VORARLBERGER NACHRICHTEN
JOURNAL WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN APRIL 2017
AUFTRÄGE FÜR DIE WIRTSCHAFT
SEITE 4
ANDRANG AUF BETRIEBSGEBIETE
SEITE 6
HOTELLERIE RÜSTET AUF
SEITE 10
STUDIEREN AN DER FHV
SEITE 14 IM FOKUS
2
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Auf der Wunschliste: Markthalle im Zentrum.
Investitionen fördern die Wirtschaft Dornbirns Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann über den Wirtschaftsstandort Dornbirn, die großen Bauvorhaben der Stadt, die hohe Bereitschaft zu investieren, die neue Fußgängerzone oder die Idee für eine Markthalle im Zentrum. Auch dieses Jahr investiert die Stadt wieder rund 34 Millionen Euro in städtische Bauvorhaben.
Die Investitionssumme ist tatsächlich beachtlich und durch die gute finanzielle Situation der Stadt möglich. Ein beachtlicher Teil des Geldes fließt in heimische Unternehmen. Darauf legen wir besonderen Wert, denn städtische Investitionen fördern auch die Wirtschaft. Von der Investitionsbereitschaft profitiert vor allem die Bevölkerung, denn wir bauen neue Kindergärten, Schulen, eine neue Stadtbücherei. Auch für den Hochwasserschutz nehmen wir Jahr für Jahr viel Geld in die Hand. Ein weiteres Beispiel ist die Erweiterung der Fußgängerzone, die in den nächsten Tagen startet. Warum wird die Fußgängerzone vergrößert und wie schaut es mit einer Markthalle aus?
Bei verdichteter Bauweise wäre in Dornbirn noch Platz für weitere 20.000 Menschen. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann
Die Erweiterung der Fußgängerzone ist ein Beispiel der konsequenten Weiterentwicklung der Innenstadt. Sie wird die Aufenthaltsqualität weiter steigern. Außerdem gibt es für den beliebten Wochenmarkt neue Möglichkeiten. Von der zu erwartenden Erhöhung der Besucherfrequenz wird sicher auch der Handel profitieren. Eine Attraktion wäre sicher auch eine Markthalle, eines meiner Lieblingsthemen seit vier Jahren. Wir befassen uns jetzt ernsthaft mit dem Projekt, eine Machbarkeitsstudie wurde bereits in Auftrag gegeben und soll bald
vorliegen. Momentan sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Standort im Stadtzentrum, sei es auf einem Grundstück oder in einem bestehenden Gebäude. Es gibt bereits Ideen. Zuerst einmal müssen mit privaten Grundbesitzern Gespräche geführt werden. Jedenfalls sollte eine Markthalle zu einem Treffpunkt für die Bevölkerung werden. Deshalb muss genau überlegt werden, was sie alles zu bieten hätte. Als Ersatz für den Wochenmarkt ist sie sicher nicht gedacht. Den wird es auch weiterhin geben.
Die gute Finanzlage der Stadt hängt vor allem von den vielen Betrieben ab, die sich am Stadtrand ansiedeln. Ist überhaupt noch Platz für Neuansiedlungen vorhanden?
Dornbirn ist nach wie vor ein äußerst gefragter Betriebsstandort. Immer wieder klopfen Unternehmer wegen eines Grundstücks an. Gewidmete Betriebsareale gibt es in Dornbirn nach wie vor. Allerdings braucht es einen langen Atem, Besitzer zu bewegen, sie zu verkaufen. Gott sei Dank gelingt es uns auch Dank des städtischen Flächenmanagements aber immer wieder, entsprechende Grundstücke zu kaufen, um sie anschließend Unternehmern zur Verfügung zu stellen. Das funktioniert vor allem in den beiden großen Betriebsgebieten Wallenmahd und Dornbirn-Nord gut. Auch im Betriebsgebiet Bobletten tut sich einiges.
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
3
Neue Messehallen werten Messequartier auf. Auch der Wohnungsbau boomt. Entsprechend gefragt sind gewidmete Grundstücke.
in Dornbirn nicht. Bei verdichteter Bauweise wäre noch Platz für weitere 20.000 Menschen.
Tatsächlich ist die Nachfrage nach Bauplätzen groß. Das ist kein Wunder, denn die Bevölkerung wächst Jahr für Jahr um 500 Personen an, die 50.000-Einwohner-Marke ist bald erreicht. Die Stadt hilft vor allem gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften bei der Grundstückssuche. An gewidmeten Flächen für privaten oder sozialen Wohnungsbau fehlt es
Betriebe verursachen viel Verkehr. Kann die Südumfahrung die erhoffte Entlastung für viele Anrainer bringen?
Das hoffe ich sehr. Die Chancen für eine baldige Entlastung stehen jedenfalls gut. Die Grundablöseverhandlungen für die Verlängerung der Bleichestraße in Richtung Schweizer Straße stehen kurz vor dem Abschluss. Der Anschluss an die A 14 wird von der ASFINAG vorbereitet. Wenn alles gut geht, kann 2019 mit dem Bau des Großprojektes samt Lastenstraße entlang der Autobahn in Richtung Messegelände begonnen werden. Einen zweistelligen Millionenbetrag stellt die Stadt für den Bau von neuen Hallen auf dem Messegelände zur Verfügung. Fließt das Geld in irgendeiner Form eines Tages wieder zurück?
Dornbirn punktet auch mit attraktiven Ausflugszielen.
Ich stehe zu 100 Prozent hinter den Investitionen im Messequartier, denn sie verleihen nicht nur dem Messegeschäft neuen Schwung. Es ist zu erwarten, dass
auch große Veranstaltungen in den neuen Hallen über die Bühne gehen werden. Großereignisse werden viele Besucher nach Dornbirn bringen, was sich auch positiv auf die Nächtigungszahlen auswirken wird. Profitieren werden auch Handel und Gastronomie. Wenn 2018 der österreichische Gemeindetag mit rund 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Dornbirn über die Bühne geht, können wir jedenfalls einen tollen Veranstaltungsort zur Verfügung stellen.
INHALT Aufträge für die Wirtschaft Seite 4 Andrang auf Betriebsgebiete Seite 6 Hotellerie rüstet auf Seite 10 Studieren an der FHV Seite 14 Messequartier als Treffpunkt Seite 17
Die Gäste werden sich auch Zeit für eine Besichtigung der Stadt und der Umgebung nehmen.
Sie werden begeistert sein. Denn Dornbirn hat auch fürs Auge viel zu bieten. Ich denke an die großzügigen Grünanlagen in der Stadt, das attraktive Stadtzentrum, die Museen oder auch an das Umland mit den vielen Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten. Das sind auch Gründe, warum die Dornbirnerinnen und Dornbirner gerne hier leben. Sie schätzen nicht nur das große Angebot an Arbeitsplätzen, sondern auch die vielen Freizeitangebote in nächster Umgebung.
IMPRESSUM Herausgeber, Medien in haber und Hersteller: Russmedia Verlag GmbH Redaktion: Josef Hagen Texte und Fotos: Josef Hagen, Philipp Steurer, Klaus Hartinger, Roland Paulitsch, Stadt Dornbirn, Stadtarchiv Dornbirn, FH Vorarlberg Um setzung: Bernadette Prassl Anzeigen beratung: Georg Flatz, Tel. 05572 501-114, E-Mail: georg. flatz@russmedia.com
4
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Sechs Millionen Euro für den neuen Kindergarten Marktstraße.
