Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 01/2015
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Energie aktuell
Trotz Binnenmarktstärkung: Energiewende unter Druck Economiesuisse will von der Energiestrategie 2050 abweichen. Swissmem droht mit Referendum. Obwohl die Schweizer KMU profitieren. Die alten Gegner der Energiewende haben ein neues Argument gefunden, um diese als Gefahr für die Schweizer Wirtschaft zu brandmarken. Nun behaupten sie, nach der Aufgabe des EuroMindestkurses ertrage die Wirtschaft keine Belastung durch die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Jean-Philippe Kohl, Vize¬direktor des Verbands der Schweizer Maschinen-, Elektro- & Metallindustrie (Swissmem) startet gemäss Tages Anzeiger vom © Fotolia 17.2.2015 gar einen Generalangriff auf die Energiestrategie: «Die Referendumsfrage muss ernsthaft geprüft werden». Dabei wird der KEV-Zuschlag der besonders energieabhängigen Industrie weitestgehend erlassen. Die Kosten tragen verursachergerecht vorab die Verbraucher. «Tatsächlich kommt die Energiestrategie 2050 einem grossen Infrastrukturprojekt gleich», sagt Stefan Batzli, Geschäftsführer der AEE SUISSE. «Es wird den Binnenmarkt stimulieren, tausende von Arbeitsplätzen schaffen und kann dank der zurzeit tiefen Kapitalkosten sehr günstig finanziert werden.» Längerfristig werden erneuerbare Energien billiger als konventionelle. Bleibt die Wirtschaft, wie von economiesuisse gefordert, von fossilen und nuklearen Energieträgern abhängig, bleibt sie unkontrollierbaren Preisschwankungen ausgesetzt. Argumente der AEE SUISSE (PDF) Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 01/2015
Was kostet Strom wirklich? Eine Studie zeigt: In Deutschland werden Kohle- und Atomstrom viel stärker gefördert als die erneuerbaren Energien – nur sieht man das nicht. Die Rechnung zeigt deutschen Stromkonsumenten, wie viel EEG-Umlage sie für den Ausbau erneuerbarer Energien bezahlen. Verborgen bleiben ihnen dagegen die staatliche Förderung und externen Kosten von Kohle- und Atomstrom. Diese betragen mehr als das Doppelte der EEG. Wie sieht es in der Schweiz aus? «Wir haben keine Kohlekraftwerke, im Übrigen ist die Situation vergleich© Fotolia bar», meint Greenpeace-Energiefachmann Georg Klingler. «Es gibt keinen freien Strommarkt, denn für keine Technologie werden die Preise zu ihren Vollkosten berechnet. Im Vergleich schneiden erneuerbare Energien sehr gut ab.» Ein Beleg dafür sei, dass niemand neue AKW ohne staatliche Garantien bauen wolle. Die Studie zeigt auch: In der Atomenergie liegen die Vollkosten für eine neue Anlage rund doppelt so hoch wie bei anderen Energieträgern. Die Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) zu den Stromkosten