Game Features des|Monats Games

Assassin’s Creed – Syndicate GANGS OF LONDON Auf die französische folgt die industrielle Revolution, auf Paris London. Mit „Syndicate“ wird für unsere Assassinen noch einmal alles größer, schöner, besser und gefährlicher. Die britische Metropole ruft, wir kommen! Gerade einmal ein Jahr ist es her, dass die Französische Revolution – nach etwas holprigem Beginn – ihre Kinder gefressen hat und die legendäre Schleich- und Meuchelreihe endlich dort angekommen war, wo sie qua historische Zwangsläufigkeit hingehört: in Paris, wo das vermeintliche Ende 90 BPM der Templer im vierzehnten Jahrhundert mit dem rollenden Kopf des Königs gerächt worden war, sich unser mörderisches Treiben noch weiter in die Moderne vorgetastet hatte. Jetzt geht es für den insgesamt neunten Teil der nicht

mehr Spielfläche als in Paris – in einem London, das sich für den Spieler in Abschnitte wie Westminster, Strand, City of London, Southwark, Lambeth und das berühmt-berüchtigte Whitechapel untergliedert. Hier gilt es nicht nur, sich neue Methoden im Nahkampf eigen zu machen – neben neuen Waffen hat es auch der Faustkampf zu bedrohlicher Intensität gebracht –, sondern auch in Sachen Fortbewegung mit der Zeit zu gehen. Neben den üblichen Parkouring-Einlagen hilft uns nicht nur ein Seilgeschoss, sondern auch ein Verbindungsseil über die Dächer eines eindrucksvoll düsteren London. Das freilich auch auf der Straße mit der Zeit gegangen ist. Neben Zügen dienen vor allem die allge-

totzukriegenden Totmacher-Reihe noch einmal knapp hundert Jahre in die Zukunft (der Vergangenheit): ins London des Viktorianischen Zeitalters, das durch die Industrielle Revolution zum betriebsamen Moloch angewachsen ist.

genwärtigen Pferdekutschen als Transportmittel und Schauplatz atemberaubender Kämpfe und Parkouring-Einlagen – ein Hauch von „GTA“, der „Assassin’s Creed“ jetzt umweht und auch vor der Spielmechanik nicht halt macht.

Für den Spieler bedeutet das – neben bislang noch nicht dagewesener grafischer Detailfreude und Pracht – noch einmal 30 Prozent

Denn ganz offensichtlich hat man sich bei Ubisoft die Gender-Diskussion in Sachen Computerspielhelden sehr zu Herzen genom-

Das Entertainment Magazin von

59


Game des Monats

men und die Last des Assassinentums deshalb auf zwei Schultern – einer männlichen und einer weiblichen – verteilt. Erstmals hat der Spieler hier also die Wahl, zwischen zwei Charakteren beliebig hin- und herzuschalten – ganz ähnlich wie im letzten „Grand Theft Auto“ also und mit erheblichem erzählerischen Gewicht. Im Mittelpunkt stehen diesmal nämlich die Zwillinge Jacob und Evie Frye, die beide als Assassinen großgezogen worden sind und in ein London kommen, das im Jahr 1868 zunehmend von den allgegenwärtigen Templern kontrolliert zu werden scheint. Während sowohl Krone als auch Kirche hier zunehmend an Macht verlieren, ist es an unseren zwei Helden, das Blatt wieder zu wenden und über die Infiltrierung der unterschiedlichen Gangs von London den ewigen Gegner ein weiteres Mal – über die üblichen Attentate und Mordaufträge – in seine Schranken zu weisen. Und „Assassin’s Creed“ wäre nicht „Assassin’s Creed“, würde ihr Weg dabei nicht den einiger berühmter Zeitgenossen – u. a. Charles Dickens und Charles Darwin – kreuzen. Bis es abends nach getanem Handwerk – bzw. erledigter Mission – in die örtlichen Pubs geht, wo sich historisches Liedgut mit Gesängen über unsere Heldentaten mischen dürfen. Gesetzt den Fall, dass frühe Bugs diesmal ausbleiben, rechnen wir deshalb mit dem aufregendsten und schönsten „Assassin’s

60

Creed“ seit Langem. In akkuratem historischen Londoner Setting, mit enorm viel Liebe zum gestalterischen und (siehe oben) musikalischen Detail und mit ganz neuen Möglichkeiten, noch tiefer in die Vergangenheit einzutauchen, als das bislang noch möglich war. Eines jedenfalls ist klar: Alleine schon durch die Fokussierung auf einen männlichen Helden und eine weibliche

Heldin betritt Ubisoft mit „Syndicate“ längst überfälliges Neuland. Durch das wir nicht selten auf den Dächern von Kutschen durch die Nacht brausen, um selbst Geschichte zu werden. Und sei es nur in den Kneipengesängen beim abendlichen Bier ... tm

Assassin’s Creed – Syndicate | Vertrieb One | VÖ

23.10. | USK

16

Ubisoft | System

PS4, Xbox


DAS STAR WARS-UNIVERSU M I N D E R S OF T WA R E P Y R A M I DE

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Games | Features

LEGO Dimensions SPIEL OHNE GRENZEN Hochkarätige Konkurrenz im heiß umkämpften Toys-to-Life-Markt: Mit LEGO drängt sich eine der stärksten Marken zwischen „Skylanders“ und „Infinity“. Und verspricht schon jetzt nicht enden wollenden Figurennachschub.

90 BPM

Ein wenig wundert man sich ja schon, dass man sich bei Warner Interactive bzw. dem dänischen Klötzchenkonzern so lange Zeit gelassen hat mit dem Einstieg in den Toys-to-Life-Markt. Schließlich verfügt man nicht nur über reichlich Erfahrung in Sachen erfolgreiche Versoftung des beliebten Klötzchenuniversums, sondern auch über Lizenzen, nach denen andere sich wohl die Finger lecken würden. Alleine die zur Veröffentlichung im Oktober oder kurz darauf anstehenden Erweiterungspacks klingen wie der wahr gewordene Geek-Traum, der darin besteht, nicht nur „Team Scooby Doo“, DC-Helden oder „Herr der Ringe“-Charaktere als coole Figuren im „Dimensions“-Universum parken zu können, sondern jeweils auch mit eigenen Level-Inhalten daherkommende Filmhelden aus „Jurassic World“, „Ghostbusters“ oder den „Simpsons“.

