Helmut G. Tollmann
k1 Galerie pr채sentiert
Helmut G. Tollmann
panta rei : Kleine Retrospektive 50 Jahre Ausstellungen 0 2 .10 . - 18 .10 . 2 015 k1 Galerie, Kurf체rstenstr. 1, SG
Helmut G. Tollmann Helmut G. Tollmann (* 1945 in Köln) ist ein deutscher Künstler, der sich seit mittlerweile 50 Jahren mit Fotografie, Malerei, Installation und Großbildprojektio- nen beschäftigt.
1 Leben
H.G. Tollmann absolvierte von 1961 bis 1964 eine Ausbildung zum Grafiker. Im Anschluss studierte er bis 1968 an den Kölner Werkschulen Grafik und Design. Neben seiner Tätigkeit als Grafikdesigner betätigte er sich auch als freier Künstler.
1.1 Anfänge: Fotografie, Multivision und Malerei 1965–1969
Für diese erste Phase, in der sich Helmut Tollmann in- tensiv mit verschiedenen Techniken und Verfahren der Fotografie und ihrer Chemie beschäftigte, sind mehr als 25 nationale und internationale Fotound Filmpreise durch Urkunden und Presse belegt. Das Material dieser Zeit ist aber noch wenig aufgearbeitet. Erkennbar ist aber, dass Helmut Tollmann in dieser Zeit bereits zentrale Verfahren entwickelt hat, die ihn bis heute in seiner Arbeit als Künstler mit prägen: Tontrennungen (Posterisation), Experimente mit lithografischen Filmen und Entwicklern, Solarisationen, reprografischer Einsatz von fotografischen Techniken, die bis heute in seiner Multilayertechnik zu finden sind.
1.2 Neue Wege und neue Techniken 1970– 1974
Ab Anfang der 1970er Jahre beschäftigte sich Tollmann, unter dem Eindruck der Bilder von Max Ernst mit der gegenständlichen Malerei sowie der Architektur- und Landschaftsmalerei. Die Nähe seines frü-
hen Ansatzes in der Malerei erscheint nicht zufällig in geistiger Ver- wandtschaft zu Max Ernst, der unzählige neue Verfahren und Techniken in die Malerei eingebracht hat, so zum Beispiel die Frottage. Wie Max Ernst experimentierte Helmut Tollmann intensiv mit immer neuen Mitteln, die ihm künstlerisch verwertbar erschienen. Die in dieser zweiten Phase entstandenen “Softlandschaften”[1] , bei denen die Leinwand fast wie in der Seidenmalerei bearbeitet scheint, sind Tollmanns eigenständiger Ausdruck, geschult an der Beschäftigung mit den Frottagen von Max Ernst. Auch die Architekturmalerei von Helmut Tollmann bedient sich in dieser Zeit ähnlicher Ausdrucksmittel. 1.3 Verbindung von Malerei, Reprografie und Drucktechnik 1974–1985 Die Nutzung von reprografischen und fotografischen Mitteln für die Malerei wurde von Helmut Tollmann und seinen Kollegen und Freunden, zu denen auch Andy Warhol zählte, mit Aufkommen der Popart vielfältig gepflegt, dennoch ging Helmut Tollmann hier bereits Wege, die an- dere Künstler erst Jahrzehnte später für sich wieder entdeckten. Der Einsatz von Druckelementen als einzelnen Layern in der Malerei mit dem Rakel, den Helmut Tollmann aus dem Siebdruck in die Malerei brachte, ließen einzigartige Kompositionen entstehen, die vielleicht erst heute vollständig in ihrer künstlerischen Leistung gewürdigt werden können. In Bildern dieser Zeit tauchen auch erste Elemente technischer und elektronischer Prozesse auf, die sich mit seiner Kunst mehr und mehr verbinden.
1.4 Technik und die Seele in Welt und Mensch - “Soul of Chip” 1985– 1997
Die Malmedien von Helmut Tollmann verändern sich weiter, er setzt neue Farben ein, mit denen er intensiv experimentiert. Die Malgründe erweitern sich in Richtung von Leiterplatten, Kupferplatten u.v.m. Alles dies steht in enger thematischer Korrespondenz mit dem großen Thema von Helmut Tollmann “Soul of Chip” ei- ner bis heute für ihn weltweit geschützten Bezeichnung.[2] Wie tickt die Welt der Information und der Mensch, der durch sie geprägt ist. Portraits wichtiger Persön- lichkeiten von regionalem, nationalem und internationalem Rang (von Kölner Größen wie unter anderem Trude Herr[3], bis zu Albert Einstein) verbinden sich mit der einzigartigen Maltechnik Helmut Tollmanns in dieser Zeit. Multimedia, Illuminationen, die Weiterentwicklung der Mehrschicht-Technik und Experimente mit neuen Werkstoffen, angelehnt an die Entwicklung der industriellen und beginnenden Informationstechnologie. Kommunikation und ganz besonders die elektronische Kommunikation, ist ein wichtiger Aspekt im Schaffen von Helmut Tollmann.
