Online-Zeitung 3 / 2012

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Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz « Nein zu neuen AKW» Ausgabe 03/2012

© Greenpeace

Energie aktuell

Erneuerbare werden konkurrenzfähig

Fukushima: Will UNO Folgen verniedlichen?

Atomstrom ist billig, erneuerbare Energien teuer – so lautet ein gängiges Vorurteil in der politischen Debatte. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) wartet nun mit Fakten auf, welche das Gegenteil belegen. Das Fraunhofer ISE hat die Gestehungskosten von Wind- und Sonnenstrom im Vergleich zum konventionellfossilen Strommix, wie er derzeit in Deutschland © babusch.ch erzeugt wird, untersucht. Die Studie kommt zum Schluss: Schon heute sind Windräder im Vergleich zu Braunkohle, Steinkohle und Kernkraft konkurrenzfähig. Selbst für die Photovoltaik stehen die Chancen in Zukunft gut. «Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Stromgestehungskosten bei der Photovoltaik nicht nur in Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung, sondern auch in Deutschland unterhalb des Endkundenstrompreises liegen», erläutert Prof. Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer ISE, anlässlich einer Presseinformation im Mai.  Fraunhofer ISE-Studie «Stromgestehungskosten erneuerbare Energien» (PDF)  Presseinformation des Fraunhofer ISE vom 10. Mai 2012

Der wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung UNSCEAR bereitet für Herbst 2013 eine Studie zur Reaktorkatastrophe von Fukushima vor. Gemäss Medienberichten zu ersten Zwischenresultaten habe die freigesetzte Strahlung kaum einen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung. «Nach gut einem Jahr können Strahlenschäden bei Bevölkerung und AKW-Angestellten durch niedrige Strahlendosen noch gar nicht erkannt werden, da die Latenzzeiten für Strahlenkrankheiten wie Krebs, Leukämie, Gefäss- und Stoffwechselerkrankungen mehrere Jahre bis Jahrzehnte betragen», so die Einschätzung von Dr. med. Claudio Knüsli, Onkologe und Vorstandsmitglied von PSR/IPPNW Schweiz. «Erfahrungen nach Tschernobyl lassen jedoch voraussehen, dass insbesondere Kinder bei längerdauernder Strahlenexposition ernsthafte gesundheitliche Schäden davontragen werden». Dies dürfte in der betroffenen Region gerade auch deshalb zutreffen, weil die japanischen Behörden nach der Katastrophe von Fukushima die tolerierte Strahlendosis auf inakzeptable 20 Millisievert pro Jahr angehoben haben. © Christian Åslund / Greenpeace

 Medieninformation der UNSCEAR vom 23. Mai 2012  20 Minuten Online vom 24. Mai 2012  ÄrztInnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges (PSR/IPPNW) Schweiz


Photovoltaik-Potenziale sind blockiert

Nächster Super-GAU in Westeuropa?

Die Photovoltaik (PV) hat das Potenzial, zum zentralen Standbein der zukünftigen Stromversorgung zu avancieren. Allerdings sind auf der KEV-Warteliste anfangs Juni 2012 15'928 Projekte blockiert, ein Grossteil davon PV-Anlagen. Derweil sinken die Gestehungskosten.

Berechnungen des Max-Planck-Instituts für Chemie ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit für einen nuklearen Super-GAU 200 mal höher ist als bisher angenommen. Dabei trägt Westeuropa das weltweit höchste Risiko einer radioaktiven Verseuchung durch schwere Reaktorunfälle.