AUFTRÄGE FÜR DIE WIRTSCHAFT Für Großprojekte gibt die Stadt Dornbirn in diesem Jahr rund 34 Millionen Euro aus. Dickster Brocken ist die Erweiterung des OP-Traktes im Stadtspital. Auch Kindergärten und Schulen stehen auf dem Investitionsprogramm. Dass das Budget der größten Stadt des Landes jedes Jahr kräftig in die Höhe schnellt, hängt nicht zuletzt mit dem Bauprogramm zusammen. Ein beträchtlicher Teil des 272-Millionen-Haushaltes fließt in städtische Bauprojekte. Pro Tag sind das immerhin 94.000 Euro. „Die Stadt ist somit eine der größten Auftraggeberinnen für
PROJEKTWERKSTATT Im Rahmen der von der Stadt ins Leben gerufenen Projektwerkstatt haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge für städtische Vorhaben einzubringen. Im März ging es um zwei Spielplätze und um die Planung von Themenmärkten.
Andrea Kaufmann, Guntram Mathis und Peter Johler stellten 272-Millionen-Haushalt vor.
unsere Unternehmen“, so Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. In diesen Tagen beginnen die Bauarbeiten für den Neubau von Operationssälen im städtischen Krankenhaus. Die Gesamtkosten für das derzeit größte Bauprojekt der Stadt betragen über 20 Millionen Euro. Bereits im Bau ist die neue Landeplattform für einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Krankenhauses. Im Sommer können die Rettungshelikopter Dornbirn wieder anfliegen. Im laufenden Jahr beginnt die Stadt auch mit der Erweiterung des Kindergartens Kastenlangen. Die Kosten werden mit rund zwei Millionen Euro ange-
geben. Das nächste große Projekt im Bildungsbereich, der Neubau der Volksschule Haselstauden, ist auf Schiene: Im Budget sind 500.000 Euro für die Planungen vorgesehen. In der konkreten Planungsphase befindet sich auch die neue Stadtbücherei in der Schulgasse. Und sollte es aus Wien grünes Licht für die Übersiedlung der Bundespolizei an den Bahnhof geben, kann die Stadt umgehend mit dem Neubau beginnen. TEURER TIEFBAU Größter Brocken im Tief baubereich ist dieses Jahr die Erschlie-
ßung der Betriebsgebiete Wallenmahd und Dornbirn-Nord. Insgesamt gibt die Stadt heuer rund 9,9 Millionen Euro für Tief bauprojekte, angefangen vom Straßenbau über den Hochwasserschutz bis zur Sanierung des Kanalnetzes aus. Auch für den Bau eines neuen Steges über die Dornbirner Ache auf Höhe des Pflegeheimes Birkenwiese gab die Stadtvertretung bereits ihre Zustimmung. Investiert wird auch in die Sanierung des Campingplatzes Enz. Rund elf Millionen Euro aus der Stadtkasse fließen in neue Hallen im Messequartier. ZUKUNFTSTAUGLICH Mit den Investitionen in die Verbesserung und Pflege der Infrastruktur will die Stadt für die Zukunft vorsorgen. Die Stadtchefin denkt dabei vor allem auch an die Menschen in Dornbirn: „Was wir als Stadt in diesem Jahr bewegen, soll in erster Linie für die Bevölkerung positiv spürbar sein. Wir wollen deshalb, dass die Dornbirnerinnen und Dornbirner die Entwicklung mitgestalten.“
Dornbirn: Know-how für (Jung-)Unternehmer! In Dornbirn sind (Jung-) Unternehmer nicht nur herzlich willkommen, sondern werden auch bestens bedient. Das Standort- und Gründerzentrum berät und betreut bei der Gründung und Ansiedlung von Unternehmen in Dornbirn. Wirtschaftsförderung ist kein Selbstzweck. Ein wirtschaftsfreundliches Klima, die Unterstützung und Förderung heimischer Betriebe, von Jungunternehmern, bei Betriebsansiedlungen und beim Marketing schaffen nachhaltig neue und sichern bestehende Arbeitsplätze. „Am Beispiel des Standort- und Gründerzentrums Dornbirn wird deutlich, dass Wirtschaftsförderung nicht nur ‚Bares‘ bedeuten muss, sondern auch umfassende Gründungsberatung, raMag. Marco Fehr sche Behördenver-
fahren, Bereitstellung von Betriebsgründen etc. beinhalten kann“, so Mag. Marco Fehr. Seit über 18 Jahren berät und betreut das Standort- und Gründerzentrum Unternehmen bei der Gründung und Ansiedelung in Dornbirn und fungiert als kompetente Anlauf- und Koordinationsstelle für alle Themen rund um das Gründen und Betriebsbetreuungsmanagement. Eine der Kernaufgaben ist die Betreuung von Jungunternehmern – sie erhalten nicht nur Unterstützung bei der Erstellung von Businessplänen sondern auch Beratung zu Kosten-, Marketing- und Finanzierungsfragen. Auch bei der Abwicklung bürokratischer Formalitäten wie Gewerbeanmeldung und Prüfung möglicher Fördermittel steht das Standortzentrum beratend zur Seite. Des Weiteren werden diverse Projekte zur Erhaltung und Steigerung der Attraktivität der wirtschaftlichen Metropole initiiert. In diesem Zusammenhang gilt es die
Lehrlingsbörse Dornbirn online und den KMU-Treff, der gemeinsam mit der Volksbank veranstaltet wird, zu nennen. Die Servicestelle unterstützt Wirtschaftstreibende konkret durch: • Kostenlose Beratung in der Vorphase von Unternehmensgründungen und Ansiedlungen in Dornbirn • Individuelle Gründungsberatung und Unterstützung bei Businessplänen, Kosten-, Marketing- oder Finanzierungsfragen • Beratung und gesamte Abwicklung der formalen Unternehmensgründung • Koordination von Behörden, Ämtern und Institutionen • Schnittstelle zu weiterführenden Einrichtungen und Partnern • Unterstützung bei der Suche nach Büroräumlichkeiten, Gewerbeflächen und Grundstücken
Standort- und Gründerzentrum Dornbirn Betriebsgründungsberatung und -betreuung der Stadt Dornbirn
A-6850 Dornbirn • T 05572/55 377 • standort@dornbirn.at
ANZEIGE
Auf Augenhöhe mit der Zukunft.
by Paterno
Plätze der Inspiration statt nur Plätze zum Arbeiten: Mit mastermind high desk und temptation high desk bietet Sedus zwei Modellprogramme, die alle Vorteile des modernen Hochtischkonzeptes in sich vereinen. Beim temporären Arbeiten, als Ort der Kommunikation oder als Pausentreffpunkt fördern sie die Zusammenarbeit ebenso wie die Arbeitseffizienz.
Alles für das moderne Büro.
