Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 01/2014
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Energie aktuell
Kanton Zürich will Energiezonen Die Gemeinden erhalten mit dem Planungs- und Baugesetz mehr Freiheit, um in speziellen Gebieten erneuerbare Energien zu fordern.
Fukushima: Es ist noch längst nicht ausgestanden Drei Jahre nach der Reaktorkatastrophe ist diese noch längst nicht bewältigt – und jetzt nehmen die Krebserkrankungen zu.
Die Stimmberechtigten im Kanton Zürich nahmen am 9. Februar eine Revision des Planungs- und Baugesetzes (PBG) an. Bisher mussten im Kanton Zürich bei Neubauten mindestens 20% des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser mit erneuerbaren Energien gedeckt oder eingespart werden. Nach der Revision dürfen die © Greenpeace / Robert Meyers Gemeinden Gebiete – zum Beispiel einen sonnigen Hang – mit besonderen Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energie festlegen. Martin Geilinger, Kantonsrat Grüne, kommentiert das Ergebnis: «Das Ja ist ein Steilpass für die Gemeinden. Das Volk will, dass sie aktiv an der Energiewende mitarbeiten.» Für die Vorlage hatten sich Vertreter aller Parteien, zahlreiche Umwelt- und Energie-Verbände, SIA und Unternehmer eingesetzt. Cornelia Hafner, Geschäftsführerin WWF Zürich, ist überzeugt: «Die Abstimmung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine erneuerbare Energiezukunft, aber auch ein positives Signal für die nationale Energiedebatte in Bern.»
Die Betreiberfirma Tepco kämpft zurzeit damit, Brennelemente aus Reaktor 4 abzutransportieren. Noch gefährlicher wird diese Aufgabe in den Reaktoren 1 und 3, in denen eine Kernschmelze stattfand. Grosse Sorge bereitet weiterhin auch kontaminiertes Grundwasser. Zugleich alarmieren Nachrichten über langfristige gesundheitliche © Noriko Hayashi / Greenpeace Folgen. Die Journalistin Kaori Takigawa berichtet: «Letzten November informierte die Präfektur Fukushima über eine Untersuchung bei rund 225’000 jungen Menschen: 47% weisen Veränderungen der Schilddrüse auf; bei 26 Kindern wurde Schilddrüsenkrebs diagnostiziert und bei weiteren 32 besteht ein Verdacht.» Bereits an verschiedenen Krebsarten erkrankt sind 51 Matrosen, die während der Fukushima-Katastrophe Dienst auf Schiffen der US-Marine leisteten und Opfer aus den Küstengewässern bargen. Sie tranken Wasser, das mittels Entsalzungsanlage aus dem Meer gewonnen wurde und werfen Tepco jetzt vor, nicht vor der Kontaminierung des Meeres gewarnt zu haben.
Zonen für erneuerbare Energien im Kanton Zürich
Krebs nach Hilfseinsatz vor Fukushima
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