JR`s Face2Face Project pressinfo (30.09.2007)

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PRESSEMITTEILUNG Berlin, im September 2007

Nach Ausstellungen in Israel, der Biennale in Venedig und Arles, kommt JR mit dem Projekt FACE 2 FACE zum Art Forum Berlin. Der französische Aktionskünstler JR zeigt erstmalig in Berlin vom 28.09. bis 06.10.2007 seine Arbeit des Projektes FACE 2 FACE. Es handelt sich um Portraitfotografie, die in großformatige Poster umgewandelt und öffentlichkeitswirksam im Zentrum Berlins an Häuserwänden plakatiert werden. Als Stationen eines Stadtrundganges befinden sich die ausgestellten Fotoarbeiten auf offener Straße, in einer Art „Open-Space-Gallery“, für jedermann sichtbar und zugänglich. Ausgangs- und Informationspunkt der Besichtigung im öffentlichen Raum bilden die Ausstellungsräume RAUM 210 in der Friedrichstraße 210. Das Projekt FACE 2 FACE zeigt Portraits von Menschen aus dem Nahen Osten – Palästinenser und Israelis. Diese beiden Protagonisten identischer Berufsgruppen wie Geistliche, Schauspieler, Taxifahrer, Friseure und Hausfrauen wurden aus nächster Nähe mit einem 28 mm Weitwinkelobjektiv fotografiert. Die Portraitierten waren aufgefordert nicht gewöhnlich zu lächeln, sondern Grimassen zu schneiden. Kopf an Kopf wurden die bis zu 15 x 25 m großen Fotografie-Formate der palästinensisch-israelischen Paar-Motive an Orten des alltäglichen Verkehrs und Stadtlebens und auf der Sicherheits-Grenzmauer plakatiert - face to face, auf der israelischen wie auf der palästinensischen Seite. Das Projekt FACE 2 FACE ist eine engagierte Kunstaktion, die sich mit dem Konflikt der Palästinenser und Israelis im Nahen Osten auseinandersetzt, ohne Partei zu ergreifen. In FACE 2 FACE geht es um die Begegnung der Menschen beider Seiten, kommentarlos und in ihrer alltäglichen Komik und Besonderheit. Begegnet wird dem Gesicht des „Anderen“, dem der anderen Seite des Sicherheitszaunes. Der „Andere“ wird zu einem Pendant, einem Ebenbild der eigenen Berufsgruppe, einem Nachbarn. Er wird zum menschlichen Verwandten und damit zum eigenen Identifikationsträger. Trennungen werden so in der Begegnung des Betrachters aufgelöst. Der portraitierte Geistliche islamischen Glaubens, Cheikh Aziz, sagt dazu: „Wenn du das Abbild Gottes in jedem Menschen siehst, und du Gott liebst und respektierst, musst du folglich auch dein Gegenüber respektieren“. Gleichzeitig zum Art Forum zeigt der RAUM 210 die fotografischen Arbeiten JRs und verteilt kostenlose Stadtpläne für den Rundgang. Parallel dazu wird im RAUM 210 die filmische Dokumentation des Projektes FACE 2 FACE präsentiert und von einer Podiumsdiskussion begleitet. Auch in Berlin soll der Betrachter die Kunst der plakatierten Fotoarbeiten primär im öffentlichen Raum auf sich wirken lassen. Ob zufälliger Passant oder informierter Betrachter, jeder ist der Begegnung ausgesetzt und ist aufgefordert sich Gedanken zu machen. Die Aktion stiftet Verwirrung und wirft Fragen auf. „This is what I am working on. Raising questions...“ (JR).


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