ZEITZ ISEK 2035 ZWISCHENERGEBNISSE 15.04.2019
Integriertes Stadtentwicklungskonzept Zeitz 2035 Auftraggeber: Stadt Zeitz, Sachgebiet Stadtentwicklung Gefรถrdert durch:
WAS IST EIN INTEGRIERTES STADTENTWICKLUNGSKONZEPT (ISEK)? • Strategiekonzept, was Ziele, Handlungsfelder und Projekte für die Entwicklung der Stadt bis zum Jahr 2035 aufzeigt • Bearbeitung auf Ebene der Gesamtstadt und der einzelnen Stadtgebiete • Entwicklung eines räumlichen Leitbild zur Entwicklung der Stadt und der Stadtgebiete • kooperative Bearbeitung mit den Fachplanungsbereichen der Stadtverwaltung, städtischen Schlüsselakteuren und den Bürgern • Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln Auf den folgenden Folien stellen wir Ihnen einen ersten Zwischenstand der Arbeit am ISEK 2035 für Zeitz vor!
ARBEITSSCHRITTE Analyse nach Themenfeldern
• Wichtigste Fakten • Prognosen
Stadtstruktur
• Räumliches Bild
Stadtgebiete
• Stärken/Schwächen • Perspektiven
Leitziele
Gesamtstadt Stadtgebiete
Räumliche Leitbilder
Gesamtstadt Stadtgebiete
Maßnahmen Instrumente Leitprojekte
Bearbeitung ab Mitte April 2019
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ANALYSEN
DEMOGRAPHISCHER WANDEL
• 4 % Bevölkerungsrückgang seit 2013 (Verlust von knapp 1.000 Einwohner) • Problem: Sterbeüberschuss (2017 Verlust von 347 Einwohner) • zwischen 2013 und 2016 leicht positiver Wanderungssaldo aufgrund der Zuwanderung von Flüchtlingen • weitere Alterung der Bevölkerung • bis 2035 schrumpft Zeitz um 16 %, dass heißt um 4.700 Einwohner • bis 2035 leben noch rd. 13.900 Haushalte in Zeitz, 2.200 weniger als heute noch
HOHER LEERSTAND IN GESAMTER STADT Zeitz verfügt über 21.200 Wohnungen. 2018 standen 4.800 davon leer (22,9 %).
Bis 2035 könnte der Wohnungsleerstand auf 7.000 Wohnungen (33 %) ansteigen!
IMAGE-PROBLEME
• schlechtes Innenimage und geringe Identifikation der Zeitzer mit ihrer Stadt • schlechtes Außenimage – Zeitz ist für viele Auswärtige „kein Ort zum Wohnen“ • erste Veränderungen: Zeitz wird von außen als Stadt der Freiräume und Kontraste wahrgenommen • bislang konnte sich die Stadt nicht (positiv) profilieren
FUNKTIONSGESCHWÄCHTE INNENSTADT Gesamtverkaufsfläche 71.115 m²
2
Verkaufsfläche zentrale Lage 22.940 m² = 32% 2n
180
• Rückgang der Verkaufsfläche in der Innenstadt • hohe Gewerbeleerstände • Rückgang inhabergeführter Fachgeschäfte
HERAUSFORDERUNGEN DES BRAUNKOHLEAUSSTIEGS
• Sicherung/ Stärkung von vorhandenen Wirtschaftsunternehmen und Arbeitsplätzen • Etablierung und Unterstützung von Beschäftigungsalternativen • Renaturierung/ Bergbaufolgelandschaft • Alternative Energiegewinnung/ Leitungssysteme (Erdgas, Biomasse)
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
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RÄUMLICHES LEITBILD
STRATEGISCHE STADTENTWICKLUNG
Die Stadtentwicklungsplanung der vergangenen Jahre verfolgte das Ziel, die Stadt an das Sinken der Bevölkerungszahl anzupassen. Dieses große Ziel besteht weiterhin. Ursprünglich ging man dabei davon aus, dass es reicht, lediglich die Schrumpfung der Stadt von außen nach innen (Stadtumbaukonzept, ISEK 2014 ) zu verfolgen. Das aktuell zu erarbeitende ISEK 2035 ergänzt diese Strategie um weitere Aspekte: Es legt zusätzlich gesamtstädtisch bedeutsame Kernbereiche fest, welche in ihrem Bestand erhalten bleiben, im Zentrum aktiv entwickelt werden. Die umliegenden Wandelgebiete dürfen sukzessive schrumpfen. Es verfolgt im Grunde das Prinzip der dezentralen Konzentration. Die Vernetzung der Kerne ist dabei wesentlich.
