Gottesdienst 02.08.2020 Texte

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Psalm 42 Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. 3 Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue? 4 Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott? 5 Daran will ich denken und ausschütten mein Herz bei mir selbst: wie ich einherzog in großer Schar, mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken in der Schar derer, die da feiern. 6 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er mir hilft mit seinem Angesicht. 9 Am Tage sendet der HERR seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens. 10 Ich sage zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich drängt? 11 Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, / wenn mich meine Feinde schmähen und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott? 12 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.


Gnädiger Gott, unser Ernährer, wir hängen an dir wie Ungeborene an der Nabelschnur, und aller Atem, all unser Denken und Wollen und Fühlen, alles Hoffen und Glauben, alle unsere Angst und alle unsere Fragen sind dein. In Deiner Gegenwart empfangen wir mehr, als wir zu bitten wagen, Stille in dem Chaos der Nachrichten, Leben in Fülle, seelische Stärkung, Feuer im Herzen, Überwindung unserer Angst vor dem Tod.

Und doch sind unsere Herzen oft unruhig.


Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit unsere Seele, Gott, zu dir. Unsere Seele dürstet nach Dir, Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werden wir dahin kommen, dass wir Gottes Angesicht schauen? Unsere Tränen sind unsere Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu uns sagt: Wo ist nun Euer Gott? Uns so haben wir Angst, weil wir uns von dir getrennt fuehlen und fragen: Warum verstellen Tod und Schmerz und Abschiede uns immer wieder deine Gegenwart? Warum sind wir uns selbst so oft fremd? Warum schlägt der Lebenshunger der einen in Maßlosigkeit um und andere zahlen den Preis? Warum gibt es die menschliche Verlorenheit im Egoismus? Warum können wir nur so zaghaft lieben? Warum zerreißt immer wieder das Gewebe unseres Glaubens, und in den Rissen sehen wir den Tod,


sehen Gesichter von Gefolterten, die hoffnungslose Qual Sterbender, sehen Bilder von uns fehlenden, schmerzlich fehlenden Lieben, die wir gehen lassen mussten, sehen in Abgr체nde von Schuld? Warum bleibt alles, was wir tun und sind, ein haltloses Fragment? Gn채diger Gott, mit unseren Fragen sind wir dein. Deine Gegenwart und Deinen Geist empfangen wir von dir, immer wieder. Wir sind nicht von Dir getrennt, sondern wir leben in deiner verborgenen Gegenwart. Getrennt von dir, vertrauen wir dir, dass du alles Trennende 체berwindest und wir erfahren, die Wahrheit unseres Lebens in deiner unabl채ssigen Liebe. Amen.


Die Alttestamentarische Lesung: Jesajah 2: 1-5 1 Dies ist das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem. 2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, 3 und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. 4 Und er wird richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des HERRN!


Das Evangelium: Matthaeus 5: 13-16 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr n체tze, als dass man es wegsch체ttet und l채sst es von den Leuten zertreten. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man z체ndet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.


Predigt 8-02-2020 Matth.5,13-16 Jesus Christus spricht: 13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. 14Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Ihr Lieben, ich bleibe an den ersten beiden Worten Jesu hängen. „Ihr seid“, sagt er. Ja, wer sind wir denn? Wer bist Du? Wer bin ich? Es sind ja so viele unterschiedliche Personen hier! Junge und Alte, Frohe und Traurige, Vermögende und wenig Besitzende, Leistungsträger und mit kleinen Aufgaben schon Überforderte, Erfolgreiche und scheinbar Gescheiterte. Wer sind wir? Weisst Du, wer Du bist? Das fragt sogar ein ganz Großer, einer, den ich persönlich besonders schätze: Dietrich Bonhoeffer. Er fragt in der Zelle des Gefängnisses Berlin-Tegel, in das die Gestapo ihn gesteckt hat: Wer bin ich? Sie sagen mir oft, / ich träte aus meiner Zelle gelassen und heiter und fest, / wie ein Gutsherr aus seinem Schloss. Wer bin ich?


