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Nr.1/2011

magazin für elektromobilität und neue energien Elektroautos im Überblick:

Reif für den Markt? Was bringt die

Innovation City Ruhr? Solarförderung verlängert:

RDN Verlags GmbH & Co. KG

Sonnenstrom nutzen?


Blauer Himmel. Gr端ne Stadt. Klimastadt der Zukunft. Mehr Informationen unter www.innovationcityruhr.de


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e:instieg

Herzlich Willkommen E nergie war schon lange nicht mehr ein so emotionales ­Thema. Mit e:Motion wollen wir Ihnen die Energie geben, sich bei den aktuellen Diskussionen rund um das Thema moderne Energie einzumischen.

In e:Motion berichten wir künftig über den Spaß am Fahren, über praktischen Klimaschutz, über umweltgerechte Mobilität, über intelligente Vernetzung, über moderne Kommunikation … kurz: über die zukunftsgerichtete Modernisierung unserer ­Industriegesellschaft. Unser Berichtsgebiet ist dabei eine der spannungsreichsten ­Regionen Europas: die Rhein-Ruhr-Region, traditionell energiegeladen. Hier treffen große Potentiale, viele Menschen und ein großer Nachholbedarf aufeinander. e:Motion wird diesen Prozess begleiten und lustvolle Anleitung für moderne Menschen aller Denkschulen liefern, um beim nachhaltigen Umbau mitzumischen. Der Start der Innovation City ist auch für uns der Auftakt. Außer Bottrop haben aber auch

viele andere Städte alle Voraussetzungen, innovativ zu sein. Unsere ­Themen reichen in diesem ersten Heft von e:Motion von Elektroautos/fahrrädern/-rollern, modernem Nahverkehr, innovativen Gebäuden bis hin zum umweltbewussten Reisen. In den folgenden Ausgaben finden Sie hier eine immer breiter werdende Palette, die im Internet unter emotion-ruhr.de stets aktuell gehalten wird.

Kai Rüsberg

Dort können auch Sie sich an e:Motion beteiligen und Ihre ­eigenen Emotionen und Ideen weitergeben. Künftig finden Sie im Heft – und auch im Internet – stets neue Service-Leistungen Ihrer Redaktion, verspricht  … Kai Rüsberg, Chefredakteur

Inhalt

e: instieg

04 08 09

Was uns bewegt Was sagen die Parteien Politiker über E-Mobilität Wer sich engagiert Das Bochumer Netzwerk ruhrmobil-E

e:rfahrung

16 Modellregion Rhein-Ruhr – eine Bilanz Ein Beitrag von Elektromobiltät.NRW

24 Neues über neue Energien 25 Solarstrom so attraktiv wie nie 26 Innovation City Ruhr Blauer Himmel, grüne Stadt?

14 Kosten Wie teuer Elektroautos wirklich sind 15 Nutzfahrzeuge Welche Transporter sauber laufen

10 Willkommen in der Realität Die ersten serienreifen E-Mobile 13 Umrüstung Aktuelle Entwicklungen der Branche

Umrüs

e: ntwicklung

e: rleben

18 Sanfte Mobilität in Werfenweng 20 E-Scooter Wenn Roller elektrisch werden

tung

22 E-Bikes Wenn Rückenwind eingebaut ist

e: ffizienz

e: insichten

30 10 Fragen an Franz Alt zum bewussten Umgang mit Energie

Sanieren, Energie sparen, Klima schützen – eine Stadt wird grün. Was bringt die Innovation City Ruhr? 26

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Titelbild: Dirk Pleyer, Foto oben: Udo Geisler

10 Die ersten Elektroautos sind auf dem deutschen Markt erhältlich. Was leisten sie?

Einfach umrüsten, statt warten? Smart und Fiat 500 als Elektro-Umbauten.

Tourismus umweltfreundlich: Was bietet die sanfte Mobilität im Ferienort Werfenweng?

20 Elektrisierte Roller und Scooter – Raketen auf zwei Rädern?

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e:instieg

Bochums OB Dr. Ottilie Scholz testete den Mitsubishi i-MiEV für e:Motion auf Alltagstauglichkeit.

Bochumer Elektroautotest nimmt Fahrt auf www.ruhr-uni-bochum.de/enesys

Elektrischer Roller-Ersatz Für Anfang 2012 hat Renault den elektrischen Zweisitzer Twizy angekündigt. 6.990 Euro soll der Hingucker kosten. Mit 2,30 m Länge und 1,20 m Breite eignet sich der Twizy als Roller-Ersatz. Er bietet Platz für 63 Liter Gepäck und verfügt über einen 20 PS starken Elektromotor. Eine auf 45 km/h gedrosselte Variante kann mit Mopedführerschein gefahren werden. www.renault-ze.com

Das Interview mit Dr. Ottilie Scholz finden sie auf unserer Website.

Wir müssen den Nachweis erbringen, dass wir Fahrzeuge entwickeln und auf den Markt bringen können. Dr. Veit Steinle, Bundesverkehrs­ ministerium, Abteilungsleiter Umweltpolitik, beim Bürgertag Elektromobilität in Düsseldorf.

Videos der Veranstaltung finden Sie auf unserer Webseite www.emotion-ruhr.de

Foto links: EnergieAgentur.NRW/Klaus Voit, Fotos oben: Wolfgang Quickels

Aktuell erforscht die Ruhr-Universität Bochum die Alltagstauglichkeit von Elektroautos in einer großen Feldstudie. Bei dem Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Sourkounis sind fünf Fahrzeuge im Einsatz, die insbesondere auf Akku-Leistung und Fahrkomfort überprüft werden. Die Elektroautos werden jeweils für eine Woche an verschiedene Testpersonen verliehen – insgesamt sind rund 500 Tests geplant.


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e:instieg

THS Wohnen testet Elektroautos in GE Kostenloser Stromer für Mieter: In Gelsenkirchen-Schaffrath testet die THS Wohnen Elektroautos in einer Wohnsiedlung. Aufgeladen werden die Fahrzeuge direkt mit Solarstrom von den umliegenden Dächern. Sie stehen kostenlos zur Verfügung; ein Mieter, der Pate für die Fahrzeuge ist, übernimmt die Einweisung und verwaltet die Nutzerdaten. Von dem Projekt erwartet sich die THS Wohnen Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten der Anwohner. www.ths.de

Südwestfalen wird elektrifiziert Der Energieversorger Enervie und The Mobility House (TMH) starten gemeinsam in Hagen durch und bieten E-Mobility-Leasing zum Komplettpreis ab 400 Euro im Monat. Enervie-Vorstandssprecher Ivo Grünhagen erklärt: „Wir wollen Elektromobilität in Hagen und der Märkischen Region erfahrbar machen.“ Stefan Ritter, Geschäftsführer von The Mobility House: „Mit über 10 Fahrzeugen und der entsprechenden Ladeinfrastruktur macht Mark-E mit ElectroDrive Südwestfalen deutlich: Strom bewegt – und zwar nicht nur den Antrieb, sondern auch die Menschen hierzulande.“

32 Mio. Kraftfahrzeuge in Kalifornien

200.000 Hybridautos in Kalifornien

3.000

Elektroautos in den USA

42,3 Mio. Kraftfahrzeuge in Deutschland

450

41.000

Hybridautos in Deutschland

neu zugelassene E-Mobile in Deutschland (bis April 2011) (Stand: Mai 2011)

E-Bikes für Essen Aktion „E-Bikes on Tour“: Die Räder werden am Hauptbahnhof Essen und an weiteren Standorten bereitgestellt. Die E-Bikes sollen bei thematisch passenden Verstaltungen eingesetzt werden. Die Beteiligten, darunter RWE, wollen die Mobilität der Zukunft in Essen fördern. www.essen.de

Fotos: Stadt Essen/Stadtbildstelle, THS Wohnen

www.enervie-gruppe.de www.mobilityhouse.com


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e:instieg

Strom von der Müllhalde Abraumhalden eignen sich nicht nur als Naherholungsgebiete, sondern auch zur Stromerzeugung: Das stellt der USB Umweltservice in Bochum unter Beweis, der seit Jahresbeginn auf der Zentraldeponie Kornhapen Solarstrom erzeugt.

„Mit dieser Investition haben wir eine saubere und ökologische Nutzung gefunden, die sich in der langen Frist der Nachsorgephase rentieren wird“, sagte USB-Geschäftsführer Werner Meys zur Einweihung der Anlage. www.usb-bochum.de

Für insgesamt 2 Mio. Euro wurden auf einer Haldenfläche von 20.000 m² Solarmodule aufgestellt, die im Jahr rund 740.000 kWh erzeugen sollen. Damit könnten jährlich im Schnitt rund 240 Zweipersonenhaushalte mit Strom versorgt werden.

Strom-Taxis in Hagen E-Bikes und E-Mobile in Bochum mieten

Ein Taxiunternehmer will zusammen mit dem regionalen Energie­ versorger Mark-E  Strom-Taxis auf Hagens Straßen bringen. Die Reichweiten aktueller Elektroautos seien für den Stadtverkehr geeignet, findet Taxiunternehmer Wolfgang Warnck. Ausgebaut werden müsse nur das Elektrotankstellennetz. Praktisch: Mark-E sowie die Stadt Hagen wollen sich für das Vorhaben einsetzen. Erste Schritte wurden auf den Weg gebracht. www.mark-e.de

Generation Mietwagen Autor Michael Adler versprüht in seinem Buch „Generation Mietwagen“ Lust an einer anderen Mobilität.

www.jewo.de

Er meint, das eigene Auto verliert bei der jungen Großstadtgeneration seine Rolle als Statussymbol und wird von Mobilitätssystemen mit Leihfahrzeugen und interaktiven SmartphoneMitfahr­börsen abgelöst. Urteil: Lesenswert – stellt alte Denkmuster in Frage.

