Sonntag 22.März 2020 - Sermons German + English - Pastorin Dorothea Lotze-Kola

2. Timotheus 1, 7-10 Liebe Gemeinde, Was fuer eine verrueckte Zeit. Vieles was so selbstverstaendlich war, ist auf einmal nicht mehr da. Verrueckt eben. Keine Kinder die morgens den Schulbus nehmen. Keine Gruppentreffen, kein Essen im Restaurant, kein Besuch im Seniorenheim und kein Schwimmen oder Fussballspielen mehr.

Alles ist auf den Kopf gestellt, verrueckt, unterbrochen und sogar verboten. Und das alles um eine Welt vor einem neuen Virus zu schuetzen.

Die Menschen in Europa haben die gleiche Erfahrung wie in Asien, wie in den USA. Wir sind alle miteinander verbunden. Es gibt keine Waende, keine Grenzen, es gibt nur eine menschliche Familie. Und die ist gefaehrdet. Sogar auf Leben und Tod gefaehrdet.

Und so kommt in uns Furcht auf. Aengste. Vor allem fuer Menschen die sowieso zur Aengstlichkeit neigen, aber auch fuer die welche sonst sorgenlos durchs Leben gehen. Wir sind alle aufeinmal in derselben Situation: uns begegnet die Ungewissheit. Die Zukunft ist auf einmal ganz offen und fuehlt sich eher bedrohlich an.

In einer Atmosphaere wo alle um einen herum aengstlich sind, ist es oft nicht leicht Gottes Stimme herauszuhoeren. Wenn die inneren Stimmen der Aengstlichkeit laut werden, ist es ebenso nicht leicht Gottes Stimme auszumachen.

Daher ist der Vers 7 von unserem Predigttext heute so hilfreich. Er kann uns helfen herauszuhoeren, welche Stimme von Gott kommt und was Gott

uns in aengstlichen Zeiten wie diese geben will, sodass wir haben was wir brauchen.

Vers 7 lautet: “Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.” (2. Timotheus 1: 17) Mein Mann und ich haben uns diesen 2. Timotheusvers als unseren Trautext gewaehlt als wir beide unsere Heimatkontinente hinter uns liessen um gemeinsam auf einem dritten Kontinent zu leben. Wir ahnten, dass wir Zeiten entgegengingen, wo wir manchmal Angst oder Furcht haben wuerden. Wir sind beide zwar Pastoren, aber wir sind auch nur Menschen.

In der Welt habt ihr Angst, so hat Jesus gesagt. Er wusste das Angst haben zum Menschsein gehoert.

Auch der Apostel Paulus wusste das. Er hatten einen juengeren Kollegen Timotheus, der war ein eher ängstlicher Mensch; sein Bauchgefühl war in erster Linie eine Stimme der Ängstlichkeit. Zwar glaubte Timotheus an Jesus und wollte sich für die Ausbreitung des Evangeliums einsetzen, so wie Paulus, aber er zögerte oft wegen seiner Ängstlichkeit. Christsein war damals eine gefährliche Sache und konnte damals in lebensbedrohliche Situationen hineinfuehren. Den Apostel Paulus hatte sein Einsatz fuer die Sache Jesu sogar ins Gefängnis gebracht; und von dort aus schrieb er an Timotheus. Die Stimme der Ängstlichkeit hat dem Timotheus womöglich geraten, sich von Paulus zu distanzieren, um nicht selbst in das Visier von dessen Feinden zu geraten. Und so ruft Paulus demTimotheus (und auch

uns heute) zu: “Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Paulus ruft seinen jungen Kollegen auf, nicht auf sein ängstliches Bauchgefühl zu hören, sondern vielmehr auf die Stimme des Geistes. Und dieser Geist ist das Versprechen Gottes von Kraft, Liebe und Besonnenheit.

