Wege zum Welterbe

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Wege zum Welterbe Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut


“Die alte Bischofsstadt Naumburg bildet mit ihrer nächsten Umgebung eine Kunstinsel von höchstem Reiz (...) wo man mit einem Blick das Aufeinandertreffen und Ineinanderwirken der großen Kulturmächte, des Fürstentums, des Episkopats und des Mönchtums, nicht nur nachdenklich, sondern greifbar, anschaulich umfasst.” Heinrich Bergner, Pfarrer und Kunsthistoriker, 1909


Inhalt

Vorwort Auf dem Weg zum Welterbe Der Naumburger Dom St. Peter und Paul Die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut Aspekte der Kulturlandschaft Geologie & Bauwerke Adel Burgen Klöster und Stifte Karte zum Antragsgebiet Stadtbefestigungen Stadt- und Dorfanlagen Dorfkirchen Wasserbau Weinbau Straßen, Wege, Pfade Methoden der Bestandserfassung zur Vorbereitung des Welterbe-Antrags Wissenschaftlicher Beirat Becoming World Heritage Sur la route vers le patrimoine mondial ɇɚ ɩɭɬɢ ɤ ɩɨɥɭɱɟɧɢɸ ɫɬɚɬɭɫɚ ɨɛɴɟɤɬɚ ɜɫɟɦɢɪɧɨɝɨ ɤɭɥɶɬɭɪɧɨɝɨ ɢ ɩɪɢɪɨɞɧɨɝɨ ɧɚɫɥɟɞɢɹ 1D FHVWČ NH VYČWRYpPX GČGLFWYt Informationen und Kontakte Der Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. braucht Ihre Unterstützung! Adressen für touristische Kontakte Adressen/Ansprechpartner mittelalterlicher Monumente Literaturhinweise Abbildungsnachweise/Autorenverzeichnis

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Willkommen

Vorwort Hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft? Welterbe? Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen und dem Anspruch der Region an Saale und Unstrut auf den UNESCO-Welterbetitel?

Der am 8. April 2008 in Naumburg gegründete Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. bündelt die Vorbereitungen für die Antragstellung und will eine breite Basis für das anspruchsvolle Vorhaben entwickeln.

Die vorliegende Publikation will darauf und auf weitere Fragen Antworten geben, Hintergrundwissen vermitteln und vor allem dazu einladen, die Region zwischen Saaleck und Schönburg, zwischen Zscheiplitz und Goseck mit ihren Sakralbauten, Städten, Dörfern und ihrer einzigartigen Kulturlandschaft zu entdecken und näher kennen zu lernen.

Mögen viele Leser dieser Broschüre sich mit dem Ziel, den Welterbetitel für die Region zu erringen, identifizieren. Und den Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. auf dem nicht einfachen und arbeitsreichen Weg dahin unterstützen und begleiten. Alle Verantwortlichen in der Region, das Land Sachsen-Anhalt und viele Mitstreiter in der Bundesrepublik Deutschland und im Ausland stehen dafür ein, dass die für das Jahr 2015/16 geplante Antragstellung zum Erfolg geführt wird.

Vor Ort wird am schnellsten klar, welch herausragender kulturhistorischen Stellenwert den hier versammelten Baudenkmalen und der Kulturlandschaft insgesamt beizumessen ist und was den geheimnisvollen roten Faden ausmacht, der diese Fülle an Kultur und Geschichte auf engstem Raum miteinander verbindet.

Naumburg, den 4. Dezember 2008

Landrat Harri Reiche

Oberbürgermeister Bernward Küper

Dechant Georg Graf von Zech

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Welterbe

Auf dem Weg zum Welterbe Die Bemühungen um die Erreichung des Welterbestatus für den Naumburger Dom reichen bis in den Anfang der 1990er Jahre zurück. Die Antragsvorbereitungen führten mit der am 22./23.10.1998 erfolgten Aufnahme der Naumburger Kathedrale in die „Liste der Kultur- und Naturgüter, die in den Jahren 2000-2010 von der Bundesrepublik Deutschland zur Aufnahme in die UNESCOListe angemeldet werden“ (Tentative Liste) zu einem ersten Teilerfolg. Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen wurden in der Folge die Antragsbemühungen gedrosselt, da die Gefahr einer Ablehnung aufgrund der zahlreichen, bereits mit dem Welterbe-Titel ausgezeichneten Kathedralen in Europa gegeben war. Seit 2003/4 und insbesondere seit der Bereisung der Saale-Unstrut-Region durch Experten des ICOMOS im Oktober 2005 wurden die Arbeiten unter der Prämisse wieder aufgenommen, zu prüfen, inwieweit die Möglichkeit einer inhaltlich sinnvollen Ausdehnung des in der Tentativen Liste verzeichneten Naumburger Domes auf die ihn umgebende Kulturlandschaft gegeben sei. Es wurde angeregt, neben den Ausbildungen der Kulturlandschaft (Weinbau, Streuobstwiesen, Mühlen und Wasseranlagen) vor allem folgende hochmittelalterlichen Monumente näher in die Überlegung einzubeziehen: s .AUMBURGER $OM MIT $OMFREIHEIT s "àRGERSTADT .AUMBURG s "URGANLAGE 3CHÚNBURG s +LOSTERKIRCHE UND 3CHLOSSANLAGE 'OSECK s EHEMALIGES :ISTERZIENSERKLOSTER 0FORTE UND heutige Landesschule Schulpforta s ZISTERZIENSISCHE 'RANGIENANLAGE Romanisches Haus Bad Kösen s "URG 3AALECK

s "URGANLAGE 2UDELSBURG s EHEMALIGE +LOSTERKIRCHE :SCHEIPLITZ s !LTSTADT &REYBURG MIT -ARIENKIRCHE s 3CHLOSS .EUENBURG s SOWIE DIE DREI ETWAS ENTFERNTER gelegenen „Exklaven“: - Burganlage Eckartsburg - Kloster und Kaiserpfalz Memleben - Moritzburg Zeitz. Die daraufhin aus Vertretern der Stadt Naumburg, des Burgenlandkreises, des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, des Kultusministeriums, des Landesverwaltungsamtes, der Vereinigten Domstifter und weiteren Fachvertretern gebildete Arbeitsgruppe verfolgte diese Aufgabenstellung und beleuchtete die verschiedensten Aspekte der Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie, Denkmaltopographie, Siedlungsentwicklung sowie weitere relevante Kriterien. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass es in nahezu allen Zeitschichten von der Urgeschichte bis in das 20. Jahrhundert Aufschlüsse, Denkmäler und geistige Entwicklungen im Gebiet der unteren Unstrut und mittleren Saale gegeben hat, die überregionale Aufmerksamkeit für sich in Anspruch nehmen können. Jedoch gibt es nur ein „Zeitfenster“, welches die wichtigsten Standorte untereinander sowie mit dem Hauptobjekt Naumburger Dom sinnvoll verbindet: die Epoche des Hohen Mittelalters (10. - 13. Jahrhundert). Nur für diese Zeitspanne kann das Gebiet für sich in Anspruch nehmen, aufgrund der Dichte der erhaltenen Denkmäler und der in dieser Epoche angelegten, bis heute im Landschaftsgefüge sichtbaren bzw. nachwirkenden Entwicklungen eine Modellandschaft im europäischen wie im weltweiten Vergleich darzustellen.

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Naumburger Dom

Der Naumburger Dom St. Peter und Paul Am Anfang aller Ăœberlegungen zum Welterr beantrag steht der Naumburger Dom St. Peter und Paul. Er zählt unzweifelhaft zu den bedeutendsten sakralen Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters und ist seit Jahren ein Besuchermagnet an der „StraĂ&#x;e der Romanik“. Zusammen mit dem Kreuzgang, der DreikĂśnigskapelle und den umliegenden Kuriengebäuden bildet er eines der herausragenden Architekturensembles in Deutschland.

DREITEILIGEN +RYPTENANLAGE UNTER DEM /STCHOR Zwei spätromanische TĂźrme ankieren den Ostchor. Ihnen stehen zwei TĂźrme im Westen gegenĂźber, wobei der SĂźdwestturm erst im 19. Jahrhundert vollendet worden ist.

Naumburger Dom, Grundriss

Weltbekannt ist der Naumburger Dom vor allem durch die Arbeiten des „Naumburger Meisters“, eines namentlich unbekannten Arr chitekten und Steinbildhauers und seiner WerkNaumburg, Stadtansicht mit Dom

Mit der Verlegung des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg im Jahre 1028 beginnt die Geschichte der Naumburger Kathedrale. Vom ersten Dombau des 11. Jahrhunderts ist bis auf wenige Mauerreste nichts erhalten. Der grĂśĂ&#x;te Teil des heutigen Domes entstammt dem ausgehenden 12. und der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die aufgrund von Brandschäden (1532) und Verwitterung notwendig geworr denen baulichen Ergänzungen der nachfolgenden Jahrhunderte fĂźgen sich harmonisch in den GesamtkĂśrper ein. Der Naumburger Dom ist eine zweichĂśrige Anlage mit einem basilikalen Langhaus, einem dreijochigen Ăśstlichen Querhaus und einer

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Naumburger Dom, Innenansicht


Naumburger Dom

Naumburger Dom, Detail Kreuzigung

statt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Durch die Kathedralbaukunst Frankreichs inspiriert, gelangte der Meister über Mainz nach Naumburg. Am Naumburger Dom war er für die Ausstattung und Ausführung des Westchores verantwortlich. Die hier geglückte Verbindung von Architektur, Plastik und Glasmalerei ist in ihrer Art und in ihrer theologischen Gesamtaussage einzigartig. Insbesondere faszinieren die Reliefs zur Passionsgeschichte mit der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe am Westlettner und die zwölf lebensgroßen Stifterr hor chnäelle

Hundsrose

Vor allem die sprichwörtlich gewordene Stifterr figur Uta vermag jährlich tausende Besucher in ihren Bann zu ziehen. Aber auch die naturgetreu wiedergegebenen Pflanzendarstellungen an den Kapitellen des Westlettners sind in ihrer Ausführung von nicht zu übertreffender Qualität. Überhaupt ist die Erlebbarkeit mittelalterlicher Liturgie und Geistesgeschichte in der Naumburr ger Kathedrale von besonderer Eindringlichkeit und Authentizität. Wo sonst auf der Welt sind gleich zwei hochmittelalterliche Lettneranlagen dieser Qualität aus dem 13. Jahrhundert erhalten? Denn nicht nur der Westlettner mit den bereits erwähnten Passionsreliefs fasziniert, auch der um 1230 entstandene Ostlettner ist von besonderem Wert. Er gilt als einer der ältesten erhaltenen romanischen Hallenlettner der Welt.

Seite Naumburger Dom, Stifterfigur Uta

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Naumburger Dom, Krypta


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Naumburger Dom, Westchor


Naumburger Dom

tchor – der he Hauptdes Domes – eine Vielzahl ausragender sstattungscke. So gelten wohl die beeinckende Skulpdes pulthalden Diakons dem Hauptals auch das wendig getete Bischofsgrabmal inmitten des Chores als Naumburger Dom, Ostchor Arbeiten der erkstatt des umburger Meisters aus der bildlichen Darstellungen der Heiligen aus te des 13. Jahrhunderts. Stein (nach 1235). liturgische Funktion des hores als Ort des Stundenund feierlicher Hochmesutlichen das weitgehend rhaltene mittelalterliche ühl mit den davor ben Buchpulten, der Vierr dem 13. Jahrhundert an Süd- bzw. der spätgohe Dreisitz an der Nordte des Chores. ie im West- und Osthor erhaltenen Glasenster aus dem 13. und 4. Jahrhundert zählen den vollständigsten haltenen Glasfensterr KLEN DES -ITTELALTERS IN utschland. vorzuheben ist auch die ue der Heiligen Elisah von Thüringen in der bethkapelle im Erdgess des Nordwestturms. zählt zu den ältesten Naumburger Dom, Detail Glasfenster

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Naumburger Dom, oben: Elisabeth; unten: Diakon


Herrschaftslandschaft

Die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut

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Die naturräumliche und hier vorallem die klimatische Gunst des Raumes (hohe Sonnenscheindauer, längere Vegetationsperioden, fruchtbare Böden, besondere Artenvielfalt, Wasser- und Fischreichtum, Eignung der Südhänge für Weinbau) führte zu einer Siedlungskontinuität seit der früäler und ren Unmittleren che are Funde von nenter chlicher ungstäeit seit r Steinit.