Foto oben: USB, Fotos l.: Olaf Ziegler

Jetzt ausleihen: Der Batterie­ hersteller Jewo bietet in Bochum Mietmöglichkeiten für Elektromobile. Das E-Bike Grace (Foto rechts) kann für 45 Euro /Tag, das Mobil Cree Sam (Foto oben) für 85 Euro/ Tag gemietet werden. Auch Langzeitmieten sind möglich.

120 Seiten, oekom verlag München, 2011 ISBN-13: 978-3-86581-238-4

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e:instieg

E-Mobil-Check am CentrO

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Der Elektro-Smart kommt. Einen Vorgeschmack auf den elektrifizierten Flitzer gab es beim bundesweiten Probefahrtevent – auch zu Gast in Oberhausen.

Termin

29. September 4. Ruhr-Symposium in Bochum Das Ruhr-Symposium steht in diesem Jahr ganz im Zeichen alternativer Mobilität. Diskutiert wird über die Entwicklung neuer ­Geschäftsmodelle, neue Mobilitätskonzepte und Potentiale im Nutzfahrzeug-Sektor. Neben zahlreichen Vorträgen zur Mobilität findet ganztägig eine Ausstellung statt, bei der Hersteller wie Opel, Mitsubishi und Mia ihre Elektroautos vorstellen werden. Ein Themenschwerpunkt ist auch die Modellregion für Elektro­mobilität: Die RuhrUniversität Bochum wird ihre Ergebnisse vorstellen. In weiteren Themenschwerpunkten werden Sicherheits­aspekte bei Elektrofahrzeugen diskutiert. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung unter: www.kraftstoffe-der-zukunft.de

Wie fährt sich ein Elektro-Auto? Wie sieht es mit Reichweite, Fahrverhalten und Beschleunigung aus? Diesen Fragen gingen Tester beim Probefahrtevent am Oberhausener CentrO auf den Grund. Unter dem Motto „Eine große Idee für Einsteiger“ tourt die Roadshow von Daimler seit Mai durch 30 deutsche Städte und bietet bis zum Sommer­ ende die Gelegenheit zum ausgiebigen Testen des batteriebetriebenen Zweisitzers. www.smart.de

21. November Tag der Modellregion Vorstellung des Abschlussberichts der Elektromobilitäts-Modellregionen. NRW beteiligte sich mit acht Projekten bei denen insgesamt rund 300 Fahrzeuge im Einsatz waren. Auch im Flottenbetrieb und im ÖPNV gab es zahlreiche Tests.

colognE-mobil: Stromer für Lieferverkehr geeignet

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Das Elektroauto hat seinen Siegeszug begonnen - zumindest in Norwegen. Aus dem Stand hat sich der Mitsubishi i-MiEV in den ersten sechs Monaten 2011 an die Spitze des Kleinwagensegments gesetzt. Knapp 20 Prozent der Verkäufe entfielen nach offiziellen Angaben auf den Stromer aus Japan; erst dahinter kommen Toyota Aygo, Peugeot 107, Fiat 500 und andere Modelle mit Verbrennungsmotor.

Elektroautos sind für den innerstädtischen Lieferverkehr geeignet. So das Fazit des Projekts „colognE-mobil“, bei dem seit April 2010 in Köln Nutzfahrzeuge und Pkw getestet wurden

www.cologne-mobil.de

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Elektroautos ja, aber bitte keinen Aufpreis. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Dekra. Die hohen Preise schreckten in Deutschland viele Käufer ab, deswegen sei jeder Zweite für eine staatliche Förderung der alternativen Antriebe. Foto oben: Wolfgang Quickels, Fotos l.: colognE-mobil

Im Schwerpunkt „City-Logistik“ legten die Teilnehmer täglich bis zu 100 Kilometer zurück, durchschnittlich 30 Kilometer. Eine Ladung reichte im Normalfall für bis zu vier Tage. Ein Reichweitenproblem existierte nicht, so das Konsortium. Ähnlich beim PkwTest: Maximal fuhren die Stromer 180 Kilometer im ­Sommer, 103 Kilometer im Winter. Kölner Nutzer würden laut Marktforschungen rund 25.000 Euro für ein Elektroauto investieren.

Notiert

Für tägliche Fahrten in der Stadt sind Elektroautos die beste Lösung. Das zeigt die Analyse von zwei Projekten, die die Forschungsabteilung Corporate Technology von Siemens koordiniert. Positive Ergebnisse liefern das interne 4-Sustain­ Electromobility-Projekt (4-S) mit 20 Elektroautos auf Basis des Suzuki Splash und das externe Projekt „Modellregion Elektromobilität München – Drive eCharged“ mit 40 MINI E von BMW und den Stadtwerken München (SWM).


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e:instieg

Welche Chancen bietet Elektromobilität für das Ruhrgebiet? Frank Baranowski, SPD

In der Zukunft sehe ich ein großes Potential für E-Mobilität an den Schnittstellen zwischen dem öffentlichen Nahverkehr und dem Individualverkehr. An kleineren Mobilstationen könnten E-Mobile aller Art zur Verfügung stehen, die die Lücken zwischen Bahnstationen und Haltepunkten zu Wohnquartieren und Gewerbegebieten schließen. Hier ­können auch quartiersbezogene Carsharing-Modelle mit E-Mobilen zum Tragen kommen, die die benötigte Energie aus einem Netzwerk an Ladestationen erhalten.

Bärbel Beuermann, Die Linke Elektromobilität bietet viele Möglichkeiten, die Mobilität in den Städten neu zu organisieren. Mit E-Bikes kann es gelingen, das Radfahren komfortabel und populär zu machen. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft ist es ein Vorteil, den Nutzern von E-Bikes eine Erleichterung zu bieten. Ein großer Teil des Individualverkehrs bis 5 km kann so auf das elektromotorisch unterstützte Rad verlagert werden. Hierzu werden in Zukunft spezielle Radfahrstraßen notwendig sein. Elektrisch angetriebene Kfz sind geeignet, die Schadstoffemis­ sionen in den Straßen des Ruhrgebiets zu reduzieren. Gerade in den Städten liegen Emissionsort und Immissionsort sehr nah beieinander. Allerdings muss die notwendige elektrische Energie aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden; der Betrieb von Elektrofahrzeugen mit elektrischer Energie, die mit Fossilen Energieträgern produziert wird, ist eher negativ zu bewerten.

Michael Kauch, FDP

Elektromobilität bietet für das Ruhrgebiet die Chance auf sauberen und leisen Verkehr in den Innenstädten – weniger Lärm, weniger Feinstaub, mehr erneuerbare Energien im Verkehr. Autobauer, Zulieferer und auch Energieanbieter aus dem Ruhrgebiet können gewinnen. Sie müssen vorne dabei sein, wenn die Trends der Zukunft realisiert werden.

Als Metropolregion ist das Ruhrgebiet die optimale Spielwiese zur Erprobung neuer Mobilitätskonzepte. e:Motion befragte Politiker aus NRW, welche Poten­ tiale die Elektromobilität aus ihrer Sicht birgt.

Daniela Schneckenburger, Die Grünen Als dichtbesiedelte Region und als Industrie- und Automobilstandort hat das Ruhrgebiet gute Voraussetzungen, Standort für eine neue Genera­t ion Auto zu sein. Elektromobilität kann darum ein wichtiger Zukunftsmarkt für das Ruhrgebiet werden. Es gibt bereits vielversprechende Ansätze, um Elektromobilität einen Schub zu verleihen, wie z.B. die Initiative ruhrmobil-E in Bochum oder auch Forschung und Entwicklung zum E-Mobil im Ruhrgebiet. Gerade eine dichtbesiedelte Region, in der viele kurze Wege anfallen, bietet sich im Übrigen als Pilotstandort für Elektromobile ­besonders an – mit der Möglichkeit, das E-Mobil mit dem ÖPNV zu vernetzen oder bspw. auch in ein Carsharing-Konzept einzubinden.

Christa Thoben, CDU

Eine sehr große Chance: Rhein-Ruhr ist im Jahr 2009 zur Modellregion E-Mobilität durch das Bundesverkehrsministerium ausgewählt worden. Somit stehen aus dem Bundesprogramm für dieses sehr komplexe Thema 115 Mio. Euro zur Verfügung, die durch die Landesmittel um weitere rund 60 Mio. aufgestockt wurden. Zum aufgestellten Masterplan E-Mobilität sind konkrete Schritte entlang der sehr komplexen Wertschöpfungskette zusammengefasst worden. Im Ruhrgebiet sind viele Unternehmen und Forschungsund Entwicklungseinrichtungen ansässig, die sich mit ihren Kenntnissen in diesen Masterplan einbringen werden.

Wie werden Sie sich für moderne Mobilitätskonzepte engagieren? Werden Sie sich ein Fahrzeug mit Elektromotor kaufen? Wofür wird es genutzt? Auch diese Fragen haben wir gestellt. Wollen Sie wissen, welches Auto sich Christa Thoben zulegt oder welche ­Strategie Michael Kauch verfolgt? Dann finden Sie den vollen Wortlaut des ­Interviews auch online. Lesen Sie weiter im Netz: www.emotion-ruhr.de

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Eines von vielen Projekten: Solarcar „BO GT“ der Bochumer Hochschulmanufaktur.

