Online Zeitung 4 / 2015

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Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 04/2015

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Energie aktuell

AKW Beznau nicht erdbebensicher – Rechtsverfahren eingeleitet Die im Sommer entdeckten gravierenden Schwachstellen im Reaktordruckbehälter des AKW Beznau I sind bei Weitem nicht die einzige Gefahrenquelle beim Alt-Reaktor. Wegen fehlender Erdbebensicherheit haben Anwohner des AKW zusammen mit dem Trinationalen Atomschutzverband TRAS, Greenpeace Schweiz und der Schweizerischen Energiestiftung SES ein Rechtsverfahren eingeleitet. Sie stützen sich auf die Störfallanalyse, die nach der Fukushima-Katastrophe von 2011 durchgeführt wurde. Diese hat klar gezeigt, dass die Bevölkerung bei einem © Greenpeace starken Erdbeben gefährlichen Strahlendosen ausgesetzt würde. Weil die Aufsichtsbehörde ENSI die Strahlenschutzbestimmungen jedoch falsch anwendet, liess sie einen Weiterbetrieb der Anlage zu. Rudolf Rechsteiner, Vizepräsident von TRAS, zeigt sich besorgt: «Die Erkenntnisse unserer Recherche sind erschreckend. Das ENSI schützt die AKW-Betreiber statt die Bevölkerung.»  Alle Dokumente finden Sie hier zum Download

Volksabstimmung zum Atomausstieg 2016 absehbar Die Energiekommission des Nationalrates führt die Differenzbereinigung zu den Ständerats-Entscheiden nicht im November zu Ende. Obwohl seit bald zwei Jahren im Parlament und seinen Kommissionen debattiert wird, kann die Energiestrategie 2050 folglich nicht mehr dieses Jahr, sondern bestenfalls im März 2016 zu Ende beraten werden. Die parlamentarische Behandlungsfrist der Volksinitiative «für einen geordneten Atomausstieg» läuft jedoch im Mai 2016 ab. Absehbar ist nun, dass die Ausstiegsinitiative noch vor der Schlussberatung der Energiestrategie 2050 im © Fotolia nächsten Jahr zur Abstimmung kommt, voraussichtlich im September oder November. Je nach Abstimmungsausgang braucht es anschliessend Anpassungen an der Energiestrategie 2050, da die Volksinitiative Maximallaufzeiten für die bestehenden 5 Schweizer AKW festlegt und so der Energiewende Planungs- und Investitionssicherheit verschafft.  Webseite der Allianz Atomausstieg

Save the Date! ut Congress Nuclear Phaseo 2016 z är 21. M Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 04/2015

g.ch/npc2016 www.energiestiftun


Solar-Rekord dank Hitzesommer Elektrizität ohne Ende: In Deutschland konnte die Solarproduktion im Sommer neue Höchstwerte verzeichnen. Die Sonne bescherte der Solarproduktion einen strahlenden Sommer: noch nie wurde so viel Solarenergie produziert wie im Sommer 2015. In Deutschland waren es gemäss dem deutschen Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) 14.1 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom, ein Plus von 7.2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das deckt einen Jahresbedarf von © Fotolia ca. 4 Millionen Haushalten ab. Auch in der Schweiz leistete die Sonne einen grossen Beitrag zur Energieversorgung, wie Swissolar berichtet: „Während der Schönwetter-und Hitzeperiode, die Ende Juni begann, trug die Produktion der Solaranlagen im Durchschnitt rund 5 Prozent zum Strombedarf bei. Die Spitzenwerte an Sonntagen lagen sogar bei rund 20 Prozent.“ Das Beste: die Sonne liefert genau dann Energie, wenn sie am meisten gebraucht wird, nämlich über Mittag.

AKW sind keine Klimaretter Mit dem Argument, ein AKW würde im Betrieb fast kein CO2 ausstossen, sollen am Klimagipfel in Paris einmal mehr neue Reaktoren salonfähig gemacht werden. Es sind aber die der Stromproduktion vor- und nachgelagerten Prozesse, die drei Viertel des CO2-Ausstosses ausmachen. Studien zeigen, dass der Atomstrom insgesamt bis zu 288 gCO2/kWh erzeugt und somit nur leicht besser abschneidet als ein modernes Gaskraftwerk. Der globale Trend ist eindeutig: Heute machen AKW nur 2% der weltweiten Endenergieversorgung aus, Tendenz sin© Fotolia kend. Neue Anlagen sind schlicht zu teuer. In England zum Beispiel fragt der künftige Betreiber des AKWNeubaus Hinkley Point C nach staatlichen Subventionen, noch bevor der erste Bagger aufgefahren ist – die Investition würde sich sonst nicht lohnen. «Statt mit teuren neuen AKW das Klima vermeintlich retten zu wollen, sind wirksame Klimaschutzmassnahmen gefragt», sagt Sabine von Stockar von der Schweizerischen Energie-Stiftung SES. «So werden Teufel und Belzebub auf einen Streich ausgetrieben.»