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ege von via regia und von Nord nach Süd führen schon seit frühester Zeit durch die Region. Die politische Ausdifferenzierung ergab im Lauf der Jahrhunderte eine fortgesetzte Grenzlandsituation, deren Charakter sich bis zum Ausgang des Hohen Mittelalters einschneidend wandelte, jedoch auch die

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eigentliche Ursache für die im Landschaftsbild noch heute sichtbaren Zeugnisse der Innovationsschübe, Konkurrenzen und Repräsentationsbedürfnisse gewesen ist. Der Entwicklungsweg führt hier über die tief greifenden Entwicklungen der Völkerwanderungszeit, als das Thüringerreich im 6. Jahrhundert dem vereinten Angriff der Franken und Sachsen nicht standhalten konnte, und von Osten her slawische Stämme bis zur Saalegrenze vordrangen. Die Einbeziehung des sächsischen Stammesgebietes in das fränkische Reich im 8. und 9. Jahrhundert sowie die Christianisierungsund Eroberungsbestrebungen gegenüber den Slawen führten nicht nur zu zahlreichen Auseinandersetzungen, sondern auch zur Herausbildung einer außerordentlich dichten Kette von Befestigungsanlagen (Hersfelder Zehntverzeichnis, 9./10. Jahrhundert) und zu einer klar abgegrenzten kirchlichen Topographie (Land südlich der Unstrut und westlich der Saale: Erzbistum Mainz; Land nördlich von Saale und Unstrut: Bistum Halberstadt).

Naumburg

Diözesangrenzen im Hochmittelalter

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Herrschaftslandschaft

Liudolfinger zur Königswürde im ausgehenden 9. und beginnenden 10. Jahrr hundert wurde auch das Land an Saale und Unstrut zu einer der zentralen Königslandschaften im Reich. Dies fand nicht nur Ausdruck in Königsaufenthalten und in der Gründung des Benediktinerklosters Memleben am Sterbeort Heinrichs I. und Ottos des Großen, sondern vor allem auch in der Neustrukturierung der kirchlichen Topographie unter Kaiser Otto I. Memleben, Grundriss der Monumentalkirche, 10. Jh

Die Missionsbestrebungen der ostfränkischen Herrscher führten darüber hinaus zu großflächigen Besitzschenkungen an die osthessischen Reichsklöster Hersfeld und Fulda. -IT DEM .IEDERGANG DER KAROLINGISCHEN $YNAstie und dem Emporstreben der ostsächsischen

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Mit der Gründung des Erzbistums Magdeburg und der damit verbundenen Etablierung der Bistumssitze in Merseburg und Zeitz im Jahr 968 wurde nun auch damit begonnen, die Gebiete östlich der Saalegrenze kirchlich und herrschaftspolitisch stärker zu durchdringen.


Herrschaftslandschaft

Damit einher ging die Stärkung einer herausgehobenen Adelsschicht, die im königlichen Auftrag die Grenzverteidigung und Verwaltung des Königsgutes als Mark- bzw. Pfalzgrafen abzusichern hatten. Die Häufung von Befehlsgewalt und herrschaftlichen Befugnissen in den Händen einzelner Familien zeigte beim Tode Kaiser Ottos III. (1002) bereits ein bemerkenswertes Resultat: der am Zusammenfluss von Saale und Unstrut reich begüterte Markgraf Ekkehard I. von Meißen griff – wenn auch vergeblich – nach der höchsten Staatsgewalt. Die hier schlaglichtartig sichtbar werdende zunehmende Stärke regionaler Adelsgewalten wie der Ekkehardiner, der Pfalzgrafen von Sachsen (Goseck) und später der wettinischen Markgrafen von Meißen und der ludowingischen Landgrafen von Thüringen (Neuenburg, EckARTSBURG &REYBURG :SCHEIPLITZ WIRD IN DER

Goseck, Schloss und Klosterkirche

Folge prägend für das Gebiet, während im selben Zug die Bedeutung des Königtums bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts Stück für Stück zurückging.

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Freyburg, Schloss Neuenburg


Herrschaftslandschaft

Herauszuheben ist hierbei die in der Kirchengeschichte des Reichs bemerkenswerte und überaus folgenreiche Verlegung des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg im Jahre 1028, die auf Genehmigung Kaiser Konrads II., aber unter maßgeblichem Einfluss der ekkehardinischen Markgrafen von Meißen zustande kam. Sie führte nicht nur zu einer dauerhaften Konkurrenz zwischen Zeitz und Naumburg, sondern auch zu einem zielgerichteten Ausbau Naumburgs.

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Bereits in der Verlegungsurkunde von 1028 wird Naumburg als befestigter Ort bezeichnet. Die unmittelbar nach der Verlegung des Bischofssitzes nach Naumburg ziehenden Fernhändler legten den Grundstein für die überregional bis weit in die Neuzeit hinein bedeutende Peter- und Pauls-Messe und die planmäßige Anlage und Befestigung der Bürgerstadt.


Herrschaftslandschaft

Paradebeispiel fĂźr den weiteren Gang der Entwicklung ist die Rolle der Naumburger BischĂśfe, die bis zum Tode Bischof Engelhards (1242) wichtige StĂźtzen des Kaisers waren, mit der Wahl des Wettiners Dietrich II. (1243) sich aber fortan des Reichsdienstes fast vollständig enthielten und ab 1259 weitgehend in Abhängigkeit der Markgrafen von MeiĂ&#x;en gerieten. Die vom Naumburger Meister geschaffenen StifterďŹ guren im Westchor des Naumburger Domes verdeutlichen in unerreichter und beispielloser Weise den Triumph

der regionalen Adelsgewalt gegenĂźber dem KĂśnigtum. Im Kampf um befestigte herrschaftliche Positionen (Neuenburg, Eckartsburg, Rudelsburg, Saaleck, SchĂśnburg), Marktorte (Naumburg: BISCHĂšmICHE 'RĂ NDUNG &REYBURG LANDGRĂŠFliche GrĂźndung), herausgehobene Memorialorte (u.a. Benediktinerkloster Goseck, Benediktinerkloster St. Georg in Naumburg, Naumburger Dom) und Einusssphären versuchten die konkurrierenden Herrschaftsträger sich gegenseitig zu Ăźbertreffen.

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Saaleck, Rudelsburg und Burg Saaleck


Herrschaftslandschaft

Die im Reichsgebiet aufkommenden monastischen Reformbewegungen der Augustinerchorherren, Hirsauer und Zisterzienser fanden schnell und mit bedeutenden Gr端n-

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Naumburg, Kirche St. Moritz

dungen bzw. Reformierungen Eingang im Antragsraum (St. Moritz Naumburg, St. Georg Naumburg, St. Michael Goseck, Pforte).


und moderner Techniken in Landwirtschaft, Wasserbau und Mühlentechnik. Das Kloster besaß in der Mitte des 13. Jahrhunderts 16 Grangien im Raum von Saale und Unstrut. Zeugnisse der innovativen wirtschaftlichen Tätigkeit Pfortes vermitteln insbesondere die weitgehend vollständige Anlage einer

Zscheiplitz, Klosterkirche

Auch die zunehmende Frauenfrömmigkeit fand mit der Gründung des Benediktinerinnenklosters Zscheiplitz ihren Niederschlag. Weit über die Grenzen des Umlandes hinaus wirkte das Zisterzienserkloster Pforta für die weitere Ausbreitung der zisterziensischen Reformbewegung. Die Gründung von Tochterklöstern in der Mark Meißen (Altzelle), in Schlesien (Leubus) und im Baltikum ist ebenso wie die von Pforte organisierte Auswanderung von mitteldeutschen Kolonisten nach Schlesien und ins Baltikum Bestandteil der großen Europäischen Ostkolonisation. Die Pfortenser Zisterzienser sorgten durch die Anlage der von Laienbrüdern (Konversen) bewirtschafteten Grangien (Wirtschaftshöfe) für die Anwendung effizienter

Bad Kösen, Romanisches Haus

Grangie in Bad Kösen (Romanisches Haus), einzelne Wirtschaftsbauten auf dem Kloster- bzw. heutigen Schulgelände sowie vor allem der menarbeit mit dem Do Naumburg, den Klöstern St. Moritz und St. Georg angelegte Bau der „Kleinen Saale“, eines um 1180 entstandenen wassertechnischen Großprojekts des Mittelalters, welches bis zum heutigen Tag Bestand hat.

Seite Kleine Saale

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Schulpforte, Klosterkirche


Herrschaftslandschaft

Naumburg, OT Flemmingen, Dorfkirche

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Freyburg, Schweigenberge

Auch die Anlage der Weinberge, Obstanpflanzungen und Streuobstwiesen, die bis zur Gegenwart das Erscheinungsbild der Landschaft an Saale und Unstrut ausmachen, lässt sich durch urkundliche Belege eindeutig weitgehend auf den Landesausbau der Zisterzienser und ihrer Konversen, der weiteren monastischen Einrichtungen sowie weltlicher Adliger und ihrer Bauern zurückführen. Hinzu treten die Aktivitäten der Bischöfe und des Domkapitels von Naumburg, die durch Gewährung günstiger Ansiedlungsbedingungen flämische Siedler in das Antragsgebiet herbeiholen konnten. Herausragendes Beispiel ist hierfür die Ortslage von Flemmingen mit romanischer Kirche, die noch heute von den besonderen Siedlungsbedingungen der Flamen und ihrer weitgehenden Abgabenfreiheit kündet. Einzige Abgabe war ein Zins, der für die Reparatur des Domdachs einzusetzen war.


Herrschaftslandschaft

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Freyburg, Kirche St. Marien


Dom

NAUMBURG (SAALE)

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Herrentor

Salztor

Marientor

Jakobstor

Wenzelstor

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Herrschaftslandschaft

Nirgendwo sonst ist in Europa und damit in der Welt ein derartiges Gesamtensemble aus di Z it B f ti

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Naumburger Dom eine derart herausragende und beispiellose künstlerische Gestaltung erf h h t er gelegten Grundlagen sstrukturen, Stadt- und sanlagen sind in weBestandteilen bis zur erkennbar, freilich z.T. al bedingten Überforgender Jahrhunderte. gende Monumente akralen Erbes sind oril auf uns gekommen d bis heute im liturschen Gebrauch. Die m Hochmittelalter geformte Kulturlandschaft des Weinbaus, der Streuobstwiesen und Mühlen ist einschließlich der damals angelegten „Kleinen Saale“ in wesentlichen Bestandteilen erhalten und stellt ein verpflichtendes Erbe dar. Andere Einrichtungen des Mittelalters mit überregionaler Bedeutung wie das Zisterzienserkloster Pforte haben ausgehend vom histosch geprägten Fundament – neue Strahlkraft ntwickeln und weltweite pulse geben können. gesamt hat die Region t dem Auftreten der mantik eine besondere ttelalterrezeption erfah, wobei die zum Teil posch geprägte Verehrung r Naumburger Stifteruren und hier insbesonere Utas beispiellos ist.

