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Nr. 18
NEUES
Februar 2016
Magazin der Beschäftigungsinitiative „Pakt für Arbeit Zeitz“
Foto: Corina Trummer
Grußwort von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff
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Porträt – Dr. Torsten Tiefel
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Aus unserer Region Wie ein totgesagtes gallisches Dorf an der Elster Zukunft schafft
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Ehrentafel „Zeitzer Michael“ Preisträger 2015 Rückblick auf den Vorjahressieger 2014 Christian Heiland – Schnitzelschmiede Zeitz
„Neues vom Pakt“
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INHALT
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Aus unserer Region (Fortsetzung)
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Soziales Engagement gewürdigt Heinz Junge mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
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Grußwort Grußwort von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zur Verleihung des 18. Zeitzer Michaels Jährlich im Februar grüßt der Zeitzer Michael aus dem Süden unseres Heimatlandes. Der Existenzgründerwettbewerb ist seit vielen Jahren etabliert und in der Region fest verwurzelt. Die stets große Schar seiner Sponsoren unterstreicht das. Eine gesunde Wirtschaftsstruktur ist ohne einen angemessenen Anteil junger Firmen nicht denkbar. Diese Unternehmen sorgen mit neuen Ideen für Frische und Schwung. Viele Firmengründer in Sachsen-Anhalt haben kleine Erfolgsgeschichten geschrieben und sind heute oft angesehene Unternehmer. Der Bedarf an Existenzgründungen ist ungebrochen, auch vor dem Hintergrund der noch zu geringen Selbstständigenquote in Sachsen-Anhalt. Mit der ego-Existenzgründungsoffensive unterstützt die Landesregierung Gründerinnen und Gründer und fördert positive Rahmenbedingungen für Start-ups. Regionale Gründerwettbewerbe, die diese Anstrengungen flankieren, sind hochwillkommen. Eine besonders lobenswerte Initiative ist hierbei der Zeitzer Michael. Sehr gern habe ich auch diesmal die Schirmherrschaft für die Preisverleihung übernommen. Derartige Preise sind einerseits eine Anerkennung gelungener Gründungen. Andererseits tragen sie dazu bei, das Unternehmerbild zu verbessern. Marktlücken erkennen, mit innovativen
Produkten Arbeitsplätze schaffen, Firmen weiterentwickeln und Trends mitgestalten, das macht erfolgreiche Unternehmer aus. Die soziale Marktwirtschaft ist auf solche mutigen Menschen angewiesen. Eine immer wichtiger werdende Form der Existenzgründung ist die Unternehmensnachfolge. Die demografische Entwicklung macht auch vor den Unternehmern der ersten Stunde nicht halt. In den kommenden Jahren wird sich in vielen Firmen die Frage der Nachfolge stellen. Nicht immer kann sie im Kreis der Familie gelöst werden. Für uns in Sachsen-Anhalt ist es jedoch wichtig, dass erfolgreiche Familienunternehmen weitergeführt werden. Wer schon immer von einem eigenen Unternehmen geträumt und das Zeug zum Unternehmer hat, kann mit einer Firmenübernahme seine Chance nutzen. Der Zeitzer Michael macht jedes Jahr aufs Neue deutlich, dass es sich lohnt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ich bin sicher, dass die Preisverleihung auch 2016 wieder Ansporn und Anerkennung für unternehmerisches Engagement gibt.
Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
Porträt Vorsitzender der Geschäftsführung der Silbitz Group Dr. Torsten Tiefel Name: geboren in: Funktion:
Dr. Torsten Tiefel Ingelheim am Rhein Vorsitzender der Geschäftsführung der Silbitz Group
zu gewähren, einen ordentlichen Beruf zu erlernen und diese für unsere Unternehmensgruppe zu begeistern. Zurzeit arbeite ich an der Budgeterstellung 2016 und an strategischen Überlegungen unserer Firmengruppe bis ins Jahr 2020.
Zur Beschäftigungsinitiative „Pakt für Arbeit“ bin ich durch meine Funktion als Geschäftsführer der Zeitzer Guss GmbH gekommen. Besonders beeindruckt mich am „Pakt für Arbeit“ das gemeinsame Engagement auf Seiten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Mit Zeitz und der Region verbinden mich u. a., neben dem geschäftlichen Mittelpunkt zwischen Silbitz und Zeitz, die sehr reizvolle Landschaft in Thüringen und insbesondere dem Burgenlandkreis, Naumburg sowie die „Liebe“ zum Wein.