Ich möchte zunächst die Zeitstufe betonen: Gott HAT uns seinen Geist gegeben. Das bedeutet, wir haben den Geist schon. Das Geschenk des Geistes das steht gleich am Anfang. In dem Moment wo ich Gott in mein Leben einlade, oder wenn ich getauft werde, oder wenn ich mich fuer Gott oeffne, so fuellt uns Gott mit seinem Geist.

Und so sag tuns Paulus zu: diesen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit habt Ihr geschenkt bekommen. Manche haben das als Kinder schon erlebt, manche als Erwachsene, und einige unter uns oeffnen sich vielleicht in dieser Krise zum ersten Mal fuer Gottes Gegenwart und Geist.

Das erste was geschieht wenn wir uns fuer Gott oeffnen, ist dass wir neue Kraft bekommen, und eine groessere Kapazitaet fuer Liebe und eine Besonnenheit die unsere Furcht vertreiben. Das heist nicht, dass wir nicht aengstlich werden, aber unsere tiefe, existentelle Angst um unser eigenes Leben und unseren eigenenTod wird aufgefangen von dem Geist Gottes.

Und dieser Geist giesst aus eine Kraft die wir alleine nicht haben. Der Geist oeffnet uns ueber uns selbst hinaus mit einer Liebe, die wir selbst nicht produzieren koennten und mit einer Besonnenheit, die uns Wurzeln gibt und die uns gruendet in Zeiten wo um uns und in uns Chaos herrscht.

Und so spricht Paulus dem Timotheus und auch uns heute Mut und Selbstwertgefühl zu: “Gott hat uns seinen Geist gegeben! Und Gott wird uns seinen Geist geben, jeden Tag neu, wenn wir ihn darum bitten! Daran koenne wir uns festhalten auch in diesen Zeiten der Angst und Not! Paulus schreibt dies aus einer Notzeit der Gefangenschaft und Verfolgung heraus. Ich weiss nicht wie es Euch geht, aber ich fuehle wie wir Menschen zur Zeit von einem Virus verfolgt werden, und wie unser Leben in sozialer Isolierung, in unseren Haeusern ist zwar ein grosser Schutz ist, aber es fuehlt sich doch auch wie ein Gefaengnis an. Uns so kommen mir die Worte und Erfahrungen des Paulus auf einmal viel naeher als je zuvor.

Vielleicht habt Ihr auch Einwaende: “Furcht als Erfahrung ist doch nicht nur negative?!” Sie erfüllt doch auch einen guten biologischen Sinn: sie erhöht die Wachsamkeit in uns, steigert die Einsatzbereitschaft, ehoeht unser Tempo und staerkt unsere Ausdauer.

Ja, das stimmt. Aber Furcht macht auch panisch und zutiefst unruhig.

Diese Panik ist nicht Gottes Absicht, sagt Paulus, der selbst allen Grund zur Panik hätte; er schreibt ja aus dem Gefängnis und seine Zukunftsaussichten sind wahrlich nicht rosig. Ich hoere Paulus Worte sagen: “Dein Vertrauen in Gott gibt Dir Zuversicht. Du brauchst nicht in Panik zu verfallen.”

Und doch, es ist nicht so, dass wir als ängstliche Mensch plötzlich alle Ängstlichkeit verlieren, wenn wir Nachfolger Jesu, Christen werden. Ein ängstlicher Mensch behält sein furchtsames Bauchgefühl, auch wenn er an Jesus glaubt. Bei Timotheus war das nicht anders. Paulus wusste das, und

darum forderte er seinen geistlichen Sohn auf: “Bleib nicht in der Stimme der Aengstlichkeit, der Panik haengen! Lade Gottes Geist ein! Bitte um Kraft, um Empathie, um Liebe und um Besonnenheit, denn all die sind schon in Dich hineingelegt. Mache mutig den ersten Schritt in Liebe, und hoere auf die innere Stimme des Geistes Gottes, auch wenn dir dein aengstliches Bauchgefühl etwas anderes sagt!”