 Medienmitteilung Swissolar  Artikel: Deutschland: Neuer Solarstromrekord in den Sommermonaten

 Climate Action Network Position: Sustainable Energy World Without Nuclear

Atommüll zurück in die Schweiz transportiert

Kein Verbrechen: Verstrahlung indigener Völker

Die Schweiz muss Verantwortung übernehmen: 30-jähriger hochradioaktiver Atommüll wird von Sellafield (GB) zurück in die Schweiz gebracht. Mitte September war es soweit: Zum ersten Mal seit 15 Jahren wurde ein Zug mit der heissen Fracht von 42 Tonnen radioaktivem Atommüll vom britischen Sellafield durch Frankreich zurück in die Schweiz transportiert. Nachdem man früher unbekümmert den Atommüll im Meer versenkte, schickte die Schweiz die Brennstäbe später zur Wiederaufbereitung nach Frankreich und © Greenpeace England. Der Entsorgungsplan der Atomindustrie ging nicht auf und die Schweiz muss die 30 Jahre alten Abfälle gemäss Verursacherprinzip wieder zurücknehmen. Der Transport wurde klammheimlich durchgeführt – um allfällige Terroranschläge zu vermeiden wie es offiziell heisst, oder aber einfach, um keine Unruhen bei der Bevölkerung auszulösen. Auch die Wärme der Abfälle ist enorm. Deshalb werden die Behälter rund weitere 40 Jahre in Würenlingen luftgekühlt bevor sie – theoretisch – in einem Endlager versorgt werden können.  Weiterlesen: Hochradioaktiver Müll auf dem Weg zurück in die Schweiz

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Die schleichende Vergiftung rund um die Uranminen ist eine der Begleiterscheinungen der Atomkraftnutzung. Sie wird unter den Tisch gekehrt, da rund 70 Prozent der Uranvorräte im Boden meist rechtloser Urvölker liegen. Im September war Charmaine White Face in der Schweiz, Sprecherin der «Great Sioux Nation», nachgerade die unbeugsame Nachfahrin von Sitting Bull. Ihr Volk kämpft für die Anerkennung ihrer völkerrechtlich verbrieften Landrechte als eigenständige Nation und muss im US-Bundesstaat © Charmaine White Face South Dakota 2372 offen hinterlassene, unsanierte Uranminen erdulden. Frau White Face brachte die Sanierungsanliegen Ständeratspräsident Claude Hêche, BFE-Direktor Walter Steinmann und dem UNO-Menschenrechtsrat nahe. Mit jeder Laufzeitverlängerung und jedem neuen Atomkraftwerk, gleich welcher Generation, wird die Verstrahlung Indigener – auch in Afrika und Australien - fortgeführt.  Mehr dazu: Das lange Leiden indigener Völker – Uranminen und ihre giftige Hinterlassenschaft


Im Fokus

Sommertage ohne Schweizer Atomstrom: die Analyse Von Marco Pfister, Energie-Experte bei Greenpeace Schweiz Diesen Sommer standen 4 Schweizer Atomkraftwerke (AKW) gleichzeitig still, vom 16. bis am 18. August sogar alle fünf. Trotzdem funktionierte die Stromversorgung wie gewohnt. Dieses historische Ereignis überraschte und führte zu energischen Diskussionen über die nationale Versorgungssicherheit. Nun da die relevanten Zahlen verfügbar sind, lohnt sich eine Analyse. Wie konnte es sein, dass wir auch ohne Atomstrom keine Stromausfälle erlebten? War die Situation nur so lange haltbar, wie die gespeicherte Energie in den Stauseen reichte? Oder importierten wir Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Deutschland? Dank den monatlich von Swissgrid und vom Bundesamt für Energie (BFE) publizierten Energiedaten1 lassen sich die Fragen beantworten. Im Sommer nicht auf Importe angewiesen Ganz besonders lohnt sich ein Blick auf die Zahlen des 17. August (siehe Grafik), als während 24 Stunden kein AKW am Netz war. Kurz vor Mittag erreichte die Tageslast (rote Kurve) ihren Höhepunkt. Die Stromproduktion (grüne Kurve) war allerdings noch höher als der Verbrauch. Die Schweizer Speicherwerke exportierten Strom, da die Nachfrage in Europa – und daher die Strompreise – am Mittag hoch waren. Das Beispiel veranschaulicht die Tatsache, dass die Schweiz über genügend Leistung verfügt, um ihre Verbrauchsspitzen zu decken – auch ohne AKW. Allein die Saisonspeicherkraftwerke mit einer Kapazität von 9.6 Gigawatt (GW) können die sommerlichen Lastspitzen von ca. 8.5 GW problemlos decken. Sie erreichen jeweils am Sommerende ihren höchsten Füllungsgrad. Ihr maximales Speichervermögen von 8.8 Terawattstunden (TWh) Energie entspricht etwa zwei Monaten des Landesverbrauchs. Wir sind im Sommer ohne AKW also weder kurz- noch langfristig auf Stromimporte angewiesen. Mussten wir jedoch aufgrund des AKW-Ausfalls schon im Sommer von unseren Vorräten