KERN ALTSTADT
KERNE
• gesamtstädtisch bedeutend • mehrere Funktionen
KERNBEREICHE
• überwiegend monofunktional (Wohnen)
INDUSTRIE- UND GEWERBEKERNE
• gesamtstädtisch bedeutend
WANDELGEBIETE • Verringerung von Funktionen • Co2-Reduktion • Transformation: Aufgabe und neue Funktionen • Stärkung Landschaft • Konzentration Wohnen
LANDSCHAFT(SBEZÜGE)
• Biotopverbund • Grünverbund
DARAUS ERGIBT SICH DIESES RÄUMLICHE LEITBILD… Nördliche Ortschaften
Südliche Ortschaften
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ZEITZ – STADT DER FREIRÄUME - LEITZIELE FÜR DIE GESAMTSTADT –
TOP 10 – LEITZIELE (REIHENFOLGE IST KEINE RANGFOLGE) 11
Wohnen in Zeitz braucht Vielfalt
22
Altstadt braucht neue Mischung
33
Leerstand verringern
44
Zeitz braucht stabile Quartiere mit Ausstrahlungskraft
55
Zeitz ist Stadt der Arbeit
66
Zeitz ist besser als sein Ruf
77
Zeitz braucht mehr Zusammenhalt
88
Zeitz braucht eine starke Bildungs- und Kulturlandschaft
99
Zeitz, die grüne Stadt an der Weißen Elster
10
Zeitz reduziert CO2
BEISPIEL 1: LEERSTAND VERRINGERN
• Ziel: in den Kernbereichen < 15% Leerstand • Sanierung in Beständen mit Perspektive im Quartier • Kooperative Quartiere (Vernetzung von Akteuren, Bündelung von Investitionen) • Umnutzung • Stilllegung, Zusammenlegung • Ersatzneubau • Sicherung, kreative Gestaltung
• Bestandsverringerung in den Wandelgebieten • • • •
Stilllegung/Teilrückbau Rückbau Zeitzer Freiraum/ Grüne Lücke (z.B. innerstädtischer Weinbau o.ä.) Verfall
BEISPIEL 2: ZEITZ REDUZIERT CO2
• Bis 2020 soll gegenüber 1990 der CO2-Ausstoß der Bundesrepublik um 40 % sinken. Die Umsetzung erfolgt auf Bundes-, Landes – und Kommunalebene. • Reduzierung von CO2-Ausstoß: • Ausstieg aus Braunkohleförderung, Anpassung von Kraftwerken und Leitungsinfrastruktur • energetische Sanierung von Gebäudebeständen • Förderung von Elektromobilität
• Bindung von CO2: • Nutzung von Baulücken, Brachen und Rückbauflächen als „grüne Lücken“ (wiederkehrende Baumarten, Wein etc.)
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ANALYSE UND RÄUMLICHE ZIELSTELLUNGEN FÜR DIE STADTGEBIETE
UNTERGLIEDERUNG DES STADTRAUMES IN NEUN STADTGEBIETE
Für das ISEK wurde die Stadt zunächst hinsichtlich ihrer topographischen Gegebenheiten sowie stadt- und naturräumlichen Elemente analysiert. Barrieren und Verbindungen wurden herausgearbeitet genauso wie die Bedeutung der Lage einzelner Landschaftselemente wie der Elsteraue, dem Floßgraben und anderen Grünzügen sowie Siedlungselementen mit verschiedenem Charakter. Auf dieser Basis ergeben sich neun verschiedene Stadtgebiete. Diese Stadtgebiete sind die Arbeitsgrundlage, auf der vertiefte Analysen stattfanden und für die geeignete Zielstellungen im Rahmen des ISEKArbeitsprozesses entwickelt wurden.