Paterno Bürowelt GmbH & Co KG | Forachstr. 39 | A-6850 Dornbirn | | Tel.: +43 (5572) 3747 | info@paterno-buerowelt.at | www.paterno-buerowelt.at
6
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
ANDRANG AUF BETRIEBSGEBIETE Dass Dornbirn nach wie vor imstande ist, Betrieben Grundstücke zur Verfügung zu stellen und damit Arbeitsplätze zu schaffen, ist nicht zuletzt dem internen „Flächenmanagement“ zu verdanken, das sich auch um Betriebsareale kümmert. Das größte zusammenhängende Betriebsgebiet befindet sich im Wallenmahd im Süden der Stadt. Mindestens 60 Unternehmen haben dort ihren Sitz, und das Interesse weiterer Unternehmen, sich dort anzusiedeln, ist nach wie vor groß. Eine Produktionshalle der Höchster Beschlägefirma Blum wächst derzeit an der Bahnlinie nördlich der SparZentrale in die Höhe. Möglich wurde der Bau durch die Bemühungen der Stadt, die entsprechenden Flächen rechtzeitig für die Wirtschaft zu sichern. Was allerdings zunehmend schwieriger wird, da geeignete Betriebsgrundstücke nur noch selten auf dem Markt angeboten werden. Für das städtische „Flächenmanagement“ eine große Herausforderung. INTENSIVE VORBEREITUNG Als Erfolg kann die Stadt deshalb das Betriebsgebiet „Dornbirn
Auch Betriebsgebiet auf dem Nord herrscht rege Bautätigkeit.
Nord“ feiern, das mehrere Jahre lang intensiv vorbereitet wurde. Als Grundlage für die Entwicklung wurde bereits vor einigen Jahren eine städtebauliche Studie erstellt. Hier entsteht ein Neubau nach dem anderen, etwa die Erweiterung der Firma Heron sowie die Neubauten der Firmen Sonderhoff und Z-Werkzeugbau. In Vorbereitung ist ein Handwerkerpark, den drei Betriebe als
Im Wallenmahd wächst ein Betriebsgebäude der Firma Blum in die Höhe
Bild: Baustelle Sonderhoff
gemeinsames Projekt entwickeln. Auch die Bäckerei Mangold will sich dort ansiedeln. Und auf der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung wurde der Verkauf einer rund 2300 m² großen Fläche an einen heimischen Tischlereibetrieb beschlossen, der schon länger Pläne hat, im Betriebsgebiet zu investieren. Weitere Projekte sind in Planung. Insgesamt sollen in „Dornbirn Nord“ rund 400
zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Ziel der Stadt ist es, dass sich in den Betriebsgebieten vorwiegend Unternehmen mit großer Wertschöpfung ansiedeln. In Angriff genommen werden soll schon bald die bessere Erschließung des Betriebsgebietes Bobletten im Süden der Stadt. Derzeit sind die dort angesiedelten Unternehmen, darunter ein großes Transportunternehmen, nur über eine schmale Straße erreichbar. BEITRAG DER STADT Bevor ein Betrieb eröffnet, muss die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein, wie etwa die Erschließung mit Straßen oder der Bau der Kanalisation. Dafür stellt die Stadt allein dieses Jahr 2,18 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld ist gut angelegt, denn neue Arbeitsplätze wirken sich positiv auf das Kommunalsteuerauf kommen aus.
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Auch an der HTL Dornbirn wird im Bereich Digitalisierung geforscht und getüftelt.
7
Kreative Köpfe ziehen in die alte Postgarage auf dem Campus-Areal ein.
WEICHEN FÜR DIE ZUKUNFT STELLEN Auf dem Campus-Areal entsteht eine Plattform für digitale Initiativen: Ziel der Stadt Dornbirn ist es, digitale Lebensaspekte, insbesondere Themen der Informatik und der Kommunikationswissenschaften, zu fördern. Das Projekt ist am Laufen. Dornbirn hat die Chance, die sich sowohl für alle Menschen als auch für die Wirtschaft mit der fortschreitenden Digitalisierung ergibt, erkannt und bietet innovativen jungen Menschen mit der Bereitstellung
VORREITERIN Die Stadt Dornbirn ist Vorreiterin bei der Entwicklung der digitalen Verwaltung, die allerdings noch ausbaufähig ist. Mit der Weiterentwicklung vorhandener Apps soll unter anderem auch die Beteiligungsmöglichkeit der Bevölkerung am Stadtgeschehen gefördert werden.
von geeigneten, günstigen Büroräumen die notwendigen Rahmenbedingungen zur gemeinsamen Entwicklungsarbeit. Stadt und Campus-Gesellschaft haben bereits beschlossen, die alte Postgarage im Campus V für diesen Zweck zu sanieren, um im Gebäude ein Zentrum für Digitalisierung zu schaffen, wo Vernetzung, Wissen und Innovation stattfinden. Die ersten Schritte wurden mit der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Plattform für digitale Initiativen“ bereits getan: Derzeit sind dort 32 Personen aktiv an konkreten Projekten beteiligt.
halle im Schulgebäude an der Höchster Straße zum Labor mit direkter Glasfaserverbindung umgestaltet. Die Schülerinnen und Schüler nützten die Gelegenheit, angewandte Informatik zu betreiben und auch Programme zu entwickeln. Das HTL-Projekt passt exakt zur Dornbirner Digitalisierungsstrategie. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann hofft, dass das Engagement der jungen Leute weiter geht: „Die Schülerinnen und Schüler werden sich hoffentlich am von der Stadt noch heuer geplanten Wettbewerb zur Entwicklung neuer Apps beteiligen.“
HTL MIT DABEI
INFRASTRUKTUR SCHAFFEN
Auch die HTL Dornbirn beschäftigt sich mit den neuen Entwicklungen. Erst vor wenigen Wochen wurde die Turn-
Die Stadt selbst schafft Schritt für Schritt die Voraussetzungen für die Digitalisierung, etwa mit der Verlegung
von entsprechenden Leitungen für den Ausbau des WLAN-Netzes. So soll schon bald an öffentlichen Plätzen oder auch in den Stadtbussen der direkte Zugang ins Internet möglich sein. Bereits in den vergangenen Jahren haben Netzbetreiber umfassend in den Ausbau breitbandiger Datenleitungen investiert. Davon profitieren auch die vielen Forschungseinrichtungen in Dornbirn. Rund um die Fachhochschule Vorarlberg, dem Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik und der V-Research, die sich intensiv mit der Digitalisierung beschäftigt, haben sich weitere Initiativen von privaten Entwicklern gebildet. Ihnen die Möglichkeit zur Gründung von Start-up-Unternehmen zu geben, ist ein Ziel der Stadtpolitik.
8
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Schulgasse, Marktplatz und Kirchpark rücken zusammen.