1.5 Verbindungen - der verbindende Aspekt zwischen Technik und Mensch 1998–2007
Mit der Akzentverschiebung von der Suche nach der Seele von Chip und Mensch zur Nutzung der kommunikativen Mittel entsteht das neue zentrale Thema “Verbindungen”.[4] Es gibt ihm die Möglichkeit an so scheinbar unterschiedlichen Projekten wie Wirkbetrieb 1[5], das von
T-Systems initiiert wurde und an “Miteinander” [6] der Initiative Toleranz unter Schirmherrschaft des damaligen Bundesaußenministers Joschka Fischer mitzu- arbeiten, Persönlichkeiten aus der Musikgeschichte (u.a. „Beethoven-Superstar”,Wagner, Berlioz)[7] und des ge- sellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens in seiner eigenen Weise zu porträtieren.
1.6 Cosmic Elements und Cosmic Prayer 2008 - heute
Helmut Tollmann verarbeitet die globalisierte Welt in ihren Elementen. Multilayer in der Projektion auf Gebäu- den, in Gebäuden und im Wasser. In dieser Phase ver- binden sich wie schon ganz zu Anfang seiner Arbeit wieder Ausstellungen mit Projektionen. Das Licht als Mittel der Malerei lässt den “Meister der Farbe”, wie ihn der Galerist, Kunsthändler und Künstler Markus Roubrocks bezeichnete, nicht los. Mit Hochleistungsbeamern entstehen in der Herz-Jesu-Kirche in Singen am Bodensee und zwei Jahre später auf dem Hegau-Tower jeweils im Rahmen der Kulturnacht Hegau-Bodensee Projektionen ei- nes einzigen langablaufenden Bildes, das den Betrachter umschließt. In Lyon werden in dieser Zeit die Häuser, die den zentralen Platz umschließen mit einem einzigen Bild von Helmut Tollmann durch ihn bestrahlt. Seine Malerei als Layer aus Licht in der Welt. Der Kölner Künstler pflegte schon früh Kontakte zu anderen bekannten Künstlern wie Max Ernst, Friedensreich Hundertwasser, Hans Hartung, Andy Warhol, und Charles Paul Wilp, die er auf seinen weltweiten Reisen und Kunstprojekten kennenlernte.
Projekte wie Soul of Chip, Cosmic Prayer, Cosmic Soul sind wohl die bedeutendsten Werke seines Schaffens. 2001-2010 gab es eine enge Zusammenarbeit mit der Kunst- und Kulturstiftung Artforum Culture Foundati- on in Griechenland. Im Jahr 2004 porträtierte er Papst Johannes Paul II. (Sancto Subito art project)[8]. Im sel- ben Jahr wurde er beim Marina Kunstfestival in Ravenna als bester internationaler Künstler ausgezeichnet. In seiner Heimatstadt Köln wirkte Tollmann zum Teil in städtischem Auftrag als auch im Auftrag der KölnMesse so bei seinem Monumentalgemälde: Das Auge der Trude Herr.