Naumburger Dom, Stifterfiguren Ekkehard II. und Uta


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Freyburg, Neuenburg, Doppelkapelle, Untergeschoss


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Geologie & Bauwerke

Geologie und Bauwerke Die Bauwerke früherer Zeiten wirken in ihre Umgebung oftmals harmonisch eingebunden, da die Baumaterialien, in der Regel lokal gewonnen, sowohl das Erscheinungsbild der Bauten als auch das Aussehen der Landschaft bestimmen. Die Bauwerke haben großen Anteil am regionalen, besonderen Charakter einer Kulturlandschaft. Im Saale-Unstrut-Gebiet wurden die Gesteine des Erdmittelalters, der Trias (ca. 250-210 Mio. Jahre von heute) sehr häufig als Baumaterial verwendet. Es handelt sich um den weißlichgrauen Muschelkalk und den roten oder graugelblichen Buntsandstein, die beide auf engem Raum in der Region anzutreffen sind. Die bis 10 m mächtige Schaumkalkzone des unteren Muschelkalks spielte im mittelalterr lichen Bauwesen eine herausragende Rolle. Ihr haben wir zu verdanken, dass die mittelalterr lichen Bauwerke in dieser hohen Qualität auf uns gekommen sind. Von besonderer Bedeutung ist die obere Schaumkalkbank, die eine Mächtigkeit bis zu einem Meter besitzt und sich durch eine homogene, leicht poröse Struktur auszeichnet. Obendrein ist der Schaumkalk in feuchtem Zustand leicht bearbeitbar und bei Austrocknung fest und hart. Aufgrund der Mächtigkeit der Bank lassen sich auch größere Werkstücke herausarbeiten. Diese Eigenschaften kannten die mittelalterlichen Bauleute, die den Schaumkalk für die Errichtung der Bauwerke verwendeten, die uns heute noch so beeindrucken. Auch der Naumburger Meister hat diesen hervorragenden Werkstein für die Schaffung der Stifterfiguren erwählt. Der untere Muschelkalk mit seiner Schaumkalkzone steht in der Umgebung von Naumburg AN SO AM 2ÚDEL SàDLICH VON &REYBURG ODER BEI Zscheiplitz. Bei Obermöllern wird heute noch der Schaumkalk abgebaut und unter anderem

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für die Restaurierungsarbeiten am Naumburger Dom verwendet. Der Buntsandstein, z.B. bei Großjena oder Schönburg, aber auch bei Goseck aufgeschlossen, ist gut bearbeitbar, aber auch witterungsanfällig. Aus den meist einige Dezimeter mächtigen Bänken konnte man große Werksteine herstellen. Die Schönburg, nördlich von Naumburg im Buntsandsteingebiet gelegen, ist größtenteils aus diesem Material hergestellt. Die geologische Prägung des Saale-UnstrutGebietes ist gerade auch an den Weinbergen ablesbar, denn es wurden die jeweils anstehenden Gesteine für den Bau der Weinbergsmauern verwendet. So sind für die Schweigenberge BEI &REYBURG DIE WEI GRAUEN +ALKSTEINMAUERN des Muschelkalks kennzeichnend, die Weinbergsmauern um Goseck hingegen bestehen aus dem roten oder gelben Buntsandstein. Ein bedeutender Baustoff des agrarisch intensiv genutzten ländlichen Raumes im mitteldeutschen Trockengebiet war der Lehm, vorwiegend der eiszeitliche, ockerfarbene Löß. Massivlehmhäuser finden sich hier in großer Zahl. Ganze Gehöfte wurden in Wellerbauweise errichtet, deren Charakteristik der lagenweise aufgebrachte Lehm ist. Die ältesten Lehmhäuser stammen aus dem 16./17. Jahrhundert. Wenn man sich vor Augen hält, dass die mittelalterlichen Häuser zumeist in Lehm- oder Holz-Lehmbauweise errichtet gewesen sein dürften, mit Stroh-Lehm-Dach, dann beginnt man zu ahnen, wie ungeheuer beeindruckend diese im Mittelalter neu errichteten, massiven steinernen Anlagen wie der Naumburger Dom, das Kloster Schulpforte oder die Neuenburg gewesen sein müssen, faszinierend bis in unsere heutige Zeit.


Adelsgesellschaft

Adel ab, wobei die Durchsetzung der Vererbung an eigene Familienangehörige und die Abwehr der Ansprüche konkurrierender Familien über des einmal errungenen Standes

Neben dem älteren, perr sönlich freien „Uradel“, erlangten im Verlauf des 11. und 12. Jahrhunderts die Ministerialen, also die Gruppe der im Dienst von geistlichen und weltlichen Gewalten eingesetzten, persönlich aber unfreien Herrschaftsträger, Zugang zur exklusiven Adelsschicht. Untereinander stetig konkurrierend, ist dem Adel des Hochmittelalters insgesamt als einer sich als Elitenverband verstehende Schicht das Bestreben gemeinsam, höchstmögliche Vorsorge für das dauerhafte Gebetsgedenken und das eigene familiäre Seelenheil zu betreiben. Diese Sorge führt zu zahlreichen Klosterund Stiftsgründungen, zur Übertragung umfassender Besitztümer und Liegenschaften an geistliche Institutionen, was im Gegenzug ne repräsentative Gestaltung n Grabstätten und eine ausägte Stiftermemoria durch die begünstigten geistlichen Institutionen hervorrief. Die Stifterstandbilder im Westchor des Naumburger Domes sind das unübertroffene Monument dieser Anschauung. Naumburger Dom, Stifterfigur, Graf Dietmar

Die ständisch geprägte Gesellschaft des Mittelalters wurde in allen Facetten des weltlichen und geistlichen Lebens von einer privil gierten, eng untereinand vernetzten, hierarchisch g gliederten und weitgehe nach unten abgeschlosse Führungsschicht von Pers nenverbänden dominiert, d zusammenfassend mit dem Begriff „Adel“ bezeichnet wird. In seinen Ursprüngen bis in vorschriftliche Zeiten zurückgehend, zeichnet sich der Adel vor allem durch den Besitz von Grund und Boden, seinen entsprechend Rang und Funktion bestimmten Ante an Gerichtsbarkeit und H schaft über Abhängige sow durch das Vorrecht des Waff tragens und einer weitgehe ihm allein vorbehaltenen, rausgehobenen Kleidung u Lebensführung aus. Weit sichtbarer Ausdruck seiner sellschaftlichen Sonderstel im Hochmittelalter sind die Form von wehrtüchtigen lagen errichteten Burganla bzw. Wehrtürme, ebenso a die meisten Dom-, Stifts- u Klösteranlagen, deren geis che Bewohner vielfach Ang hörige des Adels waren. und Ansehen einer Adelsf hingen im Hochmittelalter ent scheidend vom Grad der Nähe zum König, der Erlangung geistlicher und weltlicher Lehen und der damit verbundenen Gerichtsbarkeiten, Einkünfte und Herrschaftsrechte

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Adelsgesellschaft

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Aufgrund seiner besonderen strategischen Lage zwischen deutschen und slawischen Siedlungsgebieten und der hier aneinanderstoĂ&#x;enden verschiedenen DiĂśzesan- und Herrschaftsgrenzen ist das Land an Saale und Unstrut in besonderer Weise von der hochmittelalterlichen Adelsherrschaft und -kultur GEPRĂŠGT !LS 3YMBOL DES IM 6ERLAUF DES (OCHmittelalters stark schwindenden kĂśniglichen Einusses an Saale und Unstrut ist die KĂśnigspfalz Memleben hervorzuheben. Das hier am Sterbeort von KĂśnig Heinrich I. und Kaiser Otto dem GroĂ&#x;en gegrĂźndete Benediktinerr kloster wurde nach seiner Unterstellung unter die osthessische Reichsabtei Hersfeld Ziel regionaler Gewalten, wobei es den Grafen von Buch gelang, die einträgliche Klostervogtei als wichtigste Herrschaftsgrundlage Ăźber einige Generationen in ihrer VerfĂźgungsgewalt zu bewahren. Mit Erzbischof Christian I. von Mainz (1165 - 1183) konnte diese Familie immerhin einen der hĂśchsten WĂźrdenträger des Reichs stellen.

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Die am Zusammenuss von Saale und Unstrut reich begĂźterte Familie der Ekkehardiner errang mit ihren Spitzenvertretern Ekkehard I., Ekkehard II. und Hermann die vom KĂśnig verliehene Markgrafschaft MeiĂ&#x;en und stieg damit zu einem der mächtigsten Herrschaftsträger im Reich auf. Mit den KlĂśstern St. Georg und St. Moritz in Naumburg grĂźndeten sie zwei geistliche Institutionen, die wesentliche Impulse fĂźr die Entwicklung der Region setzten. Die von Hermann und Ekkehard II. maĂ&#x;geblich betriebene, letztlich im Einklang mit KĂśnig Konrad II. erfolgte Verlegung des Bischofssitzes von Zeitz nach Naumburg fĂźhrte zur Entstehung der neuen Bischofsstadt Naumburg und dauerhaft zur VerknĂźpfung der Hochstiftsvogtei des Bistums mit der WĂźrde des Markgrafen von MeiĂ&#x;en. Davon proďŹ tierte vor allem das die Ekkehardiner beerbende Geschlecht der Wetti-

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Adelsgesellschaft

ner, die seit 1089 die Markgrafschaft innehatten und welche die Geschicke des mitteldeutschen Raumes entscheidend prägen sollten. Auch die bei Goseck und Zscheiplitz begüterten Pfalzgrafen von Sachsen gehörten zu den Vorr nehmsten des Reichs. Das von ihnen auf ihrem Stammsitz Goseck errichtete Benediktinerkloster zeugt noch heute vom Anspruch dieser Familie, die mit Erzbischof Adalbert von Bremen eine der wichtigsten Reichsbischöfe der Salierzeit stellen konnte. Die ursprünglich aus Mainfranken stammenden Ludowinger fassten bereits im ausgehenden 11. Jahrhundert im Saale-Unstrut-Raum Fuß und entwickelten sich im 12. Jahrhundert durch den Erhalt der Würde eines Landgrafen von Thüringen und der Erringung der Pfalzgrafschaft Sachsen zu einer der politisch einflussreichsten Adelsfamilien des Reichs, die im SaaleUnstrut-Raum vor allem mit den Markgrafen von Meißen um Macht und Ansehen konkurrierten. Die Burganlagen der Neuenburg und der EckARTSBURG DIE 3TADTANLAGE VON &REYBURG UND die Gründung des Klosters Zscheiplitz sind auf die Ludowinger zurückzuführen. Aber auch die Etablierung einer prächtigen Hofkultur auf der Neuenburg vor allem unter Landgraf Hermann I. ist mit dieser Adelsfamilie verknüpft. Hier vollendete der Minnesänger Heinrich von Veldecke die „Eneit“, eines der wichtigsten mittelhochdeutschen Werke überhaupt. Als Lebensort der Heiligen Elisabeth von Thüringen ist die Neuenburg zugleich aber auch 3YMBOL DER (INWENDUNG ZUR RELIGIÚSEN !RR mutsbewegung, die durch die beispiellose Fürsorge der Landgräfin zu den Ärmsten der Armen einen ungeheuren Schub erhielt. Schließlich sei auch auf die zahlreichen Familien der Edelfreien und Ministerialen verwiesen, die im Raum von Saale und Unstrut wirkten. Hier sei die Familie von Boblas genannt, die ausgehend von einer Kleinstherrschaft mit Berthold I. und Berthold II. immerhin zwei Naumburger

Dichter Heinrich von Veldeke, Große Heidelberger Liederhandschrift, um 1300-1330/40

Bischöfe im 12. und 13. Jahrhundert stellen konnte. Die Schicht der Ministerialen verkörpert beispielhaft die Familie von Schönburg, die aus der Naumburger Dienstmannschaft schließlich zur eigenen Herrschaft aufsteigen konnte. Eine Naumburger Bischofsurkunde mit dem Testament eines Schönburger Ministerialen aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert veranschaulicht exemplarisch Bestand und Ausprägung einer Adelsqualität auf ministerialer Grundlage: auf die fünf Söhne werden die penibel aufgezählten Güter, Herrschaftsrechte und Einkünfte verteilt, die nahezu sämtlich aus dem Besitz der Bischöfe von Naumburg, der Markgrafen von Meißen, der Grafen von Käfernburg und weiterer zahlreicher Herrschaftsträger an die Familie Schönburg verlehnt waren.