DORNBIRN MÖBELT ZENTRUM AUF 28 Jahre nach der Verbannung des motorisierten Verkehrs rund um den Marktplatz beginnen in den nächsten Tagen die Bauarbeiten für die Erweiterung der Fußgängerzone in der westlichen Innenstadt. Insgesamt werden 2,6 Millionen Euro investiert. Die erste Bauetappe umfasst die Neugestaltung der Schulgasse zwischen Mozartstraße und Bahnhofstraße. In das Projekt miteinbezogen ist auch der Kirchpark als Verbindung zwischen Marktplatz und Schulgasse. Die wertvollen hochstämmigen Bäume bleiben bis auf ganz wenige Ausnahmen erhalten, versprechen die Stadtplaner. Die Bauarbeiten sollen bereits im September dieses Jahres abgeschlossen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die neue Fußgängerzone bis auf Höhe des Bundesgymnasiums erweitert. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann ist guter Dinge, dass der ersten Etappe bald die zweite folgen wird. Dass der Verkehr im Zentrum damit weiter eingebremst wird,
In der Schulgasse fahren in den nächsten Tagen die Baumaschinen auf.
macht der Stadt keine Sorgen: Mit der Eröffnung der verkehrsfreien Zonen vor St. Martin und einigen angrenzenden Straßen vor bald drei Jahrzehnten ist Dornbirn zu einem der beliebtesten Treffpunkte
des Landes geworden. Großveranstaltungen, angefangen von Konzerten bis zum Martinimarkt, sorgen regelmäßig für großen Andrang. Die Stadtpolitik ist sich sicher, dass mit der Erweiterung die Attraktivität
des engeren Zentrums weiter gestärkt wird. Davon soll vor allem auch der Handel profitieren. Um in Zukunft Besucherinnen und Besucher der Innenstadt auch in die neue Fußgängerzo-
# H E L LWAC H DIE HELLSTEN LEUCHTEN SIND BEI UNS GOLDRICHTIG! Stell dich der Herausforderung und mache eine Lehre als Elektroinstallationstechniker/in. Mit über 30 Lehrlingen ist die GRAF-Gruppe einer der größten Lehrlings-Ausbilder Vorarlbergs. Profitiere vom Wissen der über 280 Mitarbeiter und werde Experte in den Bereichen Elektroinstallationen, Elektroanlagen, Steuerungsbau und Maschinenbau. lehre.grafgroup.com
f /elmargrafgmbh
ne zu bringen, wird derzeit auch die Erweiterung des beliebten Wochenmarktes in die Schulgasse geprüft. Jedenfalls werden im Zuge der Bauarbeiten die notwendigen Infrastruktureinbauten durchgeführt. Positiv auf das Geschäftsleben würden sich, und da sind sich die Stadtverantwortlichen einig, einheitliche Öffnungszeiten auswirken. In dieser Sache gibt es noch Nachholbedarf. 2,6 MILLIONEN Die Erweiterung der innerstädtischen Fußgängerzone erfordert einen tiefen Griff in die Stadtkasse. Das Projekt wird mit Gesamtkosten von 2,6 Millionen Euro deutlich teurer als ursprünglich geplant. Gründe sind unter anderem inzwischen erfolgte Umplanungen und allgemeine Kostensteigerungen wegen hoher Auslastung der Bauunternehmen. Nicht sparen will man beim Straßenbelag: Verlegt werden 14 Zentimeter dicke Granitplatten, die auch
das Gewicht von Schwerfahrzeugen, die Waren anliefern, verkraften sollen. Allein für den Landschaftsbau müssen rund 1,7 Millionen Euro aufgebracht werden, für den Straßenbau sind Kosten in Höhe von 268.000 Euro kalkuliert. Für die Planung der Erweiterung Fußgängerzone in der westlichen Innenstadt gab es einen Wettbewerb, den die Innsbrucker Architekten Katrin Aste und Frank Ludin gewannen.
Ihr
PROFI-KOMPLETT-
AUSSTATTER für Büro, Lager, Werkstatt und Betrieb NUTZEN SIE UNSERE KOSTENLOSEN SERVICELEISTUNGEN: » persönliche Fachberatung » aktiver Außendienst » kostenlose Arbeitsplatzanalyse » 3D Planung » Profi-Montage
VISION MARKTHALLE Erst vor wenigen Wochen wurde erstmals offiziell der Wunsch nach einer Markthalle mitten im Zentrum laut. Sie soll die Innenstadt zusätzlich beleben. Derzeit ist die Stadt intensiv auf der Suche nach einem geeigneten Standort.
» 85.000 Artikel online
v. l. n. r.: Wieser Christof, Rodewald Alexander, Rodewald Veronika
SSI Schäfer Shop GmbH Dornbirn
Hintere Achmühlerstraße 1A 1.Stock 6850 Dornbirn
Tel 050 639 700 vbg@schaefer-shop.at
10
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
HOTELLERIE RÜSTET WEITER AUF In Dornbirn entstehen in Bahnhofsnähe neue Beherbergungsbetriebe, die die Bettenzahlen kräftig nach oben schrauben. Damit reagieren Hoteliers auf ständig steigenden Nächtigungszahlen. Wichtigste Kunden sind Geschäftsleute. Mit 295.000 Nächtigungen wurde 2016 das Vorjahresergebnis wiederum um 2,5 Prozent übertroffen. Geschäftsführer von Dornbirn Tourismus, Klaus Lingg, kennt die Gründe für den Trend nach oben: „Die gute Grundauslastung mit Geschäftstouristen und die weiterhin wachsende Nachfrage nach Seminaren und Tagungen sind ausschlaggebend für diese positive Entwicklung.“ Für die gute Buchungslage sorgen vor allem die vielen großen und kleineren Unternehmen, die von Kunden aus aller Welt besucht werden. Obwohl Dornbirn bei Urlaubern nicht unbedingt die erste Adresse ist, sorgen auch Feriengäste oder Besucher von Kulturveranstaltungen für volle Hotelbetten. Auch die Museen tragen ihren Teil zur Auslastung bei: Ein Beispiel ist das Rolls-Royce-Museum im Gütle, das immerhin pro Jahr von rund 20.000 Fans edler Oldti-
Schritte vom Bahnhof entfernt, befindet sich in der Endphase. Bereits Anfang Mai stehen 39 Zimmer zum Bezug bereit. Weitere Hotelprojekte sind in Planung. Erst kürzlich stellte die Stadt mit dem Beschluss eines Bebauungsplanes die Weichen für den Neubau eines 50-Zimmer-Hauses direkt gegenüber dem Bahnhof. NEUER CAMPINGPLATZ
Der in die Jahre gekommene Campingplatz Enz wird um 3,4 Millionen Euro umgebaut.
mer, vorwiegend aus dem Ausland, besucht wird. Aktuell verfügt Dornbirn über 1030 Betten in der 4-Sterne-Kategorie, 350 Betten in den 2- und 3-Sterne-Häusern sowie rund 100 Betten in Privatzimmern und Ferienwohnungen. Dabei wird es nicht bleiben, denn das Angebot steigt weiter an, so Lingg: „Das „Four Points
Sheraton“ hat nach der Renovierung 14 neue Zimmer und damit gesamt 120 Zimmer in fünf Kategorien. Auch der Wellnessbereich wurde komplett umgebaut und neu gestaltet.“ Ein weiteres Hotel steht kurz vor der Eröffnung: Der Neubau des Hotels „Katharinenhof“ in der F.-M.-Felder-Straße, wenige
Noch dieses Jahr beginnt die Dornbirner Seilbahngesellschaft mit dem Umbau des Campingplatzes Enz. Die Seilbahner sind in Zukunft auch für den Betrieb zuständig. Finanziert wird das Projekt an der Gütlestraße gegenüber der Karrenseilbahn von der Stadt. Die Kosten werden mit rund 3,4 Millionen Euro angegeben. Nach der Fertigstellung verfügt Dornbirn über einen 4-Sterne-Platz, der auch wieder in internationalen Campingführern aufscheinen wird. Optimistischen Prognosen zufolge sollen ab 2018 jährlich 10.000 bis 15.000 Camper dort ihre Zelte aufschlagen oder Wohnwagen aufstellen.
