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Energiepolitik: Halbgarer Atomausstieg SCHWEIZ: Experiment mitten in Europa

Schweizer Bundesrat und Parlament haben sich für den schrittweisen Atomausstieg ausgesprochen. Er soll im Rahmen der Energiestrategie 2050 umgesetzt werden. Bis heute sind jedoch keine Laufzeitbegrenzungen für die Schweizer AKW beschlossen, die zu den ältesten der Welt gehören. Man beruft sich auf den Grundsatz „ein Atomkraftwerk wird weiterbetrieben, solange es sicher ist“ – nur: Nirgends wird definiert, was „sicher“ heißt. Ein unverantwortliches Experiment mitten in Europa.

FRANKREICH: Konkrete Schritte beschließen!

Rund 75 % der französischen Stromproduktion werden über die alternde Atomreaktorflotte bestritten. Präsident Hollande hat versprochen, diesen Anteil bis 2025 auf 50 % zu reduzieren, geschehen ist aber bisher wenig. 2014 wird das Parlament über ein Gesetz zur Energiewende abstimmen – es müsste das Alter von Atomreaktoren auf maximal 40 Jahre begrenzen sowie dem Staat die Möglichkeit geben, Reaktoren aus energiepolitischen Gründen stillzulegen. Es wäre ein erster Schritt zur notwendigen Energiewende in Frankreich.

DEUTSCHLAND: Energiewende mit halber Kraft?

Jahrzehntelang spaltete die Atomenergie die Gesellschaft – bis zur Katastrophe von Fukushima: Seit 2011 ist der Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022 beschlossen. Neun deutsche Reaktoren laufen noch. Sie könnten weit früher abgeschaltet werden, das zeigt ein Greenpeace-Energieszenario. Deutschland könnte Vorreiter auf dem Weg in eine sichere, saubere Energiezukunft sein – noch tut sich die Politik damit schwer.

LUXEMBURG: Die Großregion gegen das AKW Cattenom

Nachdem der Druck aus der Bevölkerung auf die Betreiber des AKW Cattenom langsam stieg, reagierte auch die Politik: Die Parlamentarier aus der Großregion rund um Luxemburg schlossen sich zusammen und stimmten gegen das AKW in Cattenom. Nach dem schlechten Ausfall des Stresstests nach der Katastrophe in Fukushima setzen sich die Regierungen von Luxemburg, Saarland und RheinlandPfalz auf politischer Ebene für eine Abschaltung von Cattenom ein.

BELGIEN: Ausstieg ja oder nein?

2003 hatte die belgische Regierung ein Atomausstiegsgesetz beschlossen. Demnach sollten alle über 40-jährigen Atomkraftwerke stillgelegt werden: 2015 Doel-1 und 2 und Tihange-1, die restlichen vier Reaktoren bis 2025. 2011 bekräftigte die neue Regierung, die Atomstromproduktion bis 2025 zu beenden. Im Jahr 2012 beschloss sie jedoch, Tihange-1 zehn Jahre länger laufen zu lassen, und nahm den Ausstiegsbeschluss damit teilweise wieder zurück. Da die Energiewende nicht wirklich vorangetrieben wurde, hat das Land Sorge wegen Engpässen in der Energieversorgung.

Stromproduktion in Europa nach dem Energy [R]evolution Szenario von Greenpeace

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TWh/a

4000

Die Erneuerbaren Energien können zwar momentan unseren Energiebedarf in Europa nicht komplett abdecken, sie können aber zunehmend die wichtigste Rolle übernehmen.

3500 3000 2500 2000 1500 1000

0 TWh/a 500 0 2009

2015

2020

2030

2040

2050

Datum

Electricity in Europe under the Energy [R]evolution Erneuerbare generation Energien Fossile Energien Atomkraft scenario Energies renouvelables

Energies fossiles

Energie nucléaire

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