Zukunft machen im Netzwerk Netzwerke sind modern, meistens virtuell – aber nur selten so lebendig und produktiv wie in diesem Fall. Unter dem Dach von „ruhrmobil-E“ haben sich unterschiedlichste Akteure und ­Institutionen mit dem gemeinsamen Ziel versammelt, Elektromobilität im Ruhrgebiet voranzubringen und Bochum als ­Modellstadt zu etablieren. Angeschlossen haben sich dem breitgefächerten Netzwerk Autohersteller und Zulieferunternehmen, Kfz-Betriebe, Hochschulinstitute, Politik, Netzbetreiber, kommunale Unternehmen, Dienstleistungsbetriebe, örtliche Behörden, Kammern, Gewerkschaften und interessierte Privatleute. Insgesamt sind es rund 300 Akteure, die sich in monatlichen Netzwerktreffen über ihre Projekte austauschen und gemeinsam aktiv werden. Die beindruckende Bilanz: Mehr als 30 öffentliche Veranstaltungen seit der Gründung im April 2009 – darunter Aktionstage für die Öffentlichkeit und Fachtagungen wie das Ruhrsymposium, das in diesem Jahr am 29. September in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW bereits zum vierten Mal stattfindet (s. S. 7). Neben dem informellen Netzwerk besteht seit Februar 2010 auch der gemeinnützige Verein „ruhrmobil-E e.V.“ mit rund 50 Mitgliedern aus Kommune, Industrie und Wissenschaft, die noch enger ko­operieren wollen. Am weitesten fortgeschritten ist sicher das ProVorsitzender: jekt BOmobil: Nach fast 10 Prof. Dr.-ing. Rudolf Staiger Jahren Forschung und Entwww.ruhrmobil-E.de wicklung wird der Elektroinfo@ruhrmobil-E.de kleintransporter jetzt auf der IAA vorgestellt – als baureifes Fahrzeug mit wettbewerbsfähigen Kosten, „made in Bochum“ und „powered by ruhrmobil-E“.

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Was macht Ihr Geld in erneuerbaren Energien? Sinn. Die GLS Bank wurde 1974 als erste sozial-ökologische Universalbank der Welt mit einer klaren Aufgabe gegründet: Geld soll für die Menschen da sein. Deshalb fließt es bei uns ausschließlich in sozial, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Vorhaben. Als erste Bank haben wir dazu transparent gemacht, wo und was wir finanzieren. Vom Girokonto bis zur Vermögensanlage – informieren Sie sich noch heute über unsere zukunftsweisenden Angebote unter www.gls.de

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e:rfahrung

Willkommen in der Realität! Das Jahr der Stromer: Die ersten Serienfahrzeuge sind auf dem deutschen Markt angekommen, doch was leisten sie? Wie schnell sind sie? Welche Reichweiten bieten sie? Wir schauen uns einige Modelle genauer an: Mitsubishi i-MiEV, Peugeot iOn, Citroën C-Zero, Nissan Leaf, die Renault Z.E. Familie und den Mikrobus mia.

Mit 3,50 m Länge kleiner als ein VW Fox: der Citroën C-Zero.

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e:rfahrung

Das einzige Modell in der GolfKategorie: Der Nissan Leaf hat immerhin 109 PS unter der Haube.

W

er hätte das gedacht: Nicht Daimler und Volkswagen bieten die ersten Elektroautos auf dem deutschen Markt an, sondern Franzosen und Japaner. Die Modelle Mitsubishi i-MiEV, Peugeot iOn und Citroën C-Zero sind technisch baugleich. Mit nur rund 3,50 m x 1,50 m sind sie kürzer und schmaler als beispielsweise der VW Fox, bieten aber den vollen Komfort normaler Kleinwagen: Klimaanlage, elektrische Scheibenheber, Sitzheizung.

Hohes Tempo schmälert Reichweite

Fotos: Peugeot, Nissan , Citroën

Auch Nissan macht keine Abstriche bei dem eigenständig entwickelten Stromer Leaf – anzusiedeln in der GolfKategorie. Der 109 PS starke Elektromotor des Leaf erreicht Tempo 100 in 11,3 Sekunden. Aber die Beschleunigung auf hohe Geschwindigkeiten spielt eher keine Rolle, denn hohes Tempo schmälert die Reichweite. Während der i-MiEV laut Hersteller mit einem Durchschnittstempo von rund 30 km/h auf eine Reichweite von 150 Kilo­ metern kommen soll, fährt der Leaf unter besten Be­ dingungen laut Hersteller Das Interieur des Nissan Leaf steht einem noch 10 Kilometer weiter. hochwertigen Kompaktfahrzeug in nichts nach.

6 Stunden laden, 100 km für 2 Euro fahren Doch dafür müssen die Akkus voll aufgeladen sein: Der Leaf braucht dafür 7 – 8 Stunden, i-MiEV und Co. benö-

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tigen rund 6 Stunden. Eine Schnellladung auf bis zu 80 Prozent der Akkukapazität dauert mit einer speziellen Ladestation nur eine halbe Stunde. Allerdings gibt es in unseren Breiten bislang praktisch keine Schnelllade­stationen. Also müssen die Besitzer von Elektroautos zu Hause oder in der Firma mit längeren ­Ladezeiten rechnen.

Mehr Stauraum im Mikrobus mia Wer Stauraum statt der Sitze benötigt, könnte mit dem brandneuen Essener Mikrobus mia gut beraten sein. Letzterer soll ab Dezember 2011 auf dem deutschen Markt erhältlich sein – in drei Varianten: In der Standardver­sion mit 2,87 m Länge, als Viersitzer Mia L mit 3,19 m Länge sowie als Kastenwagen. Die Reichweite soll laut Hersteller rund 100 Kilometer betragen, der 24 PS-Motor soll eine Höchst­geschwindigkeit von rund 110 km/h erreichen.

Von 0 auf 100 in 15 Sekunden: der Peugeot iOn.


e:rfahrung

Neuer Trend: Mikroautos Vor über 10 Jahren wurde der Smart als Stadtauto eingeführt. Nun gibt es einen Boom der elektrischen Mikroautos. Sie heißen CityEL, Cree Sam EV II, Renault Twizy oder Tazzari Zero – und bieten ­g erade einmal Platz für eine oder zwei Personen. Dabei verbrauchen die Kleinstfahrzeuge rund 1 – 2 Euro pro 100 km, die Reichweite liegt bei rund 100 km. So eignen sie sich gut als elektrischer Einkaufswagen, denn Parkplatzsorgen sind passé.

Wird viel Platz bieten: der Renault Fluence Z.E.

Elektrischer Roller-Ersatz Kein Wunder, dass nun auch große Hersteller wie Renault in dieses Marksegment einsteigen. Der Renault Twizy soll Anfang 2012 auf den Markt kommen und wirkt optisch wie ein BMW C1 Roller auf vier Rädern. Quasi als Roller-Ersatz bietet Renault eine 45­-km/hVersion, die bereits mit 16 Jahren ohne Autoführerschein genutzt werden kann.

Umfassende Modelloffensive von Renault Die bislang umfassendste Modelloffensive hat Renault mit der „Zero-Emission“Familie gestartet: Zum Jahresende 2011 kommt der Kangoo Z.E. für gewerbliche Kunden auf den Markt – als Viersitzer sowie in der „Maxi“-Version als Zweisitzer mit 4,6 Kubikmetern Laderaum oder 5 Sitzplätzen. Renault verspricht eine Reichweite von 170 bis 200 Kilometern und bietet den elektrischen Bruder des Rapid ab 20.000 Euro zzgl. Steuern, Überführung und Batteriemiete an (s. dazu S. 14). Anfang 2012 folgt die Deutschland-Premiere des Fluence Z.E. – eine Stufenheck-Limousine mit großzügigem Raumangebot und dem typischen Komfort eines Mittelklasse-Fahrzeugs. Ganz neue Wege geht der futuristisch anmutende offene Zweisitzer Twizy, der ebenfalls Anfang 2012 erhältlich sein wird. Die Franzosen tauschen sich bei der Entwicklung der Elektroautos übrigens in einer strategischen Partnerschaft direkt mit Nissan aus.

Wer nicht bis 2012 warten möchte, kann schon jetzt bei Mobilitätsanbietern wie ­Smiles AG im Sortiment stöbern und Fahrzeuge testen wie den Reva i, den Tazzari Zero oder den City EL, das laut Eigenwerbung „sparsamste Serienfahrzeug der Welt“ mit 1 Euro Energiekosten auf 100 km. www.smiles-world.de www.elemo.eu www.renault-ze.de

Vieles ist bereits jetzt elektrisch möglich

Renault Twizy

Reichweite (max.): Ladedauer (max.):

80 km

Geschwindigkeit:

90 km/h

Verbrauchskosten:

2 € / 100 km

erhältlich:

sofort

5 Std

Infos: www.elemo.eu

Reichweite (max.): Ladedauer (max.): Geschwindigkeit: Verbrauchskosten:

100 km 3,5 Std 75 km/h -

erhältlich: 2012 Infos: www.renault-ze.c om

Tazzari Zero

CityEL

Reichweite (max.):

120 km

Ladedauer (max.):

10 Std

Geschwindigkeit:

63 km/h

Verbrauchskosten:

1 € / 100 km

erhältlich:

sofort

Infos: www.smiles-world.de

Reichweite (max.): Ladedauer (max.): Geschwindigkeit: Verbrauchskosten: erhältlich:

Schon jetzt ist eine Vielzahl von Elektroautos auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Reichweiten und Höchstgeschwindigkeiten entsprechen nicht unbedingt dem, was man bisher gewohnt war. Beim Komfort hingegen machen die Hersteller keine Abstriche: Die Serienfahrzeuge bieten mit ihrer Ausstattung und ihrem Komfort das, was heute von einem Pkw der Kompaktklasse als Standard erwartet wird.

140 km 9 Std 100 km/h 2,5 €/100km sofort

Infos: www.smiles-world.de

Zukunft aus Kohlenstoff Im Vorfeld der IAA 2011 wird deutlich, dass nun auch deutsche Hersteller bald auf dem Zukunftsmarkt mitmischen wollen: Unter dem Slogan „Born electric“ präsentiert BMW die beiden Concept-Cars i3 und i8. Sie sollen 2013 als erste Serienfahrzeuge aus dem Leichtbaustoff Carbon gebaut werden, um das Gewicht der leistungsstarken Batterien zu kompensieren. Daimler plant neben dem elektrischen Smart ed für 2012 auch eine B-Klasse mit Brennstoffzelle und Elektromotor.

Futuristisch, aber ein echter BMW: der Prototyp des i3.

Fotos: BMW, Renault, Smiles AG, Elemo

Sam EV II


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e:rfahrung

Umrüsten statt rasten? Sie wollen den Smart fortwo oder Fiat 500 als Elektroauto fahren – und zwar sofort? Dann können Sie den Smart ent­weder selbst umrüsten lassen oder einen Fiat-Umbau kaufen. Karabag geht jetzt einen Schritt weiter und stellt zur IAA eine preiswertere Eigenentwicklung auf Basis des „Cinquecento“ vor.