500 MEHR PRO JAHR Mit Stichtag 1. Dezember 2016 zählte Dornbirn 48.869 Einwohnerinnen und Einwohner. Jährlich kommen 500 Personen dazu. Mit den Nebenwohnsitzen hat die zehntgrößte Stadt Österreichs die 50.000er-Marke bereits überschritten. Im Mai wird das neue Hotel Katharinenhof eröffnet.
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
I.G.-Ulmer-Haus: Standort des Gründerzentrums.
11
Gründerzentrum hilft bei der Suche nach Grundstücken für Betriebe.
ANLAUFSTELLE FÜR DURCHSTARTER Im Standort- und Gründerzentrum Dornbirn, einem ausgelagerten selbstständigen Bereich der Stadt, werden Unternehmen bei der Gründung und Ansiedlung von Betrieben umfassend beraten, informiert und in der Umsetzung begleitet. Diese Serviceeinrichtung ist erste Kontakt- und Anlaufstelle für Betriebsgründungs- und Ansiedlungsaktivitäten. Wer also neu durchstarten oder erweitern will, ist im ehemaligen Ulmer-Betriebsgebäude im Schwefel an der richtigen Adresse, denn Marco Fehr und sein Team wissen genau, wie eine effektive, unbürokratische und schnelle Zusammenarbeit zwischen Behörden und anderen Einrichtungen funktionieren muss, damit etwas vorwärts geht. Um die Attraktivität des Standortes Dornbirn für die bestehenden Betriebe zu sichern und auszubauen, gilt es, optimale Rahmenbedingungen zur Sicherung des Unternehmensbestandes sowie für deren weitere Entwicklung zu schaffen. HILFE BEI UMSETZUNG Das Standort- und Gründerzentrum Dornbirn beschränkt sich
nicht nur auf die Beratung, es übernimmt auch weitgehende operative Umsetzungsmaßnahmen und sieht sich als Impulsgeber und Berater für die standortpolitische Orientierung. Dazu steht das Team Jungunternehmern bei der Ausarbeitung und Umsetzung von geplanten Projekten zur Seite, auch um Fehlentscheidungen, die ins Auge gehen können, zu verhindern. FLÄCHENMANAGEMENT Betriebsgründer oder auch Firmeninhaber, die mehr Platz für die Produktion brauchen, werden bei der immer schwieriger werdenden Suche nach passenden Grundstücken beraten und unterstützt. Dazu gehört auch die Planung und Realisierung von Einkauf-Strategien zur Verwertung und Nachnutzung von Flächen sowie die
kurz-, mittel- und langfristige Sicherstellung adäquater Flächenressourcen, auch in Zusammenarbeit mit ansässigen Immobilienhändlern. FH ALS PARTNERIN Wert legt das Gründerzentrum auf eine enge Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Vorarlberg, wie Marco Fehr betont: „Zielsetzung ist es, Absolventen der FH mit dem Thema ’Unternehmensgründung´ und den damit verbundenen Rahmenbedingungen vertraut zu machen bzw. die Studenten auch verstärkt zur eigenen Unternehmensgründung zu animieren und auf diesem Wege zu unterstützen. In diesem Zusammenhang werden gemeinsame Veranstaltungen wie Vorlesungen und Informationsabende organisiert.“ Das Standortzentrum hat vor
allem auch die Aufgabe, einen Beitrag für ein unternehmerund gründerfreundliches Klima in Dornbirn zu leisten. Das hat bislang gut funktioniert, weil in der Messestadt offenbar die Voraussetzungen für erfolgreiches Wirtschaften vorhanden sind.
3,6 MILLIONEN FÜR GRUNDKÄUFE Die Stadt Dornbirn setzt auch in den kommenden Jahren ihre Betriebsansiedlungspolitik konsequent fort, etwa durch den Ankauf von Betriebsflächen. Im Budget 2017 sind für den Erwerb von geeigneten Grundstücken 3,6 Millionen Euro reserviert.
12
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Auf dem Dach entsteht derzeit ein neuer Hubschrauberlandeplatz.
2020 stehen im Krankenhaus sieben gleichwertige OP-Säle zur Verfügung.
STADTSPITAL WIRD GROSSBAUSTELLE 1977 fand der Spatenstich für das neue Stadtspital statt. 40 Jahre später folgt nun mit der Erweiterung des Operationstraktes eine weitere Millioneninvestition. Bereits begonnen wurden mit dem Bau eines neuen Hubschrauberlandeplatzes. Seit der Eröffnung des neuen Stadtspitals 1983 wurden bisher mehr als 30 Millionen Euro in die Modernisierung und Erweiterungsbauten investiert. Nun kommen weitere knapp 25 Millionen dazu: So viel kosten der neue OP-Bereich sowie die Hubschrauberplattform auf dem Dach des Hauses samt Liftverlängerung. Ende August werden die Rettungshelikopter das zweitgrößte Krankenhaus des Landes wieder anfliegen können. Der Um- und Ausbau der Operationssäle, geplant vom Büro Marte.Marte, erfolgt in Etappen, wobei die Sicherheit und das Wohl der Patientinnen und Patienten und des Personals im Vordergrund stehen. Der Krankenhausbetrieb geht auch während der Bauarbeiten weiter, so Bürgermeisterin Andrea Kaufmann: „Die medizinische Versorgung der Dornbirnerinnen
und Dornbirner sowie der Patientinnen und Patienten aus der Region ist auch während des Umbaues auf gewohnt höchstem Niveau sichergestellt.“ Die Fertigstellung des Millionenprojektes erfolgt 2020. Dann stehen den Ärzten sieben gleichwertige Operationssäle zur Verfügung. Einer wird standardmäßig für die Gynäkologie freigehalten. Um den Ablauf in der Abteilung in Zukunft möglichst effizient zu gestalten, werden die OP-Säle neu geordnet. Die rund 6500 Narkosen werden in Zukunft in einem eigenen Raum zentral eingeleitet. Dort gibt es auch einen Reanimationsplatz für Neugeborene. Mehr Komfort für Frischoperierte verspricht auch ein neuer Aufwachraum mit acht Betten. Auch nach Fertigstellung des Großprojektes geht das Bauprogramm im stadteigenen Kran-
kenhaus weiter. Schwerpunkt ist dabei die Modernisierung der Patientenzimmer, die 34 Jahre nach der Eröffnung des Hauses eine Auffrischung vertragen. AUF NEUESTEM STAND Großer Wert wird in Dornbirn auf die Qualität der pflegerischen und medizinischen Versorgung gelegt. Ziel der Stadtpolitik ist auch die Förderung der Zusammenarbeit mit den Landeskrankenhäusern und Universitätskliniken. In Vorbereitung ist derzeit die Etablierung als Lehrkrankenhaus für die Medizinische Universität Wien. Mit der Uniklinik Graz konnte eine solche Vereinbarung erst vor wenigen Monaten abgeschlossen werden. Für die praktische Ausbildung von Medizinern gibt es eine Kooperation mit der Innsbrucker Klinik.