Das Prinzip bleibt aber mehr oder weniger das Gleiche wie bei der Konkurrenz – mit LEGO-Twist. Sprich: Hier müssen wir das im jeweiligen Starterpack enthaltene LEGO Gateway zunächst ebenso aufbauen wie die enthaltenen Spielfiguren (Batman, Gandalf, Wyldstyle), bevor es via Toypad losgehen kann. Mitten hinein ins digitale LEGO-Universum, in dem Figuren aus unterschiedlichsten LEGO- und Filmwelten nun gemeinsame Abenteuer bestehen können. Die beziehen sich im weitesten Sinne auf „The LEGO Movie“, da auch in „Dimensions“ der böse Lord Vortech an seiner Vorherrschaft arbeitet. Als ein mächtiger Wirbel mehrere Helden aus u. a. DC Comics, „Herr der Ringe“ und besagtem „LEGO Movie“ hat verschwinden lassen, reisen Batman, Gandalf und Wyldstyle

62

hinterher, um quer durch Zeit und Raum ihre Freunde zu retten. Und das ist erst der Anfang. Denn wie bereits geschildert, warten etliche Fun-, Team- und Levelpacks auf willige Sammler, deren Sammelwut ja vor allem in

Sachen LEGO keine Grenzen zu kennen scheint. Bis zu sieben Objekte können zudem gleichzeitig ins Spiel gebracht werden, die Abenteuer nicht nur alleine, sondern per Drop-in-/Drop-outGameplay auch kooperativ zu zweit begangen werden. Das Spielvergnügen wächst dabei freilich mit dem persönlichen Bezug zu den Figuren und der schieren Menge an Optionen, die auf Dauer sicher noch umfassend erweitert werden dürften. Wie das sich stetig erweiternde Figurenuniversum aus Dänemark. tm

LEGO Dimensions | Vertrieb Warner | System PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360, Wii U | VÖ 01.10. | USK tba


Features | Games

Halo 5: Guardians CHEFSACHE Während Cineasten ungeduldig auf die neue „Star Wars“-Episode warten, fiebern Videospieler dem fünften Teil der „Halo“Saga entgegen. Mit einer epischen Story und ebenso mächtiger Action dürfte das Spiel zum Systemseller für die Xbox One avancieren. Die „Halo“-Serie überstrahlt das Action-Genre seit nunmehr 14 Jahren und ist in dieser Zeit zur vielleicht wichtigsten exklusiven Marke für Microsoft und ihre Xbox geworden. Was für Nintendo Mario und für Sega Sonic ist, ist für Microsoft der Master Chief – ein digitaler Anchorman. Nun erscheint der langer100 BPM wartete fünfte Teil des Sci-Fi-Heldenepos, der die Verkaufszahlen des Vorgängers übertreffen soll. Mit 220 Millionen Dollar Umsatz war der Vorgänger „Halo 4“ einer der erfolgreichsten Teile der Serie. Dank seiner fulminanten Optik und beeindruckenden Präsentation dürfte „Halo 5: Guardians“ das wohl geradezu spielerisch übertrumpfen, denn dieser Ego-Shooter hat alles, was ein moderner Videospiel-Blockbuster braucht.

den Verlust seiner Gefährtin Cortana nicht verwunden hat und seitdem als einsamer Outlaw umherzieht, Unschuldige tötet und dem Wahnsinn verfallen ist. Hier kommt der neue Charakter Jameson Locke ins Spiel, der gemeinsam mit seinem Team den Master Chief binnen drei Tagen aufspüren soll, um herauszufinden, was genau mit ihm passiert ist. Dabei erzählt „Halo 5“ nicht nur die Geschichte der Jäger, sondern auch die des Master Chiefs. Immer wieder wechselt das Spiel zwischen den Handlungssträngen hin und her, bis sich irgendwann die Geschichten kreuzen. Der rasante Plot gewinnt so im Verlauf des Spieles immer mehr an Dynamik, bis er schließlich in einem bombastischen Finale sein krönendes Ende findet. Während die butterweiche Spielmechanik von „Halo 5“ im Großen und Ganzen der seiner Vorgänger ähnelt, hat das Spiel technisch auf der neuen Konsolengeneration deutlich zugelegt. Die überragende Beleuchtung der beeindruckenden Sci-Fi-Kulisse mit ihren gleißenden Effekten setzt den Ego-Shooter dabei ins rechte Licht und überstrahlt alles bisher Dagewesene. So ist „Halo 5: Guardians“ nicht nur spielerisch ein mächtiges Action-Spektakel geworden, sondern auch eine überwältigende Demonstration der Hardware-Stärke. Dieses Spiel treibt die Xbox One nämlich ans Limit und darüber hinaus – wir sind fasziniert. sh

Halo 5: Guardians | Vertrieb Microsoft | System Xbox One | VÖ 27.10. USK 16

Den Entwicklern von 343 Industries ist ein digitales Action-Drama mit Hollywood-Format gelungen, das von der ersten Minute an zu einer gigantischen Materialschlacht gerät. Die Story von „Halo 5: Guardians“ knüpft dabei direkt an die Ereignisse des Vorgängers an. Nachdem der Master Chief die Welt vor den Invasoren gerettet hat, ist er spurlos verschwunden. Es wird behauptet, dass er

Das Entertainment Magazin von

63


Games | Features

Might & Magic – Heroes VII PORZELLANHOCHZEIT MIT SCHATTENRAT Kult ist ein inflationär gebrauchtes Wort. Die „Might & Magic – Heroes“-Serie hat dieses Prädikat aber tatsächlich verdient, auch weil hier Kult immer wieder frische Impulse erhielt. Zum zwanzigjährigen Jubiläum feiert das rundenbasierte RPG-Spielerlebnis ein besonders gelungenes Comeback! Der Spieler gewinnt in „Heroes VII“ die Kontrolle über 90 BPM sechs unterschiedliche Fraktionen. Dank der über 100 Kreaturenarten (darunter Zentauren, Gargoyles, Gnollkrieger oder Golems) ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Und wer die diversen strategischen Möglichkeiten geschickt ausnutzt, der erkämpft sich damit auch den Weg auf den Thron. Das Rollenspiel kombiniert die Originalität des klassischen „Heroes Of Might & Magic“ mit modernen Gamplay-Elementen und aktueller Grafik. Bei letzterer hilft der Einsatz der Unreal-3.0-Engine – diese liefert eine besondere grafische Tiefe! Und auch wenn die eigentliche Story von „Might & Magic – Heroes VII“ zugegebenermaßen wenig originell sein mag – mit über 60 Stunden Einzelspielerkampagne und einer unbeschränkten Wiederspielbarkeit

im Gefecht- und Duell-Modus ist der Langzeitspielspaß mehr als garantiert. Ein „Hot Seat“-Modus, sowie kompetitive LANGefechte erweitern diesen Zeithorizont zusätzlich. Last but not least: Zum allerersten Mal in der Geschichte von „Heroes“ gehört alle Macht den Spielern – denn nur sie haben die Möglichkeit, sich im „Schattenrat“ anzumelden und damit direkt mit den Entwicklern des Spiels bestimmte Inhalte zu besprechen, zu teilen und zu beeinflussen! rb