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, würde ich mir für die Stadt Zeitz ein „Mehr an Attraktivität“, das Hoteleriegewerbe betreffend, wünschen, da unsere externen Gäste stärker nach Leipzig oder Gera ausweichen. Bei entsprechendem Angebot könnte die Stadt Zeitz deutlich attraktiver werden. Dazu könnte helfen, dass die Unternehmen, die im Burgenlandkreis ansässig sind, gemeinsam auf das Hoteleriegewerbe einwirken und diese ermutigen, einen solchen Schritt zu wagen.
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Am meisten herausgefordert sehe ich mich in der Aufgabe, auch weniger talentierten Schulabgängern die Möglichkeit
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Aus unserer Region Wie ein totgesagtes gallisches Dorf an der Elster Zukunft schafft Die Region rund um Zeitz meistert die Strukturbrüche der Nachwendezeit – vom Hydrierwerk zum Chemie- und Industriepark Zeitz – Ein Blick über 25 Jahre Von Uwe Gajowski
das Klangbild – auf den neu entstandenen grünen Chemie-Brachflächen. Die meisten der ehemals 4.000 Beschäftigten fanden nur schwer eine neue Arbeit, denn die wenig wettbewerbsfähige Chemieindustrie wurde nicht nur in Zeitz abgewickelt, sondern in ganz Mitteldeutschland – und mit ihr die dort arbeitenden Menschen. Regionale Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung bildeten in den 90er Jahren zunächst die Gewerbegebiete, die neu erschlossen wurden, aber auch die weitere Entwicklung noch bestehender Produktionslinien wie z. B. die der Zeitzer Zuckerfabrik, Zetti oder der MIBRAG. Zahlreiche Altindustrieanlagen stehen bis heute leer und sind dem weiteren Verfall preisgegeben. Ansiedlungsversuche in diesen Immobilien gestalten sich äußerst schwierig und so konnten bislang nur vereinzelt Altstandorte einer neuen Nutzung zugeführt werden. Resignieren und aufgeben? Oder den Schulterschluss wagen und einen Neubeginn anschieben? Vor dieser Frage standen die lokale Politik und viele weitere Akteure vor 18 Jahren. Die Antwort auf die Frage ergab sich fast von selbst, denn trotz aller Rückschläge wollte niemand aufgeben.
Politiker, Gewerkschafter und Unternehmer in der Region besannen sich auf ihre Stärken und gründeten die Beschäftigungsinitiative „Pakt für Arbeit Zeitz“. Seit den ersten Tagen versteht sich der Pakt als Plattform zur Stimulierung von mehr Beschäftigung, als Sammelbecken möglichst viel Kraft zur Entwicklung und Organisation beschäftigungswirksamer Projekte. Der „Pakt für Arbeit“ erweist sich im Rückblick als ein Ansatz mit Potential. 25 Jahre nach der Deindustrialisierung am Standort herrscht wieder emsiges wirtschaftliches Leben. Das ehemalige Hydrierwerk wandelte sich zum Chemie- und Industriepark Zeitz. Die 15 im Park produzierenden Unternehmen beschäftigen mehr als 600 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von etwa 300 Millionen Euro. Die Produktpalette reicht von Adipinsäure, hochwertigen Basisölen, Weizenstärke, Wachsprodukten (darunter Öl- und Chemikalienbindemittel) bis zu Industrieklebstoffen. Unternehmen wie die Deurex AG, die Jowat Klebstoffe GmbH, die Münzing Micro Technologies GmbH, Radici Chimica Deutschland GmbH, die Interstarch GmbH, die Puralube Fortsetzung auf Seite 7
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Der Bruch hätte nicht größer sein können: Noch im Herbst 1989 strömten täglich mehr als 4.000 Männer und Frauen durch das aus Backsteinen errichtete Haupttor des Zeitzer Hydrierwerkes. Vor den Toren der Elsterstadt Zeitz verarbeiteten sie Jahr für Jahr Millionen Tonnen Erdöl zu Schmieröl und Paraffin und stellten in der DDR überaus gefragte carbochemische Produkte her. Wenige Jahre später herrschte Tristesse am Haupttor und auf dem dahinter befindlichen 232 Hektar großen Areal. Die DDR ist Geschichte und mit ihr das sozialistische Wirtschaftsmodell – nunmehr dreht sich alles um Effektivität und Rendite. Die Raffinerie kann in diesem Wettbewerb nicht mithalten, zumal in Leuna die damals modernste Raffinerie der Welt entsteht. Da ist kein Platz mehr für einen Konkurrenten in Zeitz. Der Exodus für den Standort ist absehbar. Er beginnt Mitte der 1990er Jahre, parallel zur Schließung des Hydrierwerkes startet die Demontage aller Industrieanlagen. Wo einst Pumpen ratterten und Rohrleitungen Prozessdampf von einem Teil der Raffinerie zum anderen leiteten, herrschte fast über Nacht Ruhe – Insekten und Vögel bestimmten nunmehr