Glauben, Vertrauen wie Paulus uns hier einlaedt, ist nicht so einfach, und es braucht viel Uebung. Liebe Gemeinde, liebe Freunde, in diesen Wochen und Monaten wird es viel Gelegenheit geben zu ueben! Ein Kollege von mir der von seiner Natur her recht aengstlich angelegt ist wollte ueben, sich von seiner Aengstlichkeit nicht laehmen zu lassen, und so machte er sich ein Schild fuer seinen Schreibtisch, auf dem geschrieben stand “Go scared!” – “Geh aengstlich!”

GOTT HAT UNS DEN GEIST DER KRAFT GEGEBEN: Gottes Geist gibt uns Kraft, jeden Tag neu. Wenn das passiert dann wachen wir vielleicht aus dem Schlaf auf, und fuehlen uns gestaerkt, oder wir kommen von einem Spaziergang in der Natur zurueck und fuehlen uns besser. Der Geist Gottes der Kraft gibt erreicht uns vielleicht in einem hilfreichen Wort eines Freundes oder Nachbarn, und wir bekommen neuen Mut. Oder wir sehen die Gesichter von Freunden auf dem Bildschirm und bekommen neue Energie und erleben Momente von Kreativitaet. Der Geist der Kraft den wir in uns tragen und um den wir immer wieder bitten koennen, gibt uns auch Momente der Hoffnung, sodass wir faehig werden

auch das Positive um uns herum sehen, und nicht nur das Negative auf das sich die Medien oft begrenzen.

GOTT HAT UNS DEN GEIST DER LIEBE GEGEBEN: In der Person Jesu haben wir gesehen wie der Geist der Liebe aussieht.

Jesus wusste sich von Gott geliebt, und er hat diese Liebe in allem was er tat und sagte weitergegeben. In dieser Zeit der Krise, wie wirkt sich der Geist der Liebe in unserem Leben aus? Der Geist oeffnet unsere Augen nicht nur fuer unsere Familie, die unsere Liebe und Fuersorge braucht, sondern auch fuer andere, Nachbarn und Menschen weit weg. Der Geist der Liebe hat auch die Menschen am Rande im Blick: “Wie wird dieser Obdachlose Mann sich schuetzen koennen von dem Virus?” “Was braucht der Nachbar der keine Familie in der Naehe hat?” “Wie kann ich teilen von dem was ich habe?” (Eine Frau posted dass sie zuviel Toilettenpapier habe und gerne abgaebe an andere, die nichts mehr im Geschaeft finden konnten.”)

Liebe bring tuns dazu einander zu texten, oder wir rufen an und “zoomen” um miteinander verbunden zu bleiben. Ich sehe die Menschen mit denen ich arbeite und Gottesdienst feiere auf einmal mit neuen Augen. Wieviel sie mir bedeuten. Ich vermisse sie. Der Geist der Liebe laesst uns aneinander denken und fuereinander beten. Wir sind nicht allein.

Der Geist der Liebe Gottes laesst uns mitfuehlen mit den Krankenschwestern und Aerzten. Wir fuehlen mit den Familien die vom Virus betroffen sind. Der Geist der Liebe ueberwindet Grenzen, schafft Solidaritaet, verhindert das Urteilen. Die Menschen in Europa, Asien und

auch Afrika gehen durch die gleiche soziale Isolierung wie hier in den USA. Der Geist der Liebe macht keine Unterschiede: China, Iran, Nigerien, und viele andere Laender die betroffen sind. Wir hoeren auf Urteile zu faellen und Vorwuerfe zu machen wo der Virus anfing. Gottes Geist urteilt nicht, sondern ist solidarisch. Der Geist der Liebe teilt Resourcen und teilt Wissen. Der Geist der Liebe forscht und arbeitet fieberhaft an einer Impfung und an Medikamenten die dem Virus einhalt gebieten koennen, Der Geist der Liebe hat das Wohlergehen von allen Menschen im Sinn, egal wo der Virus anfing, egal wie er weitergetragen wurde. Viele wissen nicht, dass sie den Virus in sich tragen. Die Liebe kennt keine Verurteilung. Die Liebe arbeitet an allem was Heilung bringt fuer die Menschen in allen Laendern die betroffen sind, nicht nur im eigenen Land.