Might & Magic – Heroes VII | Vertrieb bereits erschienen | USK

Ubisoft | System

PC | VÖ

12

Uncharted THE NATHAN DRAKE COLLECTION 100 BPM

E Endlich steht er fest, der Termin für das herbeigesehnte vierte Abenteuer von Lara-Croft-Konkurrent Nathan Drake. Am 18.03.2016 erscheint „Uncharted: A Thief’s End“ exklusiv für die Playstation 4. Und wird hier gameplay- und grafiktechnisch mit Sicherheit die Muskeln spielen lassen. Weil es bis dahin noch ein wenig Zeit zu überbrücken gilt, gibt es mit der „Nathan Drake Collection“ exklusiv für die PS4 nicht nur Futter für Neueinsteiger ins „Uncharted“-Universum, sondern auch für altgediente PS3-Zocker, die sich vom sichtbar verbesserten 1080pund 60fps-Look durchaus zum nochmaligen Durchspielen des Action-Adventure-Wunders verführen lassen könnten. Aber egal, ob „Uncharted“-Nachwuchs oder gereifte Drake-Wiedergänger: Die drei hier versammelten „Uncharted“-Spiele gehören zum Bes-

64

ten, was das Genre in seiner nun doch etwas längeren Geschichte bislang hervorgebracht hat. Mit cineastischer Erzählweise, knackigen Kletter- und Rätselpassagen, nervenaufreibenden Shoot-outs und mit einem Helden, der uns mittlerweile wirklich ans Herz gewachsen ist. Neben all den technischen Verbesserungen und neuen Trophäen übrigens ein besonderer Anreiz: Käufer erhalten für die Laufzeit Zugang zur Multiplayer-Beta von „Uncharted: A Thief’s End“. Und können so schon mal ins nächste Abenteuer von Nathan Drake hineinschnuppern. rb

Uncharted – The Nathan Drake Collection | Vertrieb VÖ 07.10.USK tba

Sony | System

PS4


Features | Games

Guitar Hero Live ECHT, JETZT! Ein Gitarrenheld erfindet sich neu. Pünktlich zum zehnten Jubiläum der erfolgreichen Musikspielreihe gehen die Entwickler von Freestyle Games den Weg aller Unterhaltungstitel – ins Netz. Aber „Guitar Hero Live“ ist mehr als nur das vielbesungene (bzw. -bespielte) Guitar Hero TV (kurz: GHTV), das wie eine 90 BPM dauerhafte Musikvideoübertragung funktioniert und den Spieler in einen von bereits zum Start hunderten

Songs sämtlicher Genres einsteigen lässt. Und mehr als nur die Möglichkeit, über dieses Netzwerk Freunde auf der ganzen Welt herausfordern zu können. „Guitar Hero“ ist tatsächlich live. Indem wir aus der Ego-Perspektive auf ein reales Publikum blicken dürfen und dessen Reaktionen ebenso erleben wie jene unserer nicht minder echten Mitspieler. So verdienen wir uns Level-Aufstiege und Belohnungen, die uns weiterbringen und u. a. zu Premium-Inhalten führen (die auch klassisch gegen die gute alte Penunze erworben werden können). Und schließlich ist „Guitar Hero Live“ authentisch. Dank vollkommen neuem Gitarrencontroller (Achtung, mit älteren Gitarren ist das Spiel nicht mehr kompatibel), der echter denn je ist und mit zweimal drei Tasten das Einsteigerspiel einfacher werden lässt, während sich Veteranen am Tastenkomplettpaket die Finger wund spielen dürfen. Außerdem mit verbaut: der klassische Anschlagschalter, die beliebte Tremolofunktion und natürlich der Hero-Powers-Schalter, der irrsinnige Spezialfähigkeiten freischaltet. Es ist oft die Rede vom Rock-Olymp in diesem Magazin. „Guitar Hero Live“ gehört genau da hin! tm

Guitar Hero Live | Vertrieb Activision | System PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360, Wii U | VÖ 23.10. | USK tba

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© 2015 Activision Publishing, Inc. SKYLANDERS SUPERCHARGERS ist ein Warenzeichen und ACTIVISION ist ein eingetragenes Warenzeichen von Activision Publishing Inc. Alle Rechte vorbehalten. ”2”, ”PlayStation”, ”Ô and ”À” are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc. ”Ø” is a trademark of the same company. All Rights Reserved. Wii U, Wii and Nintendo 3DS are trademarks of Nintendo. © 2012 Nintendo. Apple und das AppleLogo sind eingetragene Warenzeichen von Apple Inc. in den USA und anderen Ländern. App Store ist eine Dienstmarke von Apple Inc. Alle weiteren Warenzeichen und Handelsnamen sind Eigentum der jeweiligen Inhaber. Alle Rechte vorbehalten.

DIE NUTZUNG DIESES PRODUKTS UNTERLIEGT DEN NUTZUNGSBEDINGUNGEN UND DATENSCHUTZRICHTLINIEN UNTER SKYLANDERS.COM/SUPPORT. FALLS DU DIESE NUTZUNGSBEDINGUNGEN UND DIE DATENSCHUTZRICHTLINIEN NICHT AKZEPTIEREN Das Entertainment Magazin von MÖCHTEST, KAUFE DIESES PRODUKT BITTE NICHT. FÜR DAS ONLINE-SPIEL WIRD EINE BREITBAND-INTERNETVERBINDUNG BENÖTIGT. Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht!

