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TOKYO MIRAGE SESSIONS #FE Encore AB JETZT FÜR SWITCH
Warum tun sie sich das an? All diesen Drill, die Choreografien, die Foto- und Videoshootings, die Interviews, all die zu füllenden Sozial-Media-Feeds und diese Zeitpläne, die keinerlei Privatleben oder Freizeit vorsehen? Warum wird man K-Pop- oder J-Pop-Star? Wofür das alles? «Tokyo Mirage Sessions #FE Encore» gibt uns endlich die Antwort: Weil irgendjemand ja die Welt retten muss!
#174 | FEBRUAR 2020
von Christian K.L. Fischer
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«Der einzige Grund, warum ich Teil dieses Business geworden bin, ist der, ein Held zu sein», sagt dein Teammitglied Tuoma in einer seiner Nebenmissionen voller Stolz. Und Helden müssen er, der Protagonist Itsuki Aoi, deren Freundin Tsubasa und all die neuen Begleiter, die sie kennenlernen werden, auch sein – denn in Tokio öffnen sich Tore zu anderen Dimensionen in denen Menschen verschwinden! Dahinter stecken fiese Monster namens Mirages, die die kreative Energie der Einwohner ernten wollen. Allerdings sind nicht alle dieser Mirages böse drauf, einige verbünden sich sogar mit den besonders talentierten jungen Menschen, die sich dieser Bedrohung stellen. Denn jeder in dieser Welt besitzt eine Energie namens «Performa», und während die das Ziel der bösen Mirages ist, ist sie auch gleichzeitig die Kraft, die in unseren Helden neue Talente als Künstler und Kämpfer erweckt. Diese aufstrebenden Stars werden nach und nach Mitglieder der Talentagentur «Fortuna Entertainment», um nicht nur ihre Karrieren voranzutreiben, sondern auch, um sich durch die Dungeons zu kämpfen, die hinter den Dimensionstoren liegen. Doppelter Stress also: Die Mächte des Bösen bekämpfen und ein Vorbild für die Fans werden. Wenn im echten Leben die Antwort «Ich möchte Menschen inspirieren» schal und fake klingt – hier ist sie die tiefe Wahrheit der Protagonisten. Natürlich hat jeder von ihnen noch seine ganz eigene Motivation, die wir nach und nach kennenlernen. Doch für alle geht es ganz genretypisch vor allem um den Zusammenhalt und die wachsende Freundschaft der Gruppe. Ob man will oder nicht: Es wird einem im Laufe des Games ganz schon warm ums Herz. «Persona» meets J-Pop Denn letztlich ist «Tokyo Mirage Sessions #FE Encore» ein bunteres «Persona»-Spiel und daher lässt es sich am besten auch mit «Persona 5» vergleichen, einem rundenbasierten JRPG, das unendlich stylisch und dynamisch den Westen eroberte. Wenn «Final Fantasy 7» damals grundsätzlich die Mauer für japanischen Rollenspiele eingerissen hat, dann hat «Person 5» endlich auch die japanischten der japanischen RPGs weltweit zum Erfolg geführt. Nichts mit Mittelalter- oder Fantasykosmen, nichts mit Zukunftsszenarien – diese Spiele finden in unserer Welt und der Gegenwart statt, und alle Beteiligten müssen sich parallel zu ihrem normalen Leben und Problemen auch noch um Bedrohungen aus anderen Dimensionen kümmern. Das «Tokyo Mirage Sessions» in der neuen «Encore»-Version dabei eine Wiederauflage eines Wii U-Spiels von 2015 ist, merkt man nicht. Auch, dass es vor allem als Crossover mit der «Fire Emblem»-Serie entwickelt wurde (daher das «#FE» im Titel) spielt keine grosse Rolle. Denn abgesehen von den Charakterdesigns der Mirages, die den Protagonisten zur Seite stehen, hat das auf das Erlebnis keinen Einfluss. «Persona» und «Tokyo Mirage Sessions» wurden beide vom Studio Atlus entwickelt, was man sofort spürt. Aber doch unterscheiden sie sich in vielen entscheidenden Details, die «TMS» zu einer ähnlichen, aber anderen und für viele bestimmt auch besseren Erfahrung macht: Es spielt sich um ein vielfaches dynamischer und schneller und entwickelt einen Sog, der nicht durch die Story und Nebenhandlung gestoppt wird. Wo man in «Persona 5» ständig Schule und Privatleben balancieren muss, laufen Karriere und Beziehungen hier ohne lästige Entscheidungen und vor allem ohne Termindruck ab. Man widmet sich ihnen einfach nebenbei und kann immer nach Lust und Laune zwischen den Kämpfen in einem der vielen Dungeons und den Aufgaben und Entwicklungen in der Realwelt wechseln. Das erzeugt einen grossartigen Fluss, dem man sich stundenlang hingeben will. Wo «Persona» irgendwann einfach ein bisschen zu viel von allem war, ist an «TMS» kein Stück