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„Z E I T Z E R
M I C H A E L“ 2 0 1 5
Zeitzer Michael – Preisträger 2015
Preisträger:
Hendrik Blatt und Andreas Gosserau
Blatt & Gosserau GbR Heizung- und Sanitärservice
DienstleistungsPreis
Preis für Unternehmensnachfolge
Preisträger: Jörg
Stöver SpoWa zum Roß
„Neues vom Pakt“
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Preisträgerin: Sabine Schank PLUSPUNKT Apotheke am Rossmarkt
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Ehrentafel der Preisträger Weiterhin haben sich um den „Zeitzer Michael“ beworben:
Preisträger:
Reinhard Gerhardt Gerhardt Ingenieurgesellschaft UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG
Energie-Preis
1. maculard Malerfachbetrieb
Dietrich
Rene
2. Mobile Autoaufbereitung Zeitz
Kilian
Dirk
3. Physiotherapie Ulrike Landmann
Landmann Ulrike
4. Zeitzer Whisky Manufaktur
Rost
Daniel
5. Hotel „Weiße Elster“
Scheer
Jens
6. Mobile, selbstständige Reiseberaterin
Schröder Daniela
7. Froschkönig ,,Die Marmeladenmacher“
Seydel
Ines
8. Mobile Mosterei und Natur manufaktur
Sporbert
Katrin
9. China Restaurant Peking in Grana
Tran
Lucian
10. Foto- und Medienkunst Weimer
Weimer
Rene
Preisträgerin: Sabine
Nüssel Gutenberg-Buchhandlung Zeitz Anzeige
Unternehmerinnen-Preis Die Stadt Zeitz und die Beschäftigungs-Initiative „Pakt für Arbeit Zeitz“ danken den Sponsoren, Preisstiftern und all jenen, die zum Gelingen des Wettbewerbes „Zeitzer Michael 2015“ beigetragen haben, für die freundliche Unterstützung.
Die Stadt Zeitz und die BeschäftigungsInitiative „Pakt für Arbeit Zeitz“ danken den Sponsoren, Preisstiftern und all jenen, die zum Gelingen des Wettbewerbes „Zeitzer Michael 2015“ beigetragen haben, für die freundliche Unterstützung.
18. Preisverleihung von
Feuerschutz Horst Wilhelm
Gemeinde ELSTERAUE
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„Neues vom Pakt“
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Existenzgründer-Preis der Stadt Zeitz
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Rückblick auf den Vorjahressieger Der Zeitzer Michael 2014 – Preisträger Christian Heiland – Schnitzelschmiede Zeitz Ich habe mich persönlich sehr über die Preisverleihung gefreut und habe diesen Preis gern meinem Team der Schnitzelschmiede gewidmet, da der Service und die Kundenzufriedenheit in der Gastronomie am wichtigsten sind. Ohne unser gutes Team wäre also der Firmenerfolg also undenkbar.
nach wenigen Monaten so gut etabliert hat, dass wir dieses Konzept noch an einem weiteren Standort im Nova Eventis umsetzen.
Seit dem 1. August 2012 betreibe ich die Schnitzelschmiede im Schlosspark Moritzburg in Zeitz in der ehemaligen Orangerie und habe bis jetzt noch keinen Tag bereut. Gemeinsam mit der Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH hatte die Stadt Zeitz mit mir ein neues Konzept für die Orangerie erarbeitet. Mit dem Thema Brauhaus „Orangerie“ sollte eine moderne Kommunikationsgastronomie unter der Gesamtthematik
Preisverleihung: (v. l. n. r.) Weinprinzessin Daniela Undeutsch, Oberbürgermeister Dr. Volkmar Kunze, Preisträger Christian Heiland und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff
„Köstritzer Biere“ mit regionaler Küche entstehen. Dabei legt mein Team stets Wert auf große Portionen, frisch zubereitete Speisen und angemessene Preise. Dieses Konzept hat wunderbar funktioniert und unsere Schnitzelschmiede ist immer gut besucht. Stolz bin ich auch darauf, dass unsere Auszubildenden auch am Standort Zeitz immer erfolgreich sind und gut ins Team integriert werden.