GOTT HAT UNS DEN GEIST DER BESONNENHEIT GEGEBEN: Die dritte Gabe des Geistes ist die Besonnenheit. Was ist damit gemeint?

Gemeint ist die Stimme die wir hoeren wenn wir ruhig werden, ein innere Stimme die Weisheit in sich traegt und die nach gründlicher Prüfung der Umstände die Stimme des Bauchgefühls und andere Stimmen ausbalanciert. Fuer Besonnenheit ist das Hoeren und das innere Gespraech mit Gott wichtig: Fragen kommen auf, wie: Ist mein Verhalten von der Liebe Gottes geprägt? Oder kommt mir meine Ängstlichkeit in die Quere, oder meine Bequemlichkeit, oder hoere ich auf rein menschliche Stimmen?

Man kann den Geist der Besonnenheit auch auf die kurze Formel bringen: Wie würde sich Jesus an meiner Stelle verhalten? Der Geist Jesu spiegelt diese Besonnenheit wieder an die uns Paulus hier erinnert. “Als Nachfolger

Jesu habt Ihr den Geist der Besonnenheit, der Weisheit bekommen.” Nun folgt ihm auch.

Kraft, Liebe und Besonnenheit, dies sind alles Gaben die der Geist Gottes uns schenkt. Und so schreibt Paulus ermutigend an Timotheus: „Aus diesem Grund erinnere ich dich an die Gabe, die Gott dir in seiner Gnade geschenkt hat, als ich dir die Hände auflegte. Lass sie zur vollen Entfaltung kommen!“ Und so will ich Euch heute in dieser Krisenzeit auch ermutigen: Es kann sein, dass Ihr schon lange Christen seid. Oder dass Ihr Euch gerade erst wieder erinnert, dass Ihr in der Taufe oder in der Konfirmation die Hand des Segens aufgelegt bekommen habt. Oder es kann sein, dass Ihr seid langem nicht nach Gott gefragt habt, oder noch nie Gottes direkten Segen erfahren habt. Es ist egal ob Ihr Euch nun zum allerersten Mal fragt wie Gott wohl gegenwaertig sein koennte in dieser weltweiten Krise: Wenn Ihr Gott bittet, (und das kann auch ohne Handauflegung sein), wenn Ihr Gott in einem einfachen Gebet bittet, so wird Euch Gott seinen Geist schenken.

Hier und heute. In dieser Krisenzeit und jeden Tag Eures Lebens. Ihr werdet den Geist der Kraft empfangen und der Liebe und der Besonnenheit. Und die werden Euch hindurchtragen in die Zukunft und durch diese Zeit der Ungewissheit hindurch.

Ja, wir haben Angst. Ja, wir fuerchten uns. Das ist menschlich. Jesus hat gesagt: (Johannes 16:33) Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt Ihr Angst, aber seid getrost, ich habe

die Welt ueberwunden.� Und so hinterliess Jesus seinen Heiligen, Heilenden Geist der unter uns ist und wirkt.

Und so ermutige ich Euch heute mit den Worten Jesu der sagte: (Lukas 11:9) “Bittet, und es wird Euch gegeben, suchet und Ihre werdet finden, klopfet an, und es wird Euch aufgetan: Der Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit wird euch jeden Tag neu geschenkt. Gott weiss, wie sehr wir diese drei brauchen in diesen Tagen, Wochen und Monaten die vor uns liegen.