Nachweise [1] „Softlandschaften lassen der Phantasie viel Raum“ Rhei- nische Post 14. August 1982 [2] „AufdemgroßenStandderFirmaDEBIS(DaimlerBenz Stuttgart) sind ca. 50 Bilder im Großformat unter dem Ti- tel „Soul of Chip“ zu sehen... Seine Zeit Kunst ist Infor- matik in neuen Dimensionen.“ Hannoversche Allgemeine CeBIT 1994 [3] Bild “Trude Herr” in der Sammlung des Städtischen Museums Köln, Bild “Das Auge der Trude Herr” in der Sammlung des Messe Köln [4] „Eine Komposition der digitalen Zeit“ Der Kunsthandel 10/2001 [5] “Wirkbetrieb 1”, Katalog zur Ausstellung, Wirkbetrieb I, T-Systems GEI GmbH, Text und Konzeption: Sabine Westermann, Bildrechte bei den Künstlern [6] „Ein Miteinander von Kunst, Lyrik und Musik... Die Werkschau, deren Schirmherrschaft Bundesaußenminister Joschka Fischer übernommen hat, umfaßt... Bilder
von...Helmut Tollmann.“ KStA 13. November 1998 [7] „Unter dem Titel „Spirit of Soul“ zeigte Roubrocks und Partner Kunsthandel, Köln, in Zusammenarbeit mit Hans Schmitz eine großartige Schau der aktuellen Komponisten-Portraits und abstrakten Farbkompositio- nen des renommierten Künstlers Helmut G. Tollmann.“ Feine Adressen Köln/Bonn Edition I/2006 [8] „Indem Tollmann seine zu einem Block montierten Por- traits zentral noch einmal mit dem gleichen Portrait Motiv des
Papstes und wieder in Grau überblendet, hebt er in dem letzten Schritt die gerade gewonnene Erkenntnis des Betrachters wieder auf.“ Kultur-kanal.de Printausgabe 06/2005 [9] „VonderkünstlichenSeeleeinesMikrochips“Ostfriesen-Zeitung 23.September 2003 [10] GULF PROJECTS Textquellen, Autoren und Lizenzen Text Helmut Tollmann Quelle: https:// de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Toll-
mann?oldid=144710080 Autoren: Unukorno, Aka, Superbass, Pe- ter200, ChristophDemmer, Mef.ellingen, MAY, Rolf H., Cramunhao, Spuk968, Sebbot, Nolispanmo, Giftmischer, Albtalkourtaki, QualiStattQuanti, Gödeke, ArthurMcGill, Visitator, 1971markus, FeddaHeiko, Rr2000, Rubblesby, EmausBot, Mutabo, FA2010, Artnet-wk, HomTa, Natsu Dragoneel, BemFrank64 und Anonyme: 4 Inhaltslizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
Aus der Serie Softlandschaften: Ohne Titel, Mai 1977 IV80
Aus der Serie Softlandschaften: In der Heide, 25.3.80
Softlandschaften und magischer Realismus In den 70er Jahren besuchte Helmut Tollmann den deutschen Urwald in Grenzhausen (Westerwald) und drehte darüber einen Film, der vom WDR angekauft wurde. Der Urwald, den er in strömendem Regen besuchte hinterließ einen tiefen Eindruck aufgrund der besonderen Lichtsituation. Dieses Erlebnis beeinflußte ihn neuartige, fließende Bilder zu schaffen, die diesen Eindruck einfangen und beschreiben. in
einer eigens dafür entwickleten Technik. Wenn man die Augen soweit schließt, dass die Wimper das Auge teilweise bedecken, beginnen die Bilder zum Leben zu erwachen. Die monochromen Farbtöne und feinverästelten Strukturen faszinieren den Betrachter bis heute. Parallel dazu entstehen die Bilder des magischen Realismus, die noch stärker von der Auseinandersetzung mit Max Ernst geprägt sind.
Im ersten Drittel der 70er Jahre begann Helmut Tollmann in vielschichtigem Farbauftrag mit dem Rakel eine neue Bildsprache zu entwickeln. Dazu gehรถren gehรถren u.a. auch das Titelbild des Kataloges (1980) als auch die beiden hier gezeigten Beispiele aus dem Jahr 1986. Dies alles geschah Jahre bevor Gerhard Richter diese Technik verwendete, dem sie zu Unrecht zugeschrieben wird.