Sie sagen mir oft, /ich spräche mit meinen Bewachern frei und freundlich und klar, als hätte ich zu gebieten. Wer bin ich? Sie sagen mir auch, / ich trüge die Tage des Unglücks gleichmütig lächelnd und stolz, wie einer, der Siegen gewohnt ist. Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß? Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig, ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle, hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen, dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe… Wer bist Du? Bist Du der Mensch, den die Leute kennen und sehen oder bist Du der, den oder die Du selbst kennst: Der Mensch, der in all seiner äußeren Selbstsicherheit doch oft sehr unsicher ist und zweifelt und zagt, der Mensch, der in aller äußeren Fülle doch tief im Inneren hungert und dürstet nach Liebe und AngenommenSein, der Mensch, der trotz weißer äußeren Weste mit dem eigenen Dunkel nicht zurechtkommt. Und nun sagt Jesus dies Unfassbare: „Ihr seid das Licht…“ Was müssen das für Menschen sein, die da vor ihm sitzen! Glanzfiguren, Lichtgestalten! Das müssen andere Menschen sein als Du und ich, nicht wahr? Aber es sind keine anderen. Es sind dieselben Menschen, zu denen Jesus direkt vorher gesagt hat: „Selig sind, die geistlich arm sind“. „Geistlich arm“: das heißt die, die Gott nichts vorweisen können, die mit leeren Händen vor Gott erscheinen, die in der Tiefe ihrer Seele bedürftig sind und sich danach sehnen, dass ER ihre leeren Hände füllt.


Und es sind dieselben Leute, zu denen Jesus vorher sagte: „Selig sind, die da Leid tragen…“ Und: „Selig sind, die hungert und dürstet nach Gerechtigkeit.“ Nicht also die, die gerecht sind, sondern die sich tief nach Gerechtigkeit sehnen, Nicht die welche in Gerechtigkeit scheinen, sondern die welche an der Ungerechtigkeit dieser Welt und vielleicht noch viel mehr an ihrer eigenen Ungerechtigkeit leiden. Also keine Lichtgestalten, sondern ganz Bedürftige, Zöllner und Sünder, Fischer und Ehebrecher, Zweifler und Verleugner, nach außen hin selbstsicher und in Wirklichkeit tief verunsichert. Die saßen damals vor Jesus. Das sind seine Jünger, das ist seine Kirche. Und was Jesus zu diesen sagte, das sagt er auch heute zu uns, zu seinen heutigen Jüngern, zu seiner heutigen Kirche. Oder ich sage es noch einmal genauer: Er sagt es zu allen unter uns, die geistlich arm sind, Geistlich Arme wie wir waehrend dieser schwierigen Zeit der Pandemic. Geistliche Arme, die seiner Liebe zutiefst bedürftig sind, weil wir selbst so wenig Liebe haben, Geistlich Arme, die seiner Treue bedürftig sind, weil wir oft selbst so wenig Glaube und Vertrauen haben. Jesus sagt es zu allen unter uns, die an ihrer eigenen Gerechtigkeit und der Gerechtigkeit dieser Welt verzweifeln und heute wieder zu ihm kommen und sagen: „Gib uns bitte von Deiner Gerechtigkeit, heile unseren Streit, heile meine tiefste innere Not, mein ängstliches, verkrampftes Drehen um mich selbst, das letztlich nur der Angst entspringt, nicht genug zu haben und nicht geliebt zu sein.“


Zu solchen Leuten, Ihr Lieben, zu uns sagt Jesus das: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Das Licht! Nicht irgendein kleines Lichtlein, eins von Millionen. Das Licht. Und damit meint Jesus: Das einzige Licht, das dieser verlorenen Welt leuchtet. „Ihr seid das Licht der Welt! Ihr seid das Salz der Erde!“ Wie kann Jesus das sagen? War diese Aussage unbedacht von ihm? Hat er sich in seinen Jüngern, seiner Kirche geirrt? Träumte er vom Reich Gottes und musste nachher erbittert feststellen, dass nur die Kirche entstand? Nein, Ihr Lieben, hinter seinen Worten steht etwas anderes: Die Leuchtkraft der Kirche hat ihren Grund nicht in den Eigenschaften, Begabungen oder in der Frömmigkeit seiner Mitglieder. Leuchten tun nicht wir selbst. Das ist ein verhängnisvoller Irrtum, dem wir immer wieder aufsitzen. Wir machen unseren Wert oft von der Anzahl unserer Aktivitäten abhängig. Als wäre unser Glänzen, unser Bemühen, unser Reden und Tun was der Welt Licht gibt. Es wäre ein völliges Missverständnis, wenn wir die Worte Jesu als einen bloßen Appell verstünden, uns mehr zu engagieren, mehr zu reden, zu rufen, mehr öffentlich zu wirken. Das ist vielleicht das, was die westliche Christenheit zuerst lernen muss, was wir wieder lernen müssen. Nicht durch unser Wirken sind wir Licht, sondern durch unser Empfangen. Und Empfangen tun wir in der Haltung des Stille seins und des Gebets. Und Sören Kierkegaard laedt uns ein zu einer Haltung des Empfangens indem er sagt: „Beten heißt nicht, sich selbst reden hören; beten heißt