Vor allem aufgrund von starken Preissenkungen bei den PV-Modulen liegen die aktuellen PV-Anlagenpreise © Fotoautor: Karl-Heinz Hug im Vergleich zu 2010 je nach Anlagetyp um bis zu 30% tiefer, so ein Fazit einer BFE-Umfrage zur Überprüfung der Tarife der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) in der Schweiz. «Durch die progressive Steigerung der Installationsmenge wird der Trend zur Preissenkung bei PV-Anlagen weiter anhalten,» so der stellvertretende Geschäftsleiter Christian Moll von Swissolar. «Dazu ist aber eine rasche Deblockierung der KEV notwendig.» Der Branchenverband verfolgt mit dem SwissolarPlan das Ziel, die PV-Installationsrate auf Schweizer Dächern zu verzwölffachen und bis 2025 mit Solarstrom 20 Prozent des Schweizer Strombedarfs zu produzieren.

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz haben anhand der bisherigen Laufzeiten aller zivi© Fotomontage / Greenpeace len Kernreaktoren weltweit und der aufgetretenen Kernschmelzen errechnet, dass solche Ereignisse im momentanen Kraftwerksbestand etwa einmal in 10 bis 20 Jahren auftreten können und damit 200 mal häufiger sind als in der Vergangenheit geschätzt. «Man mag zu dieser nicht unumstrittenen Arbeit stehen wie man will: die Realität hat alte optimistische Wahrscheinlichkeitsannahmen korrigiert», so Stefan Füglister, Atomexperte für Greenpeace. «Die Risiken sind in dicht besiedelten Gebieten am grössten. Ein AKW-Bau wie in Mühleberg - 14 Kilometer von der Hauptstadt und dem Verwaltungszentrum unseres Landes entfernt - löst heute nur noch Kopfschütteln aus.»

 Swissolar-Plan «20% PV bis 2025»  Schlussbericht «Photovoltaik (PV) Anlagekosten 2012 in der Schweiz» (April 2012) (PDF)

 Max-Planck-Institut für Chemie  Studie «Global risk of radioactive fallout after major nuclear reactor accidents», Max-Planck-Institut 2012 (PDF)

Stromnetze der Zukunft

AKW Mühleberg: Befristung bis Juni 2013 bleibt

Die zukünftigen Herausforderungen für die Integration der dezentralen Energieproduktion in das Schweizer Stromnetz sind auf der Ebene der regionalen Verteilnetze angesiedelt. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 hat das Bundesamt für Energie BFE kommende Herausforderungen in Hinblick auf das Stromnetz analysiert. «Für die Integration von dezentralen erneuerbaren Energien in die Netzinfra© Gina Sanders struktur steht weniger der Ausbau des Hochspannungsnetzes als vielmehr der intelligente Umbau der regionalen Verteilnetze zu sogenannten Smart Grids im Vordergrund», so Anne Koch, Energy Efficiency Campaignerin bei Greenpeace und Mitglied der BFE-Arbeitsgruppe. «Angesichts der immer knapper werdenden Raumressourcen und der zunehmenden Belastung für Mensch und Umwelt ist der Ausbau von Stromnetz- und Speicherinfrastruktur dabei auf das notwendige Minimum zu beschränken. Für uns sind daher netzentlastende Massnahmen wie Last- und Erzeugungsmanagement und Konzepte zur Infrastrukturbündelung sehr wichtig.»  Energiestrategie 2050 – Bericht des Teilprojekts Energienetze und Ausbaukosten, BFE 2012 (PDF)  Flächendeckende Einführung von Smart Metering in der Schweiz wäre rentabel Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz «Nein zu neuen AKW» Ausgabe 03/2012