E

in Bochumer Unternehmen bietet den Elektro-Smart an: BEA-tricks hat ein Umrüstkit für rund 15.000 Euro (netto) im Angebot. Dazu kommt noch ein gebrauchtes Auto, am besten ein Smart der Modellgeneration bis 2003. Nach der Umrüstung soll das Fahrzeug laut BEA-tricks maximal 100 bis 150 km weit fahren und eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h erreichen.

Karabag 500 E – der elektrisierte Fiat 500 Beim Fiat-500-Umbau hingegen muss man nicht selbst basteln: Das Hamburger Unternehmen Karabag liefert das fertige Modell mit Fahr- und Sicherheitseigenschaften weitgehend wie beim Original. Während der Preis bislang mit fast 60.000 Euro allenfalls für vermögende Enthusiasten relevant war, will ­Karabag zur IAA im September eine attraktive Eigenentwicklung vor­stellen: Der neue Karabag 500 wird mit deutscher Batterie und deutschem Batteriemanagement ausgestattet, kommt mit nur noch einem Batteriepack (Lithium-Polymer) aus – und wird ab September für unter 30.000 Euro (netto) angeboten. Ein ­entsprechendes Leasingmodell ist in Vorbereitung. Die reguläre Garantie auf die Batterie beträgt zwar nur zwei Jahre, kann aber zum Aufpreis von rund 1.600 Euro mit einer ­A nschlussgarantie

auf vier Jahre verlängert werden. Der neue Karabag auf FiatBasis ist damit zwar nicht „born electric“ wie die neuen Serienstromer – aber laut Hersteller innerhalb weniger Wochen verfügbar, und preislich sicher eine Alternative.

Pilotprojekt in den Metropolen Wer den Smart hingegen nicht selbst umrüsten möchte, wird in der Regel warten müssen, bis Daimler den Smart ed 2012 in Großserie bringt. Bis dahin kann der kleine Stromer von Daimler lediglich in Berlin, Hamburg und anderen Großstädten gefahren werden: im Rahmen eines Full-Service-Leasings für rund 700 Euro monatlich.

PKW Umbau auf Elektroantrieb: www.bea-tricks.de Elektroautos auf Basis von Fiat: elektroauto.karabag.de

Fotos: Karabag, Udo Geisler

Der Karabag 500 E: Design und Plattform von Fiat, unter der Haube nur Elektronik.

Es scheint eine clevere Idee: gebrauchte Kleinwagen günstig aufkaufen,

Doch gerade bei den Pkw werden Umbauten künftig nur für Nischenkonzepte

Verbrennungsmotor raus und mit neuester Batterie-Technik und Motor zum

noch Bedeutung haben. Manche Umrüster werden bald wieder ver-

Elektromobil umrüsten. Das verspricht schnellen Fahr- und auch Sparspaß,

schwinden oder sich umstellen. Zu gering ist künftig der Preisvorteil und

denn durch die geringeren Beschaffungskosten bleibt die Investition

zu groß sind die konstruktiven Probleme. Der Markt steht unmittelbar

beherrschbar. Aus Mangel an eigens für den Elektroantrieb entwickelten

davor, dass bald für jeden Pkw-Bedarf serientaugliche Fahrzeuge

Kai Rüsberg

Karosserien gibt es eine Vielzahl von umgebauten Klein-Pkw und zunehmend

kommen. Gerade für Unternehmen dürfte es daher attraktiver sein,

Chefredakteur

auch Transportern bis hinauf zu 3,5 Tonnen Lkw.

ein neues Elektroauto zu leasen.

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e:rfahrung

Himmlisches Vergnügen?

D

abei ist der Anschaffungspreis allein kaum relevant. Um die tatsächlichen Kosten von Elektromobilen zu beurteilen, müssen potentielle Kunden mit einer großen Unbekannten rechnen: dem Restwert. Niemand kann heute mit Gewissheit sagen, was ein E-Mobil, Jahrgang 2011, in vier Jahren noch wert ist. Sollte die Batterie als weitaus teuerstes Modul dann schlapp machen, würde das einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommen. Restwert also gleich Null, Investition versenkt?

Risiko minimieren: Leasing, Miete, Garantie Weil auch die Hersteller um das Risiko des Wertverlustes wissen, bieten sie unterschiedliche Lösungen an: Mitsubishi gibt beim Kauf des i-MiEV eine Garantie von 5 Jahren auf die Batterie, für das Herz des Nissan Leafs gibt‘s sogar 8 Jahre Garantie. Diese E-Mobile können damit ohne Über­ raschungen über 60 oder 72 Monate betrieben und ähnlich abgeschrieben werden wie normale Pkw. Renault minimiert das Risiko durch ein Mietmodell: Fahrzeuge der ZE-Familie werden ohne Batterie verkauft – die wird separat gemietet, bei Bedarf getauscht und macht so keine Sorgen. Peugeot geht den dritten Weg: Den iOn kann man zurzeit gar nicht kaufen, er wird nur im Fullservice-Leasing mit einer

Stefan Prott Herausgeber

Collage: Lars Morawe, Oronge

Sauber, leise, spritzig – und teuer? Wer aus unternehmerischer Sicht über Elektroautos nachdenkt, wird schnell aus dem blauen Himmel auf den Boden der Tatsachen geholt: Experten schätzen die Mehrkosten der Stromer auf 4.000 bis 9.000 Euro. Daimler-Chef Dieter Zetsche spricht sogar von 11.000 Euro. Doch es gibt interessante Kosten-Modelle. Komplettrate von 500 Euro netto monatlich angeboten (10.000 km/Jahr, 36 Monate). Damit kann man rechnen.

Dienstwagen-Privileg für Elektroautos? Interessanter werden Elektroautos für Unternehmen, wenn die Bundesregierung (wie im Mai angekündigt) eine Steuervergünstigung für Dienstwagen mit Elektroantrieb umsetzt: Statt wie üblich 1% vom Bruttolistenpreis als Eigenverbrauch anzusetzen, soll der höhere Anschaffungspreis von E-Mobilen rechnerisch so absenkt werden, dass er dem eines Kleinwagens mit Verbrenner ähnelt. Die monatliche Steuerersparnis dürfte rasch bei 100 Euro oder mehr liegen.

Betriebskosten attraktiv für Vielfahrer Nicht zu vergessen ist der günstige Verbrauch: Je nach Modell und Stromtarif kostet das „Volltanken“ der kompakten Stromer rund 2 Euro und reicht für 100 km. Bei einer Laufleistung von 20.000 km pro Jahr macht die Ersparnis gegenüber einem Benziner mit 6 Litern Verbrauch schon 100 Euro pro Monat aus – Elektroautos werden also erst mit hoher Fahrleistung interessant. Steuerfreiheit, niedrige Wartungskosten und maßvolle Versicherungsprämien verbessern das Kostenbild weiter.

Sind E-Mobile nur etwas für Idealisten? Wer sich heute als Pionier auf

Berücksichtigt man steigende Spritpreise und die Steuervorteile, dann gilt

E-Mobilität einlässt, sollte seine Risiken absichern: Leasing (am besten

sicher, dass Elektroautos auch für die gewerbliche Nutzung interessant

mit Kilometervertrag, der eine schmerzfreie Rückgabe sichert),

werden. Gesamtkosten von monatlich 600 Euro sind für ein Dienstfahrzeug

ein Mietmodell (für die teure Batterie) oder eine Garantieverlängerung

kein k.o.-Kriterium. Ein Elektroauto kann daher durchaus eine Alternative sein:

(möglichst auf 5 Jahre oder mehr) sind Pflicht. Sonst wird aus dem

Für alle, die zugunsten der Umwelt und mit Blick auf den positiven Image­effekt

vermeintlich himm­lischen Vergnügen mit den surrenden Elektroautos

bereit sind, auf Komfort und so manchen technischen Schnickschnack zu

schnell ein unkalkulierbares Abenteuer.

verzichten, die bei Firmenwagen der Mittelklasse sonst üblich sind.

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e:rfahrung

Sauberer Lieferwagen für die Innenstadt Handwerker und Lieferdienste kennen das Problem: Wegen der Unweltzonen kommt man mit herkömmlichen Lieferwagen fast gar nicht mehr in die Städte hinein. Das Unternehmen eWolf aus Frechen bietet jetzt die Lösung: Der Lieferwagen Omega 0.7 ist das ideale Null-Emissions-Fahrzeug für Einsätze in Innenstädten und bietet eine Ladefläche für zwei Europaletten. Dabei beschränkt sich der Aktionsradius nicht nur auf die Stadt, denn dank einer Reichweite von 135 Kilometern sind auch längere Touren möglich. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h sind Fahrten auf der Autobahn ein Kinderspiel. Auch in punkto Ausstattung steht der Omega 0.7 einem normalen Liegerwagen in nichts nach: ABS, Airbags, Klimaanlage, Heckscheibenheizung, elektrische Außenspiegel und Fensterheber sind serienmäßig vorhanden. Und geladen wird das Fahrzeug direkt an der Haushaltssteckdose – dank integriertem Onboard-Ladegerät. Erhältlich ist der Omega 0.7 bereits jetzt für ca. 58.000 Euro. www.ewolf-car.com

Stadtwerke Krefeld testen Renault Kangoo Z.E. Die Stadtwerke Krefeld haben von Renault einen Kangoo Zero Emission zu Testzwecken erhalten. Im Rahmen des Modellprojekts RheinRuhr wurde das Fahrzeug an die städtische Tochtergesellschaft Setec übergeben und wird dort bei Wartungsarbeiten eingesetzt. Der batteriebetriebene Transporter hat eine Reichweite von ­maximal 170 Kilometern. Die verwendeten Lithium-IonenAkkus können beim Kooperationspartner RWE an etwa 340 öffentlichen Stromtankstellen geladen werden, die im Rahmen des Modellprojekts in der Region Rhein-Ruhr aufgebaut wurden. Übrigens liefert Renault im Rahmen des Modellprojekts insgesamt 30 Elektrofahrzeuge an Kunden in der Region. www.renault-ze.com

Gemeinsam mehr über Elektromobilität erfahren Mercedes-Benz Vans und die Autovermietung Europcar kooperieren, um mehr über die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu erfahren. Bis zum Ende dieses Jahres wird eine zweistellige Zahl von Vito E-CELL an die Standorte des Autovermieters in Hamburg und Paris geliefert.