GRÖSSTER BUDGETPOSTEN Rund 60 Prozent der Beschäftigten der Stadt Dornbirn sind im Gesundheitsbereich, also im Stadtspital oder in den städtischen Pflegeheimen, tätig. Allein im Krankenhaus arbeiten 670 Personen, vom ärztlichen Personal über die Pflegefachkräfte, die Küchenmannschaft bis zur Verwaltung.
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
13
Jahr für Jahr entscheiden sich Studierende aus aller Herren Länder, an der FHV ein Auslandssemester zu absolvieren
FH BEI GASTSTUDENTEN GEFRAGT 50 Gaststudierende aus 18 verschiedenen Ländern absolvieren derzeit ihr Auslandssemester an der FH Vorarlberg. Bisher haben sich 1500 ausländische Studentinnen und Studenten entschlossen, einen Teil ihrer Ausbildung im Ländle zu absolvieren. Internationalisierung wird an der FH Vorarlberg großgeschrieben und das nicht erst seit heute. Bereits 1998 öffnete sich die Hochschule für Studierende anderer Universitäten und Fachhochschulen. Im ersten Jahr absolvierten zwölf ausländische Studentinnen und Studenten ein Semester in Dornbirn. Inzwischen kann die FH Vorarlberg jedes Jahr rund 120 Studierende aus der ganzen Welt begrüßen. Allein in diesem Sommersemester haben sich 50 junge Leute aus insgesamt 18 Ländern entschieden, an der FH Vorarlberg zu inskribieren, auch um die österreichische akademische Ausbildung kennenzulernen. Zu Beginn des Herbstsemesters wurde die 1500ste Gaststudentin an der FHV willkommen geheißen. Sie heißt Monika Cukor und kommt aus Slowenien. Die 21-Jährige studiert Soziale Arbeit
und hat sich aus mehreren Gründen für Vorarlberg entschieden: „Erstens wollte ich mein Auslandssemester in einem deutschsprachigen Land machen und zweitens mag ich die Berge.“ Der Start ist für die Studentin offenbar sehr gut verlaufen: „Schon nach den ersten Mailkontakten war ich von der hervorragenden Organisation der FH Vorarlberg begeistert. Alle Informationen sind perfekt auf bereitet, und die Mitarbeiterinnen im International Office sind total hilfsbereit und freundlich. Auch der Campus ist sehr schön. Alles ist so modern und offen.“ VON AUSTRALIEN BIS USA Gemeinsam mit den anderen Gaststudierenden absolvierte Monika Cukor eine Einführungswoche an der FH Vorarlberg. Das Orientierungsprogramm soll den Studierenden helfen, sich an der
neuen Hochschule und in der neuen Umgebung zurechtzufinden. „Viele unserer Gäste kommen aus ganz anderen Kulturen“, erklärt Karin Wüstner, die das International Office der FH Vorarlberg leitet. „Deshalb sind es oftmals ganz selbstverständliche Kleinigkeiten, wie z. B. das Lesen eines Busfahrplans oder der Umgang mit Pünktlichkeit, die den IncomingStudierenden Probleme bereiten. Hier versuchen wir mit unserer Orientierungswoche vorzubeugen.“ Die Gaststudierenden kommen in diesem Semester aus Australien, Belgien, China, Costa Rica, Dänemark, Finnland, Frankreich, Indien, Korea, Mexiko, den Niederlanden, Polen, Portugal, Schweden, Slowenien, Tschechien, der Türkei und den USA. Inzwischen haben sich alle gut eingelebt und widmen sich mit großem Engagement dem Studium
PLATZ FÜR AUSBAU Sollte die Fachhochschule weiter wachsen, hat Dornbirn vorgesorgt: In unmittelbarer Nachbarschaft wurden schon vor Jahren Flächen als eiserne Reserve für spätere bauliche Erweiterungen angekauft. Damit ist der FH-Standort Dornbirn wohl für immer abgesichert.
14
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Studierenden stehen bestens ausgestattete Labors zur Verfügung.
An der FHV sind derzeit 1300 Studentinnen und Studenten inskribiert
STUDIEREN AN DER FH VORARLBERG In den Bereichen Wirtschaft, Technik, Gestaltung und Soziales werden an der FH Vorarlberg Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten. Wichtig ist für die „Ländle-Uni“ vor allem die enge Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Wirtschaft. Mit knapp 1300 Studierenden ist die FH Vorarlberg eine vergleichsweise kleine Hochschule. Das ermöglicht eine Kultur der offenen Türen und kurzen Wege und garantiert den Studierenden während des gesamten Studiums eine individuelle und persönliche Betreuung. In kleinen Gruppen wird Wissen
INTERNATIONAL Rund 84 Prozent der Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Vorarlberg stammen aus Österreich, 14,4 Prozent aus Deutschland. Aber auch junge Leute aus der Schweiz, Liechtenstein und etlichen anderen Ländern zieht es zum Studium nach Dornbirn.
effizient und praxisnah vermittelt. Die FH Vorarlberg ist eine der forschungsstärksten Fachhochschulen Österreichs. Der Großteil der Forschungs- und Entwicklungsprojekte wird in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Organisationen durchgeführt, die international tätig sind. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende forschen an der FH Vorarlberg in den Bereichen Prozess- und Produkt-Engineering, Mikrotechnik, Nutzerzentrierte Technologien, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und Energie. Sowohl Studium als auch Forschung sind international ausgerichtet und ermöglichen Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wertvolle Auslandserfahrungen. Vorarlberg ist ein starker Wirt-
schaftsstandort mit vielen international bekannten Unternehmen, die attraktive Jobs und Karrierechancen bieten. Davon profitieren die Studierenden, die schon während ihres Studiums über gemeinsame Projektarbeiten und über das Berufspraktikum Kontakte zu verschiedenen Unternehmen knüpfen. Das sichert ihnen ausgezeichnete Jobperspektiven.
sensprofil.“ Studentinnen und Studenten können etwa im Rahmen des Masterstudiums auf vielfache Weise Grenzen überschreiten. „Dieses Überden-Tellerrand-Schauen ist heute unumgänglich, um Problemlösungen für komplexe Aufgabenstellungen zu finden“, so die Rektorin.
PERSÖNLICHE ZIELE WÄHLEN
Ab Herbst dieses Jahres ist es möglich, ein Bachelorstudium berufsbegleitend zu absolvieren. Pro Jahr werden nur 17 Studienplätze vergeben. Dadurch ist eine intensive Betreuung der Studierenden durch die Dozentinnen und Dozenten möglich. Laut Projektleiter Professor Reinhard Schneider ist das Studium sehr anspruchsvoll, eine technische Vorbildung ist deshalb von Vorteil.