Das Bundesgericht hat Ende Mai das Gesuch der BKW abgewiesen, das AKW Mühleberg auf alle Fälle bis zum definitiven Bundesgerichtsurteil weiterbetreiben zu können. Dies wäre vor allem brisant, wenn das Urteil erst nach Mitte 2013 gefällt wird. Präsentiert die BKW bis Ende Juni 2013 kein umfassendes Instandhaltungskonzept, droht die Bewilligung auszulaufen. Das Instandhaltungskonzept muss faktisch für alle von den Beschwerdeführenden und -gegnern geltend gemachten technischen Mängel des AKW Mühleberg eine Lösung anbieten. Es muss aufzeigen, wie eine Staumauer und ein AKW erdbebenfest gemacht werden sollen. Weitere Punkte sind eine von der Aare unabhängige Notkühlung, ein sicherer Kernmantel, eine neue Notstromversorgung für das Becken für abgebrannte Brennelemente, riesige Pfähle, um die Wohlenseestaumauer zu sichern, sowie weitere interne Anlageteile und Prozessanlagen, die gesichert werden müssen. Die BKW hat angekündigt, dass sie bis Ende Juni 2013 ein solches Konzept bereit haben werde. Ob sie damit alle grundlegenden schweren Mängel zu beheben vermag, wird sich zeigen.  Medienmitteilung von Mühleberg Ver-fahren vom 19. Mai 2012 (PDF)  Die Hintergründe zum Verfahren © Greenpeace / Ex-Press / Markus Forte


Im Fokus

«Es braucht Generalisten mit Weitblick» Erneuerbare Energien sind gefragt wie nie. Sie gehören zu den hoffnungsvollsten Branchen – auch in der Schweiz. Gemäss einer Studie, die McKinsey & Company im Auftrag des Bundesamtes für Energie ausgearbeitet hat, könnten bis ins Jahr 2020 rund 25'000 neue Arbeitsplätze in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien entstehen. Die Studie rechnet mit 2,6 Milliarden Franken Zusatzinvestitionen. In ihrer Cleantech-Initiative spricht die SP Schweiz gar von mittelfristig über 100'000 Arbeitsplätzen. «Das ist durchaus möglich», sagt Hans Dörig. Leiter des Lehrgangs Solarteur an der Energieakademie Toggenburg. «Dazu müssen aber auch gute Fachleute ausgebildet werden.» Hans Dörig, nehmen wir an, ein Elektroinstallateur will sich nach der Lehre im Bereich Erneuerbare Energien fortbilden. Wie soll er vorgehen? Dörig: Zuerst muss er sich überlegen, in welche Richtung es gehen soll. Will er weiterhin handwerklich arbeiten, will er in der Planung tätig sein oder sogar ein eigenes Geschäft aufbauen? Für ein Geschäft braucht er die Fachkundigkeit, also die Meisterprüfung oder einen akademischen Abschluss im Fachbereich mit Praxisnachweis. Branchenverbände bieten zudem einige Kurse und Weiterbildungen in den jeweiligen Technologien an. Ein guter Einstieg in die Welt der erneuerbaren Energien ist der Lehrgang Solarteur. Was bringt dieser Lehrgang? Er basiert auf drei Fachmodulen: Solarthermie, Photovoltaik und Wärmepumpen. Biomasse könnte noch hinzukommen. Damit bilden wir Generalisten aus, die verschiedene Technologien verstehen und die Kunden richtig beraten können. Heute braucht es Fachleute und Unternehmen mit Weitblick. Vielerorts ist die Beratung noch ungenügend, weil einige Firmen nur schnelles Geld verdienen wollen.

Der Lehrgang stösst auf grosses Interesse. Neu kann man sich an der Energieakademie Toggenburg auch zum Energiemanager ausbilden lassen. Wird es künftig in der Schweiz vermehrt solche Ausbildungen geben? Davon bin ich überzeugt. Optimal wäre es, wenn erneuerbare Energien schon in den Grundbildungen eingehender thematisiert würden. Das braucht aber noch Zeit. Angeboten wird bereits das Nachdiplom-Studium Energiemanagement. Und die Hochschule für Technik in Rapperswil ZH führt das Bachelorstudium «Erneuerbare Energien und Umweltwelttechnik». Das ist besonders spannend, da Erneuerbare und Umwelt stark zusammenhängen. Solche Ausbildungen, die ganze Prozesse durchleuchten, sind zukunftsträchtig. Erneuerbare Energien haben ein nachhaltiges Wachstumspotenzial im Arbeitsmarkt. Welche Technologie hat die besten Aussichten? Eine genaue Prognose ist schwierig. Wärmepumpen sind in der Schweiz ein Trend, diese Technologie wird bei vielen Neubauten und Gebäudesanierungen eingesetzt. Gut sieht es auch im Solarthermie-Markt aus. Laut Schätzungen wird er in den nächsten Jahren um das Dreifache wachsen, und zwar auf ein jährliches Umsatzvolumen von rund 800 Millionen Franken. Photovoltaik nimmt ebenfalls stark zu. Wie auch immer sich der Markt entwickelt: Es geht vor allem darum, die richtige Technologie am richtigen Ort einzusetzen. Das heisst? Ein Beispiel: Wenn jemand eine Solaranlage bauen will, muss er wissen, welche Technologie sinnvoll und ertragsoptimiert – und damit auch effizient – genutzt werden kann. Genau deshalb sind Fachkräfte so wichtig, die sich in den verschiedenen Bereichen auskennen und einen erweiterten Blickwinkel haben.