Fotos: eWolf, Renault, Mercedes-Benz

Andreas Burkhart, Leiter Marketing und Vertrieb Mercedes-Benz Vans: „Elektromobilität wird für Städte und Ballungsräume immer wichtiger. Dabei müssen wir Lösungen für emissionsarmes Fahren erarbeiten, für den Lieferverkehr genauso wie für den öffentlichen Personennahverkehr. Mit dem Mercedes-Benz Vito E-CELL bieten wir bereits heute eine Lösung an und geben unseren ­ Kunden einen vollwertigen Elektro-Transporter für den Alltagseinsatz an die Hand. Gemeinsam mit Europcar werden wir zeigen, wie Elektro-Transporter optimal eingesetzt und zu fairen Konditionen zu vermieten sind.“ www.mercedes-benz.de

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Ein Beitrag von Elektromobilität.NRW

Staunende Blicke beim Bürgertag Elektromobilität in Düsseldorf.

Vom Prüfstand auf die Straße – Elektromobilität.NRW Ein Beitrag von Elektromobilität.NRW

Leise, sauber und klimaverträglich sollen sich Personen- und Güterverkehr künftig fort­ bewegen – so das Bild einer nachhaltigen Mobilität. Im Ballungsraum Rhein-Ruhr, dem europäischen Drehkreuz des Straßen- und Bahnverkehrs, ist das Thema Mobilität von vitaler wirtschaftlicher und ökologischer Bedeutung. Dass hier batterieelektrische Fahrzeuge einen immer größeren Stellenwert einnehmen, ist erklärtes Ziel der Landesregierung NRW. 250.000 E-Mobile will sie bis 2020 auf die Straße bringen.

„Nordrhein-Westfalen ist für den Leitmarkt Elektro­mobilität bestens gerüstet. Wir investieren allein aus Landesmitteln bis 2015 rund 100 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung der Elektromobilität. Ein wichtiger Baustein unserer Aktivitäten ist die Modellregion Rhein-Ruhr. Die Partner in der Region ­leisten hervorragende Arbeit. Wir rufen auch weitere Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Energie/Infrastruktur sowie Informations- und Kommunikationstechnologien auf, sich ­g emeinsam mit der ­L andesregierung bei den geplanten

Großprojek­ten zur Elektromobilität zu engagieren“, erklärt Landeswirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger. NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel legt den Fokus auf die potenzielle CO2 -­ Reduktion: „Wir wollen die Zukunft der Mobilität erneuerbar gestalten. Deshalb investieren wir in die Erforschung emis­ sionsarmer Mobilität. Das ist ein wichtiger Teil unserer Klimaschutzaktivitäten.“

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NRW ist prädestiniert für die geplanten „Schaufensterregionen“ des Bundes für Elektromobilität. Der Ballungsraum Rhein-Ruhr hat das Potenzial dazu.

Harry K. Voigtsberger, NRW-Wirtschaftsminister

Die „Modellregion Elektromobilität Rhein-Ruhr“ ist eines von acht Projekten, die im Rahmen des Bundesprogramms „Modellregionen Elektromobilität“ zur Erprobung und beschleunigten Marktvorbereitung von E-Fahrzeugen gefördert werden. Nord­ rhein-Westfalen steuert hier acht Modellvorhaben mit Fahrzeugf lotten zur Citylogistik, für den ÖPNV-Einsatz und zur Er­probung von Nutzfahrzeugen und Zweirädern bei. Die Pro-­ jektpartner bauen zudem die entsprechende Infrastruktur auf und forschen intensiv zu Nutzerverhalten, Akzeptanz und neuen Verkehrskonzepten. Insgesamt werden an rund 25 Standorten etwa 110 Pkw, 50 Zweiräder, 30 Nutzfahrzeuge und 23 Busse eingesetzt. Das Laden der Fahrzeuge erfolgt an circa 480 Ladepunkten. Begleitet wird die Modellregion von der Projektleitstelle bei der EnergieAgentur.NRW. Zur Finanzierung stellt das Bundesverkehrsministerium bis Ende 2011 Mittel aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung. Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH (NOW) koordiniert das Programm.

Fotos: EnergieAgentur.NRW/Klaus Voit, Hochschule Bochum

BoMobil - das Mobil aus Bochum Die Internationale Automobilausstellung (IAA) ist bekannt für ihre Premieren. Auf der diesjährigen Ausstellung kommt eine der NeuPräsentationen aus Bochum und fährt mit Strom. Das BoMobil ist ein Elektrokleintransporter, der am Institut für Elektro­ mobilität der Hochschule Bochum ent­ wickelt wird. Das A-Muster, ein erstes Konzeptmuster, das in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt wird, kommt später bei Test- und Versuchsfahrten zum Einsatz. Die Bochumer hatten 2009 mit ihrem Konzept für die Entwicklung eines serientauglichen Kleintransporters am Landeswettbewerb Elektromobil.NRW teilgenommen und einen Förderzuschlag bekommen. Ebenfalls im Wettbewerb gepunktet hat die Technische Uni Dortmund, die mit ihrem Projekt „TIE IN“ unter anderem an der Ladeinfrastruktur und an Sicherheitsfragen arbeitet.

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Die Partnerprojekte E-Aix, Aachen Nachhaltige Mobilitätskonzepte auf Basis von Elektromobilität und Stadtwerkeinfrastrukturen colognE-mobil, Köln Schwerpunkt Kleintransporter für die Citylogistik: Entwicklung und Industrialisierung plus geeignete Ladeinfrastruktur E-mobil NRW, Düsseldorf Marktanalyse und Aufbau von Ladestationen bei öffentlichen und privaten Einrichtungen, Beschaffung und Benchmark von E-Rollern sowie Pkw/Nutzfahrzeugen Hybridabfallsammler, Krefeld Erprobung von Hybridabfallsammlern inkl. Infrastruktur Stromschnelle, Essen Einsatz und Test von rund 75 Elektrofahrzeugen plus Ladeinfrastruktur, neue Geschäftsmodelle Hybridbuseinsatz im VRR, Gelsenkirchen Forschungsbegleitung zum Einsatz von 21 Hybridbussen im Linienverkehr Hybridbusse im Feldtest, Bochum Erprobung zweier neu entwickelter Parallelhybridbusse Technologie-Roadmap, Bochum Untersuchung des technischen Entwicklungsstands von Elektrofahrzeugen

Unter dem Dach Elektromobilität.NRW bündelt die Landesregierung ihre Förder- und Forschungsaktivitäten. Neben dem Wirtschaftsund dem Klimaschutzministerium ist auch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW beteiligt, ebenso wie die EnergieAgentur.NRW, der Autocluster.NRW und der Projektträger ETN Jülich. Der Masterplan Elektromobilität NRW bildet das Rahmenwerk. Drei Kompetenzzentren in Münster, Aachen und Dortmund geben Impulse aus dem Forschungsbereich. Zusätzlich setzt der Wettbewerb Elektromobil.NRW Anreize für Unternehmen zur Innovationsentwicklung.

Weitere Informationen und Ansprechpartner über www.elektromobilitaet.nrw.de

Ein Beitrag von Elektromobilität.NRW

Praxistest im Ballungsraum


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e:rleben

Sommerspaß mit Tante Paula auf der Bergwiese.

Urlaub auf die SAMO-Art Urlaub beginnt in Werfenweng in Österreich damit, den Autoschlüssel an der Rezeption abzugeben. Der kleine Alpen-Ort liegt idyllisch auf einem Hochplateau mitten im mächtigen Tennengebirge, 30 Minuten südlich von Salzburg.

S

AMO – „Sanfte Mobilität“ nennt dies ­ ürgermeister Peter Brandauer. Vor zwei B Jahrzehnten hat er damit begonnen, den Tourismus komplett umzukrempeln. Hotels, Gasthäuser und Bauernhöfe, die eine Gebühr bezahlen, können ihren Gästen eine erstaunliche Palette an SAMO-Vorteilen bieten – vorausgesetzt, diese reisen mit der Bahn an oder lassen ihr Auto im Urlaub stehen.

Ganz Werfenweng ist E-mobil Inzwischen ist der ganze Ort E-mobil. Im Dorf­ zentrum steht die zentrale Leihstation. Fahrräder, Tandems oder Trikes können für Touren gebucht werden. Für den Fahrspaß gibt es Segways, Elektroroller oder andere Fun-Mobile. Wer eine größere Tour ins tiefe Tal der Salzach machen will, bekommt ein Pedelec-Fahrrad der Luxus-Marke Flyer, dessen Elektromotor beim Wiederaufstieg hilft. Leihgebühren

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e:rleben Der Werfenwenger Bürgermeister Peter Brandauer setzt sich für umwelt­f reund­lichen Verkehr in den Alpen ein.

Die steilsten Hänge im Dorf werden genutzt, um umweltfreundlichen Strom selbst zu erzeugen.

Stolz präsentiert der Bürgermeister vor dem beeindruckenden Panorama des Tennengebirges seine neue Elektroautoflotte.

gibt es nicht – alles ist im SAMO-Paket enthalten. Und wer dann doch nicht auf das Auto verzichten kann, kann sich für ein günstiges Kilometergeld ein Elektroauto leihen.