Verbindungen, 1986
Verbindung von Malerei, Reprografie und Drucktechnik
Range of Light I, 1986
The Downs, 2001
Soul of Chip
Ohne Titel, auf kupferkaschierte Kunstharzplatte, 2001
Ohne Titel, auf kupferkaschierte Kunstharzplatte, 1997
Helmut Tollmann – Soul of Chip 2015 – Ein Überblick Die Wege der Kunst in der Moderne wurden zunächst davon bestimmt, dass die Kunst durch die Erfindung der Photographie befreit wurde von der Notwendigkeit der Abbildung der Welt. Sie wurde frei, Bilder zu schaffen statt Abbilder. Die Impressionisten waren die ersten, die diese Möglichkeiten nutzten, sie setzen Lichtfärbungen in Farben um und die Zeitgenossen empfanden das als Zumutung, als wäre ein Elefant über die Leinwand gelaufen. Die Werke waren formal gesehen skiz-zenhafter und in ihrer Farbgebung völ-lig neu. Die Emanzipation der Kunst von der genauen möglichst realistischen Abbil-dung hatte begonnen und überließ das Feld der Abbildung einigen traditionel-len Malern und der Photographie. In den folgenden Jahrzehnten der Kunstgeschichte begannen Maler die Gren-zen weiter und weiter zu verschieben und lösten auch die Formensprache auf unter anderem im Kubismus und das war eine Antwort auf eine Zeit, in der die alte Welt und Ordnung im ers-ten Weltkrieg selbst zerfiel und in Trümmer sank. Der Expressionismus steht genau auf dieser Schwelle und verarbeitet diese große europäische Katastrophe mit Auswirkungen durch die kolonialen Systeme in die ganze Welt. Am Ende des zweiten Weltkrieges stehen zwei grundsätzliche Reaktionen, während im Osten die Flucht in den neuen stalinistisch-sowjetischen Realismus beginnt, löst sich die Abbildung der Welt im Westen in vollständige Abstraktion im amerikanischen Neo-Expressionismus Jackson Pollocks, Marc Rothko etc. und in Europa im Informel zum Beispiel bei Karl-Otto Götz vollständig auf. Bei Joseph Beuys wie bei Pollock wur-de Kunst auch Performance, sie wurde Pro-
zess, Momentaufnahme und Event. In die Zeit des zweiten Weltkrieges hinein wurden Künstler wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Sigmar Polke und last but not least Helmut Tollmann hinein geboren und sie alle wuchsen mit dieser Kunst auf. Damit mussten sie sich auseinan-dersetzen als sie ihren Einstieg in die Kunst vollzogen. Helmut Tollmann, der mit Joseph Beuys, Andy Warhol und vielen ande-ren befreundet war, suchte seinen Weg ausgehend von der Photographie und ihren Techniken sowie von Techniken des Drucks und der Grafik. Er orientierte sich an einem der wichtigs-ten Wegbereiter der Moderne, der mit seinen maltechnischen Innovationen die erste Hälfte des 20.Jahrhunderts grundlegend beeinflusste: Max Ernst, dessen Einfluss auf den jungen Jackson Pollock nicht zu unterschät-zen ist. Max Ernst erst rückte mit sei-ner Empfehlung bei Peggy Guggenheim Pollock überhaupt ins Licht. Helmut Tollmann brachte aus der Photographie die Tontrennung mit, setzte sie in seinen fotografischen Arbeiten der frühen und mittleren 60er Jahre bereits intensiv ein, brachte sie mit Techniken des Siebdrucks zusammen zehn Jahre bevor Andy Warhol mit dieser Technik als Popart-Künstler Weltruhm erlangte. Die Innovation stammt von Helmut Tollmann, er hat die Technik immer weiter verfeinert und über Jahrzehnte eingesetzt. Wir sehen sie zum Beispiel in seinen Bildern das Auge der Trude Herr oder das Bild Trude Herr, heute in der Sammlung des Kölnischen Muse-ums und in dieser Ausstellung im Bild mit Albert Einsteins Konterfei und na-türlich in fast allen Soul of Chip Bildern schlägt sie sich nieder. Eine weitere Technik, die Helmut Toll-
mann in die Malerei einbrachte, ist der aus dem Siebdruck von ihm bereits Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre in die Malerei eingebrachte Rakel, ein Holz mit Gummikante, mit dem er dün-ne Schichten auf die Leinwand legte. Gerhard Richter nutzte diese Technik Helmut Tollmanns für sich erst mehr als ein Jahrzehnt später. Es lassen sich noch mehr Beispiele für die Inno-vationskraft Helmut Tollmanns finden. In jedem Fall führt die North Central Gallery Helmut Tollmann nicht zuletzt deswegen als einen „artist, who is known for originating a significant new concept, theory or technique, also einen Künstler, der bekannt ist dafür ein bedeutendes neues Konzept, eine Theorie oder Technik“ in die Malerei eingebracht zu haben, in ihrer Liste der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler der Welt. Es ist glaube ich nicht zuviel zu sagen, dass Helmut Tollmann für die zweite Hälfte des 20.Jahrhunderts das ist, was Max Ernst für die erste Hälfte war, ein Wegbereiter.