zehren, so dass uns diese im Winter fehlen werden? Auch hier liefern die BFE-Zahlen Klarheit: Vom 17. bis am 31. August, als mindestens 4 von 5 AKW still standen, stieg der Füllungsgrad der Speicherseen von 76.9 auf 82.1 Prozent.2 Ende September war dieser Füllungsgrad mit 87.3% höher als im langjährigen Schnitt von 85.4%.3 Grün- oder Dreckstromimport hängt von der Tageszeit ab Dass die Schweiz mit nur einem AKW am Netz weniger produzierte als verbrauchte, lag am europäischen Strommarkt. Auch dies geht indirekt aus den Swissgrid-Zahlen hervor. Dazu ein Blick auf den 17. August: Kurz nach Mittag Schweizer Stromproduktion und -verbrauch 16–18.8.2015, in MWh/15min

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16. August

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Verbrauch Pumpspeicher, Eigenverbrauch Kraftwerke, Verluste (Verbrauch - Endverbrauch)

Uhrzeit

brach die Schweizer Stromproduktion ein und die Schweiz wurde zur Importeurin (grüne Kurve tiefer als rote). Was war geschehen? Die europäischen Kochherde liefen nicht mehr, die Last sank, und gleichzeitig brannte die Mittagssonne auf die europäischen Solaranlagen. Es gab Strom im Überfluss. Die Preise an der Börse fielen, und die Schweizer StauseeBetreiber sparten das Wasser für die besseren Preise im Herbst und Winter. Man kann folgern, dass dank dem AKWStillstand in unserem Übertragungsnetz Kapazität für den europäischen Solarstrom-Überschuss entstand. In der Nacht zum 18. August, als günstiger Strom zur Füllung der Speicherseen importiert wurde, war die Situation jedoch eine andere. Die Preise sind nachts am tiefsten, weil sich die europäischen Kohle- und Atomkraftwerke nicht so einfach drosseln lassen und gleichzeitig die Nachfrage tief ist. Zudem bestehen weiter Schweizer Atomstrom-Lieferverträge mit Frankreich. Die nächtlichen Importe müssen daher als Dreckstrom bezeichnet werden. Doch auch dies wird sich schon bald ändern. Ein Blick auf den 16. August (blaue Kurve) zeigt ein Stück Zukunft: Dann füllten die Pumpspeicher-Betreiber ihre Seen nämlich auch am Nachmittag, mit dem europäischen Solarstrom-Überschuss. Auch im Winter: Gut leben ohne AKW Die grössten Auswirkungen eines AKW-Ausfalls im Winter wären wohl die Einkommenseinbussen der AKW-Betreiber und der Stromhändler. In Europa liegt die überschüssige Kraftwerkskapazität gegenwärtig bei 100 GW, der etwa 30-fachen Gesamtleistung der Schweizer AKW. Unser Land ist zudem so gut in den europäischen Strommarkt integriert, dass wir die nötige Strommenge importieren könnten. Gemäss dem neuesten Bericht der Eidgenössischen

Endverbrauch

Swissgrid: Aggregierte Energiedaten aus dem Regelblock Schweiz Elektrizitätsstatistik Bundesamt für Energie BFE: Füllungsgrad der Speicherseen Swissinfo: Stauseen trotz Rekordsommer überdurchschnittlich gefüllt

Produktion

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Verbrauch total

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Daten von Swissgrid: https://www.swissgrid.ch/swissgrid/de/home/experts/topics/energy_data_ch.html

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Im Fokus

Kolumne

Elektrizitätskommission (Elcom) zur Stromversorgungssicherheit der Schweiz stand die verfügbare Importkapazität der Schweiz 2013 von 6’250 Megawatt (MW) «in einem sehr hohen Verhältnis»4 zum Landesverbrauch (5’00010’000 MW) und zur inländischen Produktion von 18’200 MW installierter Kraftwerksleistung. Seither hat Swissgrid die Importkapazität an der Grenze zu Deutschland sogar um rund 600 MW erhöht.5

