Leseprobe U-Bahn ins Geisterreich

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Thomas Brezina Die Knickerbocker-Bande U-Bahn ins Geisterreich


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© 2015 Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH Umschlaggestaltung: Dirk Lieb unter Verwendung einer Illustration von Max Meinzold Innenillustrationen: Max Meinzold Redaktion: Franziska Jaekel, Emily Huggins

Alle Rechte dieser Ausgabe vorbehalten durch Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH Postfach 1860, D-88188 Ravensburg Printed in Germany 1 2 3 4

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ISBN 978-3-473-47177-5 www.ravensburger.de



Thomas Brezina

U-Bahn ins Geisterreich Zweiter Band Mit Illustrationen von Max Meinzold

Ravensburger Buchverlag


Axel

aber herzlich d … hatte ich Hobby: Sport, Sport un schon Sport erwähnt? Motto: Und … Action! Ordnung hält, Lieblingsspruch: Wer ist nur zu faul zum Suchen. lt durch, Besondere Fähigkeit: Hä wenn andere schon aufgeben

Typ: Hart,

Dom inik Typ: Compu terfre ak, leicht durchg eknallt

Hobby: Interne t

und

Schaus pieler sein

Motto: Das

finden wir raus!

Lieblingsspruch: Sport

ist Mord!

Besondere Fähigkeit: Kann

reden,

dass selbst Erwach senen die Ohren wackel n


Lilo Typ: Superhirn mit Durchblick Hobby: Krimis. Und Berge ero ber

n —

zu Fuß und auf Skiern

Motto: Geht nicht, gibt’s nicht. Lieblingsspruch: Man muss viele

Frösche küssen, um eine n Prinzen zu finden.

Besondere Fähigkeit: Kombiniere

bis der Kopf raucht

n,

Poppi Typ: Ich mag dich, ich

mag mich. re

Hobby: Tiere, Tiere, Tie

Motto: Tiere sind meine

Freunde und

ht. Freunde isst man nic de wird alles Lieblingsspruch: Am En ht gut ist, dann ist gut, und wenn es nic das Ende. es auch noch nicht n, was Leute ndere Fähigkeit: Spüre

Beso

n

Tiere brauche wirklich denken und


Hallo Detektive ¹ ¹ verdächtig oder was uns besonders tieren wir immer wichtig erscheint ¹ no k und Poppi auf Zetteln. Domini sehen wir sie sammeln sie. Dann otizen haben alle genau an. Die N zur Lösung uns schon oft direkt geführt. en uns zusamm it m r ih it re m Da det ihr unse n fi t n n kö ¹ ermitteln im Buch. Notizen alle Viel Spaß bleibt auf der Spur und ¹ lasst nicht locker,

Axel


Inhalt Tunnel der Stimmen

8

Gefangen

16

Zu spät

23

Schritte in der Dunkelheit

31

Drei blinde Mäuse

38

Zurück zur Geisterstation

46

Rätselhafte Tür

52

Die Rückkehr

60

Die Lockenhexe

70

Eulenaugen

78

Lampenfieber

88

Ein unheimlicher Anruf

96

Aufgeben?

102

Spook & Co.

109

Das Filmhaus

116

Geistertaxi

124

Der Ball

133

Schock!

142

Mit letzter Kraft

149

Das ist verrückt!

155

Picknick im Park

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n e m m ti S r e d l e n n u T „Ein Geist, ein Geist!“, wisperte Axel. „Du spinnst!“, sagte Lilo. „Buhu! Hier kommt der Geist der lila Lady!“ Axel schnitt eine gruselige Grimasse. Er streckte die Arme vor wie ein Zombie und begann zu humpeln. „Ich muss spuken, spuken, spuken. Seit vielen Hundert Jahren“, hauchte er mit verstellter Stimme. Poppi lachte. Axel sah einfach zu komisch aus. Mr Leeson fand die Vorstellung aber gar

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nicht lustig. Er warf Axel einen strafenden Blick zu. „Junger Mann, würdest du dieses Gesicht auch schneiden, wenn du dem Geist von Lady Lilac tatsächlich gegenüberstehen würdest?“ Axel wurde schnell wieder ernst. Die anderen Teilnehmer der Führung schüttelten nur den Kopf. „Sorry“, murmelte Axel. Lilo, Poppi und Axel nahmen an einer Führung zu den unheimlichsten Plätzen in London teil. Sie hatten bereits einen Baum in einem der großen Parks besichtigt, der als der Baum des Jenseits bekannt war. Man erzählte sich von einer eiskalten Hand, die aus dem Stamm gefahren war und Leute berührt hatte, die dem Baum zu nahe gekommen waren. Das nächste Ziel war Lady Lilacs Haus gewesen. Sie hatte nur fliederfarbene Gewänder getragen und sollte bei einem unglücklichen Treppensturz ums Leben gekommen sein. Ihr Mann war verdächtigt worden, sie gestoßen zu haben, aber es hatte nie Beweise gegeben.