Wie der Computerchip Kunst wurde. Die Geschichte von Soul of Chip von Helmut Tollmann. Auch hier lohnt ein Blick in die Geschichte: Bereits 1925 endeckte der Physiker Julius Edgar Lilienfeld das Prinzip des Transistors, das durch Oskar Heil weiterentwickelt und durch Herbert Mataré mit prokristallinem Sili-zium letztendlich 1948 umgesetzt wurde. Mit dieser Entwicklung begann das, was dem Silicon-Valley, dem Herz der modernen Computerentwickler heute den Namen gab. Der Chip, der Pro-zessor eines Computers ist ja nichts anderes als eine Vielzahl miniaturisierter Transistoren, also eine Nutzung der besonderen Eigenschaften von Silizium. Mitte der 70er Jahre als der Computer langsam in das Leben von Menschen einzuziehen begann, fing Helmut Tollmann, der sich immer schon für Technik begeis-
tern konnte und aufgrund seiner Kontakte auf Messen in Hongkong, Berlin, Hannover und Köln sehr früh mit den aktuellen technischen Entwicklungen in Berührung kam, sich mit dem Herzstück der modernen Technik zu beschäftigen. Wir haben hier ein Bild in der Ausstellung von 1975, das die Strukturen von Soul of Chip enthält und das ein Jahr vor der Gründung von Apple Computer gemalt wurde, vor der Präsentation also des ersten Personal Computers. Wir sehen hier das innovative Denken Helmut Tollmanns, der zeitgleich mit den Computerfreaks Steve Jobs und Steve Wozniak auf seine Weise über die Bedeutung des Computers für unser Leben nachdachte. Er wusste, hier die Seele des Chips, des Prozessors und des neuen Zeitalters.
Was also bekommen Sie in dieser Ausstellung zu sehen? Schließlich ist die Maltechnik nur ein Kriterium und vielleicht nicht das wichtigste in der Kunst. Schließlich hat David Hockney in der aktuellen Ausgabe von Monopol über Gerhard Richter gesagt: „Ich kann kein Tiefgründigkeit bei Richter erkennen.“ Das Kunstmagazin formulierte deshalb „David Hockney empfindet die Kunst seines Kollegen Gerhard Richter als oberflächlich“. Also was soll moderne Kunst? Sie soll den Blick verrücken, will ich mal sagen. Sie kann ihn erweitern, sie kann sozu-sagen herauszoomen und einen Über-blick vermitteln, den wir sonst verloren haben, sie kann Dinge zusammenbrin-gen, die wir sonst nicht zusammen se-hen, sie kann in Details gehen, Tiefe gewinnt sie erst dann wenn wir in mehrere Dimensionen zugleich geführt werden, wenn das Nachdenken einsetzt und wir Bekanntes mit Neuem verknüpfen, wenn das Bild die Beschreibung übersteigt, weil jede Betrachtung das Bild für uns reicher an Assoziationen, Gedanken und Gefühlen werden lässt.
Morgenblau, 2004
Das Informationszeitalter läuft durch die Wege von Leiterplatten und wird geschaltet durch Transistoren. Im Prin-zip eine einfache Schaltung: Es fließt Strom oder es fließt kein Strom. 0 und 1. Und der Transistor öffnet und schließt den Durchfluss. Durch die im-mer höhere Integration vieler Transis-toren und Schaltungen in kombinierte immer kleiner Bausteine den Integrierten Schaltkreis, den Integrated Circuit entstand der Mikroprozessor. Einen solchen Integrated Circuit ließ sich Helmut Tollmann damals bei Inter-Atom zeigen, indem die oberste Deckschicht von diesem Chip abgeschliffen wurde. Ein Bild eines solchen Chips finden Sie auch im Bild Albert Einstein.
Helmut Tollmann führte diese Auseinandersetzung weiter zum Thema Verbindungen dem zentralen Thema der 90er Jahre. Daher wurde er eingeladen an dem Kunstprojekt Wirkbetrieb 1 und dem Projekt Miteinander unter Schirmherrschaft von Bundesaußenminister Joschka Fischer teilzunehmen.
Die Kanalisierung von Informationen, die Faszination der neuen Technik, zurückgeführt auf ihre Struktur, das war zunächst der Ansatz Helmut Tollmanns. Diese Seele der beginnenden Informationsgesellschaft mit ihren Fa-cetten, ihrer Geschichte auszuloten, sie in Farben zu spiegeln, die vielen Schichten oder Layer wie es in der Sprache der Computerfachleute heißt. Tollmann legte Informationsschicht über Informationsschicht, Farbschicht über Farbschicht komplex wie die Welt und wie heute auch die Computerprozessoren. Damit nahm er die soge-nannten Multi-Layer-Platinen der aus-gehenden 80er Jahre in seinen vielschichtigen Farbkompositionen bereits vorweg. Die ersten Computer waren keineswegs der Fülle der Informationen und den Anforderung oft für den Menschen selbstverständlicher Dinge gewachsen. Allein das menschliche Sprachsystem überfordert Computer in seiner Komplexität bis heute. Sie müssen es in kleinere weniger komplexe Häppchen zerlegen. Map Reduce nennt man das im Zeitalter von Big Data.