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Hans Dörig, Leiter des Lehrgangs Solarteur an der Energieakademie Toggenburg.

Welche Berufsgruppen können vom Wachstum profitieren? Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallateure, Dachdecker und Polybauer, die auf Gebäudehüllen spezialisiert sind. Bei Projekten, die über ein Ein- oder Mehrfamilienhaus hinausgehen, sind insbesondere auch Ingenieure für die Planung gefragt. Neue Arbeitsplätze sollen vor allem in Klein- und Mittelbetrieben geschaffen werden. Sind die Unternehmen bereit, den Wechsel zu den Erneuerbaren zu vollziehen? Noch sind nicht alle Unternehmen so weit, aber in immer mehr kleinen Firmen findet ein Umdenken statt. Wir haben in der Schweiz gut ausgebildete Handwerker. Das Marketing muss aber noch mehr berücksichtigt werden. Entscheidend ist, wie ich mit den Kunden umgehe. Wie gesagt: Die Kunden müssen umfassend und transparent beraten werden, damit sie sehen, was sie erhalten. Nun ist auch so, dass beispielsweise Module für Photovoltaikanlagen häufig im Ausland produziert werden, weil es dort billiger ist. Braucht die Schweiz neue Investitionsanreize? Erneuerbare Energien werden bereits heute über verschiedene Kanäle subventioniert. Nur können die zur Verfügung stehenden Gelder nicht überall sofort abgerufen werden. So muss das eine oder andere Projekt


Im Fokus

Kolumne

länger auf Fördermassnahmen warten. Viele Leute wollen zum Beispiel ihre Photovoltaikanlage erst bauen, wenn sie die kostendeckende Einspeisevergütung zugesichert haben. Das finde ich schade.

Energiewende: Wir stehen noch hinter der Startlinie

Deutschland ist dank gezielter staatlicher Förderung zum Branchenprimus aufgestiegen. Im Jahr 2011 waren 382'000 Personen in der Brache der Erneuerbaren beschäftigt, mehr als doppelt so viele wie 2004. Die Deutschen sind uns Schweizern vor allem zeitlich voraus, weil sie etwa zehn Jahre früher begonnen haben, in erneuerbare Energien zu investieren. Aber auch bei uns ist jetzt Schwung drin. Nach Fukushima hat es plötzlich einen grossen Andrang gegeben, viele Berufsleute interessieren sich für die Erneuerbaren, der Markt wächst. Noch aber gibt es in der Schweiz – im Gegensatz zu Deutschland – zu wenige technische Fachkräfte. Dieses Manko müssen wir ausgleichen. Und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch schaffen.

