Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz « Nein zu neuen AKW» Ausgabe 02/2010
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Energie aktuell
KonsumentInnen wollen «Bio-Strom»
Lawinenverbauung als Solarkraftwerk
Eine Umfrage im Kanton Thurgau zeigt: Rund 90% der Haushalte und Unternehmen sind bereit, für Strom aus erneuerbaren Energien einen höheren Preis zu bezahlen. Mit einem Marktanteil von 0,7% liegt dieses Potenzial weitgehend brach. Die repräsentative Umfrage wurde im Rahmen einer Masterarbeit durchgeführt. Der Autor, Andrea Paoli, ist Leiter der Abteilung Energie des Kantons Thurgau. Um © Suisse Eole dem offensichtlichen Marktversagen entgegenzuwirken, schlägt Paoli individuelle Anreize und gesetzliche Regelungen vor. So stehen Haushalte und Unternehmen der staatlichen Förderung von erneuerbaren Energien positiv gegenüber und wären bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen. Die momentane Förderabgabe von 0,6 Rp/kWh für die KEV könnte um das Zwei- bis Dreifache erhöht werden. Auch könnte mit gezielten Marketingstrategien der Anteil des Ökostroms erhöht werden. Der Autor erachtet gesetzliche Regelungen aber als wirkungsvoller. Departement für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau, Abteilung Energie Zur Umfrage
St. Antönien macht es vor: Innovative Solarkraftwerke schützen das Klima und die Landschaft gleichermassen. Die Bündner Gemeinde plant das grösste Solarkraftwerk der Schweiz. Dazu sollen Solarmodule an Lawinenverbauungen befestigt werden. Das Photovoltaik-Kraftwerk wird eine Leistung von 3,5 Megawatt erreichen. Damit können 1’200 Haus© Foto + Projekt: energiebüro ag / Zürich / Switzerland – für Solarkraftwerke / for solar power plants halte mit Strom versorgt werden. Das Potenzial für solche Kraftwerke in der Schweiz ist enorm – etwa 200 km Lawinenverbauungen sind geeignet, Solarkraftwerke von 50 bis 60 Megawatt Leistung zu tragen und damit 20’000 Haushalte mit Strom zu versorgen. «Das Beispiel der Gemeinde St. Antönien zeigt, dass nebst der Bestückung von Dachflächen mit Solaranlagen noch viel mehr möglich ist», so David Stickelberger, Geschäftsleiter des Schweizerischen Fachverbands für Sonnenenergie Swissolar. Er schätzt, dass in der Schweiz ein Drittel des Wärme- und Strombedarfs mit Solaranlagen auf Dachflächen abgedeckt werden könnte. Der Solarrechner von Swissolar zeigt das Potenzial auf Ihrem Hausdach auf. ®