Was Sie hier sehen sind Beispiele aus den 70er bis 2000er Jahren, Bilder, die vom Künstler teils lange zurück gehalten wurden, teils mit Bedacht nicht verkauft wurden und bereits eine lange Ausstellungshistorie aufweisen.
Seine Arbeiten wurden in den 80er, 90er und 2000er Jahren auf den großen Computermessen wie der CeBit und auf sogar auf Fachmessen der Computerindustrie präsentiert und von vielen führenden Unternehmen der Branche für ihre Sammlungen gekauft. Darunter Dielektra-Siemens, Daimler-Benz und Acer.
Eine solche Überblicksausstellung mit den Werken dieser Serie hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Geniessen Sie diese Premiere. Die Bilder sind selbstverständlich käuflich zu erwerben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ralph Tepel, Juni 2015 (zur Eröffnung der Überblicksausstellung Soul of Chip 2015)
Ausstellungen in Auswahl von 1965 - 2015 2015 • panta rei : Kleine Retrospektive - 50 Jahre Ausstellungen, k1 Galerie, Solingen, Germany • Werkschau, Bedburg • Wege zur Schlichtheit 11 MUGA (self-forgetfulness), Mitsuko Castle, Todendorf, Germany • Soul of Chip 2015 – Bilder aus vier Jahrzehnten • Helmut Tollmann at K.U.L.T., Kultursonntag, Bedburg, Germany 2014 • Kunstaktion „Stille Post“ in der Galerie Glashaus(G) 2013 • Abtei Brauweiler „25. KunstTage Rhein-Erft“ • „Cosmic Elements“ Audiovisuelle Installation mit Ákos Sziráki (G) 2012 • Schloss Bedburg, „Glowing Soul“, Audiovisuelle Installation mit Ákos Sziráki •Dominick Brock Haus, Westhoven (G) 2010 • „Soul of Chip“, Hegau Bodensee Galerie, Singen (E) • „Cosmic Elements“, HEGAU Tower • 25 Jahre Kornelius-Galerie Hanczak, Kornelimünster • GULF PROJECTS 2009 • Kunst vor und nach der Jahrtausendwende – Malerei, Zeichnung, Fotos und Druckgraphik von Gerhard Elsner, Georg Baselitz, Gerhard Richter und Helmut Tollmann. • GULF PROJECTS [1] 2008 • Multi-Media Event „Cosmic Prayer“ zu Musik von James Horner in der Herz Jesu Kirche, Singen. • Kunst am Marktplatz, Köln-Porz • Helmut Tollmann, „Soul of Chip“, Merck Finck & Co, Schloss Koblenz 2007 • Kunstprojekt „Extrahart“, Roubrocks & Partner, Köln • Kunstausstellung Soul of Chip, Productronica München
2006 • Galerie Roubrocks & Partner,Villa Oppenheim, Köln (E) • Kreishaus-Galerie Roubrocks & Partner (G) • Museum Zündorfer Wehrturm, Kunstverein Porz, Köln (E) • Schloss Gymnich, Roubrocks & Partner (E) 2005 • Wettbewerbsausstellung mit Preisträger Bild Marina di Ravenna 2004 im Zentrum „Villa Beaumarchais“ Quartier Marais, Institut für italienische Kultur in Frankreich, Paris • Kunstwettbewerb Marina di Ravenna 2005, Schirmherrschaft Ministerium für Kulturgüter Italia, Kunstfestival 2004 • Erster Preisträger des Kunstwettbewerbs Marina di Ravenna Schirmherrschaft Ministerium für Kulturgüter Italia, Kunstfestival • Ausstellung EPC 2004 „Soul of Chip“, Köln Messe • Mülheim an der Ruhr „Wirkbetrieb 1, T-Systems / Toll Collect. • Ausstellung zum 25. jährigen Jubiläum Künstlervereinigung VFBK (G) • Visual Gallery at Photokina, who is who- Authentic – united we stand, Köln 2003 • Bonn Bundes-Presse-Club, „Beethoven Superstar“ • Kunstmeile Heinsberg (G) • „Soul of Chip – Ludwig van Beethoven Superstar“, Cultuur Centrum Bornem, Belgien • „Soul of Chip“, Antwerpen • Kunstverein Aurich Kunstpavillon am Ellernfeld 2002 • Köln „Verbindungen“, • „Verbindungen“, Bredershof, Niederdollendorf • „See the world“ EPC 2002, Köln • Art-Event, Messe München 2001 • Rathaus-Galerie, Köln-Porz • „Soul of Chip“, München (Messe Productronica) 2000 • 12. Künstlermarkt Abtei Brauweiler • München (Messe Electronica) Soul of Chip (E) • „Soul of Chip“, Köln