­ irnenschnaps sein, solange die Wanderstiefel noch B sicher zurück ins Tal finden. Vergessen Sie aber nicht, ein großes Stück würzigen Almkäse mit hinunter zu tragen. Kai Rüsberg

Fotos: Kai Rüsberg, Tourismusbüro Werfenweng

Kostenloser Shuttlebus Doch wenn der Berg zum Wandern oder Gleitschirmfliegen ruft, nutzt das eigene Fahrzeug wenig. Denn wer will schon nach einer Tour auf 2.500 Meter Höhe zum Tauern – oder Eiskogel auf dem gleichen Weg zurückmarschieren? Auch dafür gibt es eine Lösung. Kostenlos transportiert ein Shuttlebus die Gäste nach Bedarf kreuz und quer durch den Ort. Sogar das ­Handy zum Anmelden gibt es kostenlos dazu.

Einkehren in der Mooshütte Somit darf es in der Mooshütte bei Helmut Schmidt bedenkenlos ein Gläschen mehr vom köstlichen

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Tourismusverband Werfenweng Weng 138 l A-5453 Werfenweng Telefon: +43(0)6466/42 00 Telefax: +43(0)6466581-72 tourismusverband@werfenweng.eu www.werfenweng.eu

Helmut Schmidt von der Moosalm ist einer der letzten Bauern, der auf einer Hochalm noch einen Sommerbetrieb unterhält.


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e:rleben

Foto: newride.ch

Nicht frisiert, aber elektrisiert

Der Vectrix VX-1 sieht aus wie ein Roller, beschleunigt aber wie eine Rakete auf zwei R채dern.

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Roller und Scooter waren schon immer ein Blickfang – wie die legendäre Vespa. Das hat sich auch nicht geändert, seit das Zweirad elektrisiert wurde. Wobei es die Elektromodelle jederzeit mit den Benzinern aufnehmen können.

D

er Preis für Elektroroller und E-Scooter liegt zwischen 1.000 und 9.000 Euro. Je teurer die Modelle, desto mehr Reichweite und Leistung wird geboten. Das liegt vor allem an der Batterie: Während billige Elektroroller mit Blei-Gel-Akkus ausgestattet sind, werden bei teuren Modellen Lithium-Ionen-Akkus eingebaut. Diese halten länger und sind ­robuster.

Stylisch und praktisch Der Kultscooter Tante Paula Ferdinand II aus Hamburg bringt es maximal auf 20 km/h und lässt sich leicht verstauen. Da Blei-Akkus zum Einsatz kommen, ist die Reichweite mit rund 25 km eher gering. Dafür verspricht jede Fahrt jede Menge Aufmerksamkeit. www.tante-paula.de, Preis: 1.300 Euro

Geringer Verschleiß – geringe Betriebskosten Ein Vorteil der E-Scooter gegenüber Verbrennern ist der geringere Verschleiß und Wartungsbedarf. Beispielsweise gibt es keine Abgasanlage, folglich keine Reparaturkosten. Darüber hinaus fallen bei Elektrorollern Stromkosten von nur knapp 2 Euro pro 100 Kilometer an. Ein vergleichbarer Benziner frisst Sprit für den dreifachen Preis. Hinzu kommen Versicherungskosten von rund 60 Euro im Jahr – vergleichbar mit den Kosten eines Verbrenners.

Unterschiedliche Führerscheine erforderlich

Sportlich und sprintstark Elmoto HR2 – was so technisch klingt, ist in Wahrheit eine Designikone, die es in sich hat: Der Motor bringt es mit einem Drehmoment von 50 Nm auf 45 km/h. Wer langsamer fährt, erreicht dank Lithium-Ionen-Akku Distanzen von bis zu 65 km. www.elmoto.com Preis: 4.500 Euro

Die meisten Elektroroller fallen in die normale Roller-Kategorie und können daher bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h mit einem Auto- oder Kleinkraftrad-Führerschein genutzt ­werden. Einige Modelle erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Hierfür benötigt man einen Leichtkraftrad- Führerschein.

Elektroroller flexibel leasen

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Kultstatus garantiert: Der Scooter-Prototyp von Mini.

Bequem und komfortabel Das Flaggschiff unter den E-Scootern ist der Vectrix VX-1. Das Modell erreicht mit gewaltiger Beschleunigung eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h – die Reichweite der NiMH-Akkus beträgt je nach Fahrstil 50-100 km. Dabei legt der Hersteller Wert auf höchsten Fahrkomfort. www.vectrix.de, Preis: 8.400 Euro Fotos: BMW, Tante Paula, Elmoto, Vectrix

Größere Anbieter bieten auch flexible Finanzierungs- und Leasingkonzepte für Elektroroller an. Beispielsweise Vectrix arbeitet mit Finanzpartnern zusammen, die ein Leasing des Modells VX-1 ermöglichen. Hier wird bei einer Laufzeit von 48 Monaten eine monatliche Rate von ca. 200 Euro fällig. Wer einen Kleinwagen least, bezahlt oft auch nicht mehr, allerdings sind die Verbrauchskosten dann auch wesentlich höher, aber der Fahrspaß ist deutlich ­k leiner.


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Eingebauter Rückenwind Ob groß und schnell oder faltbar und klein, ob futuristisch oder traditionell, ob fürs Gelände oder für die Stadt – Fahrräder mit Elektroantrieb boomen. Doch welches ist für Sie das richtige? Wir verschaffen Überblick.

O

ft hört man die Wörter Pedelec, S-Pedelec oder E-Bike – sind das Synonyme fürs Elektrofahrrad? Genau genommen nicht: Bei Pedelecs und S-Pedelecs schaltet sich beim Trampeln je nach Belastung automatisch ein unterstützender Elektromotor ein, E-Bikes werden hingegen wie ein Moped durch einen „Gasgriff“ beschleunigt.

den Komfort-Pedelecs. Wer es schneller mag, ist mit S-Pedelecs gut beraten. Sie erreichen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 45 km/h. Allerdings benötigt man dafür ein Versicherungskennzeichen, einen Rückspiegel und Moped- oder Autoführerschein.

Komfort-Pedelec für die Stadt

Aufgrund einer Häufung von Unfällen im Straßenverkehr wird aktuell diskutiert, ob für Elektrofahrräder eine generelle Helm­ pflicht eingeführt werden sollte. Zudem prüft das Verkehrs­ ministerium, ob für E-Bikes und Pedelecs künftig vielleicht eine eigene Fahrzeugklasse eingerichtet werden muss.

Insgesamt sind drei verschiedene Modellvarianten von Elektrofahrrädern zu unterscheiden: Für die Stadt empfiehlt sich ein Komfort-Pedelec. Es ist für Reichweiten deutlich unter 100 km ausgelegt, der Motor beschleunigt auf max. 25 km/h und der Preis liegt zwischen 1.500 und 3.000 Euro.

Helmpflicht und eigene Fahrzeugklasse?

Touren-Bike für lange Ausflüge

Fotos: Riese und Müller, Peugeot, Kalkhoff, Grace

Wer längere Fahrten plant, sollte sich ein TourenBike zulegen. Diese sind robuster und bringen es auf eine Reichweite um 100 km. Der Preis ist höher als bei

Auch faltbare Pedelecs sind erhätlich wie das Modell Birdy von Riese und Müller.

Für die Stadt

Für Touren

Fürs Tempo

Komfort-Pedelecs wie das Peugeot E-City Nexus 3 eignen sich fürs entspannte Einkaufen, für kurze Strecken zur Arbeit, aber auch kleine Wochenendausflüge. Reichweite: ca. 75 km, Preis: 1.800 Euro

Sportlicher und robuster sind TourenBikes wie das Kalkhoff Agattu XXL. Dank stabilerer Rohre ist das Modell für mehr Gepäck und Körpergewicht geeignet. Reichweite: ca. 140 km, Preis: 2.200 Euro

Das S-Pedelec Grace Pro Race ist eine wahre Rennmaschine: Der Elektromotor bringt es auf 45 km/h - allerdings kommt man bei diesem Tempo nicht sehr weit. Reichweite: ca. 20 km, Preis: 7.400 Euro

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Gerade auch im Stadtverkehr sieht man mittlerweile immer häufiger Elektroräder – deutlich zu erkennen an den markanten Akkus am Rahmen oder Gepäckträger.

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Solarkataster für die Stadt Witten Beitrag zur Energiespar-Offensive 2011: Die Sparkasse Witten hat ein Solarpotential­ kataster für ihre Stadt erstellen lassen. Sämtliche Dächer, die für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet sind, werden darin grün gekennzeichnet. Ähnliche Initiativen gibt es auch in Bottrop und Gelsenkirchen. Wer ein „grünes“ Dach besitzt und in eine Anlage investiert, könne nach 8-10 Jahren mit einem deutlichen Gewinn rechnen, so die Solar-Experten. Interessierte Wittener Bürger können das Kataster direkt über die Website der Sparkasse abrufen. Interessenten können zudem von einem günstigen Solar-Kreditprogramm profitieren, das für diesen Zweck eigens auf den Weg gebracht wurde. www.sparkasse-witten.de, www.innovation-city.de, www.gelsenkirchen.de

Kurzlebiger Fukushima-Effekt: Weniger Interesse an Ökostrom bei Verivox Im April 2011 erreichte der Anteil der Ökostrom-Anfragen mit 80 Prozent seinen Höhepunkt. Doch mit der gesunkenen medialen Aufmerksamkeit scheint auch der ökologische Impuls abzuflauen. Bereits im Mai sank der Ökostromanteil der Anfragen deutlich – auf 62 Prozent. Im Juni gab es erneut eine Absenkung auf 55 Prozent. Dies entspricht der Nachfrage zu Beginn des Jahres 2011.

Zwei Giganten auf der Halde Scholven

Effizient sparen: Seit März fördert die Kredit­ anstalt für Wiederaufbau (KfW) wieder einzelne Sanierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von Wohngebäuden – mit Zuschüssen von 5 Prozent oder Krediten.

Ökostrom für Gelsenkirchen: Zwei riesengroße Windräder auf der Bergehalde Scholven versorgen neuerdings bis zu 5.000 Haushalte mit CO2 -freiem Strom.