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Burgenlandschaft

Burgen

Im MĂźndungsgebiet der Unstrut in die Saale konzentrierten sich seit der Zeit um 1000 mehrere Herrschaftsträger: zunächst die Ekkehardiner um Klein-Jena, Naumburg und Eckartsburg. Aus dieser FrĂźhzeit sind keine Baureste von Burgen Ăźberkommen. Auch starb diese Familie frĂźh aus. Die als Pfalzgrafen von Sachsen im Auftrag des KĂśnigs tätigen Besitzer der Burg Goseck an der Saale lassen sich seit etwa 1000 nachweisen. Ihre Burg gaben sie 1041 auf, um dort ein Benediktinerkloster einrichten zu kĂśnnen. Von der Burg ist fast gar nichts bekannt. Wohin die Familie nach der KlostergrĂźndung zog, ist nicht Ăźberliefert: in Zscheiplitz nutzte sie offensichtlich einen (Wirtschafts-?) Hof. Nach dem Mord an Pfalzgraf Friedrich III. im Jahre 1085 heiratete dessen Witwe den im ThĂźringischen ansässigen Grafen Ludwig (den Springer). Unmittelbar darauf begann man mit dem Bau einer uNEUEN "URGv Ă BER DEM SPĂŠTEREN &REYBURG

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Im Gebiet zwischen Goseck im Osten, Bad +ĂšSEN IM 7ESTEN .AUMBURG UND &REYBURG konzentrierten und etablierten sich nunmehr zwei Herrschaftsträger: die BischĂśfe von Naumburg und die (späteren) Landgrafen von ThĂźringen. Beide selbst bzw. ihre Ministerialen errichteten Burgen, die eine hohe Qualität aufwiesen. Die Neuenburg wurde zugleich in enorm groĂ&#x;en Dimensionen und mit hohem baulichen und architektonischen Aufwand errichtet. Davon kĂźnden ein gewaltiger Bergfried von Ăźber 17 m Durchmesser, zwei AchtecktĂźrme, mehrere steinerne Wohnbauten und eine Kapelle (alles um 1100 bzw. frĂźhes 12. Jahrhundert). In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts forcierten die (nunmehrigen) Landgrafen von ThĂźring ihr im Bergfrie die Kern einer au errichte le, die Bezeich uns von Kunst d fenzeit gehĂśrt Hier h IV. und heilig Gemah an Me nomme Jahren, Aufenth Paares a urkundl sind, en s p ä t ro Wohntu fensicht


Burgenlandschaft

Schönburg, Bergfried und Kamin

Benutzung für die Landgrafenfamilie. Bereits seit 1121 besaßen die späteren Landgrafen die Eckartsburg, die sie im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts an der heutigen Stelle völlig neu errichten ließen. Davon künden heute insbesondere Ringmauern, Palas und Bergfried. Im Umkreis des Bischofssitzes und zur Sicherung des weltlichen bischöflichen Herrschaftsgebietes entstanden seit dem mittleren 12. Jahrhundert die Schönburg östlich und die Rudelsburg westlich Naumburgs. Beide Burgen waren mit Ministerialen besetzt. Ihre überkommenen Bauten zeugen von der qualitätsvollen Architektur solcher Ministerialensitze. Mit Bischof Udo I. waren die herrschaftlichen Bestrebungen an Saale und Unstrut durch familiäre Bande gebündelt: Udo war ein Sohn Ludwigs des Springers. Die konkreten Auswirkungen dieser gemeinsamen Herkunft auf Politik und kulturelle Entwicklungen sind bis-

Rudelsburg

her kaum untersucht worden. So ist bisher nur sehr phantasievoll spekuliert worden, weshalb die Landgrafen nur wenige hundert Meter westlich der bischöflichen Rudelsburg mit Burg Saaleck eine eigene Befestigung errichten ließen. Das Baugeschehen seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ist insbesondere durch die außerordentlich stark dominierenden niederrheinischen Bau- und Zierformen charakterisiert. Damit setzten die Landgrafen eine Bautradition fort, die sie schon auf der Wartburg seit etwa 1155 verfolgt hatten und die ebenso IN DER LANDGRÊmICHEN &REYBURGER 3TADTKIRCHE zur Anwendung kam. Außerdem lässt sich der niederrheinische Einfluss auch in den bischöflichen Gründungen Rudelsburg und Schönburg, am Naumburger Dom selbst und in der Naumburger Ägidienkurie nachweisen – quasi herrschaftsübergreifend und stilprägend.

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33 Schรถnburg


Klosteranlagen

Klöster und Stifte

Schulpforta, Kreuzgang

Neben Burgen und frühstädtischen Ansiedlungen dienten insbesondere Klöster der Etablierung und Festigung von Herrschaft, von adeligen Familientraditionen sowie der Ausbildung von Kulturlandschaften. In der Regel waren es Angehörige des Adels selbst, die Klöster gründeten bzw. sich daran beteiligten. Spätestens 979 entstand das von Kaiser Otto II. und seiner Gemahlin Theophanu geförderte Benediktinerkloster in Memleben, eines der damals existierenden vier Reichsklöster, also von eminent großer Bedeutung für die politische, kirchliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Weitere Benediktinerklöster entstanden im zweiten Viertel des 11. Jahrhunderts in Naumburg (St. Georg: Männer, St. Moritz: Frauen), jeweils Gründungen der Ekkehardiner, in Goseck (1041) auf Initiative der Familie der Pfalzgrafen von Sachsen und in Zscheiplitz am Ende des 12. Jahrhunderts als Frauenpriorat des Hausklosters der Landgrafen von Thüringen in Reinhardsbrunn, gewiss gefördert von der Familie selbst. Schließlich muss auch das Domkapitel in Naumburg hinzugezählt werden, das sich nach 1028, der Verlegung

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des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg, am neuen Standort die baulichen Voraussetzungen für ein gemeinsames Leben innerhalb einer Klausur geschaffen haben wird. Neben der Dominanz des Benediktinerordens im Raum um Saale und Unstrut waren seit 1119 auch Augustinerchorherren tätig: im Naumburger Moritzstift und in der Nachfolge der Benediktinerinnen. Auf Veranlassung des Naumburger Bischofs Udo I. wurde im Jahre 1137 ein bereits in Schmölln existierendes Zisterzienserkloster in die Nähe des heutigen Bad Kösen verlegt, wo es als Kloster Pforta zur Reformation bestand. Höchst beme kenswert sind neben der Klosteranlage selbst Ausstattungsdetails wie zwei romanische hölzerne Schränke und ein höchst bedeutender Rest einer Grisaillemalerei eines Chorfensters der Kirche aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhunderts sowie auf dem Friedhof eine steinerne Totenleuchte von 1268. Lebten Benediktiner und Zisterzienser nach den Gewohnheiten ihrer Orden

Bad Kösen, Romanisches Haus, Schrank aus Kloster Pforta


Klosteranlagen

in strenger Klausur innerhal Klöster, so hatten die Naum burger Domherren und die Augustinerchorherren als Angehörige so genannter Kollegiatstifte die Möglichkeit, weitere Aufgaben innerhalb kirchlicher Verwaltungsstrukturen (Seelsorge Mission, Schulen), aber auc im weltlichen Bereich wahr nehmen. Selbst wenn Kloster Memleb Jahre 1015 durch Kaiser Hei in eine vom berühmten Klos feld in Hessen abhängige herabgestuft wurde, hat es alle anderen Klöster über d Mittelalter hin bis ins 16. seinen Beitrag zur Festigung kirchlicher Strukturen, zur Besiedlung und zum Ausbau der Landschaft geleistet. Die Intensivierung des Weinbaus an den Hängen von Saale und Unstrut ist insbesondere zu erwähnen, auch wenn wir über Einzelheiten bisher nur wenig

wissen. Die Zisterzienser in Pforta betätigten sich als hervorragende Wasserbauer (Anlegung der Kleinen Saale, Mühlenbau). Von ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zeugt heute vor allem das so genannte „Romanische Haus” in Bad Kösen, ein aus dem dritten Viertel des 12. Jahrr hunderts stammender sehr bedeutender und höchst selten erhalten gebliebener Wohn-, Verwaltungs- und Wirtschaftsbau einer wirtschaftlichen „Außenstation” von Klöstern (Grangie). Die Klöster in Goseck, Naumburg (St. Georg) und vermutlich auch Zscheiplitz sorgten sich neben ihrer „normalen Alltagsarbeit” vor allem um das Gedächtnis ihrer Gründerr und trugen somit entscheiur Traditions- und damit zuer Herrschaftsbildung sowie aftsfestigung bei. s Domstift und die beiden Klöster St. Georg und St. Moritz bildeten im Laufe der Zeit neben mehreren frühstädtischen Ansiedlungen das Areal der Domstadt Naumburg, besaßen aber eweils eigene Immunitäten. er Einfluss bedeutender Verr ter der jeweiligen Gründerfaen ermöglichte in manchen n auch außergewöhnliche he Leistungen, etwa in Gosdurch die aktive Mitwirkung zgräflichen Sohnes Adalbert, Erzbischof von Bremen, e Baukunst vom Oberrhein BURG AN DIE 3AALE VERMITTELT wurde, oder im Naumburg des frühen 13. Jahrhunderts mit Einflüssen aus dem Niederrheingebiet bzw. in den vierziger und fünfziger Jahren jenes Jahrhunderts dort und in Pforta mit Bau- und Zierformen der nordfranzösischen Gotik (Paris, Tours).

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Karte zum Antragsgebiet, Stand 2008 Darstellung auf der Grundlage von Geobasisdaten Š GeoBasis-DE / LVermGeo LSA Abgabe: 2009 Az.: A9-9225-2011-8

Zeitz Schloss Moritzburg Hochmittelalterliche Monumente Hochmittelalterliche Monumente auĂ&#x;erhalb des Antragsbereiches

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Stadtbefestigungen

Stadtbefestigungen

Naumburg, Marientor

$IE "EFESTIGUNGEN VON ,AUCHA &REYBURG UND Naumburg nahmen entscheidende Funktionen für die Städte wahr. Sie dienten als Rechtsgrenze zwischen Stadt und Land, als Bollwerke gegen feindliche Übergriffe und nicht zuletzt als stadtbildprägende Bauwerke. Dem Ausbau der heute noch vorhandenen spätmittelalterlichen Stadtmauern gingen hochmittelalterliche Befestigungen voraus. Während für Laucha archivalische Angaben FEHLEN WIRD IN &REYBURG ERSTMALS EINE

Naumburg, Jakobsmauer

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Befestigung genannt. Der Bischofsstadt Naumburg gewährte man 1276 das Recht, sich zu befestigen. Die frühen Anlagen wird man sich – wie für Naumburg verbürgt – als Grabenanlagen mit hölzernen Palisaden und Wehrerkern denken müssen. Die ursprünglichen Befestigungswerke wurden vor allem im 14. und 15. Jahrhundert zu ihrer heutigen Form gebracht. Dabei folgen den Wällen und Gräben stattliche, mit Brustwehren versehene Bruchsteinmauern, die re-

Laucha, Stadtmauer mit Obertor


Stadtbefestigungen

Naumburg, Wenzelsmauer

gelmäßig mit Schalentürmen und Stadttoren versehen sind. Die Schaffung eines Zwingers durch Errichtung einer zweiten Mauer bleibt allein Naumburg vorbehalten. In Naumburg beeindruckt heute das Vorhandensein getrennter Befestigungen für Domfreiheit und Bürgerstadt. Der bis 1340 vollendeten Umwehrung der Freiheit folgt bis 1400 die Errichtung der Stadtmauer um die Bürgerstadt. Dort wird zwischen 1433 und 1499 eine zweite, äußere Mauer erbaut. Die Stadttore, von denen allein das Marientor erhalten ist, versieht man mit viertelkreisförmigen Barbakanen, die für vergleichbare BauTEN IN ,EIPZIG &REYBURG %CKSTÊDTER 4OR UND Laucha (Obertor) als Vorbild dienten. $IE WEITGEHEND BEWAHRTE &REYBURGER "EFESTIgung wurde hauptsächlich zwischen 1437 und 1455 neu erbaut. Teile der älteren Stadtmauer scheinen dabei in den Neubau integriert worden zu sein. So zeigen sich am Eckstädter Tor noch Bauzusammenhänge von 1385. Erst um 1450 entsteht die Lauchaer Befesti-

gung, die heute mit dem spätgotischen Obertor, zehn Streichwehren und einer Gesamtlänge von 1100 Metern beeindruckt.