ZEITZ IST NICHT GLEICH ZEITZ – DIE STADTGEBIETE
1 Altstadt 2 Gründerzeit 3 Elstervorstadt 4 Elsterband 5 Zeitz-Ost 6 Zeitz-West 7 Zeitz-Süd 8 Nördliche Ortschaften 9 Südliche Ortschaften
ALTSTADT – LICHT UND SCHATTEN
• kulturelles und touristisches Zentrum • Lage am Hang • leichter Bevölkerungsgewinn • starke Funktionsverluste • zahlreiche Totalleerstände
Schloss Rahnestraße
• Gewerbeleerstandskonzentrationen • Bundesstraße B180
Brühl
Altmarkt
Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR DIE ALTSTADT
• Ziel 1: Mehr Orte der Begegnung und Lebendigkeit schaffen • Ziel 2: Qualitätsvolles, vielfältiges Wohnen fördern • Ziel 3: Stadtbild verbessern, Leerstände reduzieren • Ziel 4: Verkehr besser führen • Ziel 5: Einzelhandel konzentrieren und Funktionen neu mischen • Ziel 6: Einzelhandel und anderen Funktionen verknüpfen
ALTSTADT â&#x20AC;&#x201C; LEBEN UND ERLEBEN
GRÜNDERZEIT – IMMER NOCH VIELFÄLTIG
• zentrales, zusammenhängendes gründerzeitliches Mischgebiet • attraktiver Gebäudebestand, kleinteilige Eigentümerstruktur • stabiles Villenviertel
GoethePark
• Geringfügiger Einwohnerverlust • 10,5% Ausländer Villenviertel
• städtische Park- und Grünflächen • Bildungsstandort • hohe Leerstände • tlw. schwierige Sozialstruktur, Image • Verkehrsbelastung
Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR DIE GRÜNDERZEIT
• Ziel 1: Imageinseln mit Ausstrahlwirkung schaffen und fördern • Ziel 2: Lokale Wirtschaft und Bewohner unterstützen • Ziel 3: Nutzbarkeit von Stadtgrün verbessern • Ziel 4: Soziale und Nutzungsmischung fördern • Ziel 5: Erhalt der städtebaulichen Grundrissstruktur • Ziel 6: Weiterentwicklung als Bildungsstandort Leitprojekt • Kooperative Quartiere • Bildungscampus: Paul-Wegmann-Schule
WOHNEN IN DER GRÜNDERZEIT – BESSER UND WENIGER
ELSTERVORSTADT – GEWERBLICHER TRANSFORMATIONSRAUM
• funktionierende Industriekerne, industrielle Baukultur • stabile Einwohnerentwicklung,
Aue
Aylsdorf
Verluste in Unterstadt (FG 4) • 10,6% Ausländer
Zetti
• schwierige Sozialstruktur Bahnhof
• Leerstandskonzentrationen • leerstehende Kleingartenanlagen • Imageproblem
Südzucker
• inselhafte Bahnhofslage • Hochwassergefährdung • Berufsschule
Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR DIE ELSTERVORSTADT
• Ziel 1: Entwicklung eines Industrie-/Gewerbe-/Bürostandortes „Bahnhofs-City“ (Mischgebiet) in der Unterstadt • Ziel 2: Bahnhofsumfeld als Ort der Ankunft • Ziel 3: Qualifizierung von nachgefragten Wohnlagen • Ziel 5: Sicherheit und Ordnung verbessern • Ziel 6: Berufsschule sichern Leitprojekt • Bahnhofs-City
ELSTERVORSTADT â&#x20AC;&#x201C; HIER BEGINNT DER AUSSTIEG AUS DER BRAUNKOHLE
ELSTERBAND – WEISSE ELSTER, GRÜNE LUNGE
• überwiegend Landschaftsraum Elsteraue • städtische Grünflächen/ Parks (Schlosspark, Tiergarten) • Hochwassergefährdung • Verbindung und Barriere,
Sommerbad
Orientierungsschwierigkeit
Kloster Posa
• Ort der Industriehistorie • Leerstände • Freizeit- und Erholungsorte
Südzucker Handlungsschwerpunkt
(Kloster Posa, Stadion, Elsterradweg)
ZIELSTELLUNGEN FÜR DAS ELSTERBAND
• Ziel 1: Aufenthaltsqualität der Elsteraue in Innenstadtnähe stärken und sichtbar machen • Ziel 2: Westliche und östliche Elsteraue als Landschaftsraum nutzen • Ziel 3: Elsteraue mit anderen Stadtgebieten besser verbinden • Ziel 4: Neue Funktionen etablieren Leitprojekt • Zukunftsinstitut? • Landschaftspark Elsteraue
ZEITZ AN DIE ELSTER