Lasst uns beten: Guetiger Gott, wir bringen Dir unsere Angst vor der Zukunft, die Sorge um unser eigenes Leben, das Leben geliebter Menschen, und um das Leben der vielen Menschen die vom Virus betroffen sind. Schenke uns Deinen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit heute, und jeden Tag neu. Lass die Menschheit zusammenfinden. Hilf uns, dass wir Medikamente und Impfungen so schnell wie moeglich entwickeln, sodass vielen Menschen geholfen wird. Bewahre uns Gott und Segne uns Gott. Du willst uns, Deine Geschoepfe erfuellen mit Deinem Geist. Oeffne unsere Herzen fuer Deinen Geist, der uns mit Kraft, Mut, Mitgefuehl, Liebe und Weisheit erfuellen will, heute und alle Tage.

Amen

2. Timothy 1, 7-10 Dear Congregation, dear Friends, What a crazy time! Many things we just took for granted are suddenly no longer possible. What a shift! No children who are standing in line in the morning to wait for the school bus. No meetings in groups, no eating in restaurants, no visits in our senior citizen homes and no swimming or soccer games anymore. Everything is turned upside down, interrupted and even forbidden. And all of that to protect this world, us humans, from a new virus.

People in Europe have the same experience as people in Asia, as have people in the US. We are all interconnected. There are no walls, no borders, there is only one human family. And this family is in danger. Vulnerably facing life and death situations.

Und so we feel afraid. We have Angst. Especially those among us feel it who already have a tendency to be anxious about things, but even those who usually live in a carefree way: We are all suddenly faced with the same situation. We are all facing the unknown. The future feels suddenly so uncertain and seems rather frightening.

In an atmosphere where everybody around us is anxious, it is often not easy to hear God’s voice among the many voices. When our inner anxious voices become louder every day, it is not easy to discern God’s voice among the many inner voices.

Therefore, the verse 7 from our sermon text today can be a powerful guide to figure out what voice comes from God and what resources we have inside of us that God wants to give us during times like these. My husband and I chose this verse as our wedding verse. It reads: “God has not given us the Spirit of fear, but of strength, of love and of a sound mind.” (2.

Timothy 1: 1-7). At the time we both left our home continents behind to live together on a third continent. We had a sense that we were walking towards times where we would sometimes feel fear or even Angst. Even though both of us are pastors, we are only human beings like everybody else.

Jesus had said to his disciples: “In the world you are afraid”. He knew that being afraid is part of being human. And the apostle Paul knew this as well. He had a younger colleague Timothy who was a rather anxious person; his “belly energy” (if you will) was first of all a feeling of anxiety.

Timothy did believe in Jesus and felt called to help with spreading the message of Jesus, just like Paul was, but he was often hesitant because he felt so anxious. Being a Christian back then was a dangerous thing and could lead to life threatening situations. The apostle Paul had been arrested for speaking up and teaching about Jesus. And so, he was sitting in prison when he wrote this letter to Timothy. It could be that the inner voice of fear had told Timothy to distance himself from Paul in order to not have the enemies spot him and get into danger himself. And so, Paul is writing and calling Timothy (and also us today): “God has not given us the Spirit of fear, but of strength, of love and of a sound mind!”

Paul urges his younger colleague to not listen to his anxious belly voices, but to more so listen to the voice of God’s Spirit within. And this Spirit is the promise of God to fill us with strength, with love and with a sound mind.

First of all, I want to point out the time that Paul mentions: God HAS given us his Spirit. That means we already have the Spirit within us. This gift of God’s Spirit starts right away, in the very beginning. In the moment when I invite God into my life, or when I am being baptized, or when I open my heart to God, the Spirit of God will come to live inside of us.

And so, Paul affirms Timothy and also us: you already have the Spirit of strength, of love and of a sound mind within you as a gift. Some of us have experienced this as a child already, some as adults, and some of us might open our hearts for the first time now in this very crisis for God’s presence and Spirit to enter.