Freyburg, Eckstädter Tor

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Stadt- und Dorfanlagen

Stadt- und Dorfanlagen GrĂśĂ&#x;e und Erstreckung, die Abfolge von Plätzen, StraĂ&#x;en und Gassen in Verbindung mit prägenden Ăśffentlichen und privaten "AUTEN LASSEN .AUMBURG &REYBURG UND Laucha als Stadtanlagen mittelalterlichen Ursprungs erkennen. Unter Nutzung älterer Siedlungplätze bildeten sich in Naumburg um Burg, Dom und die KlĂśster St. Moritz und St. Georg seit dem 11. Jahrhundert mittelalterliche Siedlungen, die unter maĂ&#x;geblichem Einuss des Bischofs im 12. und 13. Jahrhundert zu der heute vorhandenen städtebaulichen Gestalt entwickelt wurden. Bis um 1300 entstand rund um den Naumburger Dom die offene Bebau-

ung der Freiheit mit Domherrenhäusern. Die im Grundriss quadratische BĂźrgerstadt fĂźhrt fĂźnf dicht bebaute HauptstraĂ&#x;en mit nebengeordneten Gassen auf den mittigen Markt. Stadtpfarrkirche und Rathaus weisen auf die erstarktende BĂźrgerschaft hin. Zwischen der älteren Kirchtorvorstadt und dem Dorf Eckstädt entsteht im 12. Jahrhundert als landgräiche NeugrĂźndung die Stadt &REYBURG !UF ANNĂŠHERND RECHTECKIGEM Grundriss zeigt sich heute ein unregelmäĂ&#x;ig rechtwinkliges StraĂ&#x;ennetz, das den Markt ausspart. Deutlich auf den UnstrutĂźbergang ausgerichtet, zeigt sich die Stadtanlage als Bestandteil eines frĂźhen Streckenabschnitts Naumburg, Stadtplan von 1827

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Stadt- und Dorfanlagen

Naumburg, OT Großwilsdorf

Naumburg, OT Flemmingen

der via regia. Gleichzeitig stellt sie sich als Siedlung unterhalb der machtvollen Neuenburg als Brückenkopfsiedlung der Landgrafschaft Thüringen dar. Seit dem beginnenden 13. Jahrhundert formt sich in Laucha ein rechteckiger Stadtgrundriss, mit rechtwinkligem Straßennetz und einer markanten Hauptstraße, die sich um Stadtpfarrkirche und Rathaus zum Markt weitet. Die späte Verleihung des Stadtrechtes (1409) in Verbindung mit kleinteiliger Anlage und Bebauung, lassen Laucha als Kleinstadt an der Peripherie erkennen. ,AUCHA &REYBURG UND .AUMBURG SIND VON ländlichen Siedlungsformen gefasst. Auf den einst bewaldeten Höhen zeigen sich

Laucha, Altstadt

mittelalterliche Rodungsdörfer. Slawische Siedlungen haben sich in Form markanter Rundplatzdörfer (Großwilsdorf) oder als Sackgassendörfer (Weischütz) bewahren können. Flemmingen stellt sich demgegenüber als durch flämische Kolonisten geschaffene Dorfanlage entlang einer mittigen Straße dar. Nicht zuletzt geben zahlreiche Wüstungen über die Besiedlung an Saale und Unstrut im Mittelalter aufschlussreich Auskunft. Die Werksiedlung des 13. bis 15. Jahrhunderts am Vorwerk Rödel diente dabei der Bearbeitung des im nahe gelegenen Steinbruch abgebauten Baumaterials für den Naumburger Dom und die Kirche St. Wenzel.

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Naumburg, Domfreiheit und B端rgerstadt


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Freyburg, Stadtpfarrkirche St. Marien


Dorfkirchen

Dorfkirchen

PĂśdelist, Dorfkirche

Mitteldeutschland ist reich an romanischen Dorfkirchen, ebenso die Landschaft zwischen Bad +ĂšSEN 'OSECK &REYBURG UND .AUMBURG /Bwohl mit einer Christianisierung schon seit dem 9. Jahrhundert zu rechnen ist, sind noch keine Kirchengebäude vor etwa 1100 bekannt geworr den. Das älteste ist derzeit die Kirche in Zscheiplitz (zwischen 1085 und 1110 errichtet). Sie besitzt ein ähnlich qualitätsvolles Kleinquadermauerr werk wie die zeitgleich errichtete Neuenburg. Alle weiteren Kirchen stammen wahrscheinlich nderts er ältekirchen mmen cksvoll mminitz, die BurgcheiOhne r mit kam aus. Kirr agen Mau-

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ERWERK EINE FĂ R DIE 2OMANIK TYPISCHE /BERmĂŠCHENbehandlung mit so genannten Fugenritzungen. Diese bezeugen nicht nur eine hochmittelalterr liche handwerkliche Technik, sondern gleicherr maĂ&#x;en den ursprĂźnglichen, teilweise Ăźber 800 Jahre alten FugenmĂśrtel. Manches kleine Detail kĂźndet vom liturgischen Leben in den Kirchen, etwa Wandnischen, später Sakramentsnischen, die Altartische mit ihren vier Weihekreuzen und dem Aufbewahrungsort fĂźr Reliquien, die Glocken. Kunstgeschichtlich hoch bedeutsam sind die Malereien in der Apsis von Flemmingen. Auffällig sind auch die sekundär in GroĂ&#x;wilsdorf verbauten romanischen Grabsteine. Ăœber die Bauherren der meisten Kirchen wissen WIR NICHT "ESCHEID $OCH IN -EYHEN STEHT DIE Kirche in unmittelbarer baulicher Verbindung mit einem Wohnturm des Dorfkirchenherren. In gotischer Zeit wurden die ChĂśre in PĂśdelist UND 3CHELLSITZ NEU IN 0OLYGONFORM ERRICHTET HäuďŹ g lassen sich die romanischen Ursprungsbauten noch in nachmittelalterlich Ăźberformten Kirchen nachweisen: Boblas, Dorndorf, Saaleck. Bemerkenswerte Ausstattungsreste aus allen nachfolgenden Zeiten verdienen gleichermaĂ&#x;en Aufmerksamkeit.

44 eischĂźtz, Dorfkirche


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Wasserbau

Wasserbau Die Kleine Saale

Schulpforta, Mühlengebäude und Kleine Saale

Der mittelalterliche Wasserbau in der SaaleUnstrut-Region ist in entscheidendem Maße von den Zisterziensern des Klosters Pforte geprägt worden. Im Einklang mit den

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Ordensbestimmungen strebten sie nach wirtschaftlicher Autonomie, die die unabhängige Brauch- und Frischwasserversorgung sowie den Betrieb eigener Mühlen voraussetzte. Diesem Bedarf verdankt eine der größten Leistungen mittelalterlicher Wasserbaukunst in Deutschland ihre Entstehung. Um das Jahr 1180 schuf Abt Adilold von Pforte im Zusammenwirken mit seinem Walkenrieder Vaterabt Dietmar die rechtlichen Voraussetzungen für den Beginn des wassertechnischen Großprojektes. Aus einer von Landgraf Ludwig III. von Thüringen ausgestellten Urkunde wird ersichtlich, dass Kunemund von Vargula und seine Erben für den Preis von sechs Mark sowie für weitere Geschenke dem Bau eines Saalewehres zwischen Wenzendorf (heute wüst) und Kösen zustimmten. Die Errichtung dieses Wehres steht im Zusammenhang mit der Anlage des noch heute existierenden Wasserkanals von neun Kilometern Länge, der von Kösen

46 Verlauf der Kleinen Saale


Wasserbau

Mühlenlandschaft, Kleine Saale

über Pforte bis vor die Tore Naumburgs führt und seit 1289 als „Kleine Saale“ bezeichnet wird. Die Funktion des Kösener Wehres war und ist es, den Wasserverlauf der Saale derart aufzustauen, dass stets genügend Wasser in den Kanal der „Kleinen Saale“ einfließen konnte. Zur Durchführung dieses ehrgeizigen Vorhabens waren die Pfortenser Zisterzienser genötigt, die Besitzrechte über diejenigen Gebiete zu erwerben, durch die der Kanal führen sollte, bzw. die Eigentümer zur Mitarbeit am Kanalprojekt zu bewegen. Mehrere Urkunden lassen die Einbeziehung der Benediktiner von St. Georg, der Augustinerchorherren von St. Moritz und des Domkapitels von Naumburg erkennen.

Ohne moderne Messtechnik, nur mit der damals schon bekannten Schlauchwaage galt es, ein kontinuierliches Gefälle für den Wasserfluss zu garantieren. In den porösen Untergrund wurde das Bett der Kleinen Saale mit 8 m Breite und 3 – 4 m Tiefe mit Schaufel und Spaten ausgehoben. Um das Versickern des Wassers im Untergrund zu verhindern, wurde der Lauf mit aufgetragenem Lehm über die ganze Strecke abgedichtet und verkleidet. Dieser künstliche Wasserarm stellt aus heutiger Sicht eine gigantische technische Leistung des Wasserbaus im Mittelalter dar: seine Wirkung reicht bis in unsere Gegenwart.

Während die Zisterzienser die Oberaufsicht über die wassertechnischen Anlagen erhielten und mit eigenen Spezialisten über die Funktionalität wachten, wurden die Reinigung und Reparatur einzelner Kanalabschnitte auf die verschiedenen geistlichen Institutionen übertragen. Jede Institution hatte das Recht, über Kanalableger die Versorgung eigener Mühlen zu gewährleisten. Insgesamt ist hier der Betrieb von acht Wassermühlen bekannt. Eine davon ist die Klostermühle in Pforte aus dem 12./13. Jahrhundert. Nach dem Umbau von 1708 wurde sie auf Pansterzeug umgerüstet. Die ebenfalls innerhalb der Klostermauern befindliche Papiermühle mit hohem Wasserbedarf entstand 1660.

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Bad Kรถsen, Kleine Saale


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Kleine Saale, Impression


Wasserbau

Freyburg, Zeddenbacher Mühle

Mittelalterlicher Wasserbau durch Kirche und Klöster

Privater und kommunaler mittelalterlicher Wasserbau

Auch das Benediktinerinnenkloster Zscheiplitz weist wichtige Elemente des Wasserbaus für die Kulturlandschaft an der Unstrut auf. Im Klosterr bereich selbst sind zwei Brunnenanlagen dokumentiert, von denen eine noch heute erhalten geblieben ist. Zum Kloster Zscheiplitz gehörte die 1527/1528 erstmalig urkundlich erwähnte Zeddenbacher Mühle, die ihre erforderliche Energie aus der Unstrut bezog und bis heute bezieht. Aus dem Mittelalter ist im Bereich des Antragsgebietes die Kroppenmühle in Schönburg-Kroppental (1321) im Besitz des Hochstiftes Naumburg. 1573 versucht der Rat der Stadt Naumburg, dem Müller die Mühle abzukaufen, allerdings ohne Erfolg, da sich Domkapitel und Dompropst dagegen verwahrten. Selbst an einem Seitenflüsschen der Saale, der Wethau, sind zahlreiche Mühlen im Besitz des Domkapitels urkundlich nachweisbar.

Brücken, Mühlen, Wehre und Kanäle entstanden durch private und kommunale Hand und bestimmten ebenfalls den mittelalterlichen Wasserbau der Region. Beispielhaft seien hier genannt: n .EBRA 7ASSERVERSORGUNGSSYSTEM DER Stadt im 12. Jahrhundert ersterwähnt 1393 – Bad Kösen, Saalebrücke mit gotischem Muttergotteshäuschen 1441 – Burgscheidungen, Schlossmühlenkomplex am Unstrutufer 1486 – Wettaburg, Herrenmühle an der Wethau 1595 – Karsdorf, Getreide- und Ölmühle an der Unstrut n .AUMBURG 7ASSERVERSORGUNGSSYSTEM (im Kern mittelalterlich) der Stadt mit Galgenbergstollen

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Wasserbau

Überformung der Kulturlandschaft durch den Wasserbau in der Neuzeit Die Besiedlungsdichte der Kulturlandschaft an Saale und Unstrut nahm im Verlauf der Jahrhunderte aufgrund der sehr guten Lebensbedingungen sprunghaft zu. Die ansteigende Bevölkerungszahl ließ auch den WasserverBRAUCH FàR (YGIENE %RNÊHRUNG UND %NERGIE sprunghaft ansteigen. Zur Nahrungssicherung wurden planmäßige Trockenlegungen VORGENOMMEN UND SYSTEMATISCHER (OCHWASserschutz begonnen. So kam es zu Begradi-

gungen der Flußläufe, zu Meliorationen an den Ufern der Flüsse, zum Anlegen von Mühlgräben, Wasserversorgungsleitungen und Abwasserkanälen. Durch die Schiffbarmachung der Flüsse mittels Schleusen und Wehre und durch den Bau von Brücken wurde die mittelalterliche Kulturlandschaft weiter verändert und entwickelt.