Dämmung, Fenstertausch, Erneuerung der Heizungsanlage – für zahlreiche Sanierungsmaßnahmen bietet die KfW wieder eine umfassende Förderung an. Dabei gilt: Je besser der erreichte Energiestandard nach Sanierung, umso attraktiver die Förderung. www.kfw.de

Mit rund 100 Meter hohen Masten und Rotoren mit einem Durchmesser von 85 Metern sind die Anlagen weithin sichtbar. Errichtet wurden die Giganten mit einer Leistung von bis zu 4,6 Megawatt von der Emscher Lippe Energie (ELE) und der Evonik-Tochter MinGas Power. Besonders knifflig: Das Abraummaterial der Halde ­w urde mit speziellen Kiessäulen verstärkt, sodass die Windräder selbst stärksten Windgeschwindigkeiten standhalten. www.ele.de

Fotos: Sparkasse Witten, Sven Otte/Fotolia,

KfW fördert wieder Einzel-Maßnahmen

MariusdeGraf/Fotolia

www.verivox.de


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e:ffizienz

Solarförderung im Hoch? Die Wolken lichten sich: Die von der Bundesregierung für Juli angekündigte Kürzung der Solarförderung wurde nun ausgesetzt. Wer von den besseren Förderbedingungen noch profitieren möchte, sollte sich beeilen: Schon ab Januar 2012 steht die nächste Kürzung an – und Module sind so günstig wie nie zuvor.

W

er auf seinem Dach eine Solaranlage betreibt, wird staatlich gefördert. Für jede ins Stromnetz einge­speiste Kilowattstunde (kWh) Solarstrom gibt es 28,74 Cent. Wer den Strom selbst verbraucht, profitiert sogar noch mehr: mit 16,74 Cent und 20 Cent gesparten Stromkosten – in der Summe 36,74 Cent. Liegt die Eigenverbrauchsquote unter 30 Prozent, gibt‘s allerdings nur 12,36 Cent. In jedem Fall sind die festgelegten Förderbeträge für 20 Jahre garantiert.

Hohe Renditen, niedrige Anschaffungskosten Doch wieviel bringt eine Solar-Investition nun genau? Nimmt man eine Anlage, die im Jahr maximal 6.000 kWh Strom produziert, brächte die Netzeinspeisung rund 1.700 Euro. Würde

man den Solarstrom vollständig selbst verbrauchen, bekommt man 1.000 Euro und spart Stromkosten in Höhe von 1.200 Euro. Die Summe beträgt 2.200 Euro. Somit ist der Selbstverbrauch viel rentabler als die Einspeisung ins Stromnetz.

Kürzung der Förderung ab Januar 2012 Zusätzlich profitieren Investoren aktuell von günstigen Anschaffungskosten, denn die Preise für Solarmodule sind seit 2009 um mehr als die Hälfte gefallen. Wer in eine Photovoltaikanlage investieren möchte, sollte daher jetzt zuschlagen. Denn ab ­Januar 2012 steht die nächste Kürzung der Förderung an – um neun Prozent. Werden mehr oder weniger Anlagen als erwartet verbaut, fällt diese Kürzung höher oder geringer aus.

Die Einspeisevergütung ist ein gutes Kaufargument für Solaranlagen.

Es wäre auch zu seltsam, wenn man sich von der Atomkraft abkehrt und im

Viele Deutsche lassen bereits jetzt die Sonne für sich arbeiten. 2010 gab

gleichen Atemzug der Solarkraft ebenfalls den Rücken kehrt. Offiziell heißt

es sogar einen großen Run auf die Solarkraft; Mitte 2011 wollte die Politik

es, dass sich der Solarzellen-Verkauf aktuell gesundgeschrumpft habe.

daher die Förderung zurückfahren. Das Argument: Der Verbraucher

Jetzt geht‘s also los: Die Förderung bleibt hoch, die Preise für Module sind im

würde die Photovoltaik über erhöhte Strompreise subventionieren.

Keller – ein erneuter Run auf Solarkraft bahnt sich für den Rest des Jahres

Dirk Glücksberg

Dann kam Fukushima, darauf die überraschende Energiewende von

an. Damit wäre es absehbar, dass die Solarförderung erneut drastisch

Redakteur

Schwarz-Gelb – und jetzt soll die Solarförderung nicht gekürzt werden.

zurückgefahren wird.

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e:ffizienz

Blauer Him gr端ne Stad


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K

olonnen von Bussen“ versprach Markus Palm, Geschäftsführer der Innovation City im Februar. Ausgerechnet Bottrop, eine der bislang unscheinbaren Ruhrgebietsstädte, will er „europaweit zum Reiseziel von Experten und Touristen“ machen. Grund für seine Euphorie: Die Stadt Bottrop hatte den Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr gewonnen, bei dem die Innovation City Ruhr gekürt wurde: eine energieeffiziente und klimafreundliche Modellstadt. Mitten im Pott, aber mit weltweiter Ausstrahlung wie die Öko-Musterstädte Turpan in China und Masdar in Abu Dhabi. Bis zum Jahre 2020 sollen in Bottrop Vorzeigestadtteile entstehen. 65.000 Bottroper sollen ihre Wohnhäuser und Geschäftsgebäude in eine Niedrigenergiestadt verwandeln. Das Ziel: Klimaschutz, den Kohlendioxid-Ausstoß radikal senken – die ehemalige Stadt der Kohle zeigt der Welt, wie man Energie spart.

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In zehn Jahren Energiebedarf halbieren

Collage: Dirk Pleyer

Innovativ soll die ehemalige Bergbaustadt werden, durch moderne Heizungs­s ysteme, erneuerbare ­Energien, radikale Fassadendämmung, sparsamen Strom­verbrauch, flüsterleise Elektroautos und neue Techniken, die die Industrie in Bottrop erstmals ausprobiert. Markus Palm plant keine halben Sachen: Sein Ziel ist es, den Energiebedarf im Pilotgebiet um die Hälfte zu reduzieren – in nicht mal zehn Jahren. Bottrop wird Vorbild für andere Städte: im Ruhr­ gebiet, in Deutschland und sogar in ganz Europa. Indes: Die Reisebus-Kolonnen sind bislang nicht in Sicht – und ebensowenig konkrete Projekte, meinen die Kritiker. Selbst Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler gab im Online-Portal „DerWesten“ selbstkritisch zu, „dass für viele Bürger noch nebulös ist, was sich hinter dem Projekttitel verbirgt“. Das müsse der Bevölkerung besser „rübergebracht“ werden. Er will jetzt die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Projektgesellschaft verbessern. Ein neuer Name kommt ins Spiel: Burkhard Drescher, einst jung-dynamischer Oberbürgermeister von Oberhausen, wurde vom Bottroper OB zum Sonderbeauftragten für die Innovation City ernannt. Drescher, der auch als ehemaliger


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Vorstandsvorsitzender des Immobilienunternehmens Gagfah reichlich Erfahrung mit kritischen Managementsituationen gesammelt hat, soll dem Projekt nun den nötigen Schub geben.

„Zero Emission“ im Gewerbepark Gleichzeitig rudert die Stadt zurück. OB Tischler sei da vom „Westen“ wohl „etwas verkürzt“ wiedergegeben worden, meint das Innovation City-Team. „Realistisch betrachtet, stehen wir mit unserer Planung ganz gut da“, sagt Teamleiter Klaus Müller, denn schließlich handele es sich bei Innovation City um ein Zehn-Jahres-Projekt. „Da kann man nicht mit der Erwartung kommen, dass jetzt schon überall Baukräne stehen.“ Und überhaupt: „Die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 hatte auch drei bis vier Jahre Vorlaufzeit. Wir sind nach einem halben Jahr schon sehr weit.“

Wir sind nach einem halben Jahr schon sehr weit.

Immerhin: Ein erstes Großprojekt hat die private THS Wohnen zusammen mit der EmschergeKlaus Müller, nossenschaft und der Stadt geInnovation City startet (s. Kasten). „Bottrop fängt ja nicht bei Null an“, ergänzt Projektmanager Tobias Clermont, „da gibt es eine Solarsiedlung nahe Ahrenberg, die Wasserstoff-Pipeline der Emscher-Kläranlage, mit deren Hilfe ein Wasserstoff-Bus betrieben wird, und den Gewerbepark „Zero Emission“. Dort haben sich die ansässigen Unternehmen zu gemeinsamen Energieprojekten zusammengetan – etwa bei der Installation von Solardächern.

Lotsen im Förderdschungel Mitte September, zehn Monate nach dem Start, soll endlich auch das Bürger- und Beratungsbüro der Innovation City seine ­ Pforten gegenüber dem Hauptbahnhof öffnen. Bürger, die ihre Privathäuser energiesparend sanieren wollen, sollen dort von „Beratungslotsen“ durch den Förderdschungel geführt werden. Von der Innovation City gibt es dagegen erstmal kein Geld für private Haussanierer oder Unternehmen. Dafür haben die Bottroper Volksbank und die Sparkasse bereits Sonderkreditprogramme aufgelegt. Dennoch: Am Ende wird nicht nur Beratung, sondern auch der eine oder andere finanzielle Anreiz nötig sein, wenn man die Eigeninitiative der Bürger stärker als bisher ankurbeln will. Zunächst sollen dazu Förderwettbewerbe dienen: In Zusammenarbeit mit Vaillant sucht Bottrop die zehn schlimmsten „Klimakiller“ im

Symbol für den Aufbruch: Vertikalwindräder sollen das Stadtbild zieren.

Haus – und stattet die Besitzer mit komplett neuen, energieeffizienten Heizungsanlagen aus. Steag Fernwärme zahlt den ersten 100 Haushalten, die sich „wirtschaftlich neu“ an das Fernwärmenetz anschließen, einen finanziellen Zuschuss. Lust auf Innovation City hat unterdessen auch der Ruhrgebietskonzern Evonik bekommen. Er bot den Bottropern an, in ihrer Stadt ein CO2Forschungszentrum aufzubauen – freilich erst einmal als freundlich gemeinten Vorschlag ohne konkrete Perspektive.