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Doch die Lady war angeblich zurückgekehrt. Es hieß, ihr Geist spuke in einem lila Kleid nicht nur durch das Haus, sondern auch auf der Straße und in einem Pub in der Nähe – genau in dem Pub, in dem sich ihr Mann gern mit Freunden getroffen und ein Glas Bier getrunken hatte. „Wir gehen weiter zum Tunnel der Stimmen“, verkündete Mr Leeson. Er war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und redete mit gesenkter Grabesstimme. Die drei Knickerbocker hatten sich die Führung aufregender vorgestellt. „Er zeigt uns nur irgendwelche Häuser und Parks und erzählt dazu schwache Gruselgeschichten“, beschwerte sich Axel. Lilo lachte. „Was hast du denn erwartet? Echten Spuk? Gespenster, die dir Hallo sagen?“ „Klar, das wär doch mal was“, erwiderte Axel grinsend. Sie folgten der kleinen Gruppe in einen gepflasterten Innenhof. Früher hatte es hier Pferdeställe gegeben. Heute waren die niedrigen Gebäude zu Wohnhäusern umgebaut.

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Vor einem winzigen Laden blieb Mr Leeson stehen. „Hier lebt seit Generationen die Familie Granger. Die Grangers sind als Wahrsager und Geisterbeschwörer bekannt.“ Er klopfte an die Ladentür. Eine kleine Frau mit weißen Löckchen öffnete. Sie trug ein dunkles Kleid, das bis zum Boden reichte. Mit finsterem Blick musterte sie die Besucher und nickte dann grüßend. Mr Leeson bat sie, vom Tunnel aus dem Jenseits zu erzählen. „Unter unserem Laden befindet sich ein Tunnel, der früher als unterirdischer Zugang zu den Häusern einiger reicher Leute diente“, begann die Alte. Sie redete schnell und schmatzte zwischen den Wörtern. „Meine Vorfahren haben viele Geister beschworen und in unsere Welt geholt. Doch erst später erfuhren sie, dass die Geister gern blieben. Der Tunnel gefiel ihnen besonders gut. Sie sollen dort richtige kleine Feste gefeiert haben.“ Die schrullige alte Frau kicherte in sich hinein. „Die armen Dienstboten, die durch die Gänge geschickt wurden, bekamen einen Riesenschreck. Noch heute

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hört man dort unten manchmal Stimmen wispern, singen, pfeifen und sogar heulen.“ Poppi schauderte ein wenig. Axel unterdrückte ein Gähnen. Nachdem sich Mr Leeson überschwänglich bedankt hatte, führte er die Gruppe weiter. Ein Pferdestall war noch geblieben und ein Fuchs mit einer großen Blesse auf der Stirn streckte den

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Kopf über das halb offene Tor. Poppi musste das Tier sofort streicheln. Das Pferd ließ es sich gern gefallen und schmiegte den Kopf an ihre Hand. Lilo hatte eine SMS von Dominik bekommen, die sie gleich lesen wollte. Dabei ließ sie die Gruppe aus den Augen. Und so merkte keines der Mädchen, was Axel als Nächstes unternahm … Axel hatte etwas entdeckt, das ihn viel mehr interessierte als langweilige Schauergeschichten.

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Neben dem Laden der Wahrsagerin stand eine schmale schwarze Tür offen. Dahinter führte eine steile Treppe in die Tiefe. Ging es dort zum Tunnel der Stimmen? Axel verspürte Lust auf eine kleine Extra-Tour. Er schlüpfte durch die Tür und stieg die ausgetretenen Stufen hinunter. Die Backsteinwände waren feucht. Von unten kam ein modriger Geruch. Er nahm sein Handy heraus und schaltete die Taschenlampenfunktion ein. Die Treppe endete in einem langen Gang, der sich nach beiden Seiten erstreckte. Eine einzige trübe Glühbirne leuchtete in der Ferne. Der Boden des Tunnels war gepflastert und uneben.

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Axel lauschte. Gab es hier wirklich Geisterstimmen? Ach Ouatsch, dachte er, das ist doch nur so eine Geschichte. Aber da begann es in der Ferne zu rattern. Die Erde unter Axels Füßen bebte leicht. Er sah einen Lichtschimmer aufblitzen – und dann erhob sich ein Heulen. Es klang nicht nach Wölfen oder Hunden, sondern nach Menschen. Die Stimmen jammerten und klagten, ohne dass er ein Wort verstehen konnte. Axel hätte es niemals zugegeben, aber er hatte auf einmal eine Gänsehaut. Das konnte nicht wahr sein. Das war unmöglich. Die Geistergeschichte war doch nur erfunden. Hier unten gab es bestimmt niemanden aus dem Jenseits. Auch wenn Axel sich das immer wieder vorsagte, so richtig überzeugen konnte er sich nicht. Er wollte nur noch weg und drehte sich um. Oben an der Treppe fiel die Tür mit einem Knall zu.

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