SICHERHEIT VON KERNKRAFTWERKEN:

Wir brauchen mehr erneuerbaren Schweizer Strom Stromimporte im Winter sind jedoch aus mehreren Gründen nur die zweitbeste Lösung. Erstens ist im Winter der Strommix unserer Nachbarländer am CO2-intensivsten. Zweitens entstehen weniger Verluste, und ist weniger Netzinfrastruktur nötig, wenn der Strom in der Nähe des Verbrauchs erzeugt wird. Und drittens ist es volkswirtschaftlich und energiepolitisch interessanter, wenn wir unsere grenzüberschreitenden Leitungen nicht mit dem eigenen Importbedarf auslasten, sondern Platz für Pumpspeicher- und Transit-Strom lassen. Es gilt also: Atomkraftwerke abschalten, einheimische Erneuerbare zuschalten. 4

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Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom: Stromversorgungssischerheit der Schweiz 2014 Swissgrid: Erfolgreicher Test für mehr Strom-Importkapazität an der Nordgrenze

Impressum Redaktion und Gestaltung: Medienstelle Allianz Atomausstieg Falkenplatz 11, Postfach 5815, CH-3001 Bern medien@atomausstieg.ch www.atomausstieg.ch

atomausstieg.ch

DIE SCHWEIZ DOPPELT GESCHWÄCHT Dr. Frédéric-Paul Piguet, Institut Biosphère1

Im Fall eines schweren Nuklearunfalls auf ihrem Staatsgebiet scheinen kleinere Länder besonders verletzlich zu sein. Da die Evakuierungszone im Vergleich zum Staatsgebiet sehr gross ist, laufen sie Gefahr, deutlich stärker geschwächt zu werden als grosse Länder. Sie werden die vertriebenen Personen während © Dr. Frédéric-Paul Piguet mehreren Jahrzehnten nicht angemessen umsiedeln können. Das Wirtschaftsgefüge wird weitgehend stark beeinträchtigt, was zu einer nachhaltigen Verarmung der Bevölkerung führt. Das Ausmass dieser Bedrohung musste allerdings mit wissenschaftlichen Methoden bestimmt werden, um die Situation der Schweiz mit derjenigen der anderen 30 Länder, die Kernkraftwerke betreiben, vergleichen zu können. Im Auftrag von Sortir du nucléaire hat das Institut Biosphère die Standorte von 194 Kernkraftwerken weltweit systematisch untersucht. An diesen 194 Standorten sind insgesamt 440 Reaktoren in Betrieb. Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass keines der vier Schweizer Kernkraftwerke den üblichen Sicherheitsstandard einhält, was die Lage fernab von bedeutenden urbanen Gebieten angeht. Ein Standard, der immerhin bei 156 der weltweit insgesamt 194 Kernkraftwerken (80%) eingehalten wird. Die vier Schweizer

Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 04/2015

Kernkraftwerke befinden sich unter den ersten 8 der 194, die eine ausserordentliche strategische Schwäche ausweisen, die im internationalen Vergleich ungewöhnlich hoch ist. Konkret zählen sie aufgrund ihrer Nähe zu wichtigen Städten des Landes zu den 5 % der AKW, die für die betreibenden Länder eine ausserordentlich hohe Gefahr darstellen. Diese Schwäche wird sogar noch verdoppelt, denn die Sicherheitsnormen der Schweizer Kernkraftwerke sind nicht auf die Normen ausgerichtet, denen neue AKW entsprechen müssen. Wenn das ENSI sagt, dass „die Schweizer Kernkraftwerke sicher sind“, bedeutet dies nur, dass sie den Normen entsprechen, die speziell für alte Kraftwerke gestaltet wurden. Diese Wortspielerei täuscht viele Schweizer Politiker. Denn die strukturelle Schwäche der Schweizer AKW würde sich im Falle eines Unfalls als unverzeihlich erweisen. Zusammenfassend weist die Schweiz angesichts der Kleinräumigkeit und der Standorte der Kernkraftwerke ein stark erhöhtes Verletzlichkeitsprofil auf. Diese Schwäche wird dadurch verschärft, dass die Schweiz die Sicherheitsnormen für neue Kernkraftwerke nicht anwendet. Diese beiden Faktoren zusammen sind dafür verantwortlich, dass sich die Schweiz in einer überaus verletzlichen Lage befindet.

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Frédéric-Paul Piguet ist Doktor der Umweltwissenschaften. Er arbeitet am Institut Biosphère in Genf als Lehrbeauftragter und Projektleiter und an der Universität Lausanne als Forschungsbeauftragter.


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