2,5 Milliarden gesucht Ob das reichen wird, um die Innovation in der City Bottrop an die Weltspitze zu bringen? Auch die Macher haben inzwischen erkannt, dass dafür alle an einem Strang ziehen müssen – und für Anfang September eine Partnerkonferenz mit Unternehmen, Landesregierung und EU-Vertretern geplant, die zunächst „Geberkonferenz“ hieß. Die Namensänderung deutet wohl schon darauf hin, dass das mit den Geldgaben – der Finanzbedarf für Innovation City wird auf 2,5 Milliarden Wir sind bereit zu helfen, Euro geschätzt – schwierig werden wird. aber wir werden nicht

die Hauptverantwortung übernehmen.

Große Hoffnungen ruhen auf der Landesregierung. „Die hat uns bisher Franz-Josef Lersch-Mense, Staatskanzlei NRW schon sehr unterstützt und weitere Hilfe zugesagt“, so Projektmanager Tobias Clermont. Der Chef der NRWStaatskanzlei, Franz-Josef Lersch-Mense, äußert sich allerdings noch zurückhaltend. „Das Projekt ist sehr ambitioniert, und wir sind grundsätzlich bereit zu helfen – aber wir werden nicht die Hauptverantwortung übernehmen“, so Lersch-Mense. Erst einmal müsse ein Masterplan her, den die Landesregierung „unter der Maßgabe unserer begrenzten Haushaltsmittel“ fördern werde.

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Eine Auswahl der Startprojekte im Überblick Wohnen am Ehrenpark Energetische Sanierung des Immobilienbestandes

Erst danach könne man über die Förderung von Einzelmaßnahmen entscheiden. Das Bottroper Projekt könnte nach Auffassung Lersch-Menses durchaus Leuchtturmfunktion haben. „Manches ist aber noch nicht so richtig greifbar für uns.“ Wichtig sei, dass der Initiativkreis auch weiterhin erfolgreich dabei sei, „den Beitrag der Wirtschaft einzuwerben“.

Staffellauf zum Ziel Derweil schielen die Bottroper nach Europa – auf das neue Programm „EU Smart Cities“. Gerne würde man eine von zehn europäischen Modellstädten in Sachen Energiewende werden. Ob und welchen Geldregen das nach sich ziehen würde, kann in Bottrop derzeit aber noch niemand sagen.

Fotos: Innovation City Ruhr

Blauer Himmel, grüne Stadt in Sicht? Die Innovation City Bottrop ist mit hohen Ansprüchen an den Start gegangen – und spürt jetzt, wie schwer es ist, im Staffellauf von Wirtschaft, Land, Kommune und Bürgern die ersten Ziele auf dem langen Weg zur Öko-Musterstadt zu erreichen. Deshalb wird entscheidend sein, ob die verschiedenen Akteure bei der „Partnerkonferenz“ Anfang September konkrete ­Unterstützung zusagen.

Zero Emission Park Steigerung der Energieeffizienz in Unternehmen Zero Emission Campus Hochschule Ruhr West Lehre und Forschung: innovatives Bauen und Energieeffizienz Stadtverträgliches Lkw-Routing Optimierung der Erreichbarkeit von Gewerbegebieten Abwasserwärmenutzung Wärmeversorgung der Hochschule Ruhr West aus Abwasserwärme Smart Grid Versuchsgebiet Umbau der Strom-Netzinfrastruktur zu intelligenten Netzen Siedlungserweiterung Welheimer Mark Klimafreundliches Bauen im neuen Emschertal

Weitere Informationen zu den Projekten erhalten Sie im Beratungsbüro der Innovation City Ruhr: Böckenhoffstraße 40, 46236 Bottrop Telefon: 02041-37390-11 E-Mail: info@innovationcityruhr.de Website: www.innovationcityruhr.de

Die Solaranlage Donnerberg liefert einen Beitrag zur umweltverträglichen Stromerzeugung.

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e:insichten

Franz Alt Der preisgekrönte Journalist und

Moderator zeigt seit Jahrzehnten neue Wege der Energie­ nutzung auf. e:Motion befragt ihn zu seinen Motiven.

FRAGEN

Franz Alt Geburtsjahr: 1938 Studium: Politische Wissenschaften, Geschichte, Philosophie, Theologie 1967 Promotion über Konrad Adenauer 1968 Redakteur u. Reporter SWF 1972-1992 Leiter u. Moderator des politischen ARD-Magazin „Report“ seit 1992 Leiter der Zukunftsredaktion „ZEITSPRUNG“ im Südwestrundfunk und seit 1997 des Magazins „QUER-DENKER“ in 3sat bis 2003 Leiter und Moderator des 3sat-Magazins „GRENZENLOS“ Franz Alt schreibt für mehr als 40 Zeitungen und Magazine und hält weltweit Vorträge

Impressum

e:Motion – Magazin für Elektromobilität und neue Energien, Ausgabe 1/2011 Verlag: RDN Verlags GmbH & Co. KG 45657 Recklinghausen Telefon 02361-490491-10 Telefax 02361-490491-29 www.rdn-online.de E-Mail: redaktion@rdn-online.de

Ist der Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland endlich?

Wir haben seit 18 Jahren eine Photovol­ taik-Anlage und Sonnenkollektoren. Unser Auto ist ein Hybrid. Die Pellet-Anlage ist bestellt. Zudem sind wir 80 %-Vegetarier. Natürlich beziehen wir Ökostrom.

In etwa 20 Jahren kann sich Deutschland zu 100 % erneuerbar versorgen – bei entsprechendem politischen Willen. Welche Technologie hat das größte Potenzial bei der Stromerzeugung?

Erleben Sie dabei auch Misserfolge? Natürlich die Photovoltaik. Bei den Sonnenkollektoren hatten wir zweimal Reparaturen. Wo sehen Sie bei den Deutschen die größten Energieeinsparpotenziale? In den Häusern und Wohnungen, vor allem in Altbauten können durch besseres Dämmen bis zu 80 % Heizenergie eingespart werden. Das ist gut fürs Klima und gut für den Geldbeutel. In welchem Maße kann die Politik auf Klimaschutz Einfluss nehmen? Durch Rahmenbedingungen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz und durch eine mäßige Ökosteuer.

Auf welche Weise bleiben Sie persönlich mobil: in Ihrer Stadt, im Land, weltweit? In der Stadt demnächst das Elektroauto, im Land die Bahn, weltweit leider noch das Kerosin-Flugzeug, das hoffentlich bald durch Wasserstoff- oder BiospritFlugzeuge abgelöst wird. Was halten Sie von Elektromobilität? Ihr gehört im Wesentlichen die Zukunft – vom Fahrrad über den Roller und das Motorrad bis zum Elektroauto. Wenn Sie alle Menschen dieser Erde zu einer Handlung bewegen könnten, welche wäre das?

Welche politische Entscheidung der jüngs­ ten Zeit war in Ihren Augen die Beste?

Zum bewussteren Umgang mit Energie.

Die intelligente Fortschreibung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes.

Besuchen Sie Franz Alt auf seiner Website www.sonnenseite.de

Chefredaktion: Kai Rüsberg Redaktion: Stefan Prott, Dirk Glücksberg, Monika Hoegen Anzeigen: Bernd Stegemann Telefon 02361-9061145 Telefax 02361-5824190 E-Mail: b.stegemann@rdn-online.de Anzeigenpreisliste 1/2011

Titelbild: Dirk Pleyer

Druck: Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH, Bochum

Gestaltungskonzept: Dirk Pleyer, 1:beide, Dortmund

Startauflage: 200.000 Exemplare

Layout: Lars Morawe, Oronge, Dortmund

e:Motion erscheint zweimal jährlich

Satz und Lithografie: Typoliner Media, Recklinghausen

Die nächste Ausgabe erscheint im Frühjahr 2012.

M 1 / 2011

Illustration: Dirk Pleyer

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Welchen Beitrag leisten Sie sich persön­ lich, um zum Klimaschutz beizutragen?



Das unternehmen

Procar automobile

freude am fahren

Der BMW Vision Efficient Dynamics ist als Gesamtkonzept zur Energieeinsparung entwickelt worden. Als BMW i8 soll der „Hybrid“ mit zwei Elektromotoren sowie einem 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbodiesel Ende 2013 in Serie gehen.

BMW i8. Ihr zukünftIger DIenstWagen von Procar. Heute ist Procar Automobile Ihr Partner für Mobilität, der Ihnen auch mit seinem Dienstwagenangebot schon vielfach ausgezeichnete Technologie bietet. So sorgt BMW Efficient Dynamics beispielsweise für einen geringen Verbrauch und niedrige CO2-Emissionen ohne die „Freude am Fahren“ auszubremsen. Aber die Entwicklungen gehen weiter und wir sind sicher: Auch in Zukunft werden wir Ihnen die Technologie bieten können, die den Anforderungen der Umwelt und Menschen gerecht wird.

Bochum Porschestr. 4 Tel. 02 34 / 3 88 71- 0

hagen Konrad-Adenauer-Ring 27 Tel. 0 23 31 / 80 90 - 0

köln-ost Clevischer Ring 129 Tel. 02 21 / 6 47 07 - 0

solingen Frankfurter Damm 15 Tel. 02 12 / 59 63 - 0

Wuppertal-nord Uellendahler Str. 564 Tel. 02 02 / 70 90 7 - 0

Bottrop Gladbecker Str. 120 Tel. 0 20 41 / 18 47 - 0

herne Baumstr. 10 - 20 Tel. 0 23 23 / 9 46 21 - 0

köln-süd Raderthalgürtel 1a Tel. 02 21 / 3 76 98 - 0

sprockhövel Eichenhofer Weg 1-7 Tel. 0 23 39 / 91 83 - 0

Wuppertal-süd Obere Lichtenplatzer Str. 304 Tel. 02 02 / 25 27 - 0

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unna Hansastr. 101 Tel. 0 23 03 / 2 50 20 - 0

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erkelenz Antwerpener Str. 6 Tel. 0 2431 9677- 0

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velbert Am Buschberg 50 Tel. 0 20 51 / 31 17 - 0


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