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Games | Features

NBA 2K16 KORBJÄGER

Tony Hawk’s Pro Skater 5 Maßgeblich mitverantwortlich für den Erfolg der ersten Playstation war die „Tony Hawk“-Serie. Wie kein anderes Spiel verstand es die Skateboard-Simulation, das Lebensgefühl einer ganzen Generation in die digitale Welt zu transportieren. Dazu überzeugten die einzelnen Teile stets mit 90 BPM perfektem Gameplay und einer intuitiven Steuerung, die auch Grobmotorikern die Grundlagen näherbrachte. Nun soll der fünfte Teil wieder an die großen Erfolge anschließen. Vorbei sind die Zeiten mit unpraktischen Skateboard-Controllern und überfrachteter Steuerung, die selbst geübte Pad-Akrobaten zur Verzweiflung trieben. „Tony Hawk’s Pro Skater 5“ will es seinem Spieler einfach machen. Er soll es genießen, wenn er auf seinem selbstgestalteten Skateboard durch Halfpipes fährt und über Geländer grindet oder flippt. Das gelingt vor allem durch den moderaten Schwierigkeitsgrad des Spiels, der blutige Anfänger nicht überfordert und für Profis dennoch zur Herausforderung werden kann. Insbesondere online bringt das Spiel frischen Wind ins Genre. Hier kann man nämlich mit bis zu acht Spielern gleichzeitig durch die aufwendig gestalteten Skateparks brettern oder einfach nur an den diversen Rampen abhängen und die Tricks der Mitspieler bewundern. Dank eines umfangreichen Editors kann man auch sein ganz persönliches Skateland bauen, in dem die Halfpipes bis in den Himmel ragen.

Man muss die Entwickler bewundern für das, was sie jedes Jahr aufs Neue mit ihrer „NBA 2K“-Serie schaffen. Immer wieder gelingt es ihnen nämlich, ein ohnehin schon gutes Spiel mit jedem neuen Teil stetig zu verbessern – so auch dieses Mal. Dabei sticht in „NBA 2K16“ insbesondere der neu geschaffene Story-Modus hervor, 90 BPM bei dem eine Geschichte rund um einen angehenden Basketballprofi erzählt wird. Geschrieben hat das Skript der mehrfach ausgezeichnete Hollywood-Regisseur Spike Lee, der schon für Blockbuster wie „Inside Man“, „Malcom X“ oder „Do The Right Thing“ verantwortlich war. Lee ist ein begeisterter Basketballfan und die „NBA 2K“-Serie bietet ihm die perfekte Plattform für seine Geschichte. Wem das alles zu viel Hollywood-Melodram ist, der kann natürlich ganz normal am Ligaalltag teilnehmen und mit dem „My League“-Modus eine ganze Liga oder ein Turnier zusammenstellen. Überhaupt lässt einem das Spiel viel Raum zur Selbstentfaltung. Mittels eines Editors kann man seinen eigenen Basketball-Court zusammenbasteln und selbst gestalten. Fashion-Victims und angehende Modedesigner können natürlich auch ein eigenes Trikot entwerfen und den Gegner, wenn es spielerisch nicht klappt, zumindest modisch beeindrucken und in die Schranken weisen. Spielerisch überzeugt „NBA 2K16“ natürlich auch in diesem Jahr. Die butterweichen Animationen der Spieler und die komplette Präsentation des Spiels setzen Maßstäbe im Sportspielgenre. „NBA 2K“ ist für den virtuellen Basketballsport das, was „FIFA“ für den Fußball ist: ein unbezwingbarer Serienmeister.

sh

sh

HEAVEN IS A HALFPIPE

Tony Hawk’s Pro Skater 5 | Vertrieb

Activision | System

One, Xbox 360 | VÖ 02.10. | USK tba

66

PS4, PS3, Xbox

NBA 2K16 | Vertrieb 2K | System PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360, PC | VÖ bereits erschienen | USK 0


Features Reviews | Games

Fallout Anthology

Legend Of Zelda: Triforce Heroes

Grand Ages: Medieval

Vertrieb

Bethesda

Vertrieb

Nintendo

Vertrieb

Kalypso

System

PC

System

3DS

System

PC, PS4

02.10.

USK

18

USK

23.10.

USK

6

80 BPM

90 BPM

bereits erschienen 6

80 BPM

Noch bevor der sehn-

Während Nintendo die

Wow! Was Fans von

lichst erwartete neue „Fallout“-Teil im Handel

Welt noch länger auf ein neues großes „Legend

Aufbaustrategie-Spielen Marke „Civilization“

steht, nutzt Bethesda den Hype für die Veröffent-

Of Zelda“-Abenteuer warten lässt, soll nun ein

hier geboten wird, ist schon einzigartig. Eine

lichung einer Anthologie. Die „Fallout Antholo-

3DS-Ableger die Wartezeit verkürzen. „Triforce

Spielwelt von 30 Millionen (!!) Quadratkilome-

gy“ beinhaltet neben den Klassikern „Fallout 3“

Heroes“ ist kein „Zelda“ im klassischen Sinne,

tern, die das Europa des Hochmittelalters um

und „Fallout: New Vegas“ auch die ersten beiden

sondern ein Koop-Abenteuer, das vom üblichen

1050 umfasst und uns die Möglichkeit gibt, das

Serienteile sowie den Serienableger „Fallout

„Zelda“-Gameplay abweicht. Als Heldentrio

von uns gewählte Volk über Aufbau, Forschung,

Tactics“. Während die letzten beiden „Fallout“-

muss man hier nicht die Prinzessin, sondern ein

Expansion und Eroberung zur Vorherrschaft

Spiele zeitlose Klassiker sind, merkt man den

komplettes Königreich retten. Das erfordert jede

zu führen. Über 50 technologische Errungen-

ersten beiden Serienteilen ihr Alter deutlich an.

Menge Teamwork. Denn jeder Charakter verfügt

schaften warten dabei ebenso auf uns, wie 20

Fans müssen wahrscheinlich dennoch zugreifen,

über individuelle Eigenschaften, die jedoch nur

verschiedene Handelswaren und verheerende

da die Sammlung in einer exklusiven Verpackung

zusammen zu einer Stärke werden können. Des-

Naturkatastrophen. Außerdem können sich bis

in Form einer Minibombe erscheint und dabei

halb sucht man sich am besten via Nintendo-

zu acht Spieler im Mehrspielermodus weltweit

auch noch den kompletten Serien-Soundtrack

Network oder lokale Koop mutige Mitstreiter, um

via Internet miteinander messen. Das Ergebnis

enthält. Für Bewohner des digitalen Wastelands

gemeinsam zu Helden zu werden. „Triforce He-

sieht nicht nur großartig aus, sondern hat des

bietet das Komplettwerk eine gute Einstimmung

roes“ mag vielleicht kein waschechtes „Zelda“

schieren Umfangs wegen (die limitierte Erstauf-

auf „Fallout 4“, während Neuankömmlinge den

sein, bringt aber dennoch genug frische Ideen

lage enthält bereits zwei DLCs) das Zeug dazu,

perfekten Einstieg in die Ödland-Saga finden. sh

mit sich, um „Zelda“-Ultras jubeln zu lassen.

uns für Monate an den Bildschirm zu fesseln. tm

Animal Crossing: Happy Home Designer

Civilization – Beyond Earth: Rising Tide

Dragon Quest Heroes Vertrieb

Square Enix PS4

sh

Vertrieb

Nintendo

Vertrieb

2K

System

System

3DS

System

PC

16.10.