Als Fazit kann ich nur jedem Existenzgründer oder Unternehmensnachfolger raten am Zeitzer Michael teilzunehmen, da es für das Unternehmen nur Vorteile bringen kann. Man ist automatisch im Gespräch und auf der Verleihungsveranstaltung kommt man mit vielen interessanten Partnern ins Gespräch und kann Erfahrungen austauschen. Auch die mediale Präsenz der Veranstaltung bringt meist viel Positives mit sich. Ich werde den Zeitzer Michael gerne weiterempfehlen und freue mich ein Preisträger sein zu dürfen. Christian Heiland
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Auch in 2015 ist mein Unternehmen weiter gewachsen. So haben wir in Zeitz ein weiteres Restaurant „Die Gulaschkanone“ eröffnet, welches ein ganz anderes Konzept darstellt aber dennoch gut zum Zeitzer Markt passt und sich bereits
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Die Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH sorgt am Standort für Prozesswasser, Rückkühlwasser, Deionat, Dampf, Entsorgung industrieller und häuslicher Abwässer. Plant ein Investor eine Neuansiedlung, dann richtet die Infra-Zeitz als kompetenter und flexibler Standortentwickler ihr Leistungsangebot nach dessen Wünschen aus. So konnte der Chemiepark trotz scheinbar übermächtiger Konkurrenz in Leuna und Bitterfeld wachsen. Der „Pakt für Arbeit“ selbst, in den Anfangsjahren manchenorts belächelt, wird zum Vorzeigemodell – europaweit. Im Rahmen der Europäischen Union folgt gar der Austausch der Zeitzer Erfahrungen mit ähnlich gearteten Beschäftigungsinitiativen in u. a. Italien und Irland. Landes- und Bundespolitik können das „Gallische Dorf an
der Elster“ – das stets und ständig faire Behandlung und Förderung einklagt – nicht mehr ignorieren. Bis 2012 wurden umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro in die Sanierung, den Ausbau und die Neuerrichtung industrieller Infrastrukturanlagen investiert. Bis Ende 2017 sollen noch einmal etwa 18 Millionen Euro für die Erweiterung der Entsorgungs- und Aufbereitungsanlagen sowie die weitere Baufeldfreimachung hinzukommen. Trotz der Erfolge im ehemaligen „Hyzet“– nach wie vor gibt es in der Region im südlichsten Zipfel rund um Zeitz eines reichlich: Industriebrachen. Daher beschäftigt sich das Referat Wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Zeitz seit längerer Zeit mit der Thematik „Revitalisierung von Altstandorten“, um auch künftig potentiellen Investoren mittelbis langfristig Grundstücke zur Ansiedlung anbieten zu können. Das soll Arbeitsplätze schaffen und für die Stadt Zeitz Steuereinnahmen generieren. Eine Handlungsgrundlage dafür entsteht bereits: Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die im 3. Quartal 2015 durch die Stadt Zeitz in Auftrag gegeben worden ist, wird ein mittel- bis langfristig umzusetzendes Nutzungskonzept mit klaren Zielen und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Altindustriebrachen in dem benannten Gebiet erarbeitet. Basierend auf dem Stadtentwicklungskonzept der Stadt Zeitz aus dem Jahr 2010 wird intensiv an der Entwicklung des Gewerbebandes entlang der Bahntrasse Leipzig – Gera gearbeitet. Dabei geht es insbesondere um einen Lückenschluss zwischen den bestehenden Gewerbegebieten in der Zeitzer Elstervorstadt.
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Germany GmbH, die ZEMAG Clean Energy Technology GmbH haben die einstige Hyzet-Fläche zu einem modernen Chemiestandort gemacht, der auf Vernetzung und Stoffkreisläufe sowie Innovationen setzt. Prinzipien, von dem mit der Südzucker AG mit seiner Speisestärkefabrik und das Bergbauunternehmen Mibrag profitieren. Weitere rund 400 Mitarbeiter am Standort sind in Unternehmen der Energieerzeugung, industrienahen Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung tätig.