The first thing that happens when we open ourselves to God, is that we are receiving new strength and a greater capacity for love and a sound mind that all can help us overcome our own Spirit of fear. That does not mean that we won’t feel anxious again, but our deep, existential fear about our own life and our own death will be held by this Spirit that God gives. And it is God’s Spirit that pours out a strength that we do not have by ourselves. God’s Spirit opens us up to go beyond ourselves with a love that we could not have produced ourselves, and with a sound mind that gives us roots and a grounding in times when around us and within us there is so much chaos.

And so, Paul encourages Timothy and also us today to have courage and to have self-esteem: “God has given us his Spirit! And God wants to fill us with this Spirit every day again, when we only ask for it! This is what we can hold onto in these times of fear and need!

Paul is writing these encouraging words in his own times of need, as he is being persecuted and imprisoned. I am not sure how you feel, but in some way, I feel that we are being persecuted by a Virus and even though our social isolation, our homes are a great protection, they also at times feel like a prison. And so, Paul’s words that I have thought of many times before in my life, suddenly come closer to my situation than ever before.

Maybe some of us might also have objections: “Fear as an experience is not only negative, isn’t it? It has an important biological function: it increases our alertness, it helps with being ready to act, increases our speed and strengthens our endurance!”

Yes, all of that is true. And yet, fear can also make people panic and lead to a deep sense of Angst. And this panic is what God does not want for us, Paul says, who himself could have had many reasons to panic, as he is writing from prison and his future prospects do not look very rosy.” I hear Paul’s words as saying to us: “Your trust in God will give you courage. You don’t have to fall into panic mode.”

And yet, it is not that we as anxious people suddenly lose all our anxieties when we become followers of Jesus, when we become Christians. An anxious personality will likely keep this anxious belly feelings, even when he or she believes in Jesus. This is how it was for Timothy. And Paul knew

this, and therefore he invited his spiritual son: “Do not get stuck in the voices of anxiety and in feelings of panic! Invite God’s Spirit! Ask for strength, for empathy, for love and for a sound mind, for all of those are already inside of you. Take the first step with courage and in love while listening to the inner voice of God, even when your anxious belly feeling tells you many other things!”

Faith, trusting as Paul invites us to here is not so easy and it needs much practice. Dear congregation, dear friends, during these next weeks and months, we will have much opportunity to practice! A colleague of mine who by nature was a rather anxious person decided to practice trusting God more and to not allow his anxiety to paralyze him. And so, her made a sign for himself on his desk and wrote on it: “Go scared”!

GOD HAS GIVEN US THE SPIRIT OF STRENGTH. God’s Spirit gives us new strength, every day anew. When that happens, we might wake up after sleeping and feel stronger than before, or we return from a walk-in nature and feel much better again. The Spirit of God that gives us strength might come to us in helpful words by friends of neighbors that encourage us to keep going. Or we see the faces of friends on our screens and just seeing them gives us energy and we experience moments of creativity. The Spirit of strength that we carry within us and that we can ask for again and again wants to give us moments of hope as well, where we suddenly are able to see the positive around us as well, and not only the negative that the media often limit themselves to.

GOD HAS GIVEN US THE SPIRIT OF LOVE:

In the person of Jesus, we have been able to see how the Spirit of Love looks like. Jesus knew himself deeply loved by God, and so he passed on this love to all he encountered and it became visible in all he said and did.

In this crisis time, how can God’s Spirit of love be present in and among us? The Spirit of Love opens our eyes and hearts not only for our own family that needs our care and concern, but also for others, neighbors and people far away. The Spirit of Love also cares about the people at the margins of society: “How will this person without a home protect himself?

What does the neighbor need who does not have a family close by? How can I share of that which I have?” (A woman in our neighborhood posted for example that she has too much toilet paper and is happy to share with others who were not able to get some in the stores anymore.)

The Spirit of Love makes us text each other or call each other and “zoom” to remain connected in these isolating times. I notice too that I am seeing the people with whom I usually work and worship suddenly with new eyes.

