RCKSTR Mag. #147 | Juli 17

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#147 | JULI 2017

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SUPERSTAR-DOK

WHITNEY: CAN I BE ME

Gefühlvoll, erklärend und schockierend: Man weiss viel von Whitney Houstons Leben und Sterben, doch so nah und intim, wie in dieser Dokumentation, hat man die legendäre Stimme noch nie kennengelernt. (kätt) Dieser Film bekommt kein Happy End, soviel steht fest. Das Leben von Whitney Houston war noch nie ein Einfaches und es wurde auch bis zu ihrem Tod am 11. Februar 2012 nicht leichter. Die Dokumentation «Whitney: Can I Be Me» zeigt dies nochmal deutlich auf. Getrieben von einer erfolgssüchtigen Mutter, einem geldgeilen Vater, einem Ehemann, der im Mittelpunkt stehen wollte und einer Maschinerie, die niemand unbeschadet überlebt, war Whitneys Weg von Beginn an durch Selbstzweifel und einer daraus resultierenden Drogenabhängigkeit geprägt. Während die Medienlandschaft in ihren letzten Lebensjahren praktisch nur noch auf der begnadeten Sängerin rumhackte, sie als Junkie beschimpfte und nach ihrem Ableben dann nicht mal auf das Abdrucken der Tatortfotos verzichten konnte, verzichten die Regisseure Nick Broomfield und Rudi Dolezal darauf, mit dem Finger auf Whitney Houston zu zeigen, sondern richten diesen vielmehr auf ihr näheres Umfeld. So wird die Beziehung Whitneys mit ihrer besten Freundin Robyn beleuchtet, eine Freundschaft, die in den Medien der Achtzigerjahre als lesbische Liebe betitelt wurde, obwohl es dafür nie eine Bestätigung gab. Diese Freundschaft zu Robyn wurde auch in der Ehe mit Bobby Brown ein Problem, denn der strebte danach, das Zentrum von Whitneys Welt zu sein. Auch dass Whitneys Vater seine Tochter kurz vor seinem Tod auf 100 Millionen US-Dollar verklagte, war für die unsichere Sängerin ein Schlag, der schwer zu verkraften war. Sie selbst sagte zwar in einem Interview, dass der wahre Teufel, der sie beherrsche, sie selbst und nicht die Drogen seien, doch diese Dokumentation macht klar: Whitney hätte ein anderes Schicksal erfahren können, wären jene, die ihr so nahestanden, auch tatsächlich für sie dagewesen. Regie: Nick Broomfield, Rudi Dolezal WWWWwwwwwV ; JETZT IM KINO


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