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Worauf es in der Projektarbeit wirklich ankommt

Die vielen Methoden und Tools, die heute zur Verfügung stehen, scheinen oft das moderne Allheilmittel für jede Herausforderung zu sein. Erfahrungsgemäss geben sie zwar eine gute Orientierung und fördern die Entwicklung des Teams. Wenn es jedoch rein bei deren mechanischer Anwendung bleibt, ist der Misserfolg meist vorprogrammiert.

Beziehung geht vor Struktur

Essenziell für den Erfolg eines Projektes – ob klassisch, hybrid oder agil – ist die konstruktive und tragfähige Kommunikation zwischen den Teammitgliedern. Die Gestaltung der Beziehungen untereinander ist immer wichtiger als die organisatorische Struktur im Team. Ein gut eingespieltes Team, welches sich mit Respekt und Wertschätzung begegnet, wird für jedes Problem eine Lösung finden – und es spielt keine Rolle, ob es agil oder klassisch aufgestellt ist.

Alles agil und klassisch ist nur noch etwas für Zurückgebliebene?

Die Wahl des für die Situation am besten geeigneten Vorgehensmodells hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Ausprägung des Projektes: Für ein Standardprojekt empfiehlt sich die klassische Vorgehensweise, für ein Akzeptanz-, Potenzial- oder Pionierprojekt ist eher eine agile oder hybride Vorgehensweise zu empfehlen.

Art des Projektes: Oft gibt die Projektart schon ein Vorgehensmodell vor. Bauprojekte zum Beispiel werden nach entsprechender Branchen-Norm abgewickelt, wie beispielsweise der des schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA.

Komplexität der Aufgabenstellung: Für einfache oder etwas kompliziertere Aufgabenstellungen eignet sich eher die klassische Vorgehensweise. Für die Lösung komplexer und chaotischer Aufgabenstellungen eignet sich eher eine agile Vorgehensweise.

Stabilität der Anforderungen: Für volatile Anforderungen eignet sich eher eine agile Vorgehensweise. Bei stabilen Anforderungen bringt die klassische Vorgehensweise mehr Sicherheit und Planbarkeit in der Umsetzung

Teamgrösse: Für kleine Teams mit weniger als neun Personen sind agile Methoden sehr gut geeignet. Grosse Teams können sehr gut agil arbeiten, wenn sie profunde Kenntnisse in der Anwendung von agilen Methoden haben. Ansonsten empfiehlt sich eher ein hybrider oder klassischer Ansatz.

Räumliche Verteilung des Projektteams: Für agiles Vorgehen ist es empfehlenswert, dass das Projektteam lokal nah beieinander arbeitet. Bei räumlicher Verteilung ist ein hybrider oder klassischer Ansatz zu prüfen.

Die Wahl eines geeigneten Vorgehensmodells ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie soll am Anfang durch den Auftraggeber zusammen mit dem Projektleiter erfolgen. Ein Wechsel des Vorgehensmodells im Projektablauf ist möglich, sollte aber gut überlegt und bewusst vollzogen werden.

Was ist noch wichtig Kompetenzen, Qualifikationen und Erfahrungen der Mitglieder des Projektteams sind natürlich entscheidend. Ebenso die Unterstützung des Projektes durch das Management – wenn das Projekt agil läuft, ist die agile Denkweise des Managements zentral. Und die Interaktion mit der Linienorganisation ist ebenfalls nicht zu unterschätzen – was uns zum Anfangsthema zurückführt: Eine gute Kommunikation und Beziehung helfen auch hier, Klippen zu umschiffen.

Beratungs- und Weiterbildungsinstitut BWI AG, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich, Tel.: +41 44 277 70 40, info@bwi.ch, www.bwi.ch

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