Eines der zentralen Ziele der akademischen Bildung ist für Rektorin Dr. Tanja Eiselen der Ausbau der Interdisziplinarität: „Studierende können zusätzlich zum Standard-Lehrprogramm verschiedene Fächer wählen, die ihre beruflichen und persönlichen Ziele bzw. Interessen unterstützen. Sie gestalten so ihr individuelles Wis-
BERUFSBEGLEITENDES STUDIEREN
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
15
LEHRLINGE SIND WILLKOMMEN Derzeit stehen exakt 1807 Bedienstete auf der Lohnliste des Rathauses, verteilt auf 1392 Dienstposten. Damit zählt die größte Stadt des Landes zu den wichtigsten Arbeitgeberinnen. Seit Jahren werden in einzelnen Abteilungen auch Lehrlinge ausgebildet. Dass so viele Menschen bei der Stadt angestellt sind, hängt vor allem mit Dornbirner Besonderheiten zusammen: Dornbirn betreibt als einzige Kommune des Landes ein eigenes Krankenhaus, auch die Pflegeheime befinden sich nach wie vor in städtischer Hand. An eine Ausgliederung der Gesundheitseinrichtungen denkt in Dornbirn niemand. Um weiterhin qualifiziertes Personal zu gewinnen, lockt die Stadt unter anderem auch mit günstigen Startwohnungen für neue junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereits in Planung sind neue Personalhäuser auf einem städtischen Grundstück östlich des Campus V. Das zehn Millionen Euro teure Projekt umfasst vier Gebäude mit einer Wohnnutzfläche von insgesamt 3535 m². Vorgesehen sind 76 Wohnungen. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann begründet den tiefen Griff in die Stadtkasse mit dem dringenden Bedarf an Wohnraum für Angestellte, die in Gesundheitseinrichtungen oder auch in anderen städtischen Abteilungen arbeiten: „Mit die-
sem Angebot bleibt die Stadt eine attraktive Arbeitgeberin.“ LEHRLINGSAUSBILDUNG Seit Jahren ist die Stadt auch in der Lehrlingsausbildung aktiv. Bis zu fünf junge Menschen erhalten jährlich die Möglichkeit, in einer der Abteilungen einen Beruf zu erlernen. Als Verwaltungsassistentin oder Verwaltungsassistent erhalten die Lehrlinge einen umfassenden Einblick in die Bandbreite der Aufgaben einer Stadt. Ausbildungsplätze gibt es auch in den Bereichen IT-Technik, Informatik oder in der Krankenhausküche. Ab 1. September werden weitere Lehrlinge angestellt. Die Ausbildung im Rathaus erfolgt im Umfeld einer modernen Verwaltung und zudem bei einem mehrfach „Ausgezeichneten Lehrbetrieb“.
STADTPOLIZEI Mit rund 36 Beamtinnen und Beamten ist die Dornbirner Stadtpolizei die zweitgrößte Gemeindesicherheitswache Österreichs. Am Aufbau maßgeblich beteiligt war auch Kommandant Hubert Winder, der sich Ende März nach über 25 Jahre in den Ruhestand verabschiedet hat.
AUF
LEISEN PF TEN DIE RAUBTIERE DES ALPENRAUMS 24. MÄRZ 2017 BIS 24. FEBRUAR 2018
inaturaDie Lehrlinge der Stadt erhalten eine umfangreiche Ausbildung.
SONDERAUSSTELLUNG www.inatura.at
16
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
EIN VIERTELJAHRHUNDERT STADTBUS Als Bürgermeister Rudi Sohm am 26. Oktober 1991, am Nationalfeiertag, in der Riedgasse den ersten Stadtbus der Dornbirner Geschichte auf den Weg schickte, wusste noch niemand, wie das neue Angebot bei den Leuten ankam.
Die neue Sägerbrücke wurde zum zweiten Knotenpunkt des öffentlichen Busverkehrs.
Die Anfänge des Stadtbussystems waren deshalb noch bescheiden: Gestartet wurde mit drei Linien, der Fahrpreis betrug zehn Schillinge. Bald stellte sich heraus, dass das noch ungewohnte öffentliche Verkehrsmittel von der Bevölkerung liebend gerne angenommen wurde. Heute befördert die „rote Flotte“, die längst in Vorarlberg und darüber hinaus Nachahmer gefunden hat, pro Jahr rund 3,5 Millionen Fahrgäste. Dornbirn lässt sich den Betrieb deshalb gerne einiges kosten: Bei Ausgaben von knapp sechs Millionen Euro und Einnahmen von rund 4,4 Millio-
nen Euro muss die Stadtkasse jährlich rund 1,6 Millionen zuschießen. LINIE AUF LINIE Der Andrang auf den Stadtbus, dessen Erscheinungsbild vom Grafikdesigner Reinhold Luger entwickelt wurde, erforderte bereits 1992 eine Netzerweiterung durch eine vierte Linie, bald darauf wurden auch die Taktzeiten verkürzt. Weil die erste Buszentrale in der Riedgasse schnell an ihre Kapazitätsgrenzen gelangte, entschloss sich die Stadt, den zentralen Umsteigeplatz ab Februar 2002 an den Bahnhof
Von 1902 bis 1938 verkehrte zwischen Dornbirn und Lustenau die Tram.
zu verlegen. Und seit wenigen Monaten ist die neue Sägerbrücke der zweite Knotenpunkt für den Busverkehr. Damit wurden auch die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung und Optimierung des Systems geschaffen, wie etwa die Einrichtung einer neuen Linie entlang der Dornbirner Ache, die im Dezember vergangenen Jahres ihren Betrieb aufnahm. Einige Stadtteile, die abseits der Landbuslinien liegen, werden inzwischen auch an Sonnund Feiertagen von den Stadtbussen angefahren. Der Ausbau des Netzes ist noch nicht zu Ende: Überlegt wird derzeit
die bessere Anbindung des südwestlichen Hatlerdorfs sowie der Betriebsgebiete im Wallenmahd und im Norden der Stadt. Gegenwärtig bedient der Stadtbus mit seinen elf Linien 119 Haltestellen. Im Einsatz sind 20 Busse der ÖBB Postbus GmbH und der E.+E. Rhomberg GmbH. Durchschnittlich befördert jeder Bus pro Einsatztag rund 1000 Fahrgäste. DIE VORGÄNGER Ein funktionierender Lokalverkehr spielte in Dornbirn und Umgebung, wo Gewerbe, Industrie und Handel einen ständigen Aufschwung erlebten, schon immer eine wichtige Rolle. Bereits 1902 ging die Elektrische Bahn zwischen Dornbirn und Lustenau in Betrieb. 1938 wurde die „Tram“ dann allerdings zum Leidwesen vieler Bürgerinnen und Bürger eingestellt. Der Wiederauf bau eines öffentlichen Busverkehrs lief nach dem Krieg nur zögerlich an. Erst mit dem Stadtbus wurden neue Maßstäbe gesetzt.
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Neue Messehallen für Großveranstaltungen.
17
Treffpunkt Messe: Volles Haus bei der „Schau!“.