still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört.“ Koennen wir noch warten? Was heißt es denn: „Ihr seid das Salz der Erde!“? An welche Eigenschaft des Salzes denkt Jesus hier? Das Salz hatte eine wichtige Funktion im Tempel. Es hat die Aufgabe, das Brandopfer zu reinigen und zu heiligen. Es bewahrt vor Verwesung und Fäulnis. Und wie das Salz im Tempel diese reinigende, konservierende und heiligende Bestimmung hat, so sind wir für diese Welt notwendig, damit sie gereinigt wird, geheiligt wird, vor Fäulnis bewahrt wird. Wir sollen Jesu Botschaft im Herzen bewegen und in die Welt hinaustragen, in unseren Worten und in unserem Tun. Als Salz der Erde will Jesus uns zu seinem Werkzeug machen, durch das er wiederum diese Welt reinigt und erneuert. Jesus sagt auch nicht: „Du bist…“, sondern: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Nicht als Einzelne, als Gemeinschaft, als Kirche leuchten wir. Wir sind in der Neuzeit oft in unserem individualistischen Denken gefangen. Aber in der Gemeinschaft sind wir Licht, nicht als Einzelne. Da bereitet eine die Kinderminute vor und ein anderer waehlt die Lieder fuer den Gottesdienst aus. Da machen mehrere Videos mit Lesungen und Gebete und andere opfern ihren Mittwoch, Donnerstag oder Samstag Nachmittag fuer ein zoom Treffen in der Gemeinschaft. Da spendet einer eine grosse Summe an die Arbeit der Kirche und eine andere macht Telefonanrufe. Die Teenager treffen sich um einen Kirchen You Tube channel zu planen und die neuen Konfirmanden fragen sich wie der


Konfiunterricht online wohl sein wird. Und wieder andere nehmen sich die Zeit beim Gottesdienst mitzufeiern, mitzubeten und mitzusingen. Nicht einer oder eine macht die Gemeinde. Wir Christen tragen alle mit durch Gebet, Gesang, durch Glauben, Hoffen, Lieben. „Ihr seid das Licht der Welt!“ Das entlastet: Nicht ich muss alleine das Licht sein! „Wenn das Salz nicht mehr salzt!“ Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Aber dass Christen nicht mehr reinigend, heiligend wirken für diese Welt, das gibt es. Dass die Kirche ihre Salzkraft verliert, im Zeitgeist aufgeht, sich nicht mehr wagt, Dinge zu sagen, die anecken, Dinge zu tun, die Widerspruch erregen, dass sie ihren Herrn verleugnet, der alles andere ist als kompatibel mit dieser Welt: Das gibt es. „Wenn das Salz nicht mehr salzt“, sagt Jesus, „womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.“ Eine Kirche, die nicht mehr salzt, hat ihre Kraft, ihren Segen, ihren Grund verloren. Ja, das passiert, dass Kirche ihren Grund verliert. Bonhoeffer hat es zur Zeit des Nationalsozialismus gesagt: „Wenn die Kirche jetzt nicht für Juden schreit… Und sie hatte damals nicht für Juden geschrien. So koennen wir heute sagen: „Wenn die Kirche jetzt nicht gegen Rassissmus und gegen die Unterdrueckung der Menschenrechte und demoktratischen Werte schreit... Und schreien wir heute fuer die Rechte aller Menschen? Damals hatte die Kirche es zugelassen, dass eine Rassenideologie wichtiger wurde als die Liebe Christi. Wo Kirche sich mehr von Zeitgeistern und Ideologien bestimmen lässt als von der Liebe und dem Wort Christi, dann mögen in ihr zwar alle getauft sein, aber sie


hat ihren Grund verlassen. Dann lebt sie nicht mehr aus dem Empfangen, aus dem Hören. „Wenn das Salz nicht mehr salzt.“ Und eine Kirche, die nicht mehr leuchtet? „Man zündet nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ Lichter gehören auf den Leuchter und nicht unter einen Eimer, dort nützen sie nichts. Aber leuchten tun wir nicht erst dann wenn wir viel tun und öffentlich wirken. Leuchten tun wir dort, wo wir bei unserem Herrn sind, der sagt: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Als Christen sind wir nicht wie die Sonne, sondern wie der Mond. Wir reflektieren nur das Licht, das uns zuvor erleuchtet. Wo wir aber nicht mehr in Jesu Licht leben, wenn wir aufhören, Empfangende zu sein, Hörende, Wartende, Wenn wir statt dessen aus unseren eigenen Kraeften schöpfen wollen, da wirken wir alles andere, aber nicht mehr als sein Licht! Salz und Licht der Welt sind wir nur als Empfangende. „Selig sind, die geistlich arm sind…“ So enden die Worte Jesu: „So lasst Euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ „Lasst Euer Licht leuchten…“ das heißt zuerst: Lebt in seiner Gemeinschaft. Lebt aus der Liebe, die keinen von Euch fallen lässt. Die guten Werke, von denen Jesus hier spricht, sind nicht die besonderen, herausgehobenen Taten. Es sind die Werke des Alltags, die aus der empfangenen Liebe Christi entspringen. Wo wir das Geschenk der Liebe Jesu wirklich ergreifen, müssen wir uns nicht mehr anstrengen zu guten Werken, sondern unser Handeln wächst