Kroppentalmühle bei Schönburg

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Weinbau

Weinbau Als frühester Beleg für den Weinbau in der Saale-Unstrut Region gilt eine Urkunde Kaiser Ottos III. vom 30. November 998. Darin schenkt er dem Kloster Memleben sieben Orte um Bad Bibra und Wohlmirstedt mit „aldiabus campis vineis“, also ausgedehnte Rebflächen. Allerdings wird auch die These diskutiert, dass es sich bei dieser Erwähnung um eine in Italien übliche Formel für Ländereien im allgemeinen gehandelt haben könnte. Neben der tradierten Bedeutung christlicher Missionsarbeit als Grundvoraussetzung für die Ausbreitung des Weinbaus in der Region ist auch ein Zusammenhang mit sorbischer und wendischer Siedlungstätigkeit möglich. Sicher belegt sind als frühe Besitzer von Weinländereien neben Klerus und Klöstern, die nach und nach immer mehr Rebfläche besitzen, vor allem Reichs- und Landesherren wie die Ottonen, Hohenstaufer, Herzöge und Landgrafen von Thüringen, Pfalz- und Kurfürsten von Sachsen und Markgrafen von Meißen sowie Adels- und Herrengeschlechter. Maßgeblich befördert wird der Weinbau durch die neu gegründeten Klöster Goseck (ein Weinberg erstmals 1080 erwähnt) und Pforta, zu dessen Grundausstattung Rebflächen gehören. Der erste Weinberg findet hier 1154 Erwähnung, die übrige Fläche wird in den ersten beiden Jahrhunderten nach Gründung angelegt oder erworben. Die Bewirtschaftung von Klosterweinbergen erfolgte nicht nur durch Konversen, sie wurden auch gegen eine Ertragsbeteiligung als so genannte „Halbberge“ an Dritte vergeben oder gegen Erbpacht verkauft. So bewirtschafteten beispielsweise neben Bauern auch Naumburger Bürger zwischen 1408 und 1440 Weinland des Moritzklosters. Im 16. Jahrhundert besaß die Weinbauregion Saale-Unstrut ihre weiteste Ausdehnung und galt zeitweise als eines der größten Anbaugebiete in Deutschland. In der Folgezeit gingen

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die Erträge durch die Auswirkung von Kriegshandlungen, Seuchen und die Umwälzungen der Reformation so aufgrund von Veränderungen der rungszahl, Ernährungsgewohnheiten Landbewirtschaftung zurück. Im 16. Jahrhundert traten vermehrt die Säc Landesherren als Förderer des Weinb den sie durch den Austausch von Set Wissen und Personal mit den Fränkisc Württembergischen Weinregionen zu suchten. Der im historischen Weinbau gion landschaftsprägende Terrassenw „Württembergischer Art“ dürfte sich ser Zeit durchgesetzt haben. In der Denkmalliste des Landes Sachsen sind für die Region zwischen Zscheiplitz und der Unstrutmündung, bzw. zwischen Saaleck und Goseck, 11 Weinberge mit einer größeren Zahl von Weinbergshäusern erfasst, darunter sind 30 als Kulturdenkmale. Die wichtigsten historischen Weinberge befinden sich rund UM &REYBURG (ERZOGLICHER 7EINBERG %HRAUberge, Schlifterberg, Schweigenberge), am Saalehang zwischen den Saalhäusern und Kleinjena (Sültzers Weinberg, Allerheiligenberg) im Bereich der Unstrutmündung (am Blütengrund) sowie bei Goseck (Dechantenberg). Die Bausubstanz der Terrassenweinberge gehört vorwiegend dem 18. und 19. Jahrhundert an. Bemerkenswert und ohne Parallele ist die Anlage des Allerheiligenberges (= mons omnium sanctorum) mit einem gewölbten unterirdischen Gang in der Falllinie des Hanges. Die Gegend besitzt aussergewöhnlichen Reichtum an erhaltenen Weinberghäusern. Das älteste datierte Beispiel dieser massiv oder in Fachwerk errichteten Bauten ist ein Türmchen aus dem Jahre 1555, der so genannte „Steinkauz“ in der Lage Steinmeister bei Roßbach.Bemerkenswert ist die Verwandtschaft zahlreicher pavillon- oder schweizerhausartiger Weinberghäuser des 18. und 19. Jahrhunderts mit


Weinbau

ĂśďŹ schen bzw. städtischen Lust- oder affagebauten. ie das „Steinerne Bilderbuch“ im Ăźtengrund bei Naumburg oder der enannte Herzogliche Weinberg bei BELEGEN WIRD BEI VIELEN 7EINBERGEN tion als ländliche Aufenthalts- oder orte begĂźterter Schichten mit dem u verbunden. Aus dem 19. Jahrhunn sich auch zu Ausugslokalen ausWeinberghäuser erhalten.

und Weinkellern. Eine Besonderheit unter den Wein-Denkmalen stellt der gut erhaltene historistische Gebäudekomplex der Sektkellerei 2OTKĂŠPPCHEN IN &REYBURG DAR Die in einigen Publikationen beschriebenen Weinmotive von Steinmetzarbeiten an Sakralbauten dĂźrften, da in der christlichen Ikonographie verwurzelt, wohl auch auĂ&#x;erhalb von Weinanbaugebieten nachweisbar sein. Ein besonders wertvolles, nicht bauliches Erbe der Weinbaugeschichte stellen jene erst 1995

Freyburg, Schweigenberge

Während landschaftsprägende Anlagen wie Terrassenweinberge und exponierte Weinberghäuser relativ gut erfasst sind, ist der Bestand reiner Wirtschaftsbauten noch kaum erforscht. So beschreibt die Denkmalliste fßr den entsprechenden Bereich beispielsweise nur eine sehr geringe Zahl von WinzerhÜfen

an verschiedenen Orten identiďŹ zierten etwa 70 RebstĂścke alter Weinsorten dar, die die Rodungen und Umstellung auf Pfropfweinbau in Folge der katastrophalen Reblausplage ab 1887 Ăźberstanden haben.

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Straßen, Wege, Pfade

Straßen, Wege, Pfade

Naumburg, OT Schellsitz mit Fähre

Ein enges Netz an Straßen, Wegen und Pfaden durchzieht die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut. Die meisten von ihnen nutzen StreCKENFàHRUNGEN UND 7EGESYSTEME DIE SICH BIS in das Mittelalter zurückverfolgen lassen. Für die wirtschaftliche und bauliche EntwickLUNG DER 3TÊDTE .AUMBURG &REYBURG UND Laucha sind die übergeordneten Handelsstraßen von besonderer Bedeutung gewesen. Während die mittelalterliche Kupferstraße die historische Kulturlandschaft nur streift, durchzieht der Frankenweg als Nord-Südverbindung das Gebiet zwischen Mansfeld und Naumburg.1252 wird die vom Rhein nach Schlesien führende Königsstraße (via regia) erstmals urkundlich erwähnt. Als bedeutender Handelsweg führt sie von Erfurt über Eckartsberga und Naumburg nach Leipzig. Der mit der heutigen Bundesstraße 87 identische Verlauf büßte allerdings schon 1307 seine königliche Obhut ein. Für die Nutzung der Landwege sind die Querungen der Flüsse erforderlich. Die für NiedrigWASSER BEKANNTEN &URTEN BEI &REYBURG .ISSmitz, Kleinjena (Lausefurt) dienten dabei der

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Querung der Unstrut, während die Almricher Furt den mühelosen Übergang über die Saale ermöglichte. Steinerne Brücken, wie die 1393 erstmals erwähnte Brücke von Bad Kösen, aber auch einfachere Holzbrücken, wie etwa die seit 1486 belegte Brücke von Wettaburg, sind bedeutende Zeugnisse angewandter mittelalterlicher Baukunst. Sie erleichterten die Nutzung der beschwerlichen Wege nachhaltig.

Naumburg, OT Roßbach, Teilabschnitt der via regia


Straßen, Wege, Pfade

Bad Kösen, Saalebrücke

Bei der Herausbildung der Kulturlandschaft an Saale und Unstrut ist auch den Wasserwegen herausgehobene Bedeutung beizumessen. Für den Warentransport – zunächst mit Flößen, später mit Schiffen - kommt der Saale der höhere Stellenwert gegenüber der Unstrut bei. Neben den großräumlich wirksam werdenden Straßen durchziehen kleinteilige Wege und

Pfade die historische Kulturlandschaft. So wurden die Flüsse von Treidelpfaden gesäumt, die bis heute zu erkennen sind. Über die Viehhaltung geben Triften als Weidewege nicht nur in Roßbach Auskunft. Wirtschaftswege führen aus den Dörfern zu den Obst- und Weingärten in den Ortsrandlagen. Dort sind sie sich in reicher Anzahl erhalten.

Naumburg, OT Roßbach, Viehtrift

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Schulpforta, Klosterkirche


Bestandserfassung

Methoden der Bestandserfassung zur Vorbereitung des Welterbe-Antrages Um eine fundierte fachliche Ausrichtung des Welterbe-Antrages zu ermöglichen, sind im Vorfeld der Antragstellung umfangreiche praktische Voruntersuchungen notwendig. Sie sollen das Untersuchungsgebiet vertieFEND ANALYSIEREN UND ZUM WEITEREN 6ERSTÊNDnis der vielschichtigen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut beitragen. Ziel ist es dabei, sämtliche durch den Menschen geschaffene Landschaftselemente zu erfassen, historische Entwicklungslinien zu erkennen und den Forr schungstand zu spezifischen Fragestellungen zu vertiefen. Die neuen Erkenntnisse sollen helfen, die kulturelle Bedeutung der Antragsregion fundiert und zielgerichtet zu definieren. Im Besonderen sind hier fachübergreifende Forschungen, z.B. aus den wissenschaftlichen Disziplinen der Geografie, Geschichte, Architektur, Kunstgeschichte und der Archäologie notwendig. Es werden aber auch Fragen zur Volkskunde, zum Naturschutz, zur Ökologie sowie zu wirtschafts– und sozialgeschichtlichen Aspekten gestellt werden müssen. Ein ganz wesentliches Instrument zur Dokumentation und Darstellung einer Kulturlandschaft stellt ein Kulturlandschaftskataster dar. Ein solches Kataster ist eine Plangrundlage, in der alle prägenden Kulturlandschaftselemente einer Region im Bestand und in ihrer historischen Entwicklung nachvollziehbar verr zeichnet sind. Ein fortschreibungsfähiges Kulturlandschaftskataster kann als Element der Rahmenplanung zudem eine wichtige Grundlage für künftige planerische Entwicklungen sein. Für das Untersuchungsgebiet an Saale und Unstrut wird diese Dokumentation stufenweise flächendeckend erstellt werden. Der Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. beauftragte im Jahr 2008 ein Fachbüro mit der Bearbeitung der ersten Gemeinden Goseck und Schönburg.

Für die Erstellung des Kulturlandschaftskatasters ist die Bearbeitung folgender Inhalte vorgesehen: s ÃBERBLICK àBER 'EOLOGIE +LIMA "ÚDEN UND Gewässernetz sowie über die geomorphologischen und topographischen Verhältnisse des Untersuchungsgebiets im Hinblick auf seine Siedlungs- und Kulturlandschaftsgeschichte. s $ARSTELLUNG DER 0HASEN DER 3IEDLUNGSGEschichte, der Agrargeschichte, der Flurgenese, der politisch-territorialen und kirchlichen Geschichte im Untersuchungsgebiet. s %RHEBUNG +ARTIERUNG FOTOGRAlSCHE %RFASsung und Beschreibung der charakteristischen und merkmalprägenden historischen Kulturr landschaftselemente im gesamten Gebiet bis in die jüngste Geschichte in Bezug auf die historische Dorf- und Flurstruktur, die historischen Flächennutzungen und das historische Verkehrsnetz. Erfasst werden die historischen Kulturlandschaftselemente aus den Funktionsbereichen Siedlung, Landwirtschaft, Gewerbe, Verkehr, Freizeit, Religion, Staat, Militär, Assoziative Kulturlandschaft (Sichtbezüge, Raumbildungen, immaterielle historische Stätten). s !USWERTUNG WISSENSCHAFTLICHER UND HEIMATkundlicher Literatur, Archivstudien zu schriftlichen Überlieferungen, Plänen und Fotografien, Bildung von kleinen, aus ortskundigen Personen bestehenden Arbeitsgruppen. s 4EXTLICHE KARTOGRAPHISCHE SOWIE FOTODOKUmentarische Aufarbeitung und Darstellung der historischen Kulturlandschaftselemente im „Inventar der historischen Kulturlandschaft“ mit Text, Foto und digitaler sowie analoger Karte und datenbankmäßiger Erfassung.