USK

12

VÖ USK

02.10. 0

80 BPM

09.10.

USK

12

80 BPM

80 BPM

Eher ein Spin-off denn

Wer sich mit dem jüngs-

Es schaut schon fantas-

ein vollwertiger „New Leaf“-Nachfolger ist dieser

ten „Civilization“-Ableger bereits das Universum

tisch aus, dieses exklusiv für die PS4 entwickelte

hübsch gestaltete „Happy Home Designer“, der

Untertan gemacht hat, der findet mit dem Erwei-

Actionspiel, das auf Charakteren und Monstern

Spielern die Möglichkeit gibt, die Wohnungen

terungspaket „Rising Tide“ jetzt zahlreiche neue

des weltberühmten Akira Toriyama beruht.

mit uns befreundeter Dorfbewohner nach Lust

Möglichkeiten der Besiedlung und Entwicklung.

„Der Weltenbaum und der Tyrann aus der Tiefe“

und Laune zu gestalten. Sowohl im Innen- als

Im Mittelpunkt: die Kolonisierung der Ozeane

spielt in der äußerst populären Welt von „Dra-

auch Außenbereich können wir unserer Kreativi-

mit schwimmenden Siedlungen, die Ausbeu-

gon Quest“, in der eine Schockwelle alle einst

tät so freien Lauf lassen und den knuffigen Be-

tung der Welten unter der Wasseroberfläche

friedlich mit den Menschen lebenden Monster in

wohnern von „Animal Crossing“ ebenso knuffige

und die Auseinandersetzung mit Kreaturen, die

rasende Bestien verwandelt hat. Als Lucian oder

Heime schaffen – neben Schulen, Krankenhäu-

hier möglicherweise lauern. Außerdem neu hin-

Rita schließen wir uns einer Gruppe von Helden

sern und anderen Einrichtungen des öffentlichen

zugekommen: dynamische Anführermerkmale,

aus den vorherigen „Dragon-Quest“-Spielen an,

Lebens. Der Clou: Separat erhältliche amiibo-

neue Sponsoren und Hybrideinheiten, ein neu-

um der Bedrohung Herr zu werden. Durch action-

Karten können gesammelt und getauscht wer-

es Artefaktsystem und verbesserte Diplomatie-

reiche Kämpfe können wir den Level der Charak-

den – sie schalten weitere Dorfbewohner frei

optionen. Nicht zu vergessen die neuen Biome

tere steigern und ihre einzigartigen Fähigkeiten

und mit ihnen neue Dekorationsmöglichkeiten.

mit zwei Welttypen: urzeitlich vulkanisch und

verbessern. Das ist auch nötig: Denn nur die

Insgesamt eine hübsche, potenziell aber sucht-

fortschrittlich vereist. Vorausgesetzt: das Haupt-

richtige Fähigkeit zur rechten Zeit ermöglicht uns

erzeugende Idee …

spiel „Beyond Earth“!

den Sieg über härteste Gegner. In einem Action-

tm

ss

RPG, das keine Wünsche offen lässt.

Das Entertainment Magazin von

tm

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Kino | Features

Alles steht Kopf DIE REISE INS ICH Endlich wieder ein Meisterwerk! Nach eher durchschnittlicher Sequelkost besinnt man sich bei Pixar wieder auf die Kernkompetenzen: ungebändigten Kreativgeist und überdurchschnittliche Intelligenz. Wenn ein außer Konkurrenz laufender Trickfilm das ganze Filmfestival von Cannes in helle Aufregung versetzt und nicht wenige vom preiswürdigsten Film des Jahrgangs sprechen, dann war die Konkurrenz entweder extrem schwach oder aber der Animationsfilm ist etwas ganz Besonderes. Wir hatten 2015 einen starken Cannes-Jahrgang. Was im Um100 BPM kehrschluss bedeutet, dass dem neuen PixarFilm unter der Regie von Pete Docter („Oben“) etwas ganz Außerordentliches geglückt ist. Der beste Film des Studios seit „Toy Story 3“ (2010) nämlich und gleichzeitig eine psychologisch kluge und gefühlt absolut korrekte Aufarbeitung der menschlichen Psyche für Groß und Klein.

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Im Mittelpunkt von „Alles steht Kopf“ steht nämlich mitnichten die elfjährige Riley, im Mittelpunkt stehen die Stimmen in ihrem Kopf. Genauer gesagt die Emotionen Freude, Kummer, Angst, Wut und Ekel, die sich das Kontrollpult in Rileys Kopf teilen, seit die Kleine auf der Welt ist. Zumindest fast. Denn wo am Anfang erst die Freude dominiert, kommt schon nach 33 Sekunden auf


Features | Kino

Dann nämlich zieht die Familie aus dem ländlichen Minnesota ins unfreundlich wirkende San Francisco. Ein einschneidendes Erlebnis, welches das Gefühlsleben des Mädchens völlig aus dem Gleichgewicht bringt. Plötzlich legt sich ein Kummerschleier selbst über glücklichste Erinnerungen, ein Umstand, der Panik bei Angst auslöst und Freude zur Kurzschlusshandlung verleitet. Mit katastrophalen Folgen. Die schönsten Kernerinnerungen Rileys drohen für immer in den Tiefen ihres Unterbewusstseins zu verschwinden. Zusammen mit Kummer und Freude, die sich unfreiwillig auf den Weg durch die Kopfwelten des Mädchens machen. Während nun also nur noch Wut, Ekel und Angst am emotionalen Schaltpult sitzen, geht es für Freude und Kummer durch abstrakte Fantasie- und Traumwelten, am Unterbewusstsein und der Erinnerungsdeponie vorbei durch all jene Bereiche, die das Wesen Rileys konstituieren. Ein Weg, der nicht nur für ihre Emotionen lehrreich ist, sondern auch für den Zuschauer, der nicht nur sich selbst (Kinder) wiedererkannt haben dürfte, sondern auch den eigenen Nachwuchs (Eltern).

der Erde der Kummer hinzu. Gefolgt von Ekel (Brokkoli!), Angst und Wut, die zunächst in ungefähr gleichem Maß die kleinkindliche Psyche dominieren. Wobei Freude alles daran setzt, die Oberhand zu behalten. Mit fast schon hysterischem Optimismus versucht sie, ihre „Kollegen“ im Griff zu behalten, was bis zum elften Lebensjahr des Mädchens auch ganz gut funktioniert.