1999 • Düsseldorf US-Renaissance Febr. (VDL-Kongreß) (E) • 75 Jahre Kölner Messe (E) • 11.Künstlermarkt Abtei Brauweiler (G) • Ehren-Urkunde WestArt Gotha Kunstforum, Altenburger Wall (G) • Bahnhof Oberkassel, (E) • Ausstellung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) (E) • München (Messe Productronica) • „Kunst im Kloster“ Pützchen (Bonn) (G) Jul / August 1998 • Hannover (CeBIT Acer) (E) Messe „Soul of Chip“ (e) • Ausstellung in der Serbisch-Orthodoxen Eparchie von Raska und Prizren in Novi Pazar, „Soul of Chip“ (E) • Köln, Auge der Trude, Theater Severinstr. und Fernsehbeitrag Auge der Trude Herr, WDR • Westhoven, Bühne „Schwingungen“ • Galerie am Markt, Köln (E) • „Verbindungen“, Duisburg • Bonn „Miteinander“ (G) Außenministerium,Veranstalter Initiative Toleranz, Schirmherrschaft Bundesaußenminister Joschka Fischer • Galerie am Markt „Miteinander“ (G) 1997 • „Verbindungen“, Ensen-Westhoven • „Verbindungen“, Köln, Haus Neuerburg • Bonn,Villa Hammerschmidt, Ausstellung • „Soul of Chip“ Ensen-Westhoven, Galerie am Markt • „Augenblicke“ Optica 1997, Köln • „Soul of Chip“ Kunst und Technik – die Begegnung • Düsseldorf, Rheingalerie Oberkassel, (April) (E) 1996 • Helmut Tollmann, Arbeiten auf Papier, Galerie Am Markt, Köln (E) • „Soul of Chip“ Acer, Orbit, Messe Basel (E) 1995 • Hannover (CeBIT Messe) (E) • „Hot Ware“ Ausstellung Software Piraterie, Microsoft Kunstpreis (G) • Borland, Debis, Microsoft, Frankfurt Kronberg (E) • „Soul of Chip“, Madaus, Köln Merheim(E) • Künstlerfest, Köln Bickendorf (G) 1994 • Hannover Ausstellung Soul of Chip, Cebit, 1000 m2 debis (E) • „Soul of Chip“, Galerie Lisse, Heinsberg (E) • DB Köln Porz (E) • Köln (Messe Orgatec) (E) • Kunsthaus Rhenania Köln (E)
• Borland, Debis, Microsoft, Frankfurt Kronberg (E) • Helmut Tollmann Soul of Chip, Schloß Burg 1993 • Hannover (CeBIT Messe Daimler Benz Inter Services (Debis) • „Soul of Chip“, Dresdner Bank, Köln • „Soul of Chip“ Letz, Nürnberg-Altdorf • Gemäldeausstellung „Soul of Chip“ Naila, Oberfranken, Art Agency (E) • „Soul of Chip“, Galerie Lisse, Heinsberg (E)
1992
• Hannover (CeBIT Messe 1+1) • „Soul of Chip“, Lekkerland, Kassel • Koltermann, Nürnberg • „Soul of Chip“, München • Multivisionsshow „100 Jahre Kölsche Muse“ Theater am Dom, Köln 1991 • Hannover (CeBIT Messe 1+1) • Rathaus Galerie, Köln, „Seelen“ (Papierarbeiten) • „Soul of Chip“,München • Delta Gallery London, Frankfurt •„Soul of Chip“, Messe Basel 1990 • Hannover (CeBIT, Messe DTC) • Koltermann, Hamburg • Koltermann, Frankfurt • Basel (Messe) • „Kunst und Heilprozeß“, Waldkrankenhaus, Bad Godesberg 1989 • H.G. Tollmann, Malerei, Lekkerland Kassel • H.G. Tollmann, Malerei, Wuppertal • „Seelen“ (Papierarbeiten), Leichlingen • H.G. Tollmann, Malerei, Delta Gallery, London • H.G. Tollmann, Malerei, Haan 1988 • „Soul of Chip“, Gummersbach, Bergisch-Gladbach, Köln Porz 1987 • Ausstellungsbeteiligungen in verschiedenen Städten vermittelt durch seinen Kunstmanager der USA • „Soul of Chip“, Lüdenscheid, Olpe, Wuppertal, Arnheim 1986 • „Soul of Chip“ Köln (Messe), Hannover (Messe), Urbach 1985 • „Bilderzauber“, Remscheid, Opladen, Frankfurt