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Bestandserfassung

Neben der breit angelegten Erfassung der Kulturlandschaft werden aber auch Forschungen zu speziďŹ schen Fragestellungen angestrebt. So werden beispielsweise an geschichtlich bedeutenden Bauten bauforscherische Untersuchungen durchgefĂźhrt. Die historische Bauforschung hat den Auftrag der Spurensuche und Spurensicherung an alTEN "AUWERKEN 3IE UNTERSUCHT UND ANALYSIERT den Baubestand, um herauszuďŹ nden, wie ein Bau ursprĂźnglich aussah, wann er entstanden ist und wie er im Laufe der Zeit verändert wurde. Mit den Methoden der Beobachtung, Dokumentation und Untersuchung liefert sie genaue Kenntnisse in Text, Bild und Zeichnung. Je nach Fragestellung und Anforderung wird die Struktur eines Baues durch maĂ&#x;stabsgerechte Zeichnungen (BauaufmaĂ&#x;) dokumentiert. In ihnen kĂśnnen beispielsweise Bauphasen und Baumaterialien dargestellt werden, Fotos und Detailzeichnungen halten den Bauzustand, die Konstruktion und historische Ausstattungsteile fest. Naturwissenschaftliche und technische Untersuchungen kĂśnnen die Bauuntersuchung sinnvoll ergänzen. So kann eine partielle Freilegung nicht zugängliche oder verdeckte Bereiche sichtbar machen, oder eine dendrochronologische Altersbestimmung von HĂślzern Ăźber das Baudatum eines Hauses Auskunft geben. Der Restaurator kann die Abfolge von Malschichten und Farbfassungen bewerten, der Statiker die Tragfähigkeit des GefĂźges beurteilen und der Historiker durch Archivstudien weitere Details der Baugeschichte eines Gebäudes herausďŹ nden. Die Bauforschung koordiniert die baubegleitenden Untersuchungen und fĂźgt sie zusammen. Die grĂźndliche Bauuntersuchung und die Bestandsdokumentation bilden eine solide Grundlage fĂźr DenkmaleigentĂźmer, Planer und Denkmalpeger. Sie stellen nicht selten eine wichtige Basis fĂźr individuelle Neuplanungen dar. Die Arbeitsergebnisse der Bauforschung erfĂźllen daher Ăźber neue wissenschaftliche Erkenntnisse

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hinaus auch einen sehr praktischen Nutzen. Der Schwerpunkt der bauforscherischen Untersuchungen im Antragsgebiet wird vorwiegend bei herausragender, mittelalterlicher Bausubstanz liegen. Hierzu zählen neben dem Hauptmonument des Naumburger Domes alle Klosteranlagen sowie die Burgen- und Befestigungswerke, aber auch der reiche Bestand an Dorfkirchen sowie der Bßrgerhäuser in NaumBURG &REYBURG UND ,AUCHA $URCH DIE 5NTERSUchungen sind wertvolle Erkenntnisse zur Bauund Entstehungsgeschichte einzelner Bauten wie auch zur allgemeinen Architekturgeschichte an Saale und Unstrut zu erwarten.

Naumburg, BĂźrgerhaus, Hohe Lilie


Bestandserfassung

Beispiel eines Bauphasenplans Naumburg, Ägidienkurie. Grundriss des Erdgeschosses, maßstabslos, Bauphasenplan. Es bedeuten: A) romanisches Mauerwerk (um 1200/frühes 13. Jahrhundert); B) gotisches und spätgotisches Mauerwerk (15./16. Jahrhundert); C) Umbauten 1547/67; D) Umbauten 1697; E) Umbauten 1748/49! F) Umbau 1828; G) Umbauten 1845/46 bzw. 1876 (Westwand des Westflügels); H) Neubau 1890; I) nicht sicher bestimmbare Wände.

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Naumburger Dom, Markgraf Herman und MarkgrĂ¤ďŹ n Reglindis

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Wissenschaftlicher Beirat

Wissenschaftlicher Beirat Der wissenschaftliche Beirat wurde vom Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. gemäß seiner Satzung berufen. Wissenschaftler(Innen) aus verschiedenen Fachrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet begleiten den Prozess der vorbereitenden Untersuchungen, die Erarbeitung des Antrages und des Managementplanes. Architekten, Bauforscher, Geoökologen, historische Geographen, Landschaftsarchitekten, Kunsthistoriker, Mittelalterarchäologen, Siedlungs- und Mittelalterhistoriker und Städteplaner bringen sich mit ihrem speziellen Fachwissen ein. Organisiert werden die ein– bis zweimal im Jahr stattfindenden Tagungen durch den Verein. Die fachliche Vorbereitung obliegt dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.

ster“. Im Mittelpunkt des Fachaustausches stand, nach Informationen über den Stand der Bearbeitung des Kulturlandschaftskatasters und der Kartierung der Sichtachsen und -beziehungen, die Form und inhaltliche Umsetzung des eigentlichen Antrages. Hierbei wurden auch die zehn von der UNESCO vorgegebenen Kriterien diskutiert, denen ein Gut von außergewöhnlichem universellem Wert in einem oder mehreren Punkten entsprechen muss. Das Beratungsgremium gibt fachlich-inhaltlich und auf Grund der vielfältigen Erfahrungen mit anderen Welterbestätten auch darüber hinaus wesentliche Impulse für die Vorbereitung unseres Welterbeantrages.

Die Mitglieder des Fachbeirates wurden am 24.6.2009 berufen und am selben Tag in die Thematik des Antragsgebietes eingeführt. Die zweite Tagung fand im November 2009 zum Thema Kulturlandschaft statt. Es wurden u.a. Fragen der Erfassungstiefe in Hinblick auf die Antragstellung der „hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft“ diskutiert. Ein weiterer Gesprächsgegenstand waren Fragen der Authentizität und Integrität, die bei der Beurteilung des Antragsgebietes eine wesentliche Rolle spielen werden. Im Mai 2010 konnte dem Beirat das Kulturlandschaftskataster für Bad Kösen, die Kleine Saale und Flemmingen vorgestellt werden. Im Anschluss daran wurde u.a. über die Methodik, über Fragen der assoziativen Kulturlandschaftselemente und über die zeitliche Umgrenzung des Mittelalterbegriffes in der neuesten Forschung debattiert. Die vierte Fachtagung im Oktober 2010 informierte über den Stand des Naumburg Kollegs und die Landesaustellung „Der Naumburger Mei-

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Welcome

Becoming World Heritage In 1998, Naumburg Cathedral of St. Peter and St. Paul was included among the cultural AND NATURAL SITES TO BE NOMINATED BY THE &E DERAL 2EPUBLIC OF 'ERMANY FOR INSCRIPTION ON the UNESCO list in 2000–2010 (Tentative List). !FTER AND ESPECIALLY AFTER THE 3AALE 5NSTRUT REGION WAS VISITED BY )#/-/3 EXPERTS IN October 2005, a fresh emphasis was placed on efforts to gain World Heritage status. The aim was to check to what extent Naumburg Cathedral, as entered on the Tentative List, could be extended to include the cultural landscape SURROUNDING IT !S WELL AS THE FORMS TAKEN BY the cultural landscape (viniculture, meadow orchards, mills and water features), the main sites to be further taken into consideration were: - Naumburg Cathedral and the cathedral close THE &REE #ITY OF .AUMBURG - SchÜnburg castle complex 'OSECK MONASTERY CHURCH AND PALACE complex - famous Boarding School Landesschule Pforta - the Cistercian grange complex at Bad KÜsen Romanesque House - Burg Saaleck castle - Rudelsburg castle complex - the old monasTERY CHURCH AT Zscheiplitz &REYBURG S Old Town with the

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Marienkirche church - Neuenburg castle and the two somewhat more distant “exclavesâ€?: - Eckartsburg castle complex -EMLEBEN IMPERIAL PALACE MONASTERY To achieve this aim, a working group was subSEQUENTLY FORMED MADE UP OF REPRESENTATIVES of the town of Naumburg, the Burgenland district, the regional ofďŹ ce of conservation and ARCHAEOLOGY THE MINISTRY FOR CULTURE THE CATHEDRAL PATRONS UNION AND OTHER EXPERTS 4HIS group investigated all the different aspects of HISTORY ART HISTORY ARCHAEOLOGY CONSERVATIONAL TOPOGRAPHY SETTLEMENT DEVELOPMENT AND OTHER relevant criteria. It came to the conclusion that across almost all THE AGES FROM PREHISTORY TO THE TH CENTURY there have been advances, monuments and intellectual developments in the lower Unstrut AND CENTRAL 3AALE REGION WORTHY OF SUPRA REGIONAL ATTENTION (OWEVER THERE IS ONLY ONE hWINDOWv MEANINGFULLY CONNECTING THE MOST important sites with one another and with the main site of Naumburg Cathedral: the era of the High Middle Ages (10th–13th centuries). It IS ONLY FOR THIS PERIOD THAT THE AREA CAN MAKE ANY CLAIM TO BE A MODEL LANDSCAPE ON A %Uropean and global scale, due to the number of preserved monuments and the developments made at that time which are still visible or have an effect on the landscape as A WHOLE TODAY 4HIS BROCHURE PRESENTS THE MAIN BODY OF THE CULTURAL LANDSCAPE IN THE Saale-Unstrut region relevant to the application efforts.


Bienvenue

Sur la route vers le patrimoine mondial En 1998, la cathĂŠdrale St. Pierre et Paul de Naumburg a ĂŠtĂŠ inscritĂŠe dans la ÂŤ liste des biens culturels et naturels qui avaient ĂŠtĂŠ DĂ?CLARĂ?S DANS LA LISTE DE L 5.%3#/ Ă‹ DES lNS D INSCRIPTION DANS LES ANNĂ?ES PAR LA 2Ă?PUBLIQUE FĂ?DĂ?RALE D !LLEMAgne Âť (liste indicative). Depuis 2003/4 et en particulier depuis la visite de la rĂŠgion de la Saale-Unstrut par LES EXPERTS DE L )#/-/3 #ONSEIL INTERNAtional des monuments et des sites) en octobre 2005, les efforts entrepris pour obtenir le statut de patrimoine mondial ont ĂŠtĂŠ une nouvelle fois intensiďŹ ĂŠs. Il fallait vĂŠriďŹ er dans quelle mesure il ĂŠtait possible DE FAĂŽON LOGIQUE D Ă?TENDRE L IMPACT DE LA cathĂŠdrale de Naumburg enregistrĂŠe dans LA LISTE INDICATIVE Ă‹ SON PAYSAGE CULTUREL ENVIRONNANT /UTRE LES FORMATIONS DU PAYSAGE culturel (vignoble, prĂŠs fruitiers dispersĂŠs, MOULINS ET INSTALLATIONS Ă‹ EAU IL FALLAIT mieux prendre en compte en particulier les objets suivants: - cathĂŠdrale de Naumburg avec ses environs - citĂŠ de Naumburg - château fort de SchĂśnburg - ĂŠglise abbatiale et château de Goseck ET ,YCĂ?E INTERNAT ,ANDESSCHULE 0FORTA - grange cistercienne maison romane de Bad KĂśsen - château fort de Saaleck - château fort de Rudelsburg - ancienne ĂŠglise abbatiale de Zscheiplitz VIEILLE VILLE DE &REYBURG AVEC L Ă?GLISE Ste Marie - château fort de Neuenburg ainsi que les deux ÂŤ exclaves Âť un peu plus ĂŠloignĂŠes. CHÉTEAU FORT D %CKARTSBURG - château fĂŠodal monastère de Memleben.