Dass das nicht nur wahnsinnig komisch sein kann – allein der abschließende Blick in unterschiedlichste Köpfe ist den Eintritt wert –, weiß man bei Pixar, wo man in den besten Momenten eben nicht nur den Intellekt der zuschauenden Eltern anspricht und fordert, sondern auch die gesamte kindliche Gefühlswelt abbildet. Und die besteht eben nicht nur aus der von vielen Trickund Kinderfilmen ausschließlich bedienten hysterischen Freude, sondern auch aus Kummer, dem eine dramaturgisch besonders tragende Rolle zuteilwird. Aber keine Angst: Auch wenn der Tonfall von „Alles steht Kopf“ in Verbindung der gegensätzlichen Emotionen gerne mal melancholisch wird, bleibt Docters Film vor allem eines: ein unfassbar einfallsreiches und kluges Animationsabenteuer für die ganze Familie, in dem eben nicht der Werte-Zeigefinger die Hauptrolle spielt, sondern auch all jene Emotionen, die gerne mal übersehen werden. Aber Vorsicht: Die Pubertät wartet schon an der nächsten Ecke! cb

Alles steht Kopf | Dsney / USA 2015 | Regie Schubert, Bettina Zimmermann | Filmstart

Das Entertainment Magazin von

Pete Docter | Sprecher

Olaf

01.10.

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Kino | Features

Der Marsianer RETTET MARK WATNEY! Robinson Crusoe im Weltall. Für seine Bestsellerverfilmung kehrt „Alien“Guru Ridley Scott zur Science-Fiction zurück. Ganz ohne Monster und Fantastereien. Wer die literarische Science-Fiction-Sensation des vergangenen Jahres gelesen hat, der weiß, dass sich bereits zwischen den Seiten von Andy Weirs wissenschaftlich fundiertem Bestseller Kopfkino der besonderen Art abgespielt hat. Obwohl alle Leser ohne Abschluss in Raumfahrttechnik, Physik oder Biologie manchmal sicher ein gro90 BPM ßes Fragezeichen über den Köpfen trugen. So packend war das aus Sicht des titelgebenden Marsianers geschilderte Geschehen auf dem Roten Planeten, dass ein Aufhören fast unmöglich erschien, der Satz „Das gibt einen super Kinofilm“ wohl mehr als einmal über stumme Lippen gegangen ist. Offenbar auch bei „Alien“-Regisseur Ridley Scott. Der sich ganz Un-„Prometheus“-like auf den stets sachlich bleibenden Stoff gestürzt hat und uns den besten Allein-im-All-Reißer seit – nun ja – „Gravity“ geschenkt hat.

In dessen Mittelpunkt steht der sehr bedauernswerte Astronaut Mark Watney (Matt Damon nach „Interstellar“ schon wieder verschollen im Weltraum), der mit seiner Crew auf wissenschaftlicher Mission auf dem Mars unterwegs ist, als unvorhergesehene Umstände das Team zur Rückkehr zwingen. Bis auf ihn, der nach einem verheerenden Unfall als vermeintlich tot auf dem wüsten Planeten zurückgelassen wird. Ende. Eigentlich. Aber während sein

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am Boden zerstörtes Team im Tiefschlaf den langen Weg zur Erde zurücklegt, erwacht Watney. Vor sich nur die auf wenige Wochen Aufenthalt ausgelegte Basisstation und damit eigentlich der sichere Tod. Denn die nächste Mission soll erst in mehreren Jahren wieder den Mars bereisen und Funkkontakt zur Erde besteht keiner. Wie gut, dass sich der Zurückgelassene mit Mathematik und Physik ebenso auskennt wie mit Biologie und der Geschichte der Marsmissionen. Nachdem er aus den wenigen Vorräten und mit dem, was sein Körper so hergibt, eine kleine Farm eingerichtet hat, gelingt es ihm, mit elektronischen Bauteilen früherer unbemannter Missionen, rudimentären Kontakt zur Erde herzustellen.Hier hat man wenig Hoffnungen, Rechtzeitig eine neue Mission starten zu können. Und verfällt auf einen schier wahnwitzigen Rettungsplan. Während sich Watney auf einen unglaublichen Trip quer über die marsianischen Gesteinswüsten macht. Für Darsteller Matt Damon ist das freilich nicht nur eine irrwitzige One-Man-Show in TomHanks-Nachfolge, sondern auch die Chance auf einen der nächsten großen Filmpreise, die Ridley und sein Team durchaus auch in technischer Hinsicht abräumen könnten. Unterstützt von eine Riege namhafter Nebendarsteller – u. a. Jessica Chastain, Kristen Wiig, Chiwetel Ejiofor, Kate Mara und Sean Bean –, die das Geschehen auf dem Boden bzw. im Shuttle erden dürfen. Nicht nur das Finale verspricht atemlose Spannung – für Sauerstoffzufuhr im Kino ist hoffentlich gesorgt ... cb

Der Marsianer | Fox / USA 2015 | Regie Darsteller Wiig | Filmstart

Ridley Scott

Matt Damon, Jessica Chastain, Kristen

08.10.