1984 • „Softlandschaften“, Köln-Deutz, Frechen • „Soft-Malerei“, Serigraphie, Köln • „Softlandschaften“, Aachen • „Softlandschaften Multivisions-Kunst und Ausstellung“. Porz 1983 • „Soft-Malerei“, Serigraphie, Kassel • „Softlandschaften“, Freiburg • „Soft-Malerei“, Serigraphie, Bonn; Köln-Porz, Bahnhof Deutz 1982 • „Softlandschaften“, Frankfurt, Münster, Sarmsheim, Opladen (Jonathan), Haan (Atelier) 1981 • Hongkong (Messe) • „Softlandschaften“, Bürgerhaus, Köln-Porz, Leichlingen, Künstler Bahnhof Deutz 1980 • Galerie Alte Mühle, Arienheller, Rheinbrohl (E), Wuppertal, Essen-Werden. Olpe, Barcelona (Messe), Bürgerhaus Porz, 1979 •„Magischer Realismus“, Opladen
1973 • „Softlandschaften“, Freiburg • „Softlandschaften“, Maastricht • „Softlandschaften“, Köln 1972 • „Softlandschaften“, Essen-Werden (E) • „Softlandschaften“, Wuppertal • „Softlandschaften“, Ludwigshafen • „Softlandschaften“, Nürnberg 1971 • „Softlandschaften“, Porz • „Softlandschaften“, Refrath • „Softlandschaften“, Mülheim 1970 • „Softlandschaften“, Rheinbrohl, Galerie Alte Mühle, Arienheller (E) • „Softlandschaften“, München • „Softlandschaften“, Essen • „Softlandschaften“, Düsseldorf 1969 • „Softlandschaften“, Galerie Spiegelgracht, Amsterdam
1978 •„Fremdländische Architekturen“, Marl, Troisdorf, Bonn, Arche-Noah, Essen-Werden
1969 Zürich, Baden-Baden, Köln
1977 • „Softlandschaften“, Wuppertal • „Softlandschaften“, Oberhausen • „Softlandschaften“, Bonn-Beuel
1967 Porz, Köln-Deutz, Frankfurt
1976 • Köln Artforum H.G. Tollmann Performance (E) • Artforum, H.G. Tollmann, Hannover Cebit (E) • Artforum, H.G. Tollmann, Paris 1975 • Helmut Tollmann Ölgemälde, Stuttgart • Helmut Tollmann Ölgemälde, Offenbach • Helmut Tollmann Ölgemälde, Bergisch-Gladbach • „Softlandschaften“, Galerie am Rhein, Düsseldorf • Helmut Tollmann Ölgemälde, Galerie Valenta, Oberkassel 1974 • „Softlandschaften“, Glücksburg • „Softlandschaften“, Galerie Spiegelgracht, Amsterdam • Objekte – Landschaften – Variationen, Darlehenskasse, Porz • Objekte – Landschaften – Variationen, Bonn • „Softlandschaften“, Aachen • „Softlandschaften“ Galerie Valenta, Oberkassel (E)
1968 Porz, Köln (Messe), Düsseldorf, München (Messe)
1966 Hamburg, Essen, Neuss, Frankfurt 1965 Düsseldorf, Köln, Porz
Große Sammlungen Kreissparkasse Köln Daimler Benz Kölnisches Stadtmuseum Messe Köln IMO HAM Krüger SIEMENS Acer Winter Stiftung DEBIS Dielektra Peters
Auszeichnungen und Preise Auszeichung durch Bundespräsident Walter Scheel Ehren-Urkunde WestArt Gotha Kunstforum Erster Preis Marina di Ravenna Kunstfestival 2004
Impressum k1 Galerie, Kurf端rstenstr. 1, 42655 Solingen, Deutschland www.k1galerie.de Text: Wenn nicht anders vermerkt, Ralph Tepel Layout: Ralph Tepel Fotos: Ralph Tepel und Helmut Tollmann Druck: WIRmachenDRUCK GmbH M端hlbachstr. 7 71522 Backnang Deutschland Solingen 2015
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