How much do they mean to me! I really miss them! The Spirit of Love makes us think about each other and pray for each other. We are not alone!

God’s Spirit of Love lets us feel compassion for the nurses and doctors. We feel for the families who have been impacted by the virus already. The Spirit of Love transcends borders, creates solidarity, and stops any judgment. All people in Europe, Asia, and even countries in Africa are going through the same experience of social distancing. The Spirit of Love makes no difference: China, Iran, Nigeria and many more countries are being impacted all over the world. We stop judging, but discover deep solidarity

with each other. The Spirit of love shares resources and shares knowledge.

The Spirit of love researches and works feverishly on an immunization or medication that can combat the virus and keep it from spreading. The Spirit of Love has the wellbeing of all humans in mind, no matter where it began, not matter how it was transmitted. Many do not know that they are carriers of the virus. Love does not know judgment. God’s Spirit of Love works towards everything that brings healing for as many people as possible in all countries impacted, and not only one’s own country.

GOD HAS GIVEN US THE SPIRIT OF A SOUND MIND: The third gift of the Spirit is a sound mind. What does this mean? This means the voice that we hear when we become quiet, it is an inner voice of wisdom we carry deep within and that balances everything while checking out the circumstances, listening to one’s intuition and hearing others’ opinions. To access our sound mind, it is important to listen and have an inner dialogue with God. Questions come up like: “Is my behavior shaped

by God’s Love? Or is my anxiety getting in my way, or my comfort, or am I only listening to human voices? The Spirit of a Sound Mind can also be summarized in this short question: “How would Jesus act or say if he was in my place?”

The Spirit that was in Jesus reflects this sound mind that Pau reminds us of. “As followers of Jesus you have received this same Spirit of a Sound Mind, of Wisdom.” Now listen to it and follow it.

Strength, Love and a Sound Mind, these are all gifts that God’s Spirit fills us with. And therefore, Paul encourages Timothy by saying: “For this

reason I remind you to fan into flame the gift of God, which is in you through the laying on of my hands.”

“Fan into the flame, the gift of God” – what a beautiful image. And so, I want to encourage us all as well in this time of crisis. It might be that you have been a Christian for a long time. Or you just now remember that you have been baptized or that the hands of blessing have been upon you during your confirmation. Or it can be that you have not thought about God for a long time, or you have never before experienced God’s direct blessings in your life. It does not matter if you ask for the first time how God wants to be present with you during this world wide crisis experience: When you ask God in prayer (and that can happen without the laying on of hands), God promises to send you God’s Spirit. Here and now, today.

During this crisis time and going forward each day of your life. You will receive the Spirit of strength, and of love, and of a Sound Mind. And this Spirit will carry you through into the future and through these times of uncertainty.

Yes, we have anxiety. Yes, we are afraid. That is only human. Jesus has said: (John 16:33 "I have told you these things, so that in me you may have peace. In this world you will have trouble. But take heart! I have overcome the world”. And then Jesus left with us his Holy, his Healing Spirit that is among us and is working within us.

And so, dear friends, I want to encourage you today with the words of Jesus who said: (Luke 11:9) “Ask and it will be given to you; seek and you will find; knock and the door will be opened to you.” This means the Spirit

of Strength, of Love and of a Sound Mind will be given to you every day anew. God knows how much we need those three gifts in our lives during these days, these weeks and months that are ahead of us.

Let us pray: Gracious and loving God, we bring to you our fear of the future, our concerns for our own lives, the lives of our beloved, and the lives of so many people who are already impacted by the virus. Give to us your Healing Spirit of Strength, of Love and of a Sound Mind today, and every day anew. Let humanity support each other. Help us to develop vaccines and medicine as fast as possible so that many people’s lives can be saved.

Protect us, God, and bless us, God. You want to fill us, your creation, with your Spirit. Open our hearts for your Spirit that will fill us with Courage, Strength, Compassion, Love and good decision making, today and every day. Amen