ZEITZ-OST – EIN ALTERNDER STADTTEIL
• eigenständiges Stadt- und Wohngebiet • gute Wohninfrastruktur und Versorgung, grünes Wohnumfeld
Michaelis- und Stephansfriedhof
Fockendorfer Grund
• industrielle Bauweise • viele gleichartige Wohnungen, preiswerter Wohnraum • jeder Dritte 80 Jahre oder älter • intakte Nachbarschaften • steigendes Leerstandsrisiko, auch in Kleingartenanlagen
RudolfPuschendorfStadion
Kaufland Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR ZEITZ-OST
• Ziel 1: Reduzierung der Leerstände • Ziel 2: Sicherung der zentralen Funktionen im Kern • Ziel 3: Stärkere Wohnvielfalt • Ziel 4: Verwebung mit der Landschaft • Ziel 5: Energetische Weiterentwicklung
ZEITZ-OST â&#x20AC;&#x201C; DER STADTUMBAU GEHT WEITER
ZEITZ-WEST – WOHNVIELFALT IM GRÜNEN
• Vielfalt an Quartierstypen und Wohnungen • gute Versorgung
Kaltefeld
• Lage am Stadtgrün • Einwohnerentwicklung: stabil/positiv: Am Kaltefeld, südl. Zeitz-West, Moskauer Straße
Wilder Bach Forstplatz Michaelpark Völkerfreundschaft
negativ: Friedensstraße, Völkerfreundschaft • hoher Altersdurchschnitt und einseitiger Wohnraum in Völkerfreundschaft • steigende Leerstandsgefährdung
Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR ZEITZ-WEST
• Ziel 1: Reduzierung von Leerständen • Ziel 2: Verbesserung der Wohnvielfalt • Ziel 3: Landschaftsraum und städtische Grünräume verbinden
ZEITZ-WEST – WOHNVIELFALT IM GRÜNEN
ZEITZ-SÜD – STABILE SIEDLUNGEN
• stabile Einfamilienhausstandorte und alte Dorfstrukturen Hainichen
• hoher Eigentümeranteil • Nähe zu Naherholungsbereich
Rasberg
(Wilder Bach, Knittelholz) • stabile Einwohnerentwicklung • Krankenhausstandort
Klinikum Bergsiedlung
ZIELSTELLUNGEN FÜR ZEITZ-SÜD
• Ziel 1: Biotop- und Landschaftsverbund stärken • Ziel 2: Ergänzende Einfamilienhausbebauung
ZEITZ-SÜD – MEHR LANDSCHAFT
NÖRDLICHE ORTSCHAFTEN – BERGBAULICHE PRÄGUNG
• geprägt durch Bergbau, Schwerpunkt Strukturwandel • unzureichende Anbindung an Kernstadt • vielfältiges Wohnungsangebot und gutes Umfeld • leichter Bevölkerungsrückgang • Theissen als Dienstleistungs- und Versorgungszentrum
Theissen
Zangenberg
• zum Teil bevorstehender Generationswechsel (Theissen) • zu großes Kleingartenangebot
Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR NÖRDLICHE ORTSCHAFTEN
• Ziel 1: Schaffung von Verbindungen in Kernstadt • Ziel 2: Nutzung von Flächen für großflächiges Gewerbe • Ziel 3: Etablierung als Landschaftverbund Bergbau • Ziel 4: Sicherung Nonnewitz als Grundschulbildungsstandort • Ziel 5: Reduzierung von Leerständen • Ziel 6: Erhalt der Nahversorgungs- und Zentrumsfunktion Theissen Leitprojekt • Landschaftsverbund Bergbau
NÖRDLICHE ORTSCHAFTEN – DIE BERGBAULANDSCHAFT
SÜDLICHE ORTSCHAFTEN – LÄNDLICHES WOHNEN
• historische Dorfstrukturen • Thüringer Hügelland/ • idyllisches Wohnen auf dem Lande • Naherholungsfunktion • stärkerer Einwohnerverlust als nördliche Ortschaften
Geußnitz
• vereinzelte Konzentration hochaltriger Bevölkerung (Mahlen, Zettweil, Bockwitz)
Kayna
• z.T. hohes Leerstandsrisiko • Kayna und Geußnitz als Versorgungszentren bedroht
Handlungsschwerpunkt
ZIELSTELLUNGEN FÜR SÜDLICHE ORTSCHAFTEN
• Ziel 1: Landschaft für Naherholung und Tourismus erlebbarer machen • Ziel 2: Individuelles Wohnen auf dem Land • Ziel 3: Erhalt der Nahversorgungs- und Zentrumsfunktion Kayna • Ziel 4: Sicherung des Grundschulstandortes Kayna
DIE SÜDLICHEN ORTSCHAFTEN – LAND LEBEN!
VIELEN DANK FÜR IHR INTERESSE!