MESSEQUARTIER ALS TREFFPUNKT Neben dem Ausbau und der Optimierung der Eigenmessen liegt ein weiterer Fokus der Messegesellschaft auf der Erweiterung des Veranstaltungsbereiches. Die erforderliche Infrastruktur steht mit den neuen Hallen 9 bis 12 jedenfalls zur Verfügung. Großen Wert legt die Messegesellschaft auf den Ausbau des Veranstaltungsbereiches als neuen, wichtigen Geschäftsbereich. Die Zeichen dafür stehen gut, betont Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel und verweist auf eine Reihe von Großveranstaltungen im laufenden Jahr, angefangen von den Gastmessen „Babywelt“ oder „Gesund und Wellness“ über die Auftritte bekannter Entertainer bis zur Hallenradsportweltmeisterschaft. Gut verlief jedenfalls der Start ins laufende Messejahr. Sowohl die Baumesse com:bau als auch die Vorarlberger Frühlingsausstellung SCHAU! verzeichneten Besucher- und Ausstellerzuwächse. „Unser Team hat bei beiden Messen hervorragende Arbeit geleistet und die Formate optimiert und erweitert“, freut sich Sabine Tichy-Treimel, die mit Anfang des Jahres
die Geschäftsführung der Messegesellschaft übernommen hat. Ein weiterer Grund für den Erfolg der beiden Eigenmessen waren sicher auch die neuen Hallen 9 bis 12, die der com:bau erstmals als Ausstellungsfläche zur Verfügung standen und bei der SCHAU! nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit offiziell eröffnet werden konnten. Dass die Messe- und Veranstaltungshallen als gesellschaftlicher Treffpunkt und Ort zentraler Begegnungen nun in vollem Umfang genutzt werden können, ist laut Tichy-Treimel von enormer Wichtigkeit für die Zukunft des Unternehmens. NOCH ACHT MESSEN Mit der BABYWELT findet bereits am 6. und 7. Mai eine Gastmesse in Halle 11 des Messequartiers statt. Die Messe
rund ums Kind richtet sich an werdende und junge Eltern und bietet ein vielfältiges Produkt- und Informationsangebot für Schwangere und Kleinkinder sowie ein spannendes Programm für die ganze Familie. Am 8. Juni wird das Messequartier mit der Vier-Länder Lieferantenbörse bereits zum dritten Mal zum Treffpunkt der Industrie. Auch die Art Bodensee vom 21. bis zum 23. Juli erwartet sich von den neuen Hallen einen weiteren Qualitätsschub. Den Messeherbst läutet die Herbstmesse vom 6. bis zum 9. September ein. Das Erfolgsformat „Gustav“ findet vom 27. bis zum 29. Oktober seine Fortsetzung. Mit „Gesund & Wellness“, der neuen Gesundheitsund Wohlfühlmesse, feiert vom 10. bis zum 12. November eine weitere Gastmesse Premiere in Dornbirn. Die „Hochzeit &
Event“ wird am 11. und 12. November zeitgleich in der benachbarten Halle 13 abgehalten. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und dem BIFO wird derzeit intensiv an der „BIFO-Messe NEU“ gearbeitet, die vom 16. bis zum 18. November erstmals im Messequartier über die Bühne geht.
BAUBOOM Der Bauboom auf dem Messegelände geht weiter. Neuestes Projekt ist der Bau einer neuen Sport- und Messehalle auf der Ostachse des Messequartiers. Sie ersetzt die alte Halle 5. Stadt und Land investieren rund sechs Millionen Euro.
18
WIRTSCHAFTSRAUM DORNBIRN
Vor 150 Jahren begann die Geschichte der Dornbirner Sparkasse im alten Rathaus.
150 JAHRE DORNBIRNER SPARKASSE Am 9. Jänner 1866 veröffentlichte die Statthalterei Dornbirn die Statuten der neuen Sparkasse. Knapp zwei Jahre später, am 2. November 1867, wurden die Geldgeschäfte im alten Rathaus aufgenommen. Erster Sparer war Josef Anton Hilbe. Der Mann aus dem Ortsteil Rohrbach muss großes Vertrauen in das junge Geldhaus gehabt haben, denn bis dahin war es üblich, die Ersparnisse zu Hause aufzubewahren oder sie fremden Privatpersonen anzuvertrauen. Nicht selten gingen die Menschen dabei Geldwucherern auf den Leim. Es war Kaiser Franz I., der, auch um die weit verbreitete Armut zu bekämpfen, die Gründung von Sparkassen erlaubte. 1819 öffnete die „Erste Österreichische Spar-Casse“ ihre Pforten. Ziel war es, den kleinen Leuten die Möglichkeit zu geben, „von ihrem mühsamen Erwerbe von Zeit zu Zeit ein kleines Capital zurückzulegen“, wie es in den Statuten heißt. In den nächsten Jahrzehnten wurden in allen Landeshauptstädten der Donaumonarchie Sparkassen gegründet. Vorreiterin in Vorarlberg war die Sparkasse Bregenz, die 1822 ihren Betrieb aufnahm. Anlass für eine weitere Sparkassen-Gründung in Dornbirn war die prekäre wirtschaftliche Situation vieler Menschen. Sie war so dramatisch, dass Brot für viele Familien wegen mehrerer Missernten prak-
tisch unerschwinglich wurde. Eine Linderung der finanziellen Not sollte eine gemeindeeigene Sparkasse bringen. 1852 beauftragte die Gemeindevertretung deshalb die Armenkommission, „Grundzüge zur Entwerfung einer Krankenversorgung und Sparkassa-Anstalt“ auszuarbeiten. Nach langem Kampf um die Inhalte erklärte sich Dornbirn 1865 bereit, die Haftung für alle Einlagen zu übernehmen. Als Pfand wurde die Kavalleriekaserne an der Achbrücke verschrieben. Die Gründung der Sparkasse vor 150 Jahren löste eine wahre Sparwelle in Dornbirn aus. Bald wurde es in Amtsräumlichkeiten im
alten Rathaus zu eng. Am 11. November 1911 wurde das neue Gebäude in der Bahnhofstraße 2, nach wie vor Standort der Dornbirner Sparkasse, feierlich eingeweiht. Die erste große Erweiterung erfolgte in den Jahren 1948 bis 1951. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude 2003 durch die Errichtung eines weiteren Zubaues zwischen Schulgasse und Bahnhofstraße nach Plänen von Architekt Wolfgang Ritsch. LANGE LISTE In den Anfängen bildeten ehrenamtliche Funktionäre den Verwaltungsausschuss. Erster hauptberuflicher Sparkassenbeamter
Sparkassengebäude in der Bahnhofstraße um 1911.
war Dr. Franz Tischer, der zwischen 1907 und 1913 die Geschäfte führte. Seit Ende März 2008 ist Werner Böhler Vorstandsvorsitzender. Er verantwortet seitdem die Bereiche Privatkunden, Kommerzkunden, Freie Berufe, Treasury, Produktmanagement, Personal, Marketing und Publik Relations. Zum Vorstandsteam gehört auch Harald Giesinger, der für die Bereiche Rechnungswesen, Risikomanagement, Organisation, Kreditabteilung, Zahlungsverkehr, Controlling, Recht und Qualitätsmanagement zuständig ist. Beide befassen sich auch mit der strategischen Ausrichtung der Dornbirner Sparkasse.
Aufnahme der Schalterhalle aus dem Jahr 1913.
ser n u e n Si uns! Feier um mit ä Jubil 17 r
Uh .20 10.6 - 16:00 r 0 e 10:0 entrale d rkasse Z r Spa der bei: ornbirne D
am:
Dornbirner Sparkasse 1952
150 Jahre am Puls der Zeit. Die Dornbirner Sparkasse ist stark in der Region verankert und ein fester Bestandteil im Leben der Menschen. Seit 150 Jahren stärkt die Sparkasse durch ihr aktives Engagement fßr Kunden die Wirtschaftsentwicklung und das Wohl der Menschen in ihrem Einzugsgebiet. Mit ihren Innovationen ist sie stets am Puls der Zeit. www.sparkasse.at/dornbirn/150Jahre