Features | Kino

Sicario

American Ultra

MEXICAN STANDOFF

IN BENEBELTER MISSION

„Prisoners“-Regisseur Villeneuve hätte es sich so einfach machen können: Das Grenzland zwischen den USA und Mexiko, skrupellose Drogenbarone und eine super ausgebildete Spezialeinheit mit Freifahrtschein zum Aufräumen, angeführt von irgendeinem austauschbaren Action-Jungstar und inszeniert wie ein Kriegsfilm. Im Mittelpunkt 90 BPM von „Sicario“ aber steht mit Emily Blunts vordergründig taffer FBI-Agentin Kate Macer eine Frau – und ganz klar gezogen sind die Grenzen zwischen Gut und Böse, USA und Mexiko hier auch nicht. Nach einem schockierenden Leichenfund samt spektakulärem Shootout im Grenzland wird die junge Kate von einem eiskalten Regierungsbeamten (Josh Brolin) für eine geheime Spezialeinheit rekrutiert. Deren Aufgabe: die Grenze zu überschreiten und einen gefährlichen Drogenbaron in die USA überführen. An ihrer Seite: der geheimnisvolle Söldner Alejandro (Benicio del Toro), der wenig zu sagen, aber viel zu verbergen hat. Wie auch die Regierung verfolgt er eine eigene Agenda. Und stellt Kate vor eine unmögliche moralische Entscheidung, die auch der Zuschauer mitzutragen hat. Wenn er sich von großartigen Darstellern, fantastischer Kameraarbeit und sensationell inszenierten Action-Setpieces denn nicht blenden lässt. So klug, wichtig und aufwühlend ist ActionthrillerKino selten!

Man nehme den komödiantischen Charme von „Adventureland“ und dessen zwei Stars, paare das Ganze mit der Anarchie von „Project X“ (dessen Regisseur hier verantwortlich zeichnet), der Action der Bourne-Filme und dem Drogenkonsum des „Ananas Express“, fertig ist die unterhaltsam-anrüchige Actionkomödie, die in den USA allerdings 80 BPM nicht ganz die hohen Boxoffice-Erwartungen erfüllen konnte. An Jesse Eisenberg („The Social Network“) und Kristen Stewart („Twilight“) liegt das allerdings nicht. Ersterer gibt den jungen Kiffer und Comiczeichner Mike, der sein Geld in einem Mini-Markt verdient und sich ansonsten von Freundin Phoebe (Stewart) das Leben ein wenig leichter machen lässt. Bis er aus heiterem Himmel von zwei Topagenten angegriffen wird, die er nach allen Regeln der Killerkunst eindrucksvoll ausschaltet. Tatsächlich wurden die Angreifer von einem CIA-Offiziellen (Topher Grace) geschickt, der den potenziellen Gefahrenherd unbedingt ausschalten möchte. Denn Mike ist mitnichten der gutmütige Stoner, sondern ein gut trainierter Sleeperagent, der von seinen Fähigkeiten bislang allerdings selbst nichts geahnt hat. Macht gar nichts, solange er sie so actionorientiert trotzdem einsetzen und sich samt Freundin in Richtung spektakuläres Finale manövrieren kann. Ein Jason Bourne hätte das kaum besser hinbekommen ...

cb

ss

Sicario | STUDIOCANAL / USA 2015 | Regie

Denis Villeneuve | Darsteller

Emily Blunt, Josh Brolin, Benicio del Toro | Filmstart 01.10.

Das Entertainment Magazin von

American Ultra | Concorde / USA 2015 | Regie Nima Nourizadeh | Darsteller Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Topher Grace | Filmstart 15.10.

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Kino | Features

Black Mass UNHEILIGE UMTRIEBE Nachdem er darstellerisch zuletzt einige Male in die Tonne gegriffen hat (Stichwort „Mortdecai“), befindet sich Jonny Depp allem Anschein nach wieder auf direktem Weg zu den Oscars, zumindest wenn man nach Look und Attitüde geht, die er in der Verfilmung tatsächlicher kriminalistischer Umtriebe in den USA der 70er- und 80er90 BPM Jahre zur Schau stellt. Sein „Whitey“ Bulger war zu der Zeit nicht nur Anführer der berüchtigten Bostoner Winter Hill Gang, sondern angeblich über Jahrzehnte auch FBI-Informant, was wohl nicht zuletzt seinem prominenten Bruder William Bulger (Benedict Cumberbatch) zuzuschreiben ist. Ziel dieser Tätigkeit: Die Niederringung der italienischen Mafiakonkurrenz. Schenkt man den Behörden glauben, dann hat es Bulger in dieser Zeit auf knapp 20 – staatlich zunächst nicht sanktionierte – Morde gebracht. Ein Umstand, der dem tiefschwarzen Gangsterthriller freilich auch seine düstere Würze verleiht. Neben Depps imposant-unsympathischem Spiel, dem die Maskenbildner hier zusätzliches Gewicht verleihen. Irgendwo zwischen „Donnie Brasco“ und „Goodfellas“ ein

erschreckend unterhaltsames Stück US-Geschichte, das bei den Oscars durchaus das ein oder andere Wörtchen mitreden dürfte. ss

Black Mass | Warner / USA 2015 | Regie

Scott Cooper | Darsteller

Johnny

Depp, Benedict Cumberbatch, Sienna Miller | Filmstart tba

Macbeth MENSCH ODER TIER? Welch Kraftakt, diesem „Macbeth“ bis zum bitteren Ende zu folgen – das ist definitiv nichts für Selbstmordgefährdete. Sind diese 113 Minuten abgelaufen, ist nicht nur die Lebenszeit einer Vielzahl der Protagonisten des Shakespeare-Stoffes ebenfalls dahin. Auch unsere Fähigkeit, mit den fiesesten, hinterhältigsten, unerträglichsten Verhaltenswei80 BPM sen des lieben Menschengeschlechts konfrontiert zu werden, ist dann mehr als ausgeschöpft. Wir verlassen den Kinosaal mit einem Gefühl der umfassenden Leere, Justin Kurzels Version des „Macbeth“ birgt keinen, aber nicht den geringsten Funke Hoffnung, nicht einen Hauch Positives. Selbst im Triumph liegt keine Freude. Zwar ignorierte Shakespeare die drei aristotelischen Einheiten von Raum, Zeit und Handlung. Aristoteles wäre trotzdem hellauf begeistert von der kathartischen Wirkung, die Justin Kurzel hiermit entfesselt: Nach besagter Leere entsteht urplötzlich ein Gefühl von reinigender Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass wir in Zeiten leben, in denen der Mensch das Stadium des Tierseins hinter sich gelassen hat. In denen Basismoralität zwar bei Weitem nicht immer die erste Geige spielt,

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aber dennoch Einfluss auf unser Tun hat. Michael Fassbender („X-Men“, „Slow West“) interpretiert den Helden, der aufgrund seiner bedingungslosen Liebe zu Lady Macbeth (faszinierend böse: Marion Cotillard) katastrophale Entscheidungen trifft – und verrückt wird. Macbeth zerbricht an einer Welt, die das Leben nicht wert ist. Wir haben mehr Glück als dieser arme Mann. cl

Macbeth | STUDIOCANAL / GB 2015 | Regie Justin Kurzel | Darsteller Michael Fassbender, Marion Cotillard, Jack Reynor | Filmstart 29.10.