Le groupe formĂŠ ensuite de reprĂŠsentants de la ville de Naumburg, de la circonscripTION DU "URGENLAND DE L /FlCE DU ,AND POUR LA PROTECTION DU PATRIMOINE ET L ARchĂŠologie, du ministère de la culture, de L ASSOCIATION DES DONNATEURS DE LA CATHĂ?DRALE ET D AUTRES REPRĂ?SENTANTS SPĂ?CIALISĂ?S A suivi cette mission et clariďŹ ĂŠ les diffĂŠrents ASPECTS DE L HISTOIRE DE L HISTOIRE ARTISTIQUE DE L ARCHĂ?OLOGIE DE LA TOPOGRAPHIE du patrimoine protĂŠgĂŠ, du dĂŠveloppement DE L HABITAT AINSI QUE D AUTRES CRITĂ’RES PERtinents. 0OUR RĂ?SULTAT ON PEUT RETENIR QU IL Y A EU dans pratiquement toutes les pĂŠriodes, de la prĂŠhistoire au XXe siècle, des renseignements, des monuments et des dĂŠveloppeMENTS INTELLECTUELS DANS LA RĂ?GION DE L 5NSTRUT INFĂ?RIEUR ET DE LA 3AALE MOYENNE QUI peuvent revendiquer une attention dĂŠpasSANT LE CADRE DE LA RĂ?GION -AIS IL N EXISTE QU UNE SEULE i FENĂ?TRE TEMPS w QUI RELIE intelligemment les sites les plus importants ENTRE EUX AINSI QU Ă‹ L OBJET PRINCIPAL QU EST LA CATHĂ?DRALE DE .AUMBURG L Ă?POQUE DU HAUT MOYEN ÉGE DU 8E AU 8)))E SIĂ’CLE ,A rĂŠgion ne peut revendiquer que cette pĂŠRIODE POUR PRĂ?SENTER UN PAYSAGE MODĂ’LE soutenant la comparaison europĂŠenne et mondiale, en raison du grand nombre de monuments conservĂŠs et des dĂŠveloppeMENTS DURABLES ET CRĂ?Ă?S Ă‹ CETTE Ă?POQUE ET QUI RESTENT VISIBLES AUJOURD HUI ENCORE DANS LE PAYSAGE #ETTE BROCHURE PRĂ?SENTE LA PARTIE ESSENTIELLE DU PAYSAGE CULTUREL DE la rĂŠgion de la Saale-Unstrut destinĂŠe aux efforts entrepris pour la demande.

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Welcome

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Bienvenue

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Der Förderverein

Der Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. braucht Ihre Unterstützung! Helfen Sie durch Ihre Spende und werden Sie förderndes Mitglied des Vereins! Bankverbindung: Sparkasse Burgenlandkreis Kontonummer: 3011 008 123 BLZ: 800 530 00

Der gemeinnützige Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. wurde am 8. April 2008 in Naumburg gegründet. Ihm gehören der Burgenlandkreis, die Städte Naumburg, &REYBURG "AD +ÚSEN DIE 3TIFTUNG 6EREINIGTE Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, die Stiftung Schulpforta, der Naturpark Saale-UnstrutTriasland sowie zahlreiche weitere Gebietskörperschaften, Vereine und Unternehmen an. Der Verein will Fördermittel und Spenden akquirieren, die zur Restaurierung, Sanierung und Pflege der Objekte des zukünftigen Welterbes entsprechend der gebotenen Dringlichkeit verwendet werden sollen. Der Verein will die regionale historische und kulturelle Identität im zukünftigen Welterbegebiet „Saale-Unstrut-Region“ durch Bildungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit stärken. Der Verein will Arbeiten, Aktivitäten, Forschungen und Veröffentlichungen fördern, die dazu beitragen, dass geeignete Landschaftsteile und Kulturdenkmale als historische Kulturlandschaft der Saale-Unstrut-Region in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen werden. Zur Verwirklichung dieser Ziele ist der gemeinnützige Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. auf Ihre Unterstützung angewiesen.

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Geschäftsführung Burgenlandkreis Schönburger Straße 41 · 06618 Naumburg Tel.: 03445-73-1688 oder 03445-73-1699 E-Mail: Verein.Welterbe.Saale-Unstrut@blk.de www.WelterbeanSaaleundUnstrut.de Vorsitzender Dechant Georg Graf von Zech-Burkersroda Vereinigte Domstifter Domplatz 16/17 · 06618 Naumburg Telefon: 03445-2301-0 Telefax: 03445-2301-20 E-Mail: info@vereinigtedomstifter.de Stellvertretender Vorsitzender Oberbürgermeister Bernward Küper Stadt Naumburg · Markt 1 06618 Naumburg Telefon: 03445-273101 Telefax: 03445-273103 E-Mail: bernward.küper@naumburg-stadt.de Stellvertretender Vorsitzender Landrat Harri Reiche Burgenlandkreis Schönburger Straße 41 · 06618 Naumburg Telefon: 03445-73-1001 Telefax: 03445-73-1296 E-Mail: landrat@blk.de


Kontaktadressen

Touristische Kontakte Saale-Unstrut-Tourismus e.V. Lindenring 34 ¡ 06618 Naumburg Tel.: 03445-23 37 90 www.saale-unstrut-tourismus.de

Freyburger Fremdenverkehrsverein e.V. -ARKT q &REYBURG 5NSTRUT Tel.: 034464-27 26 0 WWW FREYBURG INFO DE

Touristinformation Naumburg Markt 12 ¡ 06618 Naumburg Tel.: 03445-27 31 25 und -19 43 3 www.naumburg-tourismus.de

Weinbauverband Saale-Unstrut e.V. 1UERFURTER 3TR q &REYBURG Tel.: 034464-26 11 0 www.weinbauverband-saale-unstrut.de

Naturpark Saale-Unstrut-Triasland e.V. Unter der Altenburg 1 ¡ 06642 Nebra Tel.: 034461-22 08 6 www.naturpark-saale-unstrut.de

Fremdenverkehrsverein WeiĂ&#x;enfelser Land e.V. Markt 27 ¡ 06667 WeiĂ&#x;enfels Tel.: 03443-30 30 70 www.weissenfelstourist.de

Besucherempfangszentrum Stiftung Schulpforta SchulstraĂ&#x;e 22 ¡ 06628 Schulpforte Tel.: 034463-28 11 5 www.stiftung-schulpforta.de

Tourist-Information Zeitz Altmarkt 16 ¡ 06712 Zeitz Tel.: 03441-83 29 2 www.zeitz.de

Touristinformation Bad KÜsen Naumburger Str. 13b ¡ 06628 Bad KÜsen Tel.: 034463-28 28 9 www.badkoesen.de

Tourist-Information Bad Bibra BĂźrgergarten 1 ¡ 06647 Bad Bibra Tel.: 034465-70 19 0 www.vgem-ďŹ nne.de

Mittelalterliche Monumente

Altstadt Naumburg Markt 1 ¡ 06618 Naumburg Tel.: 03445-27 31 25 Fax: 03445-27 31 28 www.naumburg-tourismus.de

Altstadt Freyburg mit Marienkirche -ARKT q &REYBURG Tel.: 034464-27 45 1 Fax: 034464-27 37 6 WWW FREYBURG INFO DE

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Kontaktadressen

Naumburger Dom Domplatz 16/17 · 06618 Naumburg Tel.: 03445-23 01 10 Fax: 03445-23 01 20 www.naumburger-dom.de

Zisterzienserkloster Pforta Schulstraße 12 · 06628 Schulpforte Tel.: 034463-35 11 0 Fax: 034463-28 11 6 www.stiftung-pforta.de

Schloss Goseck Burgstraße 53 · 06667 Goseck Tel.: 03443-28 44 88 Fax: 03443-28 44 83 www.schloss-goseck.de

Romanisches Haus Bad Kösen Am Kunstgestänge · 06628 Bad Kösen Tel./Fax: 034463-27 66 8 www.museum-naumburg.de

Burg Schönburg Schönburg Nr. 1 · 06618 Schönburg Tel.: 03445-75 02 18 Fax: 03445-75 02 19 www.burgschaenke-schoenburg.de

Burgen Saaleck und Rudelsburg Burgstr. 32/33 · 06628 Bad Kösen Tel.: 034463-26 55 3 und -27 32 5 Fax: 034463-26 55 3 und -60 48 3 www.rudelsburg.com

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Kontaktadressen

Klosterkirche Zscheiplitz Auf dem Gut · 06632 Zscheiplitz Tel.: 034464-26 52 6

Kloster und Kaiserpfalz Memleben Thomas-Müntzer Straße 48 · 06642 Memleben Tel.: 034672-60 27 4 Fax: 034672-93 40 9 www.kloster-memleben.de

Schloss Neuenburg 3CHLOSS q &REYBURG Tel.: 034464-35 53 0 Fax: 034464-35 55 5 www.schloss-neuenburg.de

Schloss Moritzburg Zeitz Schlossstraße 6 · 06712 Zeitz Tel.: 03441-21 25 46 Fax: 03441-61 93 31 www.zeitz.de

Eckartsburg Burgweg 13b · 06648 Eckartsberga Tel.: 034467-20 41 5 Fax: 034467-61 01 7 www.eckartsburg.de

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Literaturhinweise

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SchĂśnburg

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Bilder/Autoren

Abbildungsnachweise/Autorenverzeichnis Abbildungen Agro - Öko Consult GmbH Berlin Seite 36/37 Arge Röhrer Schöß Dorn: Seite 12 unten; 59 oben Reno Büchner, Halle Seite 30 unten; 31 rechts; Seite 64/65 Förderverein „Welterbe an Saale und Unstrut“ e.V. Seite 4 links und unten rechts; 13, 14, 15, 16; 17; 18; 19; 23; 24; 25; 30 links; 31 links und Mitte; 32; 33; 34 links und rechts oben; 38; 39; 42; 43; 44; 45; 46 oben; 48; 49; 50; 51; 53; 55 oben; 56; 58; 60 #ONSTANTIN "EYER Universitätsbibliothek Heidelberg Seite 29 (cpg 848, Blatt 30r) Klaus Jestaedt, Naumburg Seite 55 unten Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen–Anhalt Seite 11 links (© Juraj Lipták) Seite 12 oben (Reinhard Schmitt) Seite 41 (Reinhard Ulbrich) Seite 54 Seite 59 unten (Bettina Weber/Reinhard Schmitt) Landesschule Pforta, Schulpforte Seite 46 unten (Flurkarte Nr. 125) Seite 34 rechts unten; 35 Mitte Stadtarchiv Naumburg Seite 54 unten (Otto Blaubach, um 1920) Stadtmuseum Naumburg Seite 40 Gerd Seidel, Zeitz Seite 35 oben Simon Werbung GmbH, Weißenfels Seite 52/53 Mitte Wartburgstiftung Eisenach Seite 27 (U. Kneise) Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, Bildarchiv:

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Seite 4 oben rechts Seite 5 oben links und oben rechts (Matthias Kuch) unten links (Matthias Rutkowski) unten rechts; oben Mitte Seite 6/7; 8/9; 22; 26; 28 (Matthias Rutkowski) Seite 10 oben links (Torsten Biel) unten links und oben rechts (Matthias Kuch) unten rechts Seite 11 rechts Seite 20/21 (Torsten Biel) Seite 47

Verfasser Bernd Bahn, Weimar Dr. Walter Bettauer, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Christoph Bosch Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Karl Büchsenschütz, Leiter der Arbeitsgruppe Welterbe Klaus Jestaedt M. A., Weimar Dr. Mechthild Klamm Landesamt für Denkmalpflege Dr. Holger Kunde, Vereinigte Domstifterverwaltung Naumburg Dr. Sabine Meinel Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Dipl. phil. Reinhard Schmitt, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Dipl.-Ing. Christoph Scholter, ehem. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Dipl.-Ing. Gerd Seidel, Zeitz Roland Thrän Geschäftsführer, Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V.


Impressum

Redaktion: Dr. Walter Bettauer Christoph Bosch Kristin Busch Karl Büchsenschütz Klaus Jestaedt M. A. Dr. Holger Kunde Dr. Sabine Meinel Dipl. phil. Reinhard Schmitt Dipl.-Ing. Christoph Scholter Dipl.-Ing. Gerd Seidel Roland Thrän Kerstin Wille M. A.

Layout: SIMON Werbung GmbH Weißenfels

Druck: SIMON Werbung GmbH Weißenfels Naumburg 2011 (3., erweiterte Auflage)

Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Burgenlandkreis, des Saale-Unstrut-Tourismus e.V. und durch Projektmittel des Landes SachsenAnhalt.

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ISBN: 978-3-00-026640-9


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