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EVEN

Let the sunshine in Donnerstag, 28. Juni 2012, 19.15 Uhr Volkshaus Zürich

Im Ausland findet der Solarboom bereits statt – dank dem Atomausstieg soll er nun in die Schweiz kommen. Aber wie? Und was können und müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft leisten? Diskussion mit ausgewiesenen SolarFachmännern anlässlich der SES-Jahresversammlung. Referenten Urs Wolfer, Fachspezialist Solarenergie Bundesamt für Energie BFE Pius Hüsser, Vizepräsident Swissolar Hans Dorig, Lehrgangsleiter Solarteur-Ausbildung Weitere Informationen

Franz Baumgartner, Prof. Dr., Dozent für Erneuerbare Energie ZHAW SoE Winterthur

In diesem Jahr sollen die Weichen für die Energiezukunft bis 2050 gestellt werden. Nötig sind klare Rahmenbedingungen für den beschlossenen Atomausstieg, denn bis spätestens 2035 sind alle Schweizer AKW vom Netz. Die Mehrheit der Bevölkerung erwartet von der Energiewende deutlich © zvg mehr Strom aus Solar-, Wind- und Bioenergiequellen. Tatsache ist jedoch, dass mit neuen erneuerbaren Energien betriebene Kraftwerke (EE-Kraftwerke) in der Schweiz erst etwa ein Prozent des Strombedarfs decken. Deutschland hat bewiesen, dass es auch anders geht: Der Anteil der neuen erneuerbaren Energien wurde in den letzten zehn Jahren auf rund 13 Prozent gesteigert. Die Schweiz steht in Sachen Energiewende also immer noch hinter der Startlinie. Gleichwohl kann derzeit eine massive mediale Kampagne gegen die erneuerbaren Energien verzeichnet werden. Die Argumente – drohende Kosten von weit über 100 Mrd. CHF, gefährdete Versorgungsicherheit und Netzstabilität – werden von jenen traditionellen Gruppen vorgebracht, die bei der Energiewende Marktanteile verlieren werden. Einige Energieversorger haben jedoch die Zeichen der Zeit erkannt und investieren im notwendigen Rahmen in EE-Kraftwerke. Die Geschwindigkeit des Zubaus entscheidet über die Richtung der Energiewende! Wäre die Schweiz im Zubau von Photovoltaikanlagen gleich erfolgreich wie Deutschland und würde sie damit ebenfalls in diesem Jahr einen Anteil von etwa 5 Prozent an der gesamten Stromerzeugung realisieren, dann

Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz «Nein zu neuen AKW» Ausgabe 03/2012

könnte sie schon heute auf das AKW Mühleberg verzichten. Leider bringt es die Schweiz bei der Erzeugung von Solarstrom aktuell nur auf einen Anteil von 0,2 Prozent. Im gleichen Atemzug dann den Erneuerbaren die Schuld am bevorstehenden Stromnetzausbau mit zweistelligen Milliardenbeträgen in die Schuhe zu schieben bedarf einer ausgefeilten Medienarbeit. Die eindrückliche Kostenreduktion von Solarmodulen – Senkung der Preise um den Faktor vier in den letzten fünf Jahren – wurde durch industrielle Massenproduktion in globalem Massstab erreicht. Aktuell liegen die Photovoltaik-Stromkosten für grosse Dachanlagen knapp unter jenen von Bioenergie und Windenergie am Binnenstandort. Die Solarenergie auf Schweizer Dächern hat das grösste Mengenpotenzial aller erneuerbaren Energien. Sie kann allein etwa 20 Prozent der Stromversorgung und damit etwa die Hälfte des alten AKW-Stroms decken. Dank Energie aus Wasserkraft, Wind, Biomasse und Geothermie werden schliesslich alle Kernkraftwerke ersetzbar. Der Zubau der erneuerbaren Energien muss jedoch jetzt forciert angegangen wird. Ansonsten wird man in zehn Jahren sagen können: Jetzt brauchen wir die Gaskraftwerke, die Erneuerbaren sind zu schwach! Impressum Redaktion und Gestaltung: Medienstelle Allianz «Nein zu neuen AKW» Falkenplatz 11, Postfach 5815, CH-3001 Bern medien@nein-zu-neuen-akw.ch www.nein-zu-neuen-akw.ch


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