Features Kinofahrplan | Kino

KINOFAHRPLAN

Oktober Die wichtigsten Kinostarts des Monats auf einen Blick!

START 01.10.

A Royal Night

START 08.10.

The Program – Um jeden Preis

START 15.10.

Hotel Transsylvanien 2

START 22.10.

The Walk

START 29.10.

Collide

Das Entertainment Magazin von

THE LOOK OF SILENCE [KOCH] „The Act Of Killing“ – die Opferseite. MAX [WARNER] Militärisch ausgebildeter Hund wird zum Seelentröster. REGRESSION [TOBIS] Beklemmender Psychothriller mit Ethan Hawke und Emma Watson. A ROYAL NIGHT [CONCORDE] Märchenhaft: Jugendjahre einer Queen (Elizabeth II.).

ER IST WIEDER DA Böse Bestsellerverfilmung zur Hitler-Wiederkehr. PAN Peter Pans Vorgeschichte. Mit Hugh Jackman. THE PROGRAM – UM JEDEN PREIS Lance Armstrong – der Film.

[CONSTANTIN]

[WARNER]

[STUDIOCANAL]

CRIMSON PEAK [UNIVERSAL] Del Toro auf den Spuren des Geisterhaus-Genres. HOTEL TRANSSYLVANIEN 2 [SONY] Fortsetzung des bissigen Animationsspektakels. PICKNICK MIT BÄREN [ALAMODE] Senioren (Redford, Nolte) auf dem Appalachian Trail. Charmant! THE TRIBE [RAPID EYE] Fiese Gang im Gehörloseninternat: europäische Filmentdeckung.

THE LAST WITCH HUNTER Glatzkopf vs. Hexen im modernen New York. MACHO MAN Ulmen kehrt den harten Kerl raus ... PARANORMAL ACTIVITY: GHOST DIMENSION Übersinnliches in Serie, der nächste Eintrag. THE WALK Der Film zum „Man On A Wire“: atemberaubend!

[CONCORDE]

[UNIVERSUM]

[PARAMOUNT]

[SONY]

COLLIDE [UNIVERSUM] When worlds collide: Nic Hoult auf Actiontrip durch Deutschland. DER LETZTE WOLF [WILD BUNCH] Der Meister des Tierfilms kehrt zurück. RITTER TRENK [UNIVERSUM] Kinderbuchklassiker im Trickfilmgewand.

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Sonstiges

Best Beats

What’s hot and what’s not: Diese TOP-FIVE-Titel werden im Oktober die meisten Käufer finden.

CD 01

DVD / BLU-RAY

Hurts

01

GAMES

„Surrender“

Universal

Jurassic World

01 Assassin’s Creed – Syndicate

Wir geben auf: Immer noch „Won-

Größer wird’s nimmer!

Ubisoft Grand Theft Pferdekutsche. London

derful“!

lebt!

02

Wanda

02

„Bussi“

02 Spy – Susan Cooper Undercover

LEGO Dimensions

Nix als „Amore“ für die Ösis!

Fox

Dem Sammelwahn ein neues Heim!

Warner

Hart, lustig, Jason Statham!

03

Revolverheld

03

San Andreas

03

Guitar Hero Live

„MTV Unplugged in drei Akten“

Warner

Activision

Die Band, die akustischer spielt als

Mittelschweres Heimkinobeben!

Die nächste Evolutionsstufe im

ihr Schatten.

04

Rockstar-Dasein.

Lana Del Rey

04

A World Beyond

04

Halo 5: Guardians

„Honeymoon“

Disney

Microsoft

Süß, klebrig, großartig: Honig für die

Retro-Sci-Fi zum Wiederentdecken!

Endlich: Der Master Chief ist zurück!

Ohren.

05

Hollywood Vampires

05

Der Nanny

„Hollywood Vampires“

Warner

05

Untot lässt’s sich besser rocken.

Der Schweighöfer.

2K

NBA 2K16

Ist das noch Spiel oder schon Film?

Fast Forward Wir biegen auf die Zielgerade ein: Weihnachten naht! Schon wieder. Und damit nicht nur etliche GamingHighlights der Marke „Call Of Duty: Black Ops 3“ oder „Fallout 4“, sondern auch wandelnde Tote („The Walking Dead“ geht endlich auch auf DVD in Runde fünf) oder die unvergleichlichen „Minions“, die im Vorweihnachtsgeschäft sicher ganz groß einschlagen. Und sonst? Seid gespannt! Und legt schon mal das Geschenkpapier bereit! Eure mbeat-Redaktion

Impressum | mbeat Ausgabe 10

Oktober 2015

Herausgeber: Müller Großhandels Ltd. & Co. KG

Albstraße 92

Mack

89081 Ulm-Jungingen | Verantwortlich für den Inhalt: Michael Zittlau | Anzeigenkoordination: Bastian

Tel. 0049 (0) 731/174-281 | Agentur: Söllner Communications AG

Rosenkavalierplatz 5

81925 München | Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-0

Fax 0049 (0) 89/41 94 73-23

Vorstand: Susanne Söllner | Art Direction: Florian Schäfer | Grafik: Jana Hecht | Chefredaktion: Christopher Büchele (cb) | Mitarbeiter dieser Ausgabe: Marcel Anders (ma) wig (sh)

Christian Lamping (cl) Dagmar Leischow (dl) Franz Leydier (fl) Karl Lotter (kl) Tom Mittelwerk (tm)

Schwemmers (ksch)

Robert Wallner (rw)

Markus Werner (mw)

Clemens Wolf (cw) | Redaktionskontakt: Stefanie Vogt

Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-70

Agenturkontakt: Angelika Hof Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-15 E-Mail: angelika.hof@w-soellner.de | Druckerei: Baumann Druck GmbH & Co. KG

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Sven Her-

Steffen Rüth (sr) Steffen Samselt (ss) Sabrina Seitz (sts) Katja E-Mail: mbeat@w-soellner.de


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Laut connect Leserumfrage, Heft 08/15

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Inhalt| Januar 2012

© 2015 Marvel

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