Im Laufe der verflossenen Jahre hat sich auch die inhaltliche Arbeit des Paktes verändert. In den ersten Jahren lag das Haupttätigkeitsfeld in der Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen. Der Pakt trat dabei als Mittler zwischen ansiedlungswilligen Investoren und den Menschen vor Ort auf. Er öffnete die Tür, damit in der Elsterregion ansässige Fachkräfte so umgeschult werden konnten, damit ein Investor genau die neuen Mitarbeiter bekam, die er für seine Produktion benötigte. In den letzten Jahren verschob sich der Fokus etwas. Zwar steht die Herausforderung, junge Existenzgründer auf den Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten, weiter ganz oben im Aufgabenheft. Doch spielen im Pakt die Herausforderungen des demografischen Wandels eine stärkere Rolle. Viele erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreichen das Rentenalter, weniger junge Menschen rücken nach. Clevere Unternehmen haben daher schon vor Jahren begonnen, sich attraktiver für neue Mitarbeiter zu machen. Seit Jahren gibt es keinen Überhang an Schulabgängern mehr, sondern einen bei den Lehr- und Ausbildungsstellen – der Ausbildungsmarkt hat sich gedreht und der Kampf um die besten Köpfe begann schon vor Jahren. Der Pakt gibt Unterstützung, damit Schulabgänger und Unternehmen zueinander finden. 25 Jahre nach der Wende hat sich die Region – dank des Mutes vieler Mitstreiter – neu erfunden und bietet weiteren innovativen Firmengründern die Chance, ihren Traum in die Realität umzusetzen.
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Soziales Engagement gewürdigt Heinz Junge mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet Für ihr herausragendes Engagement im Kampf gegen soziale Ausgrenzung sind Anfang November in Berlin zwölf Persönlichkeiten mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Unter den Geehrten: MIBRAG-Geschäftsführer Personal/ Arbeitsdirektor, Heinz Junge. Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles überreichte ihm die Auszeichnung. Mit einer der höchsten Auszeichnungen Deutschlands ist das soziale Engagement von Heinz Junge als Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Ausbildung Jugendlicher im Burgenlandkreis gewürdigt worden. Wie es in der Begründung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz heißt, setzt er „sich mit großem Einsatz für eine wirtschaftsnahe Berufsorientierung junger Menschen ein“. Heinz Junge, der seit 13 Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender des Fördervereins ist, sieht die Auszeichnung vor allem als Anerkennung der Arbeit vieler Menschen in diesem Verein, die sich seit Jahren für die Belange der jungen Generation einsetzen. Ohne die Unterstützung und die Hilfe seien die Erfolge nicht zu erreichen gewesen, sagt er. Der Verein versucht auf regionaler Ebene dem demografischen Wandel entgegenzutreten, indem er unter anderem Lernpartnerschaften, Schülerpraktika und Berufsinformationsmessen mit etwa 1.000 Schülern initiiert. Mit der vom Verein entwickelten Praktikumsbörse mit inzwischen 784 Plätzen wurden Meilensteine gesetzt, die die praxisnahe Ausbildung im Burgenlandkreis voranbringen und Jugendlichen eine pass-
Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, überreicht Heinz Junge das Bundesverdienstkreuz
genaue Ausbildung entsprechend ihrer Kompetenzen zugutekommen lässt. Gewürdigt wurde mit der Auszeichnung auch die Arbeit als Vorstandsmitglied des Bündnisses für Innovation, Wirtschaft und Arbeit sowie der regionalen Beschäftigungsinitiative „Pakt für Arbeit Zeitz“. MIBRAG-Mitarbeiterzeitschrift SPEKTRUM Ausgabe Nr. 5 – 2015
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Kontakt
Vorstand der Beschäftigungsinitiative „Pakt für Arbeit Zeitz“, Altmarkt 1, 06712 Zeitz
Ansprechpartner: Dr. Volkmar Kunze, Oberbürgermeister der Stadt Zeitz und Vorsitzender des Paktes · Dr. Markus Lorenz, Werkleiter Südzuckerwerk Zeitz · Karsten Priedemann, Deutscher Gewerkschaftsbund Halle–Dessau
Projekt-Koordinator: Michael Gottschlich
Impressum: „Neues vom Pakt“ Magazin der Beschäftigungsinitiative „Pakt für Arbeit Zeitz“ · Herausgeber: „Pakt für Arbeit
Zeitz“ · Auflage: 30.000 Stück · Finanzierung: Diese Publikation wird durch Sponsoring finanziert. Dank an alle Sponsoren. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. Reiner Haseloff, Dr. Torsten Tiefel, Michael Gottschlich, Christian Heiland, Uwe Gajowski, MIBRAG · V.i.S.d.P.: Michael Gottschlich · Redaktion: „Neues vom Pakt“Altmarkt 1, 06712 Zeitz, Tel. 03441/842463, Fax 03441/842675, E-Post: m.gottschlich@ziagmbh.de · Gesamtherstellung: Druckhaus Zeitz, An der Forststr., Tel. 03441/6162-0, E-Mail: info@druckhaus-zeitz.de · Fotos: Corina Trummer, Michael Gottschlich, Thomas Sagefka Der Nachdruck einzelner Beiträge mit Quellenangabe ist ausdrücklich erwünscht. Bitte schicken Sie uns in diesem Fall zwei Belegexemplare. Vielen Dank.
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