aus uns heraus im Hoeren, im Stillsein, in empfangender Dankbarkeit und in empfangender Liebe. Und wo das geschieht, werden dann nicht wir gelobt, weil wir es ja auch nicht sind, die diese Werke wirken, sondern Gott wird gelobt. „Wer bin ich?“ , fragt Dietrich Bonhoeffer unruhig in seiner Zelle. Und er endet in seinem Gedicht: „Einsames Fragen treibt mit mir Spott Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott! Ja, wir brauchen nicht zu schauen, ob wir auch genug leuchten und Salzkraft an den Tag legen. Wenn wir aus der liebenden Hand und aus den Worten Jesu leben, die uns zugesprochen werden, dann dürfen wir alles zweifelnde Fragen abgeben und mit Bonhoeffer sagen: „Du kennst mich, dein bin ich, o Gott.“ Amen


Komm, du Geist der Wahrheit, komm. Wir sehnen uns nach der Wahrheit In einer Zeit wo die Luegen Ueberhand nehmen. Komm, du Geist des Trostes, komm. Troeste alle die welche einen geliebten Menschen verloren haben. Wir bringen Dir die ueber 150,000 Familien in Amerika Und die ueber 665,000 Familien, die in der ganzen Welt trauern und die oft nicht wissen wie sie Abschied nehmen koennen. Wir sehnen uns nach Deinem Trost. Du erfüllst die trauernden Herzen. Komm, du Heilender Geist, komm. Wir warten auf dich. Komm, du Geist der Wahrheit und decke allen Luegen auf. Staerke die Schwachen, die Menschen die ihre Arbeitsstelle verloren haben die Menschen die mit hohem Fieber allein zu Hause sind und die Menschen, die in den Krankenhaeusern um ihr Leben kaempfen. Komm, du Geist der Wahrheit, komm. Wir bitten dich für alle, die in diesen Tagen ratlos sind, zeige einen Ausweg. für alle, die in Angst sind, schenke ihnen neuen Mut und Hoffnung;


für alle, die erschoepft sind und sich allein und verlassen fuehlen im Kampf gegen den Virus. Komm, du Geist der Wahrheit, komm. Komm, damit die Schwachen aufatmen. Komm, du Geist der Wahrheit und rüttele die Starken auf. Wir bitten dich für alle, die Macht über andere haben –sei ihr Gewissen; für alle, die über andere entscheiden –sei ihre Richtschnur; für alle, die mit ihrem Tun und Lassen, Weichen stellen – zeige ihnen die Tragweite ihrer Entscheidungen, sei Ihr Gewissen. Komm, du Geist der Wahrheit, komm. Komm und sprich, damit die Liebe in dieser Welt die Ueberhand gewinnt. Wir bitten Dich fuer alle Menschen die einsam sind, und fuer alle Alleinstehenden, alle Kinder, Jugendlichen und aelteren Menschen die besonders an der sozialen Isolierung leiden. Wir denken an alle Kinder und Jugendlichen die bald wieder die Schule anfangen. Sei vor allem bei denen, die keine Computer haben um online zu lernen und bei den Lehrern und Schuelern, die in die Klassen zurueckkehren muessen, obwohl sie Angst haben und viele nicht wollen. Komm, Du Heilender Geist und hilf uns in unserer Not. Komm, du Geist der Wahrheit und verbinde deine weltweiten Kirche. Wir bitten dich für alle grossen und kleinen Gemeinden,


die leiden und bedroht werden von innen und von aussen. Verwurzele uns immer tiefer in deiner Liebe. Lass uns dich erkennen und nicht aufhรถren, nach dir zu fragen. Komm, du Geist der Wahrheit, komm. Dir vertrauen wir uns an, Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, heute und alle Tage. Amen. Wir beten gemeinsam mit den Worten die Jesus uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel Geheiligt werde Dein Name Dein Reich komme Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser taegliches Brot gib uns heute Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vegeben unseren Schuldigern und fuehre uns nicht in Versuchung sondern erloese uns von dem Boesen Denn Dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit In Ewigkeit, Amen


Der Herr segne dich und behüte dich. Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten. Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft, neue Wege zu gehen. Er schenke dir Gewissheit, heimzukommen. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Gott sei Licht auf deinem Wege. Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst. Er nehme dich bei der Hand und gebe dir viele Zeichen seiner Nähe. Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